Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ganzwellensteuerung mit Arduino


von Leon M. (handsomehans)


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Hallo alle miteinander,

folgende Grundsituation. Ich möchte einen Trenntravo von 2,0kVA mittels 
Ganzwellensteuerung in der Leistung stellen. Die Ansteuerung soll 
mittels Arduino und Triac stattfinden.
Nun bin ich relativ neu im Thema Leistungselektronik und wollte mich 
daher direkt mal absichern welche Zusätzlichen Schaltungsergänzungen 
(Features/Sicherheit) notwendig/sinnvoll wären.

Eignen sich überhaupt Arduino und Triac für mein Vorhaben oder wäre eine 
Analogschaltung bei dem der Arduino nur ein Analogwert liefert eventuell 
sinnvoller?

Hab mich für die Ganzwellensteuerung entschieden da ich ja eine rein 
Induktive Last habe und somit relativ gut Störungen vermeiden kann. Bin 
sehr dankbar für Meinungen und Anregungen.

Besten Dank :)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Meinst du Wellenpaketsteuerung? Wie auch immer, das wird heftig. 
Synchronisiere den MC mit dem 50Hz Netz und zähle Nulldurchgänge. Die 
Einschaltphase muss immer ein ganzzahliges Vielfaches von 2 sein.  Der 
Triac wird dabei am besten von einem Optotriac mit 
Nulldurchgangsdetektor getriggert.
Aber du solltest wirklich überlegen, ob es sinnvoll ist, so einen fetten 
Trafo zu schalten.

von Leon M. (handsomehans)


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So hatte ich das auch ähnlich im Kopf, vielen dank dafür. Leider bleibt 
mir keine andere Wahl als den Trafo zu nutzen da die Last die hinter dem 
Trafo hängt darauf angepasst ist. Möchte eine vorhandene Regelung durch 
was eigenes ersetzen. Der Hersteller macht es ähnlich, mit 
Phasenanschnitt. Dafür hat er aber auch Stromwandler als Rückführgröße 
für eine Regelung. Ich möchte das ohne Regeln dafür aber mit Fester 
Leistung stellen. Quasi 0-100%. Hatte die Theorie im Kopf. 25 Vollwellen 
= 50% Leistung. 50 Volle Sinuswellen = 100%. Dadurch würde ich auch kein 
Problem mit Phasenverschiebung haben oder?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Leon M. schrieb:
> Der Hersteller macht es ähnlich, mit
> Phasenanschnitt.

Das ist keineswegs ähnlich. Phasenanschnitt ist eine völlig andere 
Technik. Das kann man auch machen, hat aber wegen der hohen Induktivität 
des Trafos immer die Gefahr von Überkopfzündungen.

von Leon M. (handsomehans)


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Ist es theoretisch nicht so das eine Wellenpaketsteuerung einfach nur 
den Zündwinkel auf 0° setzt und einfach die Ganze vollwelle die ich 
haben möchte durchschaltet?

Was kann mir den in den Weg fallen bei einem Trafo von 2kVA?

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Leon M. schrieb:

> Was kann mir den in den Weg fallen bei einem Trafo von 2kVA?

Der sog. Rusheffekt, wenn Du den Trafo im Spannungsnulldurchgang 
einschaltest, siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Einschalten_eines_Transformators

Grüßle
Volker

von Manfred (Gast)


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Leon M. schrieb:
> Leider bleibt
> mir keine andere Wahl als den Trafo zu nutzen da die Last die hinter dem
> Trafo hängt darauf angepasst ist.

Verrate bitte niemals und keinesfalls etwas über das hochgeheime 
Gerät!

> Dadurch würde ich auch kein
> Problem mit Phasenverschiebung haben oder?

Das hängt von der Last ab. Wenn die groß genug und linear ist, ist das 
Gesamtgebilde auch vor dem Trafo halbwegs gerade.

Wenn es darum geht, alle paar Sekunden Ein- und wieder Auszuschalten, 
würde ich mich das damit trauen: 
Beitrag "Re: MOIC ---> Triac, 115V, 400 Hz, 4A"

Leon M. schrieb:
> Ist es theoretisch nicht so das eine Wellenpaketsteuerung einfach nur
> den Zündwinkel auf 0° setzt und einfach die Ganze vollwelle die ich
> haben möchte durchschaltet?

> Was kann mir den in den Weg fallen bei einem Trafo von 2kVA?

In den Weg fallen Dir vor allem die Bedenkenträger. Ein im Nulldurchgang 
macht der MOC3083 und Abschalten erledigt der Triac, wenn kein Strom da 
ist.

von Leon M. (handsomehans)


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Die Last ist ein Heizband mit ungefähr 116mOhm. +- je nach Ausführung.

Der Link von dir sieht schonmal vielversprechend aus. Werde ich bei 
Gelegenheit Mal genauer ansehen.

Vielen Dank bisher.

von Manfred (Gast)


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Leon M. schrieb:
> Die Last ist ein Heizband

Das kommt der Elektronik sehr entgegen, wenn es dauerhaft dran ist.

Ich habe an einem Grundig RT5 800VA-Stell-Trenntrafo gemessen:
Im Leerlauf deutlich induktiv, 13 Watt @ 32 VA
Schon eine geringe Last (Glühlampe) schiebt das in die passende Richtung 
und kurz unter Vollast (Heizlüfter) ist das Gebilde parktisch gerade, 
ich bekomme einen cos-phi von 1 gezeigt.

Bei Deinen 2kVA wird das ähnlich sein, aber eben bei höherer Last.

von MaWin (Gast)


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Leon M. schrieb:
> Ganzwellensteuerung

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schwingungspaketsteuerung

Geht recht einfach mit einem OptoTRIAC mit zero cross wie MOC3082.
Schaltung im Datenblatt, inklusive Snubber.
Geschützt vor Widrigkeiten aus dem Netz per 300V VDR der seinerseits mit 
92 GradC Temperatursicherung vor Überhitzung geschützt wird.
Da muss der Arduino nur noch eine Zeit lang den Ausgang einschalten und 
eine Zeit lang ausschalten, ublicherweise nimmt man 4 Sekunden 
Gesamtintervallzur Flickervermeidung.


Siehe: https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25  ab 
MOC3082.

Leon M. schrieb:
> Die Last ist ein Heizband

Dann soll das wohl eine Temperaturregelung werden.

von Axel R. (axlr)


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Wichtig ist nur, dass der Trafo beide Halbwellen sieht und nicht in 
magnetische "Schieflage" gerät. Sonst geht der Kern in die Sättigung. 
Irgendwas war da.

von Peter D. (peda)


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Leon M. schrieb:
> Der Hersteller macht es ähnlich, mit
> Phasenanschnitt.

