Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur eines Hamlet Vector Scope 301


von Olli Z. (z80freak)


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Aus diesem Thread heraus Beitrag "Suche Vectorscope/Waveform-Monitor für PAL und NTSC" 
habe ich mir ein erschwingliches NTSC/PAL Vectorscope gekauft, ein 
"Hamlet Vector Scope 301". Leider stellte es sich als defekt heraus. Das 
Gerät gibt kein Bild aus (bzw. nur verzerrte Matsche) und die 
Bedienknöpfe haben keine Funktion, die LEDs leuchten, aber deren Anzeige 
macht keinen Sinn. Das Gerät wirkt wie blockier/abgestürzt).

Nachdem mir der Verkäufer preislich gut entgegen kam und dem Gerät auch 
ein original Service-Manual mit allen Schaltplänen beilagt habe ich mich 
dazu entschlossen einen Reparaturversucht zu starten.

Ich fange bei sowas immer am Schaltregler der Eingangsspannung an. Hier 
werkelt ein zufriedener L4960 und erzeugt aus den zwei 
Sekundärspannungen eines kleinen Ringkerntrafos die 5V 
Versorgungsspannung für den Analog (AVCC) und Digitalteil (VCC).

Das merkwürdig anmutende Konstrukt um den Linear-Schaltregler 2940CT5 
mit vom L4960 getakteten Trafo dient nur dazu eine für die AD-/DA 
Wandler notwendige, symmetrische -5V Spannung zu erzeugen (VEE).

Der L2940CT5 war sehr warm, lieferte aber anstelle -5V stolze -9V. Nach 
dem auslöten war klar, der ist hin, hat quasi Volldurchgang, regelt nix 
mehr. Habe ersatzweise einen 7805 reingemacht da grad kein 2940CT5 zur 
Hand und schon hatte ich eine saubere -5V am VEE.

Als nächstes habe ich nach dem Fehler mit den blockierten 
Funktionstasten gesucht. Meine Messungen führten mich zum 
Controller-Board (Keys/LEDs). Dort soll laut Anleitung ein EEPROM den 
Zustand speichern: "BACKUP - The current Videoscope state is allways 
stored in EEprom IC3, so that it is kept when power is removed. On power 
up, the same state is thus restored."
Auf den zugehörigen Datenleitungen konnte ich aber keine Aktivität 
feststellen, also habe ich das EEPROM ausgelötet, ausgelesen und 
gelöscht. Noch bevor ich es wieder einsetzte habe ich nochmal 
versuchsweise eingeschaltet und siehe da, ich konnte alle Tasten sauber 
bedienen! Auch nach wiedereinsetzen des EEPROM blieb das so und der 
letzt eingestellte Zustand wurde beim einschalten wiederhergestellt. 
Evtl. waren illegale Daten ins EEPROM gelangt oder es hatte sich sonst 
irgendwie verklemmt.

Dennoch erhalte ich kein stabiles Bild vom Fluke Farbbalkengenerator. 
Zwar lässt sich der Vector und WFM erkennen (die CPU schein also zu 
arbeiten) aber irgendwie wirkt das alles out of Sync.

So habe ich die Abgleichanleitung geprüft. Der TP am W_VCO ist sauber 
2,5V, der am R_VCO jedoch total daneben (4,98 V) und auch ändern am 
Drehko brachte hier nichts.

Ähnliches bei der BRIGHT Einstellung. Hier sollte man in Mittelstellung 
1V haben, ich habe aber 5V, egal welche Stellung.

: Verschoben durch Moderator
von Wolfgang (Gast)


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Olli Z. schrieb:
> Ähnliches bei der BRIGHT Einstellung. Hier sollte man in Mittelstellung
> 1V haben, ich habe aber 5V, egal welche Stellung.

Dann hat wohl mindestens der Schleifer von R21 keinen Kontakt mehr. Und 
woher die 5V kommen, sollte sich feststellen lassen. So unübersichtlich 
sieht es drum herum nicht aus ;-)

von Olli Z. (z80freak)


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Diese Einstellung ist in der Tat mein geringstes Problem ;-) Aber ich 
messe da nochmal nach. Hamlet hat die TPs auf der Platine zwar 
aufgedruckt, aber nicht im Plan vermerkt, daher ist es manchmal etwas 
Raterei wo diese nun wirklich sind, aber ich denke von den 
Widerstandswerten und der Schaltung her passt das wohl. Muss nochmal 
suchen wo WFM_D0-3 herkommen und WFM hin geht. Aber mit dem Poti setzt 
man wohl nur einen Max. oder Min. Wert welcher sonst digital vom 
Widerstandsmischer aus D0-D3 erzeugt wird.

von Sven D. (sven_la)


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Olli Z. schrieb:
> Der L2940CT5 war sehr warm, lieferte aber anstelle -5V stolze -9V.

Hast du denn mal alle ICs überprüft die an diesen -5V hängen? Vielleicht 
ist da noch mehr hopps gehangen?

von Olli Z. (z80freak)


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Sven D. schrieb:
> Olli Z. schrieb:
>> Der L2940CT5 war sehr warm, lieferte aber anstelle -5V stolze -9V.
>
> Hast du denn mal alle ICs überprüft die an diesen -5V hängen? Vielleicht
> ist da noch mehr hopps gehangen?
Das ist aus den Schaltplänen von Hamlet leider nicht so einfach zu 
ermitteln, aber ja, genau da beginne ich meine Suche. Obwohl die darin 
verbaute TTL Technik doch sehr robust ist und solche geringen 
Überspannungen eher wegstecken dürfte... wenn es hilft poste ich mal ein 
paar Schaltpläne dazu?

Bei solch alten Geräten (Bj. 96) tendiere ich immer daher auf Verdacht 
sämtliche Elkos auszutauschen... oder zumindest auszulöten und 
nachzumessen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olli Z. schrieb:
> Der TP am W_VCO ist sauber
> 2,5V, der am R_VCO jedoch total daneben (4,98 V) und auch ändern am
> Drehko brachte hier nichts.

Wie immer deutet eine zu hohe Kontrollspannung darauf hin, das der 
Oszillator viel zu tief oder gar nicht schwingt.

von Olli Z. (z80freak)


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Arg! Hab oben einen Fehler drin, es ist der W_VCO der sich nicht 
einstellen lässt, also genau umgekehrt wie in meinem ersten Beitrag 
geschrieben.

