Forum: HF, Funk und Felder Linvill-Stabilitätsfaktor in der Praxis


von HF-Einsteiger (Gast)


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Hallo zusammen,

Ich bin gerade daran, mich in die Technik von Kleinsignal-HF-Verstärkern 
einzuarbeiten mit dem Ziel, solche später selbst entwerfen zu können.

Ein wesentlicher Bereich beim Entwerfen solcher Verstärker ist ja die 
Stabilität. Nun kann man in Büchern, App-Notes, Websites usw. einiges 
über die verschiedenen Stabilitätsfaktoren lesen. Was mir aber fehlt, 
sind konkrete Werte für diese Faktoren in tatsächlichen Schaltungen.

Ich möchte gerne den Linvill-Faktor C für den Entwurf verwenden. Dieser 
sollte <1 sein, damit die Schaltung stabil ist. Aber wie klein wählt man 
diesen in der Praxis?

Zum Beispiel wäre wohl C=0.9999 nicht geeignet, da dann die kleinste 
Abweichung (wegen Fertigungstoleranzen, Temperaturdrift usw.) zu 
Instabilität führt.

Aber ist C=0.9 ausreichend? Oder sollte es besser C=0.5 sein? Oder 0.1? 
...

Gibt es hierzu eine bewährte Regel aus der Praxis? Es würde mich 
interessieren, was ihr dazu wisst. Beim Googeln und in den Bücher zu 
HF-Technik, die ich hier habe, konnte ich nichts finden.

Danke für jede Antwort und Gruss,
HF-Einsteiger

Beitrag #6893108 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Josef L. (Gast)


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Da C < 1 "unconditionally stable" bedeutet, reicht jede noch so kleine 
Abweichung. Das muss aber auch noch bei Abweichungen der 
Transistorparameter vom Tabellenwert gelten. Also für die einzelnen 
Werte jeweils die nach Datenblatt zugesagten Extremwerte einsetzen 
(Abhängigkeiten beachten), die einmal den Zähler kleiner und den Nenner 
größer machen, und dann umgekehrt, und dann darf der Wert in beiden 
Fällen nicht über 1 sein.

Ist aber vermutlich eine triviale Antwort...

von HF-Einsteiger (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Da C < 1 "unconditionally stable" bedeutet, reicht jede noch so kleine
> Abweichung. Das muss aber auch noch bei Abweichungen der
> Transistorparameter vom Tabellenwert gelten.

Klar. Nur sind Datenblätter von Transistoren leider in den meisten 
Fällen nicht sehr informativ, wenn es um HF-Parameter und vor allem um 
deren Streuung geht.

Nehmen wir z.B. den BF959 als Beispiel:
https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/bf959-d.pdf

Das Datenblatt enthält überhaupt keine Angaben zum Rückwirkungsleitwert 
y12, welcher ja der eigentliche Grund für Instabilität ist. Da nicht 
jeder einen VNA im Hobbykeller stehen hat, muss man sich auf ein 
Spice-Modell verlassen. Wie nahe der reale Transistor an dieses Modell 
kommt, kann ich nur raten...

Deshalb die Frage, ob es dazu eine Praxis-Regel gibt?
(ähnlich wie z.B. beim phase margin einer OpAmp-Schaltung)

von Josef L. (Gast)


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HF-Einsteiger schrieb:
> Das Datenblatt enthält überhaupt keine Angaben zum Rückwirkungsleitwert
> y12

Ja, das waren noch Zeiten, in denen das in den Datenblättern stand, zB
AF239_SiemensSemiconductorGroup.pdf
https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/44095/SIEMENS/AF239.html

Heutzutage ist es wichtiger, die Temperaturkurve fürs Lötbad und die 
Abmessungen und Anordnung auf dem Reel anzugeben.

von Lotta  . (mercedes)


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Nun kommts ja auch noch darauf an obs ein Selektivverstärker
oder Breitband werden soll.
Nen Selektivverstärker hann man ja neutralisieren.

Ohne Vna wirst Du wohl nur schätzen können, mit
kannst Du deine Schaltung das Design genau auf die
benutzten Teile abstimmen.

Hey, das meine Erfahrungswerte, wenn ich Mist erzähl.
meckert bitte.
mfg

: Bearbeitet durch User
von HF-Einsteiger (Gast)


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Danke für alle Antworten.

