Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ADuM1250 brennt durch


von Christian S. (somerhimson)



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Hallo zusammen,

ich lese schon seit Jahren bei Euch immer mal mit und konnte schon 
häufig Nutzen aus Euren Diskussionen ziehen.
Jetzt habe ich ein Phänomen mit einem ADuM1250, das ich trotz intensiver 
Suche im Netz und auch hier bei Euch, nicht finden kann.

Mein Anwendungsfall:

Ich möchte einen 24 V / 4-20 mA Drucksensor an einem INA219 per I2C-Bus 
mit einem Raspberry Pi Zero potentialgetrennt auslesen. Ich habe dazu 
einen Buck-Konverter mit fix 5,00 V sekundär genommen (geglättet mit 
einem 0µ15 und 0µ47, Upp ~65 mV bei ~14 kHz), der die Busseite des 
INA219 und die "externe" Seite des ADuM1250 versorgt. Die "interne" 
Seite des ADuM1250 ist an 3,3 V/Gnd und den I2C des Pi Zero 
angeschlossen.
Das Konstrukt läuft eigentlich auch einwandfrei.

Mein Problemfall:

Es ist mir schon zum zweiten Mal passiert, dass der ADuM1250 auf der 
"externen" Seite durchgebrannt ist. Es äußert sich so, dass er richtig 
heiß wird, bißchen stinkt und ansonsten nichts mehr macht.
Das erste Mal wollte ich mit einem fliegenden Prototypenaufbau 
versuchen, was passiert, wenn ich Sda und Scl vertausche (wäre für mein 
Platinendesign hilfreich). Ich trennte dazu den 1250 vom "externen" 
Strom, in dem ich die 24 V vom Buck-Konverter abzog (ich weiß nicht 
mehr, ob ich den Pi ausschaltete) und drehte die Sda- und Scl-Kabel. 
Dann bestromte ich wieder und der 1250 war nicht mehr erreichbar. Hat 
etwas gedauert, bis ich kapierte, der 1250 war heiß und kaputt (184 Ohm 
von Vcc extern zu Gnd extern). Ich schob es damals auf das Vertauschen 
von Sda/Scl, wobei mir nicht klar war, warum das hätte dieses Problem 
verursachen können.
Das zweite Mal passierte in der finalen Platine. Die lief 24 h 
einwandfrei, inkl. mehrerer Stromtrennungen (sowohl beide Seiten als 
auch nur extern oder nur intern). Jetzt trennte ich hier zu Testzwecken 
meines auswertenden Skripts die 24 V vom Buck-Konverter und nach dem 
Wiederanstecken kam die Verbindung zum INA219 nicht wieder. Dauerte 
wieder etwas, bis ich den 1250 als heiß und defekt identifizierte. Der 
klare Unterschied zum ersten Fall ist die nun sauber aufgebaute Platine 
und Sda/Scl sind wie im Datenblatt spezifiziert. Sprich jetzt ist der 
1250 durchgebrannt, rein im Zusammenhang mit externem Stromaus- und 
-einschalten.
Der Vollständigkeit halber: das INA219-Breakoutboard hat in beiden 
Fällen überlebt und zeigt keine Auffälligkeiten.

Meine Untersuchungen:

Im ersten Fall habe ich es als Folge des nicht spezifizierten 
Vertauschens von Sda/Scl angesehen. Habe es zwar nicht verstanden, warum 
das passierte, aber habe es dann ohne weiter zu hinterfragen akzeptiert.
Im zweiten Fall war meine erste Idee, der 1250 könnte mit der 
einseitigen Bestromung ein Problem haben. Ich habe dazu per Google keine 
wirklich vergleichbaren Fälle gefunden. Nur gelegentlich etwas mit einem 
möglichen Schwingungsproblem durch Kapazitäten im Chip zwischen den 
beiden Seiten, wenn ich das richtig verstanden habe (u.A. auch hier 
Beitrag "ADuM1250 VDD1 und VDD2"). Da ich, solange es lief, 
keine Probleme bemerkt hatte, gehe ich davon aus, dieses Problem ist ein 
anderes. Aus dem Datenblatt des 1250 kann ich auch kein Problem mit der 
einseitigen Bestromung herausdeuten. Trotz meiner damals recht 
erfolgreich abgeschlossenen Elektroniklehre möchte ich allerdings nicht 
ausschließen, das irgendwo auf den 16 Seiten ein Hinweis auf das Problem 
verpackt ist, ich ihn aber noch nicht verstanden bzw. gefunden habe. 
Nach meinem Verständnis der Specs sollte die einseitige Bestromung kein 
Problem darstellen (eben genau wie bei einem klassischen Optokoppler).
Meine zweite Vermutung war dann ein unsauberes Einschwingverhalten des 
Buck-Konverters. Mein schnellstes Scope ist leider nur ein Rigol DS1202 
Z-E, daher kann ich keine perfekte Aussage treffen, allerdings kann ich 
mit dem Rigol kein Überschwingen feststellen. Ich sehe immer eine 
treppenförmige Rampe, die zu den 5,00 V sauber ansteigt.

