Stellt euch vor, ich verwendet so eine Spule in einem einfachen Step-Up oder Step-Down Wandler. Ich habe diese Form auch in Powerbanken gesehen. Baut sich da nicht ein ziemlich weit gestreutes Magnetfeld um die Spule auf, weil deren Enden weit auseinander liegen? Das wäre ja EMV technisch ganz mies, ode rnicht? Ich frage, weil im Artikel https://www.mikrocontroller.net/articles/Spule steht, dass diese Spulen "sehr gut geeignet" seien.
Ist ja generell keine stromkompensierte Spule, wie würde sich denn am obigen Bild das Magnetfeld ändern, wenn beide Anschlüsse direkt nebeneinander sind? :)
Stefan ⛄ F. schrieb: > Baut sich da nicht ein ziemlich weit gestreutes Magnetfeld um die Spule > auf, weil deren Enden weit auseinander liegen? Das wäre ja EMV technisch > ganz mies, oder nicht? Vor der gleichen Frage stand ich auch schon mal und habe mich dann aus Sicherheitsgründen für einen gekapselten Ferritkern entschieden, zumal in der Nähe noch ein D1 mini werkelt.
Thomas R. schrieb: > wie würde sich denn am obigen Bild das Magnetfeld ändern, > wenn beide Anschlüsse direkt nebeneinander sind? Ich meine nicht die Anschlüsse, sondern die Magnetischen Enden. Es gibt ja auch solche fast geschlossenen Spulen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Baut sich da nicht ein ziemlich weit gestreutes Magnetfeld um die Spule > auf, weil deren Enden weit auseinander liegen? Das wäre ja EMV technisch > ganz mies, ode rnicht? Ja, das tut es, und ja, die sind von der Störaussendung her mies. Und von der Störeinkopplung her auch, wenn Du mehrere davon auf einer Platine hast. Nicht ohne Grund werden in hochwertigeren Designs geschirmte Induktivitäten verwendet. Die haben einen Ferritring außen herum, der das Feld konzentriert.
> Das wäre ja EMV technisch ganz mies, ode rnicht?
Yep. Das ist der Supergau im Schaltnetzteil. Da wuerde ich immer
komplett
geschlossen einsetzen. Es gibt diese Spulen aber so aehnlich. Da hat man
aussen um das Kupfer rum Ferrit draufgepinselt. Die sind auch
geschlossen.
Olaf
Ja, das Streufeld ist bei der im Eingangspost gezeigten Spule natürlich sehr groß. Gibt es einen praktischen Nutzen / Notwendigkeit, um so einen großen Luftspalt zu rechtfertigen? Ich meine, die magnetische Leitfähigkeit von Ferrit ist doch mehrere 1000 mal höher als von Luft, also fällt doch eh immer nahezu die gesamte magn. Durchflutung am Luftspalt ab, egal ob dieser 1 mm oder 10 mm hat.
Stefan ⛄ F. schrieb: > dass diese Spulen "sehr gut geeignet" seien. Sind sie ja auch, sofern man als Bastler oder Hersteller "ohne Anspruch" keinen EMV-Test durchführen muss. Wenn ich mich im Bereich Jubelelektronik so umschaue werde ich das Gefühl nicht los, dass da 90% der Waren (insbesondere so Sachen wie Baumarkt-Smarthome, Gadgets, Powerbanken etc.) einen "echten" EMV-Test nicht überstehen würden. Als Hersteller von z.B. hochwertiger Industrieelektronik hat man da sicher einen anderen Anspruch.
