Hallo euch allen, seit einiger Zeit habe ich eine Idee für ein FPGA-Dev-Board, was ich "Mister für Arme" nenne. Es soll einen Lattice ecp5 mit 85k Logikelemente haben. Diesem stehen meiner Vorstellung nach 64MB oder 128MB SDRAM (ich tendiere zu 128MB) bei. Dazu soll ein Connector für ein Raspberry Pi dazukommen, über denn man diesen programmieren und flashen kann. Theoretisch könnte man auch einen Mikrocontroller nehmen, aber in der Situation, in der wir uns befinden, wäre das etwas problematisch. Aber Raspberry Pi's wären da einfacher, weil 1. viele haben noch mindestens einen zu Hause und 2. hier und da ist noch was zu bekommen ist, zwar nicht zum aller günstigsten Kurs, aber aber auch nicht Region Niere verkaufen. 3. Man kann Notfalls auch einen anderen SBC nehmen, nur muss man auf das Pinout achten. Desweiteren hat man dadurch ein "All-in-one"-System, wo man darauf alles nötige hat. Das ganze ist Primär ein Dev-Board, aber der soll wie anfangs erwähnt ein "Mister für Arme" sein, also es soll auch auf Retro-Gamer abzielen. Man könnte jetzt fragen, warum noch so ein System, aber die die Antwort ist im "Mister für Arme". Ein DE-10 Nano hat mal etwa 130€ gekostet, inwischen aber ehr 200€. Hinzu kommt, das man paar Sachen kaufen muss, wenn man es wirklich in voll ausnutzen will wie RAM und dem IO-Board mit SD-Kartenslot. Ich ziele auf 50€ bis 70€ ab, deswegen "für Arme". Ein großen Teil der Kosten nimmt der ECP5 mit 30€ ein, der RAM je nach Größe im Schnitt 10€ (wenn man mit 64MB geht). Mit dem RAM könnte man auch gucken, ob man nicht die Module vom Mister nicht nimmt oder Notebook SDRAM. Ich hab mir gedacht, man könnte noch zusätzlich einen ICE40 FPGA mit 1k Logikelementen, der primär für die Komunikation zwischen Raspberry Pi, ecp5 FPGA, Gamecontrollern und Displays verantwortlich ist. Ich hab mir gedacht, das man so ein Parallel RGB, VGA und SPI Display am Pi haben kann, worauf der Pi und der FPGA zugreifen können, ohne das jedes mal ein Teil des FPGA nur für diese Interfaces draufgehen. (Warum SPI-Display? Damit man auch ein Handheld bauen kann). Oder man kann die GPIOs des Pi's komplett an den ecp5 durchreichen (Der ICE40 übernimmt dann aber immer noch die Displaycontroller). Der ICE40 ist nur eine optionale Überlegung, aber der kostet nur 3 bis 4 Euro, aber es sind zusatzkosten, aber ich bin mir da nicht sicher. Diese paar Euro könnte man einsparen, oder in den Ram stecken. Was ist eure Meinung dazu? Habt ihr weitere Ideen?
Wer entwickelt und baut das zu welchen Kosten?
Ausserdem frage ich mich, wie Platinen ohne Absätze wohl aussehen....
R4pt0r schrieb: > Was ist eure Meinung dazu? Zum Booten des FPGAs einen dreiviertel GHz-Rechenboliden getaktet mit einer Frequenz, von der ein FPGA nur träumen kann? Auf die Idee wäre ich jetzt nicht auf Anhieb gekommen. > man könnte noch zusätzlich einen ICE40 FPGA mit 1k Logikelementen Hat das FPGA zu wenig Pins/Balls? > der primär für die Komunikation zwischen Raspberry Pi, ecp5 FPGA, > Gamecontrollern und Displays verantwortlich ist. Wenn ich einen annähernd GHz Rechner drauf habe, dann darf da nicht ein kleines FPGA als Bremse in Richtung des "eigentlichen" FPGAs drin sein. Sondern da muss ich mit einem anständig schnellen Bus auf dem Niveau von PCIe mit dem FPGA kommunizieren können. > Ich ziele auf 50€ bis 70€ ... ECP5 mit 30€ .. RAM im Schnitt 10€ Die restlichen Bauteile, die Platine, die Bestückung, der Test, das Handling und die Entwicklung von Beispielanwendungen zum "Anfixen" dürfen dann 10€ kosten? Und das bei relativ geringen zu erwartenden Stückzahlen... Ich denke, du musst da mal deine Träume strukturieren, ein Factsheet oder Datenblatt daraus machen und herumfragen, ob jemand sowas brauchen könnte und was es ihm wert wäre.
Faustregel Herstellungskosten x4 = Verkaufspreis um nach Entwicklungskosten und Vertriebskosten noch ein bisschen zu verdienen. Selbst wenn Du freiwillige Mitstreiter findest und auf Gewinn verzichtest wirst du wahrscheinlich die aktuellen Preise für einen DE-10 Nano nicht unterbieten können. Und da selten der erste Schuß sitzt rechne mit vierstelligen Kosten für Prototypen und langen Verzögerungen. Mit Pech ist die Chipkrise vorbei bevor du fertig bist.