Wenn man sich die Schaltung rund um den Transistor und den Quarz 
betrachtet frage ich mich was ihr da für ein Ausgangssignal zum FPGA 
(Actel 1020B), welcher rechts oben mit Pin 64 und "SYS_CLK" bezeichnet 
ist, erwarten würdet? Also ich würde da einen mehr oder weniger 50/50 
Dutycycle 20 MHz Rechteck erwarten. Das Datenblatt vom Actel übrigens 
auch. Was da ankommt ist aber ein Sinus! (Siehe DSO am Punkt (1) 
gemessen).
Also stimmt hier doch was nicht?!
Entsprechends kacke sehen auch die Ausgangssignale des FPGAs aus, das 
sind keine sauberen Digitalsignale sondern mit Oberwellen überfrachtete, 
weichkantige etwas.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Was für eine Grenzfrequenz ist von einem BC548 zu erwarten - der hat ein 
GBW von etwa 300MHz und wird hier so etwa 100Mhz schaffen. Zusätzlich 
hat dein Oszi nur eine begrenzte Bandbreite. Um einen Recheck mit 20MHz 
zu erkennen solltest du mindestens das zehnfache an Bandbreite haben. 
Das ist also alles im grünen Bereich. Eher solltest du mal schauen, wo 
der Vergleicher für die PLL ist und evtl. mal die Abblockung des FPGA 
checken.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Soweit ich das ermitteln konnte ist diese Schaltung ein "Colpitts 
Crystal Oscillator". Das ist zwar jetzt kein Schmitt-Trigger, aber 
dennoch wäre ich der Meinung das am Kollektor vom Transistor etwas wie 
ein Rechteck anliegen sollte... zum A1020 FPGA ist nicht mehr so viel zu 
finden im Netz, aber der Eingang ist laut Datenblatt ein "CLK" und kein 
XTAL.

Und bezüglich meines DSO (Rigol 1054Z "aufgebohrt") habe ich mal mit dem 
Siglent Signalgenerator einen 20MHz Rechteck aufgezeichnet. Die 
Überschwinger ließen sich vermutlich noch mit Kondensatoren rausnehmen 
aber zumindest erkennt man ein Rechteck. Das andere ist ein sauberer 
Sinus.

Ich vermute halt hier nen Fehler weil sich ja auch u.A. die 
Kontrollspannung nicht einstellen lässt. Das könnte dann auch der Grund 
für die Fehlfunktion sein.

Den Transistor (BC548) habe ich bereits ausgelötet und getestet, der ist 
in Ordnung. Habe ihn trotzdem durch einen BC547 (Vergleichstyp) ersetzt, 
aber ohne Erfolg.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olli Z. schrieb:
> Und bezüglich meines DSO (Rigol 1054Z "aufgebohrt") habe ich mal mit dem
> Siglent Signalgenerator einen 20MHz Rechteck aufgezeichnet.

Dann speise die doch mal in den Hamlet ein. Wenn du die Frequenz leicht 
variierst, kannst du auch gleich mal schauen, ob die Steuerspannung für 
den VCO sich ändert.
Aus einem Colpitts kann jedenfalls kein Rechteck rauskommen, das ist ja 
ein reiner Emitterfolger, der die Wellenform am Quarz praktisch 
unverändert am Emitter ausgibt.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Ja, hast recht, ist ja kein Schmitt-Trigger sondern nur ein 
Signalverstärker... aber wie kann man sowas designen? Ist es vielleicht 
günstiger mit dem FPGA intern einen Rechteck-Takt zu generieren als 
gleich einen XCO einzusetzen? Es muss ja eigentlich so sein, ähnlich wie 
echte Xtal-Eingänge anderer Mikroprozessoren.

Wenn also die Schaltung ok ist (wovon man ja ausgehen muss ;-) und auch 
die gemessene Frequenz recht exakt der gewünschten entspricht, wo kann 
dann der Fehler sitzen? Und warum sollte es ausgerechnet 2,5V sein? Ich 
würde verstehen wenn man auf einen bestimmten Takt einstellt, aber die 
Spannung ist doch nur eine Führungsgröße?

Wo würdest Du den Takt denn einspeisen, so das die gesamte Schaltung 
noch funktioniert? Quarz rauslöten und in (3) einspeisen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olli Z. schrieb:
> Quarz rauslöten und in (3) einspeisen?
Ja, das wäre eine Möglichkeit. Oder BC548 raus und am Emitter 
einspeisen.

Olli Z. schrieb:
> Und warum sollte es ausgerechnet 2,5V sein?

Damit der Regelbereich maximal wird, legt man die Grundeinstellung in 
die Mitte zwischen die Regelspannungsgrenzen und das sind hier 2,5V.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Ich habe den Takt, gemessen an (1) auf exakt 20,000005 Mhz eingestellt, 
laut Racal Dana. Messe ich nur am Frequenzzähler, so hat der Drehko 
einen wirklichen Effekt. Leider erkennt man das nicht am TP, dort bleibt 
es immer fix auf 4,98 V.

Dennoch sehen für mich viele Signale die eigentlich digital sind, extrem 
oberwellenbehaftet aus, selbst niederfrequente Signale von 800 kHz. Ich 
füge später nochmal ein paar DSO screens hinzu.

Habe auf Verdacht schonmal ein paar Blockkondensatoren (100 nF) 
ausgelötet und nachgemessen. Bislang alles ok.

Das Video-Ausgangssignal ist auch extreme Matsche, das sieht nur mit 
viel Fantasie nach einem Videosignal aus.

Ich versuche jetzt mal den Signalpfad vom Eingang bis zu den A/D 
Wandlern zu verfolgen, ob der der Analogteil auch so stördurchflutet 
ist.

von Olli Z. (z80freak)



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Hier ein paar Beispielmessungen. Dabei geht es nicht darum was die 
Signale machen, sondern einfach nur um ihre "Form". Bild #4 und #6 sind 
ganz krass finde ich.

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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Naja, durch den defekten Spannungsregler kann ja schon was kaputt 
gegangen sein, denn TTL oder 74HC mag Überspannungen nicht so besonders.
Sauber sieht das nicht wirklich aus, wobei ich voraussetze, das du da 
vernünftige Masseverbindung zum DSO hast.
Check doch auch bitte mal die Welligkeit der Versorgungen.

von Olli Z. (z80freak)


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Die Spannungen sind soweit sauber. Das war das erste was ich überprüft 
hatte weil ich auch direkt die Kondensatoren in Verdacht hatte.

Anbei auch mal ein Bild wie das ganze Teil im geöffneten Zustand 
aussieht...

Die Überspannung durch den defekten Regler dürfte nur die Bauteile mit 
VEE betreffen. Das sind Opamps und DACs/ADCs. Leider ist das sehr mühsam 
das über die Pläne zu ermitteln weil dort einfach nur "VEE" links oder 
rechts auf dem Plan steht, aber nicht an welchen ICs/Pins das verwendet 
wird.

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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olli Z. schrieb:
> Die Überspannung durch den defekten Regler dürfte nur die Bauteile mit
> VEE betreffen.

Das kann dir niemand garantieren. Wenn ein Chip durchlegiert, kann er 
die Spannung auch an irgendwelchen anderen Pins wieder rausschicken.

von Olli Z. (z80freak)


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Es wird irgendwie immer mysteriöser. Ich habe nun einfach mal versucht 
den Signalpfad vom BNC_IN zu verfolgen um zu sehen wo das Signal 
vermatscht wird.

