Wenn man einen elektrischen Stromkreis hat und statt der physikalischen Richtung die technische Stromrichtung wählt. Dann dreht man ja einfach das Vorzeichen um, richtig? Könnte man die fließenden Elektronen dann auch als Positronen bezeichnen? Ist das physikalisch und technisch korrekt? Wenn ja/nein, warum?
Strom kann nicht nur durch bewegte Elektronen entstehen. Und Elektronen als Positronen bezeichnen zu wollen ist blödsinnig.
Nein, Positronen sind etwas ganz anderes als fehlende Elektronen. Es gibt Fälle, da käme man noch mit dem Bild der "Löcher" als positive Ladungsträger weiter. Es gibt (ganz wenige) Fälle, da würde das Bild der positiven Ionen als positive Ladungsträger des fließenden Stroms passen. Ansonsten muss man halt einmal das Modell wechseln; das makroskopische Modell der Stromrichtung ist komplett umgekehrt zum mikroskopischen Modell der tatsächlichen Ladungsträger Elektronen. Beschwer Dich bei demjenigen, der den Stromfluss definierte und noch keine Elektronen bzw. deren Ladung, kannte ;-) Der ist aber lange tot.
Ja, die technische Stromrichtung ist entgegen der Physikalischen. Und ? Fuer die Elektronik, und Elektrotechnik passt das, fuer die Physik und physikalischen Devices nicht.
Achim H. schrieb: > Beschwer Dich bei demjenigen, der den Stromfluss definierte und noch > keine Elektronen bzw. deren Ladung, kannte ;-) Der ist aber lange tot. Der kannte wohl bunte Kationen...
Fuer den technischen Strom brauchst du keine Elektronen, ein Kontinuum genuegt.
Purzel H. schrieb: > Fuer den technischen Strom brauchst du keine Elektronen, ein Kontinuum > genuegt. @Purzelchen: Wer Dir da folgen kann, der braucht diese Deine Erklärung aber nicht wirklich, nehme ich mal an.
Positronen gibts in science-fiction-Romanen oder in der Höchstleistungs-Kernphysik - im unserem Universum nur ns lang. Der Begriff Positron ist also für diese Antimaterie-Teilchen bereits besetzt, ihn anders zu verwenden ist nicht korrekt. Dass die sog. Antimaterie nach dem Urknall verschwunden ist und unsere Materie übrig blieb, darüber rätseln die Kernphysiker. Träger des Stroms sind in den Metallen und im Vakuum die Elektronen. In Gasen und Elektrolyten gibt es Ionen, die ihre Ladung verloren haben. Die sind ab und zu auch mal Träger des Stroms. Mit den Folgen dieses Irrtums aus den Anfängen der Elektrotechnik müssen wir halt leben wie mit dem Linksverkehr in England und den Zollmaßen in den USA.
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Peter R. schrieb: > Positronen gibts in science-fiction-Romanen oder in der > Höchstleistungs-Kernphysik - im unserem Universum nur ns lang. Unter anderem Kalium-40 kommt natürlich vor und zerfällt mit Beta-Plus-Zerfall, wobei ein Positron entsteht. Innerhalb der Atmösphäre mag das schnell zerstrahlen, aber 'in unserem Universum' ist dann doch zu allgemein. Trotzdem ist ein Positron natürlich etwas anderes als ein Loch. In Halbleitern gibt es oft Löcherleitung und man behandelt die Löcher wie positve Teilchen.
Peter R. schrieb: > Mit den Folgen dieses Irrtums aus den Anfängen der Elektrotechnik müssen > wir halt leben wie mit dem Linksverkehr in England und den Zollmaßen in > den USA. Suuuper-Vergleich! Habe mich sehr amüsiert. Linksverkehr und Zollmaße als Irrtum? Ja! Amis und Engländer sind eben stur.
Virtuelle Stromrichtungen und Transistoren die auf irgendwelchen Potentialen liegen - ich kann da immer nur ein wenig durchspielen bei analogen Schaltungen. Vermutlich bin ich zu wenig ausgebildet worden :-)
Achim H. schrieb: > Beschwer Dich bei demjenigen, der den Stromfluss definierte und noch > keine Elektronen bzw. deren Ladung, kannte ;-) Der ist aber lange tot. Man hat in ersten Versuchen festgestellt, dass bei Stromfluss durch leitende Flüssigkeiten sich das Kupfer am Pluspol auflöste und am Minuspol anlagerte. Und da der Strom durch Kupfer geleitet wurde, nahm man dieses Phänomen als Abbild eines "sichtbaren" Stromflusses an - Shit happens.
Martin H. schrieb: > Man hat in ersten Versuchen festgestellt, dass bei Stromfluss durch > leitende Flüssigkeiten sich das Kupfer am Pluspol auflöste und am > Minuspol anlagerte. Und da der Strom durch Kupfer geleitet wurde, nahm > man dieses Phänomen als Abbild eines "sichtbaren" Stromflusses an - Shit > happens. Kein Shit, man hat ja nicht falsch gedacht.