Meine Fragen:

Hat jemand auch schonmal einen durchgebrannten ADuM1250 gehabt? Wenn ja, 
was war passiert?
Kennt jemand mein Problem und hat eventuell dafür eine Erklärung oder 
eine Idee, was ich noch prüfen könnte?
Hat vielleicht sogar jemand eine Lösung für mein Dilemma?

Danke für Eure Zeit zum Durchlesen, wollte es möglichst umfassend und 
sauber beschreiben.

P.S.: Habe mal schematisch die Schaltung skizziert.

: Bearbeitet durch User
von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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R42 größer machen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Das Konzept, dass signale einen GND bezug haben muessen ist aber bekannt 
? Auf der "Externen" Seite muessen alle Signale zwischen diesem GND & 
Vcc liegen. Sonst geht was kaputt.
Den Rest habe ich nicht verstanden. Der 24V 4mA benoetigt einen ADC, um 
ueber den I2C koppler zu kommen. Erst mal sollte das funktionieren.

Allenfalls mal ein Schema zeigen, wie das alles zusammenhaengt

von Testuser (Gast)


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Pandur S. schrieb:
> Der 24V 4mA benoetigt einen ADC, um
> ueber den I2C koppler zu kommen.

Christian S. schrieb:
> an einem INA219 per I2C-Bus

Alles Liebe, alles Gute (-:

von Bernd (Gast)


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Dein 5V-Versorgung sieht echt schlecht aus.
Was für ein Buck Converter (Tielenummer) ist es?
Er sägt fast zwischen -1V zu 6V aus.
Und nicht mal hast du 1uF dran anscheinend.

Ich glaube der Schaltplan würde hier im jeden Fall weiterhelfen.

von Christian S. (somerhimson)


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Danke für Eure schnellen Reaktionen.
Das mit der Spannung gefällt mir auch nicht wirklich, daher hatte ich 
den fliegenden Prototypen erstmal paar Tage laufen. Als der erfolgreich 
war, habe ich mich dann an die weitere Entwicklung gemacht.

Der Buck-Konverter ist der hier:

https://www.amazon.de/gp/product/B07FXBXJC5/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1

Ich brauche einen möglichst kleinen, weil ich kaum Platz habe, wo die 
endgültige Platine dann hin soll.

Ich habe auch mal eine grobe Skizze von meinem Konstrukt oben 
nachgeliefert, ich hoffe man kann erkennen, was ich gebaut habe.

von Bernd (Gast)


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Das ist ein 3A Buck :-o
Ich würde sagen das ist nicht ein passender Buck für ein 4-20mA System 
(besonders für Loop-powered).
Nächstes Mal versuch mal etwas dediziertes für 4-20mA.
Z.B. LT8618 oder ADP2360.

Du musst rausfinden, was verursacht, dass Vcc bis auf/unter 6V oder -1V 
geht.

Laut deinem Schaltplan INA219 hat 24V Anschluss. Es sieht auch nicht 
normal aus. Ich glaube dein Sensor hat 24V Scnhluss. Nicht INA219.

von qq (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Der Buck-Konverter ist der hier:

Christian S. schrieb:
> finalen Platine
> INA219-Breakoutboard

das lässt mich das schlimmste befürchten...

Christian S. schrieb:
> P.S.: Habe mal schematisch die Schaltung skizziert.

