Ich möchte ein bisher existierendes prototypboard extrem verdichten. Was bisher stört sind programmierverbinder für jtag und pdi, die recht viel Platz wegnehmen. Wie löst ihr das insbesondere für die Fertigung kleinerer Serien so um die 100 Stück? Ich dachte an einzelne Testpunkte direkt in der Leiterbahn. Man bräuchte dann nur federkontakte. Habe aber keine gefunden und eine entsprechende adapterplatine samt kontakteinrichtung müsste man sich ebenfalls basteln.
Andre J. schrieb: > Habe aber > keine gefunden und eine entsprechende adapterplatine samt > kontakteinrichtung müsste man sich ebenfalls basteln. Deutsch und Qualität: INGUN Ansonsten gibt's die auch im 100er Pack bei Ali für ein paar Dollar. Und ja, das Gegenstück mit den Pogopins müsste man auch erstellen. Aber nur einmal. Wir nutzen TagConnect für SWD/JTGAG und Debug-UART. Die Gegenstücke sind teuer, dafür 0€ aufm Board.
Andre J. schrieb: > Ich dachte an einzelne Testpunkte > direkt in der Leiterbahn. Man bräuchte dann nur federkontakte. Habe aber > keine gefunden und eine entsprechende adapterplatine samt > kontakteinrichtung müsste man sich ebenfalls basteln. Ja, genau so wird das gemacht. Die Entwicklung ist nicht mit dem Verkaufsprodukt alleine getan: da gehören spezifische Produktionshilfsmittel genauso dazu. Vom Layout der ProduktPCB wird das "Nagelbrett"/"Fakirplatte" abgeleitet: an den passenden Stellen sog. Pogo-Pins kontaktieren das Produkt zum Testen/Flashen/usw. Natürlich wird da auch ein entspr. mechanischer Rahmen benötigt worin per Hebelmechanik eine ProduktePCB auf die Kontaktfedern temporär fixiert werden kann. Für kleinste Serien kann als Nagelbrett auch eine überzählige ProduktPCB genommen werden, welche anstelle der regulären Bauelemente an den Passenden Stellen die PogoPins hingebastelt bekommt. Dazu halt die nötigen zusätzlichen Löcher von Hand bohren und störende Leiterzüge durch zerkratzen isolieren + weiter nötige Verbindungen fädeln...
PogoPins gibt es in unterschiedlichen Durchmesser, Längen und mit unterschiedlichen Kontaktkopfformen. Je nach dem ob bestückte/unbestückte Lötaugen/Pads oder sonst wie blanke Leiterzüge zu kontaktieren sind. Die Trägerplatten der Nadeladapter müssen nicht zwingend PCBs im eigentlichen Sinne sein: Hartpapier oder PVC Plattenmaterial -gerne auch 5mm oder gar dicker- einfach mit den selben (oder reduzierten/angepassten) Bohrdaten der ProduktPCB unter der Koordinatenbohrmaschine bearbeiten. Die PogoPins einfach frei verdrahten/fädeln, z.B. an ein vielpoligen Stecker am Rand der Trägerplatte.
Andre J. schrieb: > Man bräuchte dann nur federkontakte. Habe aber > keine gefunden Federkontakte gibt es natürlich, aber nicht in beliebig klein, irgendwo muss ja die Feder noch Platz haben. Noch kleiner geht ein Verbinder in Miniaturausführung, z.B. Rastermass 1mm, dafür muss man sich halt ein Adapterkabel basteln. Federkontakte sind in einer Serie natürlich am billigsten, da man auf der Platine nur Pads braucht. Georg
Danke habe mir die fixtures von der Firma mal angesehen. Sieht sehr hochwertig aus allerdings auch nicht günstig. Bin nicht sicher, ob sich das für die Stückzahl lohnt.
