Liebe Forumsmitglieder, ich bin neu hier und bitte um Ihre Hilfe. Im Nachlass meines verstorbenen Sohnes gibt es kleine Platinen, bestückt mit dem ATMEGA 88. Ich kenne mich damit nicht aus und frage, ob mir jemand weiterhelfen kann, worum es sich handelt und welchen Wert diese Platinen haben könnten. Ich vermute einen Zusammenhang mit einer Modellbahnsteuerung über die RS 232 Schnittstelle. Ich möchte sie gerne zugunsten seiner drei Kinder verkaufen. Es handelt sich um 17 bestückte, gleiche Platinen und 15 unbestückte, die er offensichtlich professionell herstellen ließ. Außerdem gibt es noch 8 Experimentierplatinen, mit denen ich ebenfalls nichts anzufangen weiß. Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Vielen Dank und schöne Grüße Rainer S..
Ich wünsche dir und den weiteren Angehörigen die notwendige Kraft um den Verlust zu überwinden. RS232 ist momentan nicht mehr so gebräuchlich, der wert der verbauten teile beträgt ca. 4€ je board. Da man den AVR runternehmen kann behaupte ich mal restwert 1-2€ je bestücktem board. Wenn du dir die mühe machst, die Prozessoren abzuziehen, zu testen und sauber zu verpacken, kannst du damit ggf momentan gute preise auf ebay erzielen.
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Es lohnt den Aufwand leider nicht... Vielleicht als Erinnerung wertvoller?
Tut mir leid, daß du dich unter derart traurigen Umständen hier meldest. Um so mehr, daß das was du da hast leider kaum was wert ist. Vor allem, wenn du keine Schaltungsunterlagen hast. Aus den Bildern kann ich jedenfalls nicht darauf schließen, was man damit machen könnte. Ich vermute mal, daß das eine Modellbahn mit Wechselstrom ist (wenn es tatsächlich für eine Modelleisenbahn gedacht war), die zwei Widerstände könnten zu einem Spannungsteiler gehören um die Spannung zu messen. Was das TO220-Teil unter dem Kühlkörper sein soll...keine Ahnung. Ein Spannungsregler vielleicht? Um die Schaltung aus dem zu messenden Signal zu versorgen? Ungewöhnlich, und dann würde ich doch noch einen Elko vermissen. Aber was auch immer es ist, der Materialwert ist tatsächlich unerheblich.
Nachtrag: Der TO220 ist tatsächlich ein Spannungsregler, jedenfalls steht das auf dem Bestückungsdruck in einem anderen Bild. Ich vermute, die Platine war mal als Steuerung für etwas gedacht, daß auf den Bilder noch nicht mit drauf ist. Der Stecksockel unter dem ATMega und die - von der RS233-Schnittstelle mal abgesehene Funktionslosigkeit - deutet jedenfalls darauf hin.
Das sind Boards zum Basteln und für Prototypen, ähnlich dem "Arduino Nano", allerdings mit RS232 Schnittstelle anstatt USB. Ich denke die kannst du so mit den Fotos bei Ebay rein stellen. Sie sind aussagekräftig genug. Das komplett bestückte Board würde ich auf einen Wert von 5 Euro einschätzen. Die leeren Platinen 50 Cent. Das weiße Board ist ein "Steckbrett" oder "Breadboard", etwa 1 Euro Wert.
Diese Platinen sind auch als Arduino-Boards nutzbar und wahrscheinlich auch so geplant worden. Er müsste noch irgend wo einen USBisp Programmer rumzuliegen haben um die Firmwar/Bootloader dort hoch spielen zu können. Die Boards werden etwa 2€ pro Stück bei der Herstellung gekostet haben, aber er hat ja auch Arbeit in das Design der Platine gesteckt. Die Platine ist sehr übersichtlich aufgebaut und daher ist sie auch gut nutzbar. Was auf der Platine drauf ist: - Hohlbuchsenanschluss - Gleichrichter - Spannungsregler um die Spannung auf 5V zu bringen - ATmega88 (2,50€ - 3€) - zwei Status-LEDs mit Vorwiderstand - Anschluss an den UART des Controllers über RS232 (Com-Port), also da ist ein UART<->RS232 Wandler drauf, anstatt dem UART<->USB-Chip. Es gibt Kabel die man da direkt ran machen kann, solche RS232-USB-Kabel die eigentlich fast jeder bei sich runzuliegen hat der irgend etwas mit Mikrocontrollern macht. So eine bestückte Platine kostet eigentlich allein für die Arbeit, weil man nicht mehr selber löten muss um die 15€ oder mehr. Was fehlt: - der 8MHz Quarz (nutze man bei der 3.3V Version) oder 16MHz (bei der 5V Version) Quarz - vielleicht ist kein Arduino-Bootloader drauf (weiß ich nicht), aber die Platine wurde ohne ISP-Schnittstelle erstellt, daher würde ich wetten dass er davon ausging dass er einen Boot-Loader auf die Platine schreibt und sie dann immer über ein RS232-USB-Adapterkabel mit einer neuen Firmware beschreibt. Die Platinen sind trotzdem gut nutzbar, gerade weil da nicht zu viel zusätzliches Zeug drauf ist. Wie alt sind seine Kinder? Also wenn ich Kinder hätte und etwas mit Mikrocontrollern / Arduino machen würde, dann würde ich wollen dass meine Kinder sich auch für das Thema interessieren ... allein um ein paar neue Ingenieure in die Welt zu setzen. :-) Ich finde es auch immer etwas merkwürdig/befremdlich wenn Kindern vor den Eltern sterben. Das fühlt sich ganz intuitiv nicht richtig an. Er hat aber drei Kinder. Eigentlich hat er schon alles richtig gemacht. Warum ist er eigentlich gestorben? Magst du drüber sprechen?
