Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe: SMD Kondensatoren bestimmen


von Tim B. (tmk09)


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Hallo,

das ist mein erster Beitrag hier im Forum :) Ich habe ein Problem mit 
Bauteilen aus ca Ende der 90er Jahre - vielleicht kann hier jemand mit 
Erfahrung helfen? Die Teile stammen von einer alten speziellen 
Soundkarte aus dem Musikproduktionsbereich, es gibt leider keine 
weiterführende Dokumentation über diese Karte.

Die Bezeichnung der Teile ist darüber notiert so wie auf den Bauteilen 
erkannt. Ich habe gegoogelt und zu dieser Art der Bezeichnung nichts 
gefunden. Besonders ärgerlich ist, dass das letzte kleine Bauteil 
zerstört und nicht mal mehr durchmessbar ist - insofern es dann 
überhaupt verlässliche Werte liefern würde.

Ich bin um jeden Hinweis dankbar!

- Tim

: Bearbeitet durch User
von Byte Counter (Gast)


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Tim B. schrieb:
> Ich bin um jeden Hinweis dankbar!

>>Bitte das JPG-Format nur für Fotos und Scans verwenden!
>>Zeichnungen und Screenshots im PNG- oder
>>GIF-Format hochladen. Siehe Bildformate.

Übersetzt heisst das für dich: Fotos in JPG!
Eine nur wenig komprimierte JPG-version deines Fotos hat nur
ein Siebtel der Datenmenge deiner JPG-Version.

von Achim H. (anymouse)


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Optisch würde ich auf Elkos tippen; vor allem wenn es auf der Platine 
einen Bestückugnsdruck gibt und dort die Bauelemente mit "C..." 
bezeichnet sind.

Die erste Zeile sieht mir nach einem Datums- oder Produktcode aus.

Die zweite dürfte die Kapazität sein -- vermutlich in µF; dass könnte 
man auch durch Vergleich mit ggf. anderen vorhandenen Elkos auf der 
Platine herausfinden -- 47µF ist durchaus gewöhnlich.

Die dritte Zeile sieht mir nach der gewünschten Spannungsfestigkeit aus.

von Tim B. (tmk09)


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Byte Counter schrieb:
> Tim B. schrieb:
>> Ich bin um jeden Hinweis dankbar!
>
>>>Bitte das JPG-Format nur für Fotos und Scans verwenden!
>>>Zeichnungen und Screenshots im PNG- oder
>>>GIF-Format hochladen. Siehe Bildformate.
>
> Übersetzt heisst das für dich: Fotos in JPG!
> Eine nur wenig komprimierte JPG-version deines Fotos hat nur
> ein Siebtel der Datenmenge deiner JPG-Version.

Ok, verstanden. Kann ich denn das grosse Bild aus meinem Beitrag wieder 
löschen?

von Sam W. (sam_w)


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Tim B. schrieb:
> Ich habe gegoogelt und zu dieser Art der Bezeichnung nichts
> gefunden.

Die erste Reihe Ziffern dürfte die Serie bezeichnen, allerdings denkt 
sich jeder Hersteller eigene Kürzel aus.
Es ist aber gar nicht unbedingt notwendig, den genauen Hersteller und 
Typ zu kennen. Anhand der Schaltung drumherum kann man meist abschätzen, 
ob es bereits ein normaler SMD-Elko tun würde, oder ob man einen Typ mit 
geringem ESR verwenden sollte.

Gerne auch mal den Gerätetyp nennen (am besten in der Überschrift). Dann 
ist die Chance gegeben, dass jemand bereits Erfahrung mit dem 
Kondensatortausch bei diesem Gerät hat.

Ist nicht zufällig ein Roland JV-880 oder ähnlich?

Tim B. schrieb:
> Ich habe ein Problem mit
> Bauteilen aus ca Ende der 90er Jahre

Was genau ist denn das Problem? Sind alle Elkos messbar hinüber, oder 
soll es ein vororglicher Tausch werden, weil der kleine sich unrühmlich 
verabschiedet hat?

von Sam W. (sam_w)


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Achim H. schrieb:
> vermutlich in µF

Ja, sehr sicher.
Durch genaues Messen der Abmessungen kann man dann noch die Bauform 
herausfinden.
Vermutlich "B" für den kleinen, "C" für die 47µF/6V und "D" für den 
47µF/16V.
Meist stehen aber bei den Distributoren auch Durchmesser und Höhe in 
Millimeter dabei.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim B. schrieb:
> Ok, verstanden. Kann ich denn das grosse Bild aus meinem Beitrag wieder
> löschen?

Hab' ich mal für dich gemacht.