Nach einem Eingangspuffer geht das Signal auf einen Analogschalter 
(IC107=4051). Dort kommt es an X2 (Pin 15) noch sauber an. Auch am 
Ausgang X (Pin 3) ist es noch sauber. An der Basis vom TR118 (2N3904) 
sieht es ebenfalls noch gut aus.
Dann habe ich den OpAmp IC105a untersucht. Laut Plan soll das ein LM358 
sein, auf der Platine ist jedoch ein TL082 aufgelötet und zwar original, 
also nicht ausgetauscht.
Was mich aber noch mehr irritierte war, das ich erwartet hatte das 
solche Bausteine wie Opamps eben mit der symmtetrischen +-5V Spannung 
betrieben werden. Auf Pin 4 fand ich auch in der Tat -5, auf Pin 8 
jedoch +14V !! und zwar richtig übel mit Oberwellen. Nachdem ich die 
Leiterbahnen verfolgt habe musste ich feststellen das Pin 8 vom OpAmp 
direkt auf die Spule L110 geht, auf den Anschluß gleich hinter der 
Sicherung. Was macht das für einen Sinn????

Ich verstehe auch leider die gesamte Schaltung rund um den OpAmp nicht. 
Auf jeden Fall ist das Signal danach, als das was am IC106 (4053) auf Y0 
(Pin 2) ankommt Matsche. Hier irgendwo liegt also vermutlich der Hund 
begraben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olli Z. schrieb:
> auf der Platine ist jedoch ein TL082 aufgelötet

Bau ihn doch mal aus. Die Schaltung ist mir auch rätselhaft und schwer 
mit Sinn zu behaften :-P Wer weiss, was die Herren sich dabei gedacht 
haben.

So wie ich das sehe, hat das irgendwas mit dem Hintergrund zu tun 
(Int_BG und Ext_BG) und sollte erstmal wurscht sein.
Es spricht sicher nichts dagegen, den OpAmp in Zukunft aus den -5V zu 
speisen.
Da weder der TL082 noch der LM358 Videofrequenzen können. wird er sicher 
nur irgendwas auf einen Pegel klemmen.

von Olli Z. (z80freak)


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Habe ihn bereits durch einen anderen TL082 aber auch einen LM358 
ersetzt. Es bleibt aber wie es ist, Matsche. Ich schau mir jetzt mal die 
Transistoren an. Besonders der TR115 welcher vom Gate her ja an VEE 
geklemmt ist.

Ganz am ende des oberen Schaltungsblocks kommen ja die Signale 
"TO_MIXPOT" und "TO_VIDGAIN" raus. Ebenso OP_1+OP_2, aber auch 
"VID_INT".

Der untere Teil sieht mir eher nach schaltbaren Y/C Filtern aus. Ich 
muss auch mal die anderen Pläne sauber digitalisieren, dann wird es 
vielleicht klarer. Im nächsten Blatt gehen die Videosignale dann über 
div. OpAmps zu einem AD-Wandler.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Matthias S. schrieb:
> Da weder der TL082 noch der LM358 Videofrequenzen können. wird er sicher
> nur irgendwas auf einen Pegel klemmen.

Der Signalname INT/EXT_BG erschliesst sich mir nicht so recht, aber ich 
wuerd' mal vermuten, dass das zur Schwarzwertklemmung dient.
Sind denn C179 und C181 noch gut? Ist das tatsaechlich nur 'ne 
Einweggleichrichtung an der Stelle?

Gruss
WK

von Olli Z. (z80freak)



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Hier mal ein paar gemessene Signale.
(1) ist ja noch ganz ok und gut erkennbar (Color-Bar). Aber bei (2) hört 
der Spaß schon auf, obwohl der vom Transistor das Signal doch erstmal 
nur verstärken sollte. Und bei (3) sieht es schon total gecliped aus.

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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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An TR118 stimmen die DC Verhältnisse nicht. An der Basis muss mehr Plus 
sein, um den Kollektor runterzubringen.

von Olli Z. (z80freak)



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Dergute W. schrieb:
> Der Signalname INT/EXT_BG erschliesst sich mir nicht so recht, aber ich
Das Gerät verfügt hinten neben den Eingängen A, B, C noch einen EXT_IN, 
sowie vorn über einen separaten BNC_IN.

> Sind denn C179 und C181 noch gut? Ist das tatsaechlich nur 'ne
Ja, habe ich ausgelötet und nachgemessen. Haben beide noch ihre 
Kapazität, sehen auch optisch einwandfrei aus. Der Verkäufer sagte mir 
das das Gerät kaum in Betrieb war weil für einen mobilen Einsatzwagen 
geplant, aber nicht zum Einsatz kam.

> Einweggleichrichtung an der Stelle?
Hier ist es so wie auf den Fotos gezeigt. Ein kleiner Ringkerntrafo 
speist mit zwei Sekundärwindungen mit je ca. 14V~ AC an PN123 und PN124 
die Dioden D105 und D106.

Die Diode D107 ist über PN125 an einem externen 12V= DC Eingang 
verbunden der alternativ zum Trafo genutzt werden könnte 
(Studio-Stromversorgung).

Durch die zwei Windungen und zwei Dioden ergibt sich, mit gezogener 
Sicherung F101 das Oszi-Bild auf "mp1_ohne_f101.tiff", also 
"Brückengleichrichterqualität".

Mit gesteckter F101 glätter der Kondensator C179 das ganze unter 
Normallast auf eine Restwelligkeit von ca. 2V ("mp1_mit_f101.tiff" und 
"mp1_mit_f101_restwelligkeit.tiff").

Dann geht es noch über die Induktivität L110 (10µH) die vermutlich 
irgendwelche Störeinstrahlungen der Netzspannung fernhalten soll und 
einen weiteren Glättkondensator (C181) auf den Eingang des 
Spannungsreglers L4960. Hier an MP2 gemessen ergibt sich eine 
Restwelligkeit von ca. 2,5V ("mp2.tiff" und "mp2_restwelligkeit").

Das ist sieht eigentlich alles plausibel aus für mich. Einzig 
ungewöhnlich ist der mit "12V" beschriebene Abgang rechts. Dieser führt 
nämlich zu einem der Opamps (IC105a/b), was ich mir so überhaupt nicht 
erklären kann. Alle Opamps im Gerät werden mit +-5V betrieben, nur 
dieser eine direkte Videoeingangs-Opamp wird mit +12V und -5V betrieben.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Matthias S. schrieb:
> An TR118 stimmen die DC Verhältnisse nicht. An der Basis muss mehr Plus
> sein, um den Kollektor runterzubringen.
Die Basis wird ja vom Pin 3 des 4051 (IC107) über den 1k Vorwiderstand 
(R146) angesteuert. Durch die Auskopplung des DC-Anteils durch C124 
liegt ja am Eingang Pin 12 des IC107 sowas wie eine Wechselspannung an, 
das zeigt ja auch sehr schön die Messung dort ("mp1.tiff").
Laut Datenblatt kann der 74HC4051 auch mit einfacher +5V 
Betriebsspannung Signale mit bis zu +-5V durchleiten. Von daher passt da 
noch alles.
An MP2 ist im Messbild ("mp2.tiff") und der durch AC vergrößerten 
Darstellung des Signals gut zu erkennen wie das eigentliche Signal 
natürlich invertiert aber auch gecliped wird.
Den Transistor habe ich jedoch bereits ausgelötet und geprüft, der ist 
in Ordnung, laut Komponententester.