Dann würde ich das auch nehmen.

Schwingungspaketsteuerung für Trafos ist tricky. Es muß garantiert 
werden, daß Puls und Pause immer ganze Vollwellen sind.
Folgen mal 2 gleiche Halbwellen aufeinander, geht der Trafo in die 
Sättigung und dem Triac entweicht der magische Rauch. Es braucht also 
einen Anlaufschutz.

von Leon M. (handsomehans)


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Der Hersteller nutzt anscheinend irgendwelche speziell gewickelten 
Impulstrafos damit das mit Phasenanschnitt so gut funktioniert wie die 
das haben wollen. So die Info meines Arbeitgebers. Möchte da versuchen 
einen anderen Weg einzuschlagen. Ziel ist es auch andere Trafos zu 
nutzen.

von MaWin (Gast)


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Leon M. schrieb:
> Der Hersteller nutzt anscheinend irgendwelche speziell gewickelten
> Impulstrafos damit das mit Phasenanschnitt so gut funktioniert

Heizung von 2kW haben über 300W und von daher ist eine 
Leistungssteuerung über Phasenanschnitt für sie UNZULÄSSIG, es muss 
Pulspaket mit t>=4s sein.

von Leon M. (handsomehans)


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Geht nicht um eine Heizung sondern um eine Folienschweißung.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> es muss Pulspaket mit t>=4s sein.

Bei dem Timing braucht man sich über Sättigung des Trafo-Kerns wegen 
unsymmetrischer Anzahl von Halbwellen vermutlich keine Sorgen zu machen.

von Anselm (Gast)


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Hmm,

warum wollt Ihr alle immer Pulspakete nehmen?
Wenn Ihr doch eh darauf achten müsst dass die Anzahl Nulldurchgänge 
gerade ist, kann man auch die Vollwellen besser über die Zeit verteilen.

Aufruf in der ISR (Oder ein Flag setzen)
1
void VWS(uint8_t prozent){          // VollwellenSteuerung (DDS)
2
  TOGGLE_BIT(NulldurchgangsBit,0);          // toggle 
3
  if(NulldurchgangsBit){                // jeder 2te
4
    NulldurchgangsZaehler += prozent;        // hier kommt die Maus
5
    if(NulldurchgangsZaehler>=100){          // Überlauf, ZÜNDEN
6
      NulldurchgangsZaehler -= 100;        // und 100 abziehen
7
      zuendung();
8
    }
9
  }
10
}

Gruß
Anselm

von Prokrastinator (Gast)


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Leon M. schrieb:
> Hab mich für die Ganzwellensteuerung entschieden da ich ja eine rein
> Induktive Last habe

Leon M. schrieb:
> Geht nicht um eine Heizung sondern um eine Folienschweißung.

Widersprüchlich...
Der Trafo ist ja nur noch mit seiner Kurzschlussinduktivität wirksam.
Der Heizdraht ist ein ohmscher Verbraucher.

M.E. geht es dann eher darum ob der Heizdraht der Folienschweißung 
überhaupt über mehrere Vollwellen betrieben werden kann, bevor der so 
heiß wird, das er die Folie schneidet statt zu verschweißen.

Willst Du den Heizdraht konstant auf einer Temperatur halten oder nur 
während der Schweißung einen Impuls draufgeben?
Wie viel heißer wird der, wenn die Regelung sagt, jetzt reichts, aber 
erst noch eine bereits begonnene Vollwelle zuende gefahren werden muss?

Ist das ein Heizdraht mit kleiner Masse oder ein Schweißbalken mit 
großer, integrierend wirkender Masse?
Je nachdem was Du da hast, wirst Du u.U. sehr schnell nachregeln müssen 
und das kann die Wellenpaketsteuerung nicht unbedingt.
Also noch viele Unbekannte die Du klären solltest, bevor Du Dich voll in 
die Wellenpaketsteuerung stürzt.

Die Wellenpaketsteuerung ist allerdings mit Arduino und Triac nicht sehr 
schwer, auch ohne nullschaltenden Optotriac.
Den Null musst Du sicher erkennen und zeitnah handeln.
Wenn der Leistungstriac seine Gate Spg. aus der zu schaltenden Spannung 
bezieht, schaltet der auch nicht schon im Null, sonder erst wenn die 
Spg. hoch genug ist. Für echtes Nullschalten musst Du mehr Aufwand 
treiben.
Ist der erst gezündet, hast Du 20ms bis eine Vollwelle rum ist und 
wieder was passiert auf das Du reagieren musst.
Eine Ewigkeit für ne MCU.

Aber das wird ein Industrienetz sein, mit dementsprechenden Störungen.
Dazu eine direkt MCU gesteuerte Leistungsanwendung.
Da gibt es zwischen dem einfachen Prinzip und dem sicher 
funktionierendem Gerät so einige Herausforderungen zu lösen.

von Leon M. (handsomehans)


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Also von einer Regelung wollte ich weg. Mir geht es im Prinzip nur für 
ein Heizband mit wenig Masse, entsprechend Leistung zu stellen. 0-100%. 
Die Wärmeabnahme ist konstant. Das bedeutet das nicht getaktet 
geschweißt wird sondern kontinuierlich in Längsrichtung des 
Folienverlauf. Die 100% soll dann so viel sein das eventuell die 
Schweißnaht zu heiß für eine Saubere Schweißnaht ist das Heizband jedoch 
nicht durchbrennt. Die 2kVA habe ich der vorhandenen Einrichtung mit 
Regelsystem entnommen. Das ist der bisher größte Travo der bei uns in 
solchen Anwendungen benutzt wird. Daher habe ich mich da orientiert.

von Prokrastinator (Gast)


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Leon M. schrieb:
> ein Heizband mit wenig Masse
> Die Wärmeabnahme ist konstant.
> geschweißt wird kontinuierlich in Längsrichtung des Folienverlauf.

Und wie passt das Deiner Ansicht nach zu einer Wellenpaketsteuerung?

Die Phasenanschnittsteuerung liefert alle 10ms ein Energiepäckchen mit 
weniger als 10ms Pause.
Die Wellenpaketsteuerung liefert mindestens 20ms 100% Energie und dann 
mindestens 20ms 0%.
Welche reale Heizleitung Du hast, welcher Heizleistung 100% entsprechen 
und wie der Temperaturverlauf am Heizband dann sein wird, weißt Du 
nicht.

