Forum: Platinen Heizstab für Ätzgerät von Reichelt


von granulat (Gast)


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Hallo,

ich hab mir vor etlichen Jahren ein Ätzgerät von Reichelt gekauft (bin 
mir zumindest relativ sicher, dass ich es da her hab) und nie benutzt, 
weil ich kurz darauf die ganze Elektronikschiene eingemottet habe.

Jetzt wieder angefangen und beim ersten Versuch, das Bad zu testen, 
platzt mir der Glaskolben des Heizers.

Die Aufschrift auf dem Teil suggeriert, dass es aus der Aquaristik 
stammt (die aktuell bei Reichelt angebotenen sehen auf der Website 
anders aus).

Im lokalen Aquaristikladen stelle ich jetzt aber fest, dass die Geräte 
alle bis max 33°C heizen, was ja Sinn ergibt: Die meisten Organismen 
mögen halt nicht viel mehr.

Blöderweise hab ich das alte Gerät bereits entsorgt, aber ich frag mich 
jetzt, was das denn war, dass es bis 46°C oder so gereicht hat.

Gibt es Alternativen, zu dem, was da Reichelt anbietet? Sind mir etwas 
zu teuer.

Beste Grüße

von michael_ (Gast)


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Da mußt du löhnen!
Vor Jahren habe ich auch mal gesucht und nichts gefunden.

von Bratmaxxe (Gast)


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Mal im Ernst, wer tut sich das heute noch freiwillig an ? Bei jlc PCB 
gibt's 5 Platinen im doppellayer mit Duko und Maske ab 2$ / 5stk.

Ernsthaft, was treibt euch dafür an ?

von Olaf (Gast)


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> Ernsthaft, was treibt euch dafür an ?

Ach kleiner... 1h! Das ist der Grund.

Olaf

von Schlaumaier (Gast)


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Beitrag "Tetratec Aquarium Heizung super für Ätzküvetten (48 Grad)"

ist zwar 10 Jahre alt, aber ich denke die Idee sollte auch noch heute 
funktionieren.

Die Alternative wäre ein ungeregelter Heizstab und eine selbst gebaute 
elektronische Überwachung.

von Schlaumaier (Gast)


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Davon abgesehen.  die gesamte Ätzanlagen in der Baugröße stammen aus den 
Aquaristik.  Was bedeutet, die Luftsprudelanlage ebenfalls. Es ist im 
Prinzip nix anderes wie ein seltsam geformtes Aquarium. ;)

Wobei ich als Küvette jemanden sogar mal eine Armeisenfarm empfohlen 
habe. ;) Hat er gekauft und hat funktioniert. Allerdings hat er die 
Heizung nur als Unterstützung genommen, und die Farm von Boden aus auf 
eine Grundtemperatur gebracht.

von granulat (Gast)


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Bratmaxxe schrieb:
> Mal im Ernst, wer tut sich das heute noch freiwillig an ? Bei jlc PCB
> gibt's 5 Platinen im doppellayer mit Duko und Maske ab 2$ / 5stk.
>
> Ernsthaft, was treibt euch dafür an ?

Neben dem Spaß am Handwerk und dem Zeitvorteil u.a. die geänderten 
Zollbestimmungen. 5,24€ für 'ne Platine ist toll. Mir die aber jedesmal 
beim Zoll abzuholen... In der EU sind die Preise leider andere.

https://www.china-gadgets.de/abschaffung-der-steuerfreigrenze-auf-sendungen-aus-china/

Kann natürlich sein, dass sich das bei jlc irgendwie geschickter regeln 
lässt. Weiß ich nicht.

von Sven L. (svenl)


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Man kauft einfach eine Aquariumheizung in der gleichen Leistungsklasse 
(40 W oder etwas mehr).

Die Aquariumheizstäbe haben einfache Bimetall-Thermostaten, welche durch 
den Drehknopf vorgespannt werden. Ich habe einfach die Heizung komplett 
aus dem Reagenzglas heraus gezogen und den mechanischen Anschlag an der 
Achse des Knopfs entfernt.

