Forum: Fahrzeugelektronik Stadtfahrrad in E-Bike


von Wolfgang S. (ws01)


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Percy N. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Meine Bemerkung bezieht sich ganz offensichtlich auf den Satz "Ich hätte
>> Dir allerdings nicht unterstellt,  so dumm zu sein, aus dieser
>> Einzelfallbeobachtung auf alle Behinderten in den unterschiedlichen
>> Ausprägungen ihrer Mobilitätsbeschränkung schließen zu wollen."
>>
>> Das ist eine ziemlich freche Unterstellung.
>
> Keineswegs, es ist eine Beobachtung.

Das wäre dann ein sprachliches Mißverständnis.

>> ...
>>
>>> Ich finde es ausgesprochen peinlich, wie unverblümt Du hier angebliche
>>> Befindlichkeiten vorgeblich aller Behinderten vorschiebst, um anderen
>>> Deine sportlichen Lifestyle-Ambitionen zu oktroyieren.
>>
>> Und das auch.

> Du meinst also, Du könntest besser beurteilen als ich, was ich peinlich
> finde?

Nein, ich meine, dass auch das eine freche Unterstellung ist. Weder 
schiebe ich "angebliche Befindlichkeiten vorgeblich aller Behinderten" 
(was für eine pompöse Reihung!) vor, noch zwinge ich irgendwem 
sportliche Lifestyle-Ambitonen auf. Abgesehen davon, dass ich nicht 
wüsste, wie ich das tun sollte, müsste ich überhaupt erst mal welche 
haben, um es überhaupt versuchen zu können.


Der Versuch, eine freche Unterstelluong durch Ornamentierung mit "Ich 
finde es ausgesprochen peinlich" zu verstecken, ist aber recht 
óriginell. Da geht doch bestimmt noch mehr? :-)

von Wolfgang S. (ws01)


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Jack V. schrieb:

[ein paar weitere Beleidigungen, ohne irgend einen konkreten Bezug zum 
Thema E-Bike - belanglos]

Interessant ist aber die Behauptung, "dass manche Leute den erhöhten 
Energiebedarf eines robusteren Rades mittels Elektrounterstützung 
kompensieren".  Das ist keine "gelebte Erfahrung anderer", sondern eine 
pauschale Behauptung zu einem technischen Sachverhalt, die man belegen 
bzw. nachprüfen könnte, auch wenn ich witzelte, sie sei entweder banal, 
paradox, lächerlich oder oder bloß nicht mal falsch.

Meine gelebte Erfahrung ist, dass sich gewisse E-Bike-Teile bis auf 
das Etikett lediglich durch einen höheren Preis und andere Werbesprüche 
vom in jeder Hinsicht identischen Fahrradteil unterschieden.  Aber das 
muß ja nichts heissen.

Es gibt durchaus Produkte spezifisch für E-Bikes, die robuster ausgelegt 
werden, allerdings nicht wegen des höheren Gewichtes, sondern 
mutmmaßlich deswegen, weil Kfzbenutzer Gewohnheiten vom Gebrauch anderer 
Kfz wohl auch auf diese Kfz übertragen.  Wer Fahrrad fährt - echte 
unmotorisierte Fahrräder -, der  weiß, dass Fahrräder anders als Kfz 
nicht dauerfest ausgelegt sind, oder auf regelmäßige Inspektions- oder 
Austauschintervalle, wo das nicht geht, oder wo das Verschleißteil der 
Sicht bzw. Wahrnehmung entzogen ist. Bei Fahrräder behebt man den 
Verschleiß, wenn man ihn bemerkt, ihn zu bemerken, gehört zum 
Lernprozess.

Eine Behauptung wie die obige, dass Motorisierung nötig sei, weil 
E-Bike-Teile robuster sein müssten, um den höheren Verschleiß zu 
kompensieren, der durch höheres Gewicht verursacht sei, das mit der 
Motorisierung einhergeht, die ist selbstbezüglich und insofern paradox.

Mein Einwand gegen das Vermarkten von gecrippelten motorisierten 
Zweirädern als Fahrrädern - mit allen Marketinglügen, mit denen das 
einhergeht - bezog sich darauf, dass die Tretunterstützung, aus der 
ziemlich schnell eine "Tretunterstützung" in scare quotes wird, abhängig 
macht: wo ein gesunder, nicht zu alter Mensch durch Radfahren mit der 
Zeit leistungsfähiger wird, eliminiert die Tretunterstützung genau den 
Teil der Eigenleistung, der für Muskelaufbau verantwortlich ist, und das 
auf eine Weise, die zumindest ich als deutlich erfreulicher empfunden 
habe als Übungen mit Teraband, Hanteln usw., die zum Muskelaufbau dienen 
und mit denen ich mehr Erfahrung habe, als mir lieb ist.

Dass dieser circulus vitiosus aber auch auf einer technisch verbrämten 
ideologischen Ebene existiert: die Motorisierung macht sich selber 
erforderlich *und das wird als "erlebter Vorzug" dargestellt*, statt 
sich an den Kopf zu fassen, das hat eine gewisse Komik.

von Wolfgang S. (ws01)


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Jack V. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Muß ich die Vor- und Nachteile wirklich
>> einzeln aufzählen?
>
> Mach mal bitte.

Gerne. Da ich hier gelernt habe, dass zu lange Texte manche Leser 
überfordern oder provozieren, beschränke ich mich auf jeweils genau ein 
Exemplar.

Ich hatte geschrieben, dass das Pedelec gewissermaßen die Nachteile
eines Fahrrades mit den Nachteilen eines Motorrads kombiniere und
beiderlei Vorzüge aufgäbe.

Fahrrad

Nachteil

* Man kann nur so schnell fahren, wie man fahren kann.

Wie schnell jemand fährt, hängt primär davon ab, wie viel und wie 
intensiv er oder sie es in der Vegangenheit praktiziert hat, sekundär 
davon, wie förderlich die Umstände sind und erst tertiär und in Relation 
dazu kaum davon, mit was für einem Fahrrad gefahren wird.

Vorteil

* Man kann nur so schnell fahren, wie man fahren kann.

Das Fahrrad ist selbstbegrenzend: die Fähigkeiten, schnell und weit zu 
fahren, kommen erst nach und nach. Dies gilt nicht nur für die in Watt 
pro Kilogramm Körpergewicht normiert darstellbare Antriebsleistung, 
sondern auch für die mindestens genau so wichtige, aber schlecher 
quantifizierbare Motorik und die Fähigkeit, die relevanten Aspekte 
seines Umfeldes wahrzunehmen, und das schnell.   In der Praxis fahren 
deswegen viele die meiste Zeit nur gerade so schnell, wie es angesichts 
der vorhandenen Fähigkeiten angemessen ist. Wie schnell das ist, 
variiert aber heftig.

Motorrad, motorisiertes Zweirad, hier konkret in der Form des Pedelec

Das Pedelec, also ein auf 25 km gedeckelten E-Mofa, bietet über längere 
Zeit eine Antriebsleistung am oberen Ende dessen, was ein Radrennprofi 
aufbringt. Beschränkt wird dieses lediglich dadurch, das der Fahrer oder 
die Fahrerin eine geringfügige Eigenleistung im Umfang dessen aufbringen 
muss, was in der Rehabilitation angewendet wird, wenn er oder sie 
tatsächlich die gesamte verfügbare Leistung nutzen möchte.

Vorteil

* Jeder kann damit sofort so schnell fahren, wie der Gesetzgeber 
zugelassen hat

Man kann wie mit praktisch allen Kfz unter fast allen Bedingugen so 
schnell fahren, wie die jeweiligen Zulassungsbestimmungen, 
Bauartvorschriften und Tempolimits gestatten, ohne das es dafür einer 
nennenswerten Anstrengung bedürfte. Im Falle des Pedelec sind das 25 
km/h, plus Augenzwinkernzuschlag. Erfahrung, Kenntnisse, körperlicher 
Zustand, Muskulatur, Eigengewicht, Untergrund, Steigungen usw. spielen 
kaum eine Rolle.

Nachteil

* Jeder kann damit nur so schnell fahren, wie das Fahrzeug zulässt

Hypothetisch könnte man mit vielen Pedelec zwar so schnell fahren wie 
mit einem unmotorisierten Fahrrad, in der Praxis tut das aber fast 
niemand, schon weil die meisten Pedelec auf eine Art Robustheit getrimmt 
sind, die sich vornehmlich in Mehrgewicht und Ineffizienz ausdrückt, 
nicht in Haltbarkeit. Insofern ergibt sich, dass viele Pedelecbenutzer 
die erzwungende Eigenleistung minimieren und dafür die meiste Zeit mit 
einem Tempo unter 25 km/h fahren.

Entgegen der Werbung wird Eigenleistung beim Pedelec nicht belohnt: in 
der Ebene nicht, weil genau dort, wo sie nützlich würde, weil der 
Luftwiderstand überwiegend wird, abgeregelt wird, am Berg nicht, weil 
der Motor da sowieso die Hauptarbeit leistet und hügelabwärts auch 
nicht, weil da bei hohem Tempo Haltung mehr zählt als Treten.

von Ralf X. (ralf0815)


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Wolfgang S. schrieb:
> Da ich hier gelernt habe, dass zu lange Texte manche Leser
> überfordern oder provozieren, beschränke ich mich auf jeweils genau ein
> Exemplar.
>
> Ich hatte geschrieben...

Meine Güte, was bist Du bloss für ein selbsgerechter und überheblicher 
Blasebalg..
Ausser (einmalig) unserer aus der Art geschlagenen Daniel, hast Du das 
Thema/Verbindung zwischen Behinderten und Pedelec als Einziger aufs 
Tablett gebracht, da gehalten und ausgeschmückt.
Das, was Du da so von Dir gibst, lässt auf grosse Probleme schliessen.
Und jetzt darfst Du mir das gerne kurz mit 2000 bis 5000 Zeichen um die 
Ohren hauen. :-)

von Karl (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> gewissermaßen die pessimale Version eines schwach motorisierten
> Zweirades darstellt: es überfüttert Fahrer oder Fahrrerin im unteren
> Leistungsbereich mit reichlich "Unterstützung", die aber genau dort
> gekappt wird, wo ein nicht muskelatropierter Fahrer sie gut gebrauchen
> könnte.

Versuchst du mit deiner Ansammlung ungebräuchlicher Fremdwörter deinem 
Blick bist zum Tellerrand, einen weltgewandten Anschein zu verpassen?
Kenst du die Gleichung für kinetische Energie? Weist du wo man Fahrräder 
üblicherweise benutzt (nein, nicht auf der glatt asphaltierten 
Bundesstraße, das fahren nur etwas verpeilte Rennradfahrer, wenn ein 
Radweg neben der Strasse ist)? Und dein Vergleich eines Pedelecs mit 
eine Motorad/Kfz ist einfach nur harrstreubend. Selbst ein Mofa hat 4 
mal mehr Leistung und min. das doppelte Eigengewicht. Was für ein 
Problem hast du damit, das Leute keinen Bock haben mit den Fahrrad den 
Berg hochzustrampeln? Wie kannst du beim Vorbeifahren beurteilen, welche 
Übersprung der Motor liefert? Wo ist dein Problem, wenn die Leute mit 25 
km/h in der Ebene zufrieden sind? Man muss nicht mit 40 über den Radweg 
Brettern, bei 17 km/h lässt sich die Welt viel schöner beobachten. Und 
für Leute die bedingt elektrisch schneller als 25 fahren wollen würden 
gibt es S-Padelecs. Wo ist das Problem, wenn die Leute einfach bequem 
sind? Deutscher Masochismus? Sind bei dir irgendwo zu viele Sprüche mit 
Wieseln und Krupp-Stahl hängen geblieben? Es keine dich niemand ein 
Fahrrad mit elektrischen Hilfsmotor zu kaufen. Aber es steht dir auch 
nicht zu festzulegen, was andere Leute machen. Und diese indirekt als 
behindert zu bezeichnen ist eine Beleidigung für Behinderte und nicht 
Behinderte. Wie kann man so griesgrämig sein? Und so eingebildet, dass 
man das eigene Urteil als die einzige Wahrheit darstellt?

von Percy N. (vox_bovi)


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Wolfgang S. schrieb:
> https://www.dreirad-zentrum.de/krankenkasse-elektrodreirad/
> "Gerichtsurteil: JA, Krankenkasse muss Elektro Dreirad zahlen"
> Mein Kollege hatte sich, wie schon erwähnt, bitterlich darüber beklagt,
> dass Krankenkassen zwar Vehikel wie dieser hier
> https://rehashop.de/mobilitaet/elektromobile/
> oder umkippgefährdete Behindertendreiräder, mit denen er nicht hätte
> fahren können oder wollen, ohne große Umstände bezahlen bzw.
> bezuschussen, nicht aber ein Fahrzeug wie das Windcheetah, i.W. weil das
> nicht auf der Sponsorenliste steht (ahem, zertifiziert ist).

Das bestätigt genau das, was ich geschrieben hatte. Und auch das, was 
ich über Dich noch nicht geschrieben habe.

Und jetzt überlasse es bitte anderen Leuten, selbst zu entscheiden, wie 
sie ihre Zeit verbringen wollen und mit welchen Hilfsmitteln. Dir sagt 
ja auch niemand, dass Du jetzt die,Klappe halten und Dein Zimmer 
aufräumen sollst, oder doch?

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


Angehängte Dateien:

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Was hier noch nicht erwähnt wurde (oder ich habe es übersehen), ist die 
Effizienz des Radfahrens. Mit 100 Kalorien (es gibt vergleichbare 
Grafiken auch in SI-Einheiten) kommt ein Radfahrer 5 km weit, ein Auto 
knapp 100 m.

https://www.exploratorium.edu/cycling/fahrradfahrens/humanpower1.html

Auch ein Fußgänger oder Läufer liegt im Verbrauch nur Faktor 2-3 über 
dem des Radfahrers. Das zeigt, wie gut die Energieaufnahme des 
menschlichen Körpers in Bezug auf Nahrungsaufnahme ist. Evolutionär eine 
weitaus bessere 'Maschine' als alle durch den Menschen erfundenen 
Maschinen.

Die Reaktion mancher Schreiber hier, zeigen mal wieder eine tiefe 
Ignoranz auf beiden Seiten: "Scheiß-Autos" - "viel Spaß auf dem Rad bei 
Regen und Schnee".

Ist ähnlich bei der Ernährung. Ich persönlich esse seit 40 Jahren kein 
Fleisch aber das ist mein Ding und ich habe meine Gründe dafür. Das 
hat für mich nichts mit 'hip' zu tun, ich verurteile keine Menschen die 
Fleisch essen und ich laufe auch nicht mit einem Schild herum auf dem 
steht 'Ich bin Vegetarier'.

Eine etwas größere Toleranz auf allen Seiten und mehr Gelassenheit täten 
der Diskussion gut.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Nachtrag: Aber um nun nicht völlig mißverstanden zu werden: natürlich 
hat sowohl die Fortbewegungsart als auch die Art der Ernährung 
politische Dimensionen! Alles ist mit allem verbunden und alles was wir 
tun oder nicht tun hat Konsequenzen.

Man muß nur nicht alles und immer politisieren. Z.B. die (eigentliche) 
Frage nach dem Umbau eines Fahrrades zu einem E-Bike.

von Karl (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Auch ein Fußgänger oder Läufer liegt im Verbrauch nur Faktor 2-3 über
> dem des Radfahrers. Das zeigt, wie gut die Energieaufnahme des
> menschlichen Körpers in Bezug auf Nahrungsaufnahme ist. Evolutionär eine
> weitaus bessere 'Maschine' als alle durch den Menschen erfundenen
> Maschinen.

Wenn Radfahren um den Faktor 2-3 effizienter als Laufen ist, ist das Rad 
ja wohl eine effizientere Maschine, als der nackte Mensch.Du widerlegst 
also deine eigene Aussage.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Karl schrieb:
> Wenn Radfahren um den Faktor 2-3 effizienter als Laufen ist, ist das Rad
> ja wohl eine effizientere Maschine, als der nackte Mensch.Du widerlegst
> also deine eigene Aussage.

Lies mal genau. Bei meiner Aussage ging es primär um die Effizienz der 
'Maschine' Mensch. Das Rad wird vom Menschen angetrieben. Hinzu kommt, 
daß ein Fahrrad eine ebenfalls sehr effiziente Maschine ist. Und in 
Kombination: siehe oben.

von Karl (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Lies mal genau. Bei meiner Aussage ging es primär um die Effizienz der
> 'Maschine' Mensch. Das Rad wird vom Menschen angetrieben. Hinzu kommt,
> daß ein Fahrrad eine ebenfalls sehr effiziente Maschine ist. Und in
> Kombination: siehe oben.

Ein E-Bike hat von Steckdose bis Straße einen Wirkungsgrad von > 70 %, 
während der menschliche Muskel gerade mal auf 30 % kommt. Außerdem ist 
beim Mensch der Standy-Verbrauch recht hoch. Wenn wir die Kette von 
Sonnenstrahlung bis Straße nehmen, dann schneiden Photosynthese, Essen 
und Mensch auch schlechter ab, als Solarzelle und und Elektromotor.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Karl schrieb:
> Wenn wir die Kette von Sonnenstrahlung bis Straße nehmen, dann schneiden
> Photosynthese, Essen und Mensch auch schlechter ab, als Solarzelle und
> und Elektromotor.

So gerechnet kann das stimmen, aber macht die Rechnung Sinn?

Ohne das jetzt in Zahlen belegen zu können bin ich mir sehr sicher, daß 
das System Mensch effektiver ist als alle Systeme die der Mensch erdacht 
hat. Da stecken eben Millionen Jahre Evolution (= immer weitere 
Verbesserung) drin.

Wenn man den 'Standby-Verbrauch des Körpers also den Grundumsatz abzieht 
und nur die reine Energiemenge nimmt, die für die Fortbewegung nötig 
ist, dann schlägt der menschliche Körper alle Maschinen.

Gedankenexperiment: baue mal eine (fiktive) Maschine, die nur mit dem 
gefüttert wird, was ein Mensch am Tag durchschnittlich als Ernährung 
aufnimmt. Und die soll dann das leisten, was ein Mensch leistet.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Mohandes H. schrieb:
> Gedankenexperiment: baue mal eine (fiktive) Maschine, die nur mit dem
> gefüttert wird, was ein Mensch am Tag durchschnittlich als Ernährung
> aufnimmt. Und die soll dann das leisten, was ein Mensch leistet.

Das erscheint selbst in unserer hochtechnologisierten Welt nicht 
möglich. Ich habe im Chemie-Leistungskurs vor einigen Jahrzehnten mich 
mit der Gewinnung von Energie aus Kohlehydraten - Glyokolyse - und 
Fetten (ß-Oxidation) beschäftigen dürfen. Ein faszinierender Prozess mit 
hohem Wirkungsgrad. Unfassbar, was der Körper aus 'ner ollen Kartoffel 
rausholt.

von Mensch (Gast)


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Hallo

Rainer Z. schrieb:
> Ein faszinierender Prozess mit
> hohem Wirkungsgrad. Unfassbar, was der Körper aus 'ner ollen Kartoffel
> rausholt.

Ja, ja das Fehleranfällige "Wunderwerk der Natur" fck it - 
Fehlermeldungen erfolgen über Schmerz, Energiewandlung in Bewegung ist 
anstrengend, zuviel Energiezufur wird in Fett gewandelt und schädigt den 
Körper letztendlich.
Alles was Spaß macht und angehnehm ist nimmt der Körper übel.
Zähne wachsen nicht nach, dafür aber das haar und die Fingernägel...

Ja ist schon unfassbar dieser Körper...

von Volker S. (vloki)


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Mohandes H. schrieb:
> Eine etwas größere Toleranz auf allen Seiten und mehr Gelassenheit täten
> der Diskussion gut.

Das wäre der Tod vieler "Diskussionen" hier ;-)

von DANIEL D. (Gast)


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Klar und mit dem bisschen Kartoffel wird noch ein Gehirn versorgt, 
dessen Rechenleistung ebenfalls schlecht nachgeahmt werden kann.

von Nachdenklicher (Gast)


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Karl schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>>> Wer ein E-Bike als alternative zum normalen Fahrrad als Sportgerät sieht
>>> begeht beschissen an sich selbst.
> Du stellst dich sehr weit über andere Leute. Du solltest nicht nur an
> deiner körperlichen Fitness arbeiten.

Das dachte ich mir auch. Der Grund, wieso ich mir letztlich ein Pedelec 
zugelegt habe ist, daß mit dem normalen Fahrrad zur Arbeit fahren für 
mich nicht praktikabel ist. Ich habe bei der Arbeit keine Möglichkeit, 
mich umzuziehen oder gar zu duschen. Wenn ich einen halbwegs sicheren 
Weg von zu Hause zur Arbeit fahren möchte (sprich: Nicht auf 
irgendwelchen schmalen Landstraßen mein Leben riskieren will), bleibt 
nur der Weg "über den Berg", der mich am Ende zwar fast auf Ausgangshöhe 
bringt, aber zwischendrin gute 100m Höhe gewinnt. Mit einem normalen 
Trekkingrad oder Mountainbike (Rennrad wegen Waldwegen wohl eher 
weniger, Dreiganghollandrad wegen der Steigung auch eher nicht) zwar 
machbar, aber nicht, ohne am Ende völlig durchgeschwitzt zu sein, erst 
recht nicht in der Zeit, die ich mit dem Pedelec brauche. Ich hab es mit 
meinem Trekkingrad mal probiert, meine Kollegen waren jedenfalls sehr 
erfreut, acht Stunden mit einem völlig durchgeschwitzten Kollegen das 
Büro teilen zu müssen. Ich fand mich selbst dabei schon eklig. Mit dem 
Pedelec geht das hervorragend.

Aber bei einem gewissen Foristen, dessen Horizont wohl ein Kreis mit 
Radius 0 ist, scheinen solche Denkweisen nicht in den Kopf zu passen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Nachdenklicher schrieb:
> Karl schrieb:
>
>> Wolfgang S. schrieb:
>>>> Wer ein E-Bike als alternative zum normalen Fahrrad als Sportgerät sieht
>>>> begeht beschissen an sich selbst.
>>>> Du stellst dich sehr weit über andere Leute. Du solltest nicht nur an
>>>> deiner körperlichen Fitness arbeiten.

Lerne zitieren!

Nachdenklicher schrieb:
> Aber bei einem gewissen Foristen, dessen Horizont wohl ein Kreis mit
> Radius 0 ist, scheinen solche Denkweisen nicht in den Kopf zu passen.

Das hingegen trifft wohl zu.

: Bearbeitet durch User
von Mensch (Gast)


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Hallo

Nachdenklicher schrieb:
> Das dachte ich mir auch. Der Grund, wieso ich mir letztlich ein Pedelec
> zugelegt habe ist, daß mit dem normalen Fahrrad zur Arbeit fahren für
> mich nicht praktikabel ist...

Ach jetzt komm doch nicht mit Fakten und verschiedenen Lebensumstände:

Wenn "Kollege" Stadt bewohnender Leistungssportler meint das es 
anstrengend sein muss, Fahrrad nutzen Sport zu sein hat und 20km Strecke 
eine Kleinigkeit ist dann ist das halt so, andere Umstände gibt es nicht 
und sowieso:
Allee anderen sind faule Leute die nicht an die "Volksgesundheit" (schon 
allein das Wort muss bei jeden der nur minimales geschichtliches Wissen 
und ein Gewissen hat unangenehm sein) denken und "unser" Geld kosten...
Es gab in einer Serie der 90er kurz den "Suppennazi", irgendwie habe ich 
das Gefühl als wenn es in der Realität der 2020 Jahre (und auch schon 
davor) so einige Sportn... gibt.

Mensch

von Percy N. (vox_bovi)


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Mensch schrieb:
> "Volksgesundheit" (schon allein das Wort muss bei jeden der nur
> minimales geschichtliches Wissen und ein Gewissen hat unangenehm sein)

Warum? Wenn ja,, was ist mit "Grundrechenart" oder "Wehrdienst "?

Und was gilt für diejenigen, deren geschichtliches Wissen zumindest 
etwas besser ausgeprägt ist?

von Wolfgang S. (ws01)


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Mensch [was für eine pompöses Pseudonym, btw] schrieb im Beitrag 
#6851146:

> Nachdenklicher schrieb:
>> Das dachte ich mir auch. Der Grund, wieso ich mir letztlich ein Pedelec
>> zugelegt habe ist, daß mit dem normalen Fahrrad zur Arbeit fahren für
>> mich nicht praktikabel ist...
>
> Ach jetzt komm doch nicht mit Fakten und verschiedenen Lebensumstände:

usw. usf.

Ich nehme das mal als Aufhänger und verzichte darauf, die heiße Luft und 
einige substanzlose Beleidigungen zu kommentieren, die als Reaktion auf 
meinen Beitrag kamen. Zur Erinnerung, ich war der Bitte nachgekommen, 
Vor- und Nachteile von motorisierten Fahrrädern (Pedelec, die Neuauflage 
des Mofas als E-Mofa) und von richtigen, unmotorisierten Fahrrädern zu 
benennen.  Hintergrund war meine Behauptung, dass das Pedelec die 
Nachteile von Fahrrad und Motorrad kombiniere, aber die Vorteile beider 
Fahrzeugsorten eliminiere. Auf diese Antwort ist niemand eingegangen, 
insofern gibt es da nichts weiter zu kommentieren. Schade.

Das Sammelsurium an Rechtfertigungen und Unterstellungen ist aber auch 
... interessant.

Die Begründung, ein Mofa zu benötigen, weil man Angst vor Landstraßen 
habe und deswegen schweißtreibend auf Waldwegen über einen Hügel fahren 
müsse, auf der Arbeit aber nicht duschen könne, ist eine Rechtfertigung, 
die man in allen möglichen Variationen immer wieder hört.  Wenn jemand 
unbedingt motorisiert fahren möchte, dann ist das so, dann ist das 
dessen Entscheidung. Wahrscheinlich wäre es zwar schneller und bequemer, 
die Strecke mit einem E-Roller der Moped-Klasse zurückzulegen und dass 
die Landstrasse gefährlicher sei als irgend ein finsterer Trampelpfad 
über einen Hügel ist i.d.R. eine Illusion, kein Fakt. Aber man sollte 
vermeiden, anderen übers Maul zu fahren, die bessere Lösungen gefunden 
haben.