Strom fliesst immer von oben nach unten! Bei Positronen isses andersrum. Aber die gibt es ja auch nicht wirklich.
lach schrieb: > Strom fliesst immer von oben nach unten! denn hat aber irgendwer den armen Elektronen das falsche Vorzeichen verpasst, denn Plus ist ja immer oben und dann müssten die Elektronen da als + rauspurzeln. Shit happens.
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> Vorzeichen
kürzen sich zum Schluss immer raus!
Gelegentlich weiss das sogar ein Finanzminister.
Sei er mal nicht so kleinlich wenn es um das Grosse und Ganze geht.
Schön wärs ja, das Ladungsvorzeichen bei Elektronen, als die wahren Stromtransporteure, umzudefinieren (z.B. als "neue" Stromrichtung) da gingen auch plötzlich die Minuszeichen bei der Induktion und bei einigen andren Gleichungen weg, wo man sich wirklich fragt, weshalb da das Minus herumsteht. Schweden hat diese Umstellung im Fall Linksverkehr souverän geschafft. Aber denkt Euch bloß, wie Euch dann alle Schaltbilder mit NPN-Transistoren oder N-Kanal MOS-Schaltungen ansehen würden. Die würden ja einen Kopfstand machen. Lassen wirs lieber bleiben wie es ist.
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Peter R. schrieb: > da > gingen auch plötzlich die Minuszeichen bei der Induktion und bei einigen > andren Gleichungen weg, wo man sich wirklich fragt, weshalb da das Minus > herumsteht. Ach ja? Es gülte immer noch
P.S. Auch beim Induktionsgesetz stammt das Minuszeichen aus der Lenzschen Regel. Die induzierte Spannung wirkt ihrer Ursache entgegen. Keine vorzeichenbehafteten Ladungsträger weit und breit. Auch die Elektrodynamik kommt ohne Ladungsträger aus. Dort genügt es, wenn sich elektrische und magentische Wirbelfelder ineinander umwandeln.
Peter R. schrieb: > Aber denkt Euch bloß, wie Euch dann alle Schaltbilder mit > NPN-Transistoren oder N-Kanal MOS-Schaltungen ansehen würden. Die würden > ja einen Kopfstand machen. > > Lassen wirs lieber bleiben wie es ist. Ist ja auch schöner anzusehen, wenn der Strom von oben nach unten fließt, mit all seinen Fallstufen und Höhen - ein verkehrter Wasserfall wäre ja auch nicht eben das, was wir seit langer Zeit schon kennen... ;-)
lach schrieb: > Strom fliesst immer von oben nach unten! > Bei Positronen isses andersrum. Früher sah man das nicht so streng: Beitrag "Schaltungen von früher - ungewöhnlich da PNP"
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Achim H. schrieb: > Früher sah man das nicht so streng: > > Beitrag "Schaltungen von früher - ungewöhnlich da PNP" Ist ja im Prinzip das selbe Spiel, allerdings möchte ich nicht unbedingt eine Schaltung mit PNP entwerfen - es ist eben auch eine Gewohnheit...
lach schrieb: > Strom fliesst immer von oben nach unten! https://de.wikipedia.org/wiki/Ob das wohl stimmt? Mani W. schrieb: > Ist ja im Prinzip das selbe Spiel, allerdings möchte ich nicht > unbedingt eine Schaltung mit PNP entwerfen - es ist eben auch eine > Gewohnheit... Manchmal könnte man die Sache "horizontal spiegeln", aber halt nach einem NPN-Entwurf (spiegeln im Kopf ist natürlich schwieriger).
Zwar gibt es heutzutage eine weit größere Auswahl an PNP als zu den GroßGermaniumZeiten an NPN, und auch komplementäre Pärchen, die den Namen verdienen. Aber man könnte (weniger weit) dorthin zurückdenken, als es "bessere" Si-PNP-BJTs noch nicht gab. Man landet durch Spiegelung bei den Verhältnissen von "einige leidlich brauchbare Ge-PNP, so gut wie keine Ge-NPN" (also auch schaltungstechnisch). Das finde ich recht interessant. Fragte mich schon ein paar mal, ob dann nicht aus der besagten Ge-Ära durch Spiegelung in die des weiteren besagte frühe Si-Ära "Schaltungen durch einfache Spiegelung übertragen" (wiederverwendet) worden waren. (Als einer, der zu dieser Zeit noch lange nicht lebte.) Das muß doch fast so sein, wäre ja auch Verschwendung von funktionierenden Schaltungsprinzipien sonst.
erkältung schrieb: > "Schaltungen durch einfache Spiegelung übertragen" Russische TV reparieren: gleiche schaltung, nur alles ge-pnp statt si-npn wie die deutschen und japanischen.
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