Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welches Speicheroszilloskop kaufen?


von Top S. (topsoft)


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Hallo,

heute hat mein Peaktech 1255 die Arbeit eingestellt. Das gute Stück ist 
von 2014 und hat nur ca. 100 Betriebstunden drauf. In 2020 musste schon 
einmal des Display getauscht werden. Man kann sagen ich bin damit nicht 
zufrieden.

Nun muß zeitnah Ersatz her. Ich liebäugel als "ambitionierter Bastler" 
mit einem RIGOL MSO5072. Das gibt es bei Reichelt ist aber leider gerade 
nicht lieferbar.

Bevor ich jetzt kaufe, wollte ich mal in die Runde fragen was ihr dazu 
sagt. Es stehen maximale 1000€ zur Verfügung.

Gruß Rene

von Jörg R. (solar77)


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https://www.welectron.com/Siglent-SDS2102X-Plus-Oszilloskop

Wäre mein Favorit, würde ich aktuell ein Oszi um die 1000,- Euro 
benötigen.

: Bearbeitet durch User
von Hermann S. (diphtong)


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von Pepe T. (pepe_t)


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FNIRSI-1014D

von Wolfgang (Gast)


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Top S. schrieb:
> Bevor ich jetzt kaufe, wollte ich mal in die Runde fragen was ihr dazu
> sagt. Es stehen maximale 1000€ zur Verfügung.

Ein bisschen kommt es sicherlich drauf an, was du damit vor hast. Legst 
du Wert auf mehr als zwei Analogkanäle, brauchst du eine große 
Speichertiefe, hättest du gerne Digitalkanäle und Logik Analysator mit 
drin (evtl. mit konfigurierbarer Schwelle), legst du Wert auf 
gleichzeitig hohe Abtastrate auf allen Kanälen, was hättest du gerne an 
komplexeren Triggermöglichkeiten, mit welcher Auflösung soll 
digitalisiert werden, wie groß soll der Bildschirm sein, hättest du 
gerne separate Knöpfe zur Einstellung von Y-Skalierung und Offset oder 
reicht es, wenn für alle Kanäle ein gemeinsamer verwendet wird, ...?

Du siehst, dass es da einige Kriterien für die Geräteauswahl gibt, die 
von deinem Anwendungsschwerpunkt und deinen Vorlieben abhängen.

von Totti (Gast)


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Hallo, ich hab kurz vor Weihnachten das Siglent SDS1102X-E gekauft.
Bin sehr zufrieden damit.
VG

von Murmeltier (Gast)


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Leg ein bisschen drauf oder spare und hole die bitte ein 4-Kanal Gerät.
Du wirst es noch bereuen und es dann auch öfters, als nur 1h im Monat 
benutzen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Top S. schrieb:
> Nun muß zeitnah Ersatz her. Ich liebäugel als "ambitionierter Bastler"
> mit einem RIGOL MSO5072. Das gibt es bei Reichelt ist aber leider gerade
> nicht lieferbar.

Wie von "Wolfgang" schon geschrieben kommt es sehr darauf an was du 
machen willst. Dann kann man eine Empfehlung geben. Um es mal grob 
einzugrenzen: Die Siglent Oszilloskope wie das SDS1104X-E sind bei den 
höchsten Verstärkungsfaktoren nach sich wiederholenden 
Erfahrungsberichten etwas rauschärmer als die Rigol Gegenstücke.

Dafür bieten die Rigol Gegenstücke im Digitalen Bereich und von den 
Funktionen etwas mehr.
Als jemand der ausschließlich Analogtechnik, möglicherweise auch mit 
extrem kleinen Signalen, macht wäre damit die Empfehlungsrichtung schon 
genau so klar wie für jemanden der ausschließlich Digitaltechnik machen 
will und sich Analog vielleicht mal anschaut ob die Versorgungsspannung 
halbwegs passt oder ob ein I/O Pegel stabil ist oder ungewollt 
schwingt...

Dazwischen muss halt jeder für sich selbst abwägen...
Zudem kommt noch die Bedienung dazu. Einige schwören auf das Siglent 
Bedienkonzept das sich ja sehr stark an LeCroy orientiert.
Andere verfluchen es und finden das des Rigol um Welten besser.
Ist reine Geschmackssache.

Aber um das klar zu sagen:

Murmeltier schrieb:
> Leg ein bisschen drauf oder spare und hole die bitte ein 4-Kanal Gerät.
> Du wirst es noch bereuen und es dann auch öfters, als nur 1h im Monat
> benutzen.

Dem kann ich mir nur zu 100% anschließen:
Wenn du auch nur ein wenig mit µC machen willst, dann hole dir in der 
heutigen Zeit auf jeden Fall ein Gerät mit VIER Kanälen.
Waren die Vierkanäler ganz früher beinahe unerschwinglich und nur in der 
absoluten Oberklasse der modularen Skopes verfügbar mit einem Preis der 
auch manchmal locker dem Zehnfachen eines hobbygeeigneten Zweikanalers 
entsprechen konnte, dann bis zum Anfang des letzten letzten Jahrzehnt 
immer noch massiv teurer als vergleichbare Zweikanalgeräte, so ist der 
Aufpreis heute derart Marginal das man kaum noch drüber sprechen muss.

Mit vier Kanälen kannst du dir schon viele serielle Schnittstellen 
komplett ansehen (bei den meisten Oszi-Modellen und häufigsten 
Schnittstellen auch gleich dekodieren) und noch eine Spannung oder 
einige Signale gleich dazu.
Selbst SPI mit drei Leitungen kannst du komplett ansehen und evtl. noch 
die !CS Leitung oder ein Eingang- bzw. geschaltetes Ausgangssignal.

Mit einem Zweikanalgerät geht gerade mal UART in beide Richtungen oder 
I2C und KEINE weitere Leitung...

Das MSO5072 ist in der Tat gerade fast überall ausverkauft. Aber das 
MSO5074 kostet fast nichts mehr und bringt dabei noch zwei weitere 350 
MHz Tastköpfe sowie das Optionenbundle mit Funktionsgenerator und allen 
Dekodern als offizielle Freischaltung gleicht mit. (also bis auf die 
Bandbreitenerweiterung und Speicherverdopplung das volle Programm)

Das MSO5072 kostet bei Reichelt 962,71 Euro.
(Laut Reichelt Angebot ist das Optionspaket da noch dabei. Offiziell von 
Rigol ist die Aktion für das 72er aber ausgelaufen, da gilt nur noch 74 
aufwärts. Wäre Interessant ob der Text da immer noch steht wenn die 
wieder lieferbar sind und was man dann bekommt)

Das MSO5074 (zwei Tastköpfe mehr und ganz sicher mit Options-Bundle) 
kostet bei diesem Anbieter 1016,32 (mit MwSt).
https://www.calplus.de/rigol-mso5074.html

Alternativ kann man auch bei Batronix auf dieses Angebot verweisen und 
bekommt dann entsprechend deren "Bestpreisgarantie" das Gerät auch bei 
denen zum selben Kurs oder günstiger).
https://www.batronix.com/versand/verkauf/Batronix.html

Calplus schreibt Lieferbar "ab Lager" und bei Batronix ist es aktuell 
auch auf jeden Fall Lieferbar.
JE nachdem welcher Händler einem lieber ist.
Ich selbst kann nur von mehreren Käufen bei Batronix berichten und da 
gab es wirklich nichts meckern. (Hatte aber auch noch keine 
komplizierten Dinge)

Damit hätten wir einen PReisunterschied von nur 53 Euro.
Dafür bekommst du (offiziell) zwei Kanäle UND zwei 350MHZ Probes mehr.
Dazu auf jeden FAll das Bundlepaket.
Einzeln bekommst du für 53 Euro sonst gerade mal EINEN einzelnen 
(echten) 350MHz Tastkopf. Wenn überhaupt!

Das MSO5074 ist, stand heute, noch einfach "hackbar", Es lassen sich 
ohne großen Aufwand ALLE zukaufbaren Optionen freischalten.
(Also echte 350MHz Bandbreite und doppelter Speicher was beides im 
Bundle ja nicht drin ist. Sowie die Protokolldekoder UND volle vier 
Kanäle UND Funktionsgenerator was aber durch das Bundlepaket sowieso 
schon dabei ist.)

Aber selbst wenn fest vor hat das Skope AUF JEDEN FALL zu "hacken" und 
damit die zwei original freigeschalteten Zusatzkanäle und die anderen 
Bundleoptionen nicht brauchst, so ist alleine schon durch die zwei 
Probes das 74er der deutlich bessere Deal.

Zudem kann man so, so lange man die Bandbreite oder den Speicher nicht 
zwingend braucht, beinahe alles schon mit dem Skope machen was die 
Hardware hergibt und hat trotzdem kein Risiko von Gewährleistungs- bzw. 
Garantieverlust. Kann also erst einmal den vorderen Teil der 
Badewannenkurve abwarten ohne auf etwas wirklich verzichten zu müssen 
und so im besten Fall bis zum Ende der Gewährleistung das "Hacken" 
aufschieben.
Das geht beim 72er nicht, da mindestns die Kanäle 3+4 fehlen, je nach 
Angebot auch die Dekoder und der Generator...

Die MSO Funktion (16 Digitalkanäle) sind bei allen MSO5000 schon 
freigeschaltet. Aber man braucht noch den optionalen Digitalpod um die 
zu nutzen. Der kostet Original fast 400 Euro, das ist schon eine Ansage.

Allerdings gibt es mittlerweile gleich mehrere verschiedene 
Selbstbauanleitungen kpl. inkl Layout usw. zur Auswahl. Da ist man dann 
je nach eigenen Ansprüchen mit 20Euro (einfache Ausführung) bis zu rund 
80 Euro für die Variante mit voller Funktionalität des Originals (also 
einstellbare Schwellenspannung, volle Analogbandbreite) dabei.

Aber zum Gerät selbst:
Das MSO5074 steht hier gerade direkt neben mir. Das Gerät ist ja jetzt 
auch schon ~4JAhre auf dem Markt und die Firmware ist, wie bei den 
meisten Rigol Geräten die ich kenne, seit dem von einer echten 
Bugsammlung zu etwas brauchbaren geworden. Ich habe jetzt noch nicht 
speziell wirklich alles kontrolliert, aber mir ist nichts mehr 
aufgefallen.
Viele bekannte Negativdinge die man noch in älteren Vorstellungen und 
Bewertungen zu finden sind, die sind aber definitiv Geschichte.
Sicherlich wird es noch hier und da eher unauffällige Fehler geben, aber 
völlig Bugfreie Firmware haben selbst die Premium-Hersteller heute kaum 
noch. Auch nach 3-4 Jahren noch nicht.

Auch bei den Kritikpunkten Lüfter und Display scheint sich in den 
letzten JAhren etwas getan zu haben. Man hört den Lüfter zwar noch, aber 
es ist z.B. überhaupt kein Vergleich mehr zu dem DS1054z oder was frühe 
Käufer so berichten. Ich habe viele andere Laborgeräte hier die 
erheblich lauter sind. Sicher ginge es noch ein klein wenig leiser, aber 
das hat auf jeden Fall Zeit bis nach der Gewährleistung...
(Vielleicht habe ich aber auch nur Glück und ein besonders gutes 
Exemplar erwischt- kann ich nicht sagen)

Auch das Display ist heller und hat einen breiteren Betrachtungswinkel 
als bei den frühen Revisionen beschrieben. Einen HighRes Modus gibt es 
mittlerweise und auch die XY Funktion ist jetzt Brauchbar. Einen Absturz 
habe ich auch noch nicht hinbekommen (OK, das heisst jetzt nichts...)

