Aus diesem Thread heraus Beitrag "Suche Vectorscope/Waveform-Monitor für PAL und NTSC" habe ich mir ein erschwingliches NTSC/PAL Vectorscope gekauft, ein "Hamlet Vector Scope 301". Leider stellte es sich als defekt heraus. Das Gerät gibt kein Bild aus (bzw. nur verzerrte Matsche) und die Bedienknöpfe haben keine Funktion, die LEDs leuchten, aber deren Anzeige macht keinen Sinn. Das Gerät wirkt wie blockier/abgestürzt). Nachdem mir der Verkäufer preislich gut entgegen kam und dem Gerät auch ein original Service-Manual mit allen Schaltplänen beilagt habe ich mich dazu entschlossen einen Reparaturversucht zu starten. Ich fange bei sowas immer am Schaltregler der Eingangsspannung an. Hier werkelt ein zufriedener L4960 und erzeugt aus den zwei Sekundärspannungen eines kleinen Ringkerntrafos die 5V Versorgungsspannung für den Analog (AVCC) und Digitalteil (VCC). Das merkwürdig anmutende Konstrukt um den Linear-Schaltregler 2940CT5 mit vom L4960 getakteten Trafo dient nur dazu eine für die AD-/DA Wandler notwendige, symmetrische -5V Spannung zu erzeugen (VEE). Der L2940CT5 war sehr warm, lieferte aber anstelle -5V stolze -9V. Nach dem auslöten war klar, der ist hin, hat quasi Volldurchgang, regelt nix mehr. Habe ersatzweise einen 7805 reingemacht da grad kein 2940CT5 zur Hand und schon hatte ich eine saubere -5V am VEE. Als nächstes habe ich nach dem Fehler mit den blockierten Funktionstasten gesucht. Meine Messungen führten mich zum Controller-Board (Keys/LEDs). Dort soll laut Anleitung ein EEPROM den Zustand speichern: "BACKUP - The current Videoscope state is allways stored in EEprom IC3, so that it is kept when power is removed. On power up, the same state is thus restored." Auf den zugehörigen Datenleitungen konnte ich aber keine Aktivität feststellen, also habe ich das EEPROM ausgelötet, ausgelesen und gelöscht. Noch bevor ich es wieder einsetzte habe ich nochmal versuchsweise eingeschaltet und siehe da, ich konnte alle Tasten sauber bedienen! Auch nach wiedereinsetzen des EEPROM blieb das so und der letzt eingestellte Zustand wurde beim einschalten wiederhergestellt. Evtl. waren illegale Daten ins EEPROM gelangt oder es hatte sich sonst irgendwie verklemmt. Dennoch erhalte ich kein stabiles Bild vom Fluke Farbbalkengenerator. Zwar lässt sich der Vector und WFM erkennen (die CPU schein also zu arbeiten) aber irgendwie wirkt das alles out of Sync. So habe ich die Abgleichanleitung geprüft. Der TP am W_VCO ist sauber 2,5V, der am R_VCO jedoch total daneben (4,98 V) und auch ändern am Drehko brachte hier nichts. Ähnliches bei der BRIGHT Einstellung. Hier sollte man in Mittelstellung 1V haben, ich habe aber 5V, egal welche Stellung.
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Olli Z. schrieb: > Ähnliches bei der BRIGHT Einstellung. Hier sollte man in Mittelstellung > 1V haben, ich habe aber 5V, egal welche Stellung. Dann hat wohl mindestens der Schleifer von R21 keinen Kontakt mehr. Und woher die 5V kommen, sollte sich feststellen lassen. So unübersichtlich sieht es drum herum nicht aus ;-)
Diese Einstellung ist in der Tat mein geringstes Problem ;-) Aber ich messe da nochmal nach. Hamlet hat die TPs auf der Platine zwar aufgedruckt, aber nicht im Plan vermerkt, daher ist es manchmal etwas Raterei wo diese nun wirklich sind, aber ich denke von den Widerstandswerten und der Schaltung her passt das wohl. Muss nochmal suchen wo WFM_D0-3 herkommen und WFM hin geht. Aber mit dem Poti setzt man wohl nur einen Max. oder Min. Wert welcher sonst digital vom Widerstandsmischer aus D0-D3 erzeugt wird.
Olli Z. schrieb: > Der L2940CT5 war sehr warm, lieferte aber anstelle -5V stolze -9V. Hast du denn mal alle ICs überprüft die an diesen -5V hängen? Vielleicht ist da noch mehr hopps gehangen?
Sven D. schrieb: > Olli Z. schrieb: >> Der L2940CT5 war sehr warm, lieferte aber anstelle -5V stolze -9V. > > Hast du denn mal alle ICs überprüft die an diesen -5V hängen? Vielleicht > ist da noch mehr hopps gehangen? Das ist aus den Schaltplänen von Hamlet leider nicht so einfach zu ermitteln, aber ja, genau da beginne ich meine Suche. Obwohl die darin verbaute TTL Technik doch sehr robust ist und solche geringen Überspannungen eher wegstecken dürfte... wenn es hilft poste ich mal ein paar Schaltpläne dazu? Bei solch alten Geräten (Bj. 96) tendiere ich immer daher auf Verdacht sämtliche Elkos auszutauschen... oder zumindest auszulöten und nachzumessen.
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Olli Z. schrieb: > Der TP am W_VCO ist sauber > 2,5V, der am R_VCO jedoch total daneben (4,98 V) und auch ändern am > Drehko brachte hier nichts. Wie immer deutet eine zu hohe Kontrollspannung darauf hin, das der Oszillator viel zu tief oder gar nicht schwingt.
Arg! Hab oben einen Fehler drin, es ist der W_VCO der sich nicht einstellen lässt, also genau umgekehrt wie in meinem ersten Beitrag geschrieben. Wenn man sich die Schaltung rund um den Transistor und den Quarz betrachtet frage ich mich was ihr da für ein Ausgangssignal zum FPGA (Actel 1020B), welcher rechts oben mit Pin 64 und "SYS_CLK" bezeichnet ist, erwarten würdet? Also ich würde da einen mehr oder weniger 50/50 Dutycycle 20 MHz Rechteck erwarten. Das Datenblatt vom Actel übrigens auch. Was da ankommt ist aber ein Sinus! (Siehe DSO am Punkt (1) gemessen). Also stimmt hier doch was nicht?! Entsprechends kacke sehen auch die Ausgangssignale des FPGAs aus, das sind keine sauberen Digitalsignale sondern mit Oberwellen überfrachtete, weichkantige etwas.