Die Aufgabe dieses Transistors ist es doch das Signal auf einen 
grundsätzlich positiven Spannungelevel zu heben und zu puffern 
(Emitterfolger), richtig?
Aber welche Aufgabe hat der TR117 (PNP) mit den an Basis angeklemmten 
negativen Betriebsspannung VEE (-5V) über den 10pF Kondensator und 
Spannungsteiler R158+R159?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olli Z. schrieb:
> Die Aufgabe dieses Transistors ist es doch das Signal auf einen
> grundsätzlich positiven Spannungelevel zu heben und zu puffern
> (Emitterfolger), richtig?

Nö, das ist doch kein Emitterfolger. Das ist eine invertierende 
Emitterschaltung mit einer Verstärkung, die ich bei knapp über 2 
einstufen würde (R156:R141). Dann kommt TR117, der das ganze wieder 
umdreht und nochmal verstärkt. Weil dieser NPN/PNP Verstärker 
DC-gekoppelt ist, muss der Pegel an der Basis von TR118 passen, sonst 
läuft das alles in die Begrenzung.
Wie gesagt, bau den OpAmp mal aus und speise an seinem Ausgang Pin 1 DC 
aus dem Labornetzteil ein. Zwischen 1V bis 3 Volt sollten etwa passen.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Ja, wir sind auf der richtigen Spur! Ich habe den OpAmp mal entfernt und 
einfach mal ein 10k Poti zwischen +12V und -5V geklemmt und den 
Schleifer auf Pin 1 vom OpAmp. Bei einer Schleiferspannung von 5V - 5,5V 
erhalte ich zeitweise ein Bild! Dieses wandert von links nach rechts, 
Bild geht und kommt dann wieder.

Also liegt das Problem schon sehr klar in dieser Eingangsstufe. Erst 
durch einstellen des Potis konnte ich die Basis-Grundspannung so 
justieren das der Transistorverstärker ordentlich im Arbeitspunkt ist 
und nichts abschneidet.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)



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Hier mal die Analog-Pläne, vollständig digitalisiert.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Diese komische NPN/PNP Stufe mit OpAmp in der Arbeitspunkterzeugung 
gibts ja 2x auf dem Board; da kannste ja mal gucken, wo da die 
Unterschiede zu messen sind...

Gruss
WK

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Defekte HCMOS Ics werden oft warm, im normalen Betrieb tun sie das ja 
nicht. Die ursprüngliche Überspannung kann die 74HC Serie durchaus 
zerstören.

Olli Z. schrieb:
> Dieses wandert von links nach rechts,
> Bild geht und kommt dann wieder.

V-Sync spielt also schon, H-Sync scheint zu schwach zu sein. 
Oszillografiere doch mal den Videoausgang des Hamlet.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Helft mir doch bitte mal diese Eingangsschaltungen zu verstehen.

Wenn ich mit die "BNC" Schaltung ansehe wird das Videosignal erstmal mit 
1,2MOhm auf Masse gezogen (soweit klar). Auf der anderen Seite geht es 
über einen 100nF und 6,8 MOhm auf -5V und steuert über den 1K R113 das 
Gate vom Mosfet an.
Wirken hier C105 und R117 schon wie ein Tiefpassfilter? Und was bewirkt 
die negative Spannung? Warum nicht +5V und warum ein Mosfet anstelle 
einem NPN?
Hinter dem Drain des Mosfet kommt dann nochmal eine RC Kombi von R114 
und C107 (wieder ein Tiefpass?) und durch C124 wird der DC-Anteil wieder 
ausgekoppelt.
Wozu die ganze Schaltung? Eine Verstärkung und Impedanzwandlung, vermute 
ich.

Und nun kommen die anderen Eingänge, hier am Beispiel von "A_IN". Da 
geht das Signal direkt auf die Basis vom Transistor! Wow, ganz ohne 
Vorwiderstand, nur mit Pulldown (27k R148) auf GND. Ist das nicht etwas 
heikel? Keine Strombegrenzung bei der Basis, keine 
Arbeitspunkteinstellung?
Sagen wir mal der TR111 verstärkt einfach schön und an seinem Emitter 
liegt dann das 1Vpp Eingangssignal als ein maximal 10Vpp Signal an. Das 
geht dann über diese gegenpolig geschalteten Kondensatoren. Sowas habe 
ich noch nie gesehen, was bewirkt diese Schaltweise? Ist das aufgrund 
des Wechselspannungssignals notwendig?

von Olli Z. (z80freak)


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Dergute W. schrieb:
> Diese komische NPN/PNP Stufe mit OpAmp in der Arbeitspunkterzeugung
> gibts ja 2x auf dem Board; da kannste ja mal gucken, wo da die
> Unterschiede zu messen sind...

Ja, mache ich gleich mal. Ich denke dieser ganze Vorbau mit dem OpAmp im 
oberen Bereich dient dazu den Arbeitspunkt einzustellen und optimal ans 
Eingangssignal anzupassen. Also so ne Art AGC, kann das sein?
Die Beschaltung vom OpAmp IC105A ist doch im Grunde eine 
Verstärker-Grundschaltung und könnte dazu dienen das relativ schwache 
Eingangssignal vom Source des Mosfet kommend zum treiben der Basis von 
TR118 zu verstärken?

So wie ich es mit meinem Poti simuliert habe, müsste aus dem OpAmp dann 
ebenfalls eine Spannung um die 5V kommen. Leider fehlt mit für die 
klassische Berechnung der Vorwiderstand von "-" (Pin 2). Dieser ergibt 
sich vielleicht aus der Impedanz der Schaltung davor?

von Olli Z. (z80freak)


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Matthias S. schrieb:
> Defekte HCMOS Ics werden oft warm, im normalen Betrieb tun sie das ja
> nicht. Die ursprüngliche Überspannung kann die 74HC Serie durchaus
> zerstören.
Ja, das kann gut sein, aber so auf den ersten Blick scheint der IC107 
(74HC4051) normal zu funktionieren. Die Logikpegel passen zum Schaltbild 
und Eingangs- und Ausgangssignal sehen auch ok aus. Ich könnte sie auf 
gut Glück mal auswechseln. In solchen Fällen löte ich dann immer direkt 
einen IC-Sockel sein :-)

> V-Sync spielt also schon, H-Sync scheint zu schwach zu sein.
> Oszillografiere doch mal den Videoausgang des Hamlet.
Ja, mach ich.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Olli Z. schrieb:
> Also so ne Art AGC, kann das sein?
Ich vermute eher so eine Art Klemmschaltung. Das INT_BG Signal waere da 
mal aufschlussreich. Wenn das irgendein H-Sync oder sowas waere, dann 
koennte der FET + 10n + OpAmp eine Sample&Holdstufe sein.