Zur Frage, wie man die Alternativen direkte Verbindung über die 
Landstraße vs. Umweg über Waldweg und Hügel behandelt, ließe sich 
durchaus einiges sagen. Ich verstehe es, denn ich habe nach dem Wechsel 
vom Motorrad bzw. Auto aufs Rad anfangs auch versucht, auf ruhige 
Waldwege zu flüchten und dafür Umwege inkaufzunehmen, konkret waren das 
zeitweilig 15 km einfache Strecke mit gut hundert Höhenmeter, für die 
ich mit dem Rad deutlich mehr als eine Stunde gebraucht habe.  Es hat 
Jahre gebraucht, mich davon zu lösen, aber schließlich habe ich die 
Distanz durch den Wechsel auf direktere, radwegfreie Straßen auf knapp 
12 km reduzieren können, die ich mit dem Rennrad schneller befahren 
konnte. So hat sich dann der Zeitbedarf von zwei Stunden auf etwa eine 
Stunde pro Tag reduziert. Vorsorglich: für Schnee, Winter und 
Gepäcktransport hatte ich ein speziell dafür ausgestattetes Reiserad.

Aber ob man diese Alternative wählen kann oder versuchen möchte, muß 
jeder für sich selber entscheiden. Mein Punkt war, dass man mit der Wahl 
eines Fahrzeugs, das weder die Vorteile eines Fahrrades noch die eines 
Mopeds hat, eine schlechte Wahl trifft, dass die rechtliche Einstufung 
eines E-Mofas als Fahrrad diese schlechte Wahl befördert, sowie eine 
konkrete Diskussion der jeweiligen spezifischen Vor- und Nachteile.

>
> Wenn "Kollege" Stadt bewohnender Leistungssportler meint das es
> anstrengend sein muss, Fahrrad nutzen Sport zu sein hat und 20km Strecke
> eine Kleinigkeit ...

Diese Art von Geschwafel tut regelrecht weh.  Mein lieber Freund, ich 
bin nicht Dein "Kollege" und ich bin auch kein Leistungssportler. In der 
Stadt wohne ich in der Tat, aber ich habe nicht in der Stadt gearbeitet, 
sondern draussen auf dem Land, schlecht zu erreichen, wenn man nicht 
über die Autobahn fahren kann.

20 km sind eine Kleinigkeit, wenn die Umstände stimmen. Ich habe Sport 
und den Mief von Turnhallen und Muckibuden immer gehasst. Aber das ist 
ja gerade der Pfiff der Nutzung eines Fahrrades statt eines Mopeds oder 
Autos auch für längere Alltagswege: aus dem, was anfangs anstrengend und 
kaum bewältigbar erscheint, wird mit der Zeit, wenn man dranbleibt, eine 
Geläufigkeit, die viele Vorzüge von Sport hat, aber kaum einen der 
Nachteile.  So richtig habe ich das erst im Alter gemerkt: Für 
Kurzstrecken wie diese 12 km (und kumulativ 150 Höhenmeter) setze ich 
mich schon längst nicht mehr aufs Rad, aber ich erinnere mich deutlich 
an sportliche, gesunde Kollegen, die damals weniger als halb so alt 
waren wie ich heute, die das für unzumutbar hielten. Aber die vielen 
Jahre rund ums Jahr unmotorisiert zur Arbeit gefahren zu sein, das hat 
mich in die Lage versetzt, in 2021 die Region weiträumig mit dem Rad zur 
erkunden, ohne das als anstrengend zu empfinden. Gewiss freut man man 
sich über gewisse Werte (etwa: >100 km mit >1000 hm gefahren zu sein, 
oder eine >90km-Runde mit knapp 1000 hm und einem Schnitt >23 km/h), 
aber das ist nicht Leistungssport, schon gar kein Wettbewerbssport, 
sondern Sightseeing und quasi die positive Seite einer Medaille, deren 
andere Seite man áls Sofakartoffel vom Onkel Doktor zu hören bekommen 
kann: "Ihr Blutdruck und die Kurzatmigkeit machen mir ernsthaft Sorgen! 
Wir sollten mal einen Lungenfunktionstest machen, dann sehen wir 
weiter".

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Wolfgang S. schrieb:
> Ich nehme das mal als Aufhänger

um hier hemmungslos zu prahlen.

von Wolfgang S. (ws01)


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Percy N. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Ich nehme das mal als Aufhänger
>
> um hier hemmungslos zu prahlen.

Aber klar doch. Warum sollte ich mich denn nicht darüber freuen, dass 
ich mich nicht habe abschrecken lassen, von diversen durchaus realen 
Hemmnissen einerseits und von der Kakophonie an Leuten, die sich auch 
damals schon und nicht nur hier breitmachten, mit demotivierenden 
Sprüchen "das geht doch nicht, das ist viel zu anstrengend, das ist zu 
schwierig, zu gefährlich, ...".

Andererseits, zum Prahlen besteht kein Anlass. Ich habe vergleichsweise 
spät angefangen, auch unter schwierigen Umständen radzufahren, wie es 
z.B. mein Weg zur Arbeit darstellte und bin, wie bereits erwähnt, 
sportavers und daher eher unsportlich. Leute mit besseren 
Voraussetzungen, Leute, die früher angefangen haben und Radsportler 
haben für Alltags- und Freizeitfahren wie meine nur ein müdes Lächeln 
übrig. So ungewöhnlich ist es übrigens auch gar nicht, dass mit 
Fahrrädern ganz unspektakulär weit, hoch und schnell gefahren wird, es 
wird nur nicht viel darüber geredet.  Daß einem von Leuten, die sich vom 
Kfz abhängig gemacht haben, reflexartig und ziemlich unflätig übers Maul 
gefahren wird, wenn man es erwähnt, mag eine Erklärung dafür sein. 
Meine Empfehlung: man sollte nicht alles glauben, was man aus dieser 
Richtung zu hören bekommt und sich so einfach nicht abschrecken lassen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Wolfgang S. schrieb:
> Ich nehme das mal als Aufhänger

um hier hemmungslos zu prahlen.

Wolfgang S. schrieb:
> Warum sollte ich mich denn nicht darüber freuen, dass ich mich nicht
> habe abschrecken lassen,

hier überaus unbescheiden herum zu krakeelen.

Wenn's Dir Spaß macht, kannst Du gerne so viel, schnell und lamge 
radeln, wie Du fröhlich bist, und wenn Du magst, auch lotrecht die Wand 
hoch und dann kopfüber an der Decke entlang. Und wenn Du für 12 km 
Strecke nebst 150 Höhenmetern noch nicht einmal das Rad besteigst 
(sonndern die Steecke zu Fuß in einem einzigen Schlusssprung 
zurücklegst, ohne auch nur eine Zehe zu bewegen), dann ist das alkein 
Deine Sache.

Nicht jeder findet es angenehm, mit einem Fahrrad schnelker als 20 k/h 
zu fahren, unabhängig davon,  ob das nun anstrengend ist oder die Fahrt 
ganz entspsnnt bergab geht. Und es ist auch nicht sinnvoll, darauf 
hinzuweisen, dies sei weder besonders spirtlich noch anstrengend: Mein 
nächstef Supermarkt ist keine 5 km entfernt, also eine lockere 
Mittelstrecke. Trotzdem käme wohl kaum jemand auf die Idee, diese 
Strecke im Trab zurückzulegen, obwohl das auch nicht sonderlich 
anstrengend wäre.

Und wer schon für leichte Steigungen gern auf den akkubetriebenen 
eingebauten Rückenwind zurück greifen möchte, der darf das, und zwar 
auch dann, wenn außergewöhnlich exorbitant übermotivierte Sipercracks 
ohre Sportaversion im fortgeschrittenen zweiten Jünglingsalter 
überwinden und jetzt meinen, an ihrem Wesen müsse die Welt genesen.

von Rollo (Gast)


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Ich bringe einfach mal den Aspekt ein das man sich mit einem E-Bike eher 
aufrafft sich auf das Rad zu schwingen, weil man jederzeit die 
Unterstützung reinhauen kann oder bei Gegenwind trotzdem die 
Geschwindigkeit halten kann oder im Sommer nicht komplett durchölt.

von Walta S. (walta)


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Rollo schrieb:
> Ich bringe einfach mal den Aspekt ein das man sich mit einem E-Bike eher
> aufrafft sich auf das Rad zu schwingen, weil man jederzeit die
> Unterstützung reinhauen kann oder bei Gegenwind trotzdem die
> Geschwindigkeit halten kann oder im Sommer nicht komplett durchölt.

Ganz genau.

walta

von Tröte (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Praktisch alle, denen ich
> auf meinen ausgedehnten Fahrten in der Region auf einem Pedelec begegne,
> fahren mit Motorunterstützung derart lahm, dass der erhöhte
> Energiebedarf vornehmlich dadurch zu erklären wäre, dass das höhere
> Gewicht - fetter Motor, fetter Akku, fetter Fahrer, fetter Rahmen -
> natürlich mehr Energiebedarf zur Folge haben.

Ich musste vor 2 Jahren ziemlich suchen (und viel Geld ausgeben) um ein 
E-Bike zu finden welches nicht schwer und unhandlich ist und sich wie 
ein Panzer anfühlt. Diese schweren und unhandlichen E-Bikes verkaufen 
sich in Schland allerdings ziemlich gut.

An die "dünnen" Reifen muss ich mich allerdings immer noch gewöhnen.

von Karl (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Ich nehme das mal als Aufhänger und verzichte darauf, die heiße Luft und
> einige substanzlose Beleidigungen zu kommentieren

Merkwürdig, da liest man gespannt und dann kommt doch nur heiße Luft. 
Deine Vor- und Nachteilsauflistung ist Schwachsinn weil es einfach nur 
eindimensional ist. Das zieht sich durch alle deine Beiträge, weshalb 
dir auch keiner mit ernsthaften Argumenten antwortet. Wer ein Pedelac 
als Motorrad betrachtet hat den Schuss nicht gehört.
Wo ist jetzt das konkrete Argument, warum man lieber ein Motorrad statt 
einen Pedelac kaufen sollte?

von oszi40 (Gast)


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Nach einem Rahmenbruch auf glatter Straße weiß ich: Wenn man ein Rad 
umrüsten möchte, so müssen auch Rahmen und Bremsen dafür geeignet 
sein.

von Programmierer (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Wahrscheinlich wäre es zwar schneller und bequemer, die Strecke mit
> einem E-Roller der Moped-Klasse zurückzulegen und dass die Landstrasse
> gefährlicher sei als irgend ein finsterer Trampelpfad über einen Hügel
> ist i.d.R. eine Illusion, kein Fakt.

Du meinst diese E-Mopeds die man mit Führerschein AM fahren kann, d.h. 
mit Maximalgeschwindigkeit 45 km/h? Schnellere wären nämlich eher 
E-Motorräder. Jedenfalls ist man mit 45 immer noch langsamer als die 
Autos, darf die seltenen Radwege natürlich nicht nutzen, und muss dann 
im mörderischen Auto-Verkehr mitfahren. Wenn alle paar Sekunden ein SUV 
hupend mit Schallgeschwindigkeit an einem vorbei rauscht um dann 
haarscharf den Gegenverkehr zu verpassen soll dass sicherer sein als ein 
Waldweg? Also stressiger ist es allemal.

Die SZ nannte es Nahtoderfahrung (ja, S-Pedelec, aber gleiche 
Geschwindigkeit wie Moped, rechtlich sowieso die gleiche 
Fahrzeugklasse):

https://www.sueddeutsche.de/auto/spedelec-stromer-test-pendler-1.4842954?reduced=true

Die meisten Waldwege sind eh breit, schnurgerade und keinerlei 
Herausforderung. Würde ich einer Landstraße immer bevorzugen, egal ob 
Motor oder nicht, außer eben richtiges schnelles Motorrad. Und weil die 
StVO dort nicht gilt kann man auch einen ordentlichen Scheinwerfer 
installieren um die Finsternis zum Tag zu machen.

von Programmierer (Gast)


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Nachdenklicher schrieb:
> Ich hab es mit meinem Trekkingrad mal probiert, meine Kollegen waren
> jedenfalls sehr erfreut, acht Stunden mit einem völlig durchgeschwitzten
> Kollegen das Büro teilen zu müssen.

Gravelbike ginge eventuell noch besser. Ich stimme dir zu, aber mir ist 
es mittlerweile egal was die Kollegen denken - mir ist die persönliche 
Gesundheit (radeln=Kardio) wichtiger als die Nasen der Kollegen. Sollen 
sie sich halt beschweren. Es gäbe bei uns absolut die Möglichkeit und 
die Mittel Duschen zu installieren, aber die Geschäftsführung kommt mit 
dem BMW und interessiert sich nur für Parkplätze (passend zur 
Firmenphilosphie, nachhaltige grüne Technologien zu entwickeln - 
E-Auto-Ladestation gibt's natürlich auch nicht). Man muss auch nicht 
immer völlig konformistisch sein. Im übrigen hilft es enorm, die 
Klamotten zu wechseln, und zum radeln so ein schickes Presswurstoutfit 
zu tragen, das leitet Schweiß viel besser ab als normale Klamotten und 
es radelt sich darin viel angenehmer und schneller.

von Kilo S. (kilo_s)


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Wolfgang S. schrieb:
> Hypothetisch könnte man mit vielen Pedelec zwar so schnell fahren wie
> mit einem unmotorisierten Fahrrad, in der Praxis tut das aber fast
> niemand, schon weil die meisten Pedelec auf eine Art Robustheit getrimmt
> sind, die sich vornehmlich in Mehrgewicht und Ineffizienz ausdrückt,
> nicht in Haltbarkeit. Insofern ergibt sich, dass viele Pedelecbenutzer
> die erzwungende Eigenleistung minimieren und dafür die meiste Zeit mit
> einem Tempo unter 25 km/h fahren.

Nein, ganh klar und entschieden!
Ich fahre aktuell bis 25km/h im 5 Gang, schalte danach hoch in den 7 und 
ab da geht's mit 30-33km/h weiter. Allerdings ohne Unterstützung, die 
greift erst erneut ein wenn Ich unter 25km/h fahre. Natürlich muss ich 
zwar dadurch weniger eigenleistung erbringen, aber die 30+/- zu halten 
ist trotzdem anstrengend.

von Programmierer (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Nein, ganh klar und entschieden!
> Ich fahre aktuell bis 25km/h im 5 Gang, schalte danach hoch in den 7 und
> ab da geht's mit 30-33km/h weiter.

Sag doch mal was das in Gear Inches ist oder zumindest wie viele Gänge 
du hast (kann ja fast alles zwischen 7 und 33 sein), sonst hilft das gar 
nichts 😉

von Kilo S. (kilo_s)


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Programmierer schrieb:
> Sag doch mal was das in Gear Inches ist oder zumindest wie viele Gänge
> du hast

7 insgesamt, die Übersetzung ist "Chinesisch", am tretlager ein zu 
großes kettenblatt, bis im 6 Gang merkst du höchstens die Kraft zum 
"anfahren" damit der Motor nicht das ganze Gewicht von 0 an bewegen 
muss.

Ab dem 6 Gang komme ich mit schnellem Tritt auf gut 30/32, ab Gang 7 
wären auch 40-45 per Muskelkraft möglich. (Getestet!)
Dann aber nur im stehen und bei Einsatz des vollen Körpergewicht.

Hab nur dieses Jahr (letzte Woche neue Bremsen inkl. Scheiben, 
Tretlagerring, Züge) mein Budget ausgereizt, nächstes Jahr ist ne neue 
Schaltung dran. Bremse war nach 1500-2000km In den letzten 6 Monaten 
wichtiger. Hab den Tacho jetzt das vierte Mal zurückgesetzt, je bei 
500km.

: Bearbeitet durch User
von Maxe (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Und weil die
> StVO dort nicht gilt kann man auch einen ordentlichen Scheinwerfer
> installieren um die Finsternis zum Tag zu machen.

Natuerlich gilt die StVO auch im Wald.

von Dirk (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Wenn alle paar Sekunden ein SUV
> hupend mit Schallgeschwindigkeit an einem vorbei rauscht um dann
> haarscharf den Gegenverkehr zu verpassen soll dass sicherer sein als ein
> Waldweg? Also stressiger ist es allemal.

Sicherlich wird der neue  Verkehrsminister von der FDP diese 
rechtsfreien Räume weiter tolerieren.

Hier mal ein Beispiel: 
https://blog.natenom.com/2019/06/ermittlungsverfahren/

Oder einfach mal bei Twitter den Hashtag #überholzwang suchen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Programmierer schrieb:
> Und weil die StVO
hat nichts damit zu tun, allenfalls StVZO käme in Frage.
>  dort nicht gilt
darauf solltest Du Dich besser nicht verlassen.
> kann man auch einen ordentlichen
> Scheinwerfer installieren um die Finsternis zum Tag zu machen.
Du kannst auch einen 40-kW-Motor anbauen. Ob Du es darfst, ist eine 
andere Frage.

von Programmierer (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> nächstes Jahr ist ne neue Schaltung dran

7-Gang-Nexus? Überlebt die die E-Kraft? Meine 8-Gang-Alfine ist über 
meine Bio-Fahrweise schon nicht begeistert...

Maxe schrieb:
> Natuerlich gilt die StVO auch im Wald.

Ah, spannend. Habe ich in der Fahrschule anders gelernt. Naja, war nicht 
der einzige Fehler. Man darf halt nicht alles glauben was einem erzählt 
wird.

Dirk schrieb:
> Hier mal ein Beispiel:

Übel. Die Sachen von Natenom kann ich mir nicht anschauen. Schlecht für 
den Blutdruck.

Percy N. schrieb:
> hat nichts damit zu tun, allenfalls StVZO käme in Frage.

Ja, aber sie gilt nur da wo die StVO gilt. Auf dem eigenen Grundstück 
kann man auch alles fahren was man will.

von Percy N. (vox_bovi)


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Programmierer schrieb:
> Ja, aber sie gilt nur da wo die StVO gilt

Unsinn.

Stelle doch einfach einmal Dein Auto versichert und versteuert 
zugelassen, aber ohne HU, in Deinen Vorgarten und warte ein bisschen ab. 
Viel Spaß!

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Programmierer schrieb:
> 7-Gang-Nexus?

Shimano touchway.

Programmierer schrieb:
> Überlebt die die E-Kraft? Meine 8-Gang-Alfine ist über meine
> Bio-Fahrweise schon nicht begeistert...

Hinterradnabenmotor, die muss nur meine Kraft aushalten. Worüber sie 
allerdings auch nicht begeistert ist.

von Programmierer (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Stelle doch einfach einmal Dein Auto versichert und versteuert
> zugelassen, aber ohne HU, in Deinen Vorgarten und warte ein bisschen ab.

Hab weder Auto noch Vorgarten. Wie funktioniert das mit Formel 1-Autos? 
Rennrädern bei der Tour de France? Die haben auch keine 
Straßenzulassung/HU.

Kilo S. schrieb:
> Hinterradnabenmotor, die muss nur meine Kraft aushalten. Worüber sie
> allerdings auch nicht begeistert ist.

Tja 😐 das ist der Vorteil von "sportlichen" Komponenten...

von Percy N. (vox_bovi)


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Programmierer schrieb:
> Die haben auch keine Straßenzulassung/HU

Eben. Dann geht es auf Privatgelände auch.

von Ralf X. (ralf0815)


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Percy N. schrieb:
> Programmierer schrieb:
>> Ja, aber sie gilt nur da wo die StVO gilt
>
> Unsinn.
>
> Stelle doch einfach einmal Dein Auto versichert und versteuert
> zugelassen, aber ohne HU, in Deinen Vorgarten und warte ein bisschen ab.
> Viel Spaß!

Naja, ich hatte immer wieder mal angemeldete und versicherte Fahrzeuge 
ohne gültige HU langzeit auf Privatgrund stehen, was auch von der 
Polizei wahrgenommen wurde.
Das einzige, was da von der Polizei kam, war ggf. die Frage, ob die noch 
auf öffentlicher Verkehrsfläche eingesetzt werden und der Hinweis, dass 
vorher die HU durchzuführen wäre, wobei selbst die (nachweisliche) 
Überführung in eine andere Werkstatt oder zu einer Prüfstelle statthaft 
wäre.
Hat sich daran etwas geändert?

: Bearbeitet durch User
von Maxe (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Ja, aber sie gilt nur da wo die StVO gilt. Auf dem eigenen Grundstück
> kann man auch alles fahren was man will.

Nur wenn das Grundstueck von den Verkehrswegen baulich getrennt ist. 
Wobei es da natuerlich Grauzonen gibt.

Und natuerlich kann man ein zugelassenes Fahrzeug auf seinem umzaeunten 
Grundstueck in einen nicht-verkehrstuechtigen Zustand versetzen (z.B. 
durch anbringen von rosa Scheinwerfern). Sobald man in den oeffentlichen 
oder quasioeffentlichen Raum kommt, muss halt wieder alles passen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ralf X. schrieb:
> Hat sich daran etwas geändert?

Hast halt nette Polizeibeamten in Deiner Umgebung. Ein zugelassenes 
Fahrzeug wird schließlich nicht nur auf Deinem Grundstück bewegt, denn 
sonst wäre die steuerpflichtige und versicherungspflichtige Zulassung 
Geldverschwendung und damit schwachsinnig.

Interessant vielleicht noch: Wenn das Fahrzeug mit mehr als zwei Monate 
überzogenem TÜV einen Unfall verursacht aufgrund eines Mangels, welcher 
beim TÜV aufgefallen wäre, kann Dich Deine Haftpflichtversicherung bis 
zu einem Betrag von 5.000,00 Euro in Regress nehmen.

Das sollte mehr weh tun als die zugegebenermaßen geringen Bußgelder, 
welche zum Überziehen des TÜVs geradezu einladen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Rainer Z. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Hat sich daran etwas geändert?
>
> Hast halt nette Polizeibeamten in Deiner Umgebung. Ein zugelassenes
> Fahrzeug wird schließlich nicht nur auf Deinem Grundstück bewegt, denn
> sonst wäre die steuerpflichtige und versicherungspflichtige Zulassung
> Geldverschwendung und damit schwachsinnig.

Um den Kostenfaktor ging es hier bisher nicht, das muss jeder für sich 
selber entscheiden.
Aber wenn es Dich interessiert:
Ich/wir hatten früher gewerblich und privat Flottenverträge, die sich 
auch stark an der Jahreskilometerleistung orientierten, daneben 
natürlich auch am Schadenfreiheitsrabatt, der bei uns grundsätzlich über 
Jahrzehnte in der  höchsten Rabattstufe lag.
Es betraf aber auch steuer- und/oder steuerbefreite Fahrzeuge, aber auch 
bei den steuerpflichtigen wäre oft der Aufwand und damit erreichte 
Unflexibilität einer Stilllegung und spätere Wiederzulassung zzgl. 
Kosten nicht wünschenswert.
(In den 80ern hatten wir noch rote Kennzeichen im Bestand, dafür wurden 
aber irgendwann die Voraussetzungen geändert.)

> Interessant vielleicht noch: Wenn das Fahrzeug mit mehr als zwei Monate
> überzogenem TÜV einen Unfall verursacht aufgrund eines Mangels, welcher
> beim TÜV aufgefallen wäre, kann Dich Deine Haftpflichtversicherung bis
> zu einem Betrag von 5.000,00 Euro in Regress nehmen.

Interessant ist das ggf. für andere, bei mir/uns spielte das nie eine 
Rolle.

> Das sollte mehr weh tun als die zugegebenermaßen geringen Bußgelder,
> welche zum Überziehen des TÜVs geradezu einladen.

Wieso sollten die geringen Bussgelder zum Überziehen der HU einladen?
Keine Ahnung, wann die Regelung eingeführt wurde, dass man mit 
verspäteter HU auch die nächsten HU-Termine  nicht mehr hinausgezögert 
werden konnten, aber eine absolut sinnvolle Regeländerung.
Man kann nur noch verkürzen..
(Einmaliges) Pech für Halter von Saisonkennzeichen-Fahrzeugen, die z.B. 
ein Sommerfahrzeug erstmalig im Winter zulassen.

Im Strasseneinsatz befindliche Polizeibeamte sind dermassen auf die 
HU-Plakette (und andere Merkmale) trainiert/fixiert, dass es reine 
Dummheit wäre/ist, mit überzogener HU am normalem Strassenverkehr 
teilzunehmen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ralf X. schrieb:
> Wieso sollten die geringen Bussgelder zum Überziehen der HU einladen?
> Keine Ahnung, wann die Regelung eingeführt wurde, dass man mit
> verspäteter HU auch die nächsten HU-Termine  nicht mehr hinausgezögert
> werden konnten, aber eine absolut sinnvolle Regeländerung.
> Man kann nur noch verkürzen..

Sorry, aber da bist Du nicht ganz auf der Höhe. :))

Diese Regelung ist längst wieder abgeschafft, es gelten (wieder) die 
zwei Jahre ab Vorführung beim TÜV (beim PKW, bei LKW, Bus, Taxi ein Jahr 
wie gehabt).

von Wolfgang S. (ws01)


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> Wo ist jetzt das konkrete Argument, warum man lieber ein Motorrad statt einen 
Pedelac kaufen sollte?

Es heisst Pedelec, nicht Pedelac.  Außerdem war erstens die Aussage eine 
andere, nämlich  dass das Pedelec gewissermaßen die Nachteile eines 
Fahrrades mit den Nachteilen eines Motorrads kombiniere und beiderlei 
Vorzüge aufgäbe, zweitens wundert mich die Frage angesichts des 
Umstands,  wie ausufernd hier die Vorzüge einer Motorisierung 
geschildert wurden.

Drittens gab es von mir keine Empfehlung, ein Motorrad zu kaufen. Wenn 
überhaupt, hatte ich empfohlen, statt eines Pedelec das dafür 
verschwendete Geld lieber in ein gutes Fahrrad zu investieren.

Muß ich erklären, was z.B. die praktischen Vorteile eines E-Rollers 
sind, der 45 km/h schnell fährt und auf die bewährte Weise mit einem 
Gasdrehgriff kontrolliert wird, verglichen mit einem Pseudo-Fahrrad, das 
auf 25 km/h limitiert ist und bei dem man symbolische Gesten mit den 
Beinen vollführen muss, damit es fährt? Ernsthaft?

OK, wenn jemand ein Pedelec braucht, um wie ein gewisser Percy nicht 
versehentlich "schnelker als 20 k/h zu fahren", dann braucht derjenige 
das wohl ziemlich dringend.  Und vielleicht professionelle Hilfe.

Ein anderes Argument war, dass der Motorantrieb dazu motiviere, das 
motorisierte Fahrzeug zu benutzen.  Das wurde nicht bestritten.  Wo hier 
der Pferdefuß steckt, hatte ich schon erläutert: der Motorantrieb macht 
abhängig.