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Was für eine Grenzfrequenz ist von einem BC548 zu erwarten - der hat ein GBW von etwa 300MHz und wird hier so etwa 100Mhz schaffen. Zusätzlich hat dein Oszi nur eine begrenzte Bandbreite. Um einen Recheck mit 20MHz zu erkennen solltest du mindestens das zehnfache an Bandbreite haben. Das ist also alles im grünen Bereich. Eher solltest du mal schauen, wo der Vergleicher für die PLL ist und evtl. mal die Abblockung des FPGA checken.
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Soweit ich das ermitteln konnte ist diese Schaltung ein "Colpitts Crystal Oscillator". Das ist zwar jetzt kein Schmitt-Trigger, aber dennoch wäre ich der Meinung das am Kollektor vom Transistor etwas wie ein Rechteck anliegen sollte... zum A1020 FPGA ist nicht mehr so viel zu finden im Netz, aber der Eingang ist laut Datenblatt ein "CLK" und kein XTAL. Und bezüglich meines DSO (Rigol 1054Z "aufgebohrt") habe ich mal mit dem Siglent Signalgenerator einen 20MHz Rechteck aufgezeichnet. Die Überschwinger ließen sich vermutlich noch mit Kondensatoren rausnehmen aber zumindest erkennt man ein Rechteck. Das andere ist ein sauberer Sinus. Ich vermute halt hier nen Fehler weil sich ja auch u.A. die Kontrollspannung nicht einstellen lässt. Das könnte dann auch der Grund für die Fehlfunktion sein. Den Transistor (BC548) habe ich bereits ausgelötet und getestet, der ist in Ordnung. Habe ihn trotzdem durch einen BC547 (Vergleichstyp) ersetzt, aber ohne Erfolg.
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Olli Z. schrieb: > Und bezüglich meines DSO (Rigol 1054Z "aufgebohrt") habe ich mal mit dem > Siglent Signalgenerator einen 20MHz Rechteck aufgezeichnet. Dann speise die doch mal in den Hamlet ein. Wenn du die Frequenz leicht variierst, kannst du auch gleich mal schauen, ob die Steuerspannung für den VCO sich ändert. Aus einem Colpitts kann jedenfalls kein Rechteck rauskommen, das ist ja ein reiner Emitterfolger, der die Wellenform am Quarz praktisch unverändert am Emitter ausgibt.
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Ja, hast recht, ist ja kein Schmitt-Trigger sondern nur ein Signalverstärker... aber wie kann man sowas designen? Ist es vielleicht günstiger mit dem FPGA intern einen Rechteck-Takt zu generieren als gleich einen XCO einzusetzen? Es muss ja eigentlich so sein, ähnlich wie echte Xtal-Eingänge anderer Mikroprozessoren. Wenn also die Schaltung ok ist (wovon man ja ausgehen muss ;-) und auch die gemessene Frequenz recht exakt der gewünschten entspricht, wo kann dann der Fehler sitzen? Und warum sollte es ausgerechnet 2,5V sein? Ich würde verstehen wenn man auf einen bestimmten Takt einstellt, aber die Spannung ist doch nur eine Führungsgröße? Wo würdest Du den Takt denn einspeisen, so das die gesamte Schaltung noch funktioniert? Quarz rauslöten und in (3) einspeisen?
Olli Z. schrieb: > Quarz rauslöten und in (3) einspeisen? Ja, das wäre eine Möglichkeit. Oder BC548 raus und am Emitter einspeisen. Olli Z. schrieb: > Und warum sollte es ausgerechnet 2,5V sein? Damit der Regelbereich maximal wird, legt man die Grundeinstellung in die Mitte zwischen die Regelspannungsgrenzen und das sind hier 2,5V.
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Ich habe den Takt, gemessen an (1) auf exakt 20,000005 Mhz eingestellt, laut Racal Dana. Messe ich nur am Frequenzzähler, so hat der Drehko einen wirklichen Effekt. Leider erkennt man das nicht am TP, dort bleibt es immer fix auf 4,98 V. Dennoch sehen für mich viele Signale die eigentlich digital sind, extrem oberwellenbehaftet aus, selbst niederfrequente Signale von 800 kHz. Ich füge später nochmal ein paar DSO screens hinzu. Habe auf Verdacht schonmal ein paar Blockkondensatoren (100 nF) ausgelötet und nachgemessen. Bislang alles ok. Das Video-Ausgangssignal ist auch extreme Matsche, das sieht nur mit viel Fantasie nach einem Videosignal aus. Ich versuche jetzt mal den Signalpfad vom Eingang bis zu den A/D Wandlern zu verfolgen, ob der der Analogteil auch so stördurchflutet ist.
Hier ein paar Beispielmessungen. Dabei geht es nicht darum was die Signale machen, sondern einfach nur um ihre "Form". Bild #4 und #6 sind ganz krass finde ich.
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Naja, durch den defekten Spannungsregler kann ja schon was kaputt gegangen sein, denn TTL oder 74HC mag Überspannungen nicht so besonders. Sauber sieht das nicht wirklich aus, wobei ich voraussetze, das du da vernünftige Masseverbindung zum DSO hast. Check doch auch bitte mal die Welligkeit der Versorgungen.
Die Spannungen sind soweit sauber. Das war das erste was ich überprüft hatte weil ich auch direkt die Kondensatoren in Verdacht hatte. Anbei auch mal ein Bild wie das ganze Teil im geöffneten Zustand aussieht... Die Überspannung durch den defekten Regler dürfte nur die Bauteile mit VEE betreffen. Das sind Opamps und DACs/ADCs. Leider ist das sehr mühsam das über die Pläne zu ermitteln weil dort einfach nur "VEE" links oder rechts auf dem Plan steht, aber nicht an welchen ICs/Pins das verwendet wird.
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Olli Z. schrieb: > Die Überspannung durch den defekten Regler dürfte nur die Bauteile mit > VEE betreffen. Das kann dir niemand garantieren. Wenn ein Chip durchlegiert, kann er die Spannung auch an irgendwelchen anderen Pins wieder rausschicken.