Olli Z. schrieb:
> Wirken hier C105 und R117 schon wie ein Tiefpassfilter?
Wohl eher ein Hochpass mit sehr niedriger Grenzfrequenz.
> Und was bewirkt die negative Spannung?
Vermutlich den richtigen Arbeitspunkt.

> Warum nicht +5V und warum ein Mosfet anstelle einem NPN?
Tja - keine Ahnung. Erlaubt ist was gefaellt :-)
R114 und C107 koennten die Verstaerkung bei hohen Frequenzen etwas 
daempfen. Oder vielleicht auch Phasengang korrigieren. Keine Ahnung, wie 
"gutmuetig" so eine Verstaerkerschaltung ist.

Olli Z. schrieb:
> Wow, ganz ohne
> Vorwiderstand, nur mit Pulldown (27k R148) auf GND. Ist das nicht etwas
> heikel? Keine Strombegrenzung bei der Basis, keine
> Arbeitspunkteinstellung?
Nee, kann man schon so machen. Arbeitspunkt wird durch R148 eingestellt. 
Am Emitter wuerd' ich dann halt -0.7V erwarten.

Gruss
WK

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olli Z. schrieb:
> Wirken hier C105 und R117 schon wie ein Tiefpassfilter?

Wenn R117 einen geringeren Widerstand hätte, wäre das ein Hochpass. Aber 
der hat ja 6,8M und ist für das Signal praktisch unsichtbar. Die ganze 
Schaltung besteht aus einem JFET und dem NPN in Emitterschaltung und hat 
nur knapp über 1 als Verstärkung. Es ist also nur ein Impedanzwandler. 
Sowas habe ich auch schon als Eingangsverstärker in meinem Bassamp 
verbaut, aber dabei den Sourcewiderstand verringert, um die Verstärkung 
anzuheben. Hier ist das 1k:1k und deswegen so gut wie ohne 
Spannungsverstärkung.
Dergute W. schrieb:
> Keine Ahnung, wie
> "gutmuetig" so eine Verstaerkerschaltung ist.

Sehr gutmütig.

Olli Z. schrieb:
> Da
> geht das Signal direkt auf die Basis vom Transistor! Wow, ganz ohne
> Vorwiderstand, nur mit Pulldown (27k R148) auf GND. Ist das nicht etwas
> heikel? Keine Strombegrenzung bei der Basis, keine
> Arbeitspunkteinstellung?

Das ist ein Emitterfolger, der nur Stromverstärkung hat. TR111 verstärkt 
also nix und ist mit der Basis auf GND geklemmt. Viele von uns würden da 
noch 75 Ohm in die Leitung zur Basis legen, aber nur, wenn das direkt 
nach aussen geht.

> Am Emitter wuerd' ich dann halt -0.7V erwarten.

Jepp.

von Olli Z. (z80freak)


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Olli Z. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> nicht. Die ursprüngliche Überspannung kann die 74HC Serie durchaus
>> zerstören.
Ich habe jetzt auf Verdacht hin mal IC106 und IC102 (74HC4051) 
ausgetauscht, das ändert nichts, die Bausteine waren also ok.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Dergute W. schrieb:
> Ich vermute eher so eine Art Klemmschaltung. Das INT_BG Signal waere da
> mal aufschlussreich. Wenn das irgendein H-Sync oder sowas waere, dann
Sowohl INT_BG als auch EXT_BG waren bei meinen Messungen immer 0V (GND).
Was könnte "BG" denn bedeuten? Background wohl eher nicht?
Erzeugt wird es vom IC108 (PAL Array) aus einem Signal namens "R_SYNC", 
könntest also schon richtig liegen mit Deiner These. Die gesamte 
Schaltung befindet sich auf Plan 3/3.

> koennte der FET + 10n + OpAmp eine Sample&Holdstufe sein.
Etwas merkwürdig ist die Ansteuerung des IC107. Hier hätte ich erwartet 
das über das Binärwort an A, B, C einer der Eingänge X0, X1, X2, X3, X4 
zum Ausgang X durchgeschaltet wird und das der Schaltzustand der Anzeige 
auf der Front entspricht (Eingang "A"-"C", "EXT_VIDEO" oder "BNC_IN"). 
Tut es aber nur bedingt. Zwar habe ich am Ausgang immer das richtige 
Signal passend zum Schaltzustand, die Selektionspins sind aber meist nur 
GND. In Stellung "A" hat Pin 10 eine merkwürdige Triggerung die 
eigentlich garnicht zum Ausgangssignal passt (siehe Oszis).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olli Z. schrieb:
> In Stellung "A" hat Pin 10 eine merkwürdige Triggerung die
> eigentlich garnicht zum Ausgangssignal passt

Das ist ein Chroma Signal und hat da nichts zu suchen. Entweder hat der 
Mux einen internen Schluss oder das Chroma liegt auf seinem 
Kontrollsignal. Wenn der schon gesockelt ist, ziehe ihn mal und mess 
dann, ob das Chroma immer noch auf Pin 10 liegt.

von Olli Z. (z80freak)


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Dergute W. schrieb:
>> Wirken hier C105 und R117 schon wie ein Tiefpassfilter?
> Wohl eher ein Hochpass mit sehr niedriger Grenzfrequenz.
Evtl. um "Brummen" fern zu halten?

>> Vorwiderstand, nur mit Pulldown (27k R148) auf GND. Ist das nicht etwas
> Nee, kann man schon so machen. Arbeitspunkt wird durch R148 eingestellt.
> Am Emitter wuerd' ich dann halt -0.7V erwarten.
Ich mess die Strecke mal aus.

von Olli Z. (z80freak)


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Matthias S. schrieb:
>> geht das Signal direkt auf die Basis vom Transistor! Wow, ganz ohne
> Viele von uns würden da
> noch 75 Ohm in die Leitung zur Basis legen, aber nur, wenn das direkt
> nach aussen geht.
Ja, kommt direkt von der Eingangs-Buchse auf der Rückseite. Daher war 
ich ja so baff :-)

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Olli Z. schrieb:
> Sowohl INT_BG als auch EXT_BG waren bei meinen Messungen immer 0V (GND).
Schlecht.
> Was könnte "BG" denn bedeuten? Background wohl eher nicht?
Das hab' ich mich auch schon gefragt. Vielleicht Burstgate. Also ein 
Signal, was nur definierte Zeit nach dem H-Sync,also nur zu der Zeit, wo 
der Burst auf der hinteren Schwarzschulter ist, aktiv ist.

> Erzeugt wird es vom IC108 (PAL Array) aus einem Signal namens "R_SYNC",
> könntest also schon richtig liegen mit Deiner These. Die gesamte
> Schaltung befindet sich auf Plan 3/3.
Jep, hab' mal reingeschaut. Die 2 Schaltungen aus IC112,109,110 sehen 
mir auch aus wie Syncabtrennstufen oder sowas.
Da vermut' ich jetzt mal aus der Ferne, dass die Schaltung, wo du 
urspruenglich die Probleme mit dem Videosignal detektiert hast, garnix 
hat. Sondern nur nicht richtig funktioniert, weil das XXX_BG Signal 
nicht da ist.
Wie siehts denn an dem PAL (Array, nicht Farbnorm) aus? Zappelt da was 
an den Eingaengen, zappelt was an den Ausgaengen?