Tief aus meinem Gehirn: Vor einigen Jahren bestellte ich mal aus China einige MiniWhip-Antennen. Leider war bei Ankunft die Induktivität L1 durchgebrochen bei allen exemplaren. Da die Sendung aber auch sonst nicht besonders sorgfältig eingepackt war, dachte ich mir zunächst nichts weiter. Ich reklamierte den Schaden und bekam den halben Preis erstattet, wofür ich mir problemlos einen 10-er Gurt solcher Spulen nachbestellen konnte, um den Schaden zu reparieren. Bei späterem Betrachten der Angebotsphotos fiel mir auf, dass L1 bereits auf dem Photo beschädigt war. D.h. der ganze Posten war bereits schadhaft und sollte so günstig abverkauft werden. ^.^
Marek N. schrieb: > Bei späterem Betrachten der Angebotsphotos fiel mir auf, dass L1 bereits > auf dem Photo beschädigt war. D.h. der ganze Posten war bereits > schadhaft und sollte so günstig abverkauft werden. ^.^ Oder der Hersteller, der dem Händler die Module produziert hat, bekam eins als Vorlage bei dem die Spule kaputt war. Daher dachte es das muss so sein und hat seine Produkte an die Vorlage angepasst. Klingt bescheuert, ist aber nicht auszuschließen. Die Firmen, bei denen die Händler ihre Gadgets klonen lassen, wissen meist nicht auf welche technischen Details der Leiterplatte es wirklich ankommt.
Soul E. schrieb: > Oder der Hersteller, der dem Händler die Module produziert hat, bekam > eins als Vorlage bei dem die Spule kaputt war. Daher dachte es das muss > so sein und hat seine Produkte an die Vorlage angepasst. :) Kennt hier jeder Asterix und Kleopatra? Wie Obelix auf der Sphinx herumklettert, dabei deren Nase abbricht und anschließend die ganzen Souvenir-Händler bei ihren kleinen Sphinx-Modellen die kleinen Nasen abmeißeln... ;)
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Bearbeitet durch User
Soul E. schrieb: > Klingt bescheuert, ist aber nicht auszuschließen. Ja, es sieht fast so aus, als ob die Induktivität der Spule für den LC-Resonanzkreis mit einer Kombizange abgeglichen wurde.
Marek N. schrieb: > Ja, das Streufeld ist bei der im Eingangspost gezeigten Spule natürlich > sehr groß. > Gibt es einen praktischen Nutzen / Notwendigkeit, um so einen großen > Luftspalt zu rechtfertigen? Billiger.
Soul E. schrieb: > Klingt bescheuert, ist aber nicht auszuschließen. Die Firmen, bei denen > die Händler ihre Gadgets klonen lassen, wissen meist nicht auf welche > technischen Details der Leiterplatte es wirklich ankommt. Gar nicht bescheuert. Das erinnert mich an eine Musterplatine für die Bestückerinnen bei einem früheren Arbeitgeber, auf der Stand "Platinenecken nicht abschneiden". Zuvor hatte ein Mitarbeiter die Ecken mit einem Seitenschneider abgeknipst, damit der Chef nicht auf die Idee kommt, die Musterplatine zu verbauen. Die Bestückerin tat das gleiche... Sie hatte ja schließlich ein Muster bekommen :)
Marek N. schrieb: > Ich meine, die magnetische Leitfähigkeit von Ferrit ist doch mehrere > 1000 mal höher als von Luft, Mal nicht übertreiben. Ein paar hundert Mal bei den meisten Ferriten und hohen Frequenzen. Die mehreren tausend sind bestenfalls bei niedrigen Frequenzen drin. > also fällt doch eh immer nahezu die gesamte > magn. Durchflutung am Luftspalt ab, Nö. Die magnetische Durchflutung ist die FLußvariable, die ist im gesamten magentischen Kreis konstant. Du meinst die magnetische Feldstärkt H. > egal ob dieser 1 mm oder 10 mm hat. Jain. Je größer der (relative) Luftspalt, umso größer das Streufeld. Denn auch der beste Ferrit kann das Magnetfeld nicht zu 100% führen. Das restliche, wenn gleich auch kleine Streufeld muss man dann mit einer Kurzschlußwindung aus Kupferfolie von der Außenwelt fernhalten. https://de.wikipedia.org/wiki/Abschirmung_(Elektrotechnik)#Hochfrequente_magnetische_Felder
Falk B. schrieb: > Das restliche, wenn gleich auch kleine Streufeld muss man > dann mit einer Kurzschlußwindung aus Kupferfolie von der > Außenwelt fernhalten. Ahh, interessant. Ich habe so eine Kupferfolie mal gesehen. Dachte sie dient der Sicherheit/Erdung.
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