Sebastian R. schrieb: >> Habe aber >> keine gefunden und eine entsprechende adapterplatine samt >> kontakteinrichtung müsste man sich ebenfalls basteln. > Deutsch und Qualität: INGUN Stimmt, die lassen sich ihre Stifte gut bezahlen, aber man erspart sich viel Ärger. Ich hoffe, Ihr habt definierte Prüfpunkte auf der Leiterplatte und Zentrierbohrungen vorgesehen? Wenn Andre schreibt "extrem verdichten" und ihm Steckerchen im 2,54er Raster zu groß sind, muß man auf den Zehntelmillimeter landen - das geht nicht mehr über die Außenkontur einer Platine. Andre J. schrieb: > Danke habe mir die fixtures von der Firma mal angesehen. Sieht sehr > hochwertig aus allerdings auch nicht günstig. Günstig sind die schon, wenn man Lebensdauer und Fertigungsausfälle wegen mäßiger Qualität anderer Hersteller einrechnet. Wir haben Nadelkontaktierungen selbst gebaut, präzise mit Gleitführungen saß der Mechaniker da immer deutlich zweistellige Stunden dran. Im Anhang eine Hau-Ruck Lösung, wo es auf Landegenauigkeit nicht ankommt, die habe ich aus der Bastelkiste an der Heimbohrmaschine gemacht. So gehört sich das nicht wirklich, aber es zeigt das Prinzip: Unten wird der Prüfling eingelegt und von oben fährt man sauber parallel die Stifte ran, Querbelastung mögen die nicht.
Andre J. schrieb: > Habe aber keine gefunden ... Kann ich gar nicht glauben https://www.amazon.de/dp/B07SHCFYDL > ... und eine entsprechende adapterplatine samt kontakteinrichtung > müsste man sich ebenfalls basteln. Wenn du deine Testpunkte linear auf einen 100 mil Raster legst, tut es eine Lochrasterplatine als Träger.
Georg schrieb: > Federkontakte gibt es natürlich, aber nicht in beliebig klein, irgendwo > muss ja die Feder noch Platz haben. 50mil Abstand zwischen zwei Testpunkten sind mit Federkontakten kein Problem, wenn es wirklich klein sein muss, gibt es auch noch Starrnadeladapter. Der TO scheint aber genügend Platz für Testpunkte zu haben, er benötigt eine entsprechende mechanische Vorrichtung. Wir haben vor vielen Jahren beispielsweise einen solchen Adapter für eine Kleinserie anfertigen lassen und selbst verdrahtet: https://www.gps-prueftechnik.de/DE/pruefadapter/mechanische-adapter/serie-wa-m-12xx/ Ich denke wenn man sich nicht selbst um die Mechanik kümmern möchte, ist dies eine preiswerte Alternative zu den großen Adaptern von Ingun und co. Vielleicht kommt auch eine Lösung von Tag-Connect in Frage: https://www.tag-connect.com/ Oder die Low Cost Lösung SOICbite: https://hackaday.com/2019/06/13/soicbite-a-program-debug-connector-for-an-soic-test-clip/
Andre J. schrieb: > Wie löst ihr das Indem ich erstmal Informationen sammle. Was für CPU, welche Platinenabmessungen, wieviel Pins sind herauszuführen?
Hier oder im eevblig Forum gibt es einen Vergleich der footprints solcher Kontaktlösung en
Andre J. schrieb: > Wie löst ihr das insbesondere für die Fertigung > kleinerer Serien so um die 100 Stück? Bei nur rund 100 Stück kommt da noch ganz normal ein Wannenstecker im 2,0-mm-Raster dran. Wenn es eng wird, in Leiterplattenkantenmontage. Bei den kleinen Stückzahlen lohnt es sich nicht, einen teuren Adapter zu planen und zu bauen.
Walter T. schrieb: > Andre J. schrieb: >> Wie löst ihr das insbesondere für die Fertigung >> kleinerer Serien so um die 100 Stück? > > Bei nur rund 100 Stück kommt da noch ganz normal ein Wannenstecker im > 2,0-mm-Raster dran. Wenn es eng wird, in Leiterplattenkantenmontage. Bei > den kleinen Stückzahlen lohnt es sich nicht, einen teuren Adapter zu > planen und zu bauen. Agree - für 100 Stück ist ein Nadeladapter absolut 'overkill'. Bevor man so was entscheidet, sollte man sich mal umsehen, wie das andere machen. Bei "altem Geraffel" aus dem IT/TK-Bereich hatte ich als PDI meist eine serielle Schnittstelle (TTL) gefunden, auf Pfostenstecker (4-pol aufwärst, oft auch codiert). Bei meinem exAG waren es 10-polige Wannenstecker, auf allen relevanten Geräten einheitlich. Wenn ernsthafte Rechner ins Spiel kommen, auf jeden Fall JTAG drauf. Die Stecker in 2.54mm TH (ev. ohne Gehäuse?) - dann kannst immer noch auf Nadeladapter umbauen, falls die Stückzahlen mal in die 1000 gehen. PDI/JTAG würde ich immer auf die Zukunft gerichtet auslegen - einheitlich für möglichst viele Geräte. Das zahlt sich aus, in der Entwicklung aber auch im Service (!) - und in der Fertigung sowieso.
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