Was mir neben den vielfach vorgestellten Funktionen wirklich gefällt ist 
das man es zum einen KOMPLETT OHNE Touchscreen, nur durch Tasten, 
bedienen kann, zum anderen aber halt sehr vieles auch über den 
Touchscreen geht ohne die Tasten zu nutzen.
Je nachdem was einem im Moment für die gewünschte Funktion mehr liegt.
Und natürlich das es anders als das DS1054z oder das Siglent SDS1104x 
für alle 4 Kanäle jeweils einen eigenen Regler pro Kanal für position 
und Verstärkung hat und man deshalb vor der Bedienung eines Kanals nicht 
mehr erst umschalten muss.
Nur das schwarze GEhäuse mag icht nicht so. Da ist mir das gewohnte 
Hellgrau lieber. Aber das ist definitiv Geschmackssache und in meinem 
speziellen Fall auch der Tatsache geschuldet das ich ausser bei der 
echten HArdwarearbeit (Löten, Fehlersuche in der Schaltung) eine eher 
überschaubare Helligkeit im Arbeitszimmer habe.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von AtariST (Gast)


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Wie wäre es mit einem gebrauchten Tektronix? Bei Ebay Kleinanzeigen 
verkauft einer das hier:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/tektronix-tds-2024b-oscilloscope/2008978403-168-6807

Würde mir nur so spontan einfallen. Habe mir für ähnliches Geld auch so 
ein Tektronix angeschafft und bereue es nicht

von michael_ (Gast)


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Da hat jemand ein Gerät was in 7 Jahren 100h auf dem Buckel hat und 
fragt nach Alternativen.
Wieviel Stunden sind das pro Jahr?
Es ist einfach eingeschlafen und verrostet.

Eigentlich sollte man selbst wissen, was man machen will.
Und dann je nach Geldbeutel sich etwas zulegen.
Woher sollen andere Leute wissen, was du damit anfangen willst?

von Pille (Gast)


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Daumen hoch fürs SDS1104X-E!

..wobei ich das wohl in einer Werbeaktion für 100€ weniger bekommen 
habe, als das was die jetzt dafür haben wollen.

MSO mit 16 Kanälen ..ist IMHO Quatsch. Das SDS1104 ist mit so einem 
LA-Ding erweiterbar, wird extern angesteckt, werde ich aber nicht 
kaufen.
Ein Saleae Dingens mit Pulseview ist deutlich komfortabler, schon wegen 
der verfügbaren und selbst erweiterbaren Decoder. 16 Bit haben schon 
beim 7D01 und HP1631D nie gereicht.
Das SDS1104X-E läßt sich unproblematisch zum SDS1204X-E aufbohren, für 
das WLAN USB Stick Teil gibts  ein kompatibles in der Bucht für 8 Euro 
oder so. Funktionen lassen sich nur durch vorhandensein der Seriennummer 
freischalten (siehe EEVBlog) und auch wieder abschalten.
Der Lüfter nervt ein Bisschen..bis nach Garantieende.. dann kommt ein 
besserer rein.

Gruß,
Pille

von René F. (Gast)


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AtariST schrieb:
> Wie wäre es mit einem gebrauchten Tektronix? Bei Ebay Kleinanzeigen
> verkauft einer das hier:
> 
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/tektronix-tds-2024b-oscilloscope/2008978403-168-6807

Zu alt und zu teuer.

Qualitativ sicher in Ordnung, aber das Geld würde ich lieber in ein 
Rigol stecken. Klar wird man mit dem TDS2024B auch vieles machen können, 
die größere Speichertiefe, das höherauflösende Display und die vielen 
kleinen Features, welche moderne DSOs haben wie Busdekoder oder die 
Möglichkeit auf einem Bus auf ein bestimmtes Signal zu triggern 
überzeugen aber eben.

von Christoph M. (mchris)


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Ich hatte mich nach langer Überlegung für das Siglent entschieden, statt 
des Rigol:
https://www.welectron.com/Siglent-SDS2104X-Plus-Oszilloskop

Das Hauptargument für mich war, dass ich ein Messgerät und kein 
Schätzeisen wollte. Irgendwo hier im MC-Netz gab's einen Vergleich 
zwischen den beiden. Der Unterschied beim Signalrauschen war extrem.
Außerdem hat mein Siglent die Möglichkeit für einen Bodeplot, mit dem 
ich bis jetzt schon ein paar Schwingkreise vermessen konnte.

von DoS (Gast)


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Das Siglent ist gut. Strukturell bisher der einzige Nachteil ist, dass 
es keine Echtzeituhr hat, d.h. alle auf den USB--Stick geschriebenen 
Daten haben keine Zeit/Datum. Von der Bedienung ist es intuitiv. Ein 
Touchscreen wäre schön gewesen. Die Bode-Funktion ist klasse. Die 
Software ist auch sehr stabil (bisher zwei komische Sachen erlebt, aber 
kein Absturz).
Es tut einfach seinen Dienst.

von Pepe T. (pepe_t)


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Ich hab ein Rigol DS1054Z (ja, mit upgrade). Bin NICHT zufriden, der 
lüfter ist viel zu laut. Das verhindert konzentration.

Deshalb überleg ich ein FNIRSI 1014D für sfr170 zu kaufen. Ist leider 
über der sfr62 zollfreigrenze, was je nach level der postabzocke teuer 
werden kann. Ich hasse die "wir machen nie fehler" postleute.

Oder ich könnte den rigol lüfter einfach abklemmen ...

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Mit vier Kanälen kannst du dir schon viele serielle Schnittstellen
> komplett ansehen (bei den meisten Oszi-Modellen und häufigsten
> Schnittstellen auch gleich dekodieren) und noch eine Spannung oder
> einige Signale gleich dazu.
> Selbst SPI mit drei Leitungen kannst du komplett ansehen und evtl. noch
> die !CS Leitung oder ein Eingang- bzw. geschaltetes Ausgangssignal.

Die Zahl der Analogkanäle ist für digitale Schnittstellen ziemlich egal.
Zur Beurteilung der Signalform reicht sogar ein Kanal und der Rest ist 
die Kerndomäne eines Logikanalysators.

von Andreas (Gast)


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Pepe T. schrieb:
> FNIRSI-1014D

Das sind doch die hübschen Tablets, die dummerweise bei 50mV/DIV 
anfangen. richtig gelesen 50mV, nicht 5mV. Sonst hätte ich schon längst 
eines.

Ich liebäugle auch mit Siglent oder Rigol. Was auch sonst, bleibt ja 
nicht viel übrig.
Stimmt es wirklich, dass man bei Siglent Scopes die Zeitbasis nicht 
stufenlos einstellen kann?

von Top S. (topsoft)


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Hallo,

erst mal Danke an alle hier für die ganzen Informationen.

Geworden ist es nun das MSO5074 was ich per Bestpreisgarantie bei 
Batronix kaufen werde. Hier hat mich der Erfahrungsbericht von Carsten 
S.(dg3ycs) letztendlich zum Kauf bewegt. Ich habe bereits das passende 
Angebot eingeholt.

Mfg Rene

: Bearbeitet durch User
von Noy (Gast)


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Batronix gibt fast immer 6% Rabatt auf die Online Preise..

Und wem das DS1054z zu laut ist der hat noch nie mit den "großen" Scopes 
gespielt.. :-D das ist laut...

Und ja soweit ich weiß man siglent nur feste Zeit Schritte..

von Max (Gast)


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Rigol ist so eine Sache. In unserem Labor sind nach wenigen Jahren 
bereits zwei von acht Geräten ausgefallen und privat hat ein 
2k€-Rigolgerät bereits nach kurzer Zeit mehrere Macken wie Nichterkennen 
von Tastköpfen etc. "entwickelt".

Spare lieber auf ein gutes Keysight oder Rohde&Schwarz. Das mache ich 
auch gerade.

von Noy (Gast)


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Keine Ahnung wie ihr mit den Dingern umgeht..
Wir haben seit 4 Jahren knapp 10 Stück rumstehen und bisher alles gut.

Denke ist halt auch immer wie man damit umgeht..

von Noy (Gast)


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Und die "Hobby" Preisklasse bei R&S oder Keysight sind auch alle nur 
"mit Wasser gekocht" irgendwie müssen die auch den Preis erreichen...

Siglent Scopes sind = zu Lecroy
Und Rigol war früher OEM für Agilent Scopes...

Soviel zu diesen Aussagen..

Und R&S ist in der Preisklasse auch nicht handgedengelt in Deutschland..

Ggf. Früher zu Hameg Zeiten aber schon lange nicht mehr.

Und schau mal im EeVblog forum..
Da sind genug bugs bei R&S bekannt und teilweise auf Grund von Preis & A 
Brand schwerer zu verkraften als Bugs bei Rigol / Siglent..

Finsri oder was auch immer sind Spielzeuge..

Was man noch überlegen kann wäre Micsig.. Die sollen ganz OK sein.

von Tom (Gast)


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Top S. schrieb:
> Man kann sagen ich bin damit nicht
> zufrieden.

Auch ich bin von dieser Marke Peaktech ganz und gar nicht begeistert! 
Hatte auch schon Multimeter und auch ein Oszi. Der absolute Schrott!
Seit mehr als 6 Jahren habe ich ein Rigol mit 4 Kanälen. Das 
funktioniert sehr gut, lässt einem nicht im Stich und hat für meine 
Begriffe genug Leistung was das Anzeigen von I2C, SPI, UART und was man 
sonnst noch so braucht angeht.

Gruß Tom

von Pepe T. (pepe_t)


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Noy schrieb:
> Finsri oder was auch immer sind Spielzeuge..

Heul.
Ich bestell trotzdem einen. Für was ich mache reicht der allemal, und er 
hat garantiert KEINE lüfter drin :)
Der kann direct sampling 25mhz. Und 3.3V bildfüllend. Das genügt.

https://www.youtube.com/watch?v=T_W1ozehOpg

: Bearbeitet durch User
von N. B. (charlie_russell)


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Siglent SDS-1104X-E ist ganz gut.

DoS schrieb:
> Das Siglent ist gut. Strukturell bisher der einzige Nachteil ist, dass
> es keine Echtzeituhr hat,

Gibt eine Möglichkeit/mod automatisch aus dem Netz die Zeit zubeziehen 
(irgendwo in dem evvblog megathread).

Bodeplotting geht bei dem Gerät auch mit nicht Siglent AWG:
https://github.com/4x1md/sds1004x_bode

von Carsten S. (dg3ycs)


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Pepe T. schrieb:
> Ich hab ein Rigol DS1054Z (ja, mit upgrade). Bin NICHT zufriden, der
> lüfter ist viel zu laut. Das verhindert konzentration.

Wann hast du (bzw. falls es ein Gebrauchtgerät ist der 
Vorbesitzer/Erstkäufer) das Gerät denn erworben?

JA, auch MEIN DS1054z war damals ziemlich Laut. Kein Vergleich zu einem 
großen (echten) LeCroy oder auch zu meinen 90er Jahre SpectrumAnalyzer. 
Aber für das Arbeiten in der Stille wirklich nervig laut.
(Ich habe bei mir alles wo es geht, vor allem PC usw auf LEISE getrimmt)
Hatte erst Gedacht ich warte die Gewährleistung ab bevor ich daran 
herumschraube. Habe es dann mit viel innerer Beherschung vier Wochen 
Geschafft mich zurückzuhalten um zumindest den steilsten Teil der 
Badewannenkurve abzuwarten ;-)
Dann ist ein leiserer Lüfter hineingekommen und auch die 
Versorgungsspannung für den Lüfter habe ich etwas reduziert. Aber 
natürlich danach die Wärmeentwicklung an kritischen Stellen genau 
beobachtet. (Alles so das auch ein zurückrüsten kein Problem gewesen 
wäre)

Kürzlich hatte ich noch ein 1054z als weiteres "Gebrauchsskope" für die 
Fa. Beschafft. Das war "Out of the box" ERHEBLICH leiser als meine 
damaligen Käufe. Ob es Zufall war oder die tatsächlich bei den Lüftern 
was geändert haben - keine Ahnung.
In der Büroumgebung hört man das GErät praktisch gar nicht mehr, wie 
auch den Lüfter meines MSO5074 wo ich das letztens mal zum Zeigen mit 
hatte. Abends in meinem Arbeitszimmer - wenn der Verkehr draussen weg 
ist und auch bei mir weder Musik noch Hörbuch nebenbei läuft, dann hört 
man beide Geräte schon. Evtl. bekommt das MSO auch mal einen noch 
besseren (leiseren) Lüfter. Aber das hat definitiv zeit bis nach der 
Gewährleistung.