Das Ergebnis: Die Heizung lässt sich nun auf wenig fischfreundliche 
Temperaturen einstellen. :) Ein genaues Thermometer mit rein und so hoch 
drehen, dass die Heizung Vollgas heizt. Bei erreichen der Zieltemperatur 
den Knopf soweit langsam zurückdrehen, bis die Heizung sich abschaltet. 
Das ganze dann noch einmal eine halbe Stunde stehen lassen und ggf. 
nachjustieren.

Kostet kaum 10 EUR und funktioniert seit Jahren wunderbar!

Viele Grüße!

Sven

von S. M. (lichtmensch)


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granulat schrieb:
> Jetzt wieder angefangen und beim ersten Versuch, das Bad zu testen,
> platzt mir der Glaskolben des Heizers.

Ich habe vor ~10 Jahren auch ein Bad von Reichelt gekauft (Plexiglas mit 
einer Blumenschale als Untersatz) und auch mir ist beim ersten 
einschalten der Heizstab geplatzt.
Im Aquarienbedarf hatte ich einen Heizstab gefunden wo sich die Schraube 
vom Bimetall mit minimaler kraft über den Anschlag drehen ließ. Einfach 
mal bei Zoo plus oder so im Markt ausprobieren

von michael_ (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Man kauft einfach eine Aquariumheizung in der gleichen Leistungsklasse
> (40 W oder etwas mehr).

Wo ich damals gesucht hatte, war die leistung auch das Problem.
Alle zu wenig.

Aber die 25EUR bei Reichelt geht doch noch.
Aquarienheizung würde ich da nur umbasteln, wenn ich eine geschenkt 
bekäme.

von Schlaumaier (Gast)


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Wenn man die Prototypen in China fertigen lässt, brauch man sich nicht 
wundern wenn die Chinesen mit den Konkurrenzprodukt schneller auf den 
Markt sind als die lahmen Deutschen.

Ich fertige meine Platinen nach der guten alten Methode = Plastikschale, 
warmen Wasser und (alle-mal-lachen )das ganze steht auf einer aus 
Fischertechnik-Teilen von Flohmarkt gebauten Bewegungsebene.

Bei meinen 50 x 100 mm, eh meist kleiner reicht das völlig aus.

Vom Ausdruck bis zur fertigen Platine brauche ich ca. 1-1.5 Std. und 
Löt-stop-lack brauche ich auch nicht. Mir haut kein Lötzinn ab. ;)

von granulat (Gast)


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Schlaumaier schrieb:

> Ich fertige meine Platinen nach der guten alten Methode = Plastikschale,
> warmen Wasser und (alle-mal-lachen )das ganze steht auf einer aus
> Fischertechnik-Teilen von Flohmarkt gebauten Bewegungsebene.
>
> Bei meinen 50 x 100 mm, eh meist kleiner reicht das völlig aus.
>
> Vom Ausdruck bis zur fertigen Platine brauche ich ca. 1-1.5 Std. und
> Löt-stop-lack brauche ich auch nicht. Mir haut kein Lötzinn ab. ;)

ja, so ähnlich hab ich das früher auch gemacht. Allerdings hatte ich da 
ein beheiztes Wasserbad, in dem die Schale lag. Hab die Möglichkeit 
leider nicht im Moment. Und mit warmem Wasser starten geht gut beim 
frischen Ansatz, aber danach braucht man irgendeine Heizlösung. Will das 
Zeug ja nicht jedes Mal neu ansetzen.

Das Sprudelbad ätzt aber auch etwas schneller, was zu präziseren 
Ergebnissen führt.

Lötstop geht aber auch zuhause. Ist fummelig und kommt manchmal 
vermurkst aus dem Laminator. Aber bei klitzekleinem SMD-Kram ist der 
Gold wert.

von Cyblord -. (cyblord)


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Schlaumaier schrieb:
> Vom Ausdruck bis zur fertigen Platine brauche ich ca. 1-1.5 Std. und
> Löt-stop-lack brauche ich auch nicht. Mir haut kein Lötzinn ab. ;)

Jaja und Doppelseitig mit Dokus auch nicht. Für deine 4 DIP Käfer reicht 
das vielleicht. So hat man halt in den 80ern Platinen gemacht. Wer kann 
damit heute noch etwas anfangen?