Es gibt bereits die ul3xs von Radiona (hinter denen ein gewaltiges Team steckt). Die wuerde ich mir erst mal genau ansehen, Komplexitaeten abschaetzen, und dann nochmal ueber die Buecher gehen, denn die Rechnung stimmt so nicht. Alle me-too-Ansaetze, die nicht 'keep it simple' sind, sind gemaess den obigen Hinweisen einiger Kommentatoren typischerweise zum Scheitern verurteilt. Apropos: Wenn ich schon RPi lese, ist bei mir das Interesse schnell verflogen.
Wer etwas so schlecht dokumentiertes wie einen RPi an einen FPGA anschliessen will, hat nicht alle Latten am Zaun. Und Lattice hat bei mir sowieso Hausverbot! Frohe Weinachten!
Lothar M. schrieb: > Wenn ich einen annähernd GHz Rechner drauf habe, dann darf da nicht ein > kleines FPGA als Bremse in Richtung des "eigentlichen" FPGAs drin sein. > Sondern da muss ich mit einem anständig schnellen Bus auf dem Niveau von > PCIe mit dem FPGA kommunizieren können. Ein guter Einwand. Aber nur der Raspberry Pi 4 Compute Module hat PCIe und ich werde einen ecp5 ohne SERDES nehmen. Theoretisch könnte man eine Variante machen, die so ein Compute Module aufnimmt, aber 1. ich hab kein Compute Module 4, und 2. Viel Spas eines zu bekommen, sind weitestgehend vergriffen oder extrem teuer. Lothar M. schrieb: > Die restlichen Bauteile, die Platine, die Bestückung, der Test, das > Handling und die Entwicklung von Beispielanwendungen zum "Anfixen" > dürfen dann 10€ kosten? Ich will auf dem Board neben dem FPGA, Flash, Connectoren und Spannungsversorgung und eventuell dem eventuellen DRAM nichts weiteres draufpacken. Kein Gyroskop, grosartig LEDs oder onboard Display. Vielleicht ein DAC für VGA, aber dieser wird mit Widerständen gelöst, die wo anders auch auf dem Board zu finden sein werden. Lothar M. schrieb: > Hat das FPGA zu wenig Pins/Balls? Stimmt auch wieder, also ICE40 weg. Cartman schrieb: > Wer etwas so schlecht dokumentiertes wie einen RPi Der SoC ist nicht der am beste dokumentierte von allen, aber dafür Support in Form von Software (OS und Co) gut. Die ganzen China-Boards mit ihren Allwinner (und Rockchip) SoC's haben besser dokumentierte SoC's, aber wenn es um Sofware geht, naja. Und andere SoC's wie von NXP sind auf Boards, wo beim Preis noch eine 0 am Ende dazu kommt. Cartman schrieb: > einen RPi an einen FPGA > anschliessen will, hat nicht alle Latten am Zaun. Dann sind so einige, die nicht mehr alle Latten am Zaun haben wie der Macher von diesem Board: https://blackmesalabs.wordpress.com/2017/02/07/icezero-fpga-board-for-rasppi/ oder von diesem Board: http://icoboard.org/ Cartman schrieb: > Und Lattice hat bei mir sowieso Hausverbot! Bei mir nicht. Die ICE40 und ECP5 FPGAs sind die einzigen mir einer vollständigen Open Source Toolchain, weswegen ich bei meinem Board den ECP5 nehme und nicht mit etwas anderen.
Wieso überhaupt getrennt einen quasi Computer mit CPU und FPGA? Wieso kein SoC wie Zynq? Also was glaubst du damit zu lösen was es noch nicht gibt?
> der Macher von diesem Board Ein oder zwei Schwalben machen noch keinen Sommer. > einer vollständigen Open Source Toolchain Was soll daran besser als Quartus Pro 21.4 sein? Weil es Open ist? Hast du es schon mal selber gebaut? Weil man im Quelltext suchen muss, was die Dokumentation nicht hergibt?
> Der Preis?
Gute Frage!
Naechste Frage.
Mann redet ueber seine Konditionen doch nicht.