Es wird irgendwie immer mysteriöser. Ich habe nun einfach mal versucht den Signalpfad vom BNC_IN zu verfolgen um zu sehen wo das Signal vermatscht wird. Nach einem Eingangspuffer geht das Signal auf einen Analogschalter (IC107=4051). Dort kommt es an X2 (Pin 15) noch sauber an. Auch am Ausgang X (Pin 3) ist es noch sauber. An der Basis vom TR118 (2N3904) sieht es ebenfalls noch gut aus. Dann habe ich den OpAmp IC105a untersucht. Laut Plan soll das ein LM358 sein, auf der Platine ist jedoch ein TL082 aufgelötet und zwar original, also nicht ausgetauscht. Was mich aber noch mehr irritierte war, das ich erwartet hatte das solche Bausteine wie Opamps eben mit der symmtetrischen +-5V Spannung betrieben werden. Auf Pin 4 fand ich auch in der Tat -5, auf Pin 8 jedoch +14V !! und zwar richtig übel mit Oberwellen. Nachdem ich die Leiterbahnen verfolgt habe musste ich feststellen das Pin 8 vom OpAmp direkt auf die Spule L110 geht, auf den Anschluß gleich hinter der Sicherung. Was macht das für einen Sinn???? Ich verstehe auch leider die gesamte Schaltung rund um den OpAmp nicht. Auf jeden Fall ist das Signal danach, als das was am IC106 (4053) auf Y0 (Pin 2) ankommt Matsche. Hier irgendwo liegt also vermutlich der Hund begraben.
Olli Z. schrieb: > auf der Platine ist jedoch ein TL082 aufgelötet Bau ihn doch mal aus. Die Schaltung ist mir auch rätselhaft und schwer mit Sinn zu behaften :-P Wer weiss, was die Herren sich dabei gedacht haben. So wie ich das sehe, hat das irgendwas mit dem Hintergrund zu tun (Int_BG und Ext_BG) und sollte erstmal wurscht sein. Es spricht sicher nichts dagegen, den OpAmp in Zukunft aus den -5V zu speisen. Da weder der TL082 noch der LM358 Videofrequenzen können. wird er sicher nur irgendwas auf einen Pegel klemmen.
Habe ihn bereits durch einen anderen TL082 aber auch einen LM358 ersetzt. Es bleibt aber wie es ist, Matsche. Ich schau mir jetzt mal die Transistoren an. Besonders der TR115 welcher vom Gate her ja an VEE geklemmt ist. Ganz am ende des oberen Schaltungsblocks kommen ja die Signale "TO_MIXPOT" und "TO_VIDGAIN" raus. Ebenso OP_1+OP_2, aber auch "VID_INT". Der untere Teil sieht mir eher nach schaltbaren Y/C Filtern aus. Ich muss auch mal die anderen Pläne sauber digitalisieren, dann wird es vielleicht klarer. Im nächsten Blatt gehen die Videosignale dann über div. OpAmps zu einem AD-Wandler.
Moin, Matthias S. schrieb: > Da weder der TL082 noch der LM358 Videofrequenzen können. wird er sicher > nur irgendwas auf einen Pegel klemmen. Der Signalname INT/EXT_BG erschliesst sich mir nicht so recht, aber ich wuerd' mal vermuten, dass das zur Schwarzwertklemmung dient. Sind denn C179 und C181 noch gut? Ist das tatsaechlich nur 'ne Einweggleichrichtung an der Stelle? Gruss WK
Hier mal ein paar gemessene Signale. (1) ist ja noch ganz ok und gut erkennbar (Color-Bar). Aber bei (2) hört der Spaß schon auf, obwohl der vom Transistor das Signal doch erstmal nur verstärken sollte. Und bei (3) sieht es schon total gecliped aus.
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An TR118 stimmen die DC Verhältnisse nicht. An der Basis muss mehr Plus sein, um den Kollektor runterzubringen.
Dergute W. schrieb: > Der Signalname INT/EXT_BG erschliesst sich mir nicht so recht, aber ich Das Gerät verfügt hinten neben den Eingängen A, B, C noch einen EXT_IN, sowie vorn über einen separaten BNC_IN. > Sind denn C179 und C181 noch gut? Ist das tatsaechlich nur 'ne Ja, habe ich ausgelötet und nachgemessen. Haben beide noch ihre Kapazität, sehen auch optisch einwandfrei aus. Der Verkäufer sagte mir das das Gerät kaum in Betrieb war weil für einen mobilen Einsatzwagen geplant, aber nicht zum Einsatz kam. > Einweggleichrichtung an der Stelle? Hier ist es so wie auf den Fotos gezeigt. Ein kleiner Ringkerntrafo speist mit zwei Sekundärwindungen mit je ca. 14V~ AC an PN123 und PN124 die Dioden D105 und D106. Die Diode D107 ist über PN125 an einem externen 12V= DC Eingang verbunden der alternativ zum Trafo genutzt werden könnte (Studio-Stromversorgung). Durch die zwei Windungen und zwei Dioden ergibt sich, mit gezogener Sicherung F101 das Oszi-Bild auf "mp1_ohne_f101.tiff", also "Brückengleichrichterqualität". Mit gesteckter F101 glätter der Kondensator C179 das ganze unter Normallast auf eine Restwelligkeit von ca. 2V ("mp1_mit_f101.tiff" und "mp1_mit_f101_restwelligkeit.tiff"). Dann geht es noch über die Induktivität L110 (10µH) die vermutlich irgendwelche Störeinstrahlungen der Netzspannung fernhalten soll und einen weiteren Glättkondensator (C181) auf den Eingang des Spannungsreglers L4960. Hier an MP2 gemessen ergibt sich eine Restwelligkeit von ca. 2,5V ("mp2.tiff" und "mp2_restwelligkeit"). Das ist sieht eigentlich alles plausibel aus für mich. Einzig ungewöhnlich ist der mit "12V" beschriebene Abgang rechts. Dieser führt nämlich zu einem der Opamps (IC105a/b), was ich mir so überhaupt nicht erklären kann. Alle Opamps im Gerät werden mit +-5V betrieben, nur dieser eine direkte Videoeingangs-Opamp wird mit +12V und -5V betrieben.
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Matthias S. schrieb: > An TR118 stimmen die DC Verhältnisse nicht. An der Basis muss mehr Plus > sein, um den Kollektor runterzubringen. Die Basis wird ja vom Pin 3 des 4051 (IC107) über den 1k Vorwiderstand (R146) angesteuert. Durch die Auskopplung des DC-Anteils durch C124 liegt ja am Eingang Pin 12 des IC107 sowas wie eine Wechselspannung an, das zeigt ja auch sehr schön die Messung dort ("mp1.tiff"). Laut Datenblatt kann der 74HC4051 auch mit einfacher +5V Betriebsspannung Signale mit bis zu +-5V durchleiten. Von daher passt da noch alles. An MP2 ist im Messbild ("mp2.tiff") und der durch AC vergrößerten Darstellung des Signals gut zu erkennen wie das eigentliche Signal natürlich invertiert aber auch gecliped wird. Den Transistor habe ich jedoch bereits ausgelötet und geprüft, der ist in Ordnung, laut Komponententester. Die Aufgabe dieses Transistors ist es doch das Signal auf einen grundsätzlich positiven Spannungelevel zu heben und zu puffern (Emitterfolger), richtig? Aber welche Aufgabe hat der TR117 (PNP) mit den an Basis angeklemmten negativen Betriebsspannung VEE (-5V) über den 10pF Kondensator und Spannungsteiler R158+R159?