Abklemmen würde ich den Lüfter aber AUF KEINEN FALL. Das DS1054z hat 
einige HotSpots wo etwas Luftbewegung schon notwendig ist. Aber 
zumindest hier in Mitteleuropa kann man mit der Drehzahl doch einiges 
runtergehen. Wenn man dann noch einen Lüfter verwendet der bei gleicher 
Fördermenge deutlich leiser ist, dann bekommt man das schon schön Leise 
ohne das Risiko eines Hitzeschadens einzugehen.

Gruß
Carsten

von Pepe T. (pepe_t)


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Das Rigol hab ich vor jahren beim C gekauft als die aktion hatten. Kurz 
ausprobiert und weggepackt weil zu laut. In der bastelstube steht immer 
noch das röhrendisplay hameg.
Ich werde das Rigol aufschrauben und einen mini-regler ins lüfterkabel 
reinmachen. Dann per phone-FLIR die hotspots anschauen.
Guter tip, Danke!

von Carsten S. (dg3ycs)


Angehängte Dateien:

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Christoph M. schrieb:
> Ich hatte mich nach langer Überlegung für das Siglent entschieden, statt
> des Rigol:
> https://www.welectron.com/Siglent-SDS2104X-Plus-Oszilloskop
>
> Das Hauptargument für mich war, dass ich ein Messgerät und kein
> Schätzeisen wollte. Irgendwo hier im MC-Netz gab's einen Vergleich
> zwischen den beiden. Der Unterschied beim Signalrauschen war extrem.
> Außerdem hat mein Siglent die Möglichkeit für einen Bodeplot, mit dem
> ich bis jetzt schon ein paar Schwingkreise vermessen konnte.

Ja, beim Grundrauschen haben die SDS-Plus geräte definitiv die Nase 
vorn!
Das ist so und fertig. Und wenn ich Anwendungen UND DIE ARBEITSUMGEBUNG 
habe wo das eine Rolle spielt ist das auch ein Entscheidungskriterium. 
Habe ich oben ja auch schon geschrieben! Ich würde sogar so weit gehen 
zu sagen dass, wenn ich plane das Gerät zu einem Großen Teil für 
Aufgaben einzusetzen wo ich mit Y Einstellungen von 0,5mV/DIV, 1mV/DIV 
sowie 2mV/DIV arbeiten muss, dann ist das schon ein Argument eher nach 
dem Siglent zu schauen. (Warum steht weiter unten)
Man kann die Bereiche nutzen, so dramatisch ist das nicht. Aber wenn die 
halt ein wesentliches Kriterium sind, dann muss man da auch ehrlich 
sein.

Siglent wirbt mit ~80µV RMS (Vpp geben die leider nicht an, das wird 
erfahrungsgemäß eutlich mehr sein) Das Rigol hat bei mir je nach 
Zeitpunkt des Tastendrucks zwischen 120-170µV RMS. Wie viel davon 
tatsächlich auf die Eingangsschaltung und wie viel auf meine Umgebung 
(sthet direkt neben dem Monitor und Drucker, Fernmeldeturm mit fast 
allen Mobilfunksystemen drauf in Sichtweite -200m- mit nur Luft und 
einer Fensterscheibe zwischen dem und dem Skopestandort.) zurückzuführen 
ist, das ist etwas unklar.
Aber wir können sicherheitshalbe ja tatsächlich 160µV RMS als Noisefloor 
annehmen.
Aber die Siglent Geräte kosten bei vergleichbarer Leistung auch rund 40% 
mehr. Also 400 Euro zusätzlich.
Bei einem Unterschied von 80µV unter vermutlich guten BEdingungen zu 
160µV bei einem Seriengerät zwischen lauter Bürogeräten jetzt zu 
behaupten die anderen Geräte wären bloß "Schätzeisen" ist dann 
vielleicht doch etwas übertrieben. Zumal in der Realität, sobald man 
etwas anschließt, bis auf sehr sehr wenige Ausnahmen von auf absoluter 
Rauscharmut designten Schaltungsteilen bei Messung an gut geschirmten 
Arbeitsplätzen das keine Rolle mehr spielt.
Es gibt Anwendungen wo es relevant werden kann. Aber im Hobbybereich ist 
das doch sehr selten und im Job immer noch selten.

Es gab allerdings einen Bug in der Firmware für den XY Modus wo die 
Linien extremst dick gezeichnet wurden. Also als wär das Signal total 
verrauscht. Das ist aber in der aktuellsten Firmware behoben!

Bode-Plot kann das Rigol MSO mittlerweile auch. Weiß aber gerade nicht 
einmal ob das nur mit dem internen FG geht oder man auch eine externe 
Quelle nehmen kann. Habe die Funktion leider noch nicht direkt zwischen 
den beiden Geräten vergleichen können - Im EEVBlog wurde geschrieben das 
die Umsetzung beim Siglent etwas besser sein soll. Aber ob das nun 
neutral betrachtet wirklich so ist oder eine Einzelmeinung bei einer 
reinen Geschmackssache - keine Ahnung.

Wie schon Geschrieben: Die Siglent sind wirklich gute Geräte. 
Hinsichtlich des Analog-Frontends vielleicht einen hauch besser als die 
Rigol MSO5000 (etwas weniger Rauschen, intern auf 50 Ohm Eingang 
umschaltbar wo man beim Rigol einen Durchgangsabschluss nehmen müsste, 
beim Rigol sind die Bereiche 500µV,1mV und scheinbar keine eigenen 
Verstärkungseinstellungen sondern der 2mV bereich digital vergrößert. 
Was sich halt im Rauschen und der Auflösung bei diesen Einstellungen 
zeigt.)
Dafür hat das Rigol in anderen Bereichen die Nase vorn... 8GS statt 
zwei, größerer Speicher, kein Umschalten zwischen den Kanälen da für 
jeden Kanal ein eigener Regler vorhanden ist. Zwei Generatorkanäle statt 
nur einer usw.

Daher sehe ich die untern Strich als durchaus ebenbürtig an und ich 
würde es rein von dem Anwendungszweck und dem Geldbeutel abhängig 
machen.
HAbe ja selber auch ernsthaft überlegt ob es nicht das SDS2104X Plus 
werden soll weil ich ja auch einiges mit Analogtechnik mache und auch 
schon mal mit 50Ohm Abschluss arbeite. Aber mir war der Unterschied im 
Analogbereich für die 400 Euro Aufpreis dann doch viel zu gering. Und 
Abseits des Frontends haben die MSO5k durchaus ihre Vorzüge.

Ich habe aber mal ein Screenshot vom MSO5000 angehangen. Alle vier 
Kanäle mit jeweils anderen Y-Einstellungen. Keine Bandbreitenbegrenzen 
und normaler Erfassungsmodus.

Gruß
Carsten

P.S.: Habe es gerade nur Zufällig gesehen -
Falls jemand diesen Thread liest und sich danach ein Siglent 
SDS2104X-Plus holen will: Zwischen Welectron und Batronix beträgt der 
Preisunterschied z.B. beim SDS2104X-Plus gerade mal 26ct.
Falls man selber mit einem der beiden Händler schon gute Erfahrungen 
gemacht hat eigentlich kein Grund nicht wieder bei diesem zu bestellen.

Allerdings steht bei Welectron als Option beim Mitzubestellenden Zubehör 
(vorausgewählt) das Bundleangebot mit allen seriellen Dekodern und der 
Funktionsgenerator Lizenz für 0,00 dabei.
(Nicht versehentlich abwählen ;-) ISt wohl die Antwort auf das 
Bundleangebot für die MSO5k von Rigol)

Bei Batronix steht so etwas im Moment da NICHT so aufgeführt.
Es würde mich zwar sehr wundern wenn das kein Aktion von Siglent direkt 
ist und man das bei Batronix nicht genau so dabei bekommen würde, aber 
wenn man das Gerät dort bestellen möchte sollte man das auf jeden Fall 
vorher durch Erfragen sicherstellen!

von Carsten S. (dg3ycs)


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Pepe T. schrieb:
> Guter tip, Danke!

Keine Ursache...
Aber zur Info: Einen Spannungsregler brauchst du nicht mal.
Ein Vorwiderstand reicht. (Oder - Falls ich das gerade nicht mit den 
Hantek/Voltcraft 5062 verwechsle- du tauscht den 78er auf dem 
Netzteilboard gegen einen mit etwas weniger Spannung )

Oder meinstes du eine Temperaturabhängige Lüfterregelung. Dann habe ich 
dich falsch verstanden. Das ist natürlich die Luxusversion.

Gruß
Carsten

von Dieter (Gast)


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Habe mir ein güstiges gebrauchtes Tektronix geleistet. Das hat nur 
Monochromdisplay ist aber dafür lüfterlos. Leistungsaufnahme auf der 
Netzseite sind 10W im Betrieb. Hat noch einen richtigen Netzschalter.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Wolfgang schrieb:
> Die Zahl der Analogkanäle ist für digitale Schnittstellen ziemlich egal.
> Zur Beurteilung der Signalform reicht sogar ein Kanal und der Rest ist
> die Kerndomäne eines Logikanalysators.

Ja, selbst mit der Kombination Analogskope und 10 Eur kann man auch 
heute immer noch sehr weit kommen und die meisten Anwendungen abdecken.

Wenn jemand erst einmal nur sehr wenig Geld ausgeben möchte (oder kann) 
dann empfehle ich auch heute noch genau das als Grundausstattung (Altes 
gebrauchtes Analogskope das es hier manchmal sogar geschenkt gibt und 
eines der ~10Euro 8Kanal LA Dinger (natürlich korrekterweise mit Sigrok 
verwendet. Auch hier im Forum finden sich solche Beiträge von mir.

Die unangefochtene Domäne des Logik-Analyzers ist die Fehlersuche bzw. 
Signalanalyse in allen Dingen wo sich die Fragestellung rein im Bereich 
der OSI Schicht 2 und Höher fällt. (Besonders Schicht 2 bis 5)
Bei allem was mit der Schicht 1 zu tun hat ist ein Oszilloskop aber das 
bessere Mittel. Neben den (häufigsten) Fehlern bei den Signalpegeln oder 
total verschliffenen Flanken usw, was man Problemlos mit jedem 
beliebigen Skope sehen kann wenn für das Signal hinreichend schnell ist, 
gibt es aber noch jede Menge seltenerer Ursachen.
Das fängt schon an das man immer feststellt das die Schaltung bei 
bestimmten Zuständen Fehler prodziert und man den Verdacht hat das dies 
die Folge irgendeines Telegramms auf der Datenleitung ist. Dann kann man 
auf ein mit dem Fehler korrelierendes Ereignis triggern und sich dann 
anschauen was genau vorher über den BUS lief, welcher IC angesprochen 
wurde.
Oder man hat fehler wo man einen Baustein von vielen die am BUS hängen 
anspricht und es funktioniert einfach nicht. Mit dem LA sieht man aber 
nichts oder nur Datenmüll. Dann kann man mit dem Dekoder-fähigen Skope 
sehen was tatswäschlich los ist. brechend die Pegel einfach nur zusammen 
z.b. weil der angesprochene Bausteien den BUS zu stark belastet, 
reagiert noch ein zweiter Baustein fälschlicherweise gleichzeitig usw. 
usf.
Oder man will z.b. Mitloggen was das Ausgangssignal eines SPI DAC macht 
wenn es bestimmte Ausgangswerte in bestimmten Kombinationen schnell 
hintereinander bekommt. Dann kann ich auf die Datentelegramme triggern 
und den Analogen Spannungsverlauf mit dem MSO aufzeichnen
(Klar, habe ich einen besseren LA der auch einen Trigger Out hat -wie 
z.b. der Zeroplus Lap C, aber auch viele andere- kann ich das auch 
schaffen. ISt aber zum einen Mehraufwand und die ~10Euro 8Bit LA haben 
erst gar keinen Trigger-Out.)