Leon M. schrieb:
> Also von einer Regelung wollte ich weg.
Also blind gesteuert.
Je nach Bandgeschwindigkeit, Umgebungstemperatur, Folientemperatur etc. 
pp. fallen die Ergebnisse dann anders aus.
Steht das Band, verschmilzt das Heizband mit der Folie und zerreisst die 
bei Wiederanlauf, wenn es denn irgendwann mal ausgeschaltet wurde.
Nach jedem Stillstand muss das Heizband so lange laufen bis es thermisch 
eingeschwungen ist.
Da nichts geregelt wird, braucht man wohl erstmal 100m Ausschuss bis man 
die Temperatur nach Versuch und Irrtum hingepfuscht hat.

Du kennst weder Deine reale Heizleistung, noch den Temperaturbereich in 
dem die Temperatur des Heizbandes konstant sein muss.
Ganz wesentliche Fragen hast Du nicht betrachtet.
Dafür hast Du vor Klärung von allem was Du zur Designentscheidung 
brauchst bereits das Design festgelegt.

Die Maschinenbediener werden Dich lieben!
Dein Chef wird Dir zu Füssen liegen.
Also nach seinem Herzinfarkt weil er sich beim Anschiss so aufgeregt 
hat.

von Leon M. (handsomehans)


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Plan ist es die Schweißleistung nach Auge zu regeln deshalb auch ohne 
Regelung. Mit dem bisherigen System muss perfide darauf geachtet werden 
regelmäßig zu kalibrieren und die Heizbänder ordnungsgemäß zu montieren. 
Wird leider häufiger vergessen. Daher soll ein System her welches mit 
der Qualität nicht mithalten muss jedoch easy zu bedienen ist. Sprich 
wenn die Schweißnaht zu schlecht ist, mehr oder weniger Leistung 
zuzuführen. Mittels Poti Input. Maximal soll es halt so sein dass das 
Heizband einfach nur nicht durchbrennt. Bei jedem Bahnstopp wird das 
Heizband automatisch abgeführt. Da wird dann selbstverständlich auch 
nicht die Leistung geliefert die sonst notwendig wäre, lässt sich ja 
alles softwaremäßig steuern. Wellenpaketsteuerung hatte ich deswegen 
gewählt da ich mir dachte dadurch weniger Störungen zu bekommen. Grade 
auch weil ich ja nicht nur Ganze Sinuswellen durchlassen muss sondern 
ich kann ja gezielt Positive und Negative durchschalten dachte ich das 
es von den Zeiten her passen könnte.
Das ich nicht fit in dem Thema bin ist mi klar. Daher hab ich mir 
zuallererst hier im Forum gemeldet. Grade dadurch erhoffe ich mir 
natürlich enormen Lernvorteil und Tipps und Tricks.

von Rainer V. (a_zip)


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Leon M. schrieb:
> Grade
> auch weil ich ja nicht nur Ganze Sinuswellen durchlassen muss sondern
> ich kann ja gezielt Positive und Negative durchschalten dachte ich das
> es von den Zeiten her passen könnte.

Du hast aber verstanden, dass das mit einem Trafo gerade eben nicht geht 
oder? Und nach meiner Erfahrung, wenn das mit der "Automatik-Regelung" 
schon nicht funzt mit den Bedienmanschaften, dann wird das ohne Regelung 
der Temperatur bestimmt überhaupt nicht klappen. Und du müßtest ja einen 
Haufen Betriebszustände irgendwie absichern...da wäre die 
Temperaturregelung bestimmt das kleinere Übel!
Gruß Rainer

von Leon M. (handsomehans)


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Rainer V. schrieb:
> Du hast aber verstanden, dass das mit einem Trafo gerade eben nicht geht
> oder?

Nein das war mir natürlich nicht bewusst. Dachte auch keinesfalls das es 
einfach wird. Allerdings dachte ich auch nicht das es so komplex wird 
die Leistung eines Trafos zu steuern.

Bin davon ausgegangen das die Wellenpaketsteuerung so wie ich es mir 
vorgestellt hatte auch umzusetzen ist. Quasi alle Vollwellen = 100% 
Last.
25 Vollwellen = 50% Last.
Aber so einfach kann ich mir das Wahrscheinlich nicht vorstellen. Hat 
jemand vielleicht gute Literatur die er mir bezüglich des Themas Trafo, 
oder Leistung stellen empfehlen kann?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Leon M. schrieb:
> Bin davon ausgegangen das die Wellenpaketsteuerung so wie ich es mir
> vorgestellt hatte auch umzusetzen ist. Quasi alle Vollwellen = 100%
> Last.
> 25 Vollwellen = 50% Last.

... und dann 25 Vollwellen Pause.
In deinem Beispiel ist ein Paket 50 Vollwellen Lang, d.h. dauert 1 
Sekunde.
Das kann man im Prinzip so machen, aber du brauchst noch die 
Zeitkonstante, mit der die Heizung reagiert. Nicht dass die Temperatur 
der Heizung in dieser Zeit zu stark schwankt.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6813896 wurde vom Autor gelöscht.
von Leon M. (handsomehans)


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Die Idee war es die Vollwellen abwechselnd anzusteuern sodass bei 50% 
last die Leistung maximal 20ms am Stück ausgeschaltet bleibt. Hab 
natürlich gehofft das es in der Praxis ausreicht und nicht zu einer 
extremen Schwankung kommt. Der Steller muss so präzise arbeiten das eine 
Bahngeschwindigkeit von 160m/min Kontakt verschweißt werden kann.

Kommende Tage habe ich Mal vor mir den Ausgang des bisherigen Reglers 
Mal mit dem Ossi anzuschauen. Vielleicht gewinne ich ja dadurch noch 
hilfreiche Erkenntnisse.

von Prokrastinator (Gast)


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Leon M. schrieb:
> die Leistung maximal 20ms am Stück ausgeschaltet bleibt.

Das währen dann 50%.
Je kleiner das wird um so größer wird die Pause.

Wenn Du ein Heizband mit genügend thermischer Masse hast, integriert das 
die Pulsenergie zu einem relativ konstantem Mittelwert auf.
Aber ohne Regelung kannst Du alles komplett vergessen.
Die Temperatur läuft Dir in irgendeine Richtung weg, davon abgesehen das 
es bei einem einfachen Stellglied ewig dauert bis sich das thermisch 
eingeschwungen hat.
Ein kaltes Heizband bekommt ja die gleiche Energie wie eines das bereits 
24h durchgehend läuft.
Das warme Heizband gibt 100% der zugeführten Energie an die Folie ab. 
Das Kalte heizt sich damit auf und gibt entsprechend weniger an die 
Folie ab.