Olli Z. schrieb:
> Evtl. um "Brummen" fern zu halten?
Neee, viel tiefere Grenzfrequenz. Haste dir noch nie ein Videosignal 
angehoert? Das ist "Brummen" (mit'm bisschen Pfeifen, wenn man jung ist 
:-)). Da darf man kein Brummen rausfiltern.

Gruss
WK

PS: Hat jemand gesehen, von wo H3_1 und H3_2 herkommen? So auf die 
Schnelle hab ich die nicht gefunden.

: Bearbeitet durch User
von Philip S. (psiefke)


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Dergute W. schrieb:

> Der Signalname INT/EXT_BG erschliesst sich mir nicht so recht, aber ich

BG finde ich auch eine merkwürdige Bezeichnung, würde aber vermuten, 
dass es sich dabei um den Genlock/Blackburst handelt.

Im Studioumfeld hat man in der Regel einen Studiotakt, der allen Geräten 
zur Synchronisation zugeführt wird. So wird sichergestellt, dass man 
Videosignale hart umschalten und mischen kann, ohne dass sich die 
angeschlossenen Senken neu auf ein Videosignal synchronisieren müssen 
oder das Bild verschoben dargestellt wird.

Im Prinzip handelt es sich dabei um ein ganz normales, allerdings 
vollkommen schwarzes, Videosignal. Alle im Studio erzeugten Signale 
laufen synchron zu diesem Takt. Daher macht es sehr viel Sinn diesen 
auch dem Vectorscope zuzuführen. Bei moderneren Geräten kann man dann 
auch messen, wie weit die zeitliche Abweichung zwischen Bildquelle und 
Takt ist. Diese Zeilensynchronisation erledigt das "Black" im 
Blackburst.
Bei einem Vectorscope wird man sich jedoch eher für den "Burst" in 
diesem Signal interessieren. Das ist ein kurzer "Stoß" mit 10 Perioden 
des Farbhilfsträgers. Dieser wird in einem Monitor genutzt, um einen 
Oszillator in jeder Zeile neuzusynchronisieren. Dieser oszillator spuckt 
dann kontinuierlich aus. Das Signal braucht man, um zu wissen, welche 
Phasenlage das Farbsignal momentan hat.


Ich würde vermuten, dass int/extern eine umschaltung ist, die es dem 
Nutzer ermöglicht das Vectorscope entweder "im freerun" -also mehr oder 
weniger gut auf das eigentliche Eingangssignal synchronisiert - laufen 
zu lassen, oder auf ein externes Signal zu synchronisieren.

Sind deine Eingangssignale eigentlich an den Loop Outs alle ordentlich 
mit 75 Ohm abgeschlossen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Philip S. schrieb:
> Im Studioumfeld hat man in der Regel einen Studiotakt, der allen Geräten
> zur Synchronisation zugeführt wird.
Der Hamlet scheint einen Eingang für externe Referenz zu haben, neben 
den drei Eingängen für A,B und C Messinputs. Das wird wohl BB sein. 
Zusätzlich gibt es anscheinend einen Front BNC, der auch mit einer 
Eingangimpedanz von 1 MOhm beschrieben wird - das erklärt den JFET im 
Eingang.
Aber wie oben gesagt, Chroma hat auf dem Kontrolleingang des 4051 nichts 
zu suchen. Da kann man mal schauen.

Burstgate als Erklärung für 'BG' scheint sinnvoll zu sein.
Ausserdem gibt es anscheinend mehrere Versionen, mit und ohne XLR 
Anschlüsse auf der Rückseite.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Matthias S. schrieb:
> Aber wie oben gesagt, Chroma hat auf dem Kontrolleingang des 4051 nichts
> zu suchen. Da kann man mal schauen.

Ja, schoen ist's nicht, aber jenachdem wie das gemessen wurde, ist's 
vielleicht nur bissl Gammel auf der Masse oder sowas. Vom Pegel her 
sollt's den Analogschalter nicht gross kratzen.

Ich seh' das Fehlen des _BG Signals kritischer. Blackburst kam mir auch 
erst in den Kopf, aber dann sollte es eher BB heissen und an den Stellen 
wo's hier die Probleme gibt, wuerde ich nicht mit einem Chromaburst in 
dem _BG Signal rechnen, sondern eher nur mit einer passenden Flanke, die 
dann halt Klemmstufen passend ansteuert mit dem Motto: Die Spannung, 
die's Videosignal jetzt hat, bedeutet Schwarz.

Gruss
WK

von Olli Z. (z80freak)


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Matthias S. schrieb:
> Der Hamlet scheint einen Eingang für externe Referenz zu haben, neben
Ja, hat er, "EXT_IN" auf der Rückseite.
Auf der Front gibt es dazu passend "EXT REF" und "EXT VID" womit man 
wohl einmal bekundet ob das Signal am EXT_IN ein weiteres, zusätzliches 
Video-Signal ist, oder eben nur eine Taktreferenz (Genlock).

Mit mit "OFF MIX" Button kann man dann einstellen was am Ausgang 
anliegt.
OFF = Nur das eingehende Videosignal, keine Vector/WFM Anzeige.
MIX = Vector/WFM Anzeige auf dem Videosignal gemischt

Der "SCALE" Regler scheint mir eher die Intensität des Vector/WFM zu 
bestimmen als seine Dimensionen.

> Burstgate als Erklärung für 'BG' scheint sinnvoll zu sein.
Klingt wirklich plausibel. Es gibt
> Ausserdem gibt es anscheinend mehrere Versionen, mit und ohne XLR
> Anschlüsse auf der Rückseite.
Die sind für die Audio-Signaldarstellung. Dazu hat mein Gerät noch ein 
Extra Board drin. Brauche ich aber nicht.

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)



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Hier mal das IC108 (PAL Array) mit allen Pins ausgemessen. Aufgrund 
seiner Natur dürfte es ins PAL und aus dem PAL heraus nur Digitalsignale 
geben, richtig? Kann man das eigentlich auslesen? Im Datenblatt steht 
EPROM und es klebt auch ein Aufkleber drauf. Und ob solche alten Chips 
schon einen Leseschutz hatten?

Interessant sind wohl erstmal die Ausgänge Pin 16-23.
Pin 16 soll ein W_SYNC sein (W steht vermutlich für WRITE = Ausgehendes 
Signal) und 23 ein R_SYNC (READ = Eingehendes Signal).
23 ist irgendwie garnichts, da schwingt nur was über aber ein Logikpegel 
ist das nicht. Und 16 sieht auch irgendwie merkwürdig aus. Der Rest ist 
eher "schweigen im Walde". Diese Ausgänge gehen aber zum Teil direkt auf 
die Eingangs-Muxer/Demuxer. Die Eingänge vom PAL kommen wiederrum vom 
Logikboard und den Tasten.

