Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik unbekanntes Bauteil


von Peter N. (alv)



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Hi

In meiner Oldi-Kiste habe ich folgendes Bauteil gefunden (Beispielbild), 
leider ohne jede Beschriftung.

Vermutlich ein Thyristor.
Kann man anhand der Gehäuseform auf die ungefähren Daten schließen?
Thyristoren mit EXAKT dieser Bauform (abgeknicktes Gate, Form der 
Kathoden-Lötöse) gibt es scheinbar nicht so viele...

von MaWin (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Vermutlich ein Thyristor.

Genau. Oder TRIAC. Oder GTO.

> Kann man anhand der Gehäuseform auf die ungefähren Daten schließen?

Nein, wenn älter dann nicht unbedingt besondes hoch.

von Sammeltier (Gast)


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Peter N. schrieb:
> gibt es scheinbar nicht so viele...

Oh doch°

von Jens G. (jensig)


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Peter N. schrieb:
> In meiner Oldi-Kiste habe ich folgendes Bauteil gefunden (Beispielbild),
> leider ohne jede Beschriftung.

Schlecht ...

> Vermutlich ein Thyristor.

... oder Triac.

> Kann man anhand der Gehäuseform auf die ungefähren Daten schließen?

Strommäßig dürfte der auf alle Fälle zweistellige Ampere-Zahlen 
aushalten. Spannungsmäßig kann das aber alles mögliche sein (100V, aber 
auch >1000V).

> Thyristoren mit EXAKT dieser Bauform (abgeknicktes Gate, Form der
> Kathoden-Lötöse) gibt es scheinbar nicht so viele...

Doch, die gab, und gibt es mehr als genug, aus allen Teilen der Welt ...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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"ohne jede Beschriftung" = Ausschuss.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Jens G. schrieb:
> Doch, die gab, und gibt es mehr als genug, aus allen Teilen der Welt ...

Hi,
hier ein alter Beitrag dazu:
Beitrag "Suche Datenblatt Triac TC122-25-6-4 alias TW 18N6"

Das Bauteil im Bild vom TO oben sollte getestet werden.
Ob Triac oder "nur" Thyristor.
Wie man das macht mit 9V Batterie, kommt gleich.
Wenn bei Umpolen auch getriggert wird, ist's wohl ein Triac.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Das Gehäuse ist wohl TO48, da gibt (gab) es eine ganze Reihe von 
Bauteilen.

https://www.mouser.de/c/i/semiconductors/discrete-semiconductors/thyristors/scrs/?package%20%2F%20case=TO-48

von Peter N. (alv)


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Ich habe mal die anderen angesehen: Keiner hat eine Bezeichnung und die 
sehen aus, als hätten sie nie eine gehabt...

Der Gewindebolzen ist übrigens M6.

von michael_ (Gast)


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Kann das DDR sein?
5 Stck. ST108 u. ST111 ?

von Nautilus (Gast)


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michael_ schrieb:
> Kann das DDR sein?

Weil das Datenblatt mit kyrillischen Buchstaben nur der gelernte Ossi 
lesen kann???
Die normalen Typen aus der DDR hatten auch eine Beschriftung mit der 
Typenbezeichnung.
Bei "Pulver und Blei"-Betrieben gab es Bauelemente, die zur Verwirrung 
des Klassenfeindes keine Bezeichnung trugen.

von Jens G. (jensig)


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Nautilus schrieb:
> Weil das Datenblatt mit kyrillischen Buchstaben nur der gelernte Ossi
> lesen kann???

Nein, weil es nicht um den Russen-Typen geht ...

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Eben.
Deshalb wollte ich wissen, ob es aus den neugeborenen oder gebrauchten 
Bundeländern ist.
Das Gefasel vom Nautilus nutzt da gar nichts.

Das Beutelheft habe ich hier.

von c-hater (Gast)


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MaWin schrieb:

> Genau. Oder TRIAC. Oder GTO.

Da ein Thyristor-Symbol aufgedruckt ist, wird's aller Wahrscheinlichkeit 
nach wohl auch ein Thyristor sein...