Ich brauche kleine Platinen aber doppelseitig für moderne SMD Bauteile. 
Aber ja, schraubt man die eigenen Anforderungen nur weit genug runter, 
geht selber ätzen heute noch. Ist halt nicht jeder anspruchslos und in 
der Vergangenheit gefangen.

von granulat (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> Vom Ausdruck bis zur fertigen Platine brauche ich ca. 1-1.5 Std. und
>> Löt-stop-lack brauche ich auch nicht. Mir haut kein Lötzinn ab. ;)
>
> Jaja und Doppelseitig mit Dokus auch nicht. Für deine 4 DIP Käfer reicht
> das vielleicht. So hat man halt in den 80ern Platinen gemacht. Wer kann
> damit heute noch etwas anfangen?
>
> Ich brauche kleine Platinen aber doppelseitig für moderne SMD Bauteile.
> Aber ja, schraubt man die eigenen Anforderungen nur weit genug runter,
> geht selber ätzen heute noch. Ist halt nicht jeder anspruchslos und in
> der Vergangenheit gefangen.

Kontext hier ist der Hobbybereich. Doppelseitig, Lötstop, SMD ist nicht 
einfach zu Hause. Aber wenn's gut gelingt, gibt einem das ein cooles 
Gefühl.
Dass das völlig unwirtschaftlich ist und ich dem Profi davon abraten 
würde, liegt auf der Hand.

von Cyblord -. (cyblord)


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granulat schrieb:
> Kontext hier ist der Hobbybereich. Doppelseitig, Lötstop, SMD ist nicht
> einfach zu Hause. Aber wenn's gut gelingt, gibt einem das ein cooles
> Gefühl.

Ebenso Unsinn. Wissen von vor 50 Jahren. Heute kann jeder zuhause fürs 
Hobby SMD machen. Alles andere wäre auch schlimm, da es die wirklich 
interessanten Bausteine nur noch als SMD gibt. Platinen bekommt man für 
ein paar Dollar gefertigt und ne Heißluftstation a la 858 kostet um die 
50 Euro. Dazu ein ordentlicher Lötkolben und eine Pinzette und man ist 
fertig.

: Bearbeitet durch User
von granulat (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> granulat schrieb:
>> Kontext hier ist der Hobbybereich. Doppelseitig, Lötstop, SMD ist nicht
>> einfach zu Hause. Aber wenn's gut gelingt, gibt einem das ein cooles
>> Gefühl.
>
> Ebenso Unsinn. Wissen von vor 50 Jahren. Heute kann jeder zuhause fürs
> Hobby SMD machen. Alles andere wäre auch schlimm, da es die wirklich
> interessanten Bausteine nur noch als SMD gibt. Platinen bekommt man für
> ein paar Dollar gefertigt und ne Heißluftstation a la 858 kostet um die
> 50 Euro. Dazu ein ordentlicher Lötkolben und eine Pinzette und man ist
> fertig.

Du attackierst eine Aussage, die ich gar nicht gemacht habe. Ich habe 
nicht behauptet, dass meine Methode in irgendeiner Weise modern oder 
wirtschaftlich ist. Mir macht es einfach Spaß, möglichst viele Aspekte 
des Prozesses selbst zu übernehmen. Aber wenn dein Spaß darin besteht, 
dich über das "Unwissen" der Leute hier aufzuregen, gönn ich dir das 
auch :)

Dass vernünftige Heizluftstationen so günstig zu bekommen sind, war mir 
nicht bewusst. Danke für den Hinweis.

von Johannes S. (Gast)


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Habe auch einen gepimpten Heizstab fürs Aquarium benutzt, ohne Probleme. 
Der hat auch eine Markierung bis zu der mindestens im Wasser sein soll. 
Wenn nicht tief genug, dann kann der platzen wegen Spannung im Glas. So 
habe ich die Bedienungsanleitung in Erinnerung.

