In dem ganze Lötzinn Dschungel bin ich bissel überfordert. Daher brauch ich mal einen Rat. Suche ganz normales 60%Sn 40%Pb Zinn, 1-1,5mm Stärke mit Flussmittelseele. Wo gibts dass noch zu kaufen?
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kandy schrieb: > In dem ganze Lötzinn Dschungel bin ich bissel überfordert. Daher brauch > ich mal einen Rat. > Suche ganz normales 60%Sn 40%Pb Zinn, 1-1,5mm Stärke mit > Flussmittelseele. > > Wo gibts dass noch zu kaufen? Da Bleilot ja offiziell verboten ist, wird man da wohl etwas länger suchen müssen. Wenn Du nur geringe Mengen brauchst, wirst Du ja vielleicht hier im Forum fündig. :-)
kandy schrieb: > Wo gibts dass noch zu kaufen? Hier z.B. https://www.werkstatt-king.de/silverline-loetzinn-100g_102223_4304/?ReferrerID=121&utm_source=idealo_de&utm_medium=psm&utm_campaign=produktdatenfeed
kandy schrieb: > Wo gibts dass noch zu kaufen? Schau, ich brauch auch ein ganz normaler Auto, als stinkenden Diesel ohne ESP, TPMS und eCall, wie ich ihn vor 30 Jahren gefahren hab, doch es gibt ihn nicht mehr neu. Kauf dir halt ein modernes Lötzinn, damit kann man auch löten. Vielleicht ist es ein winziges bisschen schwieriger ein modernes Auto zu fahren, sich an antippbaren Blinker und elektrische Parkbremse, Start/Stopp und KeylessGo zu gewöhnen, aber auch du wirst mit modernem Lötzinn klarkommen wie Abermillionen anderer Leute auch. Warum lehnst du jedes bisschen steigendem Anspruch ab bei deinem Hobby ?
Harald W. schrieb: > Da Bleilot ja offiziell verboten ist, wird man da wohl etwas länger > suchen müssen. Wenn Du nur geringe Mengen brauchst, wirst Du ja > vielleicht hier im Forum fündig. :-) Ganz Verboten? Das Produkt fällt unter die Chemikalienverbotsverordnung. Die Abgabe erfolgt nur an Wiederverkäufer, berufsmäßige Verwender und öffentliche Forschungs-, Untersuchungs- und Lehranstalten nach schriftlicher Bestätigung der Identität und des Verwendungszweckes. Nach Eingang der unterzeichneten Bestätigung bei werkstatt-king.de wird der Versand der bestellten Ware veranlasst. Man muss es eventl. über eine Firma bestellen. Bekannter, Freund, Nachbar! Berufsmäßige Verwender, das können Heizungsinstallateure sein. Hier darf Verbleites Zinn noch verwendet werden.
MaWin schrieb: > aber auch du wirst mit modernem > Lötzinn klarkommen wie Abermillionen anderer Leute auch. es gibt Fälle, wo es besser ist mit Bleihaltigen Zinn zu löten. Alte Geräte, auch dort wo schon mal mit verbleit gelötet wurde. Aber Grundsätzlich hast Du Recht, wenn möglich nur noch Bleifreies Lötmittel verwenden. Auch wenn die Lötstelle etwas trübe aussieht.
Ich habe einmal mit Bleifreiem Lot gelötet, kann man absolut vergessen. Die Lötstelle ist brüchig und verbindet sich nicht wirklich mit dem Metall.
Beitrag #6881010 wurde von einem Moderator gelöscht.
kandy schrieb: > Ich habe einmal mit Bleifreiem Lot gelötet, kann man absolut vergessen. > Die Lötstelle ist brüchig und verbindet sich nicht wirklich mit dem > Metall. Ich löte regelmäßig bleifrei, überhaupt kein Problem, moderne bleifreie Lote sind gut verarbeitbar, das Zeug vor 20 Jahren war vielleicht schlecht, die Hersteller haben aber inzwischen ihre Legierungen und Flussmittel optimiert. Ich würde sogar behaupten moderne Lötprozesse sind trotz bleifreiem Lot besser als vor 20 Jahren.
Ich war selber zu Gedanken-verhaftet mit Bleilot. Nachdem mein uraltes Löteisen starb und ich eine moderne Lötstation angeschafft habe, habe ich es auch mit bleifreiem Lötzinn probiert. Ich konnte mich schnell umgewöhnen. Anfangs war es mit bleifreiem und eutektischem Lötzinn ebenfalls gewöhnungsbedürftig, aber auch das legte sich rasch. Die Welt bleibt nicht stehen und das Verbot von Blei im Lötzinn ist nicht grundlos. Im Zusammenhang mit Blei fällt mir immer das Schicksal der jungen Athletin Amalia Sedlmayr ein. Unbedingt lesen: https://www.welt.de/regionales/nrw/article223361272/Wie-eine-Studentin-fuer-ihren-Traum-von-den-Paralympics-kaempft.html
> Wo gibts dass noch zu kaufen?
Und woher weiß ich, dass du mich nicht hereinlegst, wenn ich dir welches
verkaufe?
1 mm, Kolophonium = ROL0
Nimm bleifrei, dann gewöhnst du dich an die Handhabung. In absehbarer
Zeit wird bleihaltiges Lot immer schwieriger zu beschaffen sein.
https://www.darisusgmbh.de/shop/index.php/cat/c1774_Lote-bleihaltig.html Ich würde trotzdem empfehlen ein modernes bleifreies Lot zu nehmen. Die lassen sich mittlerweile sehr gut löten. https://www.reichelt.de/loetzinn-bleifrei-mit-silber-und-kupferanteil-1-0-mm-250-g-lz-f7-bf-1-0-250-p308145.html?&nbc=1 https://www.reichelt.de/loetzinn-bleifrei-mit-kupferanteil-1-0-mm-250-g-lz-f4-bf-1-0-250-p258994.html?&nbc=1
Rainer Z. schrieb: > Die Welt bleibt nicht stehen und das Verbot von Blei im Lötzinn ist > nicht grundlos. Im Zusammenhang mit Blei fällt mir immer das Schicksal > der jungen Athletin Amalia Sedlmayr ein. Unbedingt lesen: Der Grund ist die Umweltbelastung beim Entsorgen und die Probleme beim Recycling. Dass man keine Fruchtsaftgetränke (oder andere säurehaltigen Getränke) mit Lötzinn oder gelöteten Sachen umrührt, sollte eigentlich einleuchten – ganz unabhängig davon, ob da nun Blei drin ist, oder nicht.
MaWin schrieb: > https://www.reichelt.de/loetzinn-bleifrei-mit-silber-und-kupferanteil-1-0-mm-250-g-lz-f7-bf-1-0-250-p308145.html?&nbc=1 > > https://www.reichelt.de/loetzinn-bleifrei-mit-kupferanteil-1-0-mm-250-g-lz-f4-bf-1-0-250-p258994.html?&nbc=1 Und welches ist besser zu löten ?
Rente mit 76 schrieb: >> Wo gibts dass noch zu kaufen? > > Und woher weiß ich, dass du mich nicht hereinlegst, wenn ich dir welches > verkaufe? > 1 mm, Kolophonium = ROL0 > Nimm bleifrei, dann gewöhnst du dich an die Handhabung. In absehbarer > Zeit wird bleihaltiges Lot immer schwieriger zu beschaffen sein. Kannst gerne mein Gewerbeschein sehen ;)
Rainer Z. schrieb: > Die Welt bleibt nicht stehen und das Verbot von Blei im Lötzinn ist > nicht grundlos. Im Zusammenhang mit Blei fällt mir immer das Schicksal > der jungen Athletin Amalia Sedlmayr ein. Unbedingt lesen: So ein Quatsch.
Die Drähte von Felder sind eigentlich alle gut zu löten. Vielleicht bevorzugst Du etwas mehr Flussmittel im Draht. Da gibt es die Sorten auch mit 3,5% Flussmittel statt 2,2%. Die Suche danach ist bei Reichelt leider etwas frickelig, da musste ich alle Sorten aufrufen und konkret nachschauen.
Stefan M. schrieb: > Und welches ist besser zu löten ? Das erste nutze ich seit Jahren und es geht einwandfrei. Wenn die Kupferflächen nicht oxidiert sind, dann lötet es sich genau wie bleihaltig. Wenn das Kupfer oxidiert ist, ist es etwas schwieriger als bei gleichem Zustand mit Blei. Aber das kann man ja sehr einfach vermeiden oder vorher entfernen. Das zweite scheint noch ein verbessertes Flussmittel zu haben. Habe ich selbst noch nicht verwendet.
Jack V. schrieb: > Der Grund ist die Umweltbelastung beim Entsorgen und die Probleme beim > Recycling. Dass man keine Fruchtsaftgetränke (oder andere säurehaltigen > Getränke) mit Lötzinn oder gelöteten Sachen umrührt, sollte eigentlich > einleuchten – ganz unabhängig davon, ob da nun Blei drin ist, oder > nicht. Schon richtig. Fr. Sedlmayr war es nur nicht bewusst, dass der Fisch vom Flohmarkt aus Blei war. Deshalb dauerte es sehr lange, bis die Ärzte auf eine Bleivergiftung gekommen sind. Wollte damit nur die Tücken des Bleis verdeutlichen. 60/40 schrieb: > So ein Quatsch. ja, ja.
Rainer Z. schrieb: > Fr. Sedlmayr war es nur nicht bewusst, dass der Fisch vom > Flohmarkt aus Blei war. Die hat den regelmässig poliert und dann die Politur gegessen? Wie konnte es nur dazu kommen das ca. zwei Generationen das überlebt haben mit diesen Wasserleitungen aus Blei...
Rainer Z. schrieb: > Wollte damit nur die Tücken des Bleis > verdeutlichen. Ist hier nur irrelevant. Dass man keine sauren Sachen damit umrührt (entgegen des Artikels dürfte in der Karaffe nicht nur reines Wasser gewesen sein – oder die Dame hat den Fisch von Zeit zu Zeit blankpoliert …), sollte man schon wissen, ja. Nach dem Kontakt mit dem Lötzinn die Hände zu waschen, ist auch aus anderen Gründen keine schlechte Idee. Aber die Gefahr einer Bleivergiftung beim Löten mit bleihaltigem Lötzinn ist nunmal nicht gegeben, deswegen passt der verlinkte Artikel, sowie das Verweisen auf gesundheitliche Probleme mit dem Blei, hier nicht. Dies ist nicht der erste Thread mit dem Thema, und in mindestens einem wurde glaubhaft dargelegt, dass Gesundheitsuntersuchungen bei beruflichen Lötern keinen erhöhten Bleianteil ergeben haben.
> Kannst gerne mein Gewerbeschein sehen ;)
Lass mal stecken, das ist längst noch kein Nachweis über eine
gesetzeskonforme Verwendung. Kauf dir eine ordentliche Lötstation und
dann geht das auch mit BF. Ich empfehle JBC.
MaWin schrieb: > Kauf dir halt ein modernes Lötzinn, damit kann man auch löten. > Vielleicht ist es ein winziges bisschen schwieriger ein modernes Auto zu > fahren, sich an antippbaren Blinker und elektrische Parkbremse, > Start/Stopp und KeylessGo zu gewöhnen, aber auch du wirst mit modernem > Lötzinn klarkommen wie Abermillionen anderer Leute auch. > > Warum lehnst du jedes bisschen steigenden Anspruch ab ...? Weil mit fortschreitender Technik eigentlich alles einfacher werden sollte und nicht umständlicher und komplizierter. So manche Weiterentwicklung ist oft eher lästig und hinderlich, obwohl der Entwickler mit seiner "aufgedrängelten Dienstleistung" dem Kunden (und der Umwelt) etwas Gutes tun wollte.
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Einhart P. schrieb: > bei ebay Kleinanzeigen nachschauen Als ich da vor nem Jahr oder so gesucht habe, wurde der Stoff dort zu Mondpreisen gehandelt.. Sah mir bei den Angeboten trotz Kleinanzeigen auch Gewerblich aus. Selber bin ich nach nem Tip hier bei Darisus fuendig geworden, allerdings nur nach 0,5-7mm geschaut...
Andreas M. schrieb: > Weil mit fortschreitender Technik eigentlich > alles einfacher werden sollte und nicht umständlicher und komplizierter. Bleifreies Lötzinn ist nicht wirklich umständlicher und komplizierter. Das war der Stand vor 20 Jahren.
Hallo 60/40 schrieb: > Wie konnte es nur dazu kommen das ca. zwei Generationen das überlebt > haben mit diesen Wasserleitungen aus Blei... Angeblich (irgendeine Erwähnung in einen TV Bericht) wussten das schon die alten Römer das Bleirohre und Trinkwasser keine gute Kombination sind, aber auch das die Rohre recht schnell verkalken - zumindest bei den "Fernleitungen" mit der sie zumindest zum Teil das Wasser in ihre Städte transportiert hatten. Und diese Verkalkung wurde (angeblich) bewusst als funktionierende Schutz vor Bleivergiftung genutzt. Das die Herrschaften ansonsten recht gelassen mit potentiellen Giftstoffen waren beweist aber ein guter Teil der damaligen Kosmetik und auch so mancher Lebensmittelzusatz Zumindest der damaligen höheren Schichten). Zumindest soweit man den Geschichten der Geschichtsgelehrten trauen darf - niemand der heute lebt war dabei gewesen... Ansonsten: Auch ich halte die Reaktion bezüglich des verbleiten Lot in Hobby und Kleingewerbeumfeld für maßlos überzogen - es ist aber nun mal so und das bleifreie Lot von heute hat mit so machen Fehlversuch (auch der schon lange sich im Geschäft befindlichen deutschen bzw. europäischen Profis)von vor 10 oder 15 Jahren nichts mehr gemein. Wobei so manche Bestandteile der aktuellen Lote das Blei eigentlich so richtig "niedlich" aussehen lassen... In 20 Jahren oder weniger wird es sicherlich noch weitere Verbote geben... Nicht alter Römer
MaWin schrieb: > Andreas M. schrieb: >> Weil mit fortschreitender Technik eigentlich >> alles einfacher werden sollte und nicht umständlicher und komplizierter. > > Bleifreies Lötzinn ist nicht wirklich umständlicher und komplizierter. > Das war der Stand vor 20 Jahren. Man braucht andere, höhere Löttemperaturen und muss gegebenenfalls das Flussmittel extra zuführen ... Früher haste den Lötkolben einfach an gemacht, heute brauchste eine Lötstation mit Temperaturregelung. Ohne Flussmittel sind die Lötstellen matt und porös.