Evtl. ist das PAL hin? Oder hat seine Programmierung verloren?

von Olli Z. (z80freak)


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Hier mal kurz die Erklärungen der Buttons auf der Front:

* ABC = Select input A, B or C
* BNC CAL = Select the front panel BNC or internal calibrator
* INTERNAL PG = If no input is fed to the unit, an internal pulse 
generator maintains a locked monitor display
* EXT REF = Controls whether internal or external reference is used for 
the waveform monitor and vectorscope. Holding the button down for 2 
seconds enters a toggling mode for ease of timing adjustment. Press 
again to cancel.
* EXT-VID = Allows any input waveforms to be keyed into the external 
video signal, useful where the input signal is not a composite one.
* SCALE = Controls the brightness of the internal electronic graticules.
* OFF MIX = Removes the waveform displays or provides a mix between 
picture and waveforms, controlled by the preset under the button.
* FRZ STO = Controls the display persistance, normally standard 20mSec, 
STORE is infinite persistance, allowing any intermittant events to be 
captured and FRZ freezes the display.
* WFM VEC = Displays full-screen waveform, vectors or both.
* TOP BTM = Displays the smaller displays at top or bottom of screen.
* GAIN = Varies the gain of the waveform monitor from 0.5 to 5x with CAL 
position adjustable by the adjacent preset control.
* SHIFT = Vertical shift for the waveform monitor section.
* FLAT LPASS CPASS = Switches the video filtering between flat, low pass 
and chroma pass modes.
* BC LIFT = Adds a 350mV step to inputs B and C for use with Y,U,V 
inputs.
* TIMEBASE SWITCHES = Control the horiz. sweep rate of the waveform 
monitor section giving two field vertical, vertical, vertical magnified 
(internally variable), two lines, one line, one line magnified, ABC 
parade and Filter parade.
* GAIN = Varies the gain of the vectorscope section from 0.5 to 5 times.
* CAL = Sets the gain of the vectorscope section in unity gain position.
* PHASE = Provides 360 degree rotation of the vector display. 75 100 
controls the gain of the vectorscope for 75% and 100% bars.
* PAL SW = Disables the 7.8KHz PAL switch to give a six vector display.

von Soul E. (Gast)


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Olli Z. schrieb:

> (...) Kann man das eigentlich auslesen? Im Datenblatt steht
> EPROM und es klebt auch ein Aufkleber drauf. Und ob solche alten Chips
> schon einen Leseschutz hatten?

PALs haben eine security fuse. Wenn die gesetzt ist, dann kann man die 
Bitmap nicht auslesen.

Kombinatorische PALs (die mit "L" im Namen) bekommt man raus indem man 
alle Eingangskombinationen durchspielt und die Ausgangswerte 
aufschreibt. Das kann man mit einem EPROMmer machen. Eingänge an die 
Adressleitungen, Ausgänge an die Datenleitungen, und dann "auslesen". 
PALs mit internen Registern (die mit "R" und "V" im Namen) lassen sich 
von außen meist nicht vollständig beobachten. Da braucht es 
Insiderwissen um die Funktion zu rekonstruieren.


> Evtl. ist das PAL hin? Oder hat seine Programmierung verloren?

PALs werden programmiert, indem Leiterbahnen durchgebrannt werden. Das 
braucht viel Energie, ist aber auch sehr zuverlässig. So schnell gehen 
die Dinger nicht kaputt.

HALs sind PALs mit ROM-Maske. Die sind ähnlich robust.

GALs sind PALs, bei denen die Fuses durch Analogschalter ersetzt wurden. 
Die werden wiederum über EPROM-Zellen gesteuert. Diese Technik war 
kritisch zu programmieren und sehr empfindlich gegenüber Latchup und 
Überspannung. GAL ist ein eingetragenes Warenzeichen, daher heissen die 
bei AMD PALCE und bei Microchip ATF.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Hm, ja um das PAL rum kommts mir schon etwas ruhig vor. Und die Signale 
am Pin 16 gefallen mir auch nicht. Ist aber halt nun mal so.
Ich wuerd' jetzt mal weiterforschen aufm Analogboard3of3, obere Haelfte 
des Schaltplans: Diese vermutlichen Syncabtrennstufen, deren Ausgaenge 
am Pin1 und 2 vom PAL enden. Und wo ja nix ankommt.
Woher das kommt, dass da nix am PAL-Eingang rauskommt...

Gruss
WK

von Olli Z. (z80freak)


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Soul E. schrieb:
Vielen Dank für die Erklärungen, das hilft in jedem Fall! Trotzdem kann 
so ein PAL natürlich auch kaputt gehen...

von Olli Z. (z80freak)


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Dergute W. schrieb:
> Ich wuerd' jetzt mal weiterforschen aufm Analogboard3of3, obere Haelfte
> des Schaltplans: Diese vermutlichen Syncabtrennstufen, deren Ausgaenge
> am Pin1 und 2 vom PAL enden. Und wo ja nix ankommt.
Ja und ich glaube das eher der obere interessant ist. Der wird von 
"VID_INT" gespeist (der andere von "VID_EXT" und ist für das external IN 
zuständig).

Nun, was macht diese Schaltung?
Könnte C162+L109+C163 ein LC-Pi-Tiefpassfilter 3. Ordnung sein?
Der NE521 ist ja eine Art A/D Wandler, die Frage ist nur was sollte er 
da vom Videosignal rauslassen? Es kann ja eigentlich nur ein sehr 
starkes Signal wie Sync-Impulse sein?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olli Z. schrieb:
> Nun, was macht diese Schaltung?

Wie du schon vermutest, ist das ein Amplitudensieb für Synchronsignale. 
Die Schaltung ist insofern merkwürdig, als das da ein ultralangsamer 
Zweig mit dem LM393 und dem LM358 gemacht wird, ich denke aber, das das 
für Autolevel ist.

Am Ausgang des NE521 sollten aus VID_INT gewonnene Synchronsignale 
stehen. Das Pi Filer am Eingang soll Chromaanteile killen und so das 
Jittern minimieren. Am Ausgang des LM358 sollte ein recht konstantes 
Level sein, das sich nur langsam einem etwa wechselnden Bildinhaltes 
anpasst. Der NE521 gewinnt dann aus dem Autolevelsignal und dem VID_INT 
das Synchronsignal.
Auf einen Pullup von 10 MOhm an einem LM393 muss man aber auch erstmal 
kommen. Zusammen mit dem 0,1µF ist das ein sehr langsamer Integrator.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Olli Z. schrieb:
> Könnte C162+L109+C163 ein LC-Pi-Tiefpassfilter 3. Ordnung sein?
Der Verdacht ist fast erdrueckend. So Pi  Daumen  LC wird der wohl so 
bei 1..2 MHz dichtmachen. Also Chroma->nee, Sync->schon

> Der NE521 ist ja eine Art A/D Wandler, die Frage ist nur was sollte er
> da vom Videosignal rauslassen? Es kann ja eigentlich nur ein sehr
> starkes Signal wie Sync-Impulse sein?