Cartman schrieb: > Wer etwas so schlecht dokumentiertes wie einen RPi an einen FPGA > anschliessen will, hat nicht alle Latten am Zaun. > Und Lattice hat bei mir sowieso Hausverbot! Uiuiui, was haben wir denn gegen Lattic? So schlecht dokumentiert ist der RsPi nicht, finde ich und was soll man da auch wissen? Man schaut vom BS runter auf die Pins, geht alles. R4pt0r schrieb: > seit einiger Zeit habe ich eine Idee für ein FPGA-Dev-Board, Diese Idee hatten andere auch schon: https://shop.trenz-electronic.de/de/TE0726-03-41C64-A-ZynqBerry-SoC-Modul-mit-Xilinx-Zynq-7010-Raspberry-Pi-2-kompatibel
> Zum Booten des FPGAs einen dreiviertel GHz-Rechenboliden getaktet mit > einer Frequenz, von der ein FPGA nur träumen kann? Auf die Idee wäre ich > jetzt nicht auf Anhieb gekommen. Vielleicht soll es ja unter Python laufen. :-D Mir leuchtet ja der Sinn irgendwelcher Hersteller/Demo-Boards fuer Firmen oder Studenten ein. Aber so auf Bastlerlevel, sollte man da nicht zuerst mal klaeren was man genau mit dem Board machen will? Also die Frage nach dem Sinn des Lebens? Hinzu kommt noch das ich moeglichst kleine Boards die man mit Pfostenstecker irgendwo draufstecken kann dann sinnvoller finde. Einfach deshalb weil der FPGA Kram ja teuer und intellektuell aufwendig ist und man denn dann auf mehrere eigene Bastelboards stecken kann. Olaf
> Uiuiui, was haben wir denn gegen Lattic?
Wer noch ein paar isp1016/2032/... hat, weiss warum.
Ich hab den Schaltplan für die erste Version gemacht. Ich hab als Basis mitunter den Schaltplan vom Hackaday Badge 2019 und die Checkliste von Lattice (aber nur einen kleinen Teil davon, weil ich die nicht-5G Variante nehme und das meiste auf die SERDES eingeht, die aber ihr nicht gibt). Ich habe für diese Version keinen RAM, damit ich eine Fehlerquelle weniger habe und damit ich das Board etwas "algemeiner" verwenden kann. Stromversorgung sind für das erste für 3.3v und 2.5v klassische AMS1117 (oder was man so grad bekommt). Leider gibt es keine AMS1117 für 1.1v und 1.2v sind ausserhalb von den 5%, also werde ich testweiße den M3406 nehmen. Ich hatte ursprünglich die kurz Idee, einen AMS1117-1.5 oder AMS1117-1.2 zu nehmen und dahinter eine Schottky-Diode zu hängen, damit ich auf 1.1v etwa komme, aber paar Sekunden später hab ich mich dagegen entschieden. Fürs erste hab ich im Schaltplan den ECP5 in csfBGA-285 drinnen, aber überlege denn gegen einen in caBGA-381 zu tauschen. Ich wollte nur fragen, ob ich im Bereich der "Config"-Pins und dem Flash und eventuell gravierendes übersehen habe und ob ich bei denn Pins eventuell etwas übersehen habe (das bestimmte Pins nicht genutzt werden dürfen), Pinout aber in dem Bereich wird sich (garantiert)ändern, damit ich nicht eine Leiterbahn "quer" über die ganze Platine ziehen muss. Der Schaltplan ist noch nicht aufgeräumt, deswegen ist noch einiges "zusammengeknubelt".
R4pt0r schrieb: > ürs erste hab ich im Schaltplan den ECP5 > in csfBGA-285 drinnen, Der hat doch 0.5mm Pitch, das willst Du nicht ohne Not (macht die Platine teuer).
Natürlich nicht, aber guck dir den Schaltplan an. Das sieht nicht so wirklich ernst gemeint aus. Die paar Kondensatoren an den Versorgungen sind eher ein schlechter Witz. Kein ESD Schutz an den IOs wie den PMODs. Keine Schutzbeschaltung für VCC, keine Bauteilbezeichnungen für die Taktgeber, Flash, ... da kann man dann auch nicht prüfen ob die Pegel passen. Ist eben ein Anfang, aber da wird sich noch einmal Alles ändern.
Solange Du nicht definierst, welches Retro du darauf machen willst und welches nicht, wird das nix mit einer sauberen und preisbewussten Konstruktion. Dein Ansatz, keine dedizierte CPU vorzusehen sondern diese mit einem FPGA nachzustellen ist bekanntermassen die teuere Variante. Also, lege fest welche Systeme du nachstellen willst, IMHO sollte man dazu mindestens eine Entscheidungslinie zwischen 8 bit und 16 bit legen. Also zwischen Commodore C64 als 8 bit system und Commodore aMIGA 500. Natürlich kann man auch noch in richtung 32bis systeme wie Acorn Archimedes oder Amiga 3000 schielen, aber spätestens dann sprengt die Einschränkung auf CPU-Emulation den Kostenrahmen und es führt nicht wirklich ein (kostengünstiger) Weg an einer halbwegs originallen (ASIC) 32bit CPU wie 68020 oder 68040 (FPU) vobei. So mal zur Einordnung, so ein 68040 hat ca. 16 mal soviel Transistoren wie ein 68000 und schon ein 68000 braucht einen mittel- bis großen LowEnd FPGA zum Nachbau. Hast Du schon mal eine Probesynthese einer Retro-geeigneten 16bit CPU für den Lattice durchgeführt? Oder wenigstens für das 8 bit urgestein 6502? Manchmal scheitert es schon an der Anzahl der IO-Pins, während der 6502 im 40-Pin Gehäuse daher kommt, ist es beim 68020 eines mit 169 Anschlüßen.
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