Nicht alter Römer schrieb: > Und diese Verkalkung wurde (angeblich) bewusst als funktionierende > Schutz vor Bleivergiftung genutzt. Gut denkbar. Ich bin mit Blei-Wasserleitungen aufgewachsen, und ich habe sie gesehen, als sie in den 1990er Jahren einen Rohrbruch erlitten und dann entfernt wurden. Der Innendurchmesser dieser Rohre war (nach 60 Jahren) auf ca. die Hälfte reuduziert, der Rest war Kalk. René F. schrieb: > das Zeug vor 20 Jahren war vielleicht schlecht Wenngleich ich mit der mittlerweile vorhanden ordentlichen Lötstation nun auch problemlos das 20 Jahre alte Zeug noch aufbrauche. Damals hatte ich noch "dicken" Draht mit 0,8 mm Durchmesser gekauft, später nur noch 0,5 und dünner.
> Früher haste den Lötkolben einfach an gemacht,
Ja, da hatten wir ja auch noch einen Kaiser und später dann die
Westmark...
Andreas M. schrieb: > höhere Löttemperaturen nein > und muss gegebenenfalls das Flussmittel extra zuführen ... nein > Früher haste den Lötkolben einfach an gemacht, Das mache ich heute auch so. > heute brauchste eine Lötstation mit Temperaturregelung. Das ist natürlich auch bei bleihaltigem Lot äußerst sinnvoll.
Aliexpress hat noch alles im Angebot div. Durchmesser incl. Flussmittel dauert halt paar Tage bis es da ist
ich würde sowieso etwas mit 3-5% Silber nehmen, macht das ganze irgendwie noch geschmeidiger und glänzender.
MaWin schrieb: > Andreas M. schrieb: >> Weil mit fortschreitender Technik eigentlich >> alles einfacher werden sollte und nicht umständlicher und komplizierter. > > Bleifreies Lötzinn ist nicht wirklich umständlicher und komplizierter. > Das war der Stand vor 20 Jahren. Ist es, vor allem wenn es schnell und gleichzeitig ordentlich gehen soll, also Akkord-Arbeit. Bei dem normalen Lötzinn hält man Lötspitze auf ~300°C und Lötzinn kurz an die Litze und das Lötzinn schießt geradezu in die Zwischenräume bis zu einige cm von der Lötstelle entfernt. Bei der Kristall-Dingsbumms Legierung muss man gut 5 Sekunden bei 350°C und mehr drauf rumbraten, nur um dann festzustellen, dass auf der gegenüberliegenden Seite (!) der Lötstelle, also nicht einmal 1mm entfernt, kein Lötzinn eingezogen ist. Also eigentlich praktisch direkt an der Lötstelle. Ja, sicher kann man das durch Übung und Aufwand durchaus ausgleichen. Aber mir ist bisher kein bleifreies Lötzinn unter gekommen, welches sich so gut löten lässt wie das gute alte 60/40. Alles muss extra kontrolliert und nachgebessert werden. Und der Vergleich mit den Wasserrohren ist fehl am Platz ...
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J. S. schrieb: > Bei der Kristall-Dingsbumms Legierung muss man gut 5 Sekunden bei 350°C > und mehr drauf rumbraten, nur um dann festzustellen, dass auf der > gegenüberliegenden Seite (!) der Lötstelle, also nicht einmal 1mm > entfernt, kein Lötzinn eingezogen ist. Also eigentlich praktisch direkt > an der Lötstelle. Kommt auch auf die zusätzlich vorher vorsorglich aufgetragene Flussmittelmenge an. Manchem Reparaturvideo (Louis Rossmann) traue ich mehr zu als 80 Meter, im Vergleich zu 1mm erscheint das als "ausreichend".
Hans schrieb: > Aliexpress hat noch alles im Angebot > div. Durchmesser incl. Flussmittel > dauert halt paar Tage bis es da ist Nee, ganz klar abzuraten! Da weisste ueberhaupt nicht was drin ist, da kann die Vorarbeit noch so gut sein, wenn man sich dann alles mit miserablem Loetzinn versaut, hat man nur Aerger.
Jörg W. schrieb: > René F. schrieb: >> das Zeug vor 20 Jahren war vielleicht schlecht > > Wenngleich ich mit der mittlerweile vorhanden ordentlichen Lötstation > nun auch problemlos das 20 Jahre alte Zeug noch aufbrauche. Damals hatte > ich noch "dicken" Draht mit 0,8 mm Durchmesser gekauft, später nur noch > 0,5 und dünner. Klar komplett unbrauchbar ist es nicht, sonst wäre die Umstellung auf bleifreie Lotprozesse deutlich schwieriger gewesen, es hat sich aber wie gesagt in den letzten 20 Jahren einiges getan, Restbestände würde ich auch noch aufbrauchen, privat habe ich auch noch einige Reste Sn60Pb38Cu2, welche ich aufbrauchen werde. Nachbestellen werde ich das Zeug aber auch nicht mehr, wenn mir das Lot ausgehen wird, auch wenn ich das Zeug theoretisch noch über die Firma bestellen könnte. Felder ISO-Core „RA“ und „Clear“ lassen sich super verarbeiten, genauso wie das Almit SR-LA. Das Ganze ist natürlich auch eine Sache der Gewohnheit, ich sehe es ja hier in der Firma, wir haben eine Abteilung für Elektromechanik und ein Labor für Mikroelektronik. Die Elektromechaniker sind natürlich auch alles fähige Elektrofachkräfte, man merkt aber, das dort der Gebrauch des Lötkolbens nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, die fluchen auch heute noch regelmäßig über das böse bleifreie Lot, bei den Mikroelektronikern, die seit fast 20 Jahren jeden Tag damit arbeiten hört man nichts.
René F. schrieb: > privat habe ich auch noch einige Reste > Sn60Pb38Cu2, welche ich aufbrauchen werde. Nachbestellen werde ich das > Zeug aber auch nicht mehr, wenn mir das Lot ausgehen wird, Für Neubestückung gut. Bei Reparaturen von bleifrei oft unverzichtbar.
Bestelle das Zeug einfach bei digikey.com. Das ist einer der größten Distributoren überhaupt. Alles andere an Bauteilen gibt es dort auch, und wenn es noch so exotisch ist. Transport aus USA ist umsonst bei Warenwert > 50€, und der Transport dauert 2-3 Tage bis zu deiner Haustür, in der aktuellen Chaos-Zeit manchmal 2 Tage länger. Evtl musst du e-unterschreiben, dass du das nicht weiter in den Iran oder so verkaufst. Die Kreditkarte oder Paypal muss halt funktionieren. Ali würde ich da weniger trauen. Für Geräte, die wirklich funktionieren müssen, ist SnPbCuAg auch hierzulande kein Problem.
Gerhard H. schrieb: > Für Geräte, die wirklich funktionieren müssen, ist SnPbCuAg > auch hierzulande kein Problem. Hast du einen Beleg für welche Art von Geräten bleihaltiges Lot noch erlaubt sind? Ich denke die meisten Ausnahmen werden inzwischen ausgelaufen sein.
Ich habe letztlich auch mal etwas komplett bleifrei gelötet. Habe dafür Felder ISO-Core "Clear" (Sn96,5 Ag3,0 Cu0,5) mit 3,5% Flux genommen. Das geht grundsätzlich gut (JBC auf 350C eingestellt, bei verbleibt habe ich sie auf 320C stehen). ABER die Lötstellen sehen tatsächlich oft unschön (matt) aus, so dass ich immer wieder zum extra Flux gegriffen habe um sie nochmal "aufzuhübschen". Wahrscheinlich aber unnötig und rein optischer Natur, oder? Man ist es einfach so gewöhnt, dass gute Lötstellen glänzen müssen...
Oh, Handy-Masten, Fluglageregler, der Kram , der in den Orbit geschossen wird, (obwohl, da bin ich nicht löt-qualifiziert).. Das Problem ist da eher, dass man zum Teil nur noch Bauteile bekommt, die die hohen bleifrei-Temperaturen abkönnen und auch brauchen. In der Mischung mit den erprobten Bleibauteilen ergeben sich dann Übertemperaturen und skurile eutektikale Legierungen.
Die Verarbeitbarkeit und Handhabung sind das Eine. Das kann man durchaus lernen, so schwierig ist die Umgewöhnung auf bleifreies Löten nun auch wieder nicht. Aber was mich echt wurmt, ist das Auftreten von Zinn-Einkristall-Whiskern. Das Blei in der Lotlegierung hat dies früher sicher verhindert, bei den Bleifrei-Legierungen scheint es da noch kein Patentrezept zu geben. DAS ist such der Grund, warum Weltraumelektronik immer noch bleihaltig gelötet wird. Oft passsiert nix bei bleifrei gelöteten Boards, aber ich hatte schon Platinen, an denen Whisker Bauteilpins von THT-Teilen kurzgeschlossen haben. Die waren innerhalb eines Jahres ca. 5 mm lang gewachsen! Whisker sind so dünn, daß man die nur bei Lichtreflexion untwr Lupe oder Mikroskop erkennt, vor hellem Hintergrund sind die auch unter einem Bino nicht als dunkles Haar zu erkennen. Und trotz der enörmen Dünnheit sind die erstaunlich niederohmig! In meinem Fall hatte ein Whisker von 3 mm Länge etwa 2 Ω.
Thomas O. schrieb: > ich würde sowieso etwas mit 3-5% Silber nehmen, macht das ganze > irgendwie noch geschmeidiger und glänzender. Funktioniert, leider sind aktuell die Preise für Lötzinn mit Silberanteil jenseits von gut und böse. https://www.reichelt.de/at/de/loetzinn-bleifrei-mit-silberanteil-1-0-mm-250-g-lz-f2-bf-1-0-250-p47306.html?&trstct=pos_3&nbc=1 Und das ist der 1mm-Draht. Wer es dünner braucht, zahlt noch mehr.
René F. schrieb: > Ich löte regelmäßig bleifrei, überhaupt kein Problem, moderne bleifreie > Lote sind gut verarbeitbar, das Zeug vor 20 Jahren war vielleicht > schlecht, die Hersteller haben aber inzwischen ihre Legierungen und > Flussmittel optimiert. Ich würde sogar behaupten moderne Lötprozesse > sind trotz bleifreiem Lot besser als vor 20 Jahren. Das kann ich so unterschreiben. Ist überhaupt kein Problem.
Thorsten S. schrieb: > Die waren innerhalb eines Jahres ca. 5 mm lang gewachsen! Die treten aber nur unter bestimmten Umständen auf, oder? War ja schon lange vor bleifrei ein Problem, da die Bauteilpins auch früher eher verzinnt waren (einfachere Galvanik als Blei-Zinn-Mischung). Mir sind noch keine untergekommen, aber dass das für Weltraumtechnik ein Thema ist, kann ich mir vorstellen. Markus M. schrieb: > Wahrscheinlich aber unnötig und rein optischer Natur, oder? Ja.
J. S. schrieb: > Bei der Kristall-Dingsbumms Legierung muss man gut 5 Sekunden bei 350°C > und mehr drauf rumbraten, nur um dann festzustellen, dass auf der > gegenüberliegenden Seite (!) der Lötstelle, also nicht einmal 1mm > entfernt, kein Lötzinn eingezogen ist. Also eigentlich praktisch direkt > an der Lötstelle. Wahrscheinlich verwendest du ein schlechtes Lot oder lötest zu heiß (Flussmittel verdampft). Ich kann das bei dem genannten Felder "Clear" absolut nicht nachvollziehen. Das fließt genau so wie verbleit. Ich besitze auch eine ältere Felder-Bleifrei-Legierung mit sehr viel Silberanteil. Diese lässt sich auch äußerst schlecht löten. Aber das ist eben nicht mehr Stand der Technik.
Ich bin froh, dass ich ich mindestens 1,5Kg Bleihaltiges Lot habe. Es hat einen etwas agressiveren Flussmittelkern und lötet auch oxydiertes. Platinen müssen danach gewaschen werden.Im Hobbybereich ist dieses Lot nicht verboten. Gewerblich gelten andere Regeln. Bleihaltiges Lot kann man nach wie vor legal kaufen.Suche mal nach Fluitin 1532 SN60 von zb. Küppers.
herbert schrieb: > Im Hobbybereich ist dieses Lot nicht verboten. Nein, verboten ist es nicht. Habe am letzten Wochenende ein altes Oszilloskop repariert und dafür von den Resten meines Bleilotes genommen. Bleifreies Lot hätte genauso funktioniert. Was mich inzwischen wundert, ist das anhaltende Gejammer über das bleifreie Lot selbst nach 15 Jahren, seit kein bleihaltiges Lot in der Konsumer-Elektronik mehr verwendet wird. Mein alter Magnastat hatte mit der vorhandenen Spitze und bleifreiem Lot Schwierigkeiten. Aber auch der Magnastat ist nicht mehr zeitgemäß. Mit einer vernünftigen Lötstation gibt es keinen Grund zum Jammern. Mir ist mit der Umstellung auf bleifreies Lot nichts Spürbares genommen worden, worüber ich mich beschweren könnte. Kann es sein, dass es Veränderungsängste sind? Soll für diese Menschen die Welt sofort stehen bleiben?