Olli Z. schrieb: > Die Aufgabe dieses Transistors ist es doch das Signal auf einen > grundsätzlich positiven Spannungelevel zu heben und zu puffern > (Emitterfolger), richtig? Nö, das ist doch kein Emitterfolger. Das ist eine invertierende Emitterschaltung mit einer Verstärkung, die ich bei knapp über 2 einstufen würde (R156:R141). Dann kommt TR117, der das ganze wieder umdreht und nochmal verstärkt. Weil dieser NPN/PNP Verstärker DC-gekoppelt ist, muss der Pegel an der Basis von TR118 passen, sonst läuft das alles in die Begrenzung. Wie gesagt, bau den OpAmp mal aus und speise an seinem Ausgang Pin 1 DC aus dem Labornetzteil ein. Zwischen 1V bis 3 Volt sollten etwa passen.
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Ja, wir sind auf der richtigen Spur! Ich habe den OpAmp mal entfernt und einfach mal ein 10k Poti zwischen +12V und -5V geklemmt und den Schleifer auf Pin 1 vom OpAmp. Bei einer Schleiferspannung von 5V - 5,5V erhalte ich zeitweise ein Bild! Dieses wandert von links nach rechts, Bild geht und kommt dann wieder. Also liegt das Problem schon sehr klar in dieser Eingangsstufe. Erst durch einstellen des Potis konnte ich die Basis-Grundspannung so justieren das der Transistorverstärker ordentlich im Arbeitspunkt ist und nichts abschneidet.
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Moin, Diese komische NPN/PNP Stufe mit OpAmp in der Arbeitspunkterzeugung gibts ja 2x auf dem Board; da kannste ja mal gucken, wo da die Unterschiede zu messen sind... Gruss WK
Defekte HCMOS Ics werden oft warm, im normalen Betrieb tun sie das ja nicht. Die ursprüngliche Überspannung kann die 74HC Serie durchaus zerstören. Olli Z. schrieb: > Dieses wandert von links nach rechts, > Bild geht und kommt dann wieder. V-Sync spielt also schon, H-Sync scheint zu schwach zu sein. Oszillografiere doch mal den Videoausgang des Hamlet.
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Helft mir doch bitte mal diese Eingangsschaltungen zu verstehen. Wenn ich mit die "BNC" Schaltung ansehe wird das Videosignal erstmal mit 1,2MOhm auf Masse gezogen (soweit klar). Auf der anderen Seite geht es über einen 100nF und 6,8 MOhm auf -5V und steuert über den 1K R113 das Gate vom Mosfet an. Wirken hier C105 und R117 schon wie ein Tiefpassfilter? Und was bewirkt die negative Spannung? Warum nicht +5V und warum ein Mosfet anstelle einem NPN? Hinter dem Drain des Mosfet kommt dann nochmal eine RC Kombi von R114 und C107 (wieder ein Tiefpass?) und durch C124 wird der DC-Anteil wieder ausgekoppelt. Wozu die ganze Schaltung? Eine Verstärkung und Impedanzwandlung, vermute ich. Und nun kommen die anderen Eingänge, hier am Beispiel von "A_IN". Da geht das Signal direkt auf die Basis vom Transistor! Wow, ganz ohne Vorwiderstand, nur mit Pulldown (27k R148) auf GND. Ist das nicht etwas heikel? Keine Strombegrenzung bei der Basis, keine Arbeitspunkteinstellung? Sagen wir mal der TR111 verstärkt einfach schön und an seinem Emitter liegt dann das 1Vpp Eingangssignal als ein maximal 10Vpp Signal an. Das geht dann über diese gegenpolig geschalteten Kondensatoren. Sowas habe ich noch nie gesehen, was bewirkt diese Schaltweise? Ist das aufgrund des Wechselspannungssignals notwendig?
Dergute W. schrieb: > Diese komische NPN/PNP Stufe mit OpAmp in der Arbeitspunkterzeugung > gibts ja 2x auf dem Board; da kannste ja mal gucken, wo da die > Unterschiede zu messen sind... Ja, mache ich gleich mal. Ich denke dieser ganze Vorbau mit dem OpAmp im oberen Bereich dient dazu den Arbeitspunkt einzustellen und optimal ans Eingangssignal anzupassen. Also so ne Art AGC, kann das sein? Die Beschaltung vom OpAmp IC105A ist doch im Grunde eine Verstärker-Grundschaltung und könnte dazu dienen das relativ schwache Eingangssignal vom Source des Mosfet kommend zum treiben der Basis von TR118 zu verstärken? So wie ich es mit meinem Poti simuliert habe, müsste aus dem OpAmp dann ebenfalls eine Spannung um die 5V kommen. Leider fehlt mit für die klassische Berechnung der Vorwiderstand von "-" (Pin 2). Dieser ergibt sich vielleicht aus der Impedanz der Schaltung davor?
Matthias S. schrieb: > Defekte HCMOS Ics werden oft warm, im normalen Betrieb tun sie das ja > nicht. Die ursprüngliche Überspannung kann die 74HC Serie durchaus > zerstören. Ja, das kann gut sein, aber so auf den ersten Blick scheint der IC107 (74HC4051) normal zu funktionieren. Die Logikpegel passen zum Schaltbild und Eingangs- und Ausgangssignal sehen auch ok aus. Ich könnte sie auf gut Glück mal auswechseln. In solchen Fällen löte ich dann immer direkt einen IC-Sockel sein :-) > V-Sync spielt also schon, H-Sync scheint zu schwach zu sein. > Oszillografiere doch mal den Videoausgang des Hamlet. Ja, mach ich.