Die Frage ist halt nur noch: welcher genau. Ich habe in meiner Kiste ein 
paar mit sehr ähnlichem (aber nicht identischem) Package, die haben auch 
alle ein Thyristersymbol aufgedruckt. Zusätzlich aber noch etwas Text.

von Peter N. (alv)


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c-hater schrieb:
> Da ein Thyristor-Symbol aufgedruckt ist,

Ich schrieb doch "Beispielbild".
Auf meinem Bauteilen ist absolut gar nichts aufgedruckt und es sieht so 
aus, als wäre auch nie etwas aufgedruckt gewesen.

von H. H. (Gast)


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Peter N. schrieb:
> c-hater schrieb:
>> Da ein Thyristor-Symbol aufgedruckt ist,
>
> Ich schrieb doch "Beispielbild".
> Auf meinem Bauteilen ist absolut gar nichts aufgedruckt und es sieht so
> aus, als wäre auch nie etwas aufgedruckt gewesen.

Leere Muster?

von michael_ (Gast)


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Peter N. schrieb:
> und es sieht so
> aus, als wäre auch nie etwas aufgedruckt gewesen.

Na, was denn nun?
Ost oder West?

von Jens G. (jensig)


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michael_ schrieb:
> Peter N. schrieb:
>> und es sieht so
>> aus, als wäre auch nie etwas aufgedruckt gewesen.
>
> Na, was denn nun?
> Ost oder West?

Du machst bei einem nicht vorhandenen Aufdruck auch noch einen 
Unterschied zw. Ost und West. Nun ja, es ist vermutlich ein nicht 
vorhandener Ost-Aufdruck ...

von michael_ (Gast)


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Nee, aber wenn er Mainz sagt, dann ist es nicht der Bastlerbeutel.

Und ich brauchte mir nicht die Mühe machen zu recherchieren.

Ich habe diesen Beutel und vermute, die Bauteile sind daraus.
Es sind 5 Stck. von Stahnsdorf.

Mindestens 400V, 3A und der Zündstrom kleiner als 100mA.
Ich wollte es schon einscannen, habe es aber im Netz gefunden.

http://www.blunk-electronic.de//BB/pdf/Bastlerbeutel_Thyristoren.pdf

Auch wenn es nicht zutreffen sollte, ist es vielleicht von Interesse.

von Peter N. (alv)


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MaWin schrieb:
> Genau. Oder TRIAC. Oder GTO.
Was ist ein GTO? kenne ich nur als Auto...

H. H. schrieb:
> Leere Muster?
Schwellspannung zwischen GK = 0,108V, KG = 0,112V.

Wie die Teile zu mir fanden (Flohmarkt, Nachlaß?), woher sie 
ursprünglich stammen und wie alt sie sind, weiß ich nicht. jedenfall 
liegen sie schon einige Jahre bei mir rum.

Mögliche Indizien für Alter und Herkunft:
In der gleichen Schachtel lagen noch ITT ZX3,9 im M4 Schraubgehäuse, 
1N5402 7914, 1N4148 mit Farbringen (solche hatte ich in der Lehre vor 45 
Jahren), bei denen hat sich der Klebstoff der Gurte inzwischen soweit 
aufgelöst, daß die 4148 von selbst aus den Gurten fallen...

von H. H. (Gast)


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Peter N. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Genau. Oder TRIAC. Oder GTO.
> Was ist ein GTO? kenne ich nur als Auto...

Übers Gate abschaltbarer Thyristor.


> H. H. schrieb:
>> Leere Muster?
> Schwellspannung

<Nase rüpmpf>


> zwischen GK = 0,108V, KG = 0,112V.

Also wohl ein Triac.

von Volker S. (sjv)


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Peter N. schrieb:
> In meiner Oldi-Kiste habe ich folgendes Bauteil gefunden (Beispielbild),
> leider ohne jede Beschriftung.

Der ganze Thread ist sinnlos, da kein Originalbild.

von Peter N. (alv)


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Einfacher Zündversuch:
12V über Widerstand, Led und Bauteil, G an Schraubbolzen.

 + Bolzen - Lötöse: Led leuchtet, solange G an Bolzen.
 - Bolzen + Lötöse: Led leuchtet, solange G an Bolzen.
Also Triac mit zu geringem Haltestrom.


Wobei ich bei Triacs noch ein Verständnisproblem habe: Wie werden die 
gezündet?
Einmal wie Thyristoren (+Anode, -Gate-Anode) +G nach GA.