Josef L. schrieb:
> Ja, das waren noch Zeiten, in denen das in den Datenblättern stand, zB
> AF239_SiemensSemiconductorGroup.pdf
> https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/44095/SIEMENS/AF239.html

Dieses Datenblatt ist wirklich erstaunlich ausführlich!
Ich habe mir auch den BF199 angeschaut:
http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/motorola/BF199.pdf
Da gibt es wenigstens Angaben zur Vorwärtsleitwert y21, aber bei y12 
schaut man ebenfalls "in die Röhre".

Lotta  . schrieb:
> Nun kommts ja auch noch darauf an obs ein Selektivverstärker
> oder Breitband werden soll.
> Nen Selektivverstärker hann man ja neutralisieren.

Neutralisieren möchte ich lieber vermeiden (bin ja noch Einsteiger) und 
dafür sorgen, dass C<1 ist bis hinauf zu Frequenzen, wo der Transistor 
ohnehin nicht mehr verstärkt.

von Josef L. (Gast)


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Gleich das 1. PDF das ich auf die Suche nach C gefunden habe
https://www.nxp.com/docs/en/application-note/AN215A.pdf
nennt aber einen weiteren Faktor k, der die Abschlusswiderstände mit 
einbezieht. Ansonsten braucht es natürlich dieselben Koeffizienten.

Wenn du wirklich damir arbeiten willst, wirst du nur Bauteile nehmen 
können, bei denen diese Daten vorliegen, ob als Tabelle oder Grafik, zB
https://html.alldatasheet.com/html-pdf/251707/VISHAY/BFR91A_08/442/2/BFR91A_08.html

von HF-Einsteiger (Gast)


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Danke für den Link zur NXP App Note. Diese habe ich allerdings auch 
bereits gefunden und gelesen.

Ich hätte in den obigen Beiträgen k schreiben sollen (C war ein Fehler 
von mir), da ich immer die Stabilität bei gewählten Impedanzen gemeint 
habe.

Auf S. 5 dieser App Note ist ja beschrieben, wie man Stabilität 
erreichen kann, indem geeignete Ein- und Ausgangsimpedanzen gewählt 
werden (Abschnitt: STABILITY WITHOUT FEEDBACK). Die vereinfachten 
Vorgehensweisen in den Absätzen (A) und (B) scheinen ja auch praktisch 
anwendbar zu sein. Dazu muss ich nun aber einen geeigneten Wert für k in 
Gleichung (20) und (21) einsetzen. Dies war der eigentlich Ausgangspunkt 
meiner Frage: Soll ich hier k=0.9, oder 0.5, oder 0.1, oder noch tiefer 
wählen?

von Josef L. (Gast)


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https://books.google.de/books?id=TjQjBgAAQBAJ
nennt ab Seite F6 noch den Rollet-Stab-Faktor K (mit S-Parametern), 
schreibt aber auch immer nur > 1 bzw. < 1.

Da kannst du nur einige Transistoren raussuchen für die die Daten im 
betrachteten Frequenzbereich (und außerhalb) vorliegen, die Faktoren 
ausrechnen und den mit dem optimalsten Wert nehmen. Falls der dann 20€ 
kostet und vom nächsten, der 10% schlechter ist, aber 100 St. nur 1,79€, 
nimm den.

Warnung: Ich bin kein Produzent und habe auch keine Ahnung von BWL!

von Helge (Gast)


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Das sind verschieden berechnete Faktoren. C muß <1 sein für Stabilität, 
k muß >1 sein für Stabilität. Bei den großen Abweichungen heutiger 
Beutelware vermute ich k>2. Jedenfalls hatte ich schon einige empfänger, 
bei denen die realen Bauteile ihr verstärkungsmaximum nicht bei z.B. 4mA 
ausm datenblatt hatten, sondern bei 3mA oder 6mA. Auch die Verstärkung 
zwischen den Exemplaren streut. Ich vermute also, daß auch die 
restlichen Parameter streuen.

von Josef L. (Gast)


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HF-Einsteiger schrieb:
> mit dem Ziel, solche später selbst entwerfen zu können

Wenn ich sowas vorhätte (kann sein), dann 1 Exemplar, nicht kommerziell, 
und würde auf bewährte Bauteile zurückgreifen wie BFR91, BFR96, BFQ34, 
BFT96 oder auch BFW92 usw., die es alle noch gibt oder in meiner 
Bastelkiste rumliegen.

