Ich habe hier ein Problem mit einem Optokoppler, welches ich nicht verstehe. Schaltplan ist im Anhang. Von links kommt ein 5-V-Signal über einen 1k-Widerstand (ich habe es statt diesem auch schon mit 610 Ohm versucht). Das gibt einen Strom von ca. 5 mA durch den Optokoppler. Laut Datenblatt ( https://www.mouser.de/datasheet/2/408/TLP293-4_datasheet_en_20190520-737014.pdf ) hat dieser eine Verstärkung von mindestens 50 - das wären dann ca. 250 mA. Das Relais (RZ03-1C4-D024, 24 V, https://www.mouser.de/datasheet/2/418/5/ENG_DS_RZ_0920-729230.pdf ) hat einen Spulenwiderstand von 1440 Ohm, was bei 24 V knapp 20 mA ergeben sollte - also ganz sicher innerhalb des Bereiches, den der Optokoppler schaffen müsste. Trotzdem funktioniert es nicht, bei einem Vorwiderstand von 1k zieht das Relais gar nicht an, die ausgangsseitige Spannung über der Spule bricht komplett zusammen. Ohne Relais (also Optokoppler im Leerlauf) erhalte ich immerhin noch magere 15V. Bei einem Vorwiderstand von 610 Ohm zieht es mit Mühe an, aber auch nicht sauber und stabil. Offenbar passt mit der Verstärkung irgendwas nicht - was habe ich hier übersehen? Danke!
James Spade schrieb: > hat dieser eine Verstärkung von mindestens 50 - das wären dann ca. 250 > mA. Du verwechselst Verstärkung mit dem CTR-Wert (50%).
James Spade schrieb: > Offenbar passt mit der Verstärkung irgendwas nicht - was habe ich hier > übersehen? So ein zusätzlicher Transistor für jedes Relais bewirkt Wunder, ist aber naturgemäss ein erheblicher Mehraufwand und übersteigt bei Weitem die finanziellen Möglichkeiten des durchschnittlichen Makers.
GeraldB schrieb: > Ist da etwa noch jeweils ein Widerstand parallel zu den Relaisspulen? Klar. Sonst bekommt das ausgeschaltete Relais ja keinen H Pegel </sarkasmus> Angesichts des Wochentags bin ich geneigt, das als Trollpost zu sehen.
Michael M. schrieb: > Du verwechselst Verstärkung mit dem CTR-Wert (50%). Ach ja, Prozent, nicht Faktor. Mit einem Vorwiderstand von 150 Ohm sieht es dann schon ganz anders aus!
Axel S. schrieb: > GeraldB schrieb: >> Ist da etwa noch jeweils ein Widerstand parallel zu den Relaisspulen? > > Klar. Sonst bekommt das ausgeschaltete Relais ja keinen H Pegel > </sarkasmus> > > Angesichts des Wochentags bin ich geneigt, das als Trollpost zu sehen. Nö, nix Trollpost. Der Widerstand zieht die GND-Seite des Relais auf +24V. Ohne diesen Widerstand kann es sonst passieren, dass die Restspannung an der Spule so hoch ist, dass die das Relais nicht abfallen lässt. Die 5V auf der Eingangsseite sind schließlich nicht 0V und 5V, sondern TTL (und da kann "low" bekanntlich auch >0V sein).
James Spade schrieb: > Ohne diesen Widerstand kann es sonst passieren, dass die > Restspannung an der Spule so hoch ist, dass die das Relais nicht > abfallen lässt. So so, Restspannung ..... da fliesst dann ein dauerhafter Reststrom ohne Energiequelle ... perfektes Perpetuum Mobile. Nö, nix Trollpost. Erfinderpost!
James Spade schrieb: > Die 5V auf der Eingangsseite sind schließlich nicht 0V und 5V, sondern > TTL (und da kann "low" bekanntlich auch >0V sein). Schalte parallel zum 150R noch eine Serienschaltung aus 100uF Elko und 150R Widerstand. Dann wird die LED im OK beim Abschalten kurz mit einer negativen Spannung von -2,5V versorgt und das Relais schaltet dann zwangsläufig ab. Außerdem unterstützt dieser Schaltungstrick das Einschalten. Dann kann auch der parallelwiderstand zum Relais entfallen. ...und evtl. der LED Widerstand auf 220R vergrößert werden.
James Spade schrieb: > Schaltplan ist im Anhang. Sind der 5V-GND und der 24V-GND miteinander verbunden? Dann können die OKs auch durch normale Transistoren ersetzt werden.