Aber wie ist es bei anderer Polung (-Anode, +GA)? -G nach GA? +G nach A? 
...

von Peter N. (alv)


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Volker S. schrieb:
> da kein Originalbild.

Wozu Originalbild?
Das Teil sieht GENAU SO aus, wie auf dem Beispielbild, nur das 
Thyristor-Symbol muß man sich wegdenken.

von H. H. (Gast)


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Es gibt beim Triac weder Anode, noch Kathode!

Gesteuert wird durch einen Strom von Gate nach MT1. Normale Triacs 
zünden bei drei von vier möglichen Kombinationen der Richtungen von 
Steuer- und Laststrom, besondere auch im vierten Quadranten.

von Karl B. (gustav)


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H. H. schrieb:
> Es gibt beim Triac weder Anode, noch Kathode!

Hi,
den Einwand hatte ich erwartet. Daher hatte ich in das Bild A1 und A2 
(und natürlich G) in lateinischen Lettern reinkopiert. [Übrigens war das 
ja genau damals meine Frage, wo nun genau A1 und A2 sind im russischen 
Schaltbild.] 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/545206.jpg
Im Thread hier:
Beitrag "Re: unbekanntes Bauteil"

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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H. H. schrieb:
> Es gibt beim Triac weder Anode, noch Kathode!

Ein Triac hat gleich 2 Anoden! Da ich mir aber nie merken kann, welche 
A1 und A2 ist, und im Vergleich zum Tyristor, habe ich die Anode, an der 
im Schaltzeichen das Gate sitzt, einfach Gate-Anode genannt.

von michael_ (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Volker S. schrieb:
>> da kein Originalbild.
>
> Wozu Originalbild?
> Das Teil sieht GENAU SO aus, wie auf dem Beispielbild, nur das
> Thyristor-Symbol muß man sich wegdenken.

Das ist ein photogeschppter Thyristor.
Sei damit zufrieden.

Natürlich kann man grob die Daten feststellen.
Auch die Sperrspannung.

von MaWin (Gast)


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michael_ schrieb:
> Natürlich kann man grob die Daten feststellen.
> Auch die Sperrspannung.

Bloss: wozu ?

So ein Bauteil ist in neu mit Datenblatt und 'Garantie' nicht so teuer.

Man kann das unbeschriftete Altteil auch einfach wegwerfen. Eine reale 
sinnvolle Verwendung gibt es dafür sowieso nicht mehr.

Experimente mit Thyristoren, ok, aber zum Experimentieren ist er ja 
gerade zu faul, sonst wusste er schon ob es sich wie ein TRIAC oder 
Thyristor verhält, welchen Zundstrom es braucht und welchen Haltestrom 
es hat.

von michael_ (Gast)


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Und ein Bild zu machen überlebt er nicht :-)

Russen, DDR, Tesla Typ ist es sowieso nicht, die haben nie so geglänzt.

von michael_ (Gast)


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von michael_ (Gast)


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von Karl B. (gustav)


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Peter N. schrieb:
> Ein Triac hat gleich 2 Anoden! Da ich mir aber nie merken kann, welche
> A1 und A2 ist, und im Vergleich zum Tyristor, habe ich die Anode, an der
> im Schaltzeichen das Gate sitzt, einfach Gate-Anode genannt.

Beliebig ist das keineswegs:
Nicht jeder Triac kann zum Beispiel "Vierquadrantentriggerung":
http://datasheet.datasheetarchive.com/originals/distributors/Datasheets-NXP/DSANXP0100024.pdf

ciao
gustav

von H. H. (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Ein Triac hat gleich 2 Anoden!

Nur weil manche ahnungslose die so bezeichnen.

von Peter N. (alv)


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H. H. schrieb:
> Nur weil manche ahnungslose die so bezeichnen.

Ich behaupte jetzt einfach mal, die Bezeichnung A1 und A2 bei Triacs ist 
älter als MT1 und MT2...

von H. H. (Gast)


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Peter N. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Nur weil manche ahnungslose die so bezeichnen.
>
> Ich behaupte jetzt einfach mal, die Bezeichnung A1 und A2 bei Triacs ist
> älter als MT1 und MT2...

In dem Fall: A=Anschluss

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