Leon M. schrieb:
> Der Steller muss so präzise arbeiten
Ein Steller kann präzise arbeiten, aber das Ergebniss ist nicht präzise 
wenn die Umgebungsbedingungen es nicht sind.
Das ist doch genau der Grund zu regeln, oder glaubst Du wir sind so geil 
auf Regler mit all ihren Fallstricken?

Leon M. schrieb:
> Bahngeschwindigkeit von 160m/min
Wir reden hier von richtig Schaden, wenn das nicht zuverlässig 
funktioniert, ganze Chargen in der Qualitätskontrolle durchfallen, weil 
die Schweißung nicht konstant ist.
Da spart man nicht an Planung und Bauteilen.
Irgendwie einen Arduino ohne Verstand da reinzupöpeln, macht 
wahrscheinlich bereits beim ersten Stillstand mehr Schaden als eine 
professionielle Entwicklung gekostet hätte.

Leon M. schrieb:
> Hab
> natürlich gehofft das es in der Praxis ausreicht
Ganz schlechte Vorraussetzung.
Wenn Du an alles gedacht hast, fickt Dich die Realität trotzdem noch oft 
genug. Und Du denkst einfach das Ding nicht zuende.
Prinzip Hoffnung geht wirklich selten gut.

Leon M. schrieb:
> Hat
> jemand vielleicht gute Literatur die er mir bezüglich des Themas Trafo,
> oder Leistung stellen empfehlen kann?
Du rallst es einfach nicht, oder?
Das ist doch garnicht dein Problem.
Natürlich funzt das mit Vollwellenpaketsteuerung das Heizband warm zu 
machen.
Aber in Deinem Fall reicht das einfach nicht.

Beauftragt jemanden dem man das nicht von Adam und Eva an erklären muss.

von Rainer V. (a_zip)


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Prokrastinator schrieb:
> Beauftragt jemanden dem man das nicht von Adam und Eva an erklären muss.

Also ehrlich...das ist kein Fall für ein Forum!
Gruß Rainer

von Manfred (Gast)


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Leon M. schrieb:
> Geht nicht um eine Heizung sondern um eine Folienschweißung.
Anhang!

Leon M. schrieb:
> Travo
Trafo !!!!

Leon M. schrieb:
> Die Idee war es die Vollwellen abwechselnd anzusteuern sodass bei 50%
> last die Leistung maximal 20ms am Stück ausgeschaltet bleibt. Hab
> natürlich gehofft das es in der Praxis ausreicht und nicht zu einer
> extremen Schwankung kommt.

Einen TransFormator für jeweils nur 20ms (eine Periode) Ein- und dann 
20ms Auszuschalten halte ich für kritisch, glaube nicht, dass das 
klappt. Nachdem Du Heizung gesagt hat, bin ich von einer deutlichen 
Trägheit des Systems ausgegangen und erwarte eine Taktung mindestens im 
Bereich von Sekunden, also eher 100 oder mehr Perioden.

Prokrastinator schrieb:
> Das währen dann

wären !!!!

von Rainer V. (a_zip)


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Manfred schrieb:
> Einen TransFormator für jeweils nur 20ms (eine Periode) Ein- und dann
> 20ms Auszuschalten halte ich für kritisch, glaube nicht, dass das
> klappt

Offensichtlich ist Wellenpaketsteuerung nicht verstanden und 
Leistungssteuerung schon mal gar nicht. Zurück auf Los :-)
Gruß Rainer

von Egon D. (Gast)


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Leon M. schrieb:

> Die Last ist ein Heizband mit ungefähr 116mOhm.
> +- je nach Ausführung.

Hmm.
2kW an 0.12 Ohm, das sind grob über den Daumen 16V
und 130A.

Eventuell ist eine PWM auf der Kleinspannungsseite
für Dich leichter zu beherrschen.

von Peter D. (peda)


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Die Vollwellensteuerung kenne ich auch nur für Heizer mit großer 
Trägheit. Typisches Beispiel sind Zweipunktregler.

von Karl B. (gustav)


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Egon D. schrieb:
> Eventuell ist eine PWM auf der Kleinspannungsseite
> für Dich leichter zu beherrschen.

Hi,
Du warst schneller, hatte gerade dieselbe Idee.
Schau mal die Lötstationen an.
Vom Prinzip her.
Trafo wird nicht "geregelt". Sondern der Heizdraht.
Dafür gibt es auch noch andere TFK ICs (U106BS), die keine Wünsche offen 
lassen.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Die Vollwellensteuerung kenne ich auch nur für Heizer mit großer
> Trägheit. Typisches Beispiel sind Zweipunktregler.

Mein Kiln Ramp Controller bekommt PID ganz gut mit Vollwelle hin. Klar 
ist eine Heizung träge. Fast jede Heizung.

von MiWi (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Leon M. schrieb:
>> Grade
>> auch weil ich ja nicht nur Ganze Sinuswellen durchlassen muss sondern
>> ich kann ja gezielt Positive und Negative durchschalten dachte ich das
>> es von den Zeiten her passen könnte.
>
> Du hast aber verstanden, dass das mit einem Trafo gerade eben nicht geht
> oder?

Natürlich geht das - solange die dahinterliegende SW höllisch genau 
darauf achtet nach einer pos. Halbwelle mit einer neg. Halbwelle 
weiterzumachen und dann so mit der Halbwelle endet das eben keine 
Sättigung eintritt.

2kVA mit einer ohmschen Last auf der anderen Seite ist - wie von 
Prokastinator  schon genannt -  auch nicht weiter kritisch was den 
induktiven Anteil vom Trafo betrifft, es wird nur sehr ärgerlich und 
gerne destruktiv wenn die Last hochohmig wird.... Doch das läßt sich 
leicht über eine Spannungsmessung auf der Sec.Seite erfassen und 
entsprechend abschalten.