Ich vermisse

Rainer S. schrieb:
> R42 größer machen.

und C42

Christian S. schrieb:
> finalen Platine
> Elektroniklehre

Vermutlich mit einem EDA erstellt. Der Schaltplan hilft vermutlich mehr.

Christian S. schrieb:
> Rigol DS1202

Zeige uns mal die Kommunikation auf SDA und SCL zwischen INA und ADUM.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Leider ist das Schema ziemlich Lückenhaft.
Wie sieht es mit den Pullups (für I²C) aus?
Wie mit den Notwendigen BlockKaps?

Der ADuM1250 ist extra als HotSwap beschrieben, was also heisst das eine 
Seite stromlos sein darf.

Etwas mehr Info wären Hilfreich.
Im übrigen wenn du den INA219 verwendest, gibt es die Version des I²C 
Isolators, der dir auch gleich den INA219 mitversorgen kann ;-)
Da würde der Buck entfallen!
Als Beispiel ADM3260.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (somerhimson)


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Kurze Anmerkung zum Rauschen auf dem Signal des Scopes: Das Rigol ist 
nicht so übermäßig gut und auch nicht seine Tastspitzen (wußte ich 
damals beim Kauf nicht vorher, die Tests hatten es alle gelobt). Ich 
kriege da immer ein unschönes Rauschen auf dem Signal, daher nicht jede 
kleine Schwankung voll ernst nehmen.

Nach meinen Informationen sind auf den INA219-Breakouts 10k Pull-ups 
fest verbaut und der Pi hat 1k8, wenn ich das richtig verstanden habe. 
Und wie gesagt, die Kommunikation läuft auch einwandfrei, wenn der Strom 
an bleibt.

Was ich nicht verstehe sind die "BlockKaps", was meinst Du damit?

Den ADuM1250 hatte ich auch gewählt, weil ich es mit dem Hotswap so 
verstanden hatte. Deshalb bin ich auch erst überhaupt nicht auf die Idee 
gekommen, es könnte an der Ein- / Ausschaltung liegen.

Ich hatte mich für einen extra Buck-Konverter entschieden, um sicher zu 
gehen, dass die Potentiale auf jeden Fall sauber getrennt sind. An der 
24 V-Versorgung für den Sensor hängen später im Produktivbetrieb noch 
anderen Verbraucher, die Spannungsspitzen verursachen könnten, die will 
ich auf keinen Fall am Pi haben.
Den ADM3260 schaue ich mir trotzdem mal genauer an, vielleicht kann ich 
den für andere Projekte verwenden. ;-)

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Christian S. schrieb:
> Was ich nicht verstehe sind die "BlockKaps", was meinst Du damit?

Der ADuM1250 ist gerade wegen seiner HotSwap fähigkeit Zwingend auf ein 
Kondensator(BlockKap) an seiner Speisung angewiesen.
Er muss sauber in den Standby Zustand fahren können, wen die eine Seite 
stromlos wird.

Schau dir mal genau die Appnote im Datenblatt des ADuM1250 an da ist es 
sogar beschrieben.
1
Both the ADuM1250 and the ADuM1251 contain hot swap
2
circuitry to prevent glitching data when an unpowered card is
3
inserted onto an active bus.

Dank seinen FET am Busport, kann er sich total aus dem Bussystem 
"lösen".
Hat aber eben den Nachteil, dass er zu große Spikes nicht mag.

Widerstände am Bus so wie die Kap,s sind also wichtig.
Auch der 200Ohm Widerstand kann in deiner Applikation nicht schaden.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (somerhimson)


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Danke für die Erklärung, der Ausdruck sagte mir nicht.
Ich habe aus dem Grund den 0µ15 Wima-Kondensator auf die Zuleitung der 5 
V zum 1250 gemacht. Den 0µ47 habe ich dazu gepackt, weil er die 
Brummspannung von Upp über 130 mV auf etwa 65 mV reduzierte. Noch 
größere Kondensatoren dran brachten kaum einen Vorteil.

Da meine Lehre jetzt fast 20 Jahre her ist und ich erst seit Anfang des 
Jahres durch den Pi Pico getriggert wieder richtig tief in der 
Elektronik unterwegs bin, fehlen mir Erfahrungswerte mit "dem modernen 
Zeug" wie die Buck-Konverter. Ich dachte mir, 60 mV sind vielleicht noch 
zu ertragen und habe es einfach ausprobiert.