Faszinierend finde ich, dass Leute Angst und Schrecken verbreiten, wenn 
es darum geht, einen Arbeitsweg oder eine Freizeitfahrt nichtmotorisiert 
mit einem Fahrrad zurückzulegen, auf 45 km/h beschränkte Mopeds 
ebenfalls für lebensgefährlich halten, aber auf der Landstrasse ein 
"richtig schnelles Motorrad" für völlig sicher halten.   Das ist 
Realitätsverleugnung.

Ein Blick in die Statistik der Todesursachen zeigt, dass Motorradfahren 
mindestens eine Größenordnung (konkret Faktor 10-30) gefährlicher ist 
als Radfahren.   Es gibt von Sportfliegen abgesehen kaum etwas, das so 
gefährlich ist wie Motorradfahren und kaum eine alltägliche Aktivität, 
die so förderlich und ungefährlich ist wie Radfahren.  Ein 
Wissenschaftler hat mal abgeschätzt, dass der Gewinn an Lebenszeit durch 
Radfahren den Verlust durch die damit eingegangenen Risiken etwa um den 
Faktor 20 übersteigt.

Nicht nur deswegen, sondern auch dann, wenn es wie hier um Pedelec vs. 
Fahrrad geht, darf man sich als jemand, der Fahrrad fährt, bei den 
Pedelecfahrern dafür bedanken, dass sie die Unfallstatistik versauen und 
zu dem Märchen beitragen, dass Radfahren gefährlich sei.  Es hat sich 
nämlich herausgestellt, dass Pedelecnutzer häufiger und schwerer 
verunfallen, vmtl. weil sie vom Motorantrieb ihres Fahrzeugs überfordert 
sind.  Echte, unmotorisierte Fahrräder sind selbstbegrenzend, es kostet 
Zeit und Mühe, die für schnelles Fahren erforderliche Muskulatur 
aufzubauen und mit dieser Mühe kommen auch die für schnelles Fahren 
erforderlichen motorischen Fähigkeiten.

von Ralf X. (ralf0815)


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Rainer Z. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Wieso sollten die geringen Bussgelder zum Überziehen der HU einladen?
>> Keine Ahnung, wann die Regelung eingeführt wurde, dass man mit
>> verspäteter HU auch die nächsten HU-Termine  nicht mehr hinausgezögert
>> werden konnten, aber eine absolut sinnvolle Regeländerung.
>> Man kann nur noch verkürzen..
>
> Sorry, aber da bist Du nicht ganz auf der Höhe. :))
>
> Diese Regelung ist längst wieder abgeschafft, es gelten (wieder) die
> zwei Jahre ab Vorführung beim TÜV (beim PKW, bei LKW, Bus, Taxi ein Jahr
> wie gehabt).

Sorry, war an mir vorbeigegangen.
Immerhin wird bei bei Überschreitung über mehr als 2 Monate der 
Prüfungsumfang grösser und auch die Prüfgebühr.

Dennoch habe ich keine Angst vor Fahrzeugen mit überschrittener 
deutscher HU-Frist.
Viel mehr Sorge hätte ich vor Umbauten/Manipulationen zwischen den 
HU-Terminen mit dem dann obligatorischen Rückbau vor dem nächsten 
Termin.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich besitze seit Sommer 2020 ein EBike der Marke "Samebike", den Typ 
"LO26" und bin absolut zufrieden. Ich fahre damit, ausser im Winter, so 
2..3 mal die Woche die 28km von Zuhause ins Büro und zurück, habe 
inzwischen über 2000 km damit runter.

Vorher habe ich auch damit geliebäugelt, mein vorhandenes Citybike 
umzurüsten, habe es aber dann sein lassen, als mich ein Bekannter auf 
das genannte EBike für ca. 830,- aufmerksam gemacht hat.

Vermutlich kommt gleich jemand, der laut krakeelt, das Ding wäre ja 
nicht StVo-gemäß ... ich habe es mit Rückspiegel und Rücklicht (original 
ist hinten nur ein Reflektor) ausgestattet und noch nie ein Problem mit 
der Polizei gehabt, obwohl ich schon zweimal am Ortseingang von KW in so 
eine sommerliche Fahrradkontrolle geraten bin. Die haben nur die 
Beleuchtung geprüft, nach den Bremsen gesehen und mir dann eine Gute 
Fahrt gewünscht.

Ich weiss, hier gehts nicht um Empfehlungen für EBikes, ich wollte nur 
damit kundtun, dass manche Umrüstung wohl teurer ist, als ein preiswert 
gekauftes "Fertiges" ...

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ralf X. schrieb:
> Sorry, war an mir vorbeigegangen.

Kann passieren, das ist ja kein Problem.

> Immerhin wird bei bei Überschreitung über mehr als 2 Monate der
> Prüfungsumfang grösser und auch die Prüfgebühr.

Ja, die Prüfgebühr ist erhöht, aber dafür eben auch der Intervall bis 
zur nächsten Vorführung. Prüfungsumfang kann mein Schrauber nicht 
bestätigen, ist wohl nur auf dem Papier so. Mein Uralt-Stern kam 
problemlos durch.

> Dennoch habe ich keine Angst vor Fahrzeugen mit überschrittener
> deutscher HU-Frist.
> Viel mehr Sorge hätte ich vor Umbauten/Manipulationen zwischen den
> HU-Terminen mit dem dann obligatorischen Rückbau vor dem nächsten
> Termin.

Bei Umbauten/Manipulationen kann ich nicht mitreden. Da erschließt sich 
mir der Sinn nicht und mache ich nicht. Lauterer Auspuff? Breitere 
Reifen, die das Wasser nicht mehr verdrängen und gefährlich sind? Warum 
bloß das Ganze?

Ich denke aber bei Deinem hätte in dem Satz, dass Du auch nicht zu 
dieser Fraktion gehörst, die umbaut und manipuliert.

von Wolfgang S. (ws01)


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Kilo S. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Hypothetisch könnte man mit vielen Pedelec zwar so schnell fahren wie
>> mit einem unmotorisierten Fahrrad, in der Praxis tut das aber fast
>> niemand, schon weil die meisten Pedelec auf eine Art Robustheit getrimmt
>> sind, die sich vornehmlich in Mehrgewicht und Ineffizienz ausdrückt,
>> nicht in Haltbarkeit. Insofern ergibt sich, dass viele Pedelecbenutzer
>> die erzwungende Eigenleistung minimieren und dafür die meiste Zeit mit
>> einem Tempo unter 25 km/h fahren.
>
> Nein, ganh klar und entschieden!
> Ich fahre aktuell bis 25km/h im 5 Gang, schalte danach hoch in den 7 und
> ab da geht's mit 30-33km/h weiter. Allerdings ohne Unterstützung, die
> greift erst erneut ein wenn Ich unter 25km/h fahre. Natürlich muss ich
> zwar dadurch weniger eigenleistung erbringen, aber die 30+/- zu halten
> ist trotzdem anstrengend.

Danke, das ist doch mal eine erfrischend konkrete Beschreibung. 
Allerdings bleibt sie für mich hypothetisch insofern, als ich so etwas 
noch nie gesehen habe und nicht so recht verstehe, wofür das gut sein 
soll. Vmtl. fehlen für ein besseres Verständnis aber nur ein paar 
Details. Zunächst: es ist ziemlich egal, in welchen Gängen Du fährst, 
denn ohne weitere Angaben enthält das keine brauchbare Information. 
Dass ein Pedelec bei 25 km/h abregelt, ist bekannt.

Jedoch wüsste ich gerne, unter welchen Bedingungen Du so fährst und 
warum. Fährst Du auf der asphaltierter, sauberer Fahrbahn oder auf 
Schotter, wassergebundener Decke? In der Ebene? Im Gelände und Gefälle? 
Ich gehe mal davon aus, dass das Pedelec die typischen Eigenschaften 
eines Pedelec angeht, was Gewicht und Leistung angeht.

Wie ich oben aber schon andeutete, meine Erfahrung (buchstäblich!) da 
draussen ist, dass nahezu niemand so fährt. Die Einschränkung auf 
"nahezu" ergibt sich daraus, dass ich in den letzten drei Jahren zwar 
sehr vielen Pedelecfahrern begegnet bin und niemandem mit dieser 
Fahrweise, dies jedoch nur eine Stichprobe ist, wenn auch eine recht 
große. Wo also trifft man auf Leute, die ein Pedelec in dieser Weise 
benutzen?

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Hat sich daran etwas geändert?

Nein, aber bei OWien besteht kein Verfolgingszwang. Korrekt war die 
Vorgehensweise mE dennoch nicht, denn es bestand die Gefahr, dass die 
Fahrzeuge ohne Weiteres im öffentlichen Straßenverkehr zum Einsatz 
gekommen wären. Diesee Gefahr hätte eigentlich entgegengtreten werden 
müssen. Sich da einfach so auf warme Worte und die netten blauen Augen 
des Fahrzeughalters zu verlassen, das zeugt von einer recht ausgeprägten 
Gelassenheit. Andere haben in dwrartigen Fällen teuren Ärger bekommen.

Der einfachste Weg wäre, derartig "eingemottete" Fahrzeuge entweder 
sichtgeschützt zB in der Garage zu verwahren, oder aber die Kennzeichen 
abzubauen (aber nicht selbständig zu entstempeln!).

von Ralf X. (ralf0815)


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Wolfgang S. schrieb:
> Es heisst Pedelec...

Deine Beiträge sind mit einer unendlichen Rhetorik gespickt, darin bist 
Du echt gut. :-)
Damit hast Du aber nicht automatisch recht, beim Rechtschreib/Tippfehler 
Deines Vorforisten  natürlich schon, aber das schiebt einen wie Dich für 
mich eher ins Abseits.

Ich selber habe habe kein Pedelec, aber gesamelte Werke von Fahrrädern, 
45er Motorrollern, "echten" Motorrädern, Autos, etc..
Aber ich verstehe/akzeptiere jeden Menschen, der ein Pedelec nutzt.
Manchen Radlern wie "Natenom" würde ich das sogar ganz lieb ans Herz 
legen.

Wenn einer an einer starken Steigung in ggf. nur Schritttempo mit 
Muskelkraft vorankommt und damit auf der Fahrbahn hin undher wankt und 
den weiteren Verkehr stark behindert und sich von den Überholern ständig 
gefährdet/genötigt fühlt, dem täte die elektrische Unterstützung ganz 
gut..
Den anderen Verkehrsteilnehmer ebenso.
In meinen Augen dient die Fahrbahn dem Verkehr und nicht der 
körperlichen Ertüchtigung, wie es manche Radler sehen.

Für ein S-Pedelec oder 45er Roller ist zumindest der PKW-Führerschein 
erforderlich.
Selbst 25er "Mofas" dürfen ohne Lappen nur vor einem frühen Geburtsdatum 
gefahren werden.
Viele Bereiche dürfen mit Fahrrad/Pedelec befahren/beparkt werden, aber 
nicht mit Kfz.

Wenn ich Kampfradler wie Dich, Kilo S. und Co lese, bekomme ich einen 
dicken Hals bzgl. Eurer Engsternigkeit und Selbstverliebtheit.

von Jack V. (jackv)


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Wolfgang S. schrieb:
> Wo also trifft man auf Leute, die ein Pedelec in dieser Weise
> benutzen?

In der Nähe von Hamburg. Da wäre beispielsweise ich, und die Leute, mit 
denen ich ab und zu zusammen fahre. Strecken, auf denen man über 25km/h 
und damit ohne Unterstützung fährt, sind in der Regel asphaltiert 
(Straße, Radweg, etc.).

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ralf X. schrieb:
> In meinen Augen dient die Fahrbahn dem Verkehr und nicht der
> körperlichen Ertüchtigung, wie es manche Radler sehen.

Hier liegst Du - wie leider viel zu viele - falsch.
Wie kommen Autofahrer bitteschön auf die verwegene Idee, die Straße 
gehöre ihnen ganz alleine? Das gilt für Autobahnen und 
Kraftfahrtstraßen, auf anderen Straßen darf ich sehr wohl Fahrrad 
fahren, mit einer Pferdekutsche unterwegs sein oder eine Schubkarre 
schieben. Von der Ausnahme abgesehen, dass ein separater Fahrradweg 
vorhanden ist, deren Nutzung zumutbar ist (und dass ist mangels 
baulichen Zustandes oder Gefährdung durch nasses Laub oder Schnee oft 
auch nicht der Fall).

Auch eine Kuhherde darf (und MUSS) auf der Straße getrieben werden. 
Reiten und Kuhherde auf dem Radweg ist verboten, § 28 Abs. 2 StVO. 
Danach werden Kühe wie Autos behandelt.

Überdenke mal Deinen krankhaften Auto-affinen Standpunkt.

von Ralf X. (ralf0815)


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Percy N. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Hat sich daran etwas geändert?
>
> Nein, aber bei OWien besteht kein Verfolgingszwang. Korrekt war die
> Vorgehensweise mE dennoch nicht, denn es bestand die Gefahr, dass die
> Fahrzeuge ohne Weiteres im öffentlichen Straßenverkehr zum Einsatz
> gekommen wären. Diesee Gefahr hätte eigentlich entgegengtreten werden
> müssen.

Da verstehe ich Dich absolut nicht.
Nur als spontane Idee vergleiche ich das z.B. mit einer 
Waffenbesitzkarte und der Berechtigung, eine Waffe zu führen.
Im Prinzip kann man das noch viel weiter runterbrechen.
Denk nur mal an die Einschränkungen in HH auf der Reeperbahn, was man da 
nicht mitführen darf, eine Strasse weiter aber schon.

> Sich da einfach so auf warme Worte und die netten blauen Augen
> des Fahrzeughalters zu verlassen, das zeugt von einer recht ausgeprägten
> Gelassenheit. Andere haben in dwrartigen Fällen teuren Ärger bekommen.

Glaube ich eher nicht.
Schlecht wäre natürlich, wenn z.B. ein Blitzerfoto von vor ein paar 
Tagen vorliegt und man diese Werkstatt-/TÜV-Fahrt nicht glaubhaft 
darlegen kann.

> Der einfachste Weg wäre, derartig "eingemottete" Fahrzeuge entweder
> sichtgeschützt zB in der Garage zu verwahren, oder aber die Kennzeichen
> abzubauen (aber nicht selbständig zu entstempeln!).

Natürlich kann man das machen.
Aber warum, wenn es unnötig ist und/oder Aufwand bedeutet und ggf. sogar 
andere Aufmerksamkeit erzeugt?

Ich empfinde die meisten Kontrollen von Polizei, etc. für berechtigt und 
positiv und den Austausch.
Natürlich gab es auch sehr wenige (3 unberechtigte in 50 Jahren) 
negative Erlebnisse, aber denen lagen dann Falschaussagen von Polizisten 
zugrunde.

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Überdenke mal Deinen krankhaften Auto-affinen Standpunkt.

Da liegst Du mE falsch.

Alles, was Du beschrieben hast, dind Verkehrsvorgänge. Die von Ralf 
kritisierte sportliche Betätigung gehört nicht dazu.

Das heißt nicht, dass Verkehrsteilnehmer sich nur betont lendenlahm 
bewegen dürfen; aber die wie auch immer geartete körperliche 
Ertüchtigung ist grundsätzlich nachrangig gegenüber dem Tranportzweck.

Für Versammlungen und Aufzüge gilt anderes, ebenso für 
genehmigungspflichtige Sondernutzungen. Aber das gehört nicht hierher.

von Programmierer (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Ein anderes Argument war, dass der Motorantrieb dazu motiviere, das
> motorisierte Fahrzeug zu benutzen.  Das wurde nicht bestritten.  Wo hier
> der Pferdefuß steckt, hatte ich schon erläutert: der Motorantrieb macht
> abhängig.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Pedelecs gesund sind, weil sie zu 
(längeren) Fahrten motivieren, und selbst die weniger intensive Bewegung 
schon reicht. Und abhängig ist man von so vielem, da macht es ein 
E-Motor auch nicht mehr. Zumal man immer noch ohne Motor zur nächsten 
Bahnhaltestelle radeln kann. Da kann bei eine schnöden Reifenpanne u.U. 
schon problematischer werden.

Wolfgang S. schrieb:
> Faszinierend finde ich, dass Leute Angst und Schrecken verbreiten, wenn
> es darum geht, einen Arbeitsweg oder eine Freizeitfahrt nichtmotorisiert
> mit einem Fahrrad zurückzulegen, auf 45 km/h beschränkte Mopeds
> ebenfalls für lebensgefährlich halten

Das Moped an sich ist nicht gefährlich. Die Autos sind gefährlich. Es 
würde mich nicht wundern wenn das S-Pedelec aufgrund der größeren Räder 
sogar weniger gefährlich ist, das weiß ich aber nicht genau.

Wolfgang S. schrieb:
> Ein Blick in die Statistik der Todesursachen zeigt, dass Motorradfahren
> mindestens eine Größenordnung (konkret Faktor 10-30) gefährlicher ist
> als Radfahren.

Weil die Leute auch wie die irren fahren. Wer mit einem Motorrad genau 
wie mit einem Auto fährt, dürfte auf der Landstraße deutlich sicherer 
sein als ein (E-)Moped, weil er eben nicht ständig haarscharf überholt 
wird und gemütlich mitfließen kann. Blöderweise verleiten PS und kurvige 
Straßen halt zu anderer Fahrweise.

Wolfgang S. schrieb:
> Ein
> Wissenschaftler hat mal abgeschätzt, dass der Gewinn an Lebenszeit durch
> Radfahren den Verlust durch die damit eingegangenen Risiken etwa um den
> Faktor 20 übersteigt.

Richtig, aber würde sich radfahren so anteilig auf Landstraßen verteilen 
wie es Autofahren tut, sähe das sicher anders aus.

Ralf X. schrieb:
> In meinen Augen dient die Fahrbahn dem Verkehr und nicht der
> körperlichen Ertüchtigung, wie es manche Radler sehen.

Interessante Frage: Seit wann? Das Fahrrad war vor dem Auto da, es gab 
da ein paar Jahrzehnte wo Radfahren Volkssport und Hauptverkehrsmittel 
war. Aber dann hat wohl irgendwer festgelegt "Straßen sind nur noch für 
Autos". Obwohl sehr, sehr viele Menschen es begrüßen würden, auf 
Landstraßen sicher, auch für Sport, radeln zu können.

Percy N. schrieb:
> aber die wie auch immer geartete körperliche
> Ertüchtigung ist grundsätzlich nachrangig gegenüber dem Tranportzweck.

Und warum rasen dann so viele mit ihren PS-starken SUVs und Sportwagen 
über die Straßen, ohne irgendetwas zu transportieren?

von Percy N. (vox_bovi)


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Programmierer schrieb:
> Aber dann hat wohl irgendwer festgelegt "Straßen sind nur noch für
> Autos".

Ja, für Autobahnen und Kraftfahrstraßen, und das durchaus zu Recht.

Programmierer schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> aber die wie auch immer geartete körperliche
>> Ertüchtigung ist grundsätzlich nachrangig gegenüber dem Tranportzweck.
>
> Und warum rasen dann so viele mit ihren PS-starken SUVs und Sportwagen
> über die Straßen, ohne irgendetwas zu transportieren?

Bist Du der Meinung,  dass dieses Verhalten dazu bestimmt ist, der 
körperlichen Ertüchtigung zu dienen? Echt jetzt?

Was sagt Dir das Wörtchen "Personenteansport"? Nichts? Ok ...

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Percy N. schrieb:
> Was sagt Dir das Wörtchen "Personenteansport"? Nichts? Ok ...

Gilt das für eine Pferdekutsche nicht?

von Percy N. (vox_bovi)


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Rainer Z. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> Was sagt Dir das Wörtchen "Personenteansport"? Nichts? Ok ...
>
> Gilt das für eine Pferdekutsche nicht?

Wie kommst Du darauf?

von Programmierer (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Was sagt Dir das Wörtchen "Personenteansport"? Nichts? Ok ...

Mit einem fetten SUV durch die Gegend zu rasen ist kein 
Personentransport. Das ist pure Selbstbefriedigung. Keine körperliche 
Ertüchtigung, aber auch nur fürs Ego. Und damit definitiv nachrangig 
nach gesunder körperlicher Betätigung. Es ist im Übrigen bewiesen, dass 
Auto fahren dumm, fett und aggressiv macht, während Fahrrad fahren gut 
für die körperliche wie psychische Gesundheit ist. Und das soll 
nachrangig sein?

Deiner Logik nach müssten Busse, Straßenbahnen, nicht-sportliche 
Fahrräder, Kleinstwagen und LKWs Vorrang haben. Wenn das so wäre, sähe 
unser Straßenverkehr sehr anders aus.

In Dänemark sieht man den Ausbau von Fahrrad-Infrastruktur als 
Investition, denn jeder Euro, der dort hinein gesteckt wird, zahlt sich 
für den Staat achtfach aus (in Zahlen: 800%), weil es das 
Gesundheitssystem, Umwelt, Anwohner, und die Straßen selbst entlastet 
(Wartungskosten). Keiner, der klar bei Verstand ist, würde sich einen 
Gewinn von 800% entgehen lassen. Es sei denn es geht um motorisierte 
"Personentransporte", gell.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Was sagt Dir das Wörtchen "Personenteansport"? Nichts? Ok ...

Und auf einem Fahrrad werden keine Personen transportiert? Mal drüber 
nachgedacht? Nicht? OK...

von Percy N. (vox_bovi)


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Programmierer schrieb:
> Deiner Logik nach müssten Busse, Straßenbahnen, nicht-sportliche
> Fahrräder, Kleinstwagen und LKWs Vorrang haben. Wenn das so wäre, sähe
> unser Straßenverkehr sehr anders aus.

Falls Du in diesem Leben noch dazu kommen solltest, einmal einen wachen 
Blick in die StVO zu werfen, könnte Dir bei gehöriger und hinreichender 
geistiger Anspannung auffallen, dsss Busse und Schienenfahrzeuge neben 
anderen Sonderrechtsfahrzeugen ohne weiteres bereits privilegiert sind, 
während Sportbetrieb auf öffentlichen Straßen eine 
genehmigingspflichtige Sondernutzung darstellt.

Das mag Deinen Vorstellungen von einer Welt, wie sie sein sollte, 
zuwiderlaufen, ist aber die derzeitige Rechtslage. Stampfe einfach ein 
paar Mal mit dem Fuß auf; wenn das nicht hilft, halte die Luft an, bis 
Du blau anläufst und kreische danach ein wenig.

Das wird in der Sache zwar auch nichts ändern, könnte aber zu Deiner 
Entspannung beitragrn.

von Programmierer (Gast)


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Percy N. schrieb:
> dsss Busse und Schienenfahrzeuge neben anderen Sonderrechtsfahrzeugen
> ohne weiteres bereits privilegiert sind,

Und warum stehen die dann ständig im Stau, weil kein Quadratzentimeter 
der riesigen für Autos blockierten Fläche separaten Bus/Bahn-Spuren 
geopfert werden kann? Warum können Straßenbahnen und Busse selten die 
Blechlawinen überholen, während eigentlich viel Platz da ist, wo halt 
nur Autos parken? In Bonn wird z.B. ständig der gesamte ÖV lahm gelegt 
weil irgendein Idiot in Beuel mit seinem Auto die Straßenbahn blockiert 
oder gleich rein rasselt. Sieht so die Priorisierung des ÖV, und damit 
des effizienten Personentransports, aus?

Oder: 
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bahn-rechnungshof-andreas-scheuer-1.5476759?reduced=true

Von den 286 Millionen Euro, [...] flossen [...] gerade mal 110 Millionen 
Euro tatsächlich in Gleisanschlüsse, also nur 38 Prozent. Mit 124 
Millionen Euro finanzierte das Ministerium aus dem Topf dagegen 
Fernstraßen und Fluggesellschaften, mit dem Rest weitere Projekte.

Ah, das ist also die Förderung effizienten Personentransports!

Percy N. schrieb:
> Stampfe einfach ein paar Mal mit dem Fuß auf; wenn das nicht hilft,
> halte die Luft an, bis Du blau anläufst und kreische danach ein wenig.

Zum Glück leben wir in einer Demokratie und es gibt noch andere 
Gestaltungsmöglichkeiten. Die Verkehrswende wird kommen, egal wie ihr 
Autofetischisten lästert.

Percy N. schrieb:
> während Sportbetrieb auf öffentlichen Straßen eine
> genehmigingspflichtige Sondernutzung darstellt.

Sportliches Radfahren ist auf öffentlichen Straßen absolut erlaubt, 
sofern man sich an die Regeln hält. Es sind die Autofahrer, die 
beißreflexartig sofort mit illegalen gefährlichen Aktionen reagieren, 
wie Natenom eindrucksvoll dokumentiert.

"Sportliches" Autofahren (rasen) hingegen ist weitgehend verboten. Aber 
da geht's ja nur um das Leben von minderwertigen Verkehrsteilnehmern, 
also egal.

von Kilo S. (kilo_s)


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Programmierer schrieb:
> Sportliches Radfahren ist auf öffentlichen Straßen absolut erlaubt,
> sofern man sich an die Regeln hält.

Auf meinem Weg zur Arbeit gibt es sogar eine Straße bei der du mit 
"Sportlichen 30km/h" ab 19 Uhr (Lärmschutz) mit dem Verkehr 
"mitschwimmen" kannst Wenn nicht mal wieder einer meint ohne Abstand mit 
50 zu überholen oder wie letzte Woche der SUV fast in die Verkehrsinsel 
beim kreisverkehr kracht weil er noch schnell an mir vorbei will.

Vorteil der motorisierten Fahrräder, mit 25km/h bist du nicht so eine 
"Bremse" für den Verkehr. Manche Autofahrer schauen auch echt verdutzt 
aus der Wäsche wenn du auf den ersten 30m nach der ampel schneller 
beschleunigen kannst.

von Roland E. (roland0815)


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Percy N. schrieb:
> Programmierer schrieb:
>> Ja, aber sie gilt nur da wo die StVO gilt
>
> Unsinn.
>
> Stelle doch einfach einmal Dein Auto versichert und versteuert
> zugelassen, aber ohne HU, in Deinen Vorgarten und warte ein bisschen ab.
> Viel Spaß!

Was soll "im eigenen Vorgarten" passieren? Selbst ohne Zaun und Tor 
passiert da nix.

Und weisst du auch , wo noch nix passiert: Wenn man mit so einem Auto 
noch dausen rumfährt. ZB zur Prüfstelle und/oder eigenen Werkstatt.