Wir machen sowas mit Ventilatoren, die kriegen die Pulspackerl wie sie 
es brauchen um zwischen 5-100% Drehzahl in ca. 5% Stufen geregelt(!) zu 
werden. Funktioniert seit Jahren und in Stückzahen vollkommen problemlos 
(inkl EMV)

Abgesehen davon läßt sich die ganze problematische Ausschalterei eines 
Triacs bei dieser Leistung (10A Primär @230VAC, Auslegung auf 16A sollte 
reichen) gut mit einem schaltenden FET in einer Vollbrücke lösen, die 
paar W an Verlustleistung sind irrelevant wenn man mit 2kW Last 
herumtut.

Allerdings sind dann selbstverständlich die üblichen Maßnahmen zu 
beachten wenn man ind. Lasten abschaltet, vor allem dann wenn man auf 
die (naheliegende) Idee der Phasenabschnittsregelung kommen sollte.

von Anselm (Gast)


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@TO
Hast du dir mal mein Beispiel angesehen?
Dort werden die Vollwellen gleichmäßig über die Zeit verteilt.
also 1-0-1-0 bei 50% bzw. jede dritte bei 33% usw....

Den Code könntest du noch so weit ändern dass abwechselnd Pos/Neg 
gesteuert werden, da musst du dann halt bis 200 zählen.

Anselm

p.S.: OpenOffice Calc im Anhang

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tja man könnte das natürlich kompliziert machen... den Trafo z.B. 5ms 
nach einem Nulldurchgang im Spannungsmaximum einschalten, den Trafo 
evtl. in den Pausen mit einem kleinen Gleichstrom vormagnetisieren und 
in der entgegengesetzten Halbwelle einschalten, da gibts so viel 
Gerümpel, was viele schlaue Köpfe schon lange vor dem Ardnummino 
zusammengeschraubt haben.

Aber warum zum Geier regelt man die Last nicht einfach auf der 
Sekundärseite des Trafos und spart sich den Ärger mit der ganzen 
induktiven Scheiße?

Oder man könnte es auch ganz Ardummino-like machen und was Fertiges 
nehmen: ein 16 oder 32 Ampere Halbleiterrelais. Das lässt sich 
eingangsseitig wie eine LED ansteuern und das wird der typische 
Ardummino-User ja noch hinkriegen.

von Leon M. (handsomehans)


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Karl B. schrieb:
> Trafo wird nicht "geregelt". Sondern der Heizdraht.

Nun ist es so das es drei verschiedene Schweißeinrichtungen gibt die 
jeweils einen anderen Trafo und eine anderes Heizband haben. Daher kam 
mir direkt die Überlegung vorne den Trafo zu regeln.

MiWi schrieb:
> Abgesehen davon läßt sich die ganze problematische Ausschalterei eines
> Triacs bei dieser Leistung (10A Primär @230VAC, Auslegung auf 16A sollte
> reichen) gut mit einem schaltenden FET in einer Vollbrücke lösen

Bei mir wären das Primär: 400V/3,4A / 10,9 Spitze
und Sekundär 27V/50A /161 Spitze
Daten aus dem Datenblatt des Heizbandes. Ist quasi ein 
Applikationsbericht des Herstellers aufgebaut auf deren System. Sollte 
dann ja kein Problem ergeben.

Anselm schrieb:
> Hast du dir mal mein Beispiel angesehen?

Ja genau so hatte ich es gedanklich vor.

Ben B. schrieb:
> Aber warum zum Geier regelt man die Last nicht einfach auf der
> Sekundärseite des Trafos und spart sich den Ärger mit der ganzen
> induktiven Scheiße?

Wollte versuchen bei der vorhandenen Schematik zu bleiben. So 
funktioniert es bisher ja. Auch alte Unternehmensversuche waren immer 
nur Primärseitige regelung. Da werde ich mir auch mal was überlegen. 
Denke eigentlich auch das Sekundärseitig theoretisch nicht so aufwendig 
sein wird. Aber irgendwas werden sich die Leute dabei schon gedacht 
haben.



Vielen dank nochmal an alle das hier so fleißig diskutiert wird.

von Manfred (Gast)


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Egon D. schrieb:
> das sind grob über den Daumen 16V
> und 130A.
>
> Eventuell ist eine PWM auf der Kleinspannungsseite
> für Dich leichter zu beherrschen.

Natürlich, weil die hohen Ströme und der relative Spannungsabfall am 
Schalttransistor problemlos sind? Ich finde diese Idee s.... aehm, nicht 
gut.

MiWi schrieb:
> 2kVA mit einer ohmschen Last auf der anderen Seite ist auch nicht weiter 
kritisch was den
> induktiven Anteil vom Trafo betrifft,

Genau das schrieb ich vor zwei Tagen.

> Wir machen sowas mit Ventilatoren, die kriegen die Pulspackerl wie sie
> es brauchen um zwischen 5-100% Drehzahl in ca. 5% Stufen geregelt(!) zu
> werden. Funktioniert seit Jahren und in Stückzahen

Schaltet Ihr bei wirklich einzelne Vollwellen auf oder fahrt Ihr 
längere Pakete?

Ben B. schrieb:
> Tja man könnte das natürlich kompliziert machen... den Trafo z.B. 5ms
> nach einem Nulldurchgang im Spannungsmaximum einschalten, den Trafo
> evtl. in den Pausen mit einem kleinen Gleichstrom vormagnetisieren und
> in der entgegengesetzten Halbwelle einschalten, da gibts so viel
> Gerümpel, was viele schlaue Köpfe schon lange vor dem Ardnummino
> zusammengeschraubt haben.

Wirklich gelesen und verstanden hast Du nicht? Es gibt keinen Grund, 
einen Trafo im Maximum einzuschalten, wenngleich das einige Klugscheißer 
immer wieder behaupten. Das sind die selben, die per Induktivität 
Einschaltströme begrenzen wollen, blasse Theoretiker.

Das hatten wir in anderen Threads: Wo keine Spannung ist, fließt kein 
Strom - Einschalten im Nulldurchgang. Ausschalten wird ein Triac vmtl. 
phasenversetzt, nämlich dann, wenn kein Strom mehr fließt.

> Aber warum zum Geier regelt man die Last nicht einfach auf der
> Sekundärseite des Trafos

Bei den genannten Strömen natürlich ein Kinderspiel, mit ein paar 
BD_irgendwas aus der Grabbelkiste:

Leon M. schrieb:
> und Sekundär 27V/50A /161 Spitze

> und spart sich den Ärger mit der ganzen
> induktiven Scheiße?