Habe vor ca. 15 Jahren wieder mit der μC Bastelei angefangen und mich 
hier zu SMD überreden lassen. Das hat mich begeistert und ich will auch 
kein THT mehr haben. Allerdings auch nicht mehr selber ätzen.
Heißluft ist auch nicht Pflicht für SMD, aber trotzdem praktisch.

von Olaf (Gast)


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> Dass das völlig unwirtschaftlich ist und ich dem Profi davon abraten
> würde, liegt auf der Hand.

Noe. Ich bin Profi. Gerade auch in Zeiten von Homeoffice ist es schon 
vorgekommen das ich die ein oder andere Testplatine fuer die Firma bei 
mir gemacht habe.
Klar, das ist nix was spaeter so produziert wird, aber dafuer gibt es ja 
auch eine eigene Abteilung in der Firma. .-)

Das alles hat im uebrigen nix mit Kohle zutun. Gerade wegen SMD sind 
meine Platinen heute so klein das die Kosten keinerlei Rolle mehr 
spielen. Es geht ausschliesslich darum das ich die Platine nach 1h hier 
auf dem Tisch liegen habe wenn ich sie brauche. Und da ist auch fuer 
eigene Bastelsachen entscheidend.

Olaf

von Markus B. (dalotel)


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Olaf hat es auf den Punkt getroffen.
SO handhabe ich das auch. 90% in SMD und das schließt das Selberätzen 
nicht aus. Lötstopp ist auch kein Problem. Die Platine am Sonntag nach 
1h lötfertig in den Händen zu halten ist die Motivation schlecht hin.
Aber immer wieder die gleichen Diskussionen hier wie GÜNSTIG das nach 
4-5 WOCHEN !!! aus China kommt .......

von Cyblord -. (cyblord)


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Markus B. schrieb:
> Olaf hat es auf den Punkt getroffen.
> SO handhabe ich das auch. 90% in SMD und das schließt das Selberätzen
> nicht aus. Lötstopp ist auch kein Problem. Die Platine am Sonntag nach
> 1h lötfertig in den Händen zu halten ist die Motivation schlecht hin.
> Aber immer wieder die gleichen Diskussionen hier wie GÜNSTIG das nach
> 4-5 WOCHEN !!! aus China kommt .......

Mir war nicht klar dass man im Alter so ungeduldig wird. Außerdem sind 
eher 2 Wochen realistisch im Moment. Und man kann sie sogar gleich 
(teil)bestückt bekommen.
Dafür geb ich mir sicher keine Chemie-Pantsche mehr und habe dafür auch 
noch viel schlechtere Quali und keine ordentlichen Dokus.

In der Wartezeit mache ich übrigens die Software. Sind ja meistens 
Controller-Schaltungen. Oder macht ihr die auch an einem Sonntag in 
einer Stunde?

von Johannes S. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Mir war nicht klar dass man im Alter so ungeduldig wird. Außerdem sind
> eher 2 Wochen realistisch im Moment.

Da gefällt mir das Aisler Angebot ganz gut, etwas teuerer als China 
direkt, dafür sind die in einer Woche da wenn man die Bestellung Montag 
morgen abschickt. Und drei Platinen reichen meist auch.
Und auch die Bauteile muss man erstmal alle vorrätig haben. Ich habe nix 
gegen selber ätzen, aber so spontanen Hardwarebedarf habe ich 
mittlerweile auch sehr selten.

von Olaf (Gast)


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> Mir war nicht klar dass man im Alter so ungeduldig wird.

Noe, das war schon immer so. Bereits als ich mit 15J meine erste Platine 
gemacht habe. Man will sich ja weiter entwickeln und nicht darauf warten 
das man irgendwann entwickelt wird.

Ich bin mal gespannt was die ganzen Geizlinge sagen wenn denen die 
Platine wegen der neuen Zollbestimmungen in Zukunft 20Euro kostet. Oder 
noch besser sie einen weiteren Monat beim Zoll rumliegt weil die 
vermutlich mit den ganzen Sachen kaum nachkommen. Oder ihr DHL erklaert 
das ihr selbstverzoller seit und dann bei eurem Zollamt die Schlange 
zweimal ums Gebaeude geht...