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Evtl. könnte man diesen TO damit glücklich machen: Beitrag "RS232 String per Taste auslösen" Gruß Jobst
Mike J. schrieb: > Er müsste noch irgend wo einen USBisp Programmer rumzuliegen haben um > die Firmwar/Bootloader dort hoch spielen zu können. Oder ATmega328P mit vorinstalliertem Bootloader einsetzen. Zur Zeit sind sie allerdings scheinbar überall ausverkauft. Mike J. schrieb: > So eine bestückte Platine kostet eigentlich allein für die Arbeit, weil > man nicht mehr selber löten muss um die 15€ oder mehr. Ja, wie auch die originalen vergleichbaren Arduino Boards. Allerdings wird man sie wohl kaum noch zu dem Preis los, denn nachgemachte Arduino Nanos gibt es zur Zeit ab etwa 3,00€.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Ja, wie auch die originalen vergleichbaren Arduino Boards. Allerdings > wird man sie wohl kaum noch zu dem Preis los, denn nachgemachte Arduino > Nanos gibt es zur Zeit ab etwa 3,00€. Eben. Und ein Nano hat ein quasi standardisiertes Design. Man findet sofort was dazu im Netz. Wo liegt welcher I/O, welcher Bootloader kommt da rauf usw. Für zweifuffzich kriege ich den Nano aus China. Dessen eventuelle Fallstricke kenne ich inzwischen (USB Treiber, eventuell fehlender Bootloader...) Von da her würde ich mir ohne Unterlagen keine fremde Eigenentwicklung ohne Doku antun. Auch wenn das sicherlich nicht das ist, was man als Erbe hören mag, aber es ist meine ehrliche Meinung.
Wühlhase schrieb: > Was das TO220-Teil unter dem Kühlkörper sein soll...keine Ahnung. > Ein Spannungsregler vielleicht? Könnte sein - da steht 7805 - kennt den jemand? ;-) Auch der MAX232 deutet auf 5V hin. Mike J. schrieb: > oder 16MHz (bei der 5V Version) Quarz Der ATmega328 verträgt dann auch gerne 20MHz. Mike J. schrieb: > die Platine wurde ohne ISP-Schnittstelle erstellt, daher würde ich > wetten dass er davon ausging dass er einen Boot-Loader auf die Platine > schreibt und sie dann immer über ein RS232-USB-Adapterkabel mit einer > neuen Firmware beschreibt. Oder er hat den Chip anstelle eines Bootloaders gleich mit seiner Software versehen. Gruß Jobst
Gerald B. schrieb: > Von da her würde ich mir ohne Unterlagen keine fremde Eigenentwicklung > ohne Doku antun. Wozu brauchst du für diese Schaltung eine Doku? Welcher Pin auf die Steckerleiste gelegt wurde, das steht auf dem Silkscreen drauf und die Beschaltung ist einfach die Grundbeschaltung (Spannungsregler, Quarz, Kondensatoren, RX und TX wurden für den UART-RS232 baustein genutzt). Eine LED ist direkt an der Versorgung dran (Power-LED) und die andere LED ist an PD2 dran. Was für eine Doku erwartest du? Man sieht alles.
Rainer S. schrieb: > welchen Wert diese Platinen haben könnten Du sitzt da nicht auf einem Schatz, schenk es jemandem. Aber es sind ordentlich gemachte sinnvolle Platinen, sei stolz auf deinen Jungen.
MaWin schrieb: > Du sitzt da nicht auf einem Schatz, schenk es jemandem. Sehe ich auch so. Zumal da einige Designmängel drauf sind. AREF hat Kurzschluß mit AVCC. Die Stützkondensatoren fehlen und am Eingang des Spannungsreglers sollten lt. Datenblatt mindestens 330nF sein. Kann man aber mit SMD-0805 nachrüsten.
Liebe Kommentatoren, ich bin überwältigt von der Resonanz auf meine Anfrage. Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Anteilnahme und die kompetenten Anmerkungen. Ich hatte schon vermutet, dass der finanzielle Wert überschaubar ist, aber zum Wegwerfen waren mir die Platinen zu schade, zumal auch ein Erinnerungswert in Ihnen steckt. Nochmals vielen Dank und schöne Grüße Rainer S.
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