Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kontaktlose Spannung Übergabe


von Safin S. (safin)


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Hallo,

Sorry für den verwirrenden Titel. Ich weis nicht wie ich es besser 
formulieren soll. Hab bei der Suche - wahrscheinlich auch weil ich nicht 
genau weis, wie ich das umsetzen soll- nichts gefunden.

Es geht darum das ich einen sehr kleinen Mini Motor ansteuern möchte. 
Der hat 5v und müsste nur ein paar mA Stromaufnahme haben. Da der schon 
paar Monaten mit Batterie betrieben wird. Ich möchte an stelle der 
Batterie den Motor mit einen Trafo versorgen. Jedoch sitzt der Motor an 
einer Halterung, die sich unendlich in beide Richtungen drehen kann.

Hier kommt das Problem. Ich weis nicht wie ich dem Motor den Strom 
übergeben kann. Kabel kommen ja nicht in Frage, da die Anzahl der 
Drehungen begrenzen. Der Motor auch links und recht Laufend, sprich: es 
müssen drei Kabel irgendwie übergeben werden.

Hat jemand schon so was ähnliches realisieren können oder gibt es 
fertige Ansätze, die ich recherchieren kann.

Vielen Dank

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Safin S. schrieb:

> gibt es fertige Ansätze,

Schleifringe.

von Safin S. (safin)


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An die habe ich auch schon gedacht, aber ich hab das Gefühl, dass die 
nicht lange halten werden. Ohne Kontakte, wäre mir lieber. Sowas 
ähnliches wie Induktionen. Die ist ja aber AC, der Motor läuft mit DC

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Safin S. schrieb:
> Der Motor auch links und recht Laufend
> sprich: es müssen drei Kabel irgendwie übergeben werden.
Warum das? Wieviele Anschlüsse hat der "5V Mini Motor"? Wirklich 3?

Safin S. schrieb:
> aber ich hab das Gefühl, dass die nicht lange halten werden.
Warum hast du dieses Gefühl?
Dein Minimotor hat vermutlich auch Schleifringe zur Kommutierung...

> Ohne Kontakte, wäre mir lieber. Sowas ähnliches wie Induktionen.
Hast du die Messmittel, um das Thema aus EMV-Sicht bewerten zu können?

: Bearbeitet durch Moderator
von Achim B. (bobdylan)


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Harald W. schrieb:
> Schleifringe.

Besser: Schleifringübertrager oder Schleifringkörper.

von Udo S. (urschmitt)


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Siehe: https://www.mikrocontroller.net/articles/Royer_Converter
Es gibt dazu auch diverse Beiträge im Forum.

von Udo S. (urschmitt)


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Safin S. schrieb:
> Die ist ja aber AC, der Motor läuft mit DC

GLeichrichter wurden schon vor längerer Zeit erfunden.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Nutze dafür die Energieübertragung einer elektrischen Zahnbürste. Den 
Plastikzapfen am Gehäuse abschleifen und das Gegenstück einfach 
zentrisch auf die Drehachse der mechanischen Motorbefestigungseinheit 
schrauben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael M. schrieb:
> Nutze dafür die Energieübertragung einer elektrischen Zahnbürste.
Und dann war da noch das mit der Drehrichtungsumschaltung...

von Safin S. (safin)


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Lothar M. schrieb:
> Safin S. schrieb:
>> Der Motor auch links und recht Laufend
>> sprich: es müssen drei Kabel irgendwie übergeben werden.
> Warum das? Wieviele Anschlüsse hat der "5V Mini Motor"? Wirklich 3?

Der hat schon zwei Anschlüsse: Plus und Minus. Jedoch muss ich ihn in 
beide Richtungen drehen lassen können. Es müssen also drei Kabel 
übergeben werden.

>
> Safin S. schrieb:
>> aber ich hab das Gefühl, dass die nicht lange halten werden.
> Warum hast du dieses Gefühl?
> Dein Minimotor hat vermutlich auch Schleifringe zur Kommutierung...

Weil Schleifringe sich verbrauchen. Aber ich werde Schleifringe als Plan 
B umsetzen, falls ich nichts eleganteres finde.
>
>> Ohne Kontakte, wäre mir lieber. Sowas ähnliches wie Induktionen.
> Hast du die Messmittel, um das Thema aus EMV-Sicht bewerten zu können?