Rainer Z. schrieb: > Kann es sein, dass es Veränderungsängste sind? Soll für diese Menschen > die Welt sofort stehen bleiben? das ist die typische "german Angst" vor Veränderung. Ich löte sowohl privat als auch beruflich schon einige Jahre ausschließlich Bleifrei und das ist überhaupt kein Problem. Ich hab nicht mehr ausfälle als vorher durch fehlerhafte Lötstellen. Wenn, dann liegt es eher an den Bauteilgrößen und der zu hohen Packungsdichte, wenn mal ein Bauteil eine kalte Lötstelle hat. Das hat aber null mit dem Lot zu tun. Ich behaupte mal, dass über die Hälfte derer, die hier herumjammern den Unterschied gar nicht bemerken würden wenn man denen eine umgelabelte Rolle gibt. Im Hobbybereich wird tendenziell sowieso immer zu heiß gelötet. Auf Arbeit löte ich mit meiner Weller bei 330°C Einstellung bleifrei. Das ist kein Problem. Aber auch ich habe einen Kollegen, der auf Bleihaltig schwört und Bleifrei ablehnt, aus nicht nachvollziehbaren Gründen. In der Anfangszeit mag es da noch Probleme gegeben haben, da war ich aber noch kein Hardwareentwickler, das kam erst später und so bin ich eingestiegen als die Bleizinnrolle, die an meinem Laborarbeitsplatz war alle war. Wie zu erwarten war der Umstieg auf das wechseln der Rollen beschränkt. Etwas SolderQuick Lötpaste kann nicht schaden, das ist das einzige, bleifreies Lot mag da lieber etwas mehr als es selbst mitbringt. Beim Löten mit der Dampfphase genügt das Flussmittel der Paste vollkommen.
Christian B. schrieb: > Etwas SolderQuick Lötpaste kann nicht schaden, das ist das einzige, > bleifreies Lot mag da lieber etwas mehr als es selbst mitbringt. Ist auch meine Erfahrung. Deshalb erwähnte ich weiter oben schon die Alternative mit 3,5% Flux bei den genannten Felder-Drähten und achte beim Kauf darauf. Dann geht es meistens ohne weiteres Flux.
> Im Hobbybereich wird tendenziell sowieso immer zu heiß gelötet. Auf Arbeit > löte ich mit meiner Weller bei 330°C Einstellung bleifrei. Ich löte gewerblich mit Tamura Elsold 3064BF ROM1 bzw. Felder Kristall 611 REM1, beides SN96,5 Ag3 Cu0,5 bei 290 °C mit der JBC. Mit der Pistole AP-250 zum einhändigen Anheften und mit dem Kolben T245 zum Serienlöten. Flussmittelgehalt 2,2%. Der Absaugkolben braucht allerdings 320 ^C oder auch mehr. Wichtig: Spitze richtig wählen, nicht jede Spitze passt zu jeder Lötstelle! Das ist tatsächlich anders als beim Bleilot.
Ich hab's hier gekauft: (60/40) https://www.shoepping.at/p/loetgeraete-zubehoer/bleihaltiges-loetzinn-100-mm-500-g-m0000BEOFT?gclid=EAIaIQobChMI_63-wsmc9AIVBoXVCh0z8QOZEAQYBSABEgKHKfD_BwE
herbert schrieb: > Ich bin froh, dass ich ich mindestens 1,5Kg Bleihaltiges Lot habe. Es > hat einen etwas agressiveren Flussmittelkern und lötet auch oxydiertes. > Platinen > müssen danach gewaschen werden.Im Hobbybereich ist dieses Lot nicht > verboten. Gewerblich gelten andere Regeln. Bleihaltiges Lot kann man > nach wie vor legal kaufen.Suche mal nach Fluitin 1532 SN60 von zb. > Küppers. Verboten ist es natürlich nicht, seit 2018 darf es aber dank REACH nicht mehr ohne Auflagen gehandelt werden, der notwendige Aufwand für die Händler ist aber zu groß um den Privatmarkt zu bedienen, für gewerbliche Anwender gelten andere Regelungen, daher gleicht es faktisch einem Verbot für privat, weil es nicht frei erhältlich ist. Ziel ist unteranderem eine Reduzierung der Umweltbelastung mit vermeidbaren Blei. Aus dem gleichen Grund, werden an Silvester auch keine Bleigießsets mehr verkauft, das Ganze ist nun entweder Zinn oder Wachs.
René F. schrieb: > Aus dem gleichen Grund, werden an Silvester auch keine Bleigießsets mehr > verkauft Und das ist auch gut so. Nach dem letzten Bleigießen vor vielen Jahren schaute mich die Gastgeberin (eine eigentlich intelligente Juristin) entgeistert an, als ich die Nase rümpfte, weil sie die Bleistücke im Hausmülleimer entsorgte. Das machten sicher (fast) alle so, da kommen Bleimengen zusammen. Und das muss nicht sein. Welche Alternativen gibt es zum Wertstoffhof? Vielleicht das Blei für's nächste Bleigießen aufheben. Aber nein, dann wird das Set neu besorgt und wieder im Hausmüll entsorgt.
Also Leute, vergeßt mal nicht, daß der TO hier ausdrücklich nach 60/40 Lot gefragt hat. Lötzinn leckt man nicht ab. Das unterschiedslose Verteufeln von allem, was Blei enthält, ist albern und nicht sachgerecht. Daß das Blei aus dem Benzin verschwunden ist, ist eine sehr gute Sache, schließlich wurde das Ganze ja durch den Auspuff in die Luft geblasen. Auch das Verschwinden von bleiernen Trinkwasser-Rohren ist gut, denn man kann den tatsächlichen pH Wert nicht garantieren. Aber - wie gesagt - Lötzinn wird für gewöhnlich nicht abgeleckt. Von daher ist die Gefahr einer Bleivergiftung durch Lötzinn weitaus geringer und man könnte die ganze Sache weitaus ruhiger und sachlicher diskutieren als es hier wieder mal erfolgt ist. Bleifreies Lot hat einen um etwa 35 K höheren Schmelzpunkt als das Eutektikum 63/37. Von daher ist auch ein besseres Werkzeug zum Löten angeraten, denn man muß mit dem Löteisen so etwa 40 Grad höher gehen und als Bastler hat man üblicherweise keine Schutzgas-Kammer zum Löten, weswegen eben darum das Verzundern der Lötspitze viel heftiger stört und eine gute Qualität der Lötungen schwerer zu erzielen ist. Da hilft auch kein Löten mit Heißluft, so lange wie kein Schutzgas als Heißgas verwendet wird. Das Einzige, was das Löten mit bleifreiem Lot für den Bastler erträglich macht, ist eine Lötstation, die zum einen binnen weniger Sekunden aufheizt und nach dem Gebrauch sofort die Temperatur wieder gründlich absenkt. Beides ist esenziell. Kurzum: professionelle Bestücker haben da weitaus bessere Bedingungen als der einsame Bastler an seinem Basteltisch - allerdings ist der Lot-Durchsatz beim Bastler sehr viel geringer als beim Profi. Man kann auch als Bastler in besseres Lötwerkzeug investieren, aber das kostet hierzulande einiges. Die Preise für JBC-Lötstationen sollten ja bekannt sein. Die chinesischen Quicko- bzw. T12-Lötstationen sind da weitaus billiger und auch nicht schlecht, komme aber an die Aufheiz-Leistung der JBC-Stationen nicht heran. Wenn hier die Verwendung von bleifreien Loten gepriesen wird, dann ist dazu als erster Schritt die Modernisierung der Lötwerkzeuge notwendig. Sonst wird das nur Ärger. W.S. W.S.
Hallo, hier gibt es das gute alte Lot noch: 100g https://www.henri.de/werkstattbedarf/loettechnik/loetzinn/standard-loetzinn/32457/1mm-loetzinn-100g-mit-flussmittel-pb-haltig-sn60pb40.html 1000g https://www.henri.de/werkstattbedarf/loettechnik/loetzinn/standard-loetzinn/32458/1mm-loetzinn-1kg-mit-flussmittel-pb-haltig-sn60pb40.html
Das ist doch eher ein Problem der Afrikaner und die Schuld skrupelloser Geschäftemacher, die einem hier eine Entsorgung versprechen, tatsächlich den Kram in grosse Container packen und dorthin verklappen. Die Recyceln das dann, indem sie alles schreddern und verbrennen. Da dürften aber eher die verwendeten Kunststoffe ein Problem sein, das Zinn-Blei gemisch was unten rausläuft viel weniger. Wenigstens, wenn man den diversen Filmen, die über dieses Thema immer mal wieder zu sehen sind, glauben mag. Im Ernst, wieviel Gramm Blei ist in einem durchschnittlichen Radio, Fernseher, Verstärker usw enthalten? Und dagegen, wieviel Plastik aller möglichen Sorten. Wenn man sich eine Platine anschaut, dann besteht die aus 1,5mm Glasfaser, Pertinax, jedenfalls was Harzgetränktes, dann 0.035mm Kupfer das zu wenigstens 70% weggeätzt wird. dann diverse Bauteile, die auch häufig Plastikgehäuse haben. Bei der Verbrennung, um die Metalle zurückzugewinnen entstehen sehr giftige Gase, möglicherweise Dioxin. Aber man macht sich um den Minianteil Blei Sorgen.Ich bestreite gar nicht, dass Blei, wenn es stark erhitzt wird. auch verdampfen kann. Das wird aber gegenüber den anderen Gasen vernachlässigbar wenig sein.
Es ging hier nicht um eine Grundsatzdebatte zu bleifreiem Löten. Der Drops ist eh gelutscht, die Industrie kann das inzwischen, da dreht keiner wieder was zurück – ob der Schritt wirklich sinnvoll war oder nicht, ist da mittlerweile völlig egal. Die REACH-Einstufung als Reproduktionsgift hat der Verfügbarkeit von Blei für Privatpersonen nun nur noch den letzten Rest gegeben. Jetzt bekommste das halt nichmal mehr im Baumarkt.
René F. schrieb: > Verboten ist es natürlich nicht, seit 2018 darf es aber dank REACH nicht > mehr ohne Auflagen gehandelt werden, der notwendige Aufwand für die > Händler ist aber zu groß um den Privatmarkt zu bedienen, für gewerbliche > Anwender gelten andere Regelungen, daher gleicht es faktisch einem > Verbot für privat, weil es nicht frei erhältlich ist. Das Ganze nennt sich Chemikalienverbotsverordnung, ChemVerbotsV. Du kannst Bleilot und bleihaltige Substanzen als Privatmann auch weiterhin kaufen. Der Verkäufer braucht jedoch einen Sachkunde-Nachweis ("Chemieschein") und muss Dich vor dem Verkauf sachkundig beraten. Das klappt im Baumarkt (die gleiche Regeln gelten z.B. für Pflanzenschutzmittel) und bei Conrad an der Theke, aber nicht im Versandhandel. Daher haben die meisten Versender das Versenden von Bleilot an privat eingestellt.
Soul E. schrieb: > Das klappt im Baumarkt Trotzdem hatten die keine Lust dazu, und haben es lieber komplett aus dem Programm genommen. Conrad schließt ja seine Theken allmählich nun auch, eine nach der anderen …
Jörg W. schrieb: > Trotzdem hatten die keine Lust dazu, und haben es lieber komplett aus > dem Programm genommen. Genau das lässt die Luft dünner werden. Der Versand darf nicht mehr, und der lokale Einzelhandel will nicht mehr.
Harald W. schrieb: > Da Bleilot ja offiziell verboten ist ... Unsinn, das gilt nur für bestimmte Geräteklassen (siehe Originaltext Richtlinie 2011/65/EU, Anhang 1, S.12, Tabelle Anhang III, S14ff) https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:174:0088:0110:DE:PDF
Wolfgang schrieb: > Unsinn Sehr wahrscheinlich ist damit eher die REACH-Einstufung gemeint. Lies doch erstmal den gesamten Thread, bevor du solche Worte hier von dir gibst. Außerdem ist es natürlich selbst in der von dir gezeigten Richtlinie exakt anders herum: universell gilt das Verbot, nur bestimmte Geräteklassen sind von diesem ausgenommen.
Jörg W. schrieb: > Jetzt bekommste das halt nichmal mehr im Baumarkt Beschaffung kein Problem, für Anwendung die rs grosszügig in der Umwelt verteilt https://www.obi.de/dachbleche/walzblei-rolle-1-25-x-200-x-3-530-mm-10-kg/p/3556008 https://www.grauwolf.net/wiederladen/schrote.html https://www.amazon.de/gp/aw/d/B09GHC15CV/ref=sspa_mw_detail_1?ie=UTF8&psc=1
MaWin schrieb: > Beschaffung kein Problem Es ging immer noch um Lötzinn, das noch dazu Flussmittel bereits enthalten soll. Wobei es natürlich verwunderlich ist, dass Obi zwar das Bleiblech verscherbelt aber bleihaltiges Lötzinn nicht verkaufen mag. Der nötige Sachkundenachweis dürfte ja so oder so vonnöten sein.
Soul E. schrieb: > René F. schrieb: > >> Verboten ist es natürlich nicht, seit 2018 darf es aber dank REACH nicht >> mehr ohne Auflagen gehandelt werden, der notwendige Aufwand für die >> Händler ist aber zu groß um den Privatmarkt zu bedienen, für gewerbliche >> Anwender gelten andere Regelungen, daher gleicht es faktisch einem >> Verbot für privat, weil es nicht frei erhältlich ist. > > Das Ganze nennt sich Chemikalienverbotsverordnung, ChemVerbotsV. Du > kannst Bleilot und bleihaltige Substanzen als Privatmann auch weiterhin > kaufen. Der Verkäufer braucht jedoch einen Sachkunde-Nachweis > ("Chemieschein") und muss Dich vor dem Verkauf sachkundig beraten. Das > klappt im Baumarkt (die gleiche Regeln gelten z.B. für > Pflanzenschutzmittel) und bei Conrad an der Theke, aber nicht im > Versandhandel. Daher haben die meisten Versender das Versenden von > Bleilot an privat eingestellt. Ich stelle mir das grad so vor, wie der Verkäufer bei Conrad oder gar einem Baumarkt etc. etwas von Chemie versteht und den Kunden "sachkundig" berät. Bei soviel Fantasie stelle ich mir lieber ganz andere Dinge vor ...