Bei hinreichend ohmscher Last sieht der Schalter (Triac) nichts von der 
"induktiven Scheiße".

von Egon D. (Gast)


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Manfred schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> das sind grob über den Daumen 16V
>> und 130A.
>>
>> Eventuell ist eine PWM auf der Kleinspannungsseite
>> für Dich leichter zu beherrschen.
>
> Natürlich, weil die hohen Ströme und der relative
> Spannungsabfall am Schalttransistor problemlos sind?

Nein -- weil es mir LEICHTER beherrschbar scheint als
das Herumgefrickel am Netz, und zwar DEUTLICH leichter.

Nur mal als Denkanstoß: IRF1404 (40V/140A/4mOhm), davon
5 Stück parallel.


> Ich finde diese Idee s.... aehm, nicht gut.

Stattgegeben. Man DARF anderer Meinung sein als ich :)

von Christopher J. (christopher_j23)


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Bei einem einphasigen Trafo hätte ich gesagt nimm ein SSR welches im 
Nulldurchgang schaltet und du bist fast fertig. Bei drei Phasen plädiere 
ich aber definitiv dafür, dass das sekundärseitig geschaltet wird, es 
sei denn der Trafo wäre (wider erwarten) als Stern beschaltet, dann 
kannst du ein dreiphasiges SSR nehmen.

Leon M. schrieb:
> Die Idee war es die Vollwellen abwechselnd anzusteuern sodass bei 50%
> last die Leistung maximal 20ms am Stück ausgeschaltet bleibt. Hab
> natürlich gehofft das es in der Praxis ausreicht und nicht zu einer
> extremen Schwankung kommt.

Wenn hier die Rede von resistiven Heizungen ist, wird es sicher nicht zu 
irgendwelchen Schwankungen in einer Zeit von 20ms kommen, das ist 
schließlich kein Laser. Geh mal gedanklich eher wieder in den 
Zeitbereich "eine Sekunde".

Dietrich L. schrieb:
> Das kann man im Prinzip so machen, aber du brauchst noch die
> Zeitkonstante, mit der die Heizung reagiert. Nicht dass die Temperatur
> der Heizung in dieser Zeit zu stark schwankt.

Das würde ich auch schwer empfehlen, einfach um mal etwas mehr "Gefühl" 
für die ganze Sache zu bekommen.

Schnapp dir ein Multimeter mit Thermoelement, heiz das Ding mal hoch und 
schau dir die Anstiegszeit an (d.h. von 10% auf 90% des Endwertes), d.h. 
wenn du von 20°C auf 270°C heizen willst, entspräche das der Zeit von 
45°C auf 245°C. Mutmaßlich wird diese Anstiegszeit irgendwo im Bereich 
von 10s+x liegen, wobei x durchaus im zweistelligen Bereich liegen kann. 
In solchen Gefilden musst du dir jedenfalls um irgendwelche Schwankungen 
im zweistelligen Hertz-Bereich keine sorgen mehr machen.

Hier noch ein bisschen Erklärung und eine Daumenregel weshalb das so 
ist:
Die Bandbreite (d.h. die größte vorkommende Frequenz) eines Signals 
(also in deinem Fall die Sprungantwort des Systems) kann man ganz gut 
mit
1
Bandbreite[Hz] = 0,35 / Anstiegszeit[s]
abschätzen (Quelle: 
https://www.edn.com/rule-of-thumb-1-bandwidth-of-a-signal-from-its-rise-time/). 
Das lässt sich übrigens sehr einfach mit einem einfachen Taschenrechner 
herleiten, weil bei einem Sinus oder Cosinus diese Anstiegszeit eben 
ziemlich genau dem 0,35-fachen der Periodendauer entspricht.
Bei einer Anstiegszeit von 10s liegt also die Bandbreite deines Systems 
bei ~35mHz, was gleichzeitig die höchste Frequenz ist mit der dein 
System auf die Sprungfunktion "antwortet", wobei die Sprungfunktion 
wiederum (idealisiert) alle Frequenzen anregt. Wenn 35mHz also die 
höchste Frequenz ist, dann musst du dir um 50Hz sowieso keine Sorgen 
machen, weil dein System dafür viel zu träge ist.

von MiWi (Gast)


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Manfred schrieb:
>
> MiWi schrieb:
>> 2kVA mit einer ohmschen Last auf der anderen Seite ist auch nicht weiter
> kritisch was den
>> induktiven Anteil vom Trafo betrifft,
>
> Genau das schrieb ich vor zwei Tagen.

Ja, ich habs nur wiederholt ohne Anspruch auf das Copyright im Thread.

>
>> Wir machen sowas mit Ventilatoren, die kriegen die Pulspackerl wie sie
>> es brauchen um zwischen 5-100% Drehzahl in ca. 5% Stufen geregelt(!) zu
>> werden. Funktioniert seit Jahren und in Stückzahen
>
> Schaltet Ihr bei wirklich einzelne Vollwellen auf oder fahrt Ihr
> längere Pakete?

die kleinste Einheit ist eine Halbwelle. Die werden entsprechend so auf 
den Ventilator geschaltet das der ruhig und rund mit der entspechenden 
Drehzahl läuft.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Es gibt keinen Grund, einen Trafo im Maximum einzuschalten,
> wenngleich das einige Klugscheißer immer wieder behaupten.
Nö, Remanenz ist eine Lüge und so ein Trafo leitet auch in der ersten 
Hälfte einer Halbwelle keinen Strom wenn er im Nulldurchgang 
eingeschaltet wird. Wer anderes behauptet, darf sich schon mal auf den 
Scheiterhaufen freuen.

> Bei den genannten Strömen natürlich ein Kinderspiel,
> mit ein paar BD_irgendwas aus der Grabbelkiste:
Mimimimimi... von einem Opa auf dem Technikstand anno 1980.
Noch nie was von MOSFETs gehört? Nein. Doch. Ohhhh!!

Nachteil ist lediglich, daß man dafür so 4..8 ausreichend dicke FETs 
braucht und eine Hilfsspannung für den Gate-Treiber - aber ich kriege 
das auch trotz Wechselspannung bei 50A Dauer und 160A Spitze ohne 
größere Verluste an einem Gleichrichter oder bipolaren Schalttransistor 
hin.

von Leon M. (handsomehans)


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Also wie oben bereits beschrieben ist das keine Heizung sondern eine 
Schweißung ohne thermische Masse. Laut Applikationsbericht haben wir mit 
Phasenanschnitt eine Aufheizzeit von 0,74s. Dabei wird eine 
Maximaltemperatur von 300°C erreicht.

von Anselm (Gast)


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SALAMI,

also kannst du das mit den Impulspaketen vergessen.
Bei der kurzen Aufheizzeit geht das nicht.