Ich habe jetzt mal ein bißchen ganz frei überlegt, wie ich es früher 
gemacht hätte: Eine Diode rein und dahinter einen Glättungskondensator. 
Ich werde damit jetzt mal etwas spielen. Eine 1N4007 mit einem 10µ 
bringt schon mal einiges und die Spannung ist dann immer noch im 
Akzeptanzbereich des INA und 1250. Nur ob das dann mein "Brandphänomen" 
löst weiß ich nicht. Alles was ich bisher gefunden habe sieht ja auch 
nicht sooo schlimm aus, als das man als IC da gleich sterben muß...

P.S.: Sehe gerade Du hast noch was nachgetragen:
Was meinst Du mit den 200Ohm? Nochmal Pullups zu den eingebauten dazu? 
Wenn ich die App-Note richtig verstehe, ist der erst oberhalb von 105°C 
nötig, daher dachte ich, den brauche ich bei Raumtemperatur nicht.

: Bearbeitet durch User
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Christian S. schrieb:
> P.S.: Sehe gerade Du hast noch was nachgetragen:
> Was meinst Du mit den 2000Ohm? Nochmal Pullups zu den eingebauten dazu?

Nein das sind 200 Ohm Nicht 2k ;-)
Schau auf das Bild welches ich im Post angehängt habe.
Wichtig ist die Caps an der Speisung müssen LOW ESR Sein (Beispielsweise 
Keramik Kondensatoren) damit sie Spikes die gerade so Netzteile wie das 
von dir Verwendete ihn nicht Killen können.
Die Diode wird dir weniger helfen als der in der Applikation 
vorgeschlagene 200 Ohm Widerstand, wenn da ein  sauberer Kondensator 
hängt.
Ich verwende in der Speisung beidseitig SMD 1µF Kerkos und es raucht 
auch keiner der ADuM1250  mehr ab ;-)

Hab dir ein Bild angehängt und deine "Sorgenkinder" rot markiert ;-)

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (somerhimson)


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Ich verstehe, worauf Du abzielst.

Habe jetzt mal kurz mich zu "LOW ESR" eingelesen. Der Begriff sagte mir 
zwar nichts, aber jetzt wo ich es gelesen habe ist es mir klar. Mir war 
nicht bewußt, dass Kondensatoren doch so stark altern (abgesehen von den 
Billigdingern auf den Motherboards & Co.). Ich werde dann wohl mal ein 
paar frische LOW ESR besorgen und es dann nochmal versuchen.

Du schreibst "raucht auch keiner der ADuM1250  mehr ab", "keiner ... 
mehr" klingt so, als wären sie Dir früher auch gestorben. Waren es bei 
Dir echt nur die Kondensatoren?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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> Du schreibst "raucht auch keiner der ADuM1250  mehr ab", "keiner ...
> mehr" klingt so, als wären sie Dir früher auch gestorben. Waren es bei
> Dir echt nur die Kondensatoren?
Hatte dir dazu eine PN Geschrieben, Nicht erhalten?

Ja wir hatten tatsächlich auch mal eine Serie Platienen die wir für 
einen Kunden Herstellten.
Das Design war vom Kunden, wir haben nur die PCB's gefertigt.
Aber nach Hick Hack wegen Angeblichen Bestückung's-Fehler hat unsere 
Hauseigene QM Abteilung das ganze mal Zerlegt.
Ursache war dann das der Kunde Elkos(CN Produkte) einsetzte 0,47µF 
AluKap ?!?

Bei Einschalten der externen Devices bekamen dan die ADuM1250  immer 
eins an die "Glocke", was dann in relativ kurzer Zeit, zum "Hot Tod" der 
ADuM1250  Führte.
Änderung war kleine 1µF KerKo an die Speisung und 10k gleich beim Chip 
auf den SCL und SDA Pin's. danach war Ruhe ;-)

Ergo: Bei Hot Swap ohne Kap führt zum Hot Tod

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (somerhimson)


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Oh, das klingt mir ganz vertraut. :-(
Naja, Lehrgeld, würde ich sagen, da bestelle ich mal was und mache dann 
erst weiter. Mein Bastelfundus ist ja doch eher "etwas älter".