Oder was ein Sensor bei wechsel eines Eingangssignals auf dem BUS 
ausgibt. (Klar, habe ich ein besseres Skope das auch einen Trigger Out 
hat -wie z.b. das DS1054z von Rigol und aufwärts oder die neueren 
Siglent aber auch viele andere- kann ich das auch schaffen. ISt aber zum 
einen Mehraufwand und viele ältere Skopes sowie die absoluten Low-Cost 
Dinger haben erst gar keinen Trigger-Out.)

Mal ganz davon abgesehen das man gerade sowieso mit einem Skope an dem 
Gerät arbeitet und vielleicht nur schnell etwas auf dem Bus anschauen 
will wo vieleicht nur ein wiederkehrendes TElegramm läuft.
Das geht natürlich problemlos mit einem externen LA - aber den muss ich 
erst anschließen, das Programm starten usw. Möglicherweise den PC 
hochfahren oder im Feld erst das Notebook auspacken. Beim Skope setze 
ich die Probes und starte die Aufzeichnung.
Ausserdem mal ganz von den vielen Dingen abgesehen die nichts mit 
Logik-Analyse zu tun haben, wo zwei Kanäle mehr aber einfach sehr 
hilfreich sind oder -ganz selten zwar- die Messung erst ermöglichen!

Wie geschrieben: Es gibt reichlich Anwendungen wo ein Skope mit vier 
Analogkanälen und Protokolldekoder durchaus echte Vorteile gegenüber 
einem nur zweikanaligen Skope bringt.

Das heisst nicht das man mit dem Zweikanaligen Skope fast so gut wie 
immer nicht doch trotzdem zum Ziel kommen kann. Es bedeutet nur das es 
komplizierter, fehlerträchtiger und unbequemer ist.
Natürlich haben vierkanal Oszilloskope auch einen Nachteil: Sie sind 
teurer als deren jeweilige Zweikanalversion bzw. vergleichbare 
Zweikanalgeräte. Also muss man die Vorteile der besseren Möglichkeiten 
gegen den Nachteil der höheren Kosten abwägen.
Früher war der PReisunterschied so groß (auch mal doppelter Preis und 
noch viel mehr) das man, gerade als Hobbyist und lange Zeit nicht selten 
auch als beruflicher Anwender, einfach sagen musste das ist mir diesen 
deutlichen Aufpreis nicht wert.
Zumal bis vor kurzem nicht nur Busse wie I2C und SPI regelmäßig 
vorkamen, sondern oft  noch öfter als diese parallele Busse mit 8 und 
mehr Datenleitungen + Adressleitungen selbst für so triviale Dinge wie 
ansteuern eines 8Bit ADC. Dafür bringt ein 4Kanal Skope aber kaum 
Vorteile gegenüber einem 2Kanalgerät.

Heute bekommt man als Hobbyist gut brauchbare Vierkanalgeräte neu für 
unter 400 Euro. Hier im Thread fragt der TO nach Vorschlägen in der 
PReisklasse um 1000 Euro. Der Unterschied liegt da bei einem Modell bei 
gerade mal ~50Euro  zwischen vier und Zweikanal (5 %!)
Bezogen auf die Siglent ist der PReisunterschied dort zwar größer, aber 
bei denen ohne Plus liegt selbst das Topmodell noch innerhalb der 
Preisklasse und das 100MHz - Vierkanalskope kostet gerade mal 100 Euro 
mehr als das 200MHz Zweikanalskope. Und selbst als Funkamateur sage ich 
das in solchen Fällen für meine typischen Anwendungen Kanalzahl die 
Bandbreite um welten Schlägt. Bei der mehrzahl der Nutzer hier im Forum 
dürfte das sogar noch stärker richtung Kanalzahl gehen als bei mir.
Bei den "Plus" Geräten ist es zugegebenermaßen jetzt so, das nur das 
Zweikanalgerät überhaupt in Reichweite der Preisvorstellung liegt. Die 
Vierkanalvariante ist da dann 40% drüber.
Aber bevor ich mich nachher ärgere das ich 1kEuro für ein Zweikanalgerät 
ausgegeben habe woe ich für 400 Euro mehr ein 4KAnalgerät mit wesentlich 
mehr möglichkeiten bekommen hätte oder für die 1k Euro bereits eine 
Menge anderer Vierkanalgeräte, würde ich so lange ich nicht absolut 
sicher bin das ich auf keinen Fall die beiden zusätzlichen Kanäle 
vermissen werde definitiv entweder noch etwas sparen bis es für die 4 
Kanäle reicht oder ein Vierkanalgerät kaufen was ich mir schon jetzt 
leisten kann.

Gruß
Carsten

von Anja (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Siglent wirbt mit ~80µV RMS (Vpp geben die leider nicht an, das wird
> erfahrungsgemäß eutlich mehr sein)

bei statistisch verteiltem Rauschen (also kein Schaltreglerripple) ist 
das ca. Faktor 6.6 mehr.
Gemessen wird normalerweise mit 50 Ohm oder Kurzschluß am Eingang.
Mit Tastkopf kann das nochmal mehr sein.

Das Ganze ist natürlich auch Bandbreitenabhängig.
Also nicht Äpfel und Birnen vergleichen.

Gruß Anja

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Anja schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Siglent wirbt mit ~80µV RMS (Vpp geben die leider nicht an, das wird
>> erfahrungsgemäß eutlich mehr sein)
>
> bei statistisch verteiltem Rauschen (also kein Schaltreglerripple) ist
> das ca. Faktor 6.6 mehr.
Ja, aber zumindest in der Kurzzeitbetrachtung ist es nicht ganz 
gleichverteilt. Aber halbwegs nah dran. Bei mir ist der Unterschied 
etwas unter faktor 6. Hatte zuerst noch Vmean (gerade wegen Hinweise auf 
die Gleichverteilung) und Vpp ebenfalls im Log. Aber da das beim anderen 
nicht angegeben war und wir ja wissen was hier manchmal für Experten 
unterwegs sind die dann Behaupten das sei so viel mehr... Das Siglent 
hätte sicher nur Faktor 2 usw. usf.

> Gemessen wird normalerweise mit 50 Ohm oder Kurzschluß am Eingang.
> Mit Tastkopf kann das nochmal mehr sein.
Hatte tatsächlich zuerst 50Ohm dran. Aber leider gerade nur zwei 
brauchbare  BNC-SMA Adapter sowie SMA 50 Ohm zu Hand. Eine Adapterorgie 
an deren Ende dann zwei Dicke R&S 50Ohm hängen wollte ich jetzt nicht 
verwenden.
Und mit den Billigen Netzwerkabschlüssen hatte ich eine Antenne...
Da lieber ganz ohne Abschluss mit allen Anschlüssen offen - dafür alle 
vier gleich. Es tut sich aber nicht viel zwischen 50Ohm und offen. Das 
habe ich gesehen.

Mit Tastkopf ist es tatsächlich etwas anderes. Das meinte ich ja damit 
das die Umgebung eine große Rolle spielt. Wenn man jetzt irgendwo wohnt 
wo man schon beim Messen der Betriebsspannung die Einstrahlungen vom 
Radiosender sieht... (Wird hier ja immer mal wieder berichtet...)

> Das Ganze ist natürlich auch Bandbreitenabhängig.
> Also nicht Äpfel und Birnen vergleichen.
Naja,(vorrübergehend) 480MHz und 500MHz sind jetzt nicht SO weit 
auseinander ;-) Ich denke das kann man schon als "hinreichend gleich" 
ansehen da ja auch nur von "ungefähren" Werten die Rede ist.
Wie oben geschrieben: (Extra) für diese Messung mal ohne künstliche 
Bandbreitenbegrenzung, nur die echte Limitierung der Hardware...

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Manfred L. (egonotto)


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Hallo,

Carsten schrieb: " Keine Bandbreitenbegrenzen "

Bedeutet das B nicht eine Bandbreitenbegrenzung?

Bei meinen Picoscopes ist der Quotient Vpp/Vrms so um die 9.

MfG
egonotto

: Bearbeitet durch User
von Christoph M. (mchris)


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Carsten S. (dg3ycs)
10.02.2022 21:17

>Christoph M. schrieb:
>> Ich hatte mich nach langer Überlegung für das Siglent entschieden, statt
>> des Rigol:
>> https://www.welectron.com/Siglent-SDS2104X-Plus-Oszilloskop
>>
>> Das Hauptargument für mich war, dass ich ein Messgerät und kein
>> Schätzeisen wollte. Irgendwo hier im MC-Netz gab's einen Vergleich
>> zwischen den beiden. Der Unterschied beim Signalrauschen war extrem.

>Ja, beim Grundrauschen haben die SDS-Plus geräte definitiv die Nase
>vorn!

Hier gibt es einen Vergleich zwischen dem Rauschen der beiden 
Oszilloskope:

Beitrag "Re: Rigol MSO5104"

Man sieht auf den Bilder auch, dass der Bildschirm des Siglent deutlich 
größer ist. Das war für mich auch ein Argument.
Dass das Siglent nur Regler für einen Kanal hat und das Rigol für jeden 
Kanal, hatte meine Entscheidung etwas verzögert.

von No Y. (noy)


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Das was du da siehst ist der BUG im XY Mode.
Das ist in der neusten Firmware geradegezogen!

Ja Bildschirm ist 8" zu 10" aber Rigol hat dafür einen HDMI out.

4 statt 2 Math Channel und bessere Decoder. Es gibt DIY Nachbauten des 
Logiktastkopfes für <100€.


Beim Rigol sind 350MHz Probes schon bei der 70MHz Version dabei. Bei dem 
Siglent nur in der 350MHz / 500MHz Kaufversion. Darunter glaube nur 
100MHz Probes. Also müsste man auch wenn beide Hackbar sind noch 
mindestens 4x 350 MHz oder halt 2x 500 MHz / 2x 350 MHz kaufen..

Wobei ich gerade nicht mal weiß ob das Siglent 2x 500MHz schafft oder ob 
es nur 1x 500 MHz war wegen dem Sampling.

Rigol gibt 350MHz an aber gemessene Bandbreite liegt bei knapp 600MHz

: Bearbeitet durch User
von Hannes (Gast)


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Noy schrieb:
> Und die "Hobby" Preisklasse bei R&S oder Keysight sind auch alle nur
> "mit Wasser gekocht" irgendwie müssen die auch den Preis erreichen...
>
> Siglent Scopes sind = zu Lecroy
> Und Rigol war früher OEM für Agilent Scopes...

You get what you pay for ...

