Wertes Forum,
zu diesem IC, 1151 (B, G, 8, leider nicht lesbar mit dem Herstellerlogo
> e <
habe ich weder ein Datenblatt noch ist mir der Hersteller bekannt.
Internet-Recherche war negativ.
Vor zig Jahren baute ich mit diesem IC einen Taktgeber.
Mit minimaler Beschaltung + Uhren-Quarz 32,xxx kHz erzeugte das IC einen
1:1 Sekundenimpuls.
Wenn ich mich recht erinnere, war die Ub bei ca. 1,5 V.
Offensichtlich ein Uhren-IC.
Leider habe ich auch das damalige Schaltbild nicht mehr.
Da es sich beim IC um ein Einzelstück handelt, werde ich es niemals
wieder einsetzen.
Dafür gibt´s heute bessere Möglichkeiten.
Mich interessiert einfach nur, um was für einen IC es sich handelt.
Kann jemand helfen?
Danke in Voraus!
fredl
Das ist ein Uhrenbaustein von eurosil e1151B in Eching bei München (Autobahnkreuz Neufahrn). Laut Datecode 7851 wurde das IC noch in der ersten Eurosil-Adresse in der Weltenburgerstr. im Münchner Osten (bis 1981) hergestellt. Ich habe da vor 40 Jahren mal als Testingenieur gearbeitet. Die Frage nach der DDR entbehrt nicht einer gewissen Ironie, weil ein Mitarbeiter für Selbige spioniert hat und später aufflog. Ich kann aber leider kein Datenblatt für den e1151B liefern.
E1151 ist ein Uhren-IC der Firma Eurosil. Es ist kompatibel mit dem ICM1115B von Intersil. Daten findet man unter http://www.datasheetq.com/datasheet-download/410363/1/Intersil/ICM1115B
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Bernhard S. schrieb: > Welches Firmenlogo könnte das sein? DDR? Lesen ist nicht jedermanns Sache, wurde 16:40 schon beantwortet. JoergL schrieb: > Eurosil. Interessant finde ich, dass Diehl Anteile von Eurosil hatte: https://www.diehl.com/group/de/unternehmen/geschichte/#expansion Wolfgang W. schrieb: > Die Frage nach der DDR entbehrt nicht einer gewissen Ironie, > weil ein Mitarbeiter für Selbige spioniert hat und später aufflog. Eurosil konnte tolle Dinge, von denen hatten wir ein kundenspezifisches IC für die Signalverarbeitung und interne Steuerung von Rufempfängern. Im Laboraufbau dutzende CMOS, daraus wurde ein PLCC mit 1,8V Betriebsspannung und wenigen µA Stromaufnahme. Leider finde ich nichts zum weiteren Verbleib der Firma, habe vermutet, dass die von Telefunken übernommen wurden.
Manfred schrieb: > Leider finde ich nichts zum weiteren Verbleib der Firma, habe vermutet, > dass die von Telefunken übernommen wurden. Das ging zu Telefunken bzw. Temic (unter Daimler Fittichen), Temic wurde später von Atmel übernommen und etwaige Reste dürften somit jetzt Eigentum von Microchip sein ...
Wolfgang W. schrieb: > Das ging zu Telefunken bzw. Temic (unter Daimler Fittichen), wurde > später von Atmel übernommen und etwaige Reste dürften somit jetzt > Eigentum von Microchip sein ... So schlimm ich das Fressen von innovativen IC-Schmieden an sich auch finde - könnte sich nicht mal ein grosser Maxim vornehmen und dem Wildwuchs dort ein Ende bereiten?