BTT:
Ich bin dafür, dass alle Fahrzeuge, sobald sie einen *(Hilfs)Motor* 
haben, eine Versicherungspflicht und gut lesbare Kennzeichen hinten 
und auf dem Schutzblech seitlich zu lesen bekommen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Programmierer schrieb:
> Sieht so die Priorisierung des ÖV, und damit des effizienten
> Personentransports, aus?

Warum sterben jedes Jahr Tausende Menschen im Steaßenverkehr, deutlich 
mehr, als klassisch ermordet werden? Warum werden so viele Fahrräder 
gestohlen, so viele Frauen vergewaltigt, so viele Graffiti an Wände 
geschmiert? Sieht so der Rechtsstaat aus?

Programmierer schrieb:
> . Die Verkehrswende wird kommen,
Die ist schon längst da, zumindest in Teilen von Hamburg. Vielleicht 
kommt sie irgendwann auch bei Dir an.
> egal wie ihr Autofetischisten lästert.
Wen meinst Du?

Programmierer schrieb:
> Sportliches Radfahren ist auf öffentlichen Straßen absolut erlaubt,
> sofern man sich an die Regeln hält.

Das stimmt, aber die Regeln sind etwas komplexer, als Du zu ahnen 
scheinst:

Du darfst zwar innerorts mangels abweichender Beschilderung mit 70 km/h 
radeln, aber Du solltest hoffen, dass niemand in der Nähe ist, denn wenn 
es schief geht, bist Du ground zero. Ebenso kann es witterungsbedingt 
erforderlich sein, auf einer leeren Hauptverkehrsstraße kaum schneller 
als mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren?

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Roland E. schrieb:
> Was soll "im eigenen Vorgarten" passieren? Selbst ohne Zaun und Tor
> passiert da nix.

https://www.bussgeldkataloge.de/muss-ein-ungenutztes-auto-zur-hu/

ausführlich:
https://openjur.de/u/2225435.html

Roland E. schrieb:
> BTT:
> Ich bin dafür, dass alle Fahrzeuge, sobald sie einen (Hilfs)Motor haben,
> eine Versicherungspflicht und gut lesbare Kennzeichen hinten und auf dem
> Schutzblech seitlich zu lesen bekommen.

Dieser Idee könnte ich eher näher treten. Das ließe sich zudem auch auf 
rein mechanische Fahrzeuge ausweiten.

: Bearbeitet durch User
von Lulu (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:

> Muß ich erklären, was z.B. die praktischen Vorteile eines E-Rollers
> sind, der 45 km/h schnell fährt und auf die bewährte Weise mit einem
> Gasdrehgriff kontrolliert wird, verglichen mit einem Pseudo-Fahrrad, das
> auf 25 km/h limitiert ist und bei dem man symbolische Gesten mit den
> Beinen vollführen muss, damit es fährt? Ernsthaft?

Mit dem Radl kann man bessere Strecken fahren um nicht vor Ampeln im 
Stau rum zu stehen.

von Jack V. (jackv)


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Percy N. schrieb:
> Das ließe sich zudem auch auf
> rein mechanische Fahrzeuge ausweiten.

Jeder Fußgänger sollte einen Helm tragen müssen, auf dem die Persönliche 
Versicherungsnummer gut sichtbar angebracht ist!

Versicherungspflicht sollte für jeden Menschen ab der Geburt bestehen. 
Besser noch davor, um eventuelle Schäden durch Komplikationen 
abzudecken.

/⸮

von Wolfgang S. (ws01)


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Jack V. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Wo also trifft man auf Leute, die ein Pedelec in dieser Weise
>> benutzen?
>
> In der Nähe von Hamburg. Da wäre beispielsweise ich, und die Leute, mit
> denen ich ab und zu zusammen fahre. Strecken, auf denen man über 25km/h
> und damit ohne Unterstützung fährt, sind in der Regel asphaltiert
> (Straße, Radweg, etc.).

Und dafür braucht man dann trotzdem ein Pedelec? Wozu? Um es 
anstrengender zu gestalten?

Ich fahre fast ausschließlich auf Asphalt (konkret Fahrbahn, Radwege 
meide ich wie die sprichwörtliche Pest) und fahre dann einen erheblichen 
Teil der zurückgelegten Strecken auch mit über 25 km/h. Die schon mal 
erwähnte >100km-Tour im Frühjahr beispielsweise hatte einen Anteil von 
41 km mit >25 km/h.

Mit einem Pedelec hätte ich das ohne die Motorunterstützung wohl nicht 
geschafft.

Und, wie gesagt, dort, wo ich fahre, ist der Anteil der Pedelec-Fahrer, 
die > 25 km/h fahren (minimale Steigung, Ebene) oder die schneller 
fahren als ich (Gefälle) exakt Null.

von Jack V. (jackv)


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Wolfgang S. schrieb:
> Und dafür braucht man dann trotzdem ein Pedelec? Wozu? Um es
> anstrengender zu gestalten?

Weil es auch andere Strecken gibt. Wie kommt’s, dass die fanatischen 
Gegner der Technik immer nur schwarz und weiß kennen?

von Wolfgang S. (ws01)


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Percy N. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Überdenke mal Deinen krankhaften Auto-affinen Standpunkt.
>
> Da liegst Du mE falsch.
>
> Alles, was Du beschrieben hast, dind Verkehrsvorgänge. Die von Ralf
> kritisierte sportliche Betätigung gehört nicht dazu.
>
> Das heißt nicht, dass Verkehrsteilnehmer sich nur betont lendenlahm
> bewegen dürfen; aber die wie auch immer geartete körperliche
> Ertüchtigung ist grundsätzlich nachrangig gegenüber dem Tranportzweck.

Verstehe ich das richtig: wenn jemand ein Pedelec hinten auf den 
Heckgepäckträger seines SUV ("Sport Utility Vehicle")  stellt, hoch zum 
Parkplatz am Stadtwaldrand fährt, um dort dann ein paar anstrengungslose 
Runden mit dem Pedelec zu drehen, weil der Arzt wegen der Fettleibigkeit 
und Kreislaufproblemen etwas "Bewegung" empfohlen hat, dann ist das ein 
Transportzweck. Wenn jemand aber mit dem Rad dort hochfährt und dann 
weiter ins Land hinaus, um seine Freizeit nicht in der Stadt, sondern da 
draussen zu verbringen, dann ist das "körperliche Ertüchtigung" und 
deswegen nachrangig bzw. verboten?

In welcher verqueren Welt muß einer leben, um so etwas zu glauben?

Vermutlich in der Welt, in der einer mit dem besagten SUV in die 
Muckibude fährt und dabei einen Fahrrad fahrenden Verkehrsteilnehmer, 
der gerade auf dem Weg zur Arbeit ist, aus dem Weg zu hupen versucht. 
Und der dann, wenn er deswegen zur Rede gestellt wird, solche Sprüche 
klopft.

von Percy N. (vox_bovi)


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Wolfgang S. schrieb:
> Verstehe ich das richtig: [...]
> Wenn jemand aber mit dem Rad dort hochfährt und dann
> weiter ins Land hinaus, um seine Freizeit nicht in der Stadt, sondern da
> draussen zu verbringen, dann ist das "körperliche Ertüchtigung" und
> deswegen nachrangig bzw. verboten?

Nein, das verstehst Du falsch. Oder Du stellst Dich blöd,  das kann ich 
nicht beurteilen.

von Wolfgang S. (ws01)


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Programmierer schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Ein anderes Argument war, dass der Motorantrieb dazu motiviere, das
>> motorisierte Fahrzeug zu benutzen.  Das wurde nicht bestritten.  Wo hier
>> der Pferdefuß steckt, hatte ich schon erläutert: der Motorantrieb macht
>> abhängig.
>
> Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Pedelecs gesund sind, weil sie zu
> (längeren) Fahrten motivieren, und selbst die weniger intensive Bewegung
> schon reicht.

Nein, ist es nicht.  Die einzige Studie, aus der man so etwas ablesen 
könnte, wurde nach dem GIGO-Prinzip konstruiert: man hat das, was man 
hätte belegen müssen, schon als Annahme hineingesteckt.   Niemand 
bezweifelt, dass man mit Motorantrieb mit gleicher Anstrengung weitere 
Wege zurücklegen kann - und mehr kam da auch nicht heraus.

Und was "weniger intensive Bewegung" angeht, so ist die 
Sportwissenschaft längst zu einem gegenteiligen Ergebnis gekommen. 
Richtig ist, dass Leute, die sich bereits durch Bewegungsmangel selber 
beschädigt haben, mit leichter, rehakompatibler Bewegung vorsichtig 
wieder aufgepäppelt werden müssen.  Aber für Muskelaufbau und - im Alter 
- Muskelerhalt hilft nur intensive Bewegung.


> Und abhängig ist man von so vielem, da macht es ein
> E-Motor auch nicht mehr. Zumal man immer noch ohne Motor zur nächsten
> Bahnhaltestelle radeln kann. Da kann bei eine schnöden Reifenpanne u.U.
> schon problematischer werden.

Das ist eine oft gehörte, aber trotzdem falsche Rationalisierung und 
Ausrede. Natürlich kann man ein Mofa auch ohne den Motor bewegen. Aber 
kaum jemand tut das, und in nennenswertem Umfang schon gar nicht.  Die 
Fähigkeit und Geläufigkeit, ohne Motor auszukommen, geht so verloren 
bzw. wird gar nicht erst entwickelt. Dies wiederum führt zu dem 
Phänomen, dass man Pedelec-Benutzern zunehmend das Radfahren so erklären 
muß wie einem Blinden die Farbe.


>
> Wolfgang S. schrieb:
>> Faszinierend finde ich, dass Leute Angst und Schrecken verbreiten, wenn
>> es darum geht, einen Arbeitsweg oder eine Freizeitfahrt nichtmotorisiert
>> mit einem Fahrrad zurückzulegen, auf 45 km/h beschränkte Mopeds
>> ebenfalls für lebensgefährlich halten
>
> Das Moped an sich ist nicht gefährlich.

Sicher nicht. Opioide sind an sich auch nicht gefährlich.

Die Unfall- und Todesursachenstatistiken sprechen aber eine andere 
Sprache.

Vor allem Motorräder sind in Relation zu Fahrrädern für ihre Benutzer 
lebensgefährlich. Im Gegensatz zu dem, was hier behauptet wurde.

>Die Autos sind gefährlich.

Richtig. Übermäßiger Gebrauch macht fett und kurzatmig. :-)


>Es
> würde mich nicht wundern wenn das S-Pedelec aufgrund der größeren Räder
> sogar weniger gefährlich ist, das weiß ich aber nicht genau.

Sieht wohl so aus. Woher stammt denn diese merkwürdige Behauptung?


>
> Wolfgang S. schrieb:
>> Ein Blick in die Statistik der Todesursachen zeigt, dass Motorradfahren
>> mindestens eine Größenordnung (konkret Faktor 10-30) gefährlicher ist
>> als Radfahren.
>
> Weil die Leute auch wie die irren fahren.

Genau. Und woher kommt das? Richtig: von der heftigen Motorisierung. 
Vergleiche mal das Leistungsgewicht von Radfahrern mit dem von 
motorisierten Fahrzeugbenutzern, angefangen vom Pedelecs (und da bitte 
nicht die Nenndauerleistung nehmen), Autos und Motorrädern.  Ein Tip: 
selber rausfinden ist lehrreicher als es mit dem Löffelchen gefüttert zu 
bekommen.


>Wer mit einem Motorrad genau
> wie mit einem Auto fährt, dürfte auf der Landstraße deutlich sicherer
> sein als ein (E-)Moped, weil er eben nicht ständig haarscharf überholt
> wird und gemütlich mitfließen kann. Blöderweise verleiten PS und kurvige
> Straßen halt zu anderer Fahrweise.

... bei motorisierten Fahrzeugen. Aber schon 250 W "Nenndauerleistung" 
und faktisch und legal 1 kW Kurzeitleistung und mehr (also mehr als 
Radsportler leisten, die bei einem Rennen über 200 km einen Schnitt von 
an die 50/h km fahren) erlauben es Sofakartoffeln mit retardierter 
Motorik in Verkehrssituationen zu geraten, die sie heftig überfordern.

Das gilt übrigens auch bzgl. der Frage, wie man sich mit einem Fahrrad 
auf der Landstraße richtig verhält. Wer das ausschließlich aus der 
Windschutzscheibenperspektive zu beurteilen versucht, lernt es 
offensichtlich nie.

Ein Kurisosum in solchen Diskussionen ist, dass ausgerechnet Leute, die 
nicht nur Fahrrad fahrende, sondern jeden, der nicht Auto fährt, 
pauschal von den Fahrbahnen der Straßen verbannen wollen und zu diesem 
Zweck Autofahrer samt und sonders als gefährliche Kriminelle und 
Totschläger brandmarken.

Ich halte das für albern und vorgeschoben, wobei die Agenda wechselt.

Meine Erfahrung ist anders: wenn ich mal strassenbegleitende Radwege 
ausklammere, die vergiften das Verkehrsklima, so kann ich mich an keinen 
einzigen Fall in den letzten drei Jahren erinnern, bei dem mich ein 
Autofahrer auf meinen weiträumigen Touren auf Kreis-, Land- und 
Bundesstraßen tatsächlich gefährdet hätte und absichtlich schon gar 
nicht. Gewiss, bisweilen wird ungeschickt überholt, aber ob und wie das 
geschieht, darauf hat man beim Radfahren durchaus Einfluss.  Kooperation 
ist alles, was durchaus nicht bedeutet, als Radfahrer immer 
zurückzustecken. Hier ist nicht der Ort (und auch nicht das Klima), um 
das zu vertiefen, deshalb nur der Hinweis: man kann das lernen.


>
> Wolfgang S. schrieb:
>> Ein
>> Wissenschaftler hat mal abgeschätzt, dass der Gewinn an Lebenszeit durch
>> Radfahren den Verlust durch die damit eingegangenen Risiken etwa um den
>> Faktor 20 übersteigt.
>
> Richtig, aber würde sich radfahren so anteilig auf Landstraßen verteilen
> wie es Autofahren tut, sähe das sicher anders aus.

Nein, im Gegenteil.  Wenn Fahrrad Fahrende weniger scheu gemacht und 
fahrbahnflüchtig wären, wäre Radfahren noch erheblich sicherer als es 
jetzt trotzdem schon ist.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Jack V. schrieb:
> Weil es auch andere Strecken gibt. Wie kommt’s, dass die fanatischen
> Gegner der Technik immer nur schwarz und weiß kennen?

Das ist bei Fanatikern auf allen Gebieten so üblich.  Es erleichtert den 
Fanatismus.

von Karl (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Und dafür braucht man dann trotzdem ein Pedelec? Wozu? Um es
> anstrengender zu gestalten?

Die Antworten auf deine pseudorethorischen Fragen gehen nur den Besitzer 
des Fahrrads was an. Es kann dir völlig egal sein, warum jemand meint es 
zu brauchen. Wenn du der Meinung bist es nicht zu brauchen, dann ist das 
dein Bier. Aber nerv die anderen nicht mit deinen Scheinargumenten. Was 
fundiertes kommt von dir einfach nicht.

von Wolfgang S. (ws01)


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Lulu schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>
>> Muß ich erklären, was z.B. die praktischen Vorteile eines E-Rollers
>> sind, der 45 km/h schnell fährt und auf die bewährte Weise mit einem
>> Gasdrehgriff kontrolliert wird, verglichen mit einem Pseudo-Fahrrad, das
>> auf 25 km/h limitiert ist und bei dem man symbolische Gesten mit den
>> Beinen vollführen muss, damit es fährt? Ernsthaft?
>
> Mit dem Radl kann man bessere Strecken fahren um nicht vor Ampeln im
> Stau rum zu stehen.

Meine Erfahrung ist gegenteilig. Es ist schon sehr lange her, dass ich 
mich entschlossen hatte, mit dem Fahrrad statt mit dem Motorrad bzw. dem 
Auto zur Arbeit zu fahren und ich muß zugeben, dass ich dieser Illusion 
auch sehr lange unterlegen bin und auf die propagierten verkehrsarmen 
Umwege, Waldwege, Radwege usw. geflüchtet bin und über den gefährlichen 
Autoverkehr gejammert habe.  Klüger bin ich erst geworden, nachdem ich 
begonnen hatte, auch im Winter und bei Wind und Wetter mit dem Rad zu 
fahren.  Da sind diese Umwegewdann oft blockiert, Radwege nicht geräumt 
oder durch dorthin geräumten Schnee, durch Wartungsarbeiten, Rückschnitt 
von Straßenbegleitgrün, Bauarbeiten, etc. pp. blockiert, ohne 
Alternative, weil "im Winter fährt doch eh niemand Rad".

An dem Punkt ist mir dann aufgefallen, wie durchgängiger, kürzer, 
schneller und deswegen auch sicherer mit dem Rad zu befahren die 
direkten Verbindungen auf den Hauptstraßen bzw. deren Fahrbahnen sind. 
Da schützt einen der Autoverkehr, da nimmt einem niemand die Vorfahrt, 
da tritt einem niemand achtlos in den Weg oder reisst die Türe eines 
geparkten Pkw auf. Da liegt nicht wochenlang eine zerschlagene 
Glasflasche herum oder feuchtes Laub in der Kurve und da steht nie eine 
Schubkarre in einem toten Winkel, mit strategisch gut ausgrichteten 
Griffen und da sind auch keine unerwarteten Drähte quer über den Weg 
gespannt (alles und noch viel mehr schon erlebt).

Unter dem Strich wurde aus einer einstündigen Abenteuerfahrt durch den 
Verzicht auf die umwegbehaftete Fahrbahnflucht eine bequeme und 
ereignisarme, kaum mehr als halbstündige Fahrt für die einfache Strecke.

Was Ampeln angeht, das erinnert mich daran, dass sich ein Kollege damals 
daran aufgerieben hatte, die zuständige Behörde zu einer Reparatur einer 
von drei Schleifen auf einem straßenbegleitenden Radweg zu bewegen. Es 
ging um eine nicht sonderlich verkehrsbelastete breite Straße die aber 
eine Autobahn kreuzte und auf beiden Seiten an diese angeschlossen war. 
Infolgedessen hatte man auf dem Radweg nacheinander insgesamt vier (!) 
Bettelampeln, die praktisch immer Rot zeigten, wo man auf der Fahrbahn 
zwei Ampeln mit Dauergrün hatte und zu den Stoßzeiten immerhin eine Art 
grüne Welle.

Als der Kollege endlich einen kleinen Erfolg vermelden konnte ("wir 
reparieren"), hatte ich längst einen kürzeren und besseren Weg gefunden. 
Einen, den man übrigens auch mit einem E-Roller hätte fahren können. 
Gewiss, einige wenige Fälle, in denen man mit dem Rad eine Abkürzung 
nehmen kann, die einem mit dem Kfz nicht zur Verfügung steht, kenne ich 
auch. Eine habe ich vor einer Weile aufgeben müssen, eine Unterführung 
unter einer Autobahn, die bei einem Starkregen zugelaufen und seither 
verschlammt und gesperrt ist.  Sollte die wieder zugänglich sein, bleibe 
werde ich aber trotzdem bei der Alternative bleiben: ein kleiner Umweg 
über eine Landstraße, die auch unter der Autobahn durchführt.  Die war 
Unterführung war besser entwässert und der Umweg relativiert sich 
dadurch, dass man da viel zügiger fahren kann. Fazit: auch ich habe 
immer noch was zu lernen. :)

von Lulu (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Meine Erfahrung ist gegenteilig. Es ist schon sehr lange her, dass ich
> mich entschlossen hatte, mit dem Fahrrad statt mit dem Motorrad bzw. dem
> Auto zur Arbeit zu fahren und ich muß zugeben, dass ich dieser Illusion
> auch sehr lange unterlegen bin und auf die propagierten verkehrsarmen
> Umwege, Waldwege, Radwege usw. geflüchtet bin und über den gefährlichen
> Autoverkehr gejammert habe.  Klüger bin ich erst geworden, nachdem ich
> begonnen hatte, auch im Winter und bei Wind und Wetter mit dem Rad zu
> fahren.  Da sind diese Umwegewdann oft blockiert, Radwege nicht geräumt
> oder durch dorthin geräumten Schnee, durch Wartungsarbeiten, Rückschnitt
> von Straßenbegleitgrün, Bauarbeiten, etc. pp. blockiert, ohne
> Alternative, weil "im Winter fährt doch eh niemand Rad".

Hier kann man auch für Fahrräder routen lassen:

 https://classic-maps.openrouteservice.org

Und für Strecken die ich öfters fahre probiere ich auch unterschiedliche 
Routen aus.

von Karl (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Da schützt einen der Autoverkehr

Du scheinst noch nie auf einer richtigen Landstraße gefahren zu sein. 
Alles was du beschreibst passt ehr auf die (Vor-) Stadt. Wer sich auf 
einer kurvigen Landstraße vom Autoverkehr, der mit 100 von hinten 
ankommt, geschützt fühlt und den geschotterten Waldweg (auf dem keine 
Glasscherben liegen) unsicher hält, hat einfach ein Wahrnehmungsproblem. 
Du scheinst einfach ehr ein Autist zu sein, dem die Einsicht in fremde 
Gedankenwelten völlig fremd ist.

von Programmierer (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Warum sterben jedes Jahr Tausende Menschen im Steaßenverkehr, deutlich
> mehr, als klassisch ermordet werden? Warum werden so viele Fahrräder
> gestohlen, so viele Frauen vergewaltigt, so viele Graffiti an Wände
> geschmiert? Sieht so der Rechtsstaat aus?

Wirr. Man kann halt nichts machen dass Gelder veruntreut werden, ist 
halt so?

Percy N. schrieb:
> Programmierer schrieb:
>> . Die Verkehrswende wird kommen,
> Die ist schon längst da, zumindest in Teilen von Hamburg. Vielleicht
> kommt sie irgendwann auch bei Dir an.

Man wagt kaum zu hoffen, wenn man die Blechlawine so sieht.

Percy N. schrieb:
> Du darfst zwar innerorts mangels abweichender Beschilderung mit 70 km/h
> radeln

Du kennst die Regeln offenbar selbst nicht. Geschwindigkeitsbegrenzungen 
gelten natürlich auch für Fahrräder, also innerorts 50 km/h außer bei 
anders lautender Beschilderung.

Wolfgang S. schrieb:
> Nein, ist es nicht.  Die einzige Studie, aus der man so etwas ablesen
> könnte, wurde nach dem GIGO-Prinzip konstruiert

Hier werden gleich mehrere Studien angeführt, welche davon sind jetzt 
falsch? 
https://www.quarks.de/technik/mobilitaet/so-gesund-ist-das-e-bike-wirklich/

Wolfgang S. schrieb:
> Aber für Muskelaufbau und - im Alter
> - Muskelerhalt hilft nur intensive Bewegung

Es geht nicht nur um Muskelaufbau, auch um Herz-Kreislauf, 
Lungenfunktion und geistige Gesundheit.

Wolfgang S. schrieb:
> Die
> Fähigkeit und Geläufigkeit, ohne Motor auszukommen, geht so verloren
> bzw. wird gar nicht erst entwickelt

Das behauptest DU. Meine Mutter (Ü70, diverse chronische Krankheiten) 
hat letztens bei einer Tour den Motor ihres Pedelec abgeschaltet und ist 
allein mit Muskelkraft gefahren, weil ihre Begleitung auf Biobike SO 
langsam war, dass es selbst ohne Motorunterstützung noch 
schnarchlangweilig war.

Wolfgang S. schrieb:
>> Wolfgang S. schrieb:
>>> Faszinierend finde ich, dass Leute Angst und Schrecken verbreiten, wenn
>>> es darum geht, einen Arbeitsweg oder eine Freizeitfahrt nichtmotorisiert
>>> mit einem Fahrrad zurückzulegen, auf 45 km/h beschränkte Mopeds
>>> ebenfalls für lebensgefährlich halten
>>
>> Das Moped an sich ist nicht gefährlich.
>
> Sicher nicht. Opioide sind an sich auch nicht gefährlich.
>
> Die Unfall- und Todesursachenstatistiken sprechen aber eine andere
> Sprache.
>
> Vor allem Motorräder sind in Relation zu Fahrrädern für ihre Benutzer
> lebensgefährlich.

Du findest also deine eigenen Aussagen faszinierend? So kann man sich im 
Kreis drehen.

Wolfgang S. schrieb:
> Sieht wohl so aus. Woher stammt denn diese merkwürdige Behauptung?

Offensichtlich kann man mit großen Rädern besser über Hindernisse oder 
Schlaglöcher rollen, das wissen Mountainbiker. Außerdem dürfte man in 
der Fahrrad-Sitzposition mehr Kontrolle und Reaktionsmöglichkeit haben, 
und das geringere Gewicht hilft auch.

Wolfgang S. schrieb:
> Ein Tip:
> selber rausfinden ist lehrreicher als es mit dem Löffelchen gefüttert zu
> bekommen.

Ich soll also mal fix nen Motorradführerschein machen nur damit du dich 
freuen kannst, dass ich selbst rausgefunden habe, dass Motorräder mehr 
Leistung haben? Ah ja.

Wolfgang S. schrieb:
> Genau. Und woher kommt das? Richtig: von der heftigen Motorisierung.

Immerhin hat man auf dem Motorrad die eigene Sicherheit selbst in der 
Hand - bei verantwortungsvoller Fahrweise kann man ziemlich sicher 
unterwegs sein. Das ist bei 45km/h-Mopeds weniger der Fall.

Wolfgang S. schrieb:
> Aber schon 250 W "Nenndauerleistung"
> und faktisch und legal 1 kW Kurzeitleistung und mehr (also mehr als
> Radsportler leisten, die bei einem Rennen über 200 km einen Schnitt von
> an die 50/h km fahren) erlauben es Sofakartoffeln mit retardierter
> Motorik in Verkehrssituationen zu geraten, die sie heftig überfordern.

Aber mit dem Audi mit 250 km/h über die Autobahn fliegen ist kein 
Problem?