Nein habe ich nicht. Ist aber auch übertrieben. Ich will das im privaten 
Haushalt einsetzen, nicht zum gewerblichen Verlauf etc.. Bei der 
Leistung werden die Nachbarn auch nicht gestört.

von Safin S. (safin)


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Michael M. schrieb:
> Nutze dafür die Energieübertragung einer elektrischen Zahnbürste. Den
> Plastikzapfen am Gehäuse abschleifen und das Gegenstück einfach
> zentrisch auf die Drehachse der mechanischen Motorbefestigungseinheit
> schrauben.


Udo S. schrieb:
> Safin S. schrieb:
>> Die ist ja aber AC, der Motor läuft mit DC
>
> GLeichrichter wurden schon vor längerer Zeit erfunden.

Ja, damit kann ich ihn mit Strom versorgen aber nichts steuern in welche 
Richtung der sich drehen soll.

von Falk B. (falk)


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Safin S. schrieb:
>> Warum das? Wieviele Anschlüsse hat der "5V Mini Motor"? Wirklich 3?
>
> Der hat schon zwei Anschlüsse: Plus und Minus. Jedoch muss ich ihn in
> beide Richtungen drehen lassen können. Es müssen also drei Kabel
> übergeben werden.

Nö. Man kann die Spannung umpolen, dann reichen zwei Kabel bzw. 
Schleifringe.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Safin S. schrieb:
> Ja, damit kann ich ihn mit Strom versorgen aber nichts steuern in welche
> Richtung der sich drehen soll.

Der Steuerimpuls kann auch mit Infrarot übertragen werden. Der 
IR-Empfänger und das Polwende-Reedrelais sitzen unendlich drehbar auf 
der Drehscheibe.

von Falk B. (falk)


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Safin S. schrieb:
>> Dein Minimotor hat vermutlich auch Schleifringe zur Kommutierung...
>
> Weil Schleifringe sich verbrauchen. Aber ich werde Schleifringe als Plan
> B umsetzen, falls ich nichts eleganteres finde.

Wieviel Millionen Jahre soll die Konstruktion halten? Bei welcher 
Drehzahl? Normale Kohlebürsten halten bei einem durchschnittlichen 
Gleichstrommotor viele tausend Betriebsstunden.

Man kann den Kollektor aus einem ALTEN Motor recyceln, der groß genug 
ist, um auf deine Achse zu passen

von Stefan F. (Gast)


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Erkläre wie du 3 Leitungen mit deinen Motor mit 2 Anschlüssen verbinden 
willst. Wo und wie findet da die Richtungs-Umschaltung statt?

Wie viel Strom nimmt der Motor wirklich auf? Ein paar mA mag ich dir 
nicht glauben, selbst ein paar 100mA sind selten. Hier zählt der 
Anlaufstrom, der in der regel 5-10 mal so hoch ist, wie die Stromstärke 
danach.

Induktive Übertragung ist nur im Bereich weniger Millimeter praktikabel. 
Wie sieht dein mechanischer Aufbau aus? Zeige mal ein Foto.

von MaWin (Gast)


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Safin S. schrieb:
> und müsste nur ein paar mA Stromaufnahme haben.

müsste, so so, wie wäre es mit Fakten, mal messen.

Safin S. schrieb:
> Ohne Kontakte, wäre mir lieber

Geht schon, ist halt anspruchsvoller. Bisher sieht es danach aus, als ob 
du mit Schleifringen schon überfordert bist, Stichwort 
Drehrichtungsumkehr und 3 Leitungen.

Tausende Propeller-Clocks zeigen, wie man Strom berührungslos auf eine 
sich drehende Achse bekommt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Safin S. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Safin S. schrieb:
>>> Der Motor auch links und recht Laufend
>>> sprich: es müssen drei Kabel irgendwie übergeben werden.
>> Warum das? Wieviele Anschlüsse hat der "5V Mini Motor"? Wirklich 3?
> Der hat schon zwei Anschlüsse: Plus und Minus. Jedoch muss ich ihn in
> beide Richtungen drehen lassen können. Es müssen also drei Kabel
> übergeben werden.
Zeichne doch mal die Schaltung dazu.