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Jörg W. schrieb: > Wobei es natürlich verwunderlich ist, dass Obi zwar das Bleiblech > verscherbelt aber bleihaltiges Lötzinn nicht verkaufen mag. Der nötige > Sachkundenachweis dürfte ja so oder so vonnöten sein. Der ist meist sogar vorhanden, da auch Unkraut-Ex und Lösungsmittel verkauft werden. Das Zeug was weggeschlossen ist und wo man den Verkäufer fragen muss, was letztendlich aber jeder bekommt. Da müsste man das Lot nur mit dazulegen.
J. S. schrieb: > Ich stelle mir das grad so vor, wie der Verkäufer bei Conrad oder gar > einem Baumarkt etc. etwas von Chemie versteht und den Kunden > "sachkundig" berät. Er muss nix von Chemie verstehen, sondern soll dem Käufer von den rechtlichen Sachen und insbesondere der Entsorgung erzählen können. Dazu die Sicherheitshinweise vorlesen und fertig – das ist in einer Tagesschulung durch.
Bestellt es doch hier: https://listado.mercadolibre.com.ar/estanol-60%2F40#D[A:estanol%2060/40] Die Preise sind KEINE US$ sondern argentinische Pesos. 2000 Pesos sind ca. 7,32 Euro
Jack V. schrieb: > J. S. schrieb: >> Ich stelle mir das grad so vor, wie der Verkäufer bei Conrad oder gar >> einem Baumarkt etc. etwas von Chemie versteht und den Kunden >> "sachkundig" berät. > > Er muss nix von Chemie verstehen, sondern soll dem Käufer von den > rechtlichen Sachen und insbesondere der Entsorgung erzählen können. Dazu > die Sicherheitshinweise vorlesen und fertig – das ist in einer > Tagesschulung durch. Ja, stimmt. Durch passt da wirklich gut. Durch den Kopf, vom ein Ohr ins andere und dort raus. Beim Verkäufer als auch Käufer. Egal ob persönlich oder elektronisch.
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Soul E. schrieb: > Versandhandel. Daher haben die meisten Versender das Versenden von > Bleilot an privat eingestellt. Die Abgabe auf dem Versandweg an privat ist einem in unserem Rechtsraum beheimeten einfach nicht erlaubt. wirklich Betonung -auf dem Versandweg- --- https://www.gesetze-im-internet.de/chemverbotsv_2017/BJNR009410017.html Stoffe und Gemische, die nach der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 zu kennzeichnen sind mit .... dem Gefahrenpiktogramm GHS08 (Gesundheitsgefahr) und dem Signalwort Gefahr, und einem der Gefahrenhinweise H340, H350, H350i, H360, H360F, H360D, H360FD, H360Fd, H360Df, H370 oder H372.1 .... -> 4. Ausschluss des Versandweges nach § 10 § 10 Versand (1) Stoffe und Gemische, für die in Anlage 2 auf diese Vorschrift verwiesen wird, dürfen außerhalb des in § 5 Absatz 2 bezeichneten Empfängerkreises nicht im Versandwege abgegeben oder zum Versand angeboten werden. (2) Absatz 1 gilt auch für die nicht gewerbsmäßige Abgabe und das nicht gewerbsmäßige Anbieten ---- (2) noch mal genau lesen :/ Dem Nachbarn darf man es bringen aber nicht schicken. Und im echten Leben ...
W.S. schrieb: > als Bastler hat man üblicherweise keine Schutzgas-Kammer zum Löten, > weswegen eben darum das Verzundern der Lötspitze viel heftiger stört und > eine gute Qualität der Lötungen schwerer zu erzielen ist. Da hilft auch > kein Löten mit Heißluft, so lange wie kein Schutzgas als Heißgas > verwendet wird. Von was träumst Du, wenn es Nacht wird? Du schreibst einfach Unfug: Die Kollegen löten ganz normal am Tisch, wie sie es auch schon verbleit taten, natürlich mit modernen, direktbeheizten und geregelten Stationen. Wenn I* SMD-ICs wechselt, bläst er da mit ganz normaler Luft, nix Schutzgas.
Manfred schrieb: > Wenn I* SMD-ICs wechselt, bläst er da mit ganz normaler Luft, nix > Schutzgas. Und das bringt eben erhitzten Sauerstoff an das Lot, was das Verzundern beschleunigt. Ich kenne die Klagen unseres Bestückers über die Unmengen an Stickstoff, den er zukaufen muß und der ihm im Grunde zu teuer ist. Sowas alles kann man professionell handhaben, aber eben nicht als kleiner Bastler. Genau darum geht es hier aber. W.S.
Siehe Bildformate. schrieb: > Die Abgabe auf dem Versandweg an privat ist einem in unserem Rechtsraum > beheimeten einfach nicht erlaubt. Das erinnert mich an den altbekannten Spruch: Halef Omar saß bei Tische und aß seinen Whisky mit dem Löffel aus der Schüssel. Tja, Alkohol zu trinken hat ihm der Prophet verboten - aber da stand nix von Essen mit dem Löffel. W.S.
Bei RS Components gibt es ca. 100 verschiedene Lötzinnvarianten die bleihaltig sind. Es wird wohl nicht so schwierig sein, dort zu bestellen, oder jemanden zu fragen ob der dort bestellen kann. Ihr führt euch ja auf als ob jemand nach Plutonium für den Heimgebrauch fragt, und nehmt euch Zeit dafür 100e Beiträge dazu zu schreiben. Absolut typisch für euch Deutschen...
W.S. schrieb: > trinken hat ihm der Prophet verboten - aber da stand nix von Essen Braucht man nicht in die Ferne zu schweifen; Im Jahr 325 hatte das Konzil von Nicäa festgelegt, dass die vorösterliche Fastenzeit vom Aschermittwoch an 40 Tage zu dauern habe.. "Liquida non frangunt ieunum" Flüssiges bricht Fasten nicht - schon war der Biergenuss legitimiert. Doch mit Bier allein war die Fastenzeit nicht durchzustehen.... ... Fleisch war zur "Reinigung der Sinne" durch Fasten strikt untersagt, Fisch als "Fleischersatz" aber erlaubt. Viele Klöster legten sich Fischteiche an, um versorgt zu sein. Und das führte dazu, dass sogar eine neue Fisch-Spezies auf den Tischen landete: der Biber. ... wie der Schwabe zu seiner Maultasche kam ..., ... ---- 90% aller bedrahten Bauteile im Hobbybestand sind non RoHS. Bip. Transistoren, Widerstände, keram. Kondensatoren, Triacs,.. reichen bis zum Ende. Und das Zeug ist ja nicht verdampft oder vernichtet worden sondern tonnenweise in private Bastlerhand, als ebay noch zu etwas zu gebrauchen war. PICs, Mosfets gibts frisch und technische Neuerungen gibts frisch. ;)
W.S. schrieb: > Manfred schrieb: >> Wenn I* SMD-ICs wechselt, bläst er da mit ganz normaler Luft, nix >> Schutzgas. > > Und das bringt eben erhitzten Sauerstoff an das Lot, was das Verzundern > beschleunigt. Ich kenne die Klagen unseres Bestückers über die Unmengen > an Stickstoff, den er zukaufen muß und der ihm im Grunde zu teuer ist. > Sowas alles kann man professionell handhaben, aber eben nicht als > kleiner Bastler. Genau darum geht es hier aber. > > W.S. Selten so viel Unsinn gelesen. Du hast noch nie wirklich mit Heißluft gearbeitet. PS: Luft enthält übrigens ca 78% Stickstoff...
W.S. schrieb: > Und das bringt eben erhitzten Sauerstoff an das Lot, was das Verzundern > beschleunigt. Ich kenne die Klagen unseres Bestückers über die Unmengen > an Stickstoff, den er zukaufen muß und der ihm im Grunde zu teuer ist. Äh, was jetzt: Reflow in der SMD-Linie, oder manuelle Nacharbeit bzw Bastelbestückung mit Lötkolben und Heissluftfön? RoHs-konforme SMD-Bestückung in der Linie erfolgt fast immer unter Schutzgas, damit man milde no-clean Flussmittel verwenden kann. Beim Handlöten sind die Flussmittel deutlich agressiver, daher braucht man keine stickstoff-geflutete Werkstatt. Dafür ist ein Lötdampfabzug empfehlenswert. Während die Bleilote oft Baumharze als Flussmittel nutzen ist die Chemie im Bleifreien nichts für die Lunge.
kandy schrieb: > Suche ganz normales 60%Sn 40%Pb Zinn, 1-1,5mm Stärke mit > Flussmittelseele. Fluitin 1532, in der roten Spule, siehe: Beitrag "[V] Lötdraht verbleit 0,75mm 1mm 1,5mm" Zum vernünftigen Arbeiten wählst du den Draht besser in 0.5 und 1mm. Das gab es schon in der Ausbildung und später in der Firma. Irgendwann lieferte uns Bürklin dann das Fluitin 1532 auf einer blauen Spule mit dem Aufdruck: Made in the EU (Bild). Davon habe ich mir für meine Basteleien rechtzeitig paar Kilo in den Keller gestellt. Läuft nicht fort, frisst kein Heu und lässt sich in 30 Jahren sicher noch gut veräußern. > Wo gibts dass noch zu kaufen? Ich würde mal bei den Kleinanzeigen schauen.
Jörg W. schrieb: > Conrad schließt ja seine Theken allmählich nun auch, eine nach der > anderen … Heisst das, das man bei den immer weniger werdenden Conrad-Läden bald keine Bauelemente mehr bekommt?
Lorenz F. schrieb: > und lässt sich in 30 Jahren sicher noch gut veräußern. Na ja bis dahin hat das Blei rundrum eine schwarzgraue Patina, gegen die das bisschen Flussmittel innendrin nicht ankommt. Also wenigstens in ein Schraubdeckelglas mit Silikagel lagern, noch besser vorher ein Streichholz darin verbrennen.
> Na ja bis dahin hat das Blei rundrum eine schwarzgraue Patina, gegen > die das bisschen Flussmittel innendrin nicht ankommt. > Also wenigstens in ein Schraubdeckelglas mit Silikagel lagern, noch > besser vorher ein Streichholz darin verbrennen. Man kann es aber auch übertreiben. Ich habe hier noch einen Rest von ca 1 kg (waren mal 25 kg, gekauft für 10 Mark Ost) aus der Plünderung meines VEB. Das Zeug ist nach über 30 Jahren immer noch blitzeblank.
Rente mit 76 schrieb: > Das Zeug ist nach über 30 Jahren immer noch blitzeblank. So isses. Mein Zeug ist knapp 20 Jahre alt und ebenfalls blitzeblank. Wir wissen allerdings nicht, in welchem Erdloch der gute MaWin haust. Dort wird das Klima etwas anders sein: Sehr feucht und muffig, dazu jede Menge Krabbelgetier, welches gerne die eigenen Stoffwechselprodukte auf der blanken Oberfläche abstreift. Da wäre dann tatsächlich Schraubdeckelglas mit Silikagel angezeigt.
Es war ein bisschen Sucherei, aber ich habe letztens bei eBay Versender für bleihaltiges Lot in 0,5mm und 1mm gefunden und gleich mal einen Restlebensvorrat von beidem bestellt. Ich bin erst mal versorgt. Oft steht da dann "Nur für gewerbliche Zwecke". Prüft aber keiner. So sind alle zufrieden. Aber, wie gesagt, inzwischen ist es recht mühsam da was zu finden was an privat versendet.
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Cyblord -. schrieb: > Oft steht da dann "Nur für gewerbliche Zwecke". Prüft aber keiner. So > sind alle zufrieden. Aber, wie gesagt, inzwischen ist es recht mühsam da > was zu finden was an privat versendet. Was gewerblich ist wurde ja gerade erst mal wieder hier diskutiert: Beitrag "Nochmal: zu verschenken Jogis Bücher" Notfalls musst Du Dir halt 300 Bücher besorgen... ;-)
Jörg W. schrieb: > Außerdem ist es natürlich selbst in der von dir gezeigten Richtlinie > exakt anders herum: universell gilt das Verbot, nur bestimmte > Geräteklassen sind von diesem ausgenommen. Wo siehst du in der Liste Anhang 1 ("Von dieser Richtlinie erfasste Kategorien von Elektro- und Elektronikgeräten") eine Auflistung von Ausnahmen?
Kein problem : https://www.allekabels.nl/solderen/102/1069329/soldeertin.html https://fakkert-electronica.nl/product/soldeertin-250-gram-10mm-60-40/ https://www.beslist.nl/products/klussen/r/1mm_500g_Rosin_Core_Solder_60-40_Tin_Lead_20_Flux_Soldering_Welding_Iron_Wire/ https://www.hbm-machines.com/producten/lassen/soldeer/weller-el-991-100-soldeertin-loodvrij-1mm-100g-t0054025199 https://duckduckgo.com/?q=zinn+60%2F40&t=newext&atb=v294-1&iax=images&ia=images einfach suchen auf 'soldeertin 60/40' (NL) oder 'zinn 60/40' (DE) Bart
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Beitrag #6883393 wurde von einem Moderator gelöscht.