Desshalb sind SDS2104 auch keine LeCroys und DS1054 keine hp/Agilents - 
auch wenn sich das der einen oder andere einreden mag. Ich will diese 
Einsteiger-MSOs bei Gott nicht schlecht machen, aber ich brauche und 
will den ganzen Make-it-look-good-Schnick-Schnack nicht.

Die genannten MSDs sind sicher schöne Spielzeuge, für viele Dinge mehr 
als ausreichend. "Preisgünstig" hergestellt, am letzten Cent gespart. 
Und trotzdem findet sich immer wieder wer, der es noch 'n Euro billiger 
hinbekommt.

Aber diese MSOs sind eben nicht das, was man sich allgemein unter einem 
Messgerät vorstellt. Was will ich denn mit einem mm-breiten "Strahl", 
einem S/N von nicht mal 40dB? Inszinierte Bandbreiten von 500MHz, dafür 
nicht mal (geeignete) 50-Ohm-Eingänge und Alias noch und nöcher? Oder 
Bodeplots und FFT-Diagramme - um mir einen Vektor-, Netzwerk- / 
Spektrum- / FFT-Analyzer vorzuspiegeln?

Mir wäre (und ist) ein gebrauchtes, analoges (Tektronix-) Scope lieber - 
aber vermutlich messe (MESSE!) ich auch andere Dinge als die Meisten der 
Foristen hier.

-Hannes

PS: Für LA/Protokoll-Analyse werfe ich mal die Namen Saleae und Sigrok 
in den Ring.

PPS: Als Antwort auf die eingangs gestellte Frage halte ich 
http://readingjimwilliams.blogspot.com/2012/02/vintage-scopes-are-better-part-1.html 
(alle 5 Teile) für sehr lesenswert!

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Hannes schrieb:
> Mir wäre (und ist) ein gebrauchtes, analoges (Tektronix-) Scope lieber

> Als Antwort auf die eingangs gestellte Frage halte ich
> 
http://readingjimwilliams.blogspot.com/2012/02/vintage-scopes-are-better-part-1.html
> (alle 5 Teile) für sehr lesenswert!

Wegen der Reparierbarkeit solltest Du Dich dann eher für Hameg als für 
Tektronix entscheiden, denn was der Autor in Deinem Link über DSO's 
schreibt, gilt für analoge Tektronix leidher auch: "the parts to repair 
it are generally unobtainable custom ICs".

von Cyblord -. (cyblord)


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Hannes schrieb:
> Mir wäre (und ist) ein gebrauchtes, analoges (Tektronix-) Scope lieber -
> aber vermutlich messe (MESSE!) ich auch andere Dinge als die Meisten der
> Foristen hier.

Ja sicher. Du bist die Mess-Elite und darum vertraust du nur analogen 
Scopes. In Wirklich setzt die keiner mehr ein, schon gar nicht Leute die 
WIRKLICH was messen wollen. Nur ewig gestrige Schwurbler, die sich für 
was besseres halten und nicht mehr mitkommen.

von Hannes (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Wegen der Reparierbarkeit solltest Du Dich dann eher für Hameg als für
> Tektronix entscheiden, denn was der Autor in Deinem Link über DSO's
> schreibt, gilt für analoge Tektronix leidher auch: "the parts to repair
> it are generally unobtainable custom ICs".


Hatte das so in Erinnerung:

"It is nearly impossible to get a useful service manual for a modern 
oscilloscope, and even if you could, the parts to repair it are 
generally unobtainable custom ICs. However, many vintage scopes are 
repairable, and complete service manuals are readily available for many 
models."

Etwas umfassender zitiert ist die Meinung des Autors vielleicht nicht 
ganz so sehr aus den Zusammenhang gerissen...

von Cyblord -. (cyblord)


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Hannes schrieb:
> "It is nearly impossible to get a useful service manual for a modern
> oscilloscope, and even if you could, the parts to repair it are
> generally unobtainable custom ICs. However, many vintage scopes are
> repairable, and complete service manuals are readily available for many
> models."

Bedeutet aber auch: Moderne Scopes gehen seltener kaputt, weil die die 
Bauteile da drauf homogener (99% Halbleiter) und es auch weniger 
Bauteile sind als in analogen Scopes.
Man hat keine Röhre, weniger verschiedene Spannungen die man erzeugen 
muss. Weniger Bauteile wie Spulen, Trafos usw. Niedrigere Ströme.
Höchstens noch ein paar Elkos die eintrocknen können. Aber was kann bei 
einer FPGA Platine mit 230V Netzteil und LC Display groß kaputt gehen?

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Aber was kann bei einer FPGA Platine mit 230V Netzteil und LC Display groß 
kaputt gehen?

Dann schau mal in das Datenblatt der µC, bzw. Flash-Komponenten unter 
"Retention Time". falls diese angegeben werden.

von Cyblord -. (cyblord)


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Dieter schrieb:
> Dann schau mal in das Datenblatt der µC, bzw. Flash-Komponenten unter
> "Retention Time". falls diese angegeben werden.

Und was sehe ich da? Meistens 100 Jahre bei 25 Grad?
Werden in den Scopes Flashs verbaut mit wenigen Jahren retention time? 
Was willst du damit sagen?

: Bearbeitet durch User
von Andi B. (andi_b2)


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Cyblord -. schrieb:
> Bedeutet aber auch: Moderne Scopes gehen seltener kaputt, weil die die
> Bauteile da drauf homogener (99% Halbleiter) und es auch weniger
> Bauteile sind als in analogen Scopes.

Das glaubst du aber doch nicht wirklich. Zumindest nicht bei den billig 
Scopes (im Sinne vom Billigstdesign) um die es hier geht.

Jede Wette, dass heute noch viel mehr 40+ jährige Tek, Philips, HP, ... 
Scopes leben, als dass jemals auch nur eins dieser hier besprochenen 
Spielzeugdinger auch nur auf die Hälfte kommt. Müssen die billigen aber 
auch nicht. Die schmeißt man wenn sie nach 1000 Betriebsstunden hin sind 
weg und kauft wieder ein neues.

von Cyblord -. (cyblord)


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Andi B. schrieb:

> Jede Wette, dass heute noch viel mehr 40+ jährige Tek, Philips, HP, ...
> Scopes leben, als dass jemals auch nur eins dieser hier besprochenen
> Spielzeugdinger auch nur auf die Hälfte kommt.

Weiß ich nicht. Hast du da Quellen oder ist das dein Bauchgefühl?
Es leben sicher auch mehr alte Plattenspieler als MP3 Player mit 128 MB 
Speicher.
Könnte auch am höheren Preis liegen. Was teuer war behält man länger.
Gehen die Player deshalb öfter kaputt als ein Plattenspieler? Glaube ich 
nicht. Da liegen sicher viele völlig funktionsfähig auf diversen 
Müllhalden der Welt.

> Müssen die billigen aber
> auch nicht. Die schmeißt man wenn sie nach 1000 Betriebsstunden hin sind
> weg und kauft wieder ein neues.

Aber was genau geht da kaputt was beim alten analog Oszi nicht kaputt 
geht? Andersrum fällt mir viel ein.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Cyblord -. schrieb:
> Weiß ich nicht. Hast du da Quellen oder ist das dein Bauchgefühl?

Gib bei ebay oder ebay Kleinanzeigen "Hameg" als Suchbegriff ein. Du 
wirst überrascht sein, wieviele funktionierende Oszis es aus den 70er 
Jahren des letzten Jahrhundert gibt.

von Hannes (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Hannes schrieb:
>> "It is nearly impossible to get a useful service manual for a modern
>> oscilloscope, and even if you could, the parts to repair it are
>> generally unobtainable custom ICs. However, many vintage scopes are
>> repairable, and complete service manuals are readily available for many
>> models."
>
> Bedeutet aber auch: Moderne Scopes gehen seltener kaputt, weil die die
> Bauteile da drauf homogener (99% Halbleiter) und es auch weniger
> Bauteile sind als in analogen Scopes.
> Man hat keine Röhre, weniger verschiedene Spannungen die man erzeugen
> muss. Weniger Bauteile wie Spulen, Trafos usw. Niedrigere Ströme.
> Höchstens noch ein paar Elkos die eintrocknen können. Aber was kann bei
> einer FPGA Platine mit 230V Netzteil und LC Display groß kaputt gehen?

Der Logik Deines Umkehrschlusses kann ich leider nicht folgen. Ich war 
zwar einige Zeit in der QS tätig - dass aber inhomogene Bestückung einen 
ursächlichen Einfluss auf die Zuverlässigkeit haben soll, ist mir nicht 
gegenwärtig (*).

Tatsächlich aber hatte ich schon mal ein "vintage scope" repariert: Bei 
meinem privaten Tektronix 2225 hatte irgendwann der Trigger arg 
rumgezickt. Dank Service Manal (immerhin 184 Seiten) war das aber nicht 
wirklich ein Problem. Den ECL-Baustein (10102 NOR) gibt es zwar nicht an 
jeder Ecke, aber wirklich ECLig zu besorgen war der nicht.

Lags dran, dass da kein FPGA drauf war? Ich denke eher nicht. Vermutlich 
hats am Alter des Geräts gelegen. Aber auch das ist reine Spekulation. 
Zumindest war keines der 'inhomogenen Bauteile' wie Widerstand oder 
Transitor oder das böse Bildrohr involviert.

-Hannes

(*) Falls es dich wirklich interessiert: 
https://nepp.nasa.gov/index.cfm/5511 oder 
https://workmanship.nasa.gov/lib/insp/2%20books/frameset.html könnte 
weiter helfen.

von Hannes (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Hannes schrieb:
>> Mir wäre (und ist) ein gebrauchtes, analoges (Tektronix-) Scope lieber -
>> aber vermutlich messe (MESSE!) ich auch andere Dinge als die Meisten der
>> Foristen hier.
>
> Ja sicher. Du bist die Mess-Elite und darum vertraust du nur analogen
> Scopes. In Wirklich setzt die keiner mehr ein, schon gar nicht Leute die
> WIRKLICH was messen wollen. Nur ewig gestrige Schwurbler, die sich für
> was besseres halten und nicht mehr mitkommen.

Argumentum ad hominem - ach Gottchen, warum disqualifizierst Du dich 
selbst?

Was du hier ablädst, ist bilderbuchmäßige Polemik gepaart mit 
Rabulistik. Sorry, falsches Niveau: So tief mag ich mich argumentativ 
nicht bücken ...

- Hannes

von Cyblord -. (cyblord)


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Rainer Z. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Weiß ich nicht. Hast du da Quellen oder ist das dein Bauchgefühl?
>
> Gib bei ebay oder ebay Kleinanzeigen "Hameg" als Suchbegriff ein. Du
> wirst überrascht sein, wieviele funktionierende Oszis es aus den 70er
> Jahren des letzten Jahrhundert gibt.

Ich hatte ja ausgeführt warum das nicht unbedingt mit höherer 
Haltbarkeit zu tun haben muss. Korrelation vs. Kausalität.
Außerdem kannst du die Zahl der alten Oszis auf eBay ja aktuell mit 
nichts vergleichen.

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Manfred L. schrieb:
> Bedeutet das B nicht eine Bandbreitenbegrenzung?

mea maxima culpa!

Du hast ntürlich völlig recht.
Das ist mir durchgerutscht...

Hatte extra im Menü noch einmal die Bandbreitenbegrenzungen 
ausgeschaltet, dabei ist mir entgangen das für 0,5mV, 1mV & 2mV eine 
automatische Bandbreitenbegrenzung geschaltet wird. (Die drei anderen 
Kanäle sind aber definitv Begrenzungsfrei)
Aber das hatten wir ja schon festgestellt das für jemanden der wirklich 
Spannungsänderungen im einstelligen mV Bereich häufiger genau messen 
können muss, und es in seiner Arbeitsumgebung auch tatsächlich könnte, 
andere Geräte die bessere Wahl sind. (Die dann halt in anderen Punkten 
nachteile haben)
Die Siglent sind da definitiv vom Frontend beim Noisefloor besser. Die 
Picoskopes sollen da auch sehr gut sein, zumindest die besseren - aber 
für beide Beispiele gilt das die auch gleich erheblich teurer sind.
Und es halt dennoch auch Dinge gibt wo die Rigol die Nase vorn haben.
(Die für jemanden in dessen Anwendungsgebiet aber vielleicht gar keine 
Rolle spielen...)