Tut mir Leid wege der PN, ich habe mich erst vorhin hier angemeldet und 
kenne mich in der Benutzung des Forums nur leidlich aus. Bei der 
Anmeldung wurde auch geschrieben, der E-Mailversand an einige Anbieter 
klappt zur Zeit wohl nicht richtig, und meiner ist da leider mit dabei. 
:-(
Die Seite hier habe ich die ganze Zeit offen und mache immer mal wieder 
einen Refresh, das geht ja auch, insbesondere wenn man eh gerade am 
Basteln bei dem Thema ist. :-)

von Peter D. (peda)


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Christian S. schrieb:
> Jetzt trennte ich hier zu Testzwecken
> meines auswertenden Skripts die 24 V vom Buck-Konverter und nach dem
> Wiederanstecken kam die Verbindung zum INA219 nicht wieder.

Klarer Fall, der Buck taugt nichts und macht Überspannungen.
Mach mal ne Transzorb 6,8V und nen Elko >=100µF auf die 5V Seite.

Christian S. schrieb:
> geglättet mit
> einem 0µ15 und 0µ47

Falsche Sparsamkeit. Das glättet nur HF, kann aber keine Transienten 
filtern.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (somerhimson)


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Peter D. schrieb:
> Klarer Fall, der Buck taugt nichts und macht Überspannungen.
> Mach mal ne Transzorb 6,8V und nen Elko >=100µF auf die 5V Seite.

Danke Dir für die Anregung, ich bin dabei mir ein "schönes" 
Entstörungssortiment bei eBay zusammenzustellen, da sind auch 
Suppressordioden dabei.
Ende der Woche soll die erste Lieferung kommen, dann werde ich weiter 
bauen.

von bc (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Ich hatte mich für einen extra Buck-Konverter entschieden, um sicher zu
> gehen, dass die Potentiale auf jeden Fall sauber getrennt sind.

Nur zur Sicherheit: mit einem Buckconverter erreichst du KEINE 
Potentialtrennung.

von Max (Gast)


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von Max (Gast)


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von Christian S. (somerhimson)


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bc schrieb:
> Nur zur Sicherheit: mit einem Buckconverter erreichst du KEINE
> Potentialtrennung.

Ja, das ist mir bewußt. Eine Potentialtrennung der 24 V zum INA219 ist 
bauartbedingt nicht möglich. Ich habe daher mit dem ADuM1250 den ganzen 
INA abtrennen wollen, und der Buck-Konverter sollte einfach nur mit 
hohem Wirkungsgrad den INA und die externe Seite des 1250 versorgen.

Der Reichelt MEE1S0505SC ist allerdings für ein anderes Projekt von mir 
sehr interessant. Danke für den Hinweis. :-)

von Christian S. (somerhimson)


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Ich habe mich jetzt mal mit KiCAD etwas angefreundet und die Schaltung 
damit gezeichnet.
Ich verwende auf der Platine oben Breakout-Boards mit den jeweils 
beschrifteten Pinbelegungen und den gezeigten Dimensionen. Die 
Platinengröße ist vorgegeben, daher dieses etwas merkwürdige Format.

Jetzt sollte ich guten Gewissens meine Schaltung in Betrieb nehmen 
können und nach Herzenslust die Spannungen an- und abschalten können, 
oder?

Ich bitte um kurze Einschätzungen von Euch.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Christian S. schrieb:
> Ich bitte um kurze Einschätzungen von Euch.