Wolfgang S. schrieb:
> Meine Erfahrung ist anders: wenn ich mal strassenbegleitende Radwege
> ausklammere, die vergiften das Verkehrsklima, so kann ich mich an keinen
> einzigen Fall in den letzten drei Jahren erinnern

Ich erinnere mich gern an letzten Freitag, wo ich auf der radwegfreien 
Landstraße gleichmäßig schnurgerade ganz rechts gefahren bin, Fahrrad 
natürlich lichttechnisch vollausgestattet, Kleidung komplett neongelb. 
Es war stockfinster und windig, es schneite und lag 5cm Schnee. Mehrere 
Autofahrer sind sehr rasant haarscharf hupend an mir vorbei, und dabei 
beinahe in den Gegenverkehr gerauscht. Später in der Stadt war ich auf 
dem Radweg, bin bei grüner Ampel über eine Kreuzung, und ein Auto ist 
ohne zu blinken abgebogen und hat mir den Weg abgeschnitten, ich musste 
notbremsen. Mit Rechtsabbiegerunfällen muss man immer rechnen; die 
Autofahrer haben eine Strategie gefunden um das zu erschweren, indem sie 
halt den Blinker nicht mehr nutzen ("Blinken gibt Informationen an den 
Feind!"). Aber das wundert alles nicht, das passiert ständig. Je 
schlechter das Wetter, desto asozialer fahren die Blechkistentreiber. 
Und natürlich setzen sie gerne ihr eigenes Leben, das des Gegenverkehrs 
und erst recht das der Radfahrer aufs Spiel, um der furchtbaren Schande 
zu entgehen, ein paar Sekunden hinter einem Radfahrer fahren zu müssen, 
bis Überholen sicher möglich ist.

Wolfgang S. schrieb:
> man kann das lernen.

Was genau hätte ich da lernen sollen? Sofort in den Straßengraben 
springen wenn sich ein Auto nähert?

Karl schrieb:
> Wer sich auf
> einer kurvigen Landstraße vom Autoverkehr, der mit 100 von hinten
> ankommt,

Nur 100? Wo halten sich die Leute denn an sowas?

von Wolfgang S. (ws01)


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Jack V. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Und dafür braucht man dann trotzdem ein Pedelec? Wozu? Um es
>> anstrengender zu gestalten?
>
> Weil es auch andere Strecken gibt.

Das ist genau so wenig eine Antwort auf meine Frage wie die Auskunft "in 
Hamburg".

Zur Erinnerung, es ging um meine Beobachtung, dass Pedelec-Fahrer die 25 
km/h überwiegend nicht mal annähernd ausreizen, vmtl. um zu vermeiden, 
den Motor mehr als in homöopathischer Dosierung unterstützen zu müssen. 
Das konterte jemand mit der folgenden Beschreibung seiner Fahrweise

>>> Ich fahre aktuell bis 25km/h im 5 Gang, schalte danach hoch in den 7 und
>>> ab da geht's mit 30-33km/h weiter. Allerdings ohne Unterstützung, die
>>> greift erst erneut ein wenn Ich unter 25km/h fahre. Natürlich muss ich
>>> zwar dadurch weniger eigenleistung erbringen, aber die 30+/- zu halten
>>> ist trotzdem anstrengend.

Man kann das fraglos tun, meine Frage bezog sich aber darauf, warum 
jemand das tut bzw. in welcher Situation diese Fahrweise zweckmässig 
sein soll.

Wenn man mit einem nicht manipulierten Pedelec 30-33 km/h fährt, dann 
ist der Motor abgeschaltet und das Beschleunigen und Halten des Tempos 
erfordert dann erheblich mehr Leistung resp. Anstrengung, als wenn man 
in derselben Situation unmotorisiert mit einem Fahrrad führe, welches 
auf eine solche Fahrweise ausgelegt ist.  Das legt doch die Frage nahe, 
wo ist unter dem Strich der Vorteil, wo braucht man den? Wäre man, wenn 
man so fahren kann, ohne Gewicht und Akku mit einem auf Effizienz 
getrimmten Fahrrad nicht besser bedient?


> Wie kommt’s, dass die fanatischen
> Gegner der Technik immer nur schwarz und weiß kennen?

Ich würde mir mal ein einen neuen Spickzettel zulegen, der hier passt 
nicht.  Das Pedelec ist eine Neuauflage eines Konzepts aus der Steinzeit 
der Motorisierung, das man besser in der Mottenkiste gelassen hätte. 
Hätte man Fahrräder mit den Möglichkeiten aktueller Technik mit einem 
Hilfsantrieb ausstatten wollen, welcher die Vorteile von Rad und Kfz 
kombiniert, statt die Nachteile, hätte es erheblich bessere Ansätze 
gegeben. Was diese angehende Sprachwissenschaftlerin und 
Marketingfachfrau entworfen hat, ist technisch gesehen so ziemlich die 
pessimale Lösung.  Aber das Marketing ist erste Sahne.

von Wolfgang S. (ws01)


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Karl schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Da schützt einen der Autoverkehr
>
> Du scheinst noch nie auf einer richtigen Landstraße gefahren zu sein.

Ich bin in den letzten Jahren regelmässig aus der Stadt raus und weit 
ins Land hineingefahren, um auf richtigen Landstraßen fahren zu 
können. Bundestrassen und Kreisstrassen waren allerdings auch dabei. 
Aber auch mein Arbeitsweg führte aus der Stadt heraus.

> Alles was du beschreibst passt ehr auf die (Vor-) Stadt.

Tatsächlich verlasse ich auf vielen meiner Runden nicht nur die Stadt, 
sondern 30 km weiter sogar das Bundesland. :)

> Wer sich auf
> einer kurvigen Landstraße vom Autoverkehr, der mit 100 von hinten
> ankommt, geschützt fühlt und den geschotterten Waldweg (auf dem keine
> Glasscherben liegen) unsicher hält, hat einfach ein Wahrnehmungsproblem.

Ein Märchen bleibt ein Märchen, auch wenn jemand es gebetsmühlenartig 
wiederholt, so wie Du  das tust.

Unfälle im Längsverkehr, wie Du sie hier unterstellst, sind extrem 
selten. Weniger selten sind leider Unfälle, bei denen Radfahrer 
totgefahren werden, die Straßen zu queren versuchen, weil der einseitige 
Zweirichtungsradweg mal wieder die Strassenseite wechselt. Dass diese 
Straßen frei von Radfahrern wirken, weil man die Radfahrer am 
Straßenrand versteckt hat, spielt eine nicht unerhebliche Rolle dabei. 
Kaum etwas ist im Straßenverkehr so gefährlich wie das unbegründete 
Gefühl "hier bin ich völlig sicher."


> Du scheinst einfach ehr ein Autist zu sein, dem die Einsicht in fremde
> Gedankenwelten völlig fremd ist.

Du mußt es ja wissen. Hältst Du es eigentlich für normal, jeden 
Kommentar mit einer feisten Beleidigung zu garnieren?

von Greta (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:

> Das Pedelec ist eine Neuauflage eines Konzepts aus der Steinzeit
> der Motorisierung, das man besser in der Mottenkiste gelassen hätte.

Ein Musterbeispiel ideologischer "Argumentation".

von Percy N. (vox_bovi)


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Programmierer schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> Du darfst zwar innerorts mangels abweichender Beschilderung mit 70 km/h
>> radeln
>
> Du kennst die Regeln offenbar selbst nicht.
Welche Regel glaubst Du denn zu meinen?
> Geschwindigkeitsbegrenzungen
> gelten natürlich auch für Fahrräder, also innerorts 50 km/h außer bei
> anders lautender Beschilderung.
Jetzt mal Butter bei die Fische: Wo steht das in der StVO?

von Jack V. (jackv)


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Wolfgang S. schrieb:
> Das ist genau so wenig eine Antwort auf meine Frage wie die Auskunft "in
> Hamburg".

Sagmal … was willst du eigentlich? Möchtest du GPS-Tracks? Du kannst mal 
einfach hinnehmen, dass ich auch gerne mal ohne Motorunterstützung 
fahre – sei’s, weil ich über 25km/h bin, sei’s, weil ich das Ding 
einfach abgeschaltet habe. Ebenso könntest du die Information annehmen, 
dass ich die Unterstützung bei Bedarf dazuschalte – sei’s, weil ich grad 
faul (oder auch: von der Lohnarbeit erschöpft) bin, oder die selbst 
eingebrachte Energie eben auf einer längeren oder/und anspruchsvolleren 
Tour verteile.

Du könntest auch zur Kenntnis nehmen, dass ich mit diesem Nutzungsstil 
alles Andere als alleine bin – nimm mal die Scheuklappen ab, Mann. Es 
gibt nicht nur schwarz oder weiß. Und der Nabel der Welt bist du 
schonmal gar nicht, ebenso ist deine verquere Vorstellung keine 
Blaupause der Realität. Die ist bunt!

EOD o/

von Percy N. (vox_bovi)


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Wolfgang S. schrieb:
> Aber schon 250 W "Nenndauerleistung" und faktisch und legal 1 kW
> Kurzeitleistung und mehr (also mehr als Radsportler leisten, die bei
> einem Rennen über 200 km einen Schnitt von an die 50/h km fahren)
> erlauben es Sofakartoffeln mit retardierter Motorik in
> Verkehrssituationen zu geraten, die sie heftig überfordern.

Das sollte in dem entsprechenden Alter eigentlich nicht passieren.

von J. T. (chaoskind)


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Programmierer schrieb:
> Wirr. Man kann halt nichts machen dass Gelder veruntreut werden, ist
> halt so?

Kann man halt nix machen? Ernsthaft? Und wenn's bald wieder zum guten 
Ton kollektiv gehört, gegen Personengruppen vorzugehen deren Nase nicht 
passt, dann is das halt auch so, kann man nix machen. Kein Wunder dass 
die Nazis damals so leicht das Ruder in die Hand bekamen.
Versteh mich nicht falsch, ich hab/kenne auch kein (legales) Mittel, 
gegen sowas vorzugehen. Aber das deshalb einfach hinzunehmen kanns doch 
auch nicht sein.

Programmierer schrieb:
> Du kennst die Regeln offenbar selbst nicht. Geschwindigkeitsbegrenzungen
> gelten natürlich auch für Fahrräder, also innerorts 50 km/h außer bei
> anders lautender Beschilderung.

Da war die Polizistin, die meine Aussage aufnahm als mir mein Eigenbau 
von denen weggenommen wurde, aber anderer Meinung. Irgendwie kam es auf 
das Thema und ich ging auch davon aus, dass die Geschwindigkeit auch für 
Radfahrer gilt. Aber sie hat gesagt, als Radfahrer darfst du so schnell 
du kannst. Ich hab dann ungläubig gefragt "Und angenommen, ich mach ne 
"EPO-Kur" und lass mir n zweites Paar Beine wachsen und fahr dann mit 
200 durch die 30 Zone?" Sie sagte "auch das wäre ok, wobei sich bei 200 
ihre Probleme vermutlich alle von selbst lösen".

Ich hab es nun nicht in der StVO nachgeschlagen, fand sie aber auch 
nicht unglaubwürdig.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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J. T. schrieb:
> Ich hab es nun nicht in der StVO nachgeschlagen, fand sie aber auch
> nicht unglaubwürdig.

Dann gucke mal in § 3 Abs. 3 StVO! Und bitte genau lesen. Dann klärt 
sich das Rätsel.

von Ralf X. (ralf0815)


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Rainer Z. schrieb:
> J. T. schrieb:
>> Ich hab es nun nicht in der StVO nachgeschlagen, fand sie aber auch
>> nicht unglaubwürdig.
>
> Dann gucke mal in § 3 Abs. 3 StVO! Und bitte genau lesen. Dann klärt
> sich das Rätsel.

Bist Du mal ein unleidlicher Lehrer gewesen oder Thekensesser, der das 
Belehren anderer bis zum Exzess auszukosten versucht?
Warum sagst/schreibst Du nicht einfach, dass die unbeschilderte 
Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf öffentlichen Strassen für 
Fahrräder, Pedelecs, Fussgänger und vieles mehr keine Relevanz hat?

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ralf X. schrieb:
> Warum sagst/schreibst Du nicht einfach, dass die unbeschilderte
> Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf öffentlichen Strassen für
> Fahrräder, Pedelecs, Fussgänger und vieles mehr keine Relevanz hat?

Ach? Und dann hättest Du gemotzt, weil ich keine Quelle angegeben hätte?

Aber Kompliment, Du hast § 3 Abs. 3 StVO richtig gelesen. War doch nicht 
so schwer, oder?

von Percy N. (vox_bovi)


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J. T. schrieb:
> Ich hab dann ungläubig gefragt "Und angenommen, ich mach ne
> "EPO-Kur" und lass mir n zweites Paar Beine wachsen und fahr dann mit
> 200 durch die 30 Zone?" Sie sagte "auch das wäre ok,

Ein weiteres Beispiel dafür, dass man sich NIEMALS auf die 
Rechtsauskünfte von Polizisten verlassen sollte.

Vgl StVO Anlage 2 Nr 50

von Ralf X. (ralf0815)


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Rainer Z. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Warum sagst/schreibst Du nicht einfach, dass die unbeschilderte
>> Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf öffentlichen Strassen für
>> Fahrräder, Pedelecs, Fussgänger und vieles mehr keine Relevanz hat?
>
> Ach? Und dann hättest Du gemotzt, weil ich keine Quelle angegeben hätte?

Warum sollte ich bei einem wahr geschilderten und/oder erst recht mir 
bekannten Sachverhalt eine fehlende Quelle bemängeln.
Wenn ich es für nötig empfinde, würde ich so einen Kommentar lediglich 
mit Quelle ergänzen.

> Aber Kompliment, Du hast § 3 Abs. 3 StVO richtig gelesen. War doch nicht
> so schwer, oder?

Seit den 60ern des letzten Jahrhunderts hat es mich mächtig 
interessiert, was ich (u.a.) lt. StVO darf und was (eigentlich) nicht.
Aber aufgrund der Beschäftigung mit Deinem Kommentar weiss ich für eine 
gewisse Zukunft, wo genau in der StVO das mir seit über 50 Jahren 
bekannte Wissen gesetzlich verankert ist.
Du bist mein Held. *gg

von Kilo S. (kilo_s)


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Wolfgang S. schrieb:
> Man kann das fraglos tun, meine Frage bezog sich aber darauf, warum
> jemand das tut bzw. in welcher Situation diese Fahrweise zweckmässig
> sein soll.

Ich fahre auf einer viel befahrenen Straße in der stadt, wo andere 
Radfahrer teils sogar angehupt werden wenn sie normal und ohne stress 
fahren. (Schnitt ca. 15km/h)

Ich in gleicher Situation mit 30km/h werde weniger oft angehupt (bisher 
nur Ein mal) oder mit zu wenig Abstand überholt weil die Autofahrer 
nicht so sehr bremsen müssen.

Die geringere Behinderung des Verkehr führt zum Teil zu größerer 
Akzeptanz.

von Programmierer (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Wenn man mit einem nicht manipulierten Pedelec 30-33 km/h fährt, dann
> ist der Motor abgeschaltet und das Beschleunigen und Halten des Tempos
> erfordert dann erheblich mehr Leistung resp. Anstrengung, als wenn man
> in derselben Situation unmotorisiert mit einem Fahrrad führe

In der Ebene wohl kaum. Da spielt das Gewicht eine untergeordnete Rolle, 
da geht es nur um Aerodynamik. Die meisten klobigen Stadt-E-Bikes 
schneiden da zwar nicht gut ab, aber es gibt auch stromlinienförmige 
E-Rennräder.

Wolfgang S. schrieb:
> Unfälle im Längsverkehr, wie Du sie hier unterstellst, sind extrem
> selten.

Und dich stört es überhaupt nicht kontinuierlich haarscharf dem Tod zu 
entgehen wenn die Stahlkolosse mit viel zu wenig Abstand hupend an dir 
vorbei rauschen? Mann, du musst Nerven aus Carbonfasern haben. Respekt!

Percy N. schrieb:
>> Geschwindigkeitsbegrenzungen
>> gelten natürlich auch für Fahrräder, also innerorts 50 km/h außer bei
>> anders lautender Beschilderung.
> Jetzt mal Butter bei die Fische: Wo steht das in der StVO?

Ah du hast Recht, die 50 km/h gelten tatsächlich nur für Kfz. Wer mit 
70km/h innerorts unterwegs ist wird aber garantiert einfach nach §1 
verknackt.

J. T. schrieb:
> Kann man halt nix machen? Ernsthaft?

[ ] Du hast die Ironie/Zynismus verstanden

Kilo S. schrieb:
> Die geringere Behinderung des Verkehr führt zum Teil zu größerer
> Akzeptanz.

Der Verkehr behindert sich selbst. Hätten wir eine vernünftige 
Radinfrastruktur, wären mehr Menschen auf dem Rad unterwegs, wären 
weniger Autos unterwegs, wäre der Autoverkehr weniger behindert. Würden 
Autos mit ihrem Lärm, Abgasen, gigantischen Flächenverbrauch, 
ausgrenzender Infrastruktur mich weniger behindern, könnte ich sie auch 
besser akzeptieren.

von Percy N. (vox_bovi)


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Programmierer schrieb:
> Ah du hast Recht, die 50 km/h gelten tatsächlich nur für Kfz. Wer mit
> 70km/h innerorts unterwegs ist wird aber garantiert einfach nach §1
> verknackt.

Wer soll das garantieren - Du etwa?

Zudem ist § 1 StVO keine OWi-Norm

Falls Du § 49 I Nr 1 meinen solltest - verfassungsrechtlich arg 
bedenklich! -, liegst Du vermutlich falsch. In Frage käme aber § 49 I Nr 
3 iVm § 3 I.

Lies noch einmal genau:
Percy N. schrieb:
> Du darfst zwar innerorts mangels abweichender Beschilderung mit 70 km/h
> radeln, aber Du solltest hoffen, dass niemand in der Nähe ist, denn wenn
> es schief geht, bist Du ground zero. Ebenso kann es witterungsbedingt
> erforderlich sein, auf einer leeren Hauptverkehrsstraße kaum schneller
> als mit Schrittgeschwindigkeit zu fahren?

Das letzte "?" muss natürlich ein "!" sein; ich hoffe, dass das klar 
war.

von Tom (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Die geringere Behinderung des Verkehr führt zum Teil zu größerer
> Akzeptanz.

Die Behinderung sind die 2 Tonnen Plaste und Metall.
Wie geframed muss man sein um aus dem Täter das Opfer zu machen?

von Kilo S. (kilo_s)


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Tom schrieb:
> Die Behinderung sind die 2 Tonnen Plaste und Metall.
> Wie geframed muss man sein um aus dem Täter das Opfer zu machen?

Soll ih dir mal was sagen, diese "Tretrollerchen" mit Motor zb. Sind für 
mich ebenfalls eine "Verkehrsbehinderung".

Bei so einem Teil auf dem radwegs muss ich nämlich wieder bremsen, 
schalten, beschleunigen und überholen. Je nach dem ob die 
Fahrbahnüberhaupt frei genug zum überholen ist. So und nun fühlt sich 
eben der Autofahrer ebenso wenn er ein Fahrrad überholen muss. Und noch 
dazu mit einem im Schnitt locker 2m breiten Fahrzeug bei höchstens 3m 
Fahrbahn mit 1,5m Abstand zum Radfahrer...

Ich kann schon verstehen das man da kein bock drauf hat, wobei es nicht 
die Schuld des Auto/Roller/Rad-fahrer ist. Bessere Infrastruktur und 
schon würde sich auch keiner mehr in die quere kommen.

Hier gehen die Radwege, so einigermaßen, bei Regen etwas scheiße weil 
man zum Teil jeden Gulli auf dem weg überfahren muss, aber immerhin 
keine Schlaglöcher und nur kleine Unebenheiten.

von Percy N. (vox_bovi)


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Kilo S. schrieb:
> Und noch dazu mit einem im Schnitt locker 2m breiten Fahrzeug

Welche Sorte Schwerlasttransporter meinst Du?

von Kilo S. (kilo_s)


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Percy N. schrieb:
> Welche Sorte Schwerlasttransporter meinst Du?

Selbst unser altes Auto hatte 2,03m Breite.
(Spiegel zu Spiegel)

Und hier fahren doch recht viele SUV rum.

von Percy N. (vox_bovi)


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Kilo S. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>
>> Welche Sorte Schwerlasttransporter meinst Du?
>
> Selbst unser altes Auto hatte 2,03m Breite.
> (Spiegel zu Spiegel)

Ach, Du meinst mit "im Schnitt" den Querschnitt eines bestimmten 
Modells? Sorry, das war nicht zu ahnen. So, wie Du es geschrieben 
hattest, war vom arithmetischen Mittel oder Median aller Fahrzeuge 
auszugehen.

> Und hier fahren doch recht viele SUV rum.

Mag sein. Und? Ein SJ 410 ist keine 1,50 m breit, ein Vitara keine 1,80.

Auch ein Mercdedes G bleibt unter 2 m.

Was also willst Du uns mitteilen?

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Percy N. schrieb:
> Ach, Du meinst mit "im Schnitt" den Querschnitt eines bestimmten
> Modells?

Im Schnitt habe ich hier jeden Tag mindestens 3, eher 4 Fahrzeuge die 
ohne freie gegenspur bei der gegebenen Fahrbahn breite nur überholen 
können (mit passendem Abstand) wenn die Gegenfahrbahn frei ist. Die 
Fahrbahnen hier ca. 3m Breite, +Radweg am rechten Rand.

Modell ect. Ist dabei wurscht, die scheinen alle so um die 2m Breite zu 
haben, sonst müssten sie ja nicht so weit nach links zum überholen.

Bei einem Fahrzeug mit 1,60m Breite braucht man keine halbe linke 
Spur...

Beitrag #6911401 wurde vom Autor gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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Kilo S. schrieb:
> Bei einem Fahrzeug mit 1,60m Breite braucht man keine halbe linke
> Spur...

Ach, wirklich? Wie schön.

Leider reicht die rechte Spur trotzdem nicht, sofern sie schmaler als 
fünf Meter ist.

von Ralf X. (ralf0815)


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Kilo S. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Ach, Du meinst mit "im Schnitt" den Querschnitt eines bestimmten
>> Modells?
>
> Im Schnitt habe ich hier jeden Tag mindestens 3, eher 4 Fahrzeuge die
> ohne freie gegenspur bei der gegebenen Fahrbahn breite nur überholen
> können (mit passendem Abstand) wenn die Gegenfahrbahn frei ist. Die
> Fahrbahnen hier ca. 3m Breite, +Radweg am rechten Rand.
>
> Modell ect. Ist dabei wurscht, die scheinen alle so um die 2m Breite zu
> haben, sonst müssten sie ja nicht so weit nach links zum überholen.
>
> Bei einem Fahrzeug mit 1,60m Breite braucht man keine halbe linke
> Spur...

Nicht einmal im Primzip hast Du Recht.
Durch "ungünstige" Verhältnisse ging es bei einer Bekannten darum, zwei 
Sichtschutzelemente 180 x 180 cm auf dem Dach eines Chevrolet Spark vom 
Baumarkt zu ihrem Eigenheim zu transportieren.
Eine akzeptable Transportsicherung bedingte zusätzlich eine Überlappung 
der Rahmen von ~6cm (zzgl. 2 x Gurtstärke), also mal rund 1,87cm.

Der Spark, der bei Wiki und anderswo als Klein st wagen geführt wird, 
hat lt. Zulassung lediglich eine Breite von knapp 1,6m und die StVO 
einen seitlichen Überstand der Ladung untersagt.
Schlecht für 1,86+m...

Aber die StVO misst zwischen den Spiegelaussenkanten, also mal gemessen:
Gute 1,90m, also kein Problem selbst bei diesem Kleinstwagen .

Es ist bei verdammt grossen PKW erstaunlich, wieviel weniger Fahrbreite 
nach StVO diese nach den Grunddaten die ggü. dem Gefühl brauchen.

Als Zweiradfahrer dürfte es halbwegs egal sein, wessen rechter 
Aussenspiegel mich erwischt.
40cm Breitenunterschied nach StVO macht bein  Überholen zwar einigen 
aus, aber nicht den hier behaupteten Unterschied bzgl. der 
Gegenfahrbahn/Spur.

Wenn ich mit Zweirädern vernünftiger Bauart  und Verhaltens unterwegs 
bin, entspricht das negative Fahrverhalten der Fahrzeugführer eher der 
statistischen Verteilung der Fahrzeugklassen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Aber die StVO misst zwischen den Spiegelaussenkanten,

Ach?

von Wolfgang S. (ws01)


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Ralf X. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> J. T. schrieb:
>>> Ich hab es nun nicht in der StVO nachgeschlagen, fand sie aber auch
>>> nicht unglaubwürdig.
>>
>> Dann gucke mal in § 3 Abs. 3 StVO! Und bitte genau lesen. Dann klärt
>> sich das Rätsel.
>
> Bist Du mal ein unleidlicher Lehrer gewesen oder Thekensesser, der das
> Belehren anderer bis zum Exzess auszukosten versucht?
> Warum sagst/schreibst Du nicht einfach, dass die *unbeschilderte*
> Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf öffentlichen Strassen für
> Fahrräder, Pedelecs, Fussgänger und vieles mehr keine Relevanz hat?

Das ist mal wieder typisch. Wenn Leute mit solchen Irrtümern erwischt 
werden und das sachlich richtig gestellt wird, dann wird sich nicht etwa 
bedankt oder entschuldigt,  sondern dann werden Leute wie Ralf X. und 
andere ausfallend.

Zur Erinnerung: die Behauptung, um die es ging, **war**

"Du darfst zwar innerorts mangels abweichender Beschilderung mit 70 km/h 
radeln ..."

Es war völlig klar, das es um das innerörtlich _ohne weitere 
Beschilderung_ geltende Limit von 50 km/h ging.

von Wolfgang S. (ws01)


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Lulu schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Meine Erfahrung ist gegenteilig. Es ist schon sehr lange her, dass ich
>> mich entschlossen hatte, mit dem Fahrrad statt mit dem Motorrad bzw. dem
>> Auto zur Arbeit zu fahren und ich muß zugeben, dass ich dieser Illusion
>> auch sehr lange unterlegen bin und auf die propagierten verkehrsarmen
>> Umwege, Waldwege, Radwege usw. geflüchtet bin und über den gefährlichen
>> Autoverkehr gejammert habe.  Klüger bin ich erst geworden, nachdem ich
>> begonnen hatte, auch im Winter und bei Wind und Wetter mit dem Rad zu
>> fahren.  Da sind diese Umwegewdann oft blockiert, Radwege nicht geräumt
>> oder durch dorthin geräumten Schnee, durch Wartungsarbeiten, Rückschnitt
>> von Straßenbegleitgrün, Bauarbeiten, etc. pp. blockiert, ohne
>> Alternative, weil "im Winter fährt doch eh niemand Rad".
>
> Hier kann man auch für Fahrräder routen lassen:
>
>  https://classic-maps.openrouteservice.org
>
> Und für Strecken die ich öfters fahre probiere ich auch unterschiedliche
> Routen aus.

Sag bloß. :-) Das beste Routing hilft aber nichts gegen die 
beschriebenen Mängel von Radwegen, wenn man durch die Einstellung "für 
Fahrräder" auf eben diese geschickt wird.