Wolfgang schrieb: > Wo siehst du in der Liste Anhang 1 ("Von dieser Richtlinie erfasste > Kategorien von Elektro- und Elektronikgeräten") eine Auflistung von > Ausnahmen? "11. Sonstige Elektro- und Elektronikgeräte, die keiner der bereits genannten Kategorien zuzuordnen sind." Also praktisch alles. (Frag sich natürlich, wofür man die anderen 10 Kategorien überhaupt erst einführen musste.) Anhang III erklärt dann die Ausnahmen, also das, wo die Verwendung noch zulässig ist, wobei diese regelmäßig auf Relevanz überprüft werden und so auf Dauer weniger werden.
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Beitrag #6883561 wurde von einem Moderator gelöscht.
Lorenz F. schrieb: > Fluitin 1532, in der roten Spule, siehe: > Beitrag "[V] Lötdraht verbleit 0,75mm 1mm 1,5mm" > Zum vernünftigen Arbeiten wählst du den Draht besser in 0.5 und 1mm. > > Das gab es schon in der Ausbildung und später in der Firma. Auf Deinem Foto noch F-SW26, das wurde im Werk ausgesondert, weil es angeblich Langzeitfehler verursacht und durch F-SW32 ersetzt. Da war ich leider etwas zu zurückhaltend, das 'alte' lötet leicht korrodierte Teile deutlich besser als das 32er. In Summe habe auch ich ein paar kg 60/40 bzw. 60/37 da, das wird länger reichen als ich lebe - bei der Umstellung auf bleifrei habe ich etwas mehr zufassen können. MaWin schrieb: > Lorenz F. schrieb: >> und lässt sich in 30 Jahren sicher noch gut veräußern. > > Na ja bis dahin hat das Blei rundrum eine schwarzgraue Patina, gegen > die das bisschen Flussmittel innendrin nicht ankommt. Unkritisch. Die Rolle in der Garage bildet Patina auf der oberen Lage, darunter sieht es aus wie neu. Das, was im Haus steht, sieht aus wie neu.
Beitrag #6883614 wurde von einem Moderator gelöscht.
falls jemand Sn62Pb36Ag2 besorgen kann und abgeben würde, wäre ich über einen PN sehr dankbar, würde mir gene ne Rolle 0,8mm oder 1mm mit 250gr/500gr zulegen was bis an mein Lebensende reichen sollte.
Werner MS schrieb: > Die Abgabe > erfolgt nur an Wiederverkäufer, berufsmäßige Verwender und öffentliche > Forschungs-, Untersuchungs- und Lehranstalten nach schriftlicher > Bestätigung der Identität und des Verwendungszweckes. Drum habe ich mich vor rechtzeitig reichlich eingedeckt. Ebenso mit Leuchtstoffröhren in allen Farbnummern und auch gleich den dazugehörigen Wannenleuchten. Grade noch die Kurve gekriegt.
Thomas O. schrieb: > falls jemand Sn62Pb36Ag2 besorgen kann ... Sn60Pb38Cu2 geht nicht? https://www.tme.eu/de/katalog/blei-lotdrahte_113747/
das Silber ist mir wichtiger als Kupfer
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Man achte auch schön auf die Preise. LSN60 ist kein Gold!
Schneeflöckchen (w) schrieb: > Drum habe ich mich vor rechtzeitig reichlich eingedeckt. Ebenso mit > Leuchtstoffröhren in allen Farbnummern und auch gleich den dazugehörigen > Wannenleuchten. Grade noch die Kurve gekriegt. Also ich freue mich jedes mal wenn ich in der Garage die super hellen, sofort startenden LED Röhren anschalte. Denn ich kann ich mich gut an die dunkleren und ewig flackernd startenden echten Röhren erinnern. Warum will ich hier die schlechtere Vergangenheit unbedingt behalten?
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Beitrag #6883861 wurde von einem Moderator gelöscht.
Cyblord -. schrieb: > Also ich freue mich jedes mal wenn ich in der Garage die super hellen, > sofort startenden LED Röhren anschalte. Schön für dich. Allerdings gab es die 'echten' Leuchtröhren zum Schluß zu Ausverkaufs-Preisen. Von daher ist das Ganze keine technische Frage, sondern eher etwas Preisliches. Aber was hat die Röhre (mit oder ohne LED) mit dem Lötzinn zu tun? W.S.
W.S. schrieb: > Aber was hat die Röhre (mit oder ohne LED) mit dem Lötzinn zu tun? Das musst du das Flöckchen fragen.
W.S. schrieb: > Aber was hat die Röhre (mit oder ohne LED) mit dem Lötzinn zu tun? Der ewiggestrige Blei-Löter lebt ebenso in der Vergangenheit wie der Leuchtstoffröhren-Verwender. Da können Leuchtstoffröhren-Restposten noch so günstig sein, ich will meine LED-Röhren nicht mehr missen. Cyblord -. schrieb: > Also ich freue mich jedes mal wenn ich in der Garage die super hellen, > sofort startenden LED Röhren anschalte. Denn ich kann ich mich gut an > die dunkleren und ewig flackernd startenden echten Röhren erinnern. Genau so geht es mir auch.
Beitrag #6883979 wurde von einem Moderator gelöscht.
Rainer Z. schrieb: > Der ewiggestrige Blei-Löter lebt ebenso in der Vergangenheit wie der > Leuchtstoffröhren-Verwender. Ich will halt, dass meine Lötstellen perfekt aussehen. Zinn, welches nicht ordentlich fließen will ist mir ein Graus. Ich habe schon SMD Platinen gesehen, da konnte man die Unwilligkeit des Lotes zu fließen aber sehen. Ich glaube nicht , dass diese Welt an dem Zinn von Hobby-Lötern zu Grunde geht...eher an Alu-Hütlern und den anderen kranken welche ich nicht aufzählen will.
herbert schrieb: > Ich glaube nicht, dass diese Welt an dem Zinn von Hobby-Lötern zu > Grunde geht...eher an Alu-Hütlern Da gebe ich Dir durchaus Recht. Mich stört alleine das Gejammer, als wäre durch fehlendes Blei-Lot das Abendland untergegangen. Alu-Hüte sind in der Tat eine realistische Gefahr. Ich erinnere mich an das Verbot von Blei-Additiven im Benzin. Hier fühlte sich ein Großteil der Autofahrer förmlich enteignet! Und das trotz der Gesundheitsgefahren. Die Vorteile der Bleivermeidung überwiegen. Allerdings erwarte ich auch eine gewisse Konsequenz. IMHO sollte das beispielsweise auch für Jäger und ihre Munition gelten.
Rainer Z. schrieb: > MHO sollte das beispielsweise auch für Jäger und ihre Munition gelten. Wenn du mal danach gugelst, scheint sich da aber in den letzten Jahren auch was getan zu haben. Schätzungsweise ist das Thema nicht minder kontrovers als bei den Hobby-Lötern.
MaWin schrieb: > noch besser vorher ein Streichholz darin verbrennen. Und was machst du mit der dabei entstehenden Schwefelsäure?
Deswegen habe ich das Beispiel mit der Blei-Munition aufgegriffen. Der Streit schwelt seit etlichen Jahren und ausgerechnet Deutschland scheint das EU-weite Verbot noch verzögern zu wollen. https://www.deutschlandfunk.de/folgen-von-bleihaltiger-jagdmunition-wichtig-dass-blei-bei-100.html Das Problem der Bleimunition sind die vergifteten Vögel, darunter z.B. Adler.
Beitrag #6884032 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6884037 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6884048 wurde von einem Moderator gelöscht.
Jörg W. schrieb: > Wenn du mal danach gugelst, scheint sich da aber in den letzten Jahren > auch was getan zu haben. Oh ja. Die Leute hier, die da meinen, daß sie sich dadurch hervortun müssen, legen sich eine Jagdpacht im Umland zu - aber zum tatsächlichen Jagen und Schießen kommt kaum einer. Stattdessen sitzen sie weitaus häufiger am Stammtisch. W.S.
W.S. schrieb: > aber zum tatsächlichen Jagen und Schießen kommt kaum einer Ist doch gut für den Tierschutz. :-)
Beitrag #6884335 wurde von einem Moderator gelöscht.
Rainer Z. schrieb: > Beispiel mit der Blei-Munition aufgegriffen Wenn Dein Hase von Stahlkugeln durchsiebt ist, wird später Dein Zahnarzt Dich fragen, ob der Jäger keine Bleikugeln hatte? Übrigens fällt ich China noch kein Reissack um wegen verbleiten Zinn. Die verkaufen es noch. Nur die Bezeichnung ist nicht mehr so deutlich.
Kau' Du ruhig auf den Bleikugeln. Ich habe übrigens verdammt gute Zähne, hier ist seit fast 40 Jahren nichts gebohrt oder geschliffen worden. Grrrrrhh!
Eutektikum schrieb: > Übrigens fällt ich China noch kein Reissack um wegen verbleiten Zinn. > Die verkaufen es noch. Nur die Bezeichnung ist nicht mehr so deutlich. Klar, die verkaufen einen alles für Geld, die Frage ist aber ob du auch wirklich das bekommst, was du denkst: https://youtu.be/5Ku7I3hA3AA
Beitrag #6884729 wurde von einem Moderator gelöscht.
Jörg W. schrieb: > W.S. schrieb: >> aber zum tatsächlichen Jagen und Schießen kommt kaum einer > > Ist doch gut für den Tierschutz. :-) Das kommt drauf an: Der Förster wird es jedenfalls nicht lange mit machen, wenn der Jäger seinen Aufgaben nicht nachkommt. Da der Mensch ja alle Großraubtiere in Mitteleuropa schon lange ausgerottet hat muss der Mensch eben auch für die Regulierung des Wildbestandes sorgen, sonst gibt's bald keine Waldverjüngung mehr, da alles durch Wildverbiss eingeht. Besonders Problematisch, da ja seit X Jahren der Waldumbau propagiert wird (Aber nur an wenigen Punkten auch tatsächlich begonnen wurde, wobei jetzt wirklich ein Umdenken einsetzt), hin zu Laub Mischwald, wie er normalerweise in unsere Breiten gehört, weg von den gut verwertbaren Fichtenmonokulturen, die den Klimawandel sowieso nicht überstehen, wie man ja sieht. Und gerade junge Laubbäume sind sehr anfällig für den Wildverbiss. Dann gibt es da noch die Schwarzkittel, die nicht zwingend auf den Wald angewiesen sind (Falls es dort zu Eng wird), die leben auch sehr gut von Schrebergartenkolonien (Siehe Sketch von Hape Kerkeling) oder in Städtischen Vororten, in Dörfern sowieso. Allerdings sehr zum Missfallen der menschlichen Nutzer dieser Habitate. Ein Jäger ist in unserer Kulturlandschaft einfach alternativlos. Die Paar Wölfe, die es wieder gibt, werden kaum was bringen, da sie sowieso nicht Flächendeckend vorkommen können, dazu ist Deutschland in den meisten Gebieten zu zersiedelt. Lorenz F. schrieb im Beitrag #6884729: > Ist nicht dein Ernst oder? Du empfiehlst einem Bastler das gute alte > Lötzeugs wegzuwerfen und das ganze Löt-Geraffel neu zu kaufen. Damit es > schwieriger wird, Scheiße aussieht und man sein Geld los ist. Wer hat > dich denn dressiert? Sehe ich nicht so, der TO hat ja kein Verbleites mehr. Dementsprechend ist der Rat: Es einfach mal unbedarft mit Bleifrei zu versuchen, gar nicht so falsch. Lorenz F. schrieb im Beitrag #6884729: > An den paar Bastlern, die in ihrem Leben eine Rolle Zinn verlöten, wird > die Welt nicht untergehen. Eher nicht, aber da die Bastler das Zeug ja auch nicht mehr bekommen ist diese Frage sowieso nicht zu klären. Es gibt prinzipiell nur 2 Wege: Entweder man geht mit der Zeit oder, man geht mit der Zeit.
Rainer Z. schrieb: > Mich stört alleine das Gejammer, als > wäre durch fehlendes Blei-Lot das Abendland untergegangen. Wenn man mit dem bleifreien Lot keinen Hereinfall erleben möchte, dann ist zuvor das Modernisieren des Lötwerkzeugs (auch beim Gelegenheitsbastler) angesagt. Wie schon gesagt: bessere Temperaturkontrolle, kurze Aufheizzeiten, schnelle Temperaturabsenkung, direkterer Wärmefluß vom Heizelement bis zur Lötstelle. Das kostet mehr Geld als eine 500 g Rolle verbleiten Lötzinns. Zusätzlich fragt man sich nach der Sinnhaftigkeit beim Gelegenheitsbastler. Ich merke schon, hier fühlen sich die Prinzipienreiter aufgerufen, ihre kategorischen Äußerungen abzulassen. Leute, mehr Augenmaß bei so einer Sache. W.S.
W.S. schrieb: > Wenn man mit dem bleifreien Lot keinen Hereinfall erleben möchte, dann > ist zuvor das Modernisieren des Lötwerkzeugs (auch beim > Gelegenheitsbastler) angesagt. Das hat eigentlich keiner abgestritten. Allerdings brauchst du das eben auch, wenn du nicht nur "basteln" willst sondern gelegentlich eins der Geräte reparieren möchtest, die seit 20+ Jahren auf dem Markt sind. Dass es nicht unbedingt eine originale JBC sein muss, hast du doch mit deinem Eigenbau bewiesen. Übrigens hat sich früher auch niemand drüber aufgeregt, wenn die Leute Weller empfohlen haben, obwohl die Stationen durchaus gleichermaßen teuer waren (und sind) wie JBC. Wer aber eh nur mit DIL und Lochraster lötet, für den tut's sogar die klobige "speziell für bleifrei"-Spitze, die ich mir damals für die ERSA Analog 60 gekauft habe. Nur SMD bekommt man mit dem Ding natürlich nicht gebacken (beinahe egal welcher Größe).
