Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED Steuerung mit NodeMCU und MOSFETS - Denkfehler finden


von Thomas A. (dert)


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Hallo zusammen,

ich bin aktuell dabei eine Steuerung für einen LED Streifen zu bauen.

Prinzipiell möchte ich den Streifen (RGBW) über 4 MOSFETs steuern. Das 
PWM Signal soll von einem NodeMUCU welcher als Software Tasmota hat 
kommen.

Ich habe mich zu dem Thema natürlich vorher schon etwas eingelesen. 
Allerdings mag meine Steuerung nicht so wie ich will.

Dabei bin ich mir aktuell nur nicht Sicher ob der Fehler am falschen 
MOSFET oder an meiner Schaltung liegt. (Ich spreche nur von einem MOSFET 
da ich es erst exemplarisch mit einer LED Farbe aufbauen wollte um es 
dann auf die anderen zu adaptieren. Natürlich habe ich für jede Farbe 
einen eigenen)

Mein LED Streifen hat 24V und 60 RGBW LEDs/Meter (Bauweise 5050)

Als MOSFET habe ich einen IRFZ44N. Wenn ich es richtig interpretiert 
habe handelt es sich dabei um einen Anreicherungstyp, das heißt wenn 
keine Spannung am Gate anliegt fließt auch kein Strom zwischen Source 
und Drain.
Liege ich da falsch? Wenn meine Annahme korrekt ist stimmt mit meinen 
MOSFETS etwas nicht. Denn die LEDs leuchten auch ohne Spannung am Gate. 
Es ist aber bei allen 5 die ich da habe so und das hat mich 
verunsichert.

Ich hab die Schaltung mal exemplarisch gezeichnet und in den Anhang 
gehängt.

Gruß
Thomas

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Thomas A. schrieb:
> Liege ich da falsch?

Nein. Wenn keine positive Spannung anliegt, um genau zu sein, also Gate 
nicht positiver als GND und die Spannung nicht größer als der im Dabla 
angegebene Schwellwert von einigen Volt, soll kein Strom fließen.

Und was passiert, wenn Du Pin23 abkoppelst?

mfG

: Bearbeitet durch User
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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D<->S Verwechselt? Dann fliest der Strom über die Bodydiode.
Oder ev. versehentlich ein P-MOS genommen dann hast du das selbe 
Problem.

von Falk B. (falk)


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Thomas A. schrieb:
> Mein LED Streifen hat 24V und 60 RGBW LEDs/Meter (Bauweise 5050)

Sind da schon Vorwiderstände drauf? Vermutlich schon.

> Als MOSFET habe ich einen IRFZ44N. Wenn ich es richtig interpretiert
> habe handelt es sich dabei um einen Anreicherungstyp,

Ja.

> das heißt wenn
> keine Spannung am Gate anliegt fließt auch kein Strom zwischen Source
> und Drain.

Ja.

> Liege ich da falsch?

Nein.

> Wenn meine Annahme korrekt ist stimmt mit meinen
> MOSFETS etwas nicht. Denn die LEDs leuchten auch ohne Spannung am Gate.

Was heißt das GENAU? Man darf das gate nicht offen lassen, denn dann hat 
man einen Zufallsgenerator. Der 10k Pull Down am Gate soll das 
verhindern, wenn dein Controller im Reset ist.

> Ich hab die Schaltung mal exemplarisch gezeichnet und in den Anhang
> gehängt.

Wenn das Gate auf GND = 0V gelegt ist, muss der MOSFET aus sein, kein 
Stromfluß an Drain. Bei 10V am Gate ist er solide durchgesteuert. Mit 
3,3V schaltet der nicht ein! Der IRFZ44N ist nicht für 3,3V U-GS 
spezifiziert, auch nicht für 5V.

https://www.mikrocontroller.net/articles/FET#Erkl.C3.A4rung_der_wichtigsten_Datenblattwerte

Siehe Gate Source Threshold voltage. Du braucht einen Logic Level Typ, 
der mit 3,3V SICHER schaltet. Z.B. IRF7401, siehe MOSFET-Übersicht.

von Thomas A. (dert)


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Erstmal an alle Danke für die schnellen und ausführlichen Antworten.

Falk B. schrieb:
>> Wenn meine Annahme korrekt ist stimmt mit meinen
>> MOSFETS etwas nicht. Denn die LEDs leuchten auch ohne Spannung am Gate.
>
> Was heißt das GENAU? Man darf das gate nicht offen lassen, denn dann hat
> man einen Zufallsgenerator. Der 10k Pull Down am Gate soll das
> verhindern, wenn dein Controller im Reset ist.

Das mit dem Zufall bei offenen Gate wusste ich nicht.
Die Verkabelung ist so wie in der Zeichnung im Anhang meines ersten 
Posts.
Mit dem Multimeter gemessen liegt kein Strom an.