Safin S. schrieb:
> Jedoch sitzt der Motor an einer Halterung,
> die sich unendlich in beide Richtungen drehen kann.
Und wie oft macht sie es tatsächlich? Und wie schnell?

> Der hat 5v und müsste nur ein paar mA Stromaufnahme haben.
Mess das doch mal. Und besonders natürlich auch den Blockierstrom, also 
wenn du den Motor festhältst.

von Teo D. (teoderix)


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Wieso kann kann man dann den Motor nicht mehr auf die Üblicherweise 
umschalten? Musste man dazu die Batterien ... umdrehen!?-O

Beitrag #6859934 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Safin S. (safin)


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Hallo zusammen,

da viele Fragen aufkamen die sich ähneln, werde ich die allgemein 
beantworten ohne jemanden zu zitieren.

Danke erstmal, dass ihr mich aufgeklärt habt. Ich hatte tatsächlich 
einen Denkfehler. Man muss gar nicht drei Kabeln übertragen, sondern nur 
zwei. Dieses müssen dann, von der Steuerung so angepolt werden, dass die 
Richtung passt.

Ich habe ein Bild angeheftet, dass den Aufbau etwas verdeutlichen soll.
Technische Daten habe ich auch zu dem Motor gefunden:
Spannung: 0,15 - 3V
Anlauf Stromaufnahme: 280mA
Betrieb ohne physischen Wiederstand 80mA

@Udo S
Ich habe mir den Royer_Converter angeguckt, er scheint nicht passend zu 
sein, da ich hier den Motor nur mit Strom versorgen kann. Eine Umpolung 
wäre nicht möglich.

@Michael M. Mit IR wäre es mir zu kompliziert, da nochmal aufwändige 
Steuerung aufgebaut werden muss. das ganze Teil ist ca 4x4cm Groß. Da 
fehlt auch der Platz.

@Falk B. ja, Schleifringe sind am einfachsten. Wahrscheinlich werde ich 
das auch so umsetzen, wenn keiner mit einer sensationellen Idee um die 
Ecke kommt. Mir ist wichtig, dass es zuverlässig funktioniert. Bei 
Schleifringen hatte ich früher die Erfahrung, dass die mal verschmutzen, 
mal schlecht anliegen.

@Stefan ⛄ F. ein Millimeter ist vorkommend ausreichend. Da muss keine 
große Distanz überwunden werden. Jedoch ist der Motorhalter aus Metal 
und das feste element auch. daran habe ich noch gar nicht gedacht, aber 
das könnte vielleicht auch für Probleme sorgen.

@MaWin ich bin nicht vom Fach, deswegen frage ich ja auch euch.
Das mit Propeller-Clocks passt ziemlich gut. Ich hatte nie eine in der 
Hand. Weißt Du wie es da umgesetzt ist?

@Lothar M. ja der muss sich unendlich in beide Richtungen drehen lassen. 
Die Geschwindigkeit ist jedoch sehr langsam: vielleicht 1-2 Umdrehungen 
pro Sekunde. Der läuft auch nur ein 2-3 Sekunden.
Es ist aufwändiger das ganze Auseinander zu nehmen. Ich hatte das zwar 
schon paar mal. Wenn ich dazu wieder mal komme, kann ich auch Live Werte 
liefern.

@Teo D. Ne, da ist eine Steuerung mit OnBoard. Die wird ausgelagert.

von Stefan F. (Gast)


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Safin S. schrieb:
> Jedoch ist der Motorhalter aus Metal
> und das feste element auch. daran habe ich noch gar nicht gedacht, aber
> das könnte vielleicht auch für Probleme sorgen.

Das wird wohl problematisch.

von MaWin (Gast)


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Safin S. schrieb:
> Weißt Du wie es da umgesetzt ist?

Üblicherweise per Generator, also ein Motor der umgekehrt verwendet 
wird, mechanisch angetrieben und man nimmt Strom ab..