Gruß
Carste

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Andi B. schrieb:
> Jede Wette, dass heute noch viel mehr 40+ jährige Tek, Philips, HP, ...
> Scopes leben, als dass jemals auch nur eins dieser hier besprochenen
> Spielzeugdinger auch nur auf die Hälfte kommt. Müssen die billigen aber
> auch nicht. Die schmeißt man wenn sie nach 1000 Betriebsstunden hin sind
> weg und kauft wieder ein neues.

Prozentual (im Sinne von Verhältnis der Gesamtzahl der vor 40 und mehr 
Jahren gebauter Geräte zu Geräten die davon auch heute noch 
betriebsfähig sind bzw. bis zum 40. Geburtstag waren) könnte das 
durchaus stimmen.

In absoluten Zahlen sicher nicht, alleine schon deshalb weil heute viel 
mehr Geräte in einem Jahr gebaut werden.

Aber das sind die Geäte die vor 40, 50 oder gar 60Jahren gebaut 
wurden...
Nimmts du jetzt aber die Geräte die vor 30 oder 20 Jahren gebaut wurden, 
dann sieht es schnell ganz anders aus - auch wenn Tektronix und Co dran 
steht. Kenne gleich mehrere 24xx Tektronix in meiner Umgebung die durch 
sterbende Hybrids für immer das Leuchten eingestellt haben. Oder mit 
ganz ganz viel vielleicht noch einmal dadurch eine Gnadenfrist bekommen 
haben das man an ein anderes Gerät mit defekten Hybrid günstig 
herangekommen ist wo das Fehlerbild hoffen ließ das der gesuchte Hybrid 
i.O. ist.
Oder alleine der Spass mit den verlorenen Kalibrierdaten im Ram mit der 
eingegossenen Batterie. Die (bei diesem Gerät überschaubaren) leckenden 
Elkos oder einen Defekt im Netzteil bekommt man ja meist tatsächlich 
wieder hin.
Weiter geht es mit den TDS4xx und aufwärts. Schöne Geräte damals, aber 
heute ohne bereits vor langer Zeit erfolgter (rechtzeitiger) 
Restaurierung dank massenhaft auslaufender Elkos meist ein Totalschaden. 
Da hat es viele schon DEUTLICH vor dem 20. Geburtstag gerissen!
Mittlerweile dürfte es die meisten der je gebauten Geräte schon nicht 
mehr geben... usw. usf.

Und selbst wenn man annähme das man mit einem 20 Jahren alten Skope 
dasselbe machen wie mit einem Aktuellen: Was nütz einem wenn man weiß 
das diese Geräte meist die 20 Jahre locker packen bervor die sterben 
wenn die Geräte auf dem Markt doch alle schon mindestens 20 Jahre alt 
sind?
Daher ist die ganze Diskussion zu den Altgeräten sinnlos...

Gruß
Carsten

von Pepe T. (pepe_t)


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Ich hab jetzt bei meinem Rigol den lüfter gegen einen leisen 
ausgewechselt. Dann angst bekommen dass das gerät überhitzen könnte weil 
der neue kaum zieht.
Heute das FNIRSI-1014D als ersatz bestellt :)

Braucht ihr auch solche geistigen konstrukte um ein gerät zu bestellen 
dass ihr wollt und das preislich kein problem ist?

: Bearbeitet durch User
von Carsten S. (dg3ycs)


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Hannes schrieb:
> Aber diese MSOs sind eben nicht das, was man sich allgemein unter einem
> Messgerät vorstellt. Was will ich denn mit einem mm-breiten "Strahl",
Du kannst den Strahl auch schmaler bekommen... Und wie stark das stört 
hängt von der Messaufgabe ab. Zudem ist der ja auch nur bei den 
empfindlichsten Einstellungen so breit. Und das der bei den einstelligen 
mV breiter wird dürfte bei so gut so gut wie jedem Skope der Strahl in 
die Breite gehen.
Ich hbae oben mal Bilder von meinem HM205-3 und meinem Tektronix 2215 in 
der jeweils empfindlichsten Einstellung gemacht (Beim HM205 extra im 
Store modus damit man sieht das der Fokus wirklich scharf ist, Im run 
ist der Strak genau breit sieht nur wie beim 2215 verwaschen aus. Und 
auch das 2215 hat einen "Scharfen" Strahl. Das ist alles die 
Kombination aus Rauschen und Störeinkopplung vor Ort...

> einem S/N von nicht mal 40dB? Inszinierte Bandbreiten von 500MHz, dafür
> nicht mal (geeignete) 50-Ohm-Eingänge und Alias noch und nöcher?

Inszenierte Bandbreite? Was ist das?
Also das Siglent SDS-Plus schaft mit dem 500MHz Upgrade schafft die 
500MHz definitiv. Die MSO5k mit 350MHZ die 350 definitiv. Beide real in 
dieser Einstellung sogar noch einiges mehr.
Aliasing? Heute wo 1GSa/s schon die unterste kannte ist und Nyquist 
selbst bei den Billigen Geräten problemlos erfüllt wird?
KLAR, wenn man so ein Gerät nicht bedienen kann und sich auch nicht 
zutraut einen selbst gemachten Bedienfehler als solchen zu erkennen.
Ja dann ist Aliasing echt ein Problem bei solchen Geräten.
Klar, vorsätzlich kann man solche Messfehler immer noch produzieren: 
Speicher von AUTOmatischer Anpassung manuell auf kleinsten Wert 
festnageln. Ablenkung auf 20ms/div und mit einem 400MHz signal drauf...
Aber das muss man entweder schon so wollen oder man hat wirklich keine 
Ahnung.

Für jeden der auch nur ein minmalverständnis der Materie hat ist 
Aliasing bei diesen Geräten kein Problem mehr. Das war ein Thema wo 
Geräte 100MHz Analogbandbreite aber nur 20MSa/s hatten. Oder auch wo die 
Maximale Samplerate zwar schnell genug gewesen wäre, durch einen viel zu 
kleinen Speicher aber tatsächlich sehr viel langsamer gesampelt wurde.
Das mit dem kleinen Speicher und der Aliasing-Gefahr bei unbekannten 
Signalen ist dann ein Thema bei Geräten wie dem oben verlinkten 
TDS2024b.
Da musste man etwas mehr aufpassen was man gemessen und wie eingestellt 
hat.

> Oder Bodeplots und FFT-Diagramme -
> um mir einen Vektor-, Netzwerk-  Spektrum-  FFT-Analyzer
> vorzuspiegeln?
Also ich verwende FFT wenn ich mir die Frequenzanteile eines Signals 
ansehen will und Bodeplot wenn mich der Frequenzgang von Filtern 
interessiert. Hat durch die begrenzte Auflösung der AD Wandler seine 
Grenzen, aber für die allermeisten reicht es. Ist zumindest besser als 
es nicht zu haben! Da gilt einfach. Man muss sein Werkzeug,inkl dessen 
Grenzen, kennen und damit umgehen können.

> Mir wäre (und ist) ein gebrauchtes, analoges (Tektronix-) Scope lieber -
> aber vermutlich messe (MESSE!) ich auch andere Dinge als die Meisten der
> Foristen hier.
Ja, mit welchem GErät MISST du denn so typischerweise WAS genau?

Dann können wir uns ein Bild machen ob es in den Bereichen die du machst 
wirklich BESSER ist oder es für dich einfach nur besser aussieht und du 
mit den richtigen Einstellungen nicht mindestens dasselbe Bild mit 
selber oder noch höherer Genauigkeit mit einem "Spielzeug" hinbekommen 
würdest...
(Ersteres ist durchaus Möglich, keine Frage mit einem 7000er Mainframe 
und den richtigen Einschüben sind erstaunlich tolle Dinge machbar und 
bei manchen Dingen muss man heute immer noch einige 10k Euro hinlegen um 
das vergleichbar zu können. Aber ich halte Möglichkeit zwei dennoch für 
wahrscheinlicher...)

Udn wahrscheinlich misst du tatsächlich was anderes asl die meisten 
hier.
ICh, uns sicher viele andere, würden freiwillig nicht mehr auf ein DSO 
verzichten wollen. Wenn für dich also etwas Analoges reicht...

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Pepe T. schrieb:
> Braucht ihr auch solche geistigen konstrukte um ein gerät zu bestellen
> dass ihr wollt und das preislich kein problem ist?

Manchmal schon...
Was musste ich mir selbst versichern das ich jetzt lange genug mit einem 
Vertikalsteller für alle Kanäle gelebt habe und einer pro Kanal doch 
viel besser ist bis ich mir guten gewissens das Rigol geholt habe ;-)

Manchmal sage ich mir aber auch einfach das ich jetzt neues Spielzeug 
haben will, es finanziell keine Rolle spielt, und wir sowieso eine viel 
zu hohe Inflation haben ;-)
Wie bei meinem letzen 3D Drucker update...

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Hannes schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Wegen der Reparierbarkeit solltest Du Dich dann eher für Hameg als für
>> Tektronix entscheiden, denn was der Autor in Deinem Link über DSO's
>> schreibt, gilt für analoge Tektronix leidher auch: "the parts to repair
>> it are generally unobtainable custom ICs".
>
> Hatte das so in Erinnerung:
> "It is nearly impossible to get a useful service manual for a modern
> oscilloscope, and even if you could, the parts to repair it are
> generally unobtainable custom ICs. However, many vintage scopes are
> repairable, and complete service manuals are readily available for many
> models."
>
> Etwas umfassender zitiert ist die Meinung des Autors vielleicht nicht
> ganz so sehr aus den Zusammenhang gerissen...

Wieso aus dem Zusammenhang gerissen?
Der Autor schreibt das es für moderne Geräte kaum ServiceManuals und 
wenn doch das diese kaum helfen da die Geräte voll mit ASICs sind.
Und Rainer hat richtigerweise darauf hingewiesen das die Aussage mit den 
ASIC für die besseren Analoggeräte der 80er und später auch genau so 
gilt!

Vielleicht sogar noch mehr als für die heutigen LowCost DSO die oft noch 
Zeug von der Stange selbst für kritische Dinge verwenden.
Rigol hat z.b. gerade erst mit den ASIC fürs Frontend angefangen (MSO5k, 
7k & 8k)
Wobei "IC von der Stange" dann nicht zwingend heisst das man den in 
kleiner Stückzahl auch gut bekommt. Aber ein FPGA, Speicher-IC oder µC 
für diese Geräte lässt sich sicher wirtschaftlicher Auftreiben als ein 
neuer Hybrid für einen Tektronix 2435 oder einem 49x SpektrumAnalyzer.

Ob man das Bauteil dann aber selbst getauscht bekommt ist natürlich ein 
anderes Thema! Nicht unmöglich, aber da muss man schon eine deutlich 
gehobene Ausstattung und Know-How haben.