Moin, Olli Z. schrieb: > Also so ne Art AGC, kann das sein? Ich vermute eher so eine Art Klemmschaltung. Das INT_BG Signal waere da mal aufschlussreich. Wenn das irgendein H-Sync oder sowas waere, dann koennte der FET + 10n + OpAmp eine Sample&Holdstufe sein. Olli Z. schrieb: > Wirken hier C105 und R117 schon wie ein Tiefpassfilter? Wohl eher ein Hochpass mit sehr niedriger Grenzfrequenz. > Und was bewirkt die negative Spannung? Vermutlich den richtigen Arbeitspunkt. > Warum nicht +5V und warum ein Mosfet anstelle einem NPN? Tja - keine Ahnung. Erlaubt ist was gefaellt :-) R114 und C107 koennten die Verstaerkung bei hohen Frequenzen etwas daempfen. Oder vielleicht auch Phasengang korrigieren. Keine Ahnung, wie "gutmuetig" so eine Verstaerkerschaltung ist. Olli Z. schrieb: > Wow, ganz ohne > Vorwiderstand, nur mit Pulldown (27k R148) auf GND. Ist das nicht etwas > heikel? Keine Strombegrenzung bei der Basis, keine > Arbeitspunkteinstellung? Nee, kann man schon so machen. Arbeitspunkt wird durch R148 eingestellt. Am Emitter wuerd' ich dann halt -0.7V erwarten. Gruss WK
Olli Z. schrieb: > Wirken hier C105 und R117 schon wie ein Tiefpassfilter? Wenn R117 einen geringeren Widerstand hätte, wäre das ein Hochpass. Aber der hat ja 6,8M und ist für das Signal praktisch unsichtbar. Die ganze Schaltung besteht aus einem JFET und dem NPN in Emitterschaltung und hat nur knapp über 1 als Verstärkung. Es ist also nur ein Impedanzwandler. Sowas habe ich auch schon als Eingangsverstärker in meinem Bassamp verbaut, aber dabei den Sourcewiderstand verringert, um die Verstärkung anzuheben. Hier ist das 1k:1k und deswegen so gut wie ohne Spannungsverstärkung. Dergute W. schrieb: > Keine Ahnung, wie > "gutmuetig" so eine Verstaerkerschaltung ist. Sehr gutmütig. Olli Z. schrieb: > Da > geht das Signal direkt auf die Basis vom Transistor! Wow, ganz ohne > Vorwiderstand, nur mit Pulldown (27k R148) auf GND. Ist das nicht etwas > heikel? Keine Strombegrenzung bei der Basis, keine > Arbeitspunkteinstellung? Das ist ein Emitterfolger, der nur Stromverstärkung hat. TR111 verstärkt also nix und ist mit der Basis auf GND geklemmt. Viele von uns würden da noch 75 Ohm in die Leitung zur Basis legen, aber nur, wenn das direkt nach aussen geht. > Am Emitter wuerd' ich dann halt -0.7V erwarten. Jepp.
Olli Z. schrieb: > Matthias S. schrieb: >> nicht. Die ursprüngliche Überspannung kann die 74HC Serie durchaus >> zerstören. Ich habe jetzt auf Verdacht hin mal IC106 und IC102 (74HC4051) ausgetauscht, das ändert nichts, die Bausteine waren also ok.
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Dergute W. schrieb: > Ich vermute eher so eine Art Klemmschaltung. Das INT_BG Signal waere da > mal aufschlussreich. Wenn das irgendein H-Sync oder sowas waere, dann Sowohl INT_BG als auch EXT_BG waren bei meinen Messungen immer 0V (GND). Was könnte "BG" denn bedeuten? Background wohl eher nicht? Erzeugt wird es vom IC108 (PAL Array) aus einem Signal namens "R_SYNC", könntest also schon richtig liegen mit Deiner These. Die gesamte Schaltung befindet sich auf Plan 3/3. > koennte der FET + 10n + OpAmp eine Sample&Holdstufe sein. Etwas merkwürdig ist die Ansteuerung des IC107. Hier hätte ich erwartet das über das Binärwort an A, B, C einer der Eingänge X0, X1, X2, X3, X4 zum Ausgang X durchgeschaltet wird und das der Schaltzustand der Anzeige auf der Front entspricht (Eingang "A"-"C", "EXT_VIDEO" oder "BNC_IN"). Tut es aber nur bedingt. Zwar habe ich am Ausgang immer das richtige Signal passend zum Schaltzustand, die Selektionspins sind aber meist nur GND. In Stellung "A" hat Pin 10 eine merkwürdige Triggerung die eigentlich garnicht zum Ausgangssignal passt (siehe Oszis).
Olli Z. schrieb: > In Stellung "A" hat Pin 10 eine merkwürdige Triggerung die > eigentlich garnicht zum Ausgangssignal passt Das ist ein Chroma Signal und hat da nichts zu suchen. Entweder hat der Mux einen internen Schluss oder das Chroma liegt auf seinem Kontrollsignal. Wenn der schon gesockelt ist, ziehe ihn mal und mess dann, ob das Chroma immer noch auf Pin 10 liegt.
Dergute W. schrieb: >> Wirken hier C105 und R117 schon wie ein Tiefpassfilter? > Wohl eher ein Hochpass mit sehr niedriger Grenzfrequenz. Evtl. um "Brummen" fern zu halten? >> Vorwiderstand, nur mit Pulldown (27k R148) auf GND. Ist das nicht etwas > Nee, kann man schon so machen. Arbeitspunkt wird durch R148 eingestellt. > Am Emitter wuerd' ich dann halt -0.7V erwarten. Ich mess die Strecke mal aus.
Matthias S. schrieb: >> geht das Signal direkt auf die Basis vom Transistor! Wow, ganz ohne > Viele von uns würden da > noch 75 Ohm in die Leitung zur Basis legen, aber nur, wenn das direkt > nach aussen geht. Ja, kommt direkt von der Eingangs-Buchse auf der Rückseite. Daher war ich ja so baff :-)
Moin, Olli Z. schrieb: > Sowohl INT_BG als auch EXT_BG waren bei meinen Messungen immer 0V (GND). Schlecht. > Was könnte "BG" denn bedeuten? Background wohl eher nicht? Das hab' ich mich auch schon gefragt. Vielleicht Burstgate. Also ein Signal, was nur definierte Zeit nach dem H-Sync,also nur zu der Zeit, wo der Burst auf der hinteren Schwarzschulter ist, aktiv ist. > Erzeugt wird es vom IC108 (PAL Array) aus einem Signal namens "R_SYNC", > könntest also schon richtig liegen mit Deiner These. Die gesamte > Schaltung befindet sich auf Plan 3/3. Jep, hab' mal reingeschaut. Die 2 Schaltungen aus IC112,109,110 sehen mir auch aus wie Syncabtrennstufen oder sowas. Da vermut' ich jetzt mal aus der Ferne, dass die Schaltung, wo du urspruenglich die Probleme mit dem Videosignal detektiert hast, garnix hat. Sondern nur nicht richtig funktioniert, weil das XXX_BG Signal nicht da ist. Wie siehts denn an dem PAL (Array, nicht Farbnorm) aus? Zappelt da was an den Eingaengen, zappelt was an den Ausgaengen? Olli Z. schrieb: > Evtl. um "Brummen" fern zu halten? Neee, viel tiefere Grenzfrequenz. Haste dir noch nie ein Videosignal angehoert? Das ist "Brummen" (mit'm bisschen Pfeifen, wenn man jung ist :-)). Da darf man kein Brummen rausfiltern. Gruss WK PS: Hat jemand gesehen, von wo H3_1 und H3_2 herkommen? So auf die Schnelle hab ich die nicht gefunden.
