Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie wichtig ist ein Vorwiderstand bei 230V?


von Jan (Gast)


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Also bei meinen Schaltungen ist sowas normalerweise nie drin. Einfach 
direkt ans Netzteil ran damit. Je nach Spannung und Kapazität kann es 
schonmal leicht funken, aber was solls.

Aber wie sieht das bei 230V~ aus? Baut ihr da immer 
Strombegrenzungswiderstände ein? Irgendwo hat mal einer erzählt, dass 
nicht viel von den Elkobeinen übrig bleibt, wenn man den im leeren 
Zustand direkt an die Steckdose hält (natürlich mit Diode).

von PittyJ (Gast)


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Ist denn schon wieder Darwin Award?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan schrieb:
> Irgendwo hat mal einer erzählt
Immer erzählt irgendwer irgendwo irgendwas. Und immer gibt es irgnedwie 
irgendwen der das auch noch weitererzählt.

> dass nicht viel von den Elkobeinen übrig bleibt, wenn man den im leeren
> Zustand direkt an die Steckdose hält (natürlich mit Diode).
Das passiert weltwet zigmilliadren mal jeden Tag. Ohne dass es 
irgendeinem Elkobeinchen auch nur ein Härchen krümmt.

Was war nochmal die Frage?

von MaWin (Gast)


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Jan schrieb:
> Irgendwo hat mal einer erzählt, dass nicht viel von den Elkobeinen übrig
> bleibt

Na ja, es geht eher darum, dass beim anlegen von 230V~ ein hoher 
Ladestrom über den Brückengleichrichter in den Elko fliesst, der

- grösser ist als der zulässige Elkoladestrom (die meisten Elkos sind 
aber schaltfest)

- grösser ist als der laut Datenblatt zulässige 
Brückengleichrichterspitzenstrom

- so gross ist dass ein schon anderweitig belasteter 16A 
Leisungsschutzautomat rausspringt

Also will man den Spitzenstrom reduzieren, und das geht mit einem 
Widerstand (Dauerverluste, eher bei kleinsten Leistungen), einem per 
Relais überbrücktem Widerstand (sogenanntes Trafoschaltrelais, also bei 
Trafis) oder einen NTC Widerstand.

Auch die PFC eines modernen leistungsstärkeren Netzteils mag keine 
Spitzenströme.

von Christian M. (likeme)


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Bau eine Kaltgerätebuchse mit Filterdrossel ein, das ist genug 
Vorwiderstand und entstört dein Gerät zusätzlich.

von Prokrastinator (Gast)


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Jan schrieb:
> Irgendwo hat mal einer erzählt

Die Leute reden viel, wenn der Tag nur lang genug ist und was ich 
alleine hier schon an 'Expertenmeinungen' gelesen habe, treibt mir die 
Tränen in die Augen.

Hörensagen und Bauchgefühle sind meist schlechte Ratgeber beim 
Gerätedesign.
Ein Blick in die Datenblätter + Vorschriften und angewandte 
Geundrechenarten führen zuverlässiger zum Erfolg.

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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von Andreas M. (elektronenbremser)


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PittyJ schrieb:
> Ist denn schon wieder Darwin Award?

Christian M. schrieb:
> Bau eine Kaltgerätebuchse mit Filterdrossel ein,

Und da ist der Preisträger!

von Darwin (Gast)


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von Andreas M. (elektronenbremser)


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Im Titel ist es auch falsch, in der Beschreibung steht es richtig und 
die Abbildung passt auch dazu.

von Joachim B. (jar)


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Jan schrieb:
> Irgendwo hat mal einer erzählt

https://www.youtube.com/watch?v=AaQcnnM2a70
https://genius.com/Die-arzte-lasse-redn-lyrics
"Und der Tag wird interessanter, wenn man Märchen erzählt"

von Darwin (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Im Titel ist es auch falsch, in der Beschreibung steht es richtig
> und
> die Abbildung passt auch dazu.

Präzisiere "es"

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Ok. Im Titel steht Kaltgerätebuchse, abgebildet und beschrieben ist aber 
der richtige Kaltgerätestecker.

von Andreas M. (elektronenbremser)


Angehängte Dateien:

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Aus Wikipedia

von Darwin (Gast)


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Und jetzt die eigentliche Frage: Warum wird er zum "Preisträger", weil 
er ein integriertes Filter darin benutzen will?

von I<3Praha (Gast)


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Ist er evtl. nicht, ich habe daran trotzdem "was auszusetzen":

Christian M. schrieb:
> Bau eine Kaltgerätebuchse mit Filterdrossel ein, das ist genug
> Vorwiderstand und entstört dein Gerät zusätzlich.

An dieser Stelle (gleich nach MaWins Post) imho mißverständlich.

Entweder braucht man einen R_vor - dann aber ist Dein Netzfilter
sicher_nicht genug ... oder man braucht_keinen - dann schon.

;)

Oder noch mal anders:

Nein, weder die resistive noch die induktive Komponente so eines
einfachen (einstufigen) Standard-Netzfilters ist hoch_genug für
irgend eine deutliche strombegrenzende Wirkung ("wenn gebraucht").

Es wirken ja nur die parasitären R_Kupfer und L_Streu - ein Witz.


Eine im Stromkreis belaßbare (daher niederohmige, und doch sehr
wirksam/hohe Induktivität) Speicherspule hätte zwar den Vorteil,
nicht nur den Inrush sondern auch die Elko-Nachlade-Stromspitzen
abzumildern -zeitlich auszudehnen, zu "verrunden"- müßte jedoch
ziemlich groß und schwer werden hierfür... kein Vergleich zu dem
kleineren/v. a. leichteren (einstufigen/nur CMC) Netzfilterchen.

von I<3Praha (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Aus Wikipedia

Also bezeichnet "Stecker" eben den Teil mit den Leistungs-(*)
Kontaktstiften, und (Einbau-) Buchse oder (am Kabel) Kupplung
das Gegenstück dazu.

(*: "Leistungs-", weil z.B. in Frankreich der Schutzkontakt/PE
über einen gegenläufigen Kontaktstift in der Buchse/Kupplung
realisiert ist...)

Und Steckverbinder mit gegenläufigen Leistungs-Kontakten sind
scheinbar schwierig bis gar nicht so einzuordnen/zu trennen.


P.S.:
Das schreibe ich ehrlich gesagt u.a. auch deswegen noch einmal
hin, weil ich selbst zur Kaltgerätebuchse gern Stecker sage...

(weil ich mehr mit Schuko zu tun habe, und "das Gehäuseteil, was
ins andere schlüpft, ..." - Ihr wißt schon, was ich meine)

...und es mir so vielleicht selbst besser merken kann. ;)

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