Wenn ich das kommerziell als Einzelschaltung diskret aufgebaut machen 
sollte, müssten es natürlich modernere Bauteile sein. Und da gibt es 
sicher fertige Verstärker für jeden Frequenzbereich und 
Verstärkungsfaktor.

Wenn ich Entwickler für solche Chips werden wollte, dann kann man ja die 
Y- oder S- oder Z-Parameter nehmen um damit die Transistoren zu 
dimensionieren, die da auf dem Chip eingesetzt werden. Das klickt man ja 
auch nur am Bildschirm zusammen, so wie Sekretärinnen Standardbriefe 
schreiben :-)

von Egon D. (Gast)


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HF-Einsteiger schrieb:

> Nehmen wir z.B. den BF959 als Beispiel:
> https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/bf959-d.pdf
>
> Das Datenblatt enthält überhaupt keine Angaben zum
> Rückwirkungsleitwert y12, [...]

Hmm. Wie interpretierst Du dann die Angabe "Common
Emitter Feedback Capacitance"?

von Josef L. (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Common Emitter Feedback Capacitance

kann sein dass das nur der Absolutwert ist? Phasenverschiebung? Je nach 
Formel braucht man die offenbar.

von Egon D. (Gast)


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Helge schrieb:

> Ich vermute also, daß auch die restlichen Parameter
> streuen.

Alles streut -- nur nicht gleich stark.

Dass die Steilheit eine ziemlich universelle Größe ist,
die auch relativ wenig streut, ist merkwürdigerweise
recht wenig bekannt.
Auch bei geometrieabhängigen Größen würde ich geringere
Streuung erwarten als bei dotierungsabhängigen. Die
Stromverstärkung ist da gerade ein besonders schlechtes
Beispiel...

von Egon D. (Gast)


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Josef L. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Common Emitter Feedback Capacitance
>
> kann sein dass das nur der Absolutwert ist?
> Phasenverschiebung? Je nach Formel braucht man die
> offenbar.

???

Du sprichst in Rätseln.

Natürlich hat eine Kapazität eine Phasenverschiebung
(zwischen Strom und Spannung).

Es stimmt auch, dass der Realteil des Rückwirkungs-
leitwertes fehlt -- die Kapazität liefert ja nur den
Imaginärteil.
Irgendwo (Tietze/Schenk? Fischer/Schlegel?) meine ich
gelesen zu haben, dass bei Si-Transistoren der Realteil
nicht sehr interessant -- weil sehr klein -- ist. Die
Angabe der Kapazität genügt daher für die Praxis. Kann
leider die Quelle für diese Aussage nicht sicher angeben.

von Josef L. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Egon D. schrieb:
> Tietze/Schenk

Hab ich als Fotokopie im Keller. Aber "heute" (nacht) nicht mehr...

Ja OK, wenn der Realteil klein ist und man 0 setzen kann, geht das in 
allen Formeln, auch wo die komplexen Werte multipliziert werden müssen.

von Egon D. (Gast)


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Josef L. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Tietze/Schenk
>
> Hab ich als Fotokopie im Keller. Aber "heute" (nacht)
> nicht mehr...
>
> Ja OK, wenn der Realteil klein ist und man 0 setzen
> kann, geht das in allen Formeln, auch wo die komplexen
> Werte multipliziert werden müssen.

Falls Du die Quelle meiner kühnen Behauptung findest, wäre
ich für eine Rückmeldung dankbar :)

Ich habe meine Bücher leider nicht im Zugriff...

von Josef L. (Gast)


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Egon D. schrieb:
> nicht sehr interessant -- weil sehr klein -- ist. Die
> Angabe der Kapazität genügt daher für die Praxis.

Das würde aber wirklich erklären, warum nicht immer alle 4 Parameter in 
derselben Schreibweise, sondern teils nur als Kapazität angeben sind.