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Dergute W. schrieb: > Der Signalname INT/EXT_BG erschliesst sich mir nicht so recht, aber ich BG finde ich auch eine merkwürdige Bezeichnung, würde aber vermuten, dass es sich dabei um den Genlock/Blackburst handelt. Im Studioumfeld hat man in der Regel einen Studiotakt, der allen Geräten zur Synchronisation zugeführt wird. So wird sichergestellt, dass man Videosignale hart umschalten und mischen kann, ohne dass sich die angeschlossenen Senken neu auf ein Videosignal synchronisieren müssen oder das Bild verschoben dargestellt wird. Im Prinzip handelt es sich dabei um ein ganz normales, allerdings vollkommen schwarzes, Videosignal. Alle im Studio erzeugten Signale laufen synchron zu diesem Takt. Daher macht es sehr viel Sinn diesen auch dem Vectorscope zuzuführen. Bei moderneren Geräten kann man dann auch messen, wie weit die zeitliche Abweichung zwischen Bildquelle und Takt ist. Diese Zeilensynchronisation erledigt das "Black" im Blackburst. Bei einem Vectorscope wird man sich jedoch eher für den "Burst" in diesem Signal interessieren. Das ist ein kurzer "Stoß" mit 10 Perioden des Farbhilfsträgers. Dieser wird in einem Monitor genutzt, um einen Oszillator in jeder Zeile neuzusynchronisieren. Dieser oszillator spuckt dann kontinuierlich aus. Das Signal braucht man, um zu wissen, welche Phasenlage das Farbsignal momentan hat. Ich würde vermuten, dass int/extern eine umschaltung ist, die es dem Nutzer ermöglicht das Vectorscope entweder "im freerun" -also mehr oder weniger gut auf das eigentliche Eingangssignal synchronisiert - laufen zu lassen, oder auf ein externes Signal zu synchronisieren. Sind deine Eingangssignale eigentlich an den Loop Outs alle ordentlich mit 75 Ohm abgeschlossen?
Philip S. schrieb: > Im Studioumfeld hat man in der Regel einen Studiotakt, der allen Geräten > zur Synchronisation zugeführt wird. Der Hamlet scheint einen Eingang für externe Referenz zu haben, neben den drei Eingängen für A,B und C Messinputs. Das wird wohl BB sein. Zusätzlich gibt es anscheinend einen Front BNC, der auch mit einer Eingangimpedanz von 1 MOhm beschrieben wird - das erklärt den JFET im Eingang. Aber wie oben gesagt, Chroma hat auf dem Kontrolleingang des 4051 nichts zu suchen. Da kann man mal schauen. Burstgate als Erklärung für 'BG' scheint sinnvoll zu sein. Ausserdem gibt es anscheinend mehrere Versionen, mit und ohne XLR Anschlüsse auf der Rückseite.
Moin, Matthias S. schrieb: > Aber wie oben gesagt, Chroma hat auf dem Kontrolleingang des 4051 nichts > zu suchen. Da kann man mal schauen. Ja, schoen ist's nicht, aber jenachdem wie das gemessen wurde, ist's vielleicht nur bissl Gammel auf der Masse oder sowas. Vom Pegel her sollt's den Analogschalter nicht gross kratzen. Ich seh' das Fehlen des _BG Signals kritischer. Blackburst kam mir auch erst in den Kopf, aber dann sollte es eher BB heissen und an den Stellen wo's hier die Probleme gibt, wuerde ich nicht mit einem Chromaburst in dem _BG Signal rechnen, sondern eher nur mit einer passenden Flanke, die dann halt Klemmstufen passend ansteuert mit dem Motto: Die Spannung, die's Videosignal jetzt hat, bedeutet Schwarz. Gruss WK
Matthias S. schrieb: > Der Hamlet scheint einen Eingang für externe Referenz zu haben, neben Ja, hat er, "EXT_IN" auf der Rückseite. Auf der Front gibt es dazu passend "EXT REF" und "EXT VID" womit man wohl einmal bekundet ob das Signal am EXT_IN ein weiteres, zusätzliches Video-Signal ist, oder eben nur eine Taktreferenz (Genlock). Mit mit "OFF MIX" Button kann man dann einstellen was am Ausgang anliegt. OFF = Nur das eingehende Videosignal, keine Vector/WFM Anzeige. MIX = Vector/WFM Anzeige auf dem Videosignal gemischt Der "SCALE" Regler scheint mir eher die Intensität des Vector/WFM zu bestimmen als seine Dimensionen. > Burstgate als Erklärung für 'BG' scheint sinnvoll zu sein. Klingt wirklich plausibel. Es gibt > Ausserdem gibt es anscheinend mehrere Versionen, mit und ohne XLR > Anschlüsse auf der Rückseite. Die sind für die Audio-Signaldarstellung. Dazu hat mein Gerät noch ein Extra Board drin. Brauche ich aber nicht.
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Hier mal das IC108 (PAL Array) mit allen Pins ausgemessen. Aufgrund seiner Natur dürfte es ins PAL und aus dem PAL heraus nur Digitalsignale geben, richtig? Kann man das eigentlich auslesen? Im Datenblatt steht EPROM und es klebt auch ein Aufkleber drauf. Und ob solche alten Chips schon einen Leseschutz hatten? Interessant sind wohl erstmal die Ausgänge Pin 16-23. Pin 16 soll ein W_SYNC sein (W steht vermutlich für WRITE = Ausgehendes Signal) und 23 ein R_SYNC (READ = Eingehendes Signal). 23 ist irgendwie garnichts, da schwingt nur was über aber ein Logikpegel ist das nicht. Und 16 sieht auch irgendwie merkwürdig aus. Der Rest ist eher "schweigen im Walde". Diese Ausgänge gehen aber zum Teil direkt auf die Eingangs-Muxer/Demuxer. Die Eingänge vom PAL kommen wiederrum vom Logikboard und den Tasten. Evtl. ist das PAL hin? Oder hat seine Programmierung verloren?