Im Grunde hast du ja deine Antworten schon enthalten, aber trotzdem noch 
den Tipp fürs hiesige Wiki:

https://www.mikrocontroller.net/articles/Kondensator#Polarit.C3.A4tszeichen

von Tim B. (tmk09)


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Sam W. schrieb:
> Tim B. schrieb:
>> Ich habe gegoogelt und zu dieser Art der Bezeichnung nichts
>> gefunden.
>
> Die erste Reihe Ziffern dürfte die Serie bezeichnen, allerdings denkt
> sich jeder Hersteller eigene Kürzel aus.
> Es ist aber gar nicht unbedingt notwendig, den genauen Hersteller und
> Typ zu kennen. Anhand der Schaltung drumherum kann man meist abschätzen,
> ob es bereits ein normaler SMD-Elko tun würde, oder ob man einen Typ mit
> geringem ESR verwenden sollte.
>
> Gerne auch mal den Gerätetyp nennen (am besten in der Überschrift). Dann
> ist die Chance gegeben, dass jemand bereits Erfahrung mit dem
> Kondensatortausch bei diesem Gerät hat.
>
> Ist nicht zufällig ein Roland JV-880 oder ähnlich?
>
> Tim B. schrieb:
>> Ich habe ein Problem mit
>> Bauteilen aus ca Ende der 90er Jahre
>
> Was genau ist denn das Problem? Sind alle Elkos messbar hinüber, oder
> soll es ein vororglicher Tausch werden, weil der kleine sich unrühmlich
> verabschiedet hat?

Es ist eine spezielle Soundkarte, den Namen muss ich zu Haus nochmal 
nachschauen. Zu den Roland JVs gäbe es immerhin ein Service Manual :)

Es sollte ein vorsorglicher Tausch werden, da sich die Karte seltsam 
verhalten hatte und der Verdacht daraufhin vom ehemaligen Vertrieb 
dieser Karten auf ebendiese Elkos gelenkt wurde. Nur lagen diesem leider 
auch keine weiteren Infos vor. Das letzte Bauteil wurde aus Jux 
zerstört, das hat sich nicht verabschiedet. Messtechnisch nicht 
optimal...

Ein Teilausschnitt der Karte vor dem Auslöten anbei!

von Tim B. (tmk09)


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Jörg W. schrieb:
> Tim B. schrieb:
>> Ok, verstanden. Kann ich denn das grosse Bild aus meinem Beitrag wieder
>> löschen?
>
> Hab' ich mal für dich gemacht.
>
> Im Grunde hast du ja deine Antworten schon enthalten, aber trotzdem noch
> den Tipp fürs hiesige Wiki:
>
> https://www.mikrocontroller.net/articles/Kondensator#Polarit.C3.A4tszeichen

Vielen Dank!

von Sam W. (sam_w)


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Tim B. schrieb:
> Ein Teilausschnitt der Karte vor dem Auslöten anbei!

Danke für das Bild. Wenn die Karte symmetrische Spannungsversorgungen 
besitzt (z.B. für Operationsverstärker, meist in 8-poligen Gehäusen), 
dann dürfte immer ein Pärchen von zwei gleichen Elkos verbaut sein.
Gleiches gilt für Koppelkondensatoren, also Elkos im Signalweg. Könnten 
die vier links sein, wenn es dort in Richtung einer Buchse geht.

Wo Low-ESR Kondensatoren sinnvoll sind, ist bei der Versorgung des 
Digitalteils. Das sind dann eher die Elkos, die nicht als Pärchen 
auftreten.

Insbesondere der Digitalteil ist auch für komplette Fehlfunktionen 
verantwortlich.
Wenn die Elkos an der Spannungsversorgung für den Analogteil schlecht 
werden, kann es Störgeräusche geben.
Wenn die Koppelelkos Gleichspannung nicht mehr korrekt sperren, kann die 
nachfolgende Stufe übersteuert werden. Kann alle möglichen Effekte mit 
sich bringen (Verzerrung, kein Ton, Knacken, etc.).

: Bearbeitet durch User
von Tim B. (tmk09)


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Cool, danke für die Insights, Sam! Es ist übrigens eine Creamware Luna 
2ex.

von MaWin (Gast)


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Tim B. schrieb:
> vielleicht kann hier jemand mit Erfahrung helfen

Die ersten 3 sind SMD Elkos mit 47uF und 6 bzw. 16V, die oberste Nummer 
ist nur die Chargennummer. Ohne Serienbezeichnung, also nichts 
besonderes

https://www.reichelt.de/de/de/smd-chip-elko-47-f-16volt-smd-elko-47-16-p31910.html?r=1

Der letzte, nun ja, ist kaputt. Ob der 10uF oder 1u hat, ist nicht mehr 
zu erkemnen. Wohl 10

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.13.2.3

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Ob der 10uF oder 1u hat, ist nicht mehr zu erkemnen. Wohl 10

Auf dem Foto der Karte sieht man, dass es 10 µF sind.

von Tim B. (tmk09)


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ich danke euch!!

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Einer der damals (und auch heute noch) führenden Herstellern für Elkos 
in diesen Bauformen ist Panasonic.

https://industrial.panasonic.com/ww/products/capacitors

Inzwischen sind auch noch viele andere Hersteller jeglicher Größe und 
Produktqualitäten hinzugekommen, aber damals(tm) war Panasonic schon der 
Platzhirsch. Es gibt aber trotz identischer oder zumindest sehr 
ähnlicher äußerer Merkmale ganz erhebliche Unterschiede in den 
technischen Daten der einzelnen Kondensatorserien. Die eine ist auf 
minimalen ESR, die andere auf eine maximale Betriebstemperatur, die 
nächste auf minimale Kosten und noch eine auf höchste 
Vibrationsbeständigkeit hin optimiert.

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