Wie ich dir schon geschrieben habe, würde ich auf alle Fälle noch 
jeweils ein 10k von SDL & SDA auf (INA-5V) hängen.
Die Ausgangstreiber des ADuM1250 sind FET und das ist etwas Unglücklich. 
Sind die Pins aus irgend einem Grund Floatend, zerschießt es dir die 
FET's!
Also wenn du Spikes mit nur wenigen µA hast, werden die Sauber über die 
10K abgedämpft.
Das Datenblatt des ADuM1250 gibt leider nur begrenzt, Aufschluss über 
die Schlechte ESD des Chips.
Wenn du ein Magnetventil oder Spule an der Speisung hasst,
kann diese Müll senden, dann wären im schlimmsten Fall sogar noch 
Schutzdioden an SDL und SDA von Vorteil. (Das ist Erfahrung und nicht 
Panikmache).
Der ADuM1250 hat kein ESD Schutz laut Datenblatt und auch (Learning by 
doing) zeigt dass das die Realität ist.
Die FET am Ausgang sind extrem Hochohmig!
[S] liegt auf GND(1+2) [D] auf SDL/SDA und die [G] geht im Stromlosen 
Zustand ziemlich direkt (Durch Decoderlogic) auf VDD(1+2).
Und daher sind die SCL/SDA Pin anfällig auf Müll.

Vielleicht Zerlegt ja unser Richi mal einen dass man dies Sieht ;-)

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (somerhimson)


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Patrick L. schrieb:
> Wie ich dir schon geschrieben habe, würde ich auf alle Fälle noch
> jeweils ein 10k von SDL & SDA auf (INA-5V) hängen.

Laut Adafruits Schaltplan und wenn ich die Breakoutplatine des INA219 
richtig deute (also Leiterbahnen auf der Platine nachverfolgen), dann 
hat das INA-Board 10k jeweils von Sda und Scl zu INA-5V. Brauche ich 
diese Pullups für jeden IC, und auch bei kurzen Signalstrecken wie 
diesen hier?

Tut mir Leid, wenn ich so doof frage, diese extrem empfindlichen IC's 
und auch der I2C-Bus ansich sind noch recht neu für mich.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Christian S. schrieb:
> Tut mir Leid, wenn ich so doof frage, diese extrem empfindlichen IC's
> und auch der I2C-Bus ansich sind noch recht neu für mich.

Wie sagte mein Ausbilder in der BBC damals immer, (Weil ich auch dauernd 
Fragen stellte)
ZITAT:
Wer fragt ist zwar dumm,
aber wer nicht fragt bleibt's!

Christian S. schrieb:
> Brauche ich
> diese Pullups für jeden IC,
Nein Normalerweise nicht, wenn die Leitungen Kurz sind.
Da aber dein PCB über Stecker verfügt, welche die SDA und SDL in "die 
Luft hängen" können, ist es von Forteil diese wenigstens mit einem 
Widerstand zu schützen.

Denke daran,

Spikes sind wie Flöhe, sind sie erst mal auf dem PCB,

kriegst du sie kaum mehr eingefangen :-D

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Wenn im ADuM1250 nur die FETs an den Datenleitungen durchschlagen, würde 
er ja nicht heiß werden, denn die können nur nach low ziehen. Ich hab 
davon noch nie was gehört.

Ich sehe Überspannung an VCC als Ursache. Zumal ja der Buck für 3A quasi 
im Leerlauf ist.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Peter D. schrieb:
> denn die können nur nach low ziehen. Ich hab
> davon noch nie was gehört

Aber ich schon mehrere PCB's repariert (getauscht) ;-)
Symptom immer das selbe.
Eingangs-seitig gehen sie noch und ausgangsseitig sind sie hops.
(Höhere Stromaufnahme zeigt dies) und die Dinger, fangen richtig an heiß 
zu werden ;-)

Was wohl mit der G->S strecke eines FET passiert,
wenn er eins an der Klatsche hat?

Das ESD Piktogramm auf der Packung und im Datasheet der Chips, ist nicht 
umsonst ;-)
Wie auch die ausdrückliche Warnung in demselben.:-D

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (somerhimson)



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Patrick L. schrieb:
> Da aber dein PCB über Stecker verfügt, welche die SDA und SDL in "die
> Luft hängen" können, ist es von Forteil diese wenigstens mit einem
> Widerstand zu schützen.