Hier mal kurz die Erklärungen der Buttons auf der Front: * ABC = Select input A, B or C * BNC CAL = Select the front panel BNC or internal calibrator * INTERNAL PG = If no input is fed to the unit, an internal pulse generator maintains a locked monitor display * EXT REF = Controls whether internal or external reference is used for the waveform monitor and vectorscope. Holding the button down for 2 seconds enters a toggling mode for ease of timing adjustment. Press again to cancel. * EXT-VID = Allows any input waveforms to be keyed into the external video signal, useful where the input signal is not a composite one. * SCALE = Controls the brightness of the internal electronic graticules. * OFF MIX = Removes the waveform displays or provides a mix between picture and waveforms, controlled by the preset under the button. * FRZ STO = Controls the display persistance, normally standard 20mSec, STORE is infinite persistance, allowing any intermittant events to be captured and FRZ freezes the display. * WFM VEC = Displays full-screen waveform, vectors or both. * TOP BTM = Displays the smaller displays at top or bottom of screen. * GAIN = Varies the gain of the waveform monitor from 0.5 to 5x with CAL position adjustable by the adjacent preset control. * SHIFT = Vertical shift for the waveform monitor section. * FLAT LPASS CPASS = Switches the video filtering between flat, low pass and chroma pass modes. * BC LIFT = Adds a 350mV step to inputs B and C for use with Y,U,V inputs. * TIMEBASE SWITCHES = Control the horiz. sweep rate of the waveform monitor section giving two field vertical, vertical, vertical magnified (internally variable), two lines, one line, one line magnified, ABC parade and Filter parade. * GAIN = Varies the gain of the vectorscope section from 0.5 to 5 times. * CAL = Sets the gain of the vectorscope section in unity gain position. * PHASE = Provides 360 degree rotation of the vector display. 75 100 controls the gain of the vectorscope for 75% and 100% bars. * PAL SW = Disables the 7.8KHz PAL switch to give a six vector display.
Olli Z. schrieb: > (...) Kann man das eigentlich auslesen? Im Datenblatt steht > EPROM und es klebt auch ein Aufkleber drauf. Und ob solche alten Chips > schon einen Leseschutz hatten? PALs haben eine security fuse. Wenn die gesetzt ist, dann kann man die Bitmap nicht auslesen. Kombinatorische PALs (die mit "L" im Namen) bekommt man raus indem man alle Eingangskombinationen durchspielt und die Ausgangswerte aufschreibt. Das kann man mit einem EPROMmer machen. Eingänge an die Adressleitungen, Ausgänge an die Datenleitungen, und dann "auslesen". PALs mit internen Registern (die mit "R" und "V" im Namen) lassen sich von außen meist nicht vollständig beobachten. Da braucht es Insiderwissen um die Funktion zu rekonstruieren. > Evtl. ist das PAL hin? Oder hat seine Programmierung verloren? PALs werden programmiert, indem Leiterbahnen durchgebrannt werden. Das braucht viel Energie, ist aber auch sehr zuverlässig. So schnell gehen die Dinger nicht kaputt. HALs sind PALs mit ROM-Maske. Die sind ähnlich robust. GALs sind PALs, bei denen die Fuses durch Analogschalter ersetzt wurden. Die werden wiederum über EPROM-Zellen gesteuert. Diese Technik war kritisch zu programmieren und sehr empfindlich gegenüber Latchup und Überspannung. GAL ist ein eingetragenes Warenzeichen, daher heissen die bei AMD PALCE und bei Microchip ATF.
Moin, Hm, ja um das PAL rum kommts mir schon etwas ruhig vor. Und die Signale am Pin 16 gefallen mir auch nicht. Ist aber halt nun mal so. Ich wuerd' jetzt mal weiterforschen aufm Analogboard3of3, obere Haelfte des Schaltplans: Diese vermutlichen Syncabtrennstufen, deren Ausgaenge am Pin1 und 2 vom PAL enden. Und wo ja nix ankommt. Woher das kommt, dass da nix am PAL-Eingang rauskommt... Gruss WK
Soul E. schrieb:
Vielen Dank für die Erklärungen, das hilft in jedem Fall! Trotzdem kann
so ein PAL natürlich auch kaputt gehen...
Dergute W. schrieb: > Ich wuerd' jetzt mal weiterforschen aufm Analogboard3of3, obere Haelfte > des Schaltplans: Diese vermutlichen Syncabtrennstufen, deren Ausgaenge > am Pin1 und 2 vom PAL enden. Und wo ja nix ankommt. Ja und ich glaube das eher der obere interessant ist. Der wird von "VID_INT" gespeist (der andere von "VID_EXT" und ist für das external IN zuständig). Nun, was macht diese Schaltung? Könnte C162+L109+C163 ein LC-Pi-Tiefpassfilter 3. Ordnung sein? Der NE521 ist ja eine Art A/D Wandler, die Frage ist nur was sollte er da vom Videosignal rauslassen? Es kann ja eigentlich nur ein sehr starkes Signal wie Sync-Impulse sein?
Olli Z. schrieb: > Nun, was macht diese Schaltung? Wie du schon vermutest, ist das ein Amplitudensieb für Synchronsignale. Die Schaltung ist insofern merkwürdig, als das da ein ultralangsamer Zweig mit dem LM393 und dem LM358 gemacht wird, ich denke aber, das das für Autolevel ist. Am Ausgang des NE521 sollten aus VID_INT gewonnene Synchronsignale stehen. Das Pi Filer am Eingang soll Chromaanteile killen und so das Jittern minimieren. Am Ausgang des LM358 sollte ein recht konstantes Level sein, das sich nur langsam einem etwa wechselnden Bildinhaltes anpasst. Der NE521 gewinnt dann aus dem Autolevelsignal und dem VID_INT das Synchronsignal. Auf einen Pullup von 10 MOhm an einem LM393 muss man aber auch erstmal kommen. Zusammen mit dem 0,1µF ist das ein sehr langsamer Integrator.