Andererseits ist eine Reparatur eines solchen Gerätes oft nicht so 
schwer/unmöglich als es aussieht.
Es gibt doch noch eine Reihe sehr gängiger Bauteile von der Stange. Die 
aktiven Bauteile selbst sind zwar unheimlich komplex, aber da es meist 
nur eine sauber aufgebaute Hauptplatine mit separaten Netzteil ist und 
manchmal (wie bei den Rigol 5K) einige wichtige MEsspunkte (z.B. für die 
Spannungen) sogar beschriftet sind kann man schon einiges eingrenzen und 
viele Defekte Reparieren. Defektes Netzteil, defekte Spannungsregler auf 
der Hauptplatine usw. sind überhaupt kein Problem. Auch Clock usw ist 
klar erkennbar und mit dem Datenblatt der Halbleiter ist vieles Prüf- 
und Reparierbar.
Schwirig ist halt alles was mit der Signalverarbeitung zu tun hat. 
Direkt im Frontend geht es noch so lange der ASIC lebt, sonst wird es 
schwierig.

Ein typisches Problem bei mehreren China-Skopes sind bei viel genutzten 
GEräten die Drehgeber. Aber das hat es bei Markenherstellern ebenfalls 
gegeben. In den China Geräten sind die aber von der Stange und man kann 
sowohl das tatsächlich verwendete Modell als auch Pinkompatible 
(vielleicht bessere) Produkte auf dem freien Markt bekommen.
Und der Austausch ist im Bedarfsfall nun wirklich kein Problem.

Einen nach 40 Jahren defekten Stufenschalter eines Analogskopes kannst 
du aber nicht einfach so als Neuteil beim Elektronikversand bestellen.

Also alles relativ!

Gruß
Carsten

von No Y. (noy)


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Gerade bei Chinakram von Aliexpress (Benchdogs, Fräser, Evalkits zum 
spielen usw., 3D Drucker Kram der nicht nötig ist) rechne ich das gerne 
einfach in Döner / Fastfood Preise um und denke mir macht nicht dick, 
ist was zum spielen und dann verzichte ich halt jetzt mal auf Döner und 
koche was gesundes (meist auch günstiger)..

Selbes könnte ein Raucher  Alkoholiker auch mit Zigaretten  
Bierflaschen machen..

Macht das leben gesünder und man hat für sowas immer eine Begründung 
warum man sich das jetzt mal gönnen kann :-D

Bei teureren Sachen (zuletzt Siglent Spectrum Analyzer) muss ich dann 
immer mir selbst Begründen was ich ja dann alles damit machen kann und 
dadurch bei anderen Sachen sparen kann..

Z.b. mein neuer Dickenhobel... Ich kaufe halt jetzt sägeraue Bretter und 
Hobel die selber so spar ich bei jedem Brett ja was ein und bekomme 
gehobelte Ware in Formaten die es nicht im Baumarkt gibt und schwupps.. 
Hab ich die Begründung warum das jetzt sein muss :-D

Jetzt muss ich nur im Sommer dann auch wirklich Kinderhäuschen usw. auch 
mal bauen...

Aber man hat es ja wenn man es mal braucht..

Makita Oberfräse z.b. so Tablarhalter selber in Brettern versenken 
damit.. brauch zwar nur 4 Stück aber das bei jemandem machen zu lassen 
wäre auch fast so teuer wie die Fräse... Also Werkzeug gekauft und man 
ballert  halt noch mehr Regalbretter irgendwohin ob man die Ablage 
braucht oder nicht..

Oder die tollen "großpacken" 100er Pack ist / Stück billiger als 20er 
Pack.. Kann man ja irgendwann mal noch gebrauchen.. also 100er Pack..

Aber so sammelt sich dann leider auch viel im Keller an und das private 
Finanzamt meckert bei so Aktionen immer lauter... :-D

Oder erklärt Sie würde nächstens auch Schuhe in 10er Packs kaufen wenn 
ich so weitermache....

von Carsten S. (dg3ycs)


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Ach ja, zum Abschlus noch:

> PPS: Als Antwort auf die eingangs gestellte Frage halte ich
> 
http://readingjimwilliams.blogspot.com/2012/02/vintage-scopes-are-better-part-1.html
> (alle 5 Teile) für sehr lesenswert!

Dir ist aber schon aufgefallen das es da bis auf den Reparaturteil von 
den Argumenten beinahe ausschließlich um die großen Systemskopes wie die 
Tektronix 7000 oder auch noch die 500 Serie geht? Viele der Argumente 
auf die einfachen Kompaktgeräte gar nicht zutreffen und wenn man die 
großen Skopes hat auch nur wenn man gerade den passenden Einschub hat?
Denn gerade die riesige Typenvielfalt der verfügbaren Einschübe und 
damit die Möglichkeit sein Messsystem haargenau an seine ganz konkrete 
Messaufgabe anzupassen machen zusammen mit der Qualität eines Gerätes 
das als System je nach Optionen damals irgendwo zwischen dem Preis eines 
Neuwagens bis Hauses gelegen hat machen die genannten Vorteile aus.
Leider sind gerade die speziellen Einschübe in Funktionsfähig heute kaum 
noch zu einem guten Preis zu bekommen. Manche selbst dann nicht zeitnah 
wenn man sogar sehr hohe Preise zahlen würde.
Zudem ist der Artikel von 2012, die AN von JW noch älter und es kommt 
noch dazu das Jim Williams ein begnadeter Designer im Bereich der 
ausgesprochenen Analogtechnik war. Ein etwas sehr anderes 
Anforderungsprofil als die meisten Nutzer hier haben.

Aber noch mal zu den Reparaturen:
Was stimmt, das ist das man Geräte wie die alten Hameg, wenn nicht zu 
neu, Problemlos bis auf ganz kapitale Schäden (Bildröhre, Trafo) als 
halbwegs talentierter Elektroniker immer wieder hinbekommt.
Auch bei geräten wie den Tek465/475 oder auch noch den kleineren 22xx 
kann man die allermeisten gut bekannten Probleme untern denen diese 
Geräte heutzutage so leiden beheben. Wenn gleich es da auch einige 
Showstopper gibt.
Aber was man vor allem nicht vergessen darf bei dem Verweis darauf das 
heute noch viele Geräte laufen die schon 40 Jahre alt sind:
Viele Geräte davon haben schon eine oder mehrere REparaturen hinter 
sich. Und nicht nur Kleinzeugs der sich fast immer lohnt. Oft sind da, 
gerade bei Hobbyisten, 10, 20 und mehr Arbeitsstunden und auch Geld für 
Ersatzteile rein geflossen.
Wenn jemand 2005 ein 10 Jahre altes TDS420 mit Kondensatorpest bekommen 
hat weil der Firmenchef nach Erhalt des KV für die Reparatur bleich 
umgefallen ist, dann war das unter umständen ein riesen Glücksfall weil 
ein 4kanal - 150MHz Gerät fürs den Durchschnittshobbyelektroniker 
einfach weit ausserhalb des Budgets lag. Da dann Stunde um Stund emit 
dem Auslöten der Kondensatoren, putzen der Leiterplatten, flicken von 
Unterbrechungen, neubestücken und ggf. suchen von weiteren Fehlern zu 
verbringen hat sich einfach gelohnt. Genau so wie es sich für einen 
Betrieb 1990 gelohnt hat 1000 Mark für die Reparatur eines fünf Jahre 
alten Tektronix 2435 zu bezahlen.
So traurig es auch ist: Es ist bei den Geräten dasselbe wie mit 
FErnsehern und anderer Elektronik auch. Früher sind die nicht seltenr 
ausgefallen. Man war nur länger bereit teure Reparaturen machen zu 
lassen weil der Neupreis so hoch war...

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

um das Thema Rigol vs. Siglent für mich selbst abzuschließen habe ich 
heute eine sich ergebende Möglichkeit genutzt um mal einen groben 
direktvergleich mit den beiden Geräten nebeneinander zu machen.
Aus Zeitgründen jetzt keine tiefgehende Analyse gemacht aber zumidnest 
mal einen Eindruck gewonnen.

Um es vorweg zu nehmen: Mein Eindruck/Aussage aus meinem ersten Beitag 
in diesem Thread hat sich rundweg bestätigt:

Carsten S. schrieb:
> Die Siglent Oszilloskope wie das SDS1104X-E sind bei den
> höchsten Verstärkungsfaktoren nach sich wiederholenden
> Erfahrungsberichten etwas rauschärmer als die Rigol Gegenstücke.
> Dafür bieten die Rigol Gegenstücke im Digitalen Bereich und von den
> Funktionen etwas mehr.

> Als jemand der ausschließlich Analogtechnik, möglicherweise auch mit
> extrem kleinen Signalen, macht wäre damit die Empfehlungsrichtung schon
> genau so klar wie für jemanden der ausschließlich Digitaltechnik machen
> will und sich Analog vielleicht mal anschaut ob die Versorgungsspannung
> halbwegs passt oder ob ein I/O Pegel stabil ist oder ungewollt
> schwingt...

Im Prinzip kann ich aber auch nur genau dasselbe sagen wie die meisten 
anderen die einen Vergleich gemacht haben. (Muss dabei aber immer die 
Firmwareversion beachten wo sich bei den Rigol nach langer Pause wegen 
der MSO8k Entwicklung ja zuletzt einiges zum besseren getan hat)

Wenn die beiden Skopes direkt nebeneinander stehen dann macht das 
Siglent so rein optisch doch einiges mehr her.
Das Rigol wirkt im direkten nebeneinander schon einiges "altbackener".

Das gilt nicht nur für das äussere sondern auch für das UI.
Wo das UI vom Siglent definitiv ein über das rein optische Empfinden 
hinausgehende großes Plus macht ist die Tatsache das beim Aufrufen des 
seitlichen Bildschirmmenüs die Wellenform nicht überdeckt sondern der 
Anzeigebereich nur etwas gestaucht wird. (Ist ja auch schon mehrfach 
beschrieben worden und würde ich mir für das Rigol definitiv als Option 
wünschen)
Habe beim Siglent UI aber auch einige Dinge gefunden dir mir definitiv 
nicht gefallen. Das offensichtliche das man keine getrennten 
Vertikalregeler für die Kanäle hat ist ja klar. DAs war für mich zwar 
eine der Hauptgründe die mich zumindest bei der Suche nach unbekannten 
Fehlern (egal ob Entwicklung oder Reparatur) beim DS1054z am meisten 
genervt haben.

Aber letztendlich ist das Geschmacksache und sollte ausser bei jemanden 
der schon vorher weiß das er wirklich extrem oft zwischen Messpunkten 
und Einstellungen springen muss kein ganz hartes Kriterium sein.

Aber was mich wirklich gestört hat, dass ist das es beim Siglent, sobald 
es über die Grundbedienung hinausgeht, zumindest für meinen GEschmack 
schnell unintuitiv wird. Wenn man das UserManual nicht auswendig kennt 
artet vieles schnell in einer Suchorgie aus weil man die über zig Menüs 
verteilten Funktionen sucht. Das ist beim Rigol anders, da ist es für 
meinen Geschmack durchaus logischer aufgebaut. (Beim eigenen Rigol habe 
ich noch nicht mal wirklich ins Manual geschaut ;-))
Ein anderer Faktor der mich beim Siglent stört ist das einige 
Einstellunen tatsächlich NUR über das Touch möglich sind. Beim Rigol 
geht ja alles über die Knöpfe und das allermeiste (vieleicht auch alles 
wenn gewusst wie) über das Touch. Für die normale 
Durchschnittbedienschritte hat man also die volle Auswahl ob man über 
Touch oder Knopf arbeiten möchte.
Aber das ist, wie auch die Bedienfrage, ja auch etwas Geschmackssache.