James Spade schrieb: > Nö, nix Trollpost. Der Widerstand zieht die GND-Seite des Relais auf > +24V. Ohne diesen Widerstand kann es sonst passieren, dass die > Restspannung an der Spule so hoch ist, dass die das Relais nicht > abfallen lässt. Die 5V auf der Eingangsseite sind schließlich nicht 0V > und 5V, sondern TTL (und da kann "low" bekanntlich auch >0V sein). Na dann erkläre du mir bitte mal, warum das Relais ohne diesen Widerstand nicht mehr abfällt - ich bin gespannt auf dein geballtes Fachwissen!
James Spade schrieb: > Ohne diesen Widerstand kann es sonst passieren, dass die > Restspannung an der Spule so hoch ist, dass die das Relais nicht > abfallen lässt. Laut Datenblatt fällt das Relais bei 2,4 V sicher ab. Es hat 1440 Ω, also fällt es bei 1,6 mA sicher ab. Da der Optokoppler ein Übertragungsverhältnis von 50% hat, muss der Strom an seinem Eingang unter 3,2 mA kommen, damit das Relais sicher abfällt. > Die 5V auf der Eingangsseite sind schließlich nicht 0V > und 5V, sondern TTL (und da kann "low" bekanntlich auch >0V sein) Ja schon, aber der Low Pegel kann nur höher als 0 V sein, wenn irgendwer den Pin aktiv hoch zieht (was hier nicht der Fall ist). Zweitens ist der Low Pegel bei TTL als maximal 0,7 V definiert. Die Infrarot-LED im Optokoppler beginnt aber erst bei 1,2 V zu arbeiten. Insofern brauche ich gar nicht zu rechnen, wie viel Strom dabei fließt - es sind 0,000 mA.
Man könnte, ich mein ja nur, auch einfach Relais wählen, die die benötigten Isolationseigenschafen haben. Dann kann man sich den Kindergarten mit den Optokopplern sparen und nötigenfalls normale Transistoren zur Ansteuerung nehmen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Laut Datenblatt fällt das Relais bei 2,4 V sicher ab. Es hat 1440 Ω, > also fällt es bei 1,6 mA sicher ab. > > Da der Optokoppler ein Übertragungsverhältnis von 50% hat, muss der > Strom an seinem Eingang unter 3,2 mA kommen, damit das Relais sicher > abfällt. OK, und warum fällt das Relais in genau dieser Schaltung und unter genau diesen Bedingungen dann nicht ab, auch wenn deine Theorie so schön klingt?
James Spade schrieb: > OK, und warum fällt das Relais in genau dieser Schaltung und unter genau > diesen Bedingungen dann nicht ab, auch wenn deine Theorie so schön > klingt? Hi, ganz einfach, weil es ausgangsseitig ein Transistor ist. Der hat auch einen Leckstrom. Der ist dann einfach zu groß. Nicht umsonst gibt es Optokoppler mit sekundärseitig rausgeführtem Basisanschluss. Beitrag "Re: Optoppler: Wie funktioniert der Basisanschluss??" ciao gustav
James Spade schrieb: > Stefan ⛄ F. schrieb: >> Laut Datenblatt fällt das Relais bei 2,4 V sicher ab. Es hat 1440 Ω, >> also fällt es bei 1,6 mA sicher ab. >> >> Da der Optokoppler ein Übertragungsverhältnis von 50% hat, muss der >> Strom an seinem Eingang unter 3,2 mA kommen, damit das Relais sicher >> abfällt. > > OK, und warum fällt das Relais in genau dieser Schaltung und unter genau > diesen Bedingungen dann nicht ab, auch wenn deine Theorie so schön > klingt? Wie wäre es mal mit messen an den relevanten Punkten? Offensichtlich schiebt Deine unbekannte Signalquelle immer noch reichlich Eingangsstrom durch den OK, so daß er nicht richtig abschaltet. Dazu müsste der L-Pegel schon deutlich mehr als 1V haben, um das zu erreichen. Also ist das, was Du als L bezeichnest, kein richtiges L, schon gar nicht ein TTL-L. Karl B. schrieb: > James Spade schrieb: >> OK, und warum fällt das Relais in genau dieser Schaltung und unter genau >> diesen Bedingungen dann nicht ab, auch wenn deine Theorie so schön >> klingt? > > Hi, > ganz einfach, weil es ausgangsseitig ein Transistor ist. > Der hat auch einen Leckstrom. Der ist dann einfach zu groß. Aha, Reststrom im mA-Bereich bei einem 50mA-Transistor, noch dazu im rel. kaltem Zustand. Ich würde solch einen Transistor eher als kaputt bezeichnen. > Nicht umsonst gibt es Optokoppler mit sekundärseitig rausgeführtem > Basisanschluss. Der ist nicht dafür gedacht, sondern um den Fototransistor schneller zu machen.
