Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ISP programmer variable Spannung Zielsystem wie MK2


von Markus R. (marom)


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Hallo,
mein Zielsystem hat 3.0v. Ich hab hier einen USBasp der bei 3.3v auch 
nur mäßig gut funktioniert. Nach lesen dieses Artikels 
https://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_In_System_Programmer würd 
der Mk2 ja gut passen, insbesondere da er mit einer breiten Vaiation an 
Target-Spannungen klar kommt. Den würde ich jetzt ja gerne kaufen,  nur 
gibt es den original gar nicht mehr.  Ist der wafeshare Nachbau eine 
Lösung oder gibt es andere Empfehlungen? Alles was ich finde wird mit 
3.3v oder 5v beworben oder ist sehr teuer.
Viele Grüße Markus

von Thomas F. (igel)


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Markus R. schrieb:
> Den würde ich jetzt ja gerne kaufen,  nur
> gibt es den original gar nicht mehr.

Ich habe einen Originalen und einen chinesischen Nachbau. Funktionieren 
eigentlich beide gleich. Die chinesischen Nachbauten gibt es ab 15€ im 
Netz.

von Einer K. (Gast)


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Markus R. schrieb:
> gibt es andere Empfehlungen?

Der "Atmel ICE".
Nutzt den gesamten Spannungsbereich.
Kann auch wohl alle Programmiermodi, außer HVSP und HVPP.
Auch die Atmel ARM
Ist aber nicht billig.

von Stefan F. (Gast)


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Markus R. schrieb:
> gibt es andere Empfehlungen?

DIAMEX USB ISP-Programmer Stick für AVR
Geht aber nur mit 3,3V und 5V.

Der Atmel ISP mkII ist besser, weil er den ganzen Spannungsbereich 
abdeckt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Markus R. schrieb:

> Ich hab hier einen USBasp der bei 3.3v auch nur
> mäßig gut funktioniert.

Soll heißen? Entweder er funktioniert oder nicht. Da gibt es keine 
Abstufungen.

> der Mk2 ja gut passen, insbesondere da er mit einer breiten Vaiation an
> Target-Spannungen klar kommt. Den würde ich jetzt ja gerne kaufen,  nur
> gibt es den original gar nicht mehr.

Richtig. Du sollst (viel) mehr Geld ausgeben und den offiziellen 
Nachfolger kaufen. Aktuell das Atmel ICE.

> Alles was ich finde wird mit 3.3v oder 5v beworben oder ist sehr teuer.

3.3V paßt doch.

> mein Zielsystem hat 3.0v.

Programmiere es mit 3.3V. Bis ±0.5V ist doch kein Problem. OK, sofern 
die Logikpegel genug überlappen. Aber das sollte gegeben sein.

Alternativ nimm einen Programmer der mit 3.3V funktioniert (das kann 
auch gerne ein USBASP sein) und setze einen TXS0108 dahinter. Fertig.

von Georg M. (g_m)


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Arduino Fanboy D. schrieb:
> Ist aber nicht billig.

Ist sogar teurer als MPLAB® PICkit™ 4.



Axel S. schrieb:
> Alternativ nimm einen Programmer der mit 3.3V funktioniert (das kann
> auch gerne ein USBASP sein) und setze einen TXS0108 dahinter. Fertig.

Ja, genau, wenn es nicht zu schnell sein muss, dann geht es auch mit 
einem Level Shifter dazwischen.
Atmel Studio zeigt dabei selbstverständlich die falsche Target Voltage 
an, aber sonst bin ich bis jetzt auf keine Schwierigkeiten gestoßen.

Z.B.:
https://cdn-shop.adafruit.com/970x728/757-03.jpg
https://cdn-shop.adafruit.com/1200x900/1875-00.jpg

von Paul (Gast)


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Georg M. schrieb:
> Ja, genau, wenn es nicht zu schnell sein muss, dann geht es auch mit
> einem Level Shifter dazwischen.

Nichts anderes macht der original MKII. Er hat einen Levelschifter im 
Ausgang der von Zielsystem versorgt wird und liefert so automagisch die 
richtigen Pegel.

von Markus R. (marom)


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Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten. Zunächst vielleicht doch noch etwas 
konkreter zu meinem Problem:

Ich hab den USBasp mit dem ProMini 3.3v 8MHz verbunden. MISO,MOSI,SCK, 
RST und GND mit den entsprechenden Pins am Pro Mini.