> SO handhabe ich das auch. 90% in SMD und das schließt das Selberätzen
> nicht aus. Lötstopp ist auch kein Problem.

Kann man selber machen, hab ich auch schon. Aber ehrlich gesagt lass ich 
es mittlerweile meist weil bei Platinen die man selber loetet nur wenig 
Grund fuer Loetstop besteht.

Olaf

von Cyblord -. (cyblord)


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Olaf schrieb:

> Ich bin mal gespannt was die ganzen Geizlinge sagen wenn denen die
> Platine wegen der neuen Zollbestimmungen in Zukunft 20Euro kostet. Oder
> noch besser sie einen weiteren Monat beim Zoll rumliegt weil die
> vermutlich mit den ganzen Sachen kaum nachkommen. Oder ihr DHL erklaert
> das ihr selbstverzoller seit und dann bei eurem Zollamt die Schlange
> zweimal ums Gebaeude geht...

Alles besser als wieder Chemie im Keller und danach trotzdem keine 
ordentliche Platine. Und deine Horror-Szenarien werden so nicht kommen. 
Da kannst du hoffen wie du willst.

> Kann man selber machen, hab ich auch schon. Aber ehrlich gesagt lass ich
> es mittlerweile meist weil bei Platinen die man selber loetet nur wenig
> Grund fuer Loetstop besteht.

Man KANN das alles machen. Auch Doppelseitig mit Dokus. WENN das Hobby 
darin besteht, ist das ja schön und gut. Aber bei den meisten ist die 
PCB-Herstellung NICHT Teil des Hobbys sondern wenn dann ein notwendiges 
übel. Für mich gehört das DESIGN der PCB zum Hobby dazu, aber nicht die 
Ausführung.

von Johannes S. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Für mich gehört das DESIGN der PCB zum Hobby dazu, aber nicht die
> Ausführung.

na als man noch für eine professionelle Ausführung mindestens 99 € 
zahlen musste, da war die Pantscherei schon ein Argument. Aber selbst 20 
€ heute für ein paar Platinen ist doch nicht mehr teuer wenn man das 
gegen Verbrauchsmaterial und Zeit gegenrechnet.

von Cyblord -. (cyblord)


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Johannes S. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Für mich gehört das DESIGN der PCB zum Hobby dazu, aber nicht die
>> Ausführung.
>
> na als man noch für eine professionelle Ausführung mindestens 99 €
> zahlen musste, da war die Pantscherei schon ein Argument. Aber selbst 20
> € heute für ein paar Platinen ist doch nicht mehr teuer wenn man das
> gegen Verbrauchsmaterial und Zeit gegenrechnet.

Eben. Deshalb nicht pantschen sondern bestellen.

von Schlaumaier (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Aber immer wieder die gleichen Diskussionen hier wie GÜNSTIG das nach
> 4-5 WOCHEN !!! aus China kommt .......

Selbst wenn ich die Arbeitszeit mitrechne, ist spätestens seit den 
1.7.2021 das max. eine 0-Rechnung.

Kosten Chemie ca. 10 Euro = Reicht bei mir für locker 50 Platinen.
Kosten Platinen = Wenn man günstig kauft auch nicht die Welt.

Kommen wir zum Faktor Zeit.

Wie gesagt in 1 - 1.5 Std. liegt die Platine fertig auf meinen Tisch.

Nach den 1.7  habe ich extra-Kosten in Höhe von 6 Euro + 19% des 
Warenwert inkl. VK.  Das sind dann ca. 10 Euro extra. Als Hobby kann ich 
diese Kosten niemand außer mir aufs Auge drücken.

Rechne ich also (was keiner im Hobby tut) mein Stundenlohn gegen die 
neuen Kosten so komme ich auf ein ca. +/- 0 raus. Dafür muss ich 4-5 
Wochen beten das mein Paket nicht irgendwo verschwindet.

==================================================
Was ist das Problem bei beidseitigen Platinen.