Gleichrichten am Ausgang und via PWM regeln. Was anderes halte ich für 
Unfug.

von Leon M. (handsomehans)


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Würde sich aber die Aufheizzeit nicht einfach nur verlängern ? Oder 
klappt es aus dem Grund nicht weil das Material zu wenig Masse besitzt ?

von Christopher J. (christopher_j23)


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Leon M. schrieb:
> Die Last ist ein Heizband mit ungefähr 116mOhm. +- je nach Ausführung.

Leon M. schrieb:
> Also wie oben bereits beschrieben ist das keine Heizung sondern eine
> Schweißung ohne thermische Masse.

Das widerspricht sich doch.

von Leon M. (handsomehans)


Angehängte Dateien:

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Das Heizband wird nicht als "Heizung" genutzt sondern um Folie zu 
verschweißen. Klar in beiden Fällen heizt sich ein Objekt auf. Aber wir 
auf dem Bild zu erkennen gibt's hier keine nennenswerte Masse.

von Stefan F. (Gast)


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Leon M. schrieb:
> Das Heizband wird nicht als "Heizung" genutzt sondern um Folie zu
verschweißen.

Na also! Ein Bild sagt mehr aus tausend Worte. Und mit ein paar Worten 
dazu wird alles noch deutlich klarer.

Das Foto hätte in den Eröffnungsbeitrag gehört. Es geht also um den 
Heizdraht in einem Folienschweißgerät. Meine Oma hatte sowas (in klein) 
in den 80er Jahren in ihrer Küche.

Aus irgendeinem Grund denken immer mehr Leute, dass ihr Anwendung so 
extrem innovativ sei, dass man die Bilder nicht zeigen könne. Oder 
kostenlose Helfer würden vernünftiges zur einer Konstruktion beitragen, 
ohne zu wissen, worum es geht.

Ich verstehe das nicht.

von Leon M. (handsomehans)


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Anfänglich ging es mir ja nicht darum. Wollte ja nur wissen wie gut sich 
ein Trenntrafo mittels Impulswellen stellen lässt. Selbstverständlich 
ist es essentiell notwendig zu wissen welche Last hinten dran hängt. Hab 
das alles nicht beachtet. Allerdings bin ich relativ froh so 
unterschiedliche Meinungen erhalten zu haben. Auch wenn viele sich nicht 
auf die Ausgangssituation übertragen lassen. Von Heizung habe ich 
allerdings von Anfang an nicht gesprochen. Relativ weit oben auch 
erwähnt daß es sich um eine Schweißung ohne Masse handelt. Aber ja hätte 
das Bild von Anfang an reinnehmen müssen. Allerdings ist es auch so das 
ich 3 verschiedene Lasten habe. Also von der Geometrie und Aufbau 3 
verschiedene. Deshalb wollte ich es allgemein halten. Ein Heizband ist 
quasi ein beheiztes Messer. Da aber ebenfalls mit wenig Masse. Zwar mehr 
als das oben im Foto verwendete, aufgrund der Messerspitze aber auch 
nicht einfach zu kontrollieren.

von Brummer (Gast)


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Ich grinse....

Bereits am 27.8 schrieb ich dieses hier, was aber prompt gelöscht wurde:
######################################################################## 
###
Was Du machen kannst: Statt des TRIAC eine Graetz-Brücke und in deren 
Gleichspannungszweig einen dicken, spannungsfesten MOSFET. Den kannst Du 
dann am Gate per Kopto-oppler ansteuern und genau das Resultat erhalten, 
das Du haben möchtest.

#######################


....aber die Idioten drehen sich lieber weitere 2 Wochen im Kreis!

:))))

von Stefan F. (Gast)


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Brummer schrieb:
> Bereits am 27.8 schrieb ich dieses hier, was aber prompt gelöscht wurde:...
> aber die Idioten drehen sich lieber weitere 2 Wochen im Kreis!

Wegen solcher Ausdrücke

von Brummer (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Brummer schrieb:
>> Bereits am 27.8 schrieb ich dieses hier, was aber prompt gelöscht wurde:...
>> aber die Idioten drehen sich lieber weitere 2 Wochen im Kreis!
>
> Wegen solcher Ausdrücke

Wie würdest Du denn solche Leute bezeichnen? Mir fällt dazu nur dieser 
prägnante Ausdruck ein!

In einem Forum, in dem man sich dafür entschuldigen muß, helfen zu 
wollen...

von Stefan F. (Gast)


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Brummer schrieb:
> Wie würdest Du denn solche Leute bezeichnen? Mir fällt dazu nur dieser
> prägnante Ausdruck ein!

Mir fällt es auch oft schwer, aber es ist besser, diese Leute gar nicht 
zu bezeichnen. Hilf ihnen ohne sie zu beleidigen, dann verlangt auch 
niemand eine Entschuldigung.

Ausnahme sind sehr wenige immer wiederkehrende Leute, die einem diverse 
Krankheiten andichten. Ich habe eine Liste mit ungefähr 10 Namen 
erstellt, die mich davor warnt, mich nicht provozieren zu lassen. Klappt 
nicht immer, aber es hilft.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
mein Clatronic Folienschweißer für Butterbrottüte hat nen Triac drin.
Der schaltet einfach ab nach einer bestimmten Dauer.
Also Einschalten- Ausschalten.
Nichts dazwischen mit PWM.
Der Heizdraht wird's schon "regeln".

ciao
gustav

von Anselm (Gast)


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Ich frage mich schon was du jetzt nicht verstehst.

Deine Aufheizzeit von 0.75s entspricht also 37,5 Vollwellen bei 50Hz.
Was zum Henker willst du da mit Paketsteuerung machen?

Phasenanschnitt oder PWM im DC-Kreis, was anderes geht nicht.

Anselm

von Stefan F. (Gast)


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Anselm schrieb:
> Was zum Henker willst du da mit Paketsteuerung machen?

Vermutlich will er ganz genau in dem Moment abschalten, wo die 
Soll-Temperatur erreicht wird.

Dass hier neben der letzten Halbwelle auch die Massenträgheit zu einem 
Überschwinger führen wird, hat er wohl nicht bedacht.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Leon M. schrieb:
> Bei mir wären das Primär: 400V/3,4A / 10,9 Spitze
> und Sekundär 27V/50A /161 Spitze
> Daten aus dem Datenblatt des Heizbandes.