Dann habe ich etwas variiert:

USBasp auf 3.3V und VCC vom USBavr mit
- VCC am ProMini ~ kein Programmieren möglich
- RAW am ProMini ~ 3 von 10 Versuchen erfolgreich
- ACC am ProMini ~ 1 von 10 Versuchen erfolgreich

Fehlermeldung immer "verification error, first mismatch at byte 0x0000 
0x00 != 0x0c"

USBasp auf 5.0V und VCC vom USBavr mit
- VCC am ProMini - 10 von 10 Versuchen erfolgreich
- RAW am ProMini - 10 von 10 Versuchen erfolgreich
- ACC am ProMini - 10 von 10 Versuchen erfolgreich

USBasp auf 3.3V und VCC vom USBavr nicht mit dem Pro Mini verbunden. 
Stattdessen externe 3.0V  an
- VCC am ProMini ~ kein Programmieren möglich
- RAW am ProMini ~ kein Programmieren möglich (nur 2.8V am MC direkt)
- ACC am ProMini ~ kein Programmieren möglich
Fehlermeldung wie oben und auch "Expected signature for ATmega328P is 1E 
95 0F Double check chip, or use -F to override this check."

Irgendwann habe ich beim Testen dann nur noch den Fehler bekommen und 
nichts hilft mehr, da ist wahscheinlich jetzt etwas kaputt... 
"initialization failed, rc=-1 Double check connections and try again, or 
use -F to override this check."

Da mit 5V alles OK war und bei 3.3V Fehler kommen und mit 3.0V 
irgendwann gar nichts mehr geht, habe ich schlicht vermutet der USBasp 
taugt nichts, und da ich ja eigentlich im Zielsystem mit 3.0V 
programmieren will, die Frage nach dem MK2.

Warum nun so unterschiedliche Ergebnisse zwischen VCC, RAW und ACC Pin 
bestehen, kann ich nicht nachvollziehen, aber da mit 5V alles gut ist, 
scheint mir ein Problem bei der Spannungsversorgung zu bestehen.

Der Hinweis, dass ein 3.3v Programmer mit einem 3.0V Zielsystem gehen 
sollte ist nachvollziehbar und würde ich gerne versuchen. Mit meinem 
USBasp wird das aber ja ganz offensichtlich nichts. Werde mir einen 
DIAMEX oder MK2 Klon besorgen.

von Georg M. (g_m)


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von Markus R. (marom)


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Das ist mir durchaus bewusst...

von Alexander S. (alesi)


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Markus R. schrieb:
> würd der Mk2 ja gut passen, ...
> ... Den würde ich jetzt ja gerne kaufen,  nur
> gibt es den original gar nicht mehr.

Gebe auf www.ebay-kleinanzeigen.de "avr atmel" in Elektronik ein.
Da gibt es momentan zwei Angebote für 2 und für 25 EUR.

Hier im Markt werden hin und wieder auch welche angeboten.

von Georg M. (g_m)


Angehängte Dateien:

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Der Pololu USB AVR Programmer v2.1 kommt auch mit 2,8V Target Voltage 
zurecht.

https://www.pololu.com/product/3172

von An der Isar (Gast)


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Markus R. schrieb:
> ja gut passen, insbesondere da er mit einer breiten Vaiation an
> Target-Spannungen klar kommt.

Das mit der Spannung habe ich so gelöst,
Siehe Beitrag "myAVR MK2b fehlerhaft, Firmware / Hardware?"

Ich habe hier einen Treiber 74HC126 verbaut.
Siehe dort die Blaue Leiterplatte, Stromlauf ist auch dabei.
Hier gibt es die Möglichkeit, den Treiber aus dem Target zu versorgen.
Bei mir funktioniert das im Bereich von ca. 2,5 - 6 Volt.
Auf dem Controller ist die Firmware vom STK500.
Alternative Firmware ist auch möglich.

von Stefan F. (Gast)


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Markus R. schrieb:
> Ich hab den USBasp mit dem ProMini 3.3v 8MHz verbunden. MISO,MOSI,SCK,
> RST und GND mit den entsprechenden Pins am Pro Mini.

Mach mal 180Ω Widerstände in alle Signal Leitungen. Dann geht der mit 
allen Spannungen zwischen 3,3 und 5 Volt. So richtig sauber ist das 
nicht, aber immerhin besser als so schnell die teuren Boards zu 
verschrotten.