Ah, verstehe, das macht Sinn. Das INA-Board ist aufgelötet, aber die 
Pi-Seite hat Stecker.
Danke für's intensive Helfen. :-)

Was die Power-Spikes angeht, da habe ich nochmal tief im Hinterkopf 
gekramt. Wir haben in der Ausbildung auch mal Schaltnetzteile gebaut. 
Wenn ich mich recht entsinne, haben wir da für einige kritische 
Reglerbereiche in die Spannungsversorgung einen relativ kleinen 
Widerstand eingebaut (konstante oder quasi-konstante Stromaufnahmen) und 
danach erst die Filterkondensatoren geschaltet. Hatte den Sinn, das 
durch die Widerstände die Ladeströme begrenzt haben und somit alles 
etwas träger im Bezug auf Spannungsspitzen wurde. Heute, nachdem ich mir 
das Low-ESR-Thema angeschaut habe, würde ich sagen, wir bauten damals 
einen Spannungsteiler für die Spikes, so das diese dann für die zu 
schützenden Bereiche wesentlich weniger relevant waren.

Ich habe jetzt die aktualisierte Version mal drangehängt.
Ich konnte sogar noch etwas Länge aus der Platine holen, aber die Breite 
ist halt fix.

von geb (Gast)


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Ich hab viele von den ADUM1400 verbaut und auch bei denen kam es 
vereinzelt zu genau dem gleichen Fehlerbild wie von Christian angegeben, 
ohne dass jetzt eine eindeutige Ursache ausmachbar war. Die Dinger sind 
offenbar sehr empfindlich. Bei mir hat es geholfen Ein und Ausgänge mit 
einer Doppel-Klemmdiode (z.B BAT54S) zu schützen. Möglicherweise 
zerstören schon kurze Spannungs-Spikes an den Anschlüssen das Bauteil.

Grüsse

von Christian S. (somerhimson)


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Vorhin sind die Bauteile zur Filterung angekommen und ich habe auf 
meiner fliegenden Schaltung es so aufgebaut, wie ich es gestern im 
Schaltplan skizziert habe. Ich habe jetzt bestimmt 25-mal die 24 V 
abgezogen und nach unterschiedlich kurzen Zeiten wieder angesteckt, 
bisher hat der 1250 es überlebt und arbeitet einwandfrei. :-)
Ich werde weiter testen, bevor ich die neue Platine dann aufbaue.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Danke an Alle für Eure Hilfe bisher, ich habe extrem viel gelernt die 
letzten Tage. :-)

von Christian S. (somerhimson)



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Falls jemand über diesen Fred stolpert:

In meinem Schaltplan von 10.08.2021 16:33h ist die LED am INA falsch rum 
eingezeichnet.

Die fliegende Schaltung ist die ganze Nacht durchgelaufen und auch das 
erneute Ziehen von Kabeln hat sie nicht gestört. :-)

Zur Sicherheit werde ich den 1250 aber nicht wie bisher geplant an den 
Pins anlöten, sondern ihn mit samt seiner Adapterplatine steckbar 
machen. An der Adapterplatine werde ich aus "Kompatibilitätsgründen" 
(mit meinen sonstigen Basteleien) die Pins anlöten und auf die 
Hauptplatine weibliche Leisten.

Wer sich fragt, warum das Design der Platine so ist wie es ist:
Da ich von dieser Ausführung nur eine Platine als Subsystem eines 
komplexeren Systems benötige, wird diese händisch auf Lochrasterplatine 
3x7 cm aufgebaut.
Wenn die Schaltung sich einige Zeit bewiesen hat, werde ich noch eine 
Stand-alone-Variante für höhere Ströme bauen. Die werde ich dann 
"ordentlich" designen mit meinem neuen Wissen über Spike-Filter und 
KiCAD und mal Aisler.net ausprobieren. :-)

von Christian S. (somerhimson)


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Wen es interessiert:

Die Schaltung läuft jetzt in der letzten Version immernoch. Habe 
mehrfach Strom auf beiden Seiten abgezogen und auch vom Pi den I2C-Bus. 
Scheint jetzt alles kein Problem mehr zu sein. :-)

In meinen Augen ist die Sache jetzt sauber, zumindest für das, was ich 
hier machen möchte. :-)

Nochmal herzlichen Dank an die Hilfe und besonders Dir Patrick.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Christian S. schrieb:
> Nochmal herzlichen Dank an die Hilfe

Gerne :-)

Für dass ist ja eigentlich dieses Forum da um miteinander Probleme zu 
analysieren und zu lösen ;-)

Weiterhin Viel erfolg und sonnst einfach wieder fragen :-)

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