Nochmal die Frage wegen der 400V: Ist der Trafo jetzt dreiphasig 
angebunden und wenn ja, gehen alle drei Phasen der Sekundärseite aufs 
gleiche Heizband?

Leon M. schrieb:
> Laut Applikationsbericht haben wir mit Phasenanschnitt eine Aufheizzeit
> von 0,74s. Dabei wird eine Maximaltemperatur von 300°C erreicht.

Das kann ich mir selbst bei dem dünnen Band nicht vorstellen. Laut 
deiner Angabe hat die Sekundärseite 4kVA Spitze. Metall, egal ob Stahl, 
Edelstahl, Nickel oder Kupfer liegt von der Wärmekapazität immer so im 
Bereich von ~400J/kg*K, d.h. du kannst in einer Sekunde 1kg Material um 
10K aufheizen, oder eben 1/28kg um 280K. Das sind dann nur noch ~36g und 
wenn du von 0,75s sprichst, dann sind das noch ~27g, was das Band 
maximal wiegen darf und das auch nur, wenn es frei in der Luft hängt 
bzw. von allen anderen Materialien thermisch perfekt isoliert ist, was 
ja schon alleine deshalb nicht geht, weil das Band ja die Folie zum 
schweißen berühren muss, schließlich ist das kein Laser. Alle anderen 
Randbedingungen müssen ebenfalls so perfekt sein, wie der Hersteller es 
eben angenommen hat. Mir kommt das ehrlich gesagt ein bisschen 
übertrieben vor.

Wie gesagt, besorg dir ein Multimeter mit Temperaturfühler und miss 
einfach mal was Sache ist. Datenblattwerte sind das eine und die 
Realität häufig etwas ganz anderes. Wenn du merkst, dass das tatsächlich 
binnen solch kurzer Zeit aufheizt, dass schon das Multimeter von der 
Geschwindigkeit nicht hinterherkommt, dann kannst du dir weiter Gedanken 
machen.

Ich würde aber so oder so die ganze Steuerung auf der Sekundärseite 
machen, wie hier schon mehrfach vorgeschlagen wurde. Da wäre das ganze 
Problem mit den 50Hz Netzfrequenz direkt erledigt.

von Egon D. (Gast)


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Christopher J. schrieb:

> Das kann ich mir selbst bei dem dünnen Band nicht
> vorstellen.

Tatsächlich?

Du weisst aber schon, was in der guten alten Zeit eine
sogenannte "Glühlampe" war? Wieviel Zeit verging da
typischerweise zwischen dem Umlegen des Schalters und
der Erleuchtung des Raumes?

Der Wolframfaden hatte DEUTLICH mehr Temperatur als
300°C; irgendwas oberhalb 1500°C dürften es schon
gewesen sein (bin grad zu faul zum Nachschlagen).


>[...]  dann sind das noch ~27g, [...]

Bei 20g/cm^3 ist das ein reichlicher Kubikzentimeter,
also zum Beispiel 5mm x 0.5mm x 400mm. Passt doch
perfekt.


> Mir kommt das ehrlich gesagt ein bisschen übertrieben
> vor.

???

von Leon M. (handsomehans)


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Also die Angaben sind aus einem Applikationsbericht. Da wird ja quasi 
das ganze System betrachtet. Angabe nur 400V aber wenn ich mir das 
genauer anschauen ist der Trafo nur über zwei Außenleiter angebunden. 
Eventuell haben die für die Aufheizphase eine Boost Funktion. Temperatur 
Messung wollte ich zeitgleich mit der Ossi Messung Mal machen. Haben 
momentan aber leider keine Anlage mit besagter Einrichtung im Hause.

Werde Mal mehr richtig Sekundärseite gehen. Wird ja von den meisten hier 
empfohlen und ist sehr wahrscheinlich auch die beste Sache.


Material ist Alloy20.

: Bearbeitet durch User
von Egon D. (Gast)


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Leon M. schrieb:

> Werde Mal mehr richtig Sekundärseite gehen. Wird ja
> von den meisten hier empfohlen und ist sehr
> wahrscheinlich auch die beste Sache.

Was Du noch gar nicht erwähnt hast, das ist die geplante
Stückzahl. Es geht um ein Stück, d.h. eine Versuchs-
anlage, nehme ich an?

von Leon M. (handsomehans)


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Ja geht um einen Prototypen.

von Prokrastinator (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Vermutlich will er ganz genau in dem Moment abschalten, wo die
> Soll-Temperatur erreicht wird.

Nö, er will stellen, nicht regeln.
Es soll nichts gemessen werden.
Da der TO über den Verlauf des kompletten Threads eine Salamischeibe 
nach der andere einstreut und niemand Lust hat so einen Moloch von A-Z 
durchzulesen, kommen natürlich ständig Vorschläge die schon alle 
erschöpfend behandelt wurde.

Das Band läuft mit 160m/min unter dem Heizband durch und es soll 
permanent geschweißt werden.
Das Heizband hat keine Masse, soll nicht temperaturgeregelt werden und 
er will das mit Vollwellenpaketsteuerung machen, obwohl das Band 
innerhalt von 0,76s schon auf 300° aufheizt.

Das alles ist so Sinn und Hirnfrei und es ist so aussichtslos das der TO 
mal die Basics schnallt warum das alles eine völlig idiotische Idee ist, 
das ich dann auch nichts mehr dazu beigetragen habe.

von Leon M. (handsomehans)


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Nein das stimmt nicht, habe mich nicht auf Impulspaketsteuerung 
festgenagelt. Ich habe mich zwar von Anfang an dahin ausgerichtet aber 
in Verlauf ja definitiv gesehen daß es eher sinnvoll ist das ganze 
Sekundärseitig zu realisieren. Habe dennoch zu jederzeit den aktuellen 
Stand als Vergleich gezogen, die Phasenanschnitt Steuerung. Wollte ganz 
klar nicht die ganze Aufgabe von anderen gestalten lassen daher auch nur 
Stückhaft die Antwort. Definitiv ist es so das es mir ohne Frage an 
Fachwissen handelt aber dafür Stelle ich ja extra die Frage hier im 
Forum. Für mich ist dieses Thema neu ich möchte mich dennoch in diesem 
Thema gerne ejnarbeiten. Daher bin ich dennoch jederzeit dankbar für 
Kritiken und Anregungen für andere Wege und Möglichkeiten. Lernen kann 
man immer nur dazu und mit fähigen leuten und vernünftigen antworten 
kann man viel gewinnen.

Beste Grüße.

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