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James Spade schrieb: > OK, und warum fällt das Relais in genau dieser Schaltung und unter genau > diesen Bedingungen dann nicht ab, auch wenn deine Theorie so schön > klingt? weil du irgendeinen Fehler machst, der sich in dem Schaltplanschnippsel nicht erkennen lässt. Vielleicht betreibst du den Ausgangstransistor in Wirklichkeit im Inversbetrieb (in Schaltplan ist er richtig gezeichnet). Vielleicht hast du eine ungeeignete Treiberstufe. Vielleicht nutzt du das Relais für Lasten, für die es nicht geeignet ist, so dass es manchmal klebt. Aus dem Informationsschnippselchen, das du bisher gegeben hast, lässt sich dein Schaltungsfehler leider nicht identifizieren. Wenn du willst, dass wir deine Fehler analyisieren, musst du schon ein vollständigeres Bild von Schaltung und Fehlerbeschreibung liefern. Fakt ist aber: wenn du den Eingang des Optokopplers wirklich mit TTL-Pegeln ansteuert (oder mit anderen Logikpegeln - denn "echte" TTL-Pegel wären inzwischen schon ziemlich exotisch), dann muss der korrekt beschaltete Optokoppler so sauber sperren, dass das Relais nicht deswegen angezogen bleiben darf. Wenn das trotzdem passiert, hast du irgendeinen Fehler in deinem Aufbau. Karl B. schrieb: > Der hat auch einen Leckstrom. Der ist dann einfach zu groß. wenn der Optokoppler richtig eingesetzt wird, wäre das irgendwas im µA-Bereich. Davon darf das Relais nicht angezogen bleiben, wenn es nicht vorgeschädigt ist. Wenn der Optokoppler falsch eingesetzt wird (Ausgangstransistor im Inversbetrieb), dann dürfte der Leckstrom allerdings für diese Fehlfunktion reichen.
James Spade schrieb: > OK, und warum fällt das Relais in genau dieser Schaltung und unter genau > diesen Bedingungen dann nicht ab, auch wenn deine Theorie so schön > klingt? Achim S. schrieb: > weil du irgendeinen Fehler machst, der sich in dem Schaltplanschnippsel > nicht erkennen lässt. Schicke mir die Schaltung, dann finde ich es für dich heraus.
Jens G. schrieb: > Karl B. schrieb: ... >> Nicht umsonst gibt es Optokoppler mit sekundärseitig rausgeführtem >> Basisanschluss. > > Der ist nicht dafür gedacht, sondern um den Fototransistor schneller zu > machen. Die übliche Beschaltung mit einem Widerstand zum E an dieser Basis reduziert auch den CTR, je nach R-Wert auch erheblich.
HildeK schrieb: > Die übliche Beschaltung mit einem Widerstand zum E an dieser Basis > reduziert auch den CTR, je nach R-Wert auch erheblich. Das ist zwar richtig. Aber ein zu hohes CTR ist sicher nicht das eigentliche Problem des TO. Zumal er ja zu Beginn den Strom durch die LED deutlich erhöhen musste, um das Relais einschalten zu können.
Achim S. schrieb: > Aber ein zu hohes CTR ist sicher nicht das > eigentliche Problem des TO. Genau, eher ein zu niedriges. Er muss jetzt schon zum Einschalten mindestens 40mA liefern an eine LED, deren max. Rating bei 50mA liegt. Mit dem Widerstand müsste er da noch höher gehen. Dass es nicht abfällt, hat noch unbekannte Ursachen. Stefan F. hat es ja schon vorgerechnet: die LED sollte unter 3.2mA Strom abbekommen, um das zu erreichen. Das ist aber Best Case. Denn der CTR kann bei dem OK auch 600 haben; wer weiß, was für ein Exemplar er vorliegen hat. Also: er muss dafür sorgen, dass der LED-Strom unter 260µA bleibt! Das muss man einfach mal nachmessen. Und auch du hast gesagt: Achim S. schrieb: > Fakt ist aber: wenn > du den Eingang des Optokopplers wirklich mit TTL-Pegeln ansteuert (oder > mit anderen Logikpegeln - denn "echte" TTL-Pegel wären inzwischen schon > ziemlich exotisch), dann muss der korrekt beschaltete Optokoppler so > sauber sperren, dass das Relais nicht deswegen angezogen bleiben darf. > Wenn das trotzdem passiert, hast du irgendeinen Fehler in deinem Aufbau. Exakt das, wenn alle beteiligten Bauelemente (noch) in Ordnung sind.
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