Ich mache in Layout einfach 4 Bohrlöcher Die mache ich immer, selbst bei 
1-Seitigen Platinen da ich sie sehr oft in Gehäuse o.ä. einbaue. Nach 
den Ausdrucken auf Laserfolie stanze ich mit einer Lochzange diese 
Löcher SAUBER aus.

Nun nehmen ich die Platine, und bohre diese Löcher passgenau in die 
Platine. Nun die Folien drauf und mit 4 Schrauben mit Unterlegscheiben 
aus Gummi (gegen ein minimales verrutschen) festgeschraubt. Beim 
Belichten lege ich wie vor 40 Jahren (nit 50 so lange mache ich das noch 
nicht) eine Glasscheibe drauf. Alte Scannerscheiben sind da prima 
geeignet, wenn man sie passend schneidet".

Belichten, auseinander bauen, nun die Säurebeständigen Abstandshalter 
einbauen, in oben genannte Ätzanlage legen und ätzen.

Wieder abbauen, waschen . löten und genießen.

von granulat (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Mir war nicht klar dass man im Alter so ungeduldig wird. Außerdem sind
>> eher 2 Wochen realistisch im Moment.
>
> Da gefällt mir das Aisler Angebot ganz gut, etwas teuerer als China
> direkt, dafür sind die in einer Woche da wenn man die Bestellung Montag
> morgen abschickt. Und drei Platinen reichen meist auch.
> Und auch die Bauteile muss man erstmal alle vorrätig haben. Ich habe nix
> gegen selber ätzen, aber so spontanen Hardwarebedarf habe ich
> mittlerweile auch sehr selten.

ach geil, Aisler kannte ich gar nicht. Das ist ja – auf den ersten Blick 
zumindest – ziemlich günstig. Da könnte ich mich doch glatt auch mal von 
meiner antiquierten Position lösen ;)

von Schlaumaier (Gast)


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granulat schrieb:
> ach geil, Aisler kannte ich gar nicht. Das ist ja – auf den ersten Blick
> zumindest – ziemlich günstig.

Jedenfalls ist es in Europa. Was dir das Zoll-Gedrisse vom Hals schafft. 
Sehr ich als ein klaren Vorteil.

von Framulestigo (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Wie gesagt in 1 - 1.5 Std. liegt die Platine fertig auf meinen Tisch.
Naja, eine Platine liegt bei mir nach der Zeit auch auf'm Tisch. Aber 
fertig, also gesägt, gebohrt, mit Lötlack (den gönn' ich mir), 
durchkontaktiert und auch durchgepingt ist sie dann noch nicht.

Trotzdem: Wenn ich ein Platinenprojekt starte, dauert es in der Regel 3 
Versionen, bis alles klappt, d.h. alle überzähligen unbestückten 
Prototypenplatinen transformieren zu Müll, der noch um die halbe Welt 
gereist ist.

Außerdem gönne ich den totalitär gesteuerten Neokapitalisten den Deal 
nicht. Im Job kann ich mir diese Freiheit nicht leisten, beim Hobby kann 
ich es.

von Schlaumaier (Gast)


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Framulestigo schrieb:
> Aber
> fertig, also gesägt, gebohrt, mit Lötlack (den gönn' ich mir),
> durchkontaktiert und auch durchgepingt ist sie dann noch nicht.

naja eigentlich ist sie schon so weit ;)

Die meisten Platinen haben nur noch die Löcher für die 
Arduino-Nano-Steckleiste (die gönne ich mir aus vielen Gründen.). Der 
Rest ist meist SMD. Und da ich selten (ohne Nano) mehr als 50-100 
Kontakte habe, ist der Rest (ohne Lötlack) schnell erledigt.

Es ist sogar schon soweit das ich mir "fertige Steckboards zum Löten" 
kaufe.
Dann muss ich keine Platinen mehr selbst machen, sondern nur noch 1:1 
umstecken und fest löten. ;)

von Olaf (Gast)


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> Was ist das Problem bei beidseitigen Platinen.

Auch backe! Jetzt weiss ich auch wieso du so lange brauchst. :-)
Bei mir dauert das garantiert unter 1h und die Platine liegt fertig
geaetzt, versilbert und gebohrt auf dem Tisch. Du machst das zu 
umstaendlich.