So weit war ich jedenfalls vor schon vor siebzehn Jahren, da hatte ich 
angefangen, auf Urlaubstouren das Autonavi auf dem Fahrrad 
mitzuschleppen und gelegentlich damit zu routen. Schon damals habe ich 
herausgefunden, dass die Einstelllung "Fahrrad" einen da auf Umwege und 
auf Trampelpfade im Gehölz schickt. Die Einstellung Motorrad resp. Auto, 
wo nicht vorhanden, zusammen mit "kürzeste Strecke", Abwählen von 
Autobahnen, ggfs. veränderte Gewichtung (Landstrassen bevorzugen) ergab 
oft genau die Strecke, die ich auch so gewählt hätte.

Für den Arbeitsweg war das aber belanglos. Für Kurzstrecken wie 25 km 
Roundtrip gibt es so viele Möglichkeiten nicht. Und sonderlich hilfreich 
sind die OSM-Daten bei der Routenwahl unter Vermeidung von Radwegen auch 
nicht. Der obige Service benutzt auch nichts anderes.  Ich persönlich 
verwende für größere Distanzen in unbekanntem Gelände gerne Brouter
(https://brouter.de/brouter-web/) mit eigenem Profil und fahre dann die 
resultierende Track ab, aber nie, ohne diese vorher akribisch redigiert 
zu haben - es werden immer wieder, wenn man Radwege nicht grundsätzlich 
ausschließt, weite Umwege durch die Pampa reingeschummelt, wo man auf 
der wenig befahrenen Landstraße einfach durchfahren könnte, weil irgend 
ein Trottel einen Weg durchs Unterholz gefunden und das bei OSM als 
"Radweg" eingetragen hat. Oder Straßen mit benutzungspflichtigen 
Radwegen gewählt, wo man ggfs. leichte Umwege über Straßen ohne Radweg 
inkaufnehmen würde.

von Wolfgang S. (ws01)


Lesenswert?

Kilo S. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Man kann das fraglos tun, meine Frage bezog sich aber darauf, warum
>> jemand das tut bzw. in welcher Situation diese Fahrweise zweckmässig
>> sein soll.
>
> Ich fahre auf einer viel befahrenen Straße in der stadt, wo andere
> Radfahrer teils sogar angehupt werden wenn sie normal und ohne stress
> fahren. (Schnitt ca. 15km/h)
>
> Ich in gleicher Situation mit 30km/h werde weniger oft angehupt (bisher
> nur Ein mal) oder mit zu wenig Abstand überholt weil die Autofahrer
> nicht so sehr bremsen müssen.

Und genau das verstehe ich nicht bzw. halte es für eine 
Fehleinschätzung. Erstens hat die Frage, auf welches Tempo jemand 
abbremsen muss, der nicht überholen kann, nichts damit zu tun, mit 
welchem Seitenabstand er überholt, wenn er es kann. Zweitens dauert der 
Überholvorgang eher etwas länger, wenn Du schneller fährst.  Drittens 
ist es formal weder eine Behinderung, wenn Du mit dem Fahrrad 15 km/h 
fährst, noch wenn Du 30 km/h fährt. Das ist nur eine krankhafte 
Vorstellung von Menschen, die das Auto für das Maß aller Dinge halten 
und damit einen Exklusivanspruch auf die Straßen zu haben glauben. 
Darauf sollte man sich gar nicht erst einlassen.

Aber das war gar nicht meine Frage. Du sprachst davon, mit 
Motorunterstützung auf 25 km/h zu beschleunigen und führest dann (Zitat) 
"mit 30-33km/h weiter". Das bedeutet, dass Du mit Deinem Fahrzeug dort 
ohne Motorunterstützung 30-33 km/h fahren kannst.  Es bedeutet aber 
auch, dass Du mit einem geeigneten nicht motorisierten Fahrrad noch 
schneller fahren könntest. Gewiss hilft Dir der Motorantrieb eines 
E-Bike mit Turbostufe, Boostertaste und was weiß ich, auf 25 oder 27 
km/h zu kommen, aber oberhalb davon steigt die benötigte 
Antriebsleistung bis 30 oder 33 km/h noch einmal erheblich an, weil dort 
der quadratisch zunehmende Luftwiderstand schon längst überwiegt. 
M.a.W. mit z.B. einem Rennrad oder einem anderen auf solche 
Geschwindigkeiten ausgelegten Fahrrad (sprich: wenig Gewicht, für das 
Pedalieren günstige Geometrie, aerodynamische Haltung möglich) 
erforderte es weniger Leistung, um dieses Tempo zu halten.

Niemand bestreitet, am wenigsten ich, dass man mit einem Kraftfahrzeug, 
incl. der Pedelec mit weniger Eigenleistung im Geschwindigkeitsbereich 
bis 25 km/h (mit dem Augenzwinkernzuschlag bis 28 km/h) fahren kann als 
mit einem Fahrrad.   Aber das da ist nun gewiss kein Beispiel dafür. Im 
Gegenteil, es zeigt eine typische Verkehrssituation, in der man mit 
einem echten Fahrrad besser dran ist: man fährt in der Ebene mit etwas 
über 30 km/h, muss aber nicht die rund zehn Kilo Zusatzgewicht für Akku 
und Motor mit sich herumschleppen, die sich dann auch beim Beschleunigen 
und auf Anstiegen selbst unabdingbar machen.

>
> Die geringere Behinderung des Verkehr führt zum Teil zu größerer
> Akzeptanz.

Auch in diesem Thread wurde gegen Mopeds und S-Pedlec gehetzt, die mit 
45 km/h gefahren werden. Dies zeigt, dass sich die Minderheit der 
Autofahrer, die einen Exklusivanspruch auf Fahrbahnen zu haben glauben, 
so kaum besänftigen läßt.  Straßen sind für alle da und deren Fahrbahnen 
auch für diejenigen, die kein Kfz benutzen können oder benutzen wollen.

Man darf getrost davon ausgehen, dass jemand, der langjährig und mit 
Kraft Fahrrad fährt, sein Fahrzeug beherrscht und weiß, wie man im 
Straßenverkehr kooperiert, alle anderen erheblich weniger behindert, als 
wenn er seine Wege mit einem Auto zurücklegen würde. Nur vorsorglich, 
Kooperation heißt nicht, bedingungslos zurückzustecken.

von Ralf X. (ralf0815)


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Wolfgang S. schrieb:
> Man darf getrost davon ausgehen, dass jemand, der langjährig und mit
> Kraft Fahrrad fährt, sein Fahrzeug beherrscht und weiß, wie man im
> Straßenverkehr kooperiert, alle anderen erheblich weniger behindert, als
> wenn er seine Wege mit einem Auto zurücklegen würde. Nur vorsorglich,
> Kooperation heißt nicht, bedingungslos zurückzustecken.

Was hälst Du von einem Startup für Zertifikate für solche altverdienten 
Kraftradler wie Dich?
Bewerber bekommen gegen Gebühr und Sicherheitsleistung eine "Fussfessel" 
oder anderes Teil, um ein Bewegungsprofil über 3 Monate aufzuzeichnen, 
dazu passende Cams (360°. Hel, Schultern, etc..), die sich bei mehr als 
6km/h automatisch einschalten und die Daten/Videos zur Auswertung 
freigeben.

Bei erfolgreicher Begutachtung bekommt der Radler ein Trikot mit einem 
QR-Code vorne und hinten in passender Grösse in grau, mit dem jeder mit 
der passender App das Profil ansehen, überprüfen (passt das Gesicht und 
das Fahrrad (Non-Ebike!)?)  und bewerten kann.
Je nach km/a und Bewertung sowie Zahlungsstatus/Mitgliedschaftsdauer 
bekommt der Superbiker das Trikot auch in bronze, silber, gold, platin, 
etc.

Du könntest einen eigenen YT-/Twitter-/Insta-Kanal aufmachen, wo 
begeisterte Autofahrer Bilder und Videos von Dir einstellen und ruckzuck 
Millionär werden.

von Percy N. (vox_bovi)


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Wolfgang S. schrieb:
> Drittens ist es formal weder eine Behinderung, wenn Du mit dem Fahrrad
> 15 km/h fährst, noch wenn Du 30 km/h fährt.

Wolfgang S. schrieb:
> Man darf getrost davon ausgehen, dass jemand, der langjährig und mit
> Kraft Fahrrad fährt, sein Fahrzeug beherrscht und weiß, wie man im
> Straßenverkehr kooperiert, alle anderen erheblich weniger behindert, als
> wenn er seine Wege mit einem Auto zurücklegen würde.

Mitunter wandelt sich die Auffassung innerhalb eines einzigen Beitrags.

von Thomas B. (franzbing)


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Habe ein 1992-Trekking-Rad mit Produkten der Heidelberger Firma ebs in 
ein PEdelec verwandelt. Weil toll, das meiner Frau ebenso.
Wir sind beide überglücklich und lassen das kostenfressende Auto nun 
einfach stehen. Reichweite mit Gepäck in Württemberger Hügelland max. 
80km!
Also: jederzeit wieder Umbau mit den ebs-Komponenten.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Also: jederzeit wieder Umbau mit den ebs-Komponenten.
Wie viel Kohle gibt es für die Werbung?

> und lassen das kostenfressende Auto nun einfach stehen.
Mit der Kohle aus der Werbung kannst du das Auto bald wieder nutzen.

> Reichweite mit Gepäck in Württemberger Hügelland max. 80km!
Da ich selber ein Pedelec habe, kann ich nur sagen: ELENDER LÜGNER !!!

von Programmierer (Gast)


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Axel L. schrieb:
>> Reichweite mit Gepäck in Württemberger Hügelland max. 80km!
> Da ich selber ein Pedelec habe, kann ich nur sagen: ELENDER LÜGNER !!!

Was stimmt denn bei dir nicht? Bezweifelst du ernsthaft dass es Pedelecs 
mit >= 80km Reichweite gibt? Gibt es definitiv, und ist absolut gängig. 
Habe ich selbst höchstpersönlich beobachtet, und das bei einem 
gewöhnlichen 0815-Touren-E-Bike, im rheinischen Vorgebirge, mit Gepäck, 
bei einigermaßen zügigem Tempo.

von Wolfgang S. (ws01)


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Percy N. schrieb im Beitrag #6913718 zu meinem 
Beitrag "Re: Stadtfahrrad in E-Bike":
:
> Mitunter wandelt sich die Auffassung innerhalb eines einzigen Beitrags.

Quark. Die zitierten beiden Sätze sind komplett aus dem Zusammenhang 
gerissen. Tatsächlich hatte ich in 
Beitrag "Re: Stadtfahrrad in E-Bike" eine 
einfache technisch orientierte Frage gestellt, nämlich die nachfolgend 
zitierte. Die hat Kilo S. leider nicht beantwortet. Schade, es wird also 
sein Geheimnis bleiben.

<snip>

... Du sprachst davon, mit
Motorunterstützung auf 25 km/h zu beschleunigen und führest dann (Zitat)
"mit 30-33km/h weiter". Das bedeutet, dass Du mit Deinem Fahrzeug dort
ohne Motorunterstützung 30-33 km/h fahren kannst.  Es bedeutet aber
auch, dass Du mit einem geeigneten nicht motorisierten Fahrrad noch
schneller fahren könntest. Gewiss hilft Dir der Motorantrieb eines
E-Bike mit Turbostufe, Boostertaste und was weiß ich, auf 25 oder 27
km/h zu kommen, aber oberhalb davon steigt die benötigte
Antriebsleistung bis 30 oder 33 km/h noch einmal erheblich an, weil dort
der quadratisch zunehmende Luftwiderstand schon längst überwiegt.
M.a.W. mit z.B. einem Rennrad oder einem anderen auf solche
Geschwindigkeiten ausgelegten Fahrrad (sprich: wenig Gewicht, für das
Pedalieren günstige Geometrie, aerodynamische Haltung möglich)
erforderte es weniger Leistung, um dieses Tempo zu halten.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang S. (ws01)


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Programmierer schrieb:
> Bezweifelst du ernsthaft dass es Pedelecs
> mit >= 80km Reichweite gibt? Gibt es definitiv, und ist absolut gängig.

Es gibt sogar Fahrräder (für Neulinge: das sind E-Bikes ohne Motor), 
die eine Reichweite über 100 km haben. Ich besitze so eines und es war 
nicht mal sonderlich teuer. :-)


> Habe ich selbst höchstpersönlich beobachtet, und das bei einem
> gewöhnlichen 0815-Touren-E-Bike, im rheinischen Vorgebirge, mit Gepäck,
> bei einigermaßen zügigem Tempo.

Dito, allerdings ohne Gepäck. Ich kenne aber Leute, die besitzen sogar 
Fahrräder, die mehr als die dopppelte Reichweite haben. :-)

von Programmierer (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> einfache technisch orientierte Frage gestellt, nämlich die nachfolgend
> zitierte

Wo ist da eine Frage? Da ist nichtmal ein Fragezeichen.

Wolfgang S. schrieb:
> Es gibt sogar Fahrräder (für Neulinge: das sind E-Bikes ohne Motor),
> die eine Reichweite über 100 km haben. Ich besitze so eines und es war
> nicht mal sonderlich teuer. :-)

Wow, ganz toll. Ich hab vier.

von Percy N. (vox_bovi)


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Wolfgang S. schrieb:
> Es bedeutet aber
> auch, dass Du mit einem geeigneten nicht motorisierten Fahrrad noch
> schneller fahren könntest.

So, so ...

von Wolfgang S. (ws01)


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Programmierer schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> einfache technisch orientierte Frage gestellt, nämlich die nachfolgend
>> zitierte
>
> Wo ist da eine Frage? Da ist nichtmal ein Fragezeichen.

Oh heilige Einfalt. Glaubst Du ernsthaft, nur Sätze, die am Ende ein 
Fragezeichen haben, stellten eine Frage dar?

Die ursprüngliche Frage war "Jedoch wüsste ich gerne, unter welchen 
Bedingungen Du so fährst und warum."

Und zur Erklärung hatte ich ausgeführt, dass Fahren mit "30-33 km/h" 
wohl kaum ein Anwendungsgebiet für ein Motorfahrzeug vom Typ Pedelec 
sei, bei dem Motor und Akku bei diesem Tempo längst nicht mehr 
antreiben, sondern totes Gewicht sind, das man zusätzlich beschleunigen 
und bewegen muß.

Der Absatz von Kilo S., auf den sich meine Frage bezog, lautete

>>> Ich fahre aktuell bis 25km/h im 5 Gang, schalte danach hoch in den 7 und ab da 
geht's mit 30-33km/h weiter. Allerdings ohne Unterstützung, die greift erst erneut 
ein wenn Ich unter 25km/h fahre. Natürlich muss ich zwar dadurch weniger 
eigenleistung erbringen, aber die 30+/- zu halten ist trotzdem anstrengend.

Ich finde dieses Verhalten kurios. Aber ok - Kilo S erklärt sich nicht, 
Dich interessiert's nicht, es ärgert Dich aber, wenn jemand nachfragt. 
Ich könnte nun fragen, welchen wunden Punkt eines Programmierers das 
getroffen hat ...

... aber, ehrlich gesagt, so spannend ist das Thema nun auch wieder 
nicht.

>
> Wolfgang S. schrieb:
>> Es gibt sogar Fahrräder (für Neulinge: das sind E-Bikes ohne Motor),
>> die eine Reichweite über 100 km haben. Ich besitze so eines und es war
>> nicht mal sonderlich teuer. :-)
>
> Wow, ganz toll. Ich hab vier.

Sag bloß. An jeder Ecke eines und vorne ein Motor? :-)

Vorsorglich: das hat zwar hinten ein Fragezeichen ...

von Klaus-Dieter F. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Übrigens vermute ich, dass selbst E-Bike fahren immer noch deutlich
> gesünder ist als Auto fahren.

Nicht wenn ein LKW über dich drüber fährt und dich mit seiner hinteren 
Zwillingsbereifung wie einen Kuchenteig auf die doppelte Länge auswalzt.

von Programmierer (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Ich finde dieses Verhalten kurios. Aber ok - Kilo S erklärt sich nicht,
> Dich interessiert's nicht, es ärgert Dich aber, wenn jemand nachfragt.

Es ist aber leicht zu erklären. Der Motor hilft beim 
Beschleunigen/Anfahren. Das ist besonders hilfreich in der Stadt, wenn 
man alle 3 Minuten an einer roten Ampel, zugeparktem Radweg, 
ein/aus-parkendem Auto usw. halten muss. Dank Motor kommt man schnell 
und komfortabel wieder auf Geschwindigkeit, besonders wenn man schweres 
Gepäck dabei hat. Wenn man im Flachen erstmal auf Geschwindigkeit ist, 
stört das zusätzliche Gewicht nicht, und man kann auf längeren Etappen 
gemütlich bei 30 km/h "cruisen". Ganz nebenbei hilft der Motor auch 
bergauf.

> Ich könnte nun fragen, welchen wunden Punkt eines Programmierers das
> getroffen hat ...

Du hast sie echt nicht mehr alle.

Klaus-Dieter F. schrieb:
> Nicht wenn ein LKW über dich drüber fährt und dich mit seiner hinteren
> Zwillingsbereifung wie einen Kuchenteig auf die doppelte Länge auswalzt.

Statistisch gesehen leben Radfahrer länger, weil die riesigen Vorteile 
für das Herz-Kreislauf-System das Verletzungsrisiko mehr aus 
ausgleichen. Das heißt natürlich nicht dass man blind durch die Gegend 
eiern soll.

von Klaus-Dieter F. (Gast)


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Programmierer schrieb:
> das Verletzungsrisiko

Es geht nicht um irgend ein Verletzungsrisiko. Sondern um das Risiko, 
von einem LKW übersehen und zermanscht zu werden. Das wars dann nämlich, 
danach ist Beerdigung. Diesem Risiko ist man ausgesetzt, wenn man 
mangels Radfahrweg gezwungen ist, die Straße zu benutzen.

> Das heißt natürlich nicht dass man blind durch die Gegend eiern soll.

Seltsame Logik: Wenn mich der LKW beim Überholen zermanscht, bin ich 
blind durch die Gegend geeiert? Schau lieber mal, wie viele 
Fahrzeuglenker durch im Fahrzeug verbauten Firlefanz und zusätzlich noch 
durch in der Hosentasche mitgebrachtes Kinderspielzeug abgelenkt sind.

von Programmierer (Gast)


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Klaus-Dieter F. schrieb:
> Seltsame Logik: Wenn mich der LKW beim Überholen zermanscht, bin ich
> blind durch die Gegend geeiert?

Wenn du dich in einer gefährlichen Situation hast überholen lassen, 
vielleicht schon.

Klaus-Dieter F. schrieb:
> Diesem Risiko ist man ausgesetzt, wenn man mangels Radfahrweg gezwungen
> ist, die Straße zu benutzen.

Richtig, aber der Erwartungswert dieses Risikos ist immer noch besser 
als der, nur Auto zu fahren. Denn die Statistik mit der Lebenserwartung 
berechnet auch solche Situationen ein. Im Auto kann man schließlich auch 
verunfallen UND tut nichts für seine allgemeine Gesundheit.

von J. T. (chaoskind)


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Programmierer schrieb:
> Wenn du dich in einer gefährlichen Situation hast überholen lassen,
> vielleicht schon.

Also ist es die bessere Wahl, mit seinem Fahrrad dem LKW den Weg zu 
versperren, damit man sich auch ja nicht in einer gefährlichen Situation 
überholen lassen kann.
Wobei man sich dann ja gefahrlos überholen lassen kann, weil man sich 
dann ja in ner gefährlichen Situation befindet.
Hab ich deine Logik in etwa richtig aufgefasst? ;-)

von Wolfgang S. (ws01)


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Klaus-Dieter F. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Übrigens vermute ich, dass selbst E-Bike fahren immer noch deutlich
>> gesünder ist als Auto fahren.
>
> Nicht wenn ein LKW über dich drüber fährt und dich mit seiner hinteren
> Zwillingsbereifung wie einen Kuchenteig auf die doppelte Länge auswalzt.

Trollpostings sollte man i.A. nicht kommentieren. Was hier aber einen 
Kommentar rechtfertigt, ist der Umstand, dass auf dem Wege auch gleich 
wieder eine Unwahrheit suggeriert wird, nämlich dass langsame 
Zweiradfahrer vornehmlich im Längsverkehr gefährdet sind, etwa beim 
Überholen.

Das Gegenteil ist richtig.  Die meisten schweren und die wenigen, aber 
immer noch zu vielen tödlichen Unfälle passieren beim Queren, und das 
überproportional häufig im Zusammenhang mit Radwegen, etwa wenn der 
Radweg einer überörtlichen Straße alle Naslang die Straßenseite 
wechselt, oder wenn Start oder Ziel auf der gegenüberliegenden Seite 
liegen.  Auch den Klassiker, Lkwfahrer kann beim Rechtsabbiegen über den 
Radweg die bevorrechtigte Radfahrerin nicht sehen und fährt sie tot, 
sollte man nicht vergessen.  Pedelecfahrer haben aus nicht immer 
nachvollziehbaren Gründen augenscheinlich eine Präferenz für Radwege und 
sind deswegen doppelt gefährdet.

Fazit: gesünder wäre es auch für die Fahrer und Fahrerinnen 
motorisierter Pseudofahrräder, auf der Fahrbahn einer Straße zu fahren - 
dort werden sie gesehen und wahrgenommen.

von Programmierer (Gast)


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J. T. schrieb:
> Also ist es die bessere Wahl, mit seinem Fahrrad dem LKW den Weg zu
> versperren, damit man sich auch ja nicht in einer gefährlichen Situation
> überholen lassen kann.

Richtig. Sobald Platz ist, kann man überholen lassen. Auf Radwegfreien 
und daher vermutlich schmalen Straßen sollten LKWs sowieso nicht schnell 
fahren.

> Wobei man sich dann ja gefahrlos überholen lassen kann, weil man sich
> dann ja in ner gefährlichen Situation befindet.
> Hab ich deine Logik in etwa richtig aufgefasst? ;-)

Hä??

Wolfgang S. schrieb:
> Pedelecfahrer haben aus nicht immer nachvollziehbaren Gründen
> augenscheinlich eine Präferenz für Radwege

Vielleicht weil sie VERPFLICHTET sind auf Radwegen zu fahren?

Wolfgang S. schrieb:
> Fazit: gesünder wäre es auch für die Fahrer und Fahrerinnen
> motorisierter Pseudofahrräder, auf der Fahrbahn einer Straße zu fahren

Das stimmt bei schlechten Radwegen. Noch besser ist aber eine gute 
Radinfrastruktur mit "protected bikelanes" und entsprechend ausgebauten 
Kreuzungen, wie gewisse andere Länder sie schon haben. Indem man z.B. 
bei Kreuzungen den Radweg weiter rechts die querende Straße kreuzen 
lässt, sehen abbiegende Kfz-Fahrer die Radfahrer rechts von sich statt 
weit hinten im toten Winkel wie bei straßennahen Radwegen. Dadurch sind 
Radfahrer viel leichter zu sehen. Außerdem dürfen an der Kreuzung keine 
intransparenten Barrieren zwischen Radweg und Straße sein, wie Bäume, 
parkenden Autos usw. Das war vor Jahrzehnten ein langer Streit in Bonn - 
an der Reuterstraße hat die Stadt trotz massiver Proteste durch ADFC & 
Co. den Radweg vor Autofahrern mittels Büschen versteckt, sodass 
abbiegende Autofahrer keine Chance hatten Kinder auf dem Radweg zu 
sehen. Mittlerweile ist der Radweg auf der Straße, auch nicht toll aber 
besser.

von Wolfgang S. (ws01)


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Programmierer schrieb:

> Wolfgang S. schrieb:
>> Pedelecfahrer haben aus nicht immer nachvollziehbaren Gründen
>> augenscheinlich eine Präferenz für Radwege
>
> Vielleicht weil sie VERPFLICHTET sind auf Radwegen zu fahren?

Das widerspricht meiner Erfahrung.  (Zu) viele Radfahrer fahren illegal 
auf Gehwegen, Pedelecfahrer nach meinem Eindruck eher noch häufiger als 
Nutzer richtiger Fahrräder.

Erstaunlich viele Radwegbenutzer sind aber offenbar auch missionarisch 
veranlagt.  Dass Radwege bei Autofahrern ein Revierschutzverhalten 
triggern, ist ja zu erwarten, das kennt man.  Dass man aber, wenn man 
einen mängelbehafteten und deswegen unbenutzbaren Radweg vermeidet, was 
die Benutzungspflicht zumindest strittig macht, und auf der sicheren 
Fahrbahn fährt, dann von der Seite von einem Radfahrer angequatscht 
wird, das ist schon verblüffend. Auf meinem Arbeitsweg ist mir das 
gelegentlich passiert. Könntest das Du gewesen sei?

Genau dieses Verhalten hatte ich im letzten Jahren gleich zweimal - nur 
dass der zweirädrige Verkehrserzieher motorisiert war (ein Pedelec fuhr) 
und der Radweg kein Radweg, sondern ein Gehweg mit Zusatzschild 
"Radfahrer frei" war.  Es schaut so aus, als hätten Pedelec-Fahrer auch 
diese Unart von Kfzfahrern übernommen: sie sehen Radwege, wo gar keine 
sind.

>
> Wolfgang S. schrieb:
>> Fazit: gesünder wäre es auch für die Fahrer und Fahrerinnen
>> motorisierter Pseudofahrräder, auf der Fahrbahn einer Straße zu fahren
>
> Das stimmt bei schlechten Radwegen. Noch besser ist aber eine gute
> Radinfrastruktur mit "protected bikelanes" und entsprechend ausgebauten
> Kreuzungen, wie gewisse andere Länder sie schon haben.

Du meinst diese Laufställchen, neuerdings auch gerne mit 
hundsgefährlichen Stolperkanten auf beiden Seiten, von denen aus man 
nicht links abbiegen kann und auf denen der Dreck noch dauerhafter 
liegenbleibt als auf konventionellen Radstreifen?   Und diese monströsen 
Kreisel, auf denen man, wo man mit dem Kfz mehr oder weniger geradeaus 
durchfahren kann, mit einem Fahrrad einen Umweg, eine langen, weiten 
Bogen fahren muß und viel mehr potentielle Konfliktpunkte mit Fußgängern 
und anderen Radfahren von allen Seiten hat?