Leider ist wohl oft die fehlende Angabe der Phase der Übeltäter - siehe 
Schwingbedingung. Also die lustigen Oszillatorschaltungen, bei denen man 
nicht sofort erkennt wo die Rückkopplung ist, weil sie angeblich über 
interne Kapazitäten geht - wo man doch was mit 90° gelernt hat??

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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HF-Einsteiger schrieb:
> Ich möchte gerne den Linvill-Faktor C für den Entwurf verwenden. Dieser
> sollte <1 sein, damit die Schaltung stabil ist. Aber wie klein wählt man
> diesen in der Praxis?

Soweit ich das um diese Uhrzeit noch beurteilen kann, ist die Aussage so 
nicht richtig. Der Linvill-Faktor ist der Kehrwert des Rollet-Faktors K, 
also K = 1/C. Nun gilt zwar, dass absolute Stabilität K > 1 bzw. C < 1 
impliziert. Die Umkehrung gilt aber nicht.

Genauer: Mit S-Parametern ausgedrückt ist
Nun gilt: Das Zweitor ist genau dann unbedingt stabil, wenn K > 1 und Δ 
< 1.

Daraus folgt aber nur, dass wenn K < 1 bzw. C > 1, das Zweitor 
potentiell instabil ist, nicht aber die Umkehrung. Da hat die oben 
zitierte Appnote von Motorola 
(https://www.nxp.com/docs/en/application-note/AN215A.pdf) also nicht 
ganz Recht, denn sie behauptet, dass bereits K > 1 oder c < 1 unbedingte 
Stabilität impliziert. Zumindest kann man das so herauslesen.

Ein besserer und modernerer Stabilitätsfaktor ist der folgende [1]: 
Definiere die Größen
Das Δ ist wie oben die Determinante der S-Matrix. Dann ist das Zweitor 
genau dann absolut stabil, wenn μ11 > 1 oder mu22 > 1 ist. Außerdem 
gilt: falls μ11 > 1, so ist auch μ22 > 1, und umgekehrt. Die μ-Faktoren 
haben außerdem eine einfache geometrische Interpretation: μ11 ist der 
Abstand von der Mitte des Smith-Diagramms zum nächstgelegenen 
Instabilitätsgebiet der Quellimpedanz. Das gleiche gilt für μ22 für die 
Lastimpedanz.

> Zum Beispiel wäre wohl C=0.9999 nicht geeignet, da dann die kleinste
> Abweichung (wegen Fertigungstoleranzen, Temperaturdrift usw.) zu
> Instabilität führt.
>
> Aber ist C=0.9 ausreichend? Oder sollte es besser C=0.5 sein? Oder 0.1?
> ...
>
> Gibt es hierzu eine bewährte Regel aus der Praxis? Es würde mich
> interessieren, was ihr dazu wisst. Beim Googeln und in den Bücher zu
> HF-Technik, die ich hier habe, konnte ich nichts finden.

Kann man so nicht sagen. Die μ-Faktoren haben aufgrund der geometrischen 
Bedeutung jedenfalls den Vorteil, dass sie sozusagen den Grad der 
Stabilität messen. Also je größer, desto besser. Das gilt für K bzw. C 
so nicht. Wenn das Ziel ist, dass der Verstärker absolut stabil ist, 
musst Du musst eben μ > 1 über den gesamten Frequenz- Temperatur- und 
Exemplarstreuungsbereich erreichen.

Brauchst Du denn überhaupt unbedingte Stabilität? Wenn die Stufe nur mit 
bekannten Quell- und Lastimpedanzen läuft, ist das nicht unbedingt 
nötig. Stichwort Stabilitätskreise.

[1] Edwards, M.L, Sinksy, J.K: A new criterion for linear 2-port 
stability using a single geometrically derived parameter. IEEE Trans. 
Microwave Theory Tech. 40, 2803–2811 (1992).

: Bearbeitet durch User
von Josef L. (Gast)


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Mario H. schrieb:
> Der Linvill-Faktor ist der Kehrwert des Rollet-Faktors K,
> also K = 1/C.