Vorher ist da ja noch der LM393, der hat iirc einen open-collector 
Ausgang, der nur ueber 10MegOhm Richtung pos. Spannung gehen kann. Und 
dabei 100nF laden muss. Also eher gemuetlich...
Ich hab' keine Ahnung, wie diese Schaltung jetzt genau funktionieren 
soll, aber aufgrund der Position vermute ich stark, dass da eben 
Videosignal reingeht, und das einzige, was man sinnvoll aus einem 
Videosignal an "digitalen" Daten mit so einer Schaltung rausziehen kann, 
scheint mir der Sync zu sein. Und diese komische Schaltung mit Diode am 
Eingang des NE521 riecht mir auch stark nach irgendeiner Klemmschaltung.
Also da sollte zumindest mal wenn ein Videosignal anliegt, direkt nach 
dem Einschalten sich mal irgendwas am Ausgang (=Eingang des PALs) tun.
Sollte das PAL tatsaechlich hinueber sein, kanns auch sein, dass da nix 
dauerhaftes aus der Schaltung rauskommt, wenn das INT_BG Signal fehlt, 
um ueber den FET und die Diode den C155 regelmaessig zu entladen.
Aber vielleicht ist ja vorher schon irgendwas hinueber...

Gruss
WK

Edit: uups, war ich mal wieder viel zu langsam beim tippern...

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)



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Habe mal etwas an der Schaltung gemessen. Allem voran das Eingangssignal 
am BNC-Stecker A_IN zum Vergleich.
Dann VID_INT (noch vor dem R167).
Dann nach R167 (kein großer Aufreger ;-)
Aber dann, nach L109 (vor R170) sieht man sehr schön wie der Tiefpass 
den Chroma-Anteil herausfiltert. Übrig bleibt nur die Luma (Grautreppe).
An der Basis von TR124 sieht es noch genauso aus.
Sehr gut sieht es an IC112A Pin 4 aus. Das könnte durchaus ein Sync 
sein.

Und jetzt kommt das komische. Laut Schaltplan geht dieses Signal direkt 
zu Pin 1 vom PAL IC108. Dort kommt aber nur ein glatter Pegel an!

Ich habe die Leiterbahn verfolgt, da ist nichts mehr dazwischen. Die 
Wegstrecke sind ca. 15-20mm mit einer Durchkontaktierung. Wenn ich vom 
Pin 4 IC112A an Pin 1 von IC108 messe habe ich einen Widerstand von ca. 
60 kOhm!

Ich habe die Strecke mal provisorisch mit einem angelöteten Draht 
überbrückt, aber auch das ändert nichts. Wie kann das sein?

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Olli Z. schrieb:
> Ich habe die Strecke mal provisorisch mit einem angelöteten Draht
> überbrückt, aber auch das ändert nichts. Wie kann das sein?

angeloeteter Draht auch kaputt? :-)
Unterschiede zwischen Realitaet und Schaltplan?

Mir kommts am TR124 schon komisch vor: Der Collector sollte doch 
bombenfest auf -5V festgenagelt sein und nicht so lasch bei fast nur 0V 
vor sich hin oxidieren.
Waren die -5V nicht auch defekt?
Und dann ist der Pegel des Videosignals am Emitter TR124 auch ploetzlich 
viel kleiner, als ich erwartet haette. Wieso ist der ploetzlich nur noch 
ein fuenftel so viel wie an der Basis.
Da wuerd' ich mal weiterforschen...

Gruss
WK

von Olli Z. (z80freak)


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TATAAA!!

Tatsächlich war eine Durchkontaktierung molo, die von dem Ausgang des 
OpAmp NE521 zum Pin 1 des PAL. Die sollte laut Schaltplan direkt 
verbunden sein, aber das Signal von Pin 4 des NE521 kam an Pin 1 des PAL 
nicht an, Widerstand lag irgendwo im Megaohm Bereich. Durchkontaktierung 
mit einem Drahtstück verlötet und siehe da, alles funktioniert wie es 
soll.

Mit dem Waveform-Monitor komme ich sofort klar, in FLAT zeigt er eine, 
oder zwei Zeilen (wählbar) und X/Y sowie X-Gain/Y-Gain lassen sich 
einstellen. In LPASS zeigt er nur Luma und in CPASS nur Chroma. Alles 
prima.

Mit dem Vectorscope komme ich noch nicht klar. Ich finde das zeigt 
irgendwie garnix an. Vielleicht habe ich die Funktion auch nicht 
verstanden oder der Farbbalken allein ist zuwenig um da was zu erkennen?

Naja, jedenfalls bin ich erstmal happy den Fehler gefunden zu haben. 
Natürlich schwingt jetzt etwas die Frage mit "Wie kann sowas passieren?" 
und "Wo auf der Platine gibt es noch solche Fehler?"

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das Vektorskop sollte gerade beim Farbbalken was anzeigen, bei anderem 
Inhalt nur Kraut und Rüben. Beim Farbbalken sollte es recht genau die 
Quadrate mit der Farbbezeichnung treffen (R ,G ,B, Cy, M usw.).
Wenn das nicht funktioniert, ist noch was defekt.

von Olli Z. (z80freak)


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In anderen Vektorscopes sieht man auch den Kathodenstrahl, wie er 
zwischen den Endpunkten verläuft, das muss hier beim digitalen natürlich 
nicht so sein.
Einzig in der Mitte wabert ein Kreis. Evtl. muss ich noch was 
einstellen, beim ändern der GAIN kommen mehr oder weniger große Kreise 
um den Mittelpunkt herum.
Aber das Vectorscope ist doch eigentlich in Software? Aber, es gibt eine 
Platine die Vector heißt, evtl. fehlt hier noch ein Signal. Ich schau es 
mir heute nochmal genauer an. Erstmal bin ich froh wieder einen guten 
Schritt weiter gekommen zu sein! :-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olli Z. schrieb:
> Einzig in der Mitte wabert ein Kreis.

Das bedeutet, das an der Videoerzeugung noch keine Farbdifferenzsignale 
ankommen. Da kannst du mal an den Gain Reglern messen, wo die bleiben.

Der Farbbalken wird in die Komponenten zerlegt und dann an das 
(virtuelle) X und Y der Oszilloskop Nachbildung gelegt.
Nachbildung deswegen, weil das Dings ja immer Raster macht.
Also versacken die R-Y und B-Y Signale irgendwo im Signalweg (und Y 
auch).

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Anhand der bisherigen Ergebnisse wuerd' ich auf eine fehlerhafte 
Durchkontaktierung im Chromapfad tippen :-)

Kaputte DKs koennen schon vorkommen; hatte ich auch schon mal bei einer 
ganz neuen Platine frisch vom Lieferanden, zum Glueck an einer recht 
einfach zu erkennenden Stelle. Da will man garnicht gross drueber 
nachdenken, was man da an Zeit verbloedeln koennte, wenn sowas eben 
nicht so deutlich auffaellt.

Gruss
WK

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