W.S. schrieb: > Wenn man mit dem bleifreien Lot keinen Hereinfall erleben möchte, dann > ist zuvor das Modernisieren des Lötwerkzeugs (auch beim > Gelegenheitsbastler) angesagt. Das stimmt schon, aber womit reparieren die Blei-Löter aktuell ihre Geräte? Seit fast 16(!) Jahren gibt es Consumer-Artikel nur noch bleifrei. Ich gehöre mit meinem Hobby für Röhrengeräte zu den Ausnahmen, die auch mit Weller-Magnastat weitermachen konnten. Aber als dann ein Relais von einem Bosch-Geschirrspüler getauscht werden musste, habe ich umgestellt. Hier mit dem Weller-Magnastat weiter in der Vergangenheit schwelgen und jammern wollte ich nicht, sondern die neue Technik annehmen. Dafür war ich offen und auch neugierig und gespannt drauf.
Jörg W. schrieb: > Übrigens hat sich früher auch niemand drüber > aufgeregt, wenn die Leute Weller empfohlen haben, obwohl die Stationen > durchaus gleichermaßen teuer waren (und sind) wie JBC. Gut Weller war noch nie auf den ersten Blick billig.Wenn man aber mal auf die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit auch unter gewerblichen Bedingungen schaut, dann relativiert sich das "teuer" wieder. Meine beiden Weller haben schon Jahrzehnte auf dem Buckel wovon eine sogar teilweise gewerblich im Einsatz war. Da ich pfleglich mit solchen Sachen umgehe, schauen die auch heute noch manierlich aus.
herbert schrieb: > Wenn man aber mal auf die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit auch unter > gewerblichen Bedingungen schaut, dann relativiert sich das "teuer" > wieder. So isses, und so isses mit JBC halt auch. Teuer, aber gut. Grundsätzlich geht ein WSP80-Kolben mit entsprechender Station auch für bleifreie Lote, irgendwas mit direkt beheizter Spitze (wie eben JBC) oder zumindest besserem Wärmeübergang (Hakko) macht nur mehr Spaß.
herbert schrieb: > Gut Weller war noch nie auf den ersten Blick billig.Wenn man aber mal > auf die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit auch unter gewerblichen > Bedingungen schaut, dann relativiert sich das "teuer" wieder. > Meine beiden Weller haben schon Jahrzehnte auf dem Buckel wovon eine > sogar teilweise gewerblich im Einsatz war. Da ich pfleglich mit solchen > Sachen umgehe, schauen die auch heute noch manierlich aus. Nur ist das alles Vergangenheit. JBC ist schon länger auf dem Vormarsch. Gerade im gewerblichen Bereich. Überall sieht man die Weller in der Ecke stehen und die neuen JBC werden benutzt.
Cyblord -. schrieb: > Überall sieht man die Weller in der Ecke > stehen und die neuen JBC werden benutzt. Ich würde gerne all diese "Ecken Weller" aufkaufen und weiter verticken.Wie kommt man an die ran? Ich doch dumm Firmenkapital verstauben zu lassen...
herbert schrieb: > Wie kommt man an die ran? Da müsstest du wohl bei den entsprechenden Bestückern anfragen. Den Trend kann ich aber gut bestätigen. Beim lokalen Bestücker, bei dem vor 15 Jahren noch überall Weller von A bis Z stand, lugte bei einem Firmenrundgang vor 5 Jahren überall eine JBC hervor. ps: Nein, ich habe sie nicht gefragt, wohin sie die Weller-Stationen entsorgt haben. ;-)
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herbert schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Überall sieht man die Weller in der Ecke >> stehen und die neuen JBC werden benutzt. > > Ich würde gerne all diese "Ecken Weller" aufkaufen und weiter > verticken.Wie kommt man an die ran? Ich doch dumm Firmenkapital > verstauben zu lassen... Das wird nicht gehen. Die stehen in der Produktion und der Entwicklung und in den Laboren. Die werden sicher nicht verkauft, sondern demnächst entsorgt.
> Die werden sicher nicht verkauft, sondern demnächst entsorgt.
So isses. Mit dem Verkaufen entsteht viel zu viel Aufwand. Um das
abzuwickeln, muss erstmal jeder Käufer mit allen Daten im Kundenstamm
angelegt werden. Dann geht es weiter mit den einlaufenden Reklamationen:
"Die Spitze sieht nicht mehr gut aus", "Das Netzkabel ist angekokelt",
"Die DGUV-Prüfung ist schon drei Jahre alt", "Hier fehlt eine Schraube"
usw.
"Kann ich auch mit Paypahl bezahlen?".
Oh nein, das will niemand haben.
Jörg W. schrieb: > ps: Nein, ich habe sie nicht gefragt, wohin sie die Weller-Stationen > entsorgt haben. ;-) jaja,jetzt weiß ich auch wie du deine JBC finanziert hast... und den Porsche...
Rainer Z. schrieb: > Der ewiggestrige Blei-Löter lebt ebenso in der Vergangenheit wie der > Leuchtstoffröhren-Verwender. Bleifrei ist zwar moderner, aber keineswegs besser. Die MTBF ist geringer, die Ausfallquote durch Brüche und Migration ist höher. Auch heute noch, 20 Jahre nach der Einführung. Aber Bleifrei ist gut genug. Gut genug für Konsumelektronik, die gerade mal 24 Monate halten muss und dann in Afrika unter freiem Himmel verbrannt wird. Und mittlerweile auch ausreichend für Automotive, wo sich heute keiner mehr traut, mehr als fünf Jahre Garantie zu geben. Bei Anwendungen, bei denen es auf hohe Zuverlässigkeit ankommt, wird auch heute noch verbleit gelötet.
herbert schrieb: > Ich will halt, dass meine Lötstellen perfekt aussehen. Perfekt sind sie erst, wenn sie goldfarben sind. Vergiss dein Bleilot.
Soul E. schrieb: > Bleifrei ist zwar moderner, aber keineswegs besser. Die MTBF ist > geringer, die Ausfallquote durch Brüche und Migration ist höher. Auch > heute noch, 20 Jahre nach der Einführung. Zwar ein bißchen "off-topic", aber gibt es dafür belastbare Belege? Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, an denen Lötstellenbrüche unter BGAs auf Grafikkarten und Laptopmainboards (vorwiegend bei keramischen BGA Gehäusen) in der IT-Branche ein Riesenthema waren. In der Mehrzahl der Fälle handelte es sich dabei jedoch um hochbleihaltiges Speziallot, das aufgrund seines Schmelzpunktes damals noch verwendet wurde. Heute, wo bleifrei auch in diesen Bereichen üblich ist, höre ich von solchen Problemen erstaunlicherweise weniger.
Jörg W. schrieb: > Dass es nicht unbedingt eine originale JBC sein muss, hast du doch mit > deinem Eigenbau bewiesen. Übrigens hat sich früher auch niemand drüber > aufgeregt, wenn die Leute Weller empfohlen haben, obwohl die Stationen > durchaus gleichermaßen teuer waren (und sind) wie JBC. Ich weiß, ich weiß. Und ich hab auch noch eine Magnastat von Anno Tobak. Mit der ging damals auch das Löten recht gut - aber eben nur mit bleihaltigem Lot. Und temperaturgeregelte Lötstationen waren früher mal recht exotisch und teuer. Ich befürchte, daß viele Leute noch immer mit ungeregelten und verranzten Kolben herumlöten. Guck mal bei Youtube, was man da an gelegentlicher Löterei sehen kann. Ebenso weiß ich, daß es wohl viele Leute gibt, die einfach nur löten wollen und sich nicht eine Lötstation selber bauen wollen. Selbst der alte Thread ist neulich noch mal hochgekommen, weil wieder mal jemand eine irgendwo gefundene und nicht selber verstandene Schaltung dazu hat posten wollen. Kurzum: Es gibt derzeit noch 3 Wege für's Löten: 1. ne neue Lötstation selber bauen, kostet hauptsächlich nur Grips 2. ne neue Lötstation kaufen, kostet viel Geld 3. nach klassischem verbleiten Lot schauen und sein altes Equipment weiter benutzen, kostet recht wenig. So sieht die Situation aus. Da kann ein jeder nun sehen, welchen Weg er gehen will. Nun sag nicht, die Leute seien alle nur Dünnbrettbohrer. Gerade bei Gelegenheitsbastlern spielen Kosten und nur geringes Interesse an Elektronik eine wesentliche Rolle. W.S.
W.S. schrieb: > Kurzum: Es gibt derzeit noch 3 Wege für's Löten: Gibt schon noch ein paar mehr. Zum Beispiel könnte man statt teurer neuer Lötstation einfach eine günstige gute Gebrauchte nehmen. Manchmal hat man Glück, und bekommt eine alte Weller mit Drehknopf für die Temperatur günstig, weil’s ja keine digitale Anzeige hat (ich hab meine mit diesem Hintergrund umsonst bekommen: jemand hat’s aufgrund des Aussehens für Gerümpel gehalten). Auch könnte man günstig einen geregelten Kolben à la TS80/TS100 anschaffen, oder eine der günstigeren Lötstationen, die da gerade auf dem Markt sind – T12, oder so. Mit diesen Sachen kann man auch bleifrei löten – zumindest, wenn’s um den Lötumfang geht, der üblicherweise im Hobby-/Bastelbereich anfällt. Das geht zumindest im Fall der alten Weller-Station gar nicht mal schlecht – trotzdem ärgere ich mich nicht, mir noch ausreichend Pb-Lot besorgt zu haben …
W.S. schrieb: > Ich befürchte, daß viele Leute noch immer mit ungeregelten und > verranzten Kolben herumlöten. Naja, ich habe auch noch die alten Delta-Lötkolben ohne Temperaturregelung in der Kiste liegen. Um im Urlaub einen Antennenanschluss an der Funke zu reparieren, isser gut genug. Wer heute neu anfängt, wird sich wohl eher irgendwas billiges aus dem fernöstlichen Angebot wählen, wenn er nicht das Geld für eine "gute" Lötstation investieren will. So'ne Magnastat war sicher eine nette Idee zu ihrer Zeit, aber mal ehrlich, wer außer uns Opas hat sowas noch? (Ich habe nichtmal selbst eine, aber die ERSA Analog 60 dürfte in der gleichen Liga spielen. Die habe ich dem OV spendiert.) REACH / ChemVerbotsV mit dem Versandverbot für Blei haben dem Ganzen am Ende nur noch den Rest gegeben. Nun ist die kuriose Situation, dass gewerbliche Abnehmer es relativ problemlos bekommen aber kaum noch benutzen können, während dem privaten Bastler zwar keiner ein Verwendungsverbot verordnet hat, aber sie an den Kram kaum noch ran kommen. (Ich vermute, dass über kurz oder lang denjenigen, die das Zeug trotzdem noch versenden, irgendeine Behörde schon noch mitteilen dürfte, dass sie damit gegen die ChemVerbotsV verstoßen.)
Rainer Z. schrieb: > herbert schrieb: > >> Ich glaube nicht, dass diese Welt an dem Zinn von Hobby-Lötern zu >> Grunde geht...eher an Alu-Hütlern > > Da gebe ich Dir durchaus Recht. Mich stört alleine das Gejammer, als > wäre durch fehlendes Blei-Lot das Abendland untergegangen. Alu-Hüte sind > in der Tat eine realistische Gefahr. > Ich erinnere mich an das Verbot von Blei-Additiven im Benzin. Hier > fühlte sich ein Großteil der Autofahrer förmlich enteignet! Und das > trotz der Gesundheitsgefahren. Die Vorteile der Bleivermeidung > überwiegen. Allerdings erwarte ich auch eine gewisse Konsequenz. IMHO > sollte das beispielsweise auch für Jäger und ihre Munition gelten. Ich habe bleifrei gelötet und bin nun wieder auf verbleit umgestiegen. Meine Gründe: 1) Blei ist giftig und erzeugt Krebs. Aber ich wasche mir konsequent nach dem Löten die Hände. Bleifrei-Lot benötigt, bitte korrigieren wenn das nicht so ist, agessivere, giftigere Flussmittel die als Dampf und (mein Lieblingsthema) Feinsbntsaub die Umgebung kontaminieren (Weller wirbt damit, dass Bleifrei 3x mehr Feinstaub frei setzt). Von den Dämpfen fühle ich mich mehr gefährdet. 2) Ich benötige 20°C mehr beim Löten. Da ich keine Wärmefallen beim Layout verwende, 4..8 Lagen 70um Kupfer in der Regel vollflächig auf der Platine habe, habe ich selbst bei Vorheizen mit Wärmeplatten bei verbleitem Lot Probleme, Pins die an Masse oder Versorgung hängen zu löten. 3) Durch die höheren Temperaturen bekomme ich schneller Oxidschichten, die dann wieder mit viel mehr Flussmittel auflösen muss. Dass kommerzielle Massenelektronik bleifrei gelötet wird, finde ich vollkommen in Ordnung, da hier große Mengen in recht kurzer Zeit im Müll landen. Da muss das Blei raus. Eine Lochrasterplatine mit bleifreiem Lot zu Löten ist keine Kunst.
DoS schrieb: > Bleifrei-Lot benötigt, bitte korrigieren wenn > das nicht so ist, agessivere, giftigere Flussmittel Es benötigt eigentlich sogar weniger aggressive Flussmittel. Der Grund ist die höhere Löttemperatur. Chemische Reaktionen verdoppeln (in etwa) ihre Geschwindigkeit pro 10 K Temperaturanstieg. Aber: insbesondere, wenn man eine schlechte Wärmenachfuhr hat und diese kompensiert, indem man die Temperatur der Lötstation "hochschraubt", dann verdampft das Flussmittel natürlich sehr viel schneller als bei den niedrigeren Temperaturen mit bleihaltigen Loten. Bei den kommerziellen Dauerlötern wurde und wird aber ohnehin abgesaugt. > 2) Ich benötige 20°C mehr beim Löten. Da ich keine Wärmefallen beim > Layout verwende, 4..8 Lagen 70um Kupfer in der Regel vollflächig auf der > Platine habe Und das sind wirklich deine einzigen Lötarbeiten? Aber ja, das ist tatsächlich schon ein bisschen ein Extremfall. (Fragt sich, welches Design eigentlich trotz 4 … 8 Lagen keine Wärmefallen verträgt, aber das ist 'ne andere Baustelle.) > 3) Durch die höheren Temperaturen bekomme ich schneller Oxidschichten, > die dann wieder mit viel mehr Flussmittel auflösen muss. Das ist in der Tat auch meine Beobachtung: bleifreies Löten braucht im Mittel mehr (zusätzliches) Flussmittel als Löten mit bleihaltigem Lot. Der Flussmittelstift ist ein notwendiges Arbeitsmittel, vor allem, wenn man eine Lötstelle nacharbeiten muss. Aber Flussmittel war schon immer mindestens genauso wichtig wie das Lot selbst.