Danke, aber nein Danke.  Konventionelle Kreisel ohne solche behindernde 
"Infrastruktur", vor allem die nicht überdimensionierten, bieten einem 
schmalen Fahrrad aufgrund seiner besseren Rangierfähigkeit Vorteile 
gegenüber Autos.  Dafür muss man allerdings radfahren können. Ich 
befürchte, dass vielen Radfahrern durch solch chaotische "Infrastruktur" 
die notwendigen Fähigkeiten dafür schon weitgehend verloren gegangen 
sind.  Manche bejubeln das, andere nicht.

von K. Wilhelm (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Hier in Bayern regnet es zur Zeit nicht, es SCHÜTTET!.

Nicht alles ist im gelobten Bayernland besser als bei die Preiß.
In Berlin regnet es jährlich nur etwa halb soviel wie in München.

von Wolfgang S. (ws01)


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Programmierer schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Ich finde dieses Verhalten kurios. Aber ok - Kilo S erklärt sich nicht,
>> Dich interessiert's nicht, es ärgert Dich aber, wenn jemand nachfragt.
>
> Es ist aber leicht zu erklären. Der Motor hilft beim
> Beschleunigen/Anfahren. Das ist besonders hilfreich in der Stadt, wenn
> man alle 3 Minuten an einer roten Ampel, zugeparktem Radweg,
> ein/aus-parkendem Auto usw. halten muss. Dank Motor kommt man schnell
> und komfortabel wieder auf Geschwindigkeit, besonders wenn man schweres
> Gepäck dabei hat. Wenn man im Flachen erstmal auf Geschwindigkeit ist,
> stört das zusätzliche Gewicht nicht, und man kann auf längeren Etappen
> gemütlich bei 30 km/h "cruisen".

Das hätte ich gerne mal für ein Pedelec konkret vorgerechnet, konkret 
mit den 33 km/h der von Kilo S. genannten "30-33 km/h" und "cruisen" im 
Flachen über die Distanz von 1.65 km (3 Min).


> Ganz nebenbei hilft der Motor auch
> bergauf.

Gewiss. Dass Pedelec verkappte Kfz sind, habe ich nicht bestritten. 
Bergauf existiert die Leistungslimitierung von Pedelec nicht mal mehr 
als rechtliches Feigenblatt. Auch das Beschleunigungsvermögen von 
Pedelec läßt längst die seinerzeitigen Benzinmofas alt aussehen. Die 
Dinger sind praktisch eine spurtstärkere Neuauflage der Mofas, aber 
leider den Fahrrädern rechtlich gleichgestellt worden. Und sie werden 
von manchen Leuten auch genau so benutzt, für einen nervösen Fahrstil 
(dauernder Wechsel zwischen Beschleunigen und Bremsen) wie seinerzeit 
mit Mofas und Mopeds, weil Energieverschwendung ja keine Rolle spielt.

Nur funktioniert das im konkreten Beispiel nicht so, nicht mal 
annähernd. Wer kräftig genug ist, ein konventionelles Pedelec über die 
genannte Distanz mit 33 km/h zu fahren, dürfte auch kaum Schwierigkeiten 
haben, es auf dieses Tempo zu bringen.

>
>> Ich könnte nun fragen, welchen wunden Punkt eines Programmierers das
>> getroffen hat ...
>
> Du hast sie echt nicht mehr alle.

Diese Bemerkung passt wohl besser auf jemanden, der sich "Programmierer" 
nennt und darüber lamentiert, dass eine offensichtliche Frage keine sei, 
weil die Formulierung kein Fragezeichen enthielte.

: Bearbeitet durch User
von Programmierer (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
>>
>
> Das widerspricht meiner Erfahrung.  (Zu) viele Radfahrer fahren illegal
> auf Gehwegen, Pedelecfahrer nach meinem Eindruck eher noch häufiger als
> Nutzer richtiger Fahrräder.

Wer redet von Gehwegen?!

Wolfgang S. schrieb:
> dann von der Seite von einem Radfahrer angequatscht wird, das ist schon
> verblüffend. Auf meinem Arbeitsweg ist mir das gelegentlich passiert.
> Könntest das Du gewesen sei?

Ich hab besseres zu tun.

Wolfgang S. schrieb:
> Du meinst diese Laufställchen, neuerdings auch gerne mit
> hundsgefährlichen Stolperkanten auf beiden Seiten, von denen aus man
> nicht links abbiegen kann

Man kannn, wenn es richtig gebaut ist.

Wolfgang S. schrieb:
> auf denen der Dreck noch dauerhafter liegenbleibt als auf
> konventionellen Radstreifen?

Es wird dich überraschen, aber man kann auch separierte Radwege pflegen 
und reinigen. Sogar noch besser, weil sie breiter sind. Das 
Laufställchen ist übrigens eine Sperre für Autos, weil die dann nicht 
auf dem Radweg parken können. Radfahrer können da problemlos zwischen 
den Pöllern durchfahren, wenn man meint dass das nötig ist.

Wolfgang S. schrieb:
> Und diese monströsen Kreisel, auf denen man, wo man mit dem Kfz mehr
> oder weniger geradeaus durchfahren kann, mit einem Fahrrad einen Umweg,
> eine langen, weiten Bogen fahren muß und viel mehr potentielle
> Konfliktpunkte mit Fußgängern und anderen Radfahren von allen Seiten
> hat?

Die drei Meter Umweg sind ein Problem für einen Supersportler wie dich? 
Die Konfliktpunkte werden übrigens reduziert, und wenn man es richtig 
macht haben Radfahrer Vorfahrt.

Wolfgang S. schrieb:
> Dafür muss man allerdings radfahren können. Ich befürchte, dass vielen
> Radfahrern durch solch chaotische "Infrastruktur" die notwendigen
> Fähigkeiten dafür schon weitgehend verloren gegangen sind.  Manche
> bejubeln das, andere nicht

Du bist anscheinend einer dieser furchtlosen Draufgänger. Deine Sorte 
vergisst allerdings gerne mal, dass auch unerfahrene Radfahrer 
existieren, z.B. auch Kinder. Wie sollen die die Erfahrung verlieren, 
wenn sie sie nie hatten? Würdest du ein 4-Jähriges Kind auf einem 
radwegfreien Kreisverkehr radeln lassen? Wie soll man je deinen 
Erfahrungslevel erreichen, wenn die Radinfrastruktur so furchteinflößend 
ist dass man sie lieber gar nicht nutzt?

Hier kann man mal wieder den Blick auf ein gewisses kleines Land im 
Westen richten: Dort ist die Radinfrastruktur hervorragend ausgebaut, 
Radwege sind abgetrennt und nicht zuparkbar, an Kreisverkehren und 
Kreuzungen separat geführt, Ampelschaltungen und Vorrang so geregelt 
dass Radfahrer meistens durchfahren können... Dies ist bewiesenermaßen 
sicherer und fühlt sich vor allem auch sicherer an. Dadurch können dort 
alle, vom 4-jährigen Kind bis zum Rentner, sicher und effizient radeln 
und tun das auch. Ist zwar schlecht für Adrenalinjunkies wie dich, aber 
ich würde das absolut bevorzugen. Natürlich auch weil mehr Radfahrer => 
Weniger Autos => Weniger Lärm & Dreck.

Mich würde mal interessieren ob du wirklich so furchtlos bist oder nur 
eine riesen Klappe hast. Kannst ja mal in München vorbei schauen und wir 
bewerten "gewisse" Vekehrssituationen anhand ihres Adrenalin-Faktors und 
ob so ein begnadeter Radsportler wie du das locker wegsteckst. Wie viele 
gefährliche Beinahe- und tatsächliche Unfälle hast du denn so täglich 
bei deiner Fahrweise?

Lustige Anekdote: Ich bin mal eine kleine Runde unter erschwerten 
Wetterbedingungen mit einer Internetbekanntschaft gefahren, der war erst 
draufgängerisch und furchtlos unterwegs. Er hat auch ein gutes Tempo 
vorgelegt in Situationen, die mir zu heikel waren. Jedenfalls hat er 
sich dann selbstverschuldet auf die Nase gelegt und wir mussten zurück 
schleichen. Stellt sich raus dass er schlecht vorbereitet war und die 
Fahrkünste auch nicht so dolle waren. Aber Hauptsache erstmal angeben. 
"Gschaftler" nennen die Ureinwohner das hier. Erinnert mich irgendwie 
sehr an dich.

Wolfgang S. schrieb:
> Das hätte ich gerne mal für ein Pedlelec konkret vorgerechnet

Was gibt's da zu berechnen? Man strampelt bis man bei 33 km/h ist. 
Gewicht ist im Flachen relativ egal. Deswegen sind moderne Aerobikes ja 
sogar schwerer als früher, weil Aerodynamik eben wichtiger ist.

Wolfgang S. schrieb:
> Wer kräftig genug ist, ein konventionelles Pedelec über die genannte
> Distanz mit 33 km/h zu fahren, dürfte auch kaum Schwierigkeiten haben,
> es auf dieses Tempo zu bringen.

Aber es ist auf Dauer, im städtischen Stop-And-Go, anstrengend. Er wird 
sicherlich nicht auf den üblichen 300m zwischen 2 roten Ampeln immer auf 
33 km/h beschleunigen. Das ist eher was für Landstraßen. 33km/h sind auf 
einem guten Fahrrad problemlos über viele Kilometer zu halten, egal ob E 
oder nicht. Die Aerodynamik ist hier sowieso am wichtigsten. Diese 
Geschwindigkeit eine Zeit lang zu halten ist eine ganz andere Belastung 
als das innerstädtische "Intervalltraining" mit Beschleunigen & 
Abbremsen.

Wolfgang S. schrieb:
>>
>
> Diese Bemerkung passt wohl besser auf jemanden, der sich "Programmierer"
> nennt und darüber lamentiert, dass eine offensichtliche Frage keine sei,
> weil die Formulierung kein Fragezeichen enthielte.

Deine wirren Gedankengänge sind einfach schwer zu befolgen.

von J. T. (chaoskind)


Lesenswert?

Programmierer schrieb:
> J. T. schrieb:
>
>> Also ist es die bessere Wahl, mit seinem Fahrrad dem LKW den Weg zu
>> versperren, damit man sich auch ja nicht in einer gefährlichen Situation
>> überholen lassen kann.
>
> Richtig. Sobald Platz ist, kann man überholen lassen. Auf Radwegfreien
> und daher vermutlich schmalen Straßen sollten LKWs sowieso nicht schnell
> fahren.
>> Wobei man sich dann ja gefahrlos überholen lassen kann, weil man sich
>> dann ja in ner gefährlichen Situation befindet.
>> Hab ich deine Logik in etwa richtig aufgefasst? ;-)
>
> Hä??

Was ich ausgedrückt haben wollte:
Meiner Erfahrung nach bitten die Lkw-Fahrer nicht um Erlaubnis, bevor 
sie einen Radfahrer überholen.

Als würde es die interessieren ob Platz ist oder nicht. Und wenn sie es 
versuchen, obwohl nicht genug Platz ist, ist es eine lebensmüde Idee, zu 
versuchen ihn daran zu hindern.

Immer noch "Häää", oder verstehst du nun, was für ein Unsinn da gepostet 
wurde?

von Programmierer (Gast)


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J. T. schrieb:
> Und wenn sie es versuchen, obwohl nicht genug Platz ist, ist es eine
> lebensmüde Idee, zu versuchen ihn daran zu hindern.

Es gibt da eine Hemmschwelle. Einen Radfahrer eng zu überholen sodass es 
"schon gut gehen wird" ist für viele okay, aber ihn direkt zu überfahren 
machen viele dann doch nicht. Diese Hemmschwelle kann man ausnutzen, 
indem man so mittig fährt, dass das Kfz nicht überholen kann ohne dich 
direkt umzubringen. Den meisten Fahrern ist klar, dass ihnen Mord nichts 
bringt. Vom Erwartungswert her ist es sicherer, nicht überholen zu 
lassen, denn die Wahrscheinlichkeit, an einen mörderischen Psychopathen 
zu geraten ist ziemlich gering. Der Kfz-Fahrer wird sich natürlich 
furchtbar aufregen und wie wild hupen, aber das tut nicht weh. Wenn er 
versucht ganz links trotzdem zu überholen (z.B. via Gegenspur), kann man 
nach rechts ausschwenken und damit Platz zwischen sich und Fahrzeug 
schaffen. Bis dahin sollte die Dashcam gestartet sein sodass man das 
Nummernschild bekommt und Anzeige erstatten kann.

von Percy N. (vox_bovi)


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Wolfgang S. schrieb:
> die wenigen, aber immer noch zu vielen tödlichen Unfälle

Aber wegen der paar hundert Morde wird immer so ein Gedöns  gemacht, 
dabei sind das noch weniger ...

Troll dich!

von J. T. (chaoskind)


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Programmierer schrieb:
> Diese Hemmschwelle kann man ausnutzen

die Hemmschwelle des Fahrers zu senken, bis er bereit ist dich zu 
schneiden, auszubremsen, freundlich für Umlackierung der Augenpartie zu 
sorgen und Löschung der Dashcamaufnahme per Zerstörung zu initieren. Je 
nach Gegend in der man fährt.

von Programmierer (Gast)


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J. T. schrieb:
> die Hemmschwelle des Fahrers zu senken, bis er bereit ist dich zu
> schneiden, auszubremsen, freundlich für Umlackierung der Augenpartie zu
> sorgen und Löschung der Dashcamaufnahme per Zerstörung zu initieren.

Sowas passiert nicht, sobald die Autofahrer aus ihrer motorisierten 
Waffe aussteigen trauen sie sich sowas nicht mehr. Außerdem kommen sie 
so definitiv nicht früher an der nächsten roten Ampel an, und das ist 
alles was für Autofahrer zählt und was der Grund fürs gefährliche 
Überholen ist. Weiterhin steigt durch solche Aktionen die 
Wahrscheinlichkeit, erwischt und verknackt zu werden. Daher belassen 
zumindest in Industriestaaten die Autofahrer es beim "Kavaliersdelikt" 
des engen Überholens.

von Wolfgang S. (ws01)


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Programmierer schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>>>
>>
>> Das widerspricht meiner Erfahrung.  (Zu) viele Radfahrer fahren illegal
>> auf Gehwegen, Pedelecfahrer nach meinem Eindruck eher noch häufiger als
>> Nutzer richtiger Fahrräder.
>
> Wer redet von Gehwegen?!

Ein gewisser Programmierer? Der hatte geschrieben (aber nicht gefragt) 
"Vielleicht weil sie VERPFLICHTET sind auf Radwegen zu fahren?"

Einige der übelsten Radwege mit Benutzungspflicht sind formal Gehwege, 
sie sind auch Gehwege. Manche sind aber nur Gehwege, werden aber nicht 
nur von Radfahrern, sondern zunehmend und rüpelhafter auch von 
Pedelecfahrern trotzdem illegal benutzt.  Aufgrund der die Kräfte 
durchschnittlicher Radfahrer weit übersteigenden Motorleistung von 
Pedelec ist das für Fußgänger erheblich gefährlicher.


>
> Wolfgang S. schrieb:
>> dann von der Seite von einem Radfahrer angequatscht wird, das ist schon
>> verblüffend. Auf meinem Arbeitsweg ist mir das gelegentlich passiert.
>> Könntest das Du gewesen sei?
>
> Ich hab besseres zu tun.

Na hoffentlich.

>
> Wolfgang S. schrieb:
>> Du meinst diese Laufställchen, neuerdings auch gerne mit
>> hundsgefährlichen Stolperkanten auf beiden Seiten, von denen aus man
>> nicht links abbiegen kann
>
> Man kannn, wenn es richtig gebaut ist.

Das ist die gängige Ausrede seit jeher. "Die Radwege, die wir in den 
letzen vierzig Jahren gebaut haben sind Mist, aber nächstes Jahr wir 
alles besser".

>
> Wolfgang S. schrieb:
>> auf denen der Dreck noch dauerhafter liegenbleibt als auf
>> konventionellen Radstreifen?
>
> Es wird dich überraschen, aber man kann auch separierte Radwege pflegen
> und reinigen. Sogar noch besser, weil sie breiter sind.

Nein, das überrascht mich nicht, denn das höre ich ebenfalls schon so 
lange, wie ich mich über gefährlich verschmutzte Radwege direkt neben 
sauberen Fahrbahnen aufrege.

Es wird dich aber vermutlich überraschen, dass von Autos befahrene 
Fahrbahnen eine solche regelmäßige Reinigung gar nicht nötig haben. Wo 
eine Fahrbahn nach einem Regen schon nach ein, zwei Stunden 
trockengefahren ist, bleibt der Radweg (oder -streifen) direkt daneben 
manchmal noch tagelang nass und glitschig.  Dito im Herbst, wenn das 
Laub gefallen ist. Auf der Fahrbahn ist das von den Autoreifen schnell 
zerkleinert und wird dann an den Straßenrand geschleudert. Auf dem 
separierten Radweg bleibt es liegen - der von den Autos weggeschleuderte 
Dreck ist dann zusätzlicht.

So etwas weiß allerdings nur jemand, der tatsächlich auch im Herbst und 
Winter regelmässig Strecken mit und ohne Radweg durch Stadt und Land 
fährt und Vergleiche anstellen kann.

> Das
> Laufställchen ist übrigens eine Sperre für Autos, weil die dann nicht
> auf dem Radweg parken können.

Echt jetzt? Verkauft wird das von den Separierungfans gerne auch als 
Schutz vor dem Überfahrenwerden durch Autos.

Auf der Fahrbahn braucht es eine solche Sperre übrigens nicht, da sorgt 
der Autoverkehr selber schon weitgehend für Hindernisfreiheit.  Und wo 
nicht, da ist meine Erfahrung, dass Fahrradfahrende mit einzelnen (für 
Autoverkehr) behindernd haltenden oder parkenden Autos bestens 
zurechtkommen. Aus eigener Erfahrung kann ich noch beisteuern, dass man 
dergleichen mit dem Rad sehr gut sogar zum eigenen Vorteil nutzen kann, 
weil man schmaler und kürzer ist. Wer kräftig genug ist, um im Sprint 
schnell über 25 km/h zu kommen, hat sogar gegenüber einen Pedelec 
Vorteile.


> Radfahrer können da problemlos zwischen
> den Pöllern durchfahren, wenn man meint dass das nötig ist.

Ich kenne einen Fall aus der Zeit vor dem derzeitigen Pedelecboom, da 
hat sich jemand beim Versuch, eine Bakenreihe zu queren, die i.W. genau 
so aufgestellt war, zum Krüppel gefahren.

Aber lass mich mal andersherum fragen: bist Du schon mal mit einem 
Zweirad deutlich schneller als bloß Pedelectempo gefahren? Ist dir das 
Konzept bekannt, dass man auf ein angemessenes Tempo beschleunigt, bevor 
man sich an geeigneter Stelle in den Verkehrsfluß einfädelt?  Ich 
bezweifle das, denn dann würdest du nicht solche Sprüche klopfen.

>
> Wolfgang S. schrieb:
>> Und diese monströsen Kreisel, auf denen man, wo man mit dem Kfz mehr
>> oder weniger geradeaus durchfahren kann, mit einem Fahrrad einen Umweg,
>> eine langen, weiten Bogen fahren muß und viel mehr potentielle
>> Konfliktpunkte mit Fußgängern und anderen Radfahren von allen Seiten
>> hat?
>
> Die drei Meter Umweg sind ein Problem für einen Supersportler wie dich?

Es sind nicht bloß drei Meter, ich bin kein Supersportler, sondern muss 
mit meinen Kräften haushalten, damit ich sie einsetzen kann, wenn ich 
sie brauche und danke für die Bestätigung dessen, was ich schrieb.  Aber 
nette rhetorische Verpackung, das!

Aber um auf deinen Irrtum auch konkret einzugehen: der wesentliche 
Unterschied und das Problem solcher monströser Kreisel ist nicht primär 
oder nur der Umweg, sondern das dreifache Handicap gegenüber dem 
Kfzverkehr: ein Bogen, oft sogar mehrere S-Kurven, wo man mit dem 
Fahrrad auf der Autospur quasi geradeaus durchfahren könnte, erheblich 
mehr Querungen von Gehwegen und so bremsende Konflikte mit Fußgängern, 
und, in der Tat, auch ein erheblicher Umweg.


> Die Konfliktpunkte werden übrigens reduziert, und wenn man es richtig
> macht haben Radfahrer Vorfahrt.

Und wenn man genau hinschaut, dann sieht man, dass die vorhersehbaren 
Konflikte gerne durch Ampeln oder dadurch beseitigt werden, dass man den 
Radfahrern die Vorfahrt wieder nimmt.  Gut funktioniert aus Sicht der 
Verkehrsplaner mit Windschutzscheibenperspektive übrigens auch, sich 
beim Design auf ein Ärgernis zu verlassen, das bei Radwegen häufig zu 
beobachten ist: ein Teil der Radfahrer vertraut nicht auf auf den 
eigenen Vorrang oder die eigene Vorfahrt, sondern bremst unerwartet ab. 
Das ist gefährlich und bringt den Radverkehr derart ins Stocken, dass 
das gewünschte Ziel auch so erreicht wird - auf Kosten der Radfahrer.

>
> Wolfgang S. schrieb:
>> Dafür muss man allerdings radfahren können. Ich befürchte, dass vielen
>> Radfahrern durch solch chaotische "Infrastruktur" die notwendigen
>> Fähigkeiten dafür schon weitgehend verloren gegangen sind.  Manche
>> bejubeln das, andere nicht
>
> Du bist anscheinend einer dieser furchtlosen Draufgänger.

Nein. Ich fantasiere mir lediglich nicht Risiken zusammen, wo keine 
sind, und übersehe dabei und deswegen dann gravierende Risiken, denen 
vornehmlich Radfahrer zum Opfer fallen, die sich selber wohl als 
vorsichtig einschätzen und die Zielgruppe der Separierungspropaganda 
sind.  Furcht und Angst, wie sie von einer Verkehrspolitik geschürt 
werden, wie du sie hier leider bewirbst, sind ein ausgesprochen 
schlechter Ratgeber.


>Deine Sorte
> vergisst allerdings gerne mal, dass auch unerfahrene Radfahrer
> existieren, z.B. auch Kinder.

Du hast erstaunlich lange gebraucht, diesen so vorhersehbaren wie 
abgegriffenen Joker auszuspielen.  Mal zurückgefragt: ist die 
Infantilisierung von Radverkehr alles, um was es dir geht?

Jeder weiß - ok, vielleicht nicht jeder, du offenbar nicht -, dass 
Autofahrer in den ersten fünf bis sieben Jahren nach Fahrschule, 
theoretischem und praktischen Training ein erhebliches höheres Risiko 
als Leute mit längerer Fahrpraxis haben, Unfälle zu versachen bzw. 
solche nicht durch eigenes, vorausschauendes Handeln zu vermeiden, die 
Versicherungsprämiens u.a. spiegeln das wider.

Trotzdem ist noch keiner auf die Schnapsidee verfallen, Autofahrer die 
ersten fünf Jahre nur auf für sie und nur für sie eingerichtete 
Sonderspuren zu verbannen, wo dann Narrenfreiheit herrscht, so wie auf 
Radwegen.  Warum wohl? Richtig, weil sie dann die nächsten zehn Jahre 
benötigen würden, um sich die auf dem Spielplatz erworbenen Unarten 
wieder abzugewöhnen.

Nein, man verlässt sich darauf, dass sie genügend Vorkenntnisse erworben 
haben, um den Rest dann in der Praxis zu lernen und nimmt die 
vorhersehbaren Unfälle halt inkauf, weil es keine bessere Alternative 
gibt.

Den motorischen Teil des Radfahrens haben Kinder hierzulande aber 
bereits im Grundschulalter oder davor gelernt, bis sie überhaupt auf die 
Fahrbahn dürfen, ist noch genügend Zeit, auch den formalen Teil zu 
lernen. Vernünftige Eltern warten nicht so lange.

Was man gesoffen haben muss, um von dem vernünftigen Gedanken, dass man 
Kinder ohne Vorkenntnisse nicht einfach alleine auf die Fahrbahn 
schickt, auf die Absurdität zu kommen, auch jugendliche und erwachsene 
Menschen, ja sogar Menschen mit über einem halben Jahrhundert 
unfallfreier Fahrpraxis mit allen möglichen Kraftfahrzeugen und allen 
möglichen Fahrrädern auf solche Verkehrskindergärten zu zwingen, wüsste 
ich gerne, das muß starker Stoff sein.


> Wie sollen die die Erfahrung verlieren,
> wenn sie sie nie hatten? Würdest du ein 4-Jähriges Kind auf einem
> radwegfreien Kreisverkehr radeln lassen?

Gar nicht. Kinder bis zu acht Jahren müssen auf Gehwegen fahren, bis zum 
Alter von zehn Jahren dürfen sie.

> Wie soll man je deinen
> Erfahrungslevel erreichen, wenn die Radinfrastruktur so furchteinflößend
> ist dass man sie lieber gar nicht nutzt?

Man gewinnt sie, indem man furchteinflößende Radinfrastruktur (vulgo 
Radwege) meidet.  Wir haben recht gute Erfahrungen damit gemacht, die 
Kinder auf langen Radtouren mitzunehmen, sobald sie die notwendigen 
motorischen Fähigkeiten mit eigenen passenden Rädern hatten. Wir haben 
mit fünf und sechs Jahren angefangen, aber das ist indivduell 
verschieden. Mit sieben waren sie beide fit und versiert genug, um auf 
der Fahrbahn (!) viele Fehler zu vermeiden, die man bei Erwachsenen 
jeden Alters sieht, die man mit Radwegen dumm gehalten hat.

von Wolfgang S. (ws01)


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Programmierer schrieb:

> Wolfgang S. schrieb:
>> Das hätte ich gerne mal für ein Pedlelec konkret vorgerechnet

Zur Erinnerung und ohne den ganzen Kontext zu wiederholen, die von 
"Programmierer" unterstellte Szenario war: Kilo S beschleunigt auf 30-33 
km/h und fährt dann mit diesem Tempo 3 Min. lang und über eine Distanz 
von 1,65 km (bei 33 km/h) weiter. Die 3 Minuten stammten von 
"Programmierer", nicht von Kilo S.  Das hätte ich bezüglich der dafür 
nötigen Leistung gerne mal vorgerechnet.

Programmierer schrieb
> Wenn man im Flachen erstmal auf Geschwindigkeit ist, stört das zusätzliche 
Gewicht nicht, und man kann auf längeren Etappen gemütlich bei 30 km/h "cruisen". 
Ganz nebenbei hilft der Motor auch bergauf.

Butter bei die Fische: wie viel Leistung wird für 30 und für 33 km/h 
"gemütliches" Cruisen benötigt und wie viel Kraftreserven (aka Energie) 
kostet das Beschleunigen auf das jeweilige Tempo mit und ohne 
Motoreinsatz?