Im Endeffekt also: es flitzt ein Magnet an einer Spule vorbei.

von Mani W. (e-doc)


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Safin S. schrieb:
> Es geht darum das ich einen sehr kleinen Mini Motor ansteuern möchte.
> Der hat 5v und müsste nur ein paar mA Stromaufnahme haben. Da der schon
> paar Monaten mit Batterie betrieben wird. Ich möchte an stelle der
> Batterie den Motor mit einen Trafo versorgen. Jedoch sitzt der Motor an
> einer Halterung, die sich unendlich in beide Richtungen drehen kann.

Könntest Du das etwas genauer darstellen?

Ein Motor, der sich unendlich in beide Richtungen drehen kann?

von Helge (Gast)


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Mir fallen 2 Möglichkeiten ein. Beide mit induktiver Energieübertragung.

1. 2 Frequenzen verwenden. Das läßt sich vor dem Motor in rechts und 
links auflösen und der Motor entsprechend auf rechts oder links 
einschalten. Die Frequenz läuft dabei aber nicht frei wie bei einem 
Royer, sondern gesteuert z.B. mit einem SG3525.

2. Energieübertragung mit Lücken. Kleine Lücke Linkslauf, größere Lücke 
Rechtslauf. Am Motor steuern z.B. mit M51660 Servo-IC und bissi 
Kleinkram. Das geht mit einem Royer + z.B. NE555 als Impulsgenerator.

von Seppelpeter (Gast)


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Motor auf die feste Seite verlagern und zum Bleistift mit zwei Scheibe 
und je zwei Magneten koppeln ist keine Option? Verschleißfrei, robust 
und einfach.

Ansonsten wäre ich auch für induktive Übertragung mit Codierung.

von Peter R. (pnu)


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Beschaff dir einen alten Videorecorder und bau die Kopftrommel mitsamt 
Lager aus. Bei der werden die Videosignale über einen Drehtransformator 
übertragen. Den kann  man per Royer-Converter für die Stromübertragung 
einsetzen. Die Richtungsentscheidung kann man dann per Lichtschranke 
lösen.

btw: warum den Motor mitdrehen lassen? Einfacher gehts doch mit 
feststehendem Motor. Dann muss der Drehtransformator nur irgendwelche 
Signale übertragen und nicht die Leistung des Motors.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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Oder: Du nimmst einen sogenannten Schalenkern. Die Primärseite in die 
obere Schale eingeklebt, die Sekundärseite in die untere.

 Primäre Speisung evtl. direkt aus der Sekundärseite eines 
Schaltnetzteiles speisen, vor den üblichen Gleichrichterdioden.

 Dabei den Regelkreis für die DC-Ausgangsspannung beibehalten.

Auf der Sekundärseite zwei Gleichrichter vorsehen, die umschaltbar sind.

Beim Umpolen der Primärwicklung wird dann der Gleichrichter auch 
umgeschaltet. Das kann man evtl. anhand des Tastverhältnisses 
Sperr-Leitphase eentscheiden oder optisch per LED übertragen.

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Safin S. schrieb:
> Ich habe ein Bild angeheftet, dass den Aufbau etwas verdeutlichen soll.

Wie wird denn in der jetzigen Batterie-Version die Drehrichtung 
umgeschaltet? Da mus doch nach der Batterie noch mehr drin sein als 
einfach nur 1 Motor mit 2 Anschlüssen!?
Also brauchst du doch nur die Batterie ersetzen ohne irgend etwas 
umzupolen, und der Rest inklusive Umschalten der Drehrichtung bleibt 
unverändert.

Fragen über Fragen...

von Klaus R. (klara)


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Safin S. schrieb:
> Ohne Kontakte, wäre mir lieber. Sowas
> ähnliches wie Induktionen. Die ist ja aber AC, der Motor läuft mit DC

Wie wäre es denn mit Licht und Photovoltaikzellen? Du brauchst ja nur 
ein paar mA.
mfg Klaus

von Teo (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Fragen über Fragen...

Man muss nur suchen, die ein oder andere Salamischeibe ist durch aus zu 
finden... :/

Safin S. schrieb:
> @Teo D. Ne, da ist eine Steuerung mit OnBoard. Die wird ausgelagert.

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