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Jörg W. schrieb: > DoS schrieb: > >> Bleifrei-Lot benötigt, bitte korrigieren wenn >> das nicht so ist, agessivere, giftigere Flussmittel > Es benötigt eigentlich sogar weniger aggressive Flussmittel. > Der Grund ist die höhere Löttemperatur. Chemische Reaktionen verdoppeln > (in etwa) ihre Geschwindigkeit pro 10 K Temperaturanstieg. Ich habe mir angewöhnt, die beiliegenden Sicherheitsdatenblätter zu überfliegen weil ich auch einmal SiBa war, ein übler Job. Bei Kolophonium steht "reizend", d.h. man kann eine Allergie entwickeln. Bei den Flussmitteln von bleifreiem Lot steht neben "reizend" auch noch "giftig", d.h. es ist schädlich und kann auch Krebs verursachen. Ich habe noch mal bei Weller nach gesehen, es ist 2,5x mehr Feinstaub. > Und das sind wirklich deine einzigen Lötarbeiten? > Aber ja, das ist tatsächlich schon ein bisschen ein Extremfall. > (Fragt sich, welches Design eigentlich trotz 4 … 8 Lagen keine > Wärmefallen verträgt, aber das ist 'ne andere Baustelle.) 4 Lagen sind bei uns Standard, weil ja zwei Lagen für das Bezugspotential drauf geht. Wärmefallen sind schön fürs Löten, aber es sind aus der Sicht der Elektronik Induktivitäten. Wenn ich jetzt brav meine Stützkondensatoren an den Stromverbrauchern plaziert habe, machen die Wärmefallen einen Teil der Stützfunktion wieder zu nichte. Ganz schlimm ist es bei GaN. Da verhungert das Bauteil auf der Platine, während der Stützkondensator mit vollen Backen mechanisch daneben sitzt. Klar, im Hobbybereich arbeite ich auch mit 2 Lagen. Aber da habe ich auch die Anforderungen nicht. Die Bastelprojekte müssen ja nicht in die EMV-Kammer. Wenn was nicht funktioniert, mache ich noch mal eine Leiterplatte. In der Arbeit muss in der Regel der erste Schuß sitzen (Funktion, Eigenstörung), weil wir in der Entwicklung zeitlich durchgetaktet sind. Ein zweiter Leiterplattenstand verschiebt nicht nur das Projekt, sondern auch die anderen, parallelen Projekte, die alle knapp bemessen sind. Das passier manchmal, aber ist nicht vorgesehen. Wer bedrahtete Kondensatoren verwendet, kann auch Wärmefallen benutzen, kein Thema. Es ist kein Schwarz/Weiss, sondern der Übergang ist fließend.
DoS schrieb: > Wärmefallen sind schön fürs Löten, aber es sind aus der Sicht der > Elektronik Induktivitäten. Naja, die Felder der Stege gehen in verschiedene Richtungen und heben sich dadurch zum Teil gegenseitig auf. (Deshalb funktionieren ja mäanderte Antennen auch eher schlecht.) Wir haben paar Jahre lang Designs für 2,4 GHz gemacht, die hatten alle Wärmefallen. Bei 66 GHz mag das anders aussehen. > Wer bedrahtete Kondensatoren verwendet, kann auch Wärmefallen benutzen Darüber habe ich nirgends geschrieben. Außer mal einem fetten Elko und vielleicht einigen LEDs ist auch bei mir nichts mehr groß bedrahtet. > Klar, im Hobbybereich arbeite ich auch mit 2 Lagen. Über eben diesen ging allerdings der Thread. Da konnte ich mir nun nicht vorstellen, dass der überwiegende Teil deiner Designs mit 4 … 8 Lagen ist und keine Wärmefallen verträgt.
Jack V. schrieb: > Zum Beispiel könnte man... Du hast den Startschuß nicht gehört: Temperatur-Regelung ist ein Muß für das bleifreie Löten, aber obendrauf kommen noch 2 andere Dinge: - kräftige Heizung, so daß eine Spitze, die grad bei < 100°C herumdümpelt, binnen der Zeit, die man mit der Hand braucht, um den Kolben von der Station zur Lötstelle zu bringen, auf Solltemperatur ist. - Abschaltung bei Nichtgebrauch - aber nicht erst nach einer halben Ewigkeit, sondern direkt nach dem eigentlichen Löten. Das angepeilte Ziel ist Minimierung des Verzunderns. W.S.
W.S. schrieb: > Du hast den Startschuß nicht gehört Und du hast das Ende nicht gesehen: die Alternativen zu deinen alternativlosen Möglichkeiten bieten die geforderte Funktionalität der Temperaturabsenkung und des anschließenden schnellen Aufheizens (TS80/100, T12), und bei Hobbybastlern ist die Station im Normalfall sowieso nicht acht Stunden am Tag in Betrieb, so dass man auf die Absenkung durchaus auch verzichten kann – wodurch eine gute ältere Station durchaus brauchbar sein kann. Es muss keine teure, neue Station sein – das war mein Punkt.
Ich hab letztens nochmal ein paar Rollen verbleites Zinn bei CSD Electronics gekauft. Fluitin und Stannol, gescheites Datenblatt und Lieferung ab DE ohne Probleme an privat... Falls jemand noch ernsthaft sucht Gruß Marcus
DoS schrieb: > Bei Kolophonium steht "reizend", d.h. man kann eine Allergie > entwickeln. Bei den Flussmitteln von bleifreiem Lot steht neben > "reizend" auch noch "giftig", d.h. es ist schädlich und kann auch Krebs > verursachen. Das hat übrigens mit Blei oder keins nichts zu tun. Du kannst auch bleifreie Lote mit Kolophonium kaufen. Macht die Industrie nur nicht so gern, weil Kolophonium zu aggressiv ist, die nehmen daher lieber "no-clean" Flussmittel.
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Ja es gibt schon noch verbleites Zinn an wenigen Stellen. Allerdings zu Mondpreisen. Ich sehe keine Pluspunkte im private Bereich von bleifreiem Lot. Nur weil es machbar ist? Das ist wohl kaum ein Grund. Verbleit Löten ist für Anfänger sicher auch einfacher. Und ein Anfänger braucht sich nicht gleich ein super Lötstation holen. Nun vom Anfänger bin ich weit weg aber trotzdem löte ich lieber verbleit. Ist weniger zickig das Zeug ;) Obwohl hier auch bleifrei rumliegt. Könnte ich eigentlich verkaufen.
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Sebastian schrieb: > Soul E. schrieb: >> Bleifrei ist zwar moderner, aber keineswegs besser. Die MTBF ist >> geringer, die Ausfallquote durch Brüche und Migration ist höher. Auch >> heute noch, 20 Jahre nach der Einführung. Genau der Punkt! > Zwar ein bißchen "off-topic", aber gibt es dafür belastbare Belege? Geräte, an denen Menschenleben hängen (Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt usw.), werden nach wie vor mit Blei gelötet. Überlege mal, warum das so ist. Wer als Bastler sein Löt-Equipment auf den Müll wirft und alles neu kauft, ist nur ein dummer und gut dressierter Konsument, der auf jeden Zug aufspringt, der irgendwie modern ist. MaWin schrieb: > Vergiss dein Bleilot. Vergiss den MaWin.
Rainer Z. schrieb: > Das stimmt schon, aber womit reparieren die Blei-Löter aktuell ihre > Geräte? Seit fast 16(!) Jahren gibt es Consumer-Artikel nur noch > bleifrei. Consumerartikel sind Wegwerfartikel, das sollte einem beim Kauf klar sein. Da es der dumme Kunde ohne zu murren akzeptiert hat, dass Serviceunterlagen nicht mehr mitgeliefert und auch nicht mehr veröffentlicht werden, sind Reparaturen eh vorbei. Denn bei einer Reparatur sollte man wissen, was man tut. Stattdessen rupfen die Leute die Kondensatoren runter und stecken das Bord am Ende noch eine halbe Stunde bei 300°C in den Backofen. Denn das hilft garantiert. Christian B. schrieb: > Da der Mensch ja > alle Großraubtiere in Mitteleuropa schon lange ausgerottet hat muss der > Mensch eben auch für die Regulierung des Wildbestandes sorgen ... Es sollte längst jemand für die Regulierung des Menschenbestands auf dieser Welt sorgen. Denn der dumme Mensch macht alles kaputt ...
900ss D. schrieb: > Verbleit Löten ist für Anfänger sicher auch einfacher. Wir lassen seit Jahren bei öffentlichen Veranstaltungen von völligen Lötanfängern Bausätze mit bleifreiem Lot aufbauen. Das geht problemlos, und ich muss nicht erst noch jeder Kandidatin eine Giftbelehrung zukommen lassen mit der Verpflichtung, sich unbedingt sofort danach die Finger zu waschen.
Jörg W. schrieb: > DoS schrieb: >> Wer bedrahtete Kondensatoren verwendet, kann auch Wärmefallen benutzen > > Darüber habe ich nirgends geschrieben. Außer mal einem fetten Elko und > vielleicht einigen LEDs ist auch bei mir nichts mehr groß bedrahtet. Hallo Jörg, ich weiß, das war nur ein allgemeines Beispiel :-). Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es auch von der Lötaufgabe abhängt, ob bleifrei löten möglich ist. Es liegt mir fern, jemanden überreden zu wollen oder was noch schlimmer wäre, jemanden was zu unterstellen. Ich bin ein recht harmonischer Mensch.
Lorenz F. schrieb: > Sebastian schrieb: >> Soul E. schrieb: >>> Bleifrei ist zwar moderner, aber keineswegs besser. Die MTBF ist >>> geringer, die Ausfallquote durch Brüche und Migration ist höher. Auch >>> heute noch, 20 Jahre nach der Einführung. > > Genau der Punkt! > >> Zwar ein bißchen "off-topic", aber gibt es dafür belastbare Belege? > > Geräte, an denen Menschenleben hängen (Medizintechnik, Luft- und > Raumfahrt usw.), werden nach wie vor mit Blei gelötet. Überlege mal, > warum das so ist. > Medizintechnik ist schon lange im RoHs angekommen. Nix mehr mit Blei, Cadmium oä. Luftfahrt auch nicht mehr. Raumfahrt sind so ziemlich die letzten die noch verbleit löten. Auch als Bastler hat man im Zeitalter der SMT eine ordentliche Lötstation, der die 20K mehr nix ausmachen.
Jörg W. schrieb: > Kandidatin eine Giftbelehrung zukommen lassen mit der Verpflichtung, > sich unbedingt sofort danach die Finger zu waschen. Stattdessen sagst ihnen dann, sie sollen die Luft anhalten damit sie Dämpfe des aggressiveren Flussmittels nicht einatmen? Sag mir bitte nur einen einzigen objektiven Vorteil von bleifreiem Lot in Bastlerkreisen? Ich denke es gibt keinen. Wer bleifrei mag soll es nutzen aber das schon fast missionarisch anzupreisen ist übertrieben. Und ein Nachteil sind die höheren Löttemperaturen bei empfindlichen Bauteilen wie z.B. SMD-LEDs. Und man braucht eine bessere (teurere) Lötstation.
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900ss D. schrieb: > Und man braucht eine bessere (teurere) Lötstation. Und da kommt der alte ungeregelte Lötkolben wieder zu Ehren. Der ja immer zu heiß war. Man braucht gar nichts. Einfach eine etwas höhere Temperatur einstellen. Wegen ein paar schwieriger Reperatur-Lötstellen, 2-3 mal im Jahr, kauft man sich doch keine neue Lötstation für 300EUR und mehr. Wohlgemerkt im Bastlerbereich.
900ss D. schrieb: > Sag mir bitte nur einen einzigen objektiven Vorteil von bleifreiem Lot > in Bastlerkreisen? Es ist problemlos erhältlich.
900ss D. schrieb: > Sag mir bitte nur einen einzigen objektiven Vorteil von bleifreiem Lot > in Bastlerkreisen? > Ich denke es gibt keinen. Wer bleifrei mag soll es nutzen aber das schon > fast missionarisch anzupreisen ist übertrieben. Es ist leichter zu bekommen. Es ist umweltfreundlicher bei wilder Entsorgung im Wald oder im Hausmüll. Es ist halt gut genug. Elektronik muss heute nicht mehr so lange halten wie früher, und den Fertigungsplanern sichert es den Job wenn sie be jeder Einrichtung neu mit den Parametern spielen müssen bis das Ding dann sauber durch die LV124 kommt.
Soul E. schrieb: > Es ist umweltfreundlicher bei wilder Entsorgung im Wald oder im > Hausmüll. Man soll nicht von sich auf andere schließen! Ich habe noch nie eine Platine oder Gerät in den Wald geschmissen!!!
michael_ schrieb: > Ich habe noch nie eine Platine oder Gerät in den Wald geschmissen!!! Offensichtlich aber genügend andere, denn genau das war das Argument der EU für ein Bleiverbot in der Elektronik. Es würde hier doch niemand Lobbyarbeit vermuten...
Beitrag #6886662 wurde von einem Moderator gelöscht.
