Hallo zusammen, ich habe folgendes Problem: Ich habe eine Pflanzenlampe zur Reparatur und müsste einige LEDs tauschen. Bei dem Modell handelt es sich um "SH-APO 8", welches ich lediglich bei Aliexpress finde und ist dort auch nicht mehr verfügbar. Was es jedoch noch gibt sind die verbauten LED-Cluster, diese haben die Bezeichnung "lbzl-zgc-015-3". Auf jedem Cluster sind 15 3W LEDs von Epistar verbaut mit verschiedenen Wellenlängen verbaut. Ich habe ein solches Cluster bei Aliexpress gefunden, inkl. Bestückungsliste: 5x 660nm deep red 2x 630nm red 1x 585nm yellow 1x 610nm orange 1x 460nm royal blue 1x 430nm deep blue 1x 730nm IR 1x 410nm UV 1x 12000K white 1x 6500K white Nun muss ich herausfinden welche LED auf welchem Platz sitzt, wobei ich rein optisch gewisse Zweifel habe, dass meine Lampe die gleichen LEDs verbaut hat, denn ich konnte bspw. keine zwei weißen LEDs finden und auch keine zwei, welche ich als orange/yellow bezeichnen würde. Nun habe ich mir ein bezahlbares Spektrometer von ELV gekauft, den "Color-Spectrum-Analyzer RGBW200" mit "VEML6040 Color Sensor". Gerät: https://de.elv.com/elv-farb-spektrometer-mit-vishay-sensor-rgbw200-komplettbausatz-152503?number=152503 Sensor: https://www.vishay.com/docs/84276/veml6040.pdf Der Sensor gibt die RGBW Anteile, entweder prozentual, oder in 16Bit Counts (0-65535), Kelvin bis 12000 und Lux bis ~16000 lux. Nun hatte ich im Vorfeld gesehen, dass im Datenblatt des verwendeten Sensors die Wellenlänge angegeben ist, bei welchem die Fototransistoren ihren Peak haben. Naiv wie ich bin hatte ich also gedacht, ich kann anhand der RGB Anteile die Wellenlänge bestimmen. Scheint aber leider nicht der Fall zu sein. Diese Erkenntnis scheint nicht neu, leider etwas zu spät gemerkt: Beitrag "Spektrometer für den Hobbybereich" In der Application Note des Sensors (https://www.vishay.com/docs/84331/designingveml6040.pdf) habe ich eine Berechnung gefunden, wie die RGB-Werte in das CCT-Farbspektrum überführt werden können um die Farbtemperatur zu bestimmen, wobei ich an der "Correlation coefficients matrix" scheitere, da ich kein Chroma-Meter habe um diese zu erstellen. Verwende ich die dort vorgegebene Matrix kommen die Ergebnisse nicht wirklich hin. Und was ich mich inzwischen frage: Hilft mir eine RGB -> xyY Konvertierung überhaupt bei meinem Unterfangen? Oder anders gesagt, besteht irgendwie die Chance dass ich rechnerisch mit dem VELM6040 die Wellenlänge auf +-15nm bestimmen kann? Alternativ bin ich auch über jede weitere Inspiration dankbar. Viele Grüße, Felix
Im Labor würde man jetzt mit Lasern einen Interferenzversuch fahren, aber das hast du sicher nicht bei dir herum stehen. Dann bieten sich Filter an, welche schmalbandig beleuchtet werden und Antworten über die Durchlassintensität geben. Als engineering-Lösung bleibt nur, ein Vergleichsmodul zu nutzen, um a) die defekte LED zu finden b) durch Ausprobieren herauszufinden, durch welches replacment man am Ende dieselbe LUX-Stärke bekommt.
Felix G. schrieb: > Oder anders gesagt, > besteht irgendwie die Chance dass ich rechnerisch mit dem VELM6040 die > Wellenlänge auf +-15nm bestimmen kann? Nein. Zumal ja auch mehrere Maxima gleichzeitig vorhanden sein können. Du brauchst mindestens ein dispersives Element. Früher hat man dafür Prismen z.B. aus Glas oder Quarz verwendet und die Wellenlängen nacheinander gemessen. Leider ist dabei die Ablenkung der verschiedenen Wellenlängen auf komplexe Weise vom Material abhängig. Deshalb musste man Prismenspektrometer anhand bekannter Spektrallinien von bestimmten Elementen des Periodensystems, die in heissen Flammen oder elektrischen Entladungen zu beobachten sind, kalibrieren. Heute bietet es sich an mit einem Beugungungsgitter und einer billigen WebCam alle sichtbaren Spektrallinien gleichzeitig zu vermessen. Da bei Verwendung eines Beugungsgitters die Lage der Spektrallinien durch einen einfachen geometrischen Zusammenhang gegeben ist, genügt es die Abbildungseigenschaften des Aufbaus mit ein paar bekannten Linien zu kontrollieren. Den Rest kann man dann leicht berechnen. https://de.wikipedia.org/wiki/Optisches_Gitter#Gittergleichung Für den sichtbaren Bereich sind Gitter mit 500 bis 1000 Linien/mm recht brauchbar: https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_nkw=beugungsgitter&_sacat=0&_sop=15 Pferdefuss: Spektren von Gittern können mehrdeutig sein. Z.B. kann an der Stelle, wo in der 1. Ordnung grünes Licht von 540nm liegt, auch UV-Licht von 270nm in der 2. Ordnung abgebildet werden. Prismen haben diese Eigenschaft nicht. Ob das ein Problem ist oder ein Vorteil, hängt von der Anwendung ab. Wer sich kein "richtiges" Gitter kaufen kann, kann es auch mit einer (gepressten) CDROM in Reflexion versuchen. Der Abstand der "Spuren" dort beträgt nominell 1,6µm, was etwa 625/mm enstpricht. Beugungseffizienz und Genauigkeit sind aber nicht gut.
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Theoretiker schrieb: > Als engineering-Lösung bleibt nur, ein Vergleichsmodul zu nutzen, um > > a) die defekte LED zu finden > b) durch Ausprobieren herauszufinden, durch welches replacment man am > Ende dieselbe LUX-Stärke bekommt. Die Lampe hat 8 Cluster, dadurch habe ich eigentlich zu jeder LED einen Vergleich. Die defekten LEDs habe ich bereits ausfindig gemacht, aber da die LEDs keine Kennzeichnung besitzen wäre es ein munteres raten welche Wellenlänge ich benötige. Und bei ~1,90 pro LED möchte ich jetzt nicht auf gut Glück jede Farbe x-fach bestellen. Auch würde ich gerne beurteilen, ob die noch leuchtenden LEDs auch annähernd korrekt leuchten, oder ob ich die tauschen muss. Hp M. schrieb: > Heute bietet es sich an mit einem Beugungungsgitter und einer billigen > WebCam alle sichtbaren Spektrallinien gleichzeitig zu vermessen. Ich habe mir jetzt mal ein Beugungsgitter mit 1000 Linien bestellt, dazu ein HM1355-USB-Modul mit freiem USB Treiber, in der Hoffnung, dass da keine Automatismen wie Rauschunterdrückung oder Helligkeitskorrektur integriert sind. Kamera: https://www.amazon.de/gp/product/B07WWHXVLH Beugungsgitter: https://www.amazon.de/gp/product/B007G0J1RU Ich setze mich mit den beiden Sachen mal bei Fusion hin und versuche das in ein halbwegs handliches Case zu stecken. Zum Kalibrieren sollte sich ja eine handelsübliche Kompaktleuchtstoffröhre, entsprechend der ungeliebten Energiesparlampen eignen, oder? VG
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