>> Ich hab die Schaltung mal exemplarisch gezeichnet und in den Anhang
>> gehängt.
>
> Wenn das Gate auf GND = 0V gelegt ist, muss der MOSFET aus sein, kein
> Stromfluß an Drain. Bei 10V am Gate ist er solide durchgesteuert. Mit
> 3,3V schaltet der nicht ein! Der IRFZ44N ist nicht für 3,3V U-GS
> spezifiziert, auch nicht für 5V.
>
> 
https://www.mikrocontroller.net/articles/FET#Erkl.C3.A4rung_der_wichtigsten_Datenblattwerte
>
> Siehe Gate Source Threshold voltage. Du braucht einen Logic Level Typ,
> der mit 3,3V SICHER schaltet. Z.B. IRF7401, siehe MOSFET-Übersicht.

Okay, dann sind meine IRFZ44N MOSFETS für den Anwendungsfall eh falsch.

Wenn ich die Übersicht Richtig verstehe ist der IRF4701 aber nur bis 
20V, 8,7A und 2W ausgelegt. Das wäre für einen 5 Meter langen LED 
Streifen mit insgesamt 300 LED etwas gering.

Der IRL1004 bzw. IRFZ48N würde schon eher passen.
Welchen würdest du empfehlen oder ist das an der Stelle Jacke wie Hose?


Danke und Gruß
Thomas

von Thomas A. (dert)


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Christian S. schrieb:
> Und was passiert, wenn Du Pin23 abkoppelst?

Dann ändert sich genau nichts. Es leuchtet weiter und ist genauso Hell

von Jens M. (schuchkleisser)


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Die GNDs sind nicht verbunden.

von Thomas A. (dert)


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Jens M. schrieb:
> Die GNDs sind nicht verbunden.

Müssen sie das denn sein?
Es sind ja zwei getrennte Kreise
1x 24V für die LEDs
1x 3,3V für die Steuerung.

Beide Kreise sind geschlossen.
Warum sollte ich die beiden GNDs verbinden?

Gruß

Thomas

von Jörg R. (solar77)


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Thomas A. schrieb:
> Jens M. schrieb:
>> Die GNDs sind nicht verbunden.
>
> Müssen sie das denn sein?
> Es sind ja zwei getrennte Kreise
> 1x 24V für die LEDs
> 1x 3,3V für die Steuerung.
>
> Beide Kreise sind geschlossen.
> Warum sollte ich die beiden GNDs verbinden?

Und woher weiß der Mosfet welche Spannung am Gate anliegt? Ihm fehlt der 
Bezug wenn die GND nicht verbunden sind. Das wäre etwas anderes wenn in 
der Ansteuerung ein Optokoppler vorhanden wäre, was aber nicht notwendig 
ist. Es sei denn man würde ihn verwenden um mit einer höhere 
Gatespannung schalten zu können, was die Auswahl an passenden Mosfets 
erhöht.

: Bearbeitet durch User
von Thomas A. (dert)


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Jörg R. schrieb:
> Thomas A. schrieb:
>
>> Jens M. schrieb:
> Und woher weiß der Mosfet welche Spannung am Gate anliegt? Ihm fehlt der
> Bezug wenn die GND nicht verbunden sind. Das wäre etwas anderes wenn in
> der Ansteuerung ein Optokoppler vorhanden wäre, eas aber nicht notwendig
> ist. Es sei denn wann würde ihn verwenden um mit einer höhere
> Gatespannung schalten zu können, was die Auswahl an passenden Mosfets
> erhöht.

Kannst du mir das genauer erklären?
Wie meinst du das? Der 3,3V Kreis ist geschlossen also liegen da auch 
3,3V an. Wenn ich dort eine Lampe einbauen würde, würde die ja auch 
leuchten.  (Wenn eingeschaltet)
Wieso braucht es eine Verbindung zum
GND des 24V Kreises. Gibt es einen notwendigen Bezug zwischen den zwei 
Kreisen wenn ein MOSFET im Spiel ist.

von my2ct (Gast)


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Thomas A. schrieb:
> Ich hab die Schaltung mal exemplarisch gezeichnet und in den Anhang
> gehängt.

Wie kann man eine so einfache Schaltung so verquert zeichnen?
Kein Wunder, dass das schief geht.

Wenn du in deiner Schaltung etwas sortierst und die Spannungen so 
anordnest, dass sie von oben nach unten abnehmend wird das wesentlich 
übersichtlicher.
Der Signalfluss von links nach rechts passt.

von Jörg R. (solar77)


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Thomas A. schrieb:
..
> Kannst du mir das genauer erklären?
> Wie meinst du das? Der 3,3V Kreis ist geschlossen also liegen da auch
> 3,3V an. Wenn ich dort eine Lampe einbauen würde, würde die ja auch
> leuchten.  (Wenn eingeschaltet)
> Wieso braucht es eine Verbindung zum
> GND des 24V Kreises. Gibt es einen notwendigen Bezug zwischen den zwei
> Kreisen wenn ein MOSFET im Spiel ist.