Moin, Olli Z. schrieb: > Könnte C162+L109+C163 ein LC-Pi-Tiefpassfilter 3. Ordnung sein? Der Verdacht ist fast erdrueckend. So Pi Daumen LC wird der wohl so bei 1..2 MHz dichtmachen. Also Chroma->nee, Sync->schon > Der NE521 ist ja eine Art A/D Wandler, die Frage ist nur was sollte er > da vom Videosignal rauslassen? Es kann ja eigentlich nur ein sehr > starkes Signal wie Sync-Impulse sein? Vorher ist da ja noch der LM393, der hat iirc einen open-collector Ausgang, der nur ueber 10MegOhm Richtung pos. Spannung gehen kann. Und dabei 100nF laden muss. Also eher gemuetlich... Ich hab' keine Ahnung, wie diese Schaltung jetzt genau funktionieren soll, aber aufgrund der Position vermute ich stark, dass da eben Videosignal reingeht, und das einzige, was man sinnvoll aus einem Videosignal an "digitalen" Daten mit so einer Schaltung rausziehen kann, scheint mir der Sync zu sein. Und diese komische Schaltung mit Diode am Eingang des NE521 riecht mir auch stark nach irgendeiner Klemmschaltung. Also da sollte zumindest mal wenn ein Videosignal anliegt, direkt nach dem Einschalten sich mal irgendwas am Ausgang (=Eingang des PALs) tun. Sollte das PAL tatsaechlich hinueber sein, kanns auch sein, dass da nix dauerhaftes aus der Schaltung rauskommt, wenn das INT_BG Signal fehlt, um ueber den FET und die Diode den C155 regelmaessig zu entladen. Aber vielleicht ist ja vorher schon irgendwas hinueber... Gruss WK Edit: uups, war ich mal wieder viel zu langsam beim tippern...
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Habe mal etwas an der Schaltung gemessen. Allem voran das Eingangssignal am BNC-Stecker A_IN zum Vergleich. Dann VID_INT (noch vor dem R167). Dann nach R167 (kein großer Aufreger ;-) Aber dann, nach L109 (vor R170) sieht man sehr schön wie der Tiefpass den Chroma-Anteil herausfiltert. Übrig bleibt nur die Luma (Grautreppe). An der Basis von TR124 sieht es noch genauso aus. Sehr gut sieht es an IC112A Pin 4 aus. Das könnte durchaus ein Sync sein. Und jetzt kommt das komische. Laut Schaltplan geht dieses Signal direkt zu Pin 1 vom PAL IC108. Dort kommt aber nur ein glatter Pegel an! Ich habe die Leiterbahn verfolgt, da ist nichts mehr dazwischen. Die Wegstrecke sind ca. 15-20mm mit einer Durchkontaktierung. Wenn ich vom Pin 4 IC112A an Pin 1 von IC108 messe habe ich einen Widerstand von ca. 60 kOhm! Ich habe die Strecke mal provisorisch mit einem angelöteten Draht überbrückt, aber auch das ändert nichts. Wie kann das sein?
Moin, Olli Z. schrieb: > Ich habe die Strecke mal provisorisch mit einem angelöteten Draht > überbrückt, aber auch das ändert nichts. Wie kann das sein? angeloeteter Draht auch kaputt? :-) Unterschiede zwischen Realitaet und Schaltplan? Mir kommts am TR124 schon komisch vor: Der Collector sollte doch bombenfest auf -5V festgenagelt sein und nicht so lasch bei fast nur 0V vor sich hin oxidieren. Waren die -5V nicht auch defekt? Und dann ist der Pegel des Videosignals am Emitter TR124 auch ploetzlich viel kleiner, als ich erwartet haette. Wieso ist der ploetzlich nur noch ein fuenftel so viel wie an der Basis. Da wuerd' ich mal weiterforschen... Gruss WK
TATAAA!! Tatsächlich war eine Durchkontaktierung molo, die von dem Ausgang des OpAmp NE521 zum Pin 1 des PAL. Die sollte laut Schaltplan direkt verbunden sein, aber das Signal von Pin 4 des NE521 kam an Pin 1 des PAL nicht an, Widerstand lag irgendwo im Megaohm Bereich. Durchkontaktierung mit einem Drahtstück verlötet und siehe da, alles funktioniert wie es soll. Mit dem Waveform-Monitor komme ich sofort klar, in FLAT zeigt er eine, oder zwei Zeilen (wählbar) und X/Y sowie X-Gain/Y-Gain lassen sich einstellen. In LPASS zeigt er nur Luma und in CPASS nur Chroma. Alles prima. Mit dem Vectorscope komme ich noch nicht klar. Ich finde das zeigt irgendwie garnix an. Vielleicht habe ich die Funktion auch nicht verstanden oder der Farbbalken allein ist zuwenig um da was zu erkennen? Naja, jedenfalls bin ich erstmal happy den Fehler gefunden zu haben. Natürlich schwingt jetzt etwas die Frage mit "Wie kann sowas passieren?" und "Wo auf der Platine gibt es noch solche Fehler?"
Das Vektorskop sollte gerade beim Farbbalken was anzeigen, bei anderem Inhalt nur Kraut und Rüben. Beim Farbbalken sollte es recht genau die Quadrate mit der Farbbezeichnung treffen (R ,G ,B, Cy, M usw.). Wenn das nicht funktioniert, ist noch was defekt.
In anderen Vektorscopes sieht man auch den Kathodenstrahl, wie er zwischen den Endpunkten verläuft, das muss hier beim digitalen natürlich nicht so sein. Einzig in der Mitte wabert ein Kreis. Evtl. muss ich noch was einstellen, beim ändern der GAIN kommen mehr oder weniger große Kreise um den Mittelpunkt herum. Aber das Vectorscope ist doch eigentlich in Software? Aber, es gibt eine Platine die Vector heißt, evtl. fehlt hier noch ein Signal. Ich schau es mir heute nochmal genauer an. Erstmal bin ich froh wieder einen guten Schritt weiter gekommen zu sein! :-)
Olli Z. schrieb: > Einzig in der Mitte wabert ein Kreis. Das bedeutet, das an der Videoerzeugung noch keine Farbdifferenzsignale ankommen. Da kannst du mal an den Gain Reglern messen, wo die bleiben. Der Farbbalken wird in die Komponenten zerlegt und dann an das (virtuelle) X und Y der Oszilloskop Nachbildung gelegt. Nachbildung deswegen, weil das Dings ja immer Raster macht. Also versacken die R-Y und B-Y Signale irgendwo im Signalweg (und Y auch).
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Moin, Anhand der bisherigen Ergebnisse wuerd' ich auf eine fehlerhafte Durchkontaktierung im Chromapfad tippen :-) Kaputte DKs koennen schon vorkommen; hatte ich auch schon mal bei einer ganz neuen Platine frisch vom Lieferanden, zum Glueck an einer recht einfach zu erkennenden Stelle. Da will man garnicht gross drueber nachdenken, was man da an Zeit verbloedeln koennte, wenn sowas eben nicht so deutlich auffaellt. Gruss WK
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