Der Tipp kommt aus dem Buch http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Markus R. schrieb:
>
> Ich hab den USBasp mit dem ProMini 3.3v 8MHz verbunden. MISO,MOSI,SCK,
> RST und GND mit den entsprechenden Pins am Pro Mini.
>
> Dann habe ich etwas variiert:
>
> USBasp auf 3.3V und VCC vom USBavr mit
> - VCC am ProMini ~ kein Programmieren möglich
> - RAW am ProMini ~ 3 von 10 Versuchen erfolgreich
> - ACC am ProMini ~ 1 von 10 Versuchen erfolgreich

Das ergibt nur leider überhaupt keinen Sinn, wenn die Fragestellung ist 
"wie programmiere ich ein 3.0V Target System".

Dazu müßte man den ProMini halt mal mit 3.0V versorgen und Vcc von 
USBASP einfach nicht anschließen. Denn Vcc ist ein Ausgang und hat 
nur einen Zweck: das Target beim Programmieren mit Spannung zu 
versorgen.

Aber ich glaube ich verstehe das "Problem". Wenn du deinen USBASP "auf 
3.3V umstellst", dann änderst du einfach nur die Spannung, die er am 
Vcc-Anschluß ausgibt. Der USBASP wird weiterhin mit 5V laufen und auch 
5V Logikpegel liefern und (schlimmer) erwarten.

So einfach geht es also nicht (das müßte halt mal jemand den Chinesen 
verklickern). Aber: man kann einfach die Betriebsspannung des µC auf dem 
USBASP von 5V auf 3.3V umstellen. Nur geht dann halt kein ATMega8 mehr, 
es müßte schon ein ATMega88 sein. Und die zusätzlichen 10¢ sprengen 
natürlich das Budget...

von Alexander S. (alesi)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Dann geht der mit
> allen Spannungen zwischen 3,3 und 5 Volt.

passt nicht zu

Markus R. schrieb:
> mein Zielsystem hat 3.0v.

von Markus R. (marom)


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Hey find ich total lieb wie ihr mich unterstützt! Von vornherein hatte 
ich bei dem USBavr bedenken und wie mir scheint liegt da doch etwas der 
Hase im Pfeffer begraben. Wie es scheint hält der usbavr auch nicht das 
Versprechen mit 3.3v auf den datenleitungen zu arbeiten.

Ich werd mir jetzt was gescheites besorgen, das von vornherein leistet 
was ich brauche. Der Tipp mit Ebay Kleinanzeige ist gut,  werde dort 
versuchen einen Mk2 zu bekommen. Auch der von pololu ist interessant. 
Wobei dokumentiert nur 3.3 und 5 volt sind.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Markus R. schrieb:
> Von vornherein hatte ich bei dem USBavr bedenken
> und wie mir scheint liegt da doch etwas der
> Hase im Pfeffer begraben.

Wobei nur anmerken möchte, daß das kein Problem des USBASP ist, 
sondern ein Problem der chinesische Aufbauten. Im Original war der 
USBASP auch nur für 5V konzipiert. Der Umbau auf 3.3V ist aber (bei 
einem Eigenbau) problemlos.

Aber gib ruhig Geld aus. Es war schon immer so, daß man sparen konnte 
wenn man sich auskennt. Nur wenn man sich auskennt.

von Joachim B. (jar)


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Alexander S. schrieb:
> Markus R. schrieb:
>> mein Zielsystem hat 3.0v.

dann nimm einen Pegelwandler der vom Zielsystem versorgt wird
https://www.ebay.de/itm/282153230450

dem sind 3,3V oder 3V egal, die Spannung low voltage LV kommt vom 
Zielsystem und high voltage HV 5V vom ISP Prommer

: Bearbeitet durch User
von MinTel (Gast)


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An der Isar schrieb:
> Bei mir funktioniert das im Bereich von ca. 2,5 - 6 Volt.

Ich habe den 74HC125 verbaut, ist der gleiche nur die EN Eingänge sind 
hier invertiert.
Das funktioniert in der Tat sehr gut wenn der Treiber vom Target 
versorgt wird.
Bei etwa 2,2 Volt ist die untere Grenze erreicht.
Getestet habe ich das in dem ich das Target mit einem Regelbaren 
Netzteil versorgt habe, das Target war ein ATMega 168.
Am Oberen Ende habe ich den Test bei 6,5 Volt beendet, das ist dann 
schon außerhalb dem was im Datenblatt vom Atmega 168 und 74HC125 steht.
Das sollte eigentlich für alles ausreichen.

von Walter T. (nicolas)


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Wenn man als Levelshifter einen ADUM 1401 nutzt, hat man sogar 
Potenzialtrennung. Geht ganz gut. Siehe hier: 
http://dl1dow.de/artikel/isp_isolator/index.htm

: Bearbeitet durch User
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