900ss D. schrieb: > Stattdessen sagst ihnen dann, sie sollen die Luft anhalten damit sie > Dämpfe des aggressiveren Flussmittels nicht einatmen? Bitte nicht schon wieder. Wenn man Lötzinn mit Kolophonium haben will, bekommt man das sowohl mit als auch ohne Blei. Wenn man "no clean" Lötzinn (also das mit dem weniger aggressiven Flussmittel) haben will, bekommt man das mit oder ohne Blei. Beides hat miteinander nichts zu tun. ps: Einatmen sollte man natürlich die Dämpfe von beiden nicht. Machen wir als Bastler üblicherweise trotzdem, ich weiß.
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Jack V. schrieb: > Es ist problemlos erhältlich. Womit wir wieder beim Anfang des Threads wären. ;-)
Jörg W. schrieb: > Bitte nicht schon wieder. Ich wollte nur sagen, dass du eh etwas zum Verhalten beim Löten sagen musst da du erwähnt hast, du sparst dir eine Sicherheitsbelehrung. Du musst mindestens erwähnen, dass man am Griff anfassen sollte ;) Das die Anfänger evtl. mit dem bleifrei Lot gut zurecht kommen, will ich nicht bestreiten, wobei ich immer noch denke, Löten mit verbleitem Lötzinn führt bei Anfängern trotzdem schneller zu einem guten Ergebnis. Mir fehlen noch die objektiven Vorteile von bleifreiem Lot in Bastlerkreisen. Jack V. schrieb: > Es ist problemlos erhältlich. Ok, lass ich halbwegs gelten wobei dieser Thread es zeigt, es gibt verbleites Lot auch für private Anwender zu kaufen. Man muss nur suchen. Oder hier fragen ;) Soul E. schrieb: > Elektronik muss heute nicht mehr so lange halten > wie früher, und den Fertigungsplanern sichert es den Job wenn sie be > jeder Einrichtung neu mit den Parametern spielen müssen bis das Ding > dann sauber durch die LV124 kommt. Hat nichts mit Privatanwendern zu tun. Ich will ja nicht behaupten, dass bleifrei Unsinn ist, überhaupt nicht. Aber ich sehe nicht, dass man es so als DAS neue Lötzinn hinstellen muss da es ja soviel besser als verbleites Zinn wäre. Bisher fehlt es hier an echten Argumenten. Bleifreies Zinn ansich ist besser geworden in den letzten Jahren, dass man es gut verwenden kann, wenn man möchte. Aber es hat in meinen Augen keine Vorteile außer Beschaffbarkeit und Preis. Eher Nachteile durch die höhere Löttemperatur, gerade für Anfänger bei empfindlichen Bauteilen.
900ss D. schrieb: > Mir fehlen noch die objektiven Vorteile von bleifreiem Lot in > Bastlerkreisen. Das fehlende Blei würde ich schon als objektiven Vorteil ansehen. Auch bei mir auf dem Basteltisch steht schon am Abend mal 'ne Bierflasche herum, die Trennung von "nach dem Löten erstmal Hände waschen" halte ich gerade bei einer gelegentlichen Lötung (mal schnell zwei Drähte anlöten fürs Lab-Netzteil) nicht so strikt ein, wie man das beruflich macht.
Jörg W. schrieb: > Das fehlende Blei würde ich schon als objektiven Vorteil ansehen. Einerseits ja aber auch bei bleifreiem Lot würde ich mir die Hände waschen. Die Lötdämpfe sind wahrscheinlich auch nicht ohne die sich auf den Fingern niederschlagen. Keine Ahnung. Also überzeugt hat mich das bisher nicht unbedingt bleifrei zu verwenden. Das hat auch nichts mit irgendeiner Nostalgie zu tun. Rein praktisch orientierte Gedanken. Übrigens: In meiner Ausbildung kamen irgendwann auch Lötübungen vor. Aber von Hände waschen hat da keiner was erzählt ;) Und ich meine auch, irgendwo mal gelesen zu haben dass die Menge Blei an den Fingern unbedenklich wäre. Aber sicher ist sicher.
900ss D. schrieb: > Aber von Hände waschen hat da keiner was erzählt ;) Vielleicht hat man das angesichts des Bleis auch einfach dem gesunden Menschenverstand überlassen. ;-) > Und ich meine auch, irgendwo mal gelesen zu haben dass die Menge Blei an > den Fingern unbedenklich wäre. Naja, gerade in Form löslicher Salze im Verdauungstrakt ist es leicht durch den Körper aufnehmbar. Was natürlich Quatsch ist sind irgendwelche Argumentationen hinsichtlich entstehender "Bleidämpfe" oder sowas.
900ss D. schrieb: > Ich will ja nicht behaupten, dass bleifrei Unsinn ist, überhaupt nicht. > Aber ich sehe nicht, dass man es so als DAS neue Lötzinn hinstellen muss > da es ja soviel besser als verbleites Zinn wäre. > Bisher fehlt es hier an echten Argumenten. Na ja, diverse Argumente gibt es schon, für und auch wider. Das hervorstechendste Argument für bleifrei: Das andere hat die Obrigkeit quasi verboten. Dito gegen bleifrei: Es hat einen höheren Schmelzpunkt, was als solches wiederum ärgerliche Folgen hat. Es ist nicht besser als bleihaltiges Lot. Man muß auch irgendwie die Obrigkeit verstehen: Gesetze müssen so gefaßt sein, daß sie so einigermaßen gleichmäßig greifen und niemanden unverhältnismäßig benachteiligen. Von der Erkenntnis, daß Schwermetalle allgemein und Blei im besonderen der menschlichen Biologie nicht zuträglich sind kommen einige Verordnungs-Zwischenstufen und zum Schluß eben das Behindern oder gar Verbieten von Zeugs, wo eben Blei drin ist. Ziel der Übung: Bleigehalt in der Umwelt absenken. Daß da technische Aspekte des Lötens von betroffen sind, ist dem Gesetzgeber da erstmal schnurz. Es geht ja irgendwie auch ohne Blei. Leute, die zum Schmieden auch Borax brauchen, kennen das gleiche Lied. Borax könnte werdenden Müttern zum Problem werden, weswegen auch Borax nicht mehr frei gehandelt werden darf. Und so geht es mit gar vielen Dingen. Das Ganze hat ein Stück Ähnlichkeit mit der obrigkeitlichen Abschaffung der Glühbirne. Solche Details wie der Aufwand für die Schaltwandler bei der LED-Beleuchtung und der Herstellung der LED als solcher werden erstmal hintangestellt. Daß die am Anfang prognostizierte Lebensdauer der LED-Lampen ein ganzes Stück zu optimistisch war, daß auch LED-Lampen mehr Wärme als Licht produzieren und billige Typen derart flackern, daß sie dadurch gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen, sind Erkenntnisse, die erst nach dem gewaltsamen Ende der Glühbirne publik geworden sind. Fazit: die Menschheit strebt zwar allzeit nach dem Fortschritt, aber daß man damit oftmals auf die Nase fällt, ist den meisten nicht bewußt. Es geht zum Erfolg aber nicht ohne den gelegentlichen Mißerfolg. Also seid zwar aufgeschlossen (auch ggü. bleifreiem Lot) jedoch nicht Fanboys. W.S.
W.S. schrieb: > nach dem gewaltsamen Ende der Glühbirne Naja, sind noch besser verfügbar als bleihaltiges Lot. Trotzdem will sie kaum noch einer haben. Auch meine Bestände vergammeln im Schrank. Die zwischenzeitlich aufgekommenen Kompaktleuchtstofflampen waren im Großen und Ganzen wirklich ziemlicher Mist, aber zum Glück war denen nur ein kurzes Leben beschieden. Was wir mittlerweile an LED-Beleuchtungsmöglichkeiten bekommen haben, hätte sich vielfach mit Glühobst gar nicht realisieren lassen. Dass es am unteren Ende der Preisskala leider viel Mist gibt, nun ja, das liegt wohl in den Grundprinzipien unserer Gesellschaft begründet. Manch einer muss halt mehrmals kaufen, bis er begriffen hat, dass "billig" eben nicht in jedem Falle "günstig" ist, mancher lernt das wohl auch nie.
Jörg W. schrieb: > Das fehlende Blei würde ich schon als objektiven Vorteil ansehen. Auch > bei mir auf dem Basteltisch steht schon am Abend mal 'ne Bierflasche > herum, die Trennung von "nach dem Löten erstmal Hände waschen" Ich weiß ja nicht, wie Du trinkst. Ich bekomme mein Bier (oder gerade meinen Tee) in den Mund, ohne mit den Finger drin herumzupanschen. Jörg W. schrieb: > Die zwischenzeitlich aufgekommenen Kompaktleuchtstofflampen > waren im Großen und Ganzen wirklich ziemlicher Mist, Ich weiß nicht, was diese pauschale Verunglimpfung soll. Als Ikea vor Jahrzehnten mit der Schreibtischleuchte (11W G23 KVG) auf den Markt kam, habe ich eine für teuer Geld gekauft. Diese und mehrere deren Nachfolger habe ich noch heute in Betrieb - eine vernünftige LED-Alternative kenne ich nicht. Bei den "Energiesparlampen" mit E27 war das durchmischt, auch davon waren hier diverse im Einsatz und einige sehr gut. > Dass es am unteren Ende der Preisskala leider viel Mist gibt, nun ja, > das liegt wohl in den Grundprinzipien unserer Gesellschaft begründet. > Manch einer muss halt mehrmals kaufen, bis er begriffen hat, dass > "billig" eben nicht in jedem Falle "günstig" ist, mancher lernt das wohl > auch nie. Mancher lernt nicht, dass es keine direkte Korrelation zwischen Preis und Qualität gibt.
Manfred schrieb: > Ich weiß nicht, was diese pauschale Verunglimpfung soll. Du weißt eher nicht, dass "im Großen und Ganzen" eben nicht pauschal ist, sondern explizit die Möglichkeit von Ausnahmen einräumt. Ein paar kenne ich auch, aber viele waren es nicht, die sowohl in Lichtfarbe als auch Startverhalten wirklich gut waren. Das mit der Lichtfarbe gibt's natürlich bei LEDs genauso, aber das mit dem Startverhalten gehört bei denen der Vergangenheit an. Dass man für eine ganz bestimmte Leuchte mit speziellem Leuchtmittel keinen einfachen Ersatz in einer anderen Technologie bekommt, ist nun nicht verwunderlich. Solange sie funktioniert und du damit zufrieden bist, isses doch OK.
Um zum ursprünglichen Thema zurückzukommen: Das gute alte Lötzinn gibt es: Sim Lim Tower Singapore am Bahnhof Rochor oder Tokyo Radio Department Store am Bahnhof Akihabara War erst letzte Woche dort und habe ein paar Rollen geholt… Beides Standorte wo man bei einem Businesstrip mal schnell aus dem Zug springt 😁 Sind aber teuer geworden, 1200¥ die 500g Rolle… Ist nicht gerade der nächste Weg, aber beide Länder öffnen ihre Grenzen wieder langsam…
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Die Firma Chemet in D stellt dies auch noch her. Auch in SMD freundlichem 0.5mm Format :)
Anselm schrieb: > Die Firma Chemet in D stellt dies auch noch her. Das ist ja nicht das Problem. Das Problem ist nur REACH / ChemVerbotsV, die den Versand auf dem Postweg an "normale" Endkunden untersagen.
Beitrag #6897618 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6897630 wurde von einem Moderator gelöscht.
mir ist heute so ne Rolle Stannol Flowtin in die Hände gekommen die ich damals auf einer Messe mitgenommen habe und so schlechte Erfahrung damit gemacht habe das für mich seitdem kein mehr Bleifrei in Frage kam. Habe dann heute mal beim Hersteller nachgesehen die Bestandteile und -mengen sind immer noch gleich. SN96,5 Ag3 Cu0,5 Flowtin Schmelzbereich 221°C Das ist mein bevorzugtes Lötzinn SN62 Pb36 Ag2 Schmelzbereich: 179°C und das verläuft irgendwie viel besser, das andere erzeugt eher so ein gepappe als wenn einem 100°C am Lötkolben fehlen würden.
Thomas O. schrieb: > und das verläuft irgendwie viel besser, das andere erzeugt eher so ein > gepappe als wenn einem 100°C am Lötkolben fehlen würden. Das liegt vermutlich daran, dass deine Lötspitze zu kalt ist. Du kannst die aktuell eingestellte Temperatur (für Bleifreies Löten) ja mal um 50°C herunterdrehen (Die Differenz zwischen deinem PB und Bleifreilot) und dann das Bleihaltige versuchen. Du wirst vermutlich dann ähnliches beobachten. Im Umkehrschluss: Bleihaltige Löttemperatur 50°C höher drehen, dann sollte Bleifrei ebenfalls problemlos verlaufen. GGf, je nach Aufbau des Lötkolbens, einfach mal noch etwas zugeben. Es ist kein Hexenwerk mit Bleifrei Lot vernünftig aussehende Lötstellen hin zu bekommen. Das wird Tagtäglich milliardenfach praktiziert.
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Thomas O. schrieb: > Habe dann heute mal beim Hersteller nachgesehen die Bestandteile und > -mengen sind immer noch gleich. Könnte auch eine Frage des Flussmittels sein, was auch immer da drin ist. Aber wie ich schon mal schrieb, seit ich eine ordentliche Lötstation habe (damals hatte ich noch die Ersa 60), arbeite ich auch die vor 15 Jahren gekaufte Rolle bleifreies Zinn der ersten Generation auf (irgendein Edsyn-Produkt), die ich seinerzeit als "unbenutzbar" sofort wieder in die Ecke gelegt habe. Die hat 0,8 mm Drahtdurchmesser, sodass ich sie überall benutze, wo dicke Kupferlitzen oder sowas im Spiel sind, bei denen mir von den neueren (und besseren) 0,5er Loten zu viel drauf gehen würde.
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