Der Mosfet benötigt eine Spannung Ugs um zu schalten, also eine positive 
Spannung zwischen Gate und Source, in deinem Fall sind es 3,3V. Wenn die 
GND nicht verbunden sind hängt dein Gate quasi in der Luft, denn Source 
liegt am GND der 24V Seite, also da wo die Last versorgt wird. Du misst 
zwar 3,3V zwischen Gate und Source auf der uC-Seite, aber damit schaltet 
der Transistor nicht wenn die GND nicht verbunden sind.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Nunja, der Mosfet ist wie jeder Transistor kein Relais, sondern ein 
Bauteil mit nur 3 Anschlüssen. Deine Zeichnung sagt über die 
GND-Verschaltung nichts aus. Also ist da wohl nichts verschaltet, obwohl 
ich als unbedarfter Leser dies implizit angenommen habe.

Die Steuerspannung zwischen G und S hat Bezug zu GND der 3,3V und Dein 
24V-Lastkreis leitet seinen Strom ebenfalls durch S. Der Verbraucher ist 
dann zwischen D und +24V. Also müssen beide Kreise bei GND ihr 
Bezugspotential haben in dieser Sourceschaltung des FET. Mit einem 
Relais wäre das egal.

MfG

von Jörg R. (solar77)


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Jörg R. schrieb:
> Du misst
> zwar 3,3V zwischen Gate und Source auf der uC-Seite, aber damit schaltet
> der Transistor nicht wenn die GND nicht verbunden sind.

Korrektur;-)
Du misst 3,3V zwischen Gate und GND auf der uC-Seite.

von foobar (Gast)


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> Wenn ich die Übersicht Richtig verstehe ist der IRF4701 aber nur bis
> 20V, 8,7A und 2W ausgelegt. Das wäre für einen 5 Meter langen LED
> Streifen mit insgesamt 300 LED etwas gering.

Wieso?  Bei 24V sind 8.7A über 200W, pro Farbe.  Die 20V sind auch kein 
Problem, von den 24V bleiben, nach 5 in Reihe geschalteten LEDs, nicht 
mehr viel übrig.

von Thomas A. (dert)


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Jörg R. schrieb:
> Thomas A. schrieb:
>
> ..
>> Kannst du mir das genauer erklären?
>> Wie meinst du das? Der 3,3V Kreis ist geschlossen also liegen da auch
>> 3,3V an. Wenn ich dort eine Lampe einbauen würde, würde die ja auch
>> leuchten.  (Wenn eingeschaltet)
>> Wieso braucht es eine Verbindung zum
>> GND des 24V Kreises. Gibt es einen notwendigen Bezug zwischen den zwei
>> Kreisen wenn ein MOSFET im Spiel ist.
>
> Der Mosfet benötigt eine Spannung Ugs um zu schalten, also eine positive
> Spannung zwischen Gate und Source, in deinem Fall sind es 3,3V. Wenn die
> GND nicht verbunden sind hängt dein Gate quasi in der Luft, denn Source
> liegt am GND der 24V Seite, also da wo die Last versorgt wird. Du misst
> zwar 3,3V zwischen Gate und Source auf der uC-Seite, aber damit schaltet
> der Transistor nicht wenn die GND nicht verbunden sind.

Das habe ich verstanden :) Danke dir.
Muss ich dann überhaupt auf GND meines uCs gehen oder reicht es wenn ich 
auf 24V GND gehe? Hoffe die Frage ist nicht zu dumm.

von foobar (Gast)


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> Wenn ich dort eine Lampe einbauen würde, würde die ja auch leuchten.

Wenn du eine Lampe zwischen die 3.3V des Controllers und GND des 
Lampenkreises klemmst, wird sie nicht leuchten - es sei denn, du hast 
die beiden GND verbunden.

Beitrag #6867147 wurde vom Autor gelöscht.
von Thomas A. (dert)


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Stimmt da hatte ich nen Denkfehler

von Falk B. (falk)


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Thomas A. schrieb:
> Wenn ich die Übersicht Richtig verstehe ist der IRF4701 aber nur bis
> 20V, 8,7A und 2W ausgelegt. Das wäre für einen 5 Meter langen LED
> Streifen mit insgesamt 300 LED etwas gering.

Nö. Du verwechselst die max. zulässige Verlustleistung des MOSFETs (2W) 
mit der Verlustleistung der LEDs. Wenn der MOSFET knapp 9A schalten 
kann, wären das bei 24V * 9A = 216W pro Farbe. Deine LEDs ziehen 
vermutlich keine 9A/Farbe. Ok, die 20V sind zu knapp, das war jetzt auch 
nur auf die Schnelle rausgesucht.

von Jörg R. (solar77)


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Falk B. schrieb:
> Ok, die 20V sind zu knapp, das war jetzt auch nur auf die Schnelle
> rausgesucht.

IRF3708 verträgt 30V Uds und ist LL.

https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-IRF3708-DataSheet-v01_01-EN.pdf?fileId=5546d462533600a4015355df7cf5193c

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