H.Joachim S. schrieb: > So schlimm ich das Fressen von innovativen IC-Schmieden an sich auch > finde Auch das Fressen konservativer IC-Buden ist schon kritisch genug, für welche ICs hast Du noch second Source? Marek N. schrieb: > dass Maxim kürzlich von ADI übernommen wurde? https://www.elektronikpraxis.vogel.de/analog-devices-schliesst-uebernahme-von-maxim-integrated-ab-a-1051480/
Manfred schrieb: > für welche ICs hast Du noch second Source? Tausende. Fast jede chinesische Klitsche stellt TL431, LM358, LM393, uA7805, NE5532, TL074 her, es gibt weit mehr second, triple, quadruple, Spurverbreiterungen als je zuvor. Selbst uC wie 8051, PIC, AVR und STM werden geclont. Man war bisher nur zu arrogant, statt originaler STM auch HK32F103, CKS32F103, GD32F103 oder APM32F103 überhaupt in Betracht zu ziehen. Das wird sich heute wohl ändern. Wessen Firmware auch auf GD32F103 , der wird den wohl benutzen, auch in Zukunft.
MaWin schrieb: > Das wird sich heute wohl ändern. Wessen Firmware auch auf GD32F103 , der > wird den wohl benutzen, auch in Zukunft. Kann sein. Mein Arbeitgeber hat inzwischen Spannungsregler von einem Chinesen im Einsatz (Name ist mir entfallen), die sind zwar von den Werten her etwas schlechter als z.B. die von TI, aber tun was sie sollen, und sie sind erheblich günstiger. Gähn? Nicht neu? Nicht ganz: Erstens sind das keine Schimmelgurken wie billige 7805-Nachbauten mehr, sondern z.B. moderne synchrone Bucks im MHz-Bereich mit integrierten FET oder moderne LDO mit brauchbaren Werten. Zweitens sind das keine irgendwie TI oder sonstwas-kompatiblen mit ähnlichen Namen, sondern komplette Eigenentwicklungen. Sogar brauchbare Datenblätter gibt es. Vom Chinesen. Nicht kopiert, selber gemacht. Meine Augen sind immer noch rot vom reiben. Drittens kauft man sie nicht im Jutesack bei Aliexpress, sondern einem seriösen Distributor in Europa. So langsam würde ich schwitzen, wenn ich ein amerikanischer oder europäischer Hersteller wäre...
Name: schrieb: > Meine Augen sind immer noch rot vom reiben Du hast die letzten 20 Jahre geschlafen. Name: schrieb: > So langsam würde ich schwitzen, wenn ich ein amerikanischer oder > europäischer Hersteller wäre... Wieso, seit jahrzehnten von Siemens und ST bewährte europäische Methode, man lebt nicht von dem was man herstellt, sondern der Steuerzahler sichert einem den Gewinn (denk an Nokia Bochum). https://www.google.com/amp/s/m.faz.net/aktuell/wirtschaft/intel-chef-fordert-milliarden-subventionen-fuer-neue-chipfabrik-17320884.amp.html
Moin Leute, danke für die vielen Beiträge! Der entscheidende Hinweis war, daß es sich um den Hersteller eurosil handelt. Damit wurde ich im I-Net auch fündig. Vom 1151B gibt´s ja div. kompatible Typen wie 1115 usw., die in der Beschaltung fast identisch sind. Fredl H. schrieb: > Da es sich beim IC um ein Einzelstück handelt, werde ich es niemals > wieder einsetzen. Jetzt werde ich trotz meiner obigen Aussage doch mal einen Probeaufbau machen. Mir ist nur nicht klar geworden, ob ich einen 32,76 kHz oder 4,19 MHz-Quarz einsetzen muß. Da gibt es wohl Unterschiede in den Beschaltungen.
Marek N. schrieb: > Sie wissen schon, dass Maxim kürzlich von ADI übernommen wurde? Na da schau an... Habe ich tatsächlich nicht mitbekommen.
Wolfgang W. schrieb: > Die Frage nach der DDR entbehrt nicht einer gewissen Ironie, > weil ein Mitarbeiter für Selbige spioniert hat und später aufflog. Wohl erfolgreich: https://hjs.lima-city.de/DDR/index.php?pdf=U113 wendelsberg
Hallo Wolfgang W., dann müssten wir ehemalige Kollegen gewesen sein. Ich hab Mitte '80er bei Eurosil im Produktengeneering (bei Friedhelm) gearbeitet.
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