Wenn ich mir die Formeln (10) und (12) in
https://www.mikrocontroller.net/attachment/537247/Zwischenablage01.gif
ansehe, ist das auch nicht 100% richtig, dort steht bei (10) C der 
Realteil des Produkts Y21xY12 im Zähler, bei (12) K aber das komplexe 
(?) Produkt im Nenner, während es beim zweiten Summanden jenseits des 
Bruchstrichs gerade umgekehrt ist. Da müsste man erstmal nachlesen was 
der Unterschied Y mit und ohne Unterstrich ist - das könnte deine 
Aussage aber auch bekräftigen.

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Mario H. schrieb:
> Nun gilt: Das Zweitor ist genau dann unbedingt stabil, wenn K > 1 und Δ
> < 1.

Das muss natürlich heißen:

Das Zweitor ist genau dann unbedingt stabil, wenn K > 1 und |Δ| < 1.

Josef L. schrieb:
> Wenn ich mir die Formeln (10) und (12) in
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/537247/Zwischenablage01.gif
> ansehe, ist das auch nicht 100% richtig

Woher stammt der Schnipsel denn? Hier sind drei Dokumente, die ich auf 
die Schnelle mit Google gefunden habe, denen zufolge K = 1/C ist:

1. Die oben genannte Appnote 
https://www.nxp.com/docs/en/application-note/AN215A.pdf, Seite 6.
2. Foliensatz 
http://www.clivepoole.com/wp-content/uploads/2016/07/Lecture-7-Gain-and-Stability.pdf, 
Seite 20.
3. Eine alte HP-Appnote: 
https://www.hpmemoryproject.org/an/pdf/an_95.pdf, Seite 12.

So hatte ich das auch irgendwann mal im Kopf abgespeichert. Wenn man es 
genau wissen will, müsste man wohl die Linvillsche Originalarbeit 
herauskramen und sein C auf S-Parameter umrechnen.

: Bearbeitet durch User
von HF-Einsteiger (Gast)


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Guten Sonntag,

Danke für alle Beiträge. Da hab ich ja eine recht eifrige Diskussion 
losgetreten!

Mario H. schrieb:
> Brauchst Du denn überhaupt unbedingte Stabilität? Wenn die Stufe nur mit
> bekannten Quell- und Lastimpedanzen läuft, ist das nicht unbedingt
> nötig. Stichwort Stabilitätskreise.

Unbedingte Stabilität habe ich als Ziel bereits aufgegeben. Eigentlich 
habe ich immer den Stern'schen k Faktor gemeint, und nicht den 
Linvill'schen C. (Entschuldigt bitte die Konfusion.) Ich habe nämlich 
mit einigen Transistormodellen in Spice 'rum gespielt und festgestellt, 
dass unbedingte Stabilität (C<1) bei tiefen Frequenzen (<100 MHz oder 
so), kaum zu erreichen ist.

Deshalb möchte ich nun Eingangs- und Ausgangsimpedanzen benutzen, die 
Stabilität über einen möglichst grossen Frequenzbereich sicherstellen 
(k>1). Ich hätte vermutet, dass es dazu eine pi-mal-Daumen-Regel gibt, 
so in der Art: k>3 hat sich in der Praxis bewährt. Aber das scheint es 
nicht zu geben.

Danke für den Hinweis auf die mu-Faktoren. Diese habe ich bis jetzt noch 
nicht gekannt.

Josef L. schrieb:
> Wenn ich sowas vorhätte (kann sein), dann 1 Exemplar, nicht kommerziell,
> und würde auf bewährte Bauteile zurückgreifen wie BFR91, BFR96, BFQ34,
> BFT96 oder auch BFW92 usw., die es alle noch gibt oder in meiner
> Bastelkiste rumliegen.

Mit Frequenzen im GHz-Bereich möchte ich mich (noch) nicht beschäftigen. 
Und bei mir liegen halt einige BF199, BF959 und BF494 rum, die ich gerne 
verwendet hätte. Aber wenn das nur möglich ist mit endlosem 
trial-and-error oder Vermessen mit einem VNA (den ich nicht habe), dann 
werde ich diese wohl lassen, wo sie sind.

von Josef L. (Gast)


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Mario H. schrieb:
> Woher stammt der Schnipsel denn?

Taschenbuch der Hochfrequenztechnik: Band 1: Grundlagen
von H.H. Meinke, F.W. Gundlach
Seite F6, hatte ich weiter oben genannt
https://books.google.de/books?id=TjQjBgAAQBAJ

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