Gewiss gehen da einige Annahmen über Fahrzeug und Fahrer ein, aber wenn 
jemand das Fahren in diesem Geschwindigkeitsbereich als "gemütlich" 
bezeichnet, müssen da entsprechende Annahmen dahinterstehen. Oder es ist 
pures Gerede ohne jede Grundlage.

>
> Was gibt's da zu berechnen?

Eine Menge. Man könnte es auch messen, oder bekannte Vergleichswerte 
oder Modellrechnungen heranziehen.

Gegenfrage: welchen Grund gibt es, erst vollmundig eine konkrete 
Behauptung aufzustellen und sich dann so zu winden, wenn es darum geht, 
eine vergleichsweise simple Zusatzfrage zu beantworten?

>Man strampelt bis man bei 33 km/h ist.
> Gewicht ist im Flachen relativ egal.

Warum dann einen Motor?

Aber das ist nur eine Ablenkung.  Ich halte das von "Programmierer" 
gewählte konkrete Szenario für unrealistisch, mit einer Spanne zwischen 
ziemlich unrealistisch und völlig unrealistisch. Interessant ist hier 
eigentlich nur, für welche Variante sich "Programmierer" entscheidet. 
Die klügere Antwort ist vmtl., nicht zu antworten. :-)

von Percy N. (vox_bovi)


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Wolfgang S. schrieb:
> Es sind nicht bloß drei Meter,

Stimmt auffallend,  es sind fast 4,72 Meter mehr als das Auto 
zurücklegen muss, zu dem Du einen Seitenabstand von 1,5 Metern 
einhältst.

Beim Linksabbiegen kommen doch glatt noch 2,35 Meter dazu.

Das Leben wird unerträglich!

von Programmierer (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Einige der übelsten Radwege mit Benutzungspflicht sind formal Gehwege,
> sie sind auch Gehwege. Manche sind aber nur Gehwege,

Also du schreibst ja:

Wolfgang S. schrieb:
> Pedelecfahrer haben aus nicht immer nachvollziehbaren Gründen
> augenscheinlich eine Präferenz für Radwege

Pedelecfahrer fahren also komischerweise auf Radwegen. Das tun sie weil 
es Gehwege sind und sie damit Fußgänger gefährden? Merkst du noch was du 
für inkonsistentes Zeug von dir gibst?

Wolfgang S. schrieb:
> Das ist die gängige Ausrede seit jeher. "Die Radwege, die wir in den
> letzen vierzig Jahren gebaut haben sind Mist, aber nächstes Jahr wir
> alles besser".

Also wir wissen ja wie es funktionieren kann. Es wird natürlich nicht 
gemacht. Also keine sorge, wir werden noch lange Zeit miserable Radwege 
haben.

Wolfgang S. schrieb:
> So etwas weiß allerdings nur jemand, der tatsächlich auch im Herbst und
> Winter regelmässig Strecken mit und ohne Radweg durch Stadt und Land
> fährt und Vergleiche anstellen kann.

Das tue ich schon seit vielen Jahren, und hatte noch nie gesteigerte 
Probleme mit Laub, auch auf komplett eigenen Fahrrad-Strecken. Das 
Argument, dass es für die Radweg-Qualität gut ist, wenn Autos darüber 
fahren, hab ich ja noch nie gehört. Wow. Also ich kenne Radwege die von 
der Straßenreinigung vom Laub befreit werden. Das funktioniert auch 
super. Dafür muss man sich nicht in die Gefahr begeben, dass die Radwege 
zugeparkt werden.

Wolfgang S. schrieb:
> Echt jetzt? Verkauft wird das von den Separierungfans gerne auch als
> Schutz vor dem Überfahrenwerden durch Autos.

Natürlich. Wo keine Autos hinkommen, kann man nicht von Autos überfahren 
oder zugeparkt werden.

Wolfgang S. schrieb:
> Und wo nicht, da ist meine Erfahrung, dass Fahrradfahrende mit einzelnen
> (für Autoverkehr) behindernd haltenden oder parkenden Autos bestens
> zurechtkommen.

Schön. Aber Autos parken halt total gerne auf dem Radweg. Das einzige 
Kraut, was dagegen gewachsen ist, ist eine physische Sperre. Ein 
separierter Radweg also.

Wolfgang S. schrieb:
> Ist dir das Konzept bekannt, dass man auf ein angemessenes Tempo
> beschleunigt, bevor man sich an geeigneter Stelle in den Verkehrsfluß
> einfädelt?

Natürlich nicht. Ich fahre auch immer mit 30 km/h auf die Autobahn auf. 
Also nochmal: Die Radweg-Separierung sperrt Autos aus, und nicht 
Radfahrer ein. Als Radfahrer hat man immer noch alle Freiheiten.

Wolfgang S. schrieb:
> sondern das dreifache Handicap gegenüber dem Kfzverkehr: ein Bogen, oft
> sogar mehrere S-Kurven, w

Dann schau dir doch mal diese Bild an: 
https://bicycledutch.files.wordpress.com/2015/10/roundabout-den-bosch.jpg 
Der Radfahrer kann in einer Tour durch fahren, ohne anhalten, muss nur 
höchstens beim Einfahren in den Kreisverkehr einmal auf bereits im 
Kreisverkehr befindliche Radfahrer warten. Er hat Vorrang vor Autos und 
kollidiert kaum (höchstens beim Ein/Aus-Fahren) mit Fußgängern. Du 
kannst mir nicht erzählen dass das so viel schlimmer ist als die 
Höllenkreise die wir hier haben, auf die sich viele gestandene 
Erwachsene nicht mit dem Rad trauen.

Wolfgang S. schrieb:
> Nein. Ich fantasiere mir lediglich nicht Risiken zusammen, wo keine
> sind,

Schön. Fast alle unerfahrenen Radfahrer HABEN aber Angst vor vorbei 
donnernden LKWs wenn sie selber mal wieder von einem Radwegparker auf 
die Straße gezwungen werden. Ich weiß nicht, wie man das als total 
sicher ansehen kann, aber der Punkt ist, dass es sich für alle sicher 
anfühlen muss, nicht nur für dich. Außerdem ist es statisch bewiesen, 
dass separierte Radwege sicherer sind. DU phantasierst dir hier eine 
Realität zusammen, in der Autos Freunde sind, wie Haie und Fische, oder 
so.

Wolfgang S. schrieb:
> Mal zurückgefragt: ist die Infantilisierung von Radverkehr alles, um was
> es dir geht?

Es ist ein wichtiger Punkt, ja. Radfahren muss so einfach und sicher 
sein, dass jedes Kind es kann. Dann können es auch alle anderen, und 
erst dann wird die Verkehrswende erst möglich.

Wolfgang S. schrieb:
> mit allen möglichen Kraftfahrzeugen und allen möglichen Fahrrädern auf
> solche Verkehrskindergärten zu zwingen, wüsste ich gerne, das muß
> starker Stoff sein.

Es ist die gängige Meinung vieler Verkehrsplaner. Dieser 
"Verkehrskindergarten" hat halt keinen Nachteil, außer für die armen 
Autofahrer die dann nicht mehr dort parken können, daher ist er für alle 
Radfahrer ein absoluter Gewinn. Nur Vorteile, keine Nachteile - klar, 
man muss was gesoffen haben, um das zu wollen!

Wolfgang S. schrieb:
> Gar nicht. Kinder bis zu acht Jahren müssen auf Gehwegen fahren, bis zum
> Alter von zehn Jahren dürfen sie.

Blöd für Fußgänger. Hätten wir sichere Radwege, bräuchten wir das nicht.

Wolfgang S. schrieb:
> Mit sieben waren sie beide fit und versiert genug, um auf der Fahrbahn
> (!) viele Fehler zu vermeiden, die man bei Erwachsenen jeden Alters
> sieht, die man mit Radwegen dumm gehalten hat.

Also drei Jahre später, als man auf separierten Radwegen fahren kann. 
Toll!

Fahr doch mal in den Niederlanden oder Kopenhagen Rad, und dann mal in 
Köln oder Berlin. Ist es in den Niederlanden wirklich so furchtbar im 
Vergleich?

Wolfgang S. schrieb:
> Das hätte ich bezüglich der dafür nötigen Leistung gerne mal
> vorgerechnet

Laut http://bikecalculator.com/ sind es 224W bei einem Rad mit 15kg 
(gutes E-Bike). Schaffbar. Wenn man in den Drops fährt nur noch 182W.

Wolfgang S. schrieb:
> Butter bei die Fische

Warum soll ich jetzt für dich Hausaufgaben machen und so eine Rechnung 
durchführen? Machs doch selber. Oder organisier dir ein Powermeter und 
miss es nach. Oder schball dir 5kg Gewicht an dein Rad und simuliere 
damit den abgeschalteten Antrieb.

Wolfgang S. schrieb:
> Warum dann einen Motor?

Wie gesagt: für das ständige Beschleunigen im städtischen Stop-And-Go. 
Die Ampeln sind ja schließlich immer rot, da auf Auto-Geschwindigkeit 
programmiert.

Ich glaub du bist ein Maulwurf der Rechtspopulisten. Gibst dich als 
Radfahrer aus und versuchst dann "von innen" den Ausbau der 
Radinfrastruktur zu blockieren, weil Radfahren ja ein Extremsport mit 
Adrenalinrausch bleiben soll. Dazu passt auch deine 
erzwungen-geschwungene Ausdrucksweise.

von Programmierer (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Ich glaub du bist ein Maulwurf der Rechtspopulisten

Es passt perfekt zusammen: Du hast was gegen E-Bikes, verherrlichst den 
der sportlich und geschickt genug zum Radeln unter Lebensgefahr ist und 
verachtest alle, welche nicht die gleiche Übung wie du haben, behauptest 
dass es gut zum Radfahren ist wenn Autos auf dem Radweg fahren/parken, 
berufst dich auf das Recht des 
Schnelleren/Stärkeren/Geschickteren/Furchtloseren, evozierst 
Assoziationen zur vermeintlichen Freiheits-Einschränkung durch physische 
Abtrennung von Radwegen und ignorierst wissenschaftliche Erkenntnisse 
zur Verkehrssicherheit.

Du willst gar nicht, dass mehr Menschen Rad fahren. Du willst, dass 
die Situation so bleibt wie sie ist, weil sie genau zu deinem 
Erfahrungs-Level und deiner Fitness passt. Wie es anderen geht, ist dir 
egal. Es stört dich nicht, dass der Autoverkehr immer weiter ansteigt, 
weil Deinesgleichen den Klimawandel sowieso leugnet. Damit ist klar, was 
von deiner Meinung zu halten ist.

von Wolfgang S. (ws01)


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Percy N. schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Es sind nicht bloß drei Meter,
>
> Stimmt auffallend,  es sind fast 4,72 Meter mehr als das Auto
> zurücklegen muss, zu dem Du einen Seitenabstand von 1,5 Metern
> einhältst.

Wenn Du der Diskussion nicht folgen kannst oder möchtest, schreib das 
doch einfach. Von Seitenabstand war nicht die Rede, Seitenabstand kommt 
nicht vor, wenn man einfach hintereinander durch einen Kreisel fährt.

Es ging um diese monströsen Kreisel, auf denen man, wo man mit dem Kfz 
mehr oder weniger geradeaus durchfahren kann, mit einem Fahrrad mit 
vielen Hindernissen einen Umweg aussenrum fahren muss, eine langen, 
weiten Bogen und viel mehr potentielle Konfliktpunkte mit Fußgängern und 
anderen Radfahren von allen Seiten hat.

Das Verrückte an diesen holländischen Kreiseln ist, dass sie mit einem 
wahnsinnigen Flächenverbrauch als Behinderung von Autoverkehr vermarktet 
werden, Radverkehr aber mehr behindern als Autoverkehr.

von Maxe (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Außerdem ist es statisch bewiesen,
> dass separierte Radwege sicherer sind.

Hast du da mal einen Link zu einer Studie oder so? Bei Radwegen 
innerorts über die Einmündungen führen gibt es regelmäßig Unfälle. 
Wahrscheinlich in Summe eher klimpflich, aber das kommt auch darauf an, 
wie schnell der Radler unterwegs ist. So ist es für den 10kmh-Raser 
(Oma/Kind) definitiv sicherer als auf der Straße. Bei 25kmh sieht das 
anders aus.

von Programmierer (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> eine langen, weiten Bogen und viel mehr potentielle Konfliktpunkte mit
> Fußgängern und anderen Radfahren von allen Seiten hat.

Du hast genau so viele Konfliktpunkte mit Fußgängern (genau 2: Beim Ein 
& Ausfahren) und Radfahrern (genau einen: Beim einfahren) wie bei den 
miesen deutschen Kreisverkehren, aber keine mit Autofahrern (die müssen 
warten). Wo auf dem Bild findest du ein Hindernis? Es gibt keine. Die 
wenigen Meter Umweg als Nachteil zu verkaufen ist echt ein "nach 
Strohhalmen greifen". Ich und 99,9% der Radfahrer fahren gerne eine 
einstellige Anzahl an Metern Umweg, wenn sie dafür nicht anhalten 
müssen, einfach durchfahren können und nicht mit Autofahrern 
kollidieren. Schneller geht es sowieso.

von Programmierer (Gast)


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Maxe schrieb:
> Hast du da mal einen Link zu einer Studie oder so?

Erstes Google-Ergebnis:

https://www.trafficsafetystore.com/separated-bike-lanes/

Maxe schrieb:
> Bei Radwegen innerorts über die Einmündungen führen gibt es regelmäßig
> Unfälle.

Du meinst Rechtsabbieger-Unfälle? Die lassen sich vermeiden, wenn man 
den Radweg weiter rechts kreuzen lässt und keine Sicht-Blockaden wie 
Parkplätze dazwischen hat.

von Wolfgang S. (ws01)


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Programmierer schrieb:
> Wolfgang S. schrieb:
>> Einige der übelsten Radwege mit Benutzungspflicht sind formal Gehwege,
>> sie sind auch Gehwege. Manche sind aber nur Gehwege,
>
> Also du schreibst ja:
>
> Wolfgang S. schrieb:
>> Pedelecfahrer haben aus nicht immer nachvollziehbaren Gründen
>> augenscheinlich eine Präferenz für Radwege
>
> Pedelecfahrer fahren also komischerweise auf Radwegen.

Wenn man das lustig findet, dann ja.

> Das tun sie weil
> es Gehwege sind und sie damit Fußgänger gefährden?

Unterstellst Du das?

Nein, Pedelecfahrer gefährden Fußgänger auf diese Weise tatsächlich, 
aber sie tun das sicherlich nicht, um Fußgänger zu gefährden, genau so 
wenig wie Autofahrer zu schnell fahren, um andere Verkehrsteilnehmer 
zu gefährden.

Wenn ich über die Motive spekulieren darf, zwei Gründe liegen nahe

 - wer ein Kfz fährt, muss die Antriebsenergie nicht selber aufbringen 
und verliert so, anders als jemand, der das Fahrrad selber per 
Muskelkraft in Bewegung setzen und in Bewegung halten muss,  das Gefühl 
für die potentiell gefährliche kinetische Energie, die hinter der 
eigenen Bewegung steckt. Das erklärt eine Gefährdung, die vom Fahrer 
selber gar nicht wahrgenommen wird.

- wer ein Kfz fährt, strebt i.A. an, mit der möglichen 
Maximalgeschwindigkeit zu fahren, bei Pedelecs sind das halt an die 25 
km/h. Jedes Abbremsen stellt einen Zeitverlust dar, den man nicht 
aufholen kann und dem kein Vorteil gegenübersteht, da man die 
eingesparte Antriebsenergie i.W. ja nicht selber aufbringt. Das erklärt 
eine gewisse Präferenz für Gehwege. Man kann ja eh nicht schneller als 
25 km/h fahren, die aber mühelos. Wer Fahrrad fahren kann und zügig 
fahren will, muss sein Tempo den Umständen entsprechend variieren und 
ist deshalb auf der Fahrbahn besser aufgehoben.

Noch ein Aspekt: man will mit dem Fahrrad zwar den Streckenverbrauch 
optimieren und deswegen nicht mit Fussgängern zusammengepfercht werden, 
aber wenn das nicht vermeidbar ist, wird man das Rad angesichts von 
Fußgängern rechtzeitig ausrollen lassen und ggfs. langsamer fahren. Im 
einen Fall nutzt man die vorhandene kinetische Energie fast vollständig, 
im anderen Fall ist man zwar langsamer, braucht aber weniger Energie pro 
Strecke.  Sprich, wer Fahrrad fährt, ist in der Situation auch aus 
durchaus egoistischen Gründen eine kleinere Gefahr für sein Umfeld. 
Theoretisch, denn tatsächlich wird dieser Umstand gnadenlos ausgenutzt, 
um Radfahrer und Fußgänger auf faktischen Gehwegen zusammenzupferchen.

>Merkst du noch was du
> für inkonsistentes Zeug von dir gibst?

Nein. Aber ich merke, dass du dir inkonsistentes Zeug aus den Fingern 
saugst, einen Strohmann nach dem anderen.

Und ich merke, dass Du zunehmend in Beschimpfungen abgleitest. Gehen die 
Argumente aus?

von Programmierer (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Jedes Abbremsen stellt einen Zeitverlust dar, den man nicht aufholen
> kann und dem kein Vorteil gegenübersteht, da man die eingesparte
> Antriebsenergie i.W. ja nicht selber aufbringt. Das erklärt eine gewisse
> Präferenz für Gehwege

Also DAS Argument musst du jetzt mal ausführen. Weil man mit dem Pedelec 
schnell fahren will fährt man auf dem Fußweg? Hä?! Der einzige Grund, 
warum Radfahrer auf Fußwegen fahren, ist dass das Fahren auf 
radwegfreien Straßen (nicht ganz unbegründet) als zu gefährlich 
erscheint. Wenn ein vernünftiger Radweg vorhanden ist, fährt niemand auf 
dem Fußweg, weder E-Bike noch Bio-Bike.

Dass Pedelecfahrer so viel (und mehr als Bio-Biker) auf Fußwegen fahren, 
ist einfach Quatsch. Das hab ich noch nie gesehen. E-Biker sind entweder 
erfahrene Pendler, die wissen wie das geht, oder Ausflugsfahrer irgendwo 
draußen auf Waldwegen. Du saugst dir einfach nur alternative Fakten aus 
den Fingern um gegen E-Biker zu hetzen. Vielleicht bist du ja einer 
dieser Leute, die ihr Bio-Bike mehr Kilometer im Auto transportieren, 
als andere Leute ihr E-Bike fahren...

> Und ich merke, dass Du zunehmend in Beschimpfungen abgleitest. Gehen die
> Argumente aus?

Ach, stört dich das? Du beschimpfst doch am laufenden Meter, weil deine 
verworrenen "Argumente" nicht ziehen.

von Karl (Gast)


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Wolfgang S. schrieb:
> Wer Fahrrad fahren kann und zügig
> fahren will, muss sein Tempo den Umständen entsprechend variieren und
> ist deshalb auf der Fahrbahn besser aufgehoben.

Mein Gott, könntest du statt hier dauernd einen Schwachsinn zu 
schwadronieren, endlich mit deinem Fahrrad auf den Fahrbahnen dieser 
Republik umherfahren? Nerv lieber die Brummifahrer am Berg den du mit 10 
km/h hoch fährst so, dass er dich mit 25 km/h auf 200 m kurviger Stecke 
sicher überhohlen tut. Deine Engstirnigkeit ist nicht auszuhalten.
Deine gesamte Argumentation entspringt deiner Fantasie und hat weder was 
mit Physik noch mit Verkehrskunde noch mit Psychologie zu tun. Alle 
deine Argumente existieren nur in deinem Kopf.

von Kilo S. (kilo_s)


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Programmierer schrieb:
> Es ist aber leicht zu erklären. Der Motor hilft beim
> Beschleunigen/Anfahren. Das ist besonders hilfreich in der Stadt, wenn
> man alle 3 Minuten an einer roten Ampel, zugeparktem Radweg,
> ein/aus-parkendem Auto usw. halten muss. Dank Motor kommt man schnell
> und komfortabel wieder auf Geschwindigkeit, besonders wenn man schweres
> Gepäck dabei hat. Wenn man im Flachen erstmal auf Geschwindigkeit ist,
> stört das zusätzliche Gewicht nicht, und man kann auf längeren Etappen
> gemütlich bei 30 km/h "cruisen". Ganz nebenbei hilft der Motor auch
> bergauf.

Genau auf den Punkt gebracht.

von Programmierer (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Genau auf den Punkt gebracht.

Jau. Ich habe in der letzten Zeit noch etwas darüber nachgedacht, und 
nachgerechnet: Mein Arbeitsweg sind 10km und enthält 27 Ampeln(!), d.h. 
durchschnittlich muss ich alle 370m anhalten, denn die sind natürlich 
auf Autogeschwindigkeit geschaltet. Dazu kommt das Halten aufgrund von 
Radweg-Parkern, Autofahrer die minutenlang ihre unbeweglichen 
Schlachtschiffe in Parklücken manövrieren und dabei den Radweg 
blockieren, oder einfach urplötzlich von der Straße auf den Radweg 
ausscheren und mich zur Vollbremsung zwingen, und natürlich das übliche 
Ignorieren meiner Vorfahrt. Außerdem gibt es diverse Baustellen an denen 
die Radweg-Führung eher an Cyclocross-Strecken erinnert und zum 
langsamen Durchfädeln nötigt. Es geht kontinuierlich bergauf, ich habe 
einige Kilo Gepäck dabei (Laptop, Ersatzklamotten, Mittagessen), und zum 
Pendeln nehme ich nicht mein schickes leichtes Sportrad sondern ein 
schwereres Trekkingrad, denn beim Büro gibt es keine sichere 
Abstellmöglichkeit. Im Winter kommt auch noch einiges an Gewicht durch 
mehrere Schichten an Kleidung hinzu. Das ständige Anhalten und 
Wieder-Anfahren ist selbst für einen relativ fitten Fahrer wie mich ganz 
schön anstrengend, ich komme selbst bei Schnee und Minusgraden gut ins 
Schwitzen. Ein E-Bike würde das ganze doch deutlich angenehmer machen, 
denn auf >25km/h komme ich auf der Strecke sowieso nur sehr punktuell. 
Wenn ich das in Zukunft öfter fahren muss stehen die Chancen gut dass 
ich mir eins zulege, am besten ein "unstehlbares" wie VanMoof. Bio-Bike 
kann ich dann immer noch am Wochenende fahren, über die abgelegenen 
Strecken durch Naturschutzgebiete wo es keine Autos und Ampeln gibt.

von Hajo G. (Gast)


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Programmierer schrieb:
> Ich habe in der letzten Zeit noch etwas darüber nachgedacht, und
> nachgerechnet.

Was gibt es da groß nachzurechnen?
Kein Kleingeld, oder sich beim Hausbau verhoben?

von Programmierer (Gast)


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Hajo G. schrieb:
> Was gibt es da groß nachzurechnen?

Die 10/27 habe ich nachgerechnet. Dazu habe ich ein präzises 
Abakus-basiertes numerisches Verfahren entwickelt.

Hajo G. schrieb:
> Kein Kleingeld, oder sich beim Hausbau verhoben?

Wie kommst du jetzt auf Geld?

von Anti Glasses Gang (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> vloki schrieb:
>> Auf der Ebene bringt das aber wenig. Beschleunigt sehr schnell bis 25.
>> aber darüber schleppst du nur unnötigen Ballast mit. Einigermaßen fitte
>> Leute fahren meist über 25, wenn das Rad als Fortbewegungsmittel benutzt
>> wird und nicht für Spazierfahrten.
>
> Immer wieder diese masslose Selbstüberschätzungen.
> Es gibt genug Studien aus der Vor-Pedelec-Aera aus NL, DK, CH, usw.
> bzgl. der Durchschnittgeschwindigkeit von Fahrrädern auf ebener, freier
> und separierter Strecke im Zweckeinsatz.
> Und dort überall liesst man etwas von 15-18km/h.
> Und so erlebe ich selber da auch immer wieder, ausser bei denen, die
> selbst im Winter mit kurzer Hose und T-Shirt auf dem Rennrad unterwegs
> zur nächsten Duschmäglichkeit sind.
> Nur im Internet, da kommen die ganz "normalen" Radler immer "locker" auf
> über 25km/h...

Nennt sich Luftwiderstand.

Wenn du aufrecht auf dem Hollandrad untrainiert deine 120W trittst 
fährst du halt deine 15km/h oder gar weniger.

Ändert aber nichts daran, dass jemand auf einem sportlichen Rad mit 
geringerem Luftwiderstand und deutlich mehr Leistung (selbst 
Hobbyrennradfahrer treten locker 240W Dauerleistung) eben deutlich über 
25km/h fahren.

Die ganzen Milchmädchenstudien dieser Studien rechnen nämlich auch nur 
mit Mittelwerten. Zur Arbeit bin ich auch nur mit "18km/h" unterwegs 
gewesen wenn ich Strecke durch Zeit teile. Nur stehe ich aber mehr als 
die Hälfte der Zeit an irgendwelchen Ampeln und fahre dann deutlich über 
30km/h in den Abschnitten, in denen ich so schnell fahren kann und nicht 
durch eBiker ausgebremst werde. An einem kurzen Anstieg trete ich locker 
über 500W und hänge damit jeden eBike Fahrer ab.

von Programmierer (Gast)


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Anti Glasses Gang schrieb:
> An einem kurzen Anstieg trete ich locker über 500W und hänge damit jeden
> eBike Fahrer ab.

Auch Hanks dad?

https://youtu.be/ngsAD-gcOKA?t=945

von eric (Gast)


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Anti Glasses Gang schrieb:
> An einem kurzen Anstieg trete ich locker
> über 500W und hänge damit jeden eBike Fahrer ab.

Auf einem längeren Radweg hier bei uns ist mir schon mancher
mit "über 500W"  davongeprescht, aber noch keiner vor mir angekommen.

von Oliver S. (oliverso)


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Anti Glasses Gang schrieb:
> Ändert aber nichts daran, dass jemand auf einem sportlichen Rad mit
> geringerem Luftwiderstand und deutlich mehr Leistung (selbst
> Hobbyrennradfahrer treten locker 240W Dauerleistung) eben deutlich über
> 25km/h fahren.

Ändert aber nichts daran, daß das Thema des Threads den Begriff 
"Stadtfahrrad" enthält, und Teilnehmer an der Tour des France da 
irgendwie nicht die Zielgruppe sind.

Oliver

von Thomas R. (thomasr)


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Sowas?

von Thomas R. (thomasr)


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Das war meine Lösung: Add-e

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