Bei mir laeuft das so:

1. Eagle erzeugt mir automatisch (Script) die Vorlagen fuer Oberrseite, 
Unterseite und auch Loetstop. (als Postscript)

2. Ein von mir selbstgeschriebenes Script nimmt die Vorlagen und bastelt
sie zu einem neuen Postscript/PDF zusammen. Zum einen spart das Folie, 
zum anderen will ich mindestens Oberseite und Unterseite auf einmal 
ausdrucken um das Risiko von Verzug zu vermindern. Ich hatte mal einen 
Laser der war da nicht perfekt.

3. Die Folie wird durchgeschnippelt und ich leg sie perfekt aufeinander 
so das die Layouts genau richtig liegen. An einer Kante Tesafilm kleben 
damit sie perfekt bleibt. Das ist sehr einfach weil man das auf einem 
weissen Blatt papier gut kontrollieren kann und die Folie durch die 
Aufladung vom Drucken sowieso gut aneinander pappt.

4. An zwei Kanten die Folie so zu schneiden das sie etwa 5mm groesser 
wie die Platine ist.

5. Einen rechten Winkel aus Platinenmaterial zwischen die beiden Folien 
legen.
   Den Winkel hab ich mal aus einem alten Stueck Platine geschnippelt. 
Der
   muss nicht perfekt sein! Also kein Schlosserwinkel mit 0Grad 
Abweichung!

6. Die Folie nun auf beiden Seiten mit Tesafilm an den Winkel ankleben.

7. Die Folie mit dem unter Punkt 3 aufgeblebten Tesafilm abschneiden.

8. Man hat jetzt eine Tasche bestehend aus dem Winkel und zwei Folien 
die perfekt uebereinander sind. Dort am Belichter die Platine an der 
langen Seite anlegen und langsam gegen die kurze Seite schieben. So 
stimmt die Position der Platine in ihrer Tasche immer und kann fuer die 
andere Seite reproduziert werden.

Olaf

von MM M. (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Markus B. schrieb:
>> Aber immer wieder die gleichen Diskussionen hier wie GÜNSTIG das nach
>> 4-5 WOCHEN !!! aus China kommt .......
>
> Selbst wenn ich die Arbeitszeit mitrechne, ist spätestens seit den
> 1.7.2021 das max. eine 0-Rechnung.
>
> Kosten Chemie ca. 10 Euro = Reicht bei mir für locker 50 Platinen.
> Kosten Platinen = Wenn man günstig kauft auch nicht die Welt.
>
> Kommen wir zum Faktor Zeit.
>
> Wie gesagt in 1 - 1.5 Std. liegt die Platine fertig auf meinen Tisch.
>
> Nach den 1.7  habe ich extra-Kosten in Höhe von 6 Euro + 19% des
> Warenwert inkl. VK.  Das sind dann ca. 10 Euro extra. Als Hobby kann ich
> diese Kosten niemand außer mir aufs Auge drücken.
>
> Rechne ich also (was keiner im Hobby tut) mein Stundenlohn gegen die
> neuen Kosten so komme ich auf ein ca. +/- 0 raus. Dafür muss ich 4-5
> Wochen beten das mein Paket nicht irgendwo verschwindet.
>

Blödsinn.

Wenn man beim richtigen Schuppen bestellt dauert es nur 2 Wochen,
Die Steuer wird direkt beim bestellen mit bezahlt und deine Platinen in 
die EU importiert und via DHL zugestellt.
Nix 6€.

Z.b. JLCPCB

Ich ätze aber auch gerne selber und bestelle erst das endgültige Design.

von Schlaumaier (Gast)


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Ich hab gestern Reichelt Katalog gesehen.  Die bieten da ein 
modifizierten Aquarium-Heizer für unter 30 Euro an.  Ist Zubehör zu 
deren Ätzgeräten.

Was einfach gesagt bedeutet. Hast du kein Heizstab irgend wo herum 
liegen dann kauf den und du bist auf der sicheren Seite.

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