Zu den tatsächlichen Messwerten muss man dann sagen das es vom 
Grundrauschen schon wirklich ein sichtbarer Unterschied ist wenn man mit 
Ablenkfaktoren im einstelligen mV Bereich arbeitet. Ob das Siglent da 
jetzt beim Frontend tatsächlich so deutlich besser ist oder etwas mehr 
schöngerechnet wird weiß ich nicht - vermute aber tatsächlich ersteres 
(es it besser) Bei 10mV/Div und geringeren Ablenkungen relativiert sich 
das dann aber auch etwas. Einen kleinen Unterschied hinsichtlich des ADC 
Rauschens gibt es noch, der ist ja unabhängig von der eingestellten 
Verstärkung, aber das ist nicht mehr dramatisch.

Aber so Dinge wie einen 10ns breiten repertierenden Nadelimpuls mit 
einer Amplitude von 0,5mV Peak finden und ansehen geht mit dem Rigol bei 
den richtigen Einstellungen trotzdem zuverlässig. (4x Avg)
Das Triggern und selbst das reinzoomen nach einem Stop auf diesen Puls 
hat dank hoher Samplerate und viel Speicher sogar noch bei 50ms/DIV 
funktioniert...
Nur im One-Shot Modus wird es dann durch das Rauschen tatsächlich etwas 
schwierig. Da konnte man bei dem Siglent doch mehr erkennen.

Das Siglent hat dafür dann bei den digitalen Dingen und bei sehr hohen 
Frequenzen (im Falle einer gekauften oder "von selbst erschienenen) 
Bandbreitenerweiterung das NAchsehen.

Das Siglent kann ja bis auf 500MHz Bandbreite erweitert werden wobei die 
tatsächliche Bandbreite dann darüber liegt. (In diesem Fall bei etwas 
über 600MHz) Mit einem Kanal kann man die Bandbreite auch nutzen. Aber 
schon wenn man nur zwei Kanäle (1&3) nutzt ist nicht mehr die Bandbreite 
der limitierende Faktor sondern die Sample Rate. Wehe das Signal hat 
dann größere Anteile von Frequenzen jenseits der 500MHz...
Nutzt man bei zwei Kanälen die falsche Kanalkombi (1&2 bzw. 3&4) oder 
mindesten 3 Kanäle sind 250MHz die Grenze.

Bei einem MSO5k mit 350MHZ Option liegt nach Berichten die von den 
meisten Geräten tatsächlich erreichte 3dB Bandbreite bei knapp unter 
500MHz. (Soll auch welche geben wo es fast 600MHz sind, aber es scheint 
sich meist im Bereich von 460-490MHz einzupendeln). Triggern und 
Anschauen geht noch einiges darüber.
Mit im Worst Case 2MSa/s pro Kanal wenn alle 4Kanäle genutzt werden hat 
man da auf jeden Ausreichend reserven und muss nichts beachten. Kann die 
Analoge Bandbreite immer voll ausnutzen.

Nicht selbst angetestet, aber es wird ja in den Rezensionen manchmal 
darauf hingewiesen, ist zu erwähnen das die LA Option im Siglent "nur" 
500MSa/s macht. Das ist zwar durchaus schon Ordentlich.
Für typischen Dinge wie SPI und I2C sehr viel mehr als man braucht um 
auch für die weitere Zukunft gerüstet zu sein.
Andererseits wird alles immer schneller und ich habe in bisher die 
Erfahrung gemacht das man im Umgang mit LA für viele Dinge mindestens 
dreimal, besser fünfmal, bei der kürzesten Bitdauer abtastet um wirklich 
verlässliche Aussagen zu treffen.
Da hat das Rigol mit 1GSa/s max auf den LA Kanälen schon mehr Reserven.

Dazu hat das Siglent bei der Analyse von Datenströmen weniger 
möglichkeiten. (Suchfunktionen im Datenstrom usw.)

Und zu guter letzt darf man ja nicht vergessen das das 4Kanal Siglent 
Basismodell den beinahe 1,5fachen Preis des Rigol Basismodells hat.

Daher bleibe ich für mich persöhnlich bei dem Fazit: Für jemanden der 
Anwendungen hat wo er auch schnelle Spannungsänderungen im Bereich oder 
kleiner von 1mV beurteilen muss, dafür wenig Digitalkram macht, der 
fährt mit dem Siglent besser als mit dem Rigol wenn er das Geld für den 
Aufpreis hat. (ODer wenn er Anwendungen hat wo er sicher nur einen oder 
zwei Kanäle braucht auch beim sleben Preis mit dem 2Ch Siglent)

Für jemanden der das nicht braucht (oder nur selten mit wiederholenden 
Signalen wie z.b. Störungen von Schaltreglern, Einstrahlungen von 
Datenleitungen usw.), dafür aber in erster Linie Digitalkram macht ist 
das Rigol, alleine schon des Preises wegen, meist die bessere wahl.
(Ein 2CH Oszilloskop, um auf den selben Preis zu kommen, ist da bei 
diesem Anwendungsgebiet heute einfach keine Option mehr).

Letztendlich kann und sollte sich aber jeder selbst ein Bild machen ob 
so ein Gerät zu seinem Anforderungsprofil passt. Und wenn man feststellt 
das man gar nicht zufrieden ist kann man bei Onlinekäufen notfalls auch 
ein Rückgaberecht in Anspruch nehmen.

Persöhnlich noch als Meinung von mir:
Für den Preis der 4Kanal Basismodelle, unter Einbeziehung der als 
(vermutlich zukünftig immer wiederkehrenden) Sonderaktion Kostenlos 
beigefügten Optionen sind BEIDE Geräte ihren Preis auf JEDEN FALL wert. 
Auch ohne Hack. (Mit nur um so mehr)

Allerding muss ich sagen das ich weder beim Siglent noch beim Rigol 
zufrieden wäre wenn ich den regulären PReis des TOPModells der Serie 
betrachte und was dafür dann geboten wird. Da passt es nicht mehr so 
ganz, dafür sind dann doch zu viele Kleinigkeiten.
(Und der Abstand zu anderen GEräten ist ja auch nicht mehr groß)

Gruß
Carsten

P.S.: Es gibt vermutlich noch viel viel mehr an Details wo entweder das 
eine oder das andere Skope besser ist. Aber das war (bis auf das LA 
Thema wo jetzt nur Fremderfahrungen wiedergegeben sind) das was ein 
schneller Vergleich ergeben hat. Passt aber zu dem was ich von anderen 
"vergleichern" so gehört habe.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Das Siglent kann ja bis auf 500MHz Bandbreite erweitert werden wobei die
> tatsächliche Bandbreite dann darüber liegt. (In diesem Fall bei etwas
> über 600MHz) Mit einem Kanal kann man die Bandbreite auch nutzen.

Solche Bandbreiten kann man ja eigentlich nur nutzen wenn man einen 
entsprechenden aktiven Tastkopf hat. Da faellt es irgenwie schwer sich 
zu beklagen das dies mit 4Kanaelen nicht geht weil vier solcher 
Tastkoepfe entsprechend teuer sind. Von der Messaufgabe wo man das 
braucht mal ganz zu schweigen. .-)

Olaf

von Hannes (Gast)


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Carsten S. schrieb:

> Inszenierte Bandbreite? Was ist das?

Dahinter versteckt sich eigentlich so ein "Meiner ist länger"-Ding.

1GHz liest sich sagenhaft gut, löst 100pro ein mega Boah-Ey bei den 
Kumpels aus, triggert bei manchem sogar die Speicheldrüsen. Genau darum 
werden solche Zahlen auch inszeniert in den Vordergrund gekehrt, gekonnt 
auf das Titelblatt des "Datasheets" gedruckt - in leuchtendem Signalrot 
und doppelt unterstrichen.

Dabei kann sich jeder Interessierte selbst ausrechnen, dass von 1GHz 
Samplingrate, auf 4 Kanäle verteilt, noch 250Mz übrig bleiben - und, 
dass sich damit ein Sinus von 25MHz gerade noch so-so darstellen lässt - 
wenn man denn nur keine Verzerrungen sich ankucken will. Was aber eh 
nicht geht, bei 2 bit Rauschen und <40dB S/N.

Das rechnet sich aber keiner aus - weil dann die Zahlen schon micht mehr 
so  wumbaba sind. Das liegt an dieser Kognitiven-Dissonanz-Geschichte 
(googel ist dein Freund). Die Leute vom Fach erklären damit, wie sich 
persönliche Entscheidungen entwickeln und wieso der Einzelne diese 
mitunter so vehement verteidigt. So 'ne K-D führt (v.A. bei so 
"Haben-Will-Dinger") mitunter zum "Post-decisional regret effect": Das 
für sich ausgesuchte DSO wird als besonders positiv dargestellt und alle 
andere Optionen werden maximal schlecht geredet... (*)

Und an dieser Stelle kommt meine ganz persönliche Meinung ins Spiel 
(also die zitierte "Option zum Schlechtreden"):

1) Die im besten Fall postulierten 500 MHz Bandbreite braucht auf'm 
Scope  kein Mensch - nicht für's Hobby. Wohlgemerkt: wirklich Brauchen, 
und nicht nur Haben-Wollen. (Und falls doch, macht man das anders ...)

2) Ein jeder Schulerbub steht mit einem 25/50 MHz-Vintage-Scope für 
<50€, plus 20€ für einen Sigrok-LA, plus 400€ für Literatur und Bauteile 
weitaus besser da als mit so 'nem 500€ China-MSO.

> Also das Siglent SDS-Plus schaft mit dem 500MHz Upgrade schafft die
> 500MHz definitiv. Die MSO5k mit 350MHZ die 350 definitiv. Beide real in
> dieser Einstellung sogar noch einiges mehr.

> Aliasing? Heute wo 1GSa/s schon die unterste kannte ist und Nyquist
> selbst bei den Billigen Geräten problemlos erfüllt wird?
> [...]
> Für jeden der auch nur ein minmalverständnis der Materie hat ist
> Aliasing bei diesen Geräten kein Problem mehr.

Aliasing steht und fällt mit dem Eingangsfilter - und dieses 'pätscht' 
man per "500MHz upgrade" einfach raus???

Das ist ganz lustig - denn jeder scheint genau diesem "Upgrade" geradezu 
nachzuhecheln. (Meiner ist .... - aber lassen wir das.)

Frage: Kann mal einer die Daten des Antialias-Filters seines DSOs 
nennen, alternativ die minimale Alias-Unterdrückung (bei fny)? Oder 
wenigstens mal ein Foto des Filters posten?

>> Mir wäre (und ist) ein gebrauchtes, analoges (Tektronix-) Scope lieber -
>> aber vermutlich messe (MESSE!) ich auch andere Dinge als die Meisten der
>> Foristen hier.
> Ja, mit welchem GErät MISST du denn so typischerweise WAS genau?

Sicher! Die Hälfte der Messungen erledige ich mit einem Gossen Triohm 
(Durchgangsmessungen) oder einem zugelaufenen BBC Metrawatt M2012 
(digital).

Was im Shag steht? Damit prollt man nicht rum. Muss noch nicht mal die 
xyl so genau wissen...

> Dann können wir uns ein Bild machen ob es in den Bereichen die du machst
> wirklich BESSER ist oder es für dich einfach nur besser aussieht und du
> mit den richtigen Einstellungen nicht mindestens dasselbe Bild mit
> selber oder noch höherer Genauigkeit mit einem "Spielzeug" hinbekommen
> würdest...

Mach Dir mal keinen Kopf. Oder hast 'n hp 3562A abzugeben? Vielleicht 
sogar im Tausch gegen ein nagelneues "Spielzeug"-DSOs?

> Udn wahrscheinlich misst du tatsächlich was anderes asl die meisten
> hier.

Tatsächlich messe ich bei Perioden nahe DC (1 ... 100 sek) - und bin um 
jedes 1/10dB Rauschabstand dankbar.

Das hat aber nicht die Bohne mit meinem 50MHz- oder irgend einem anderen 
Scope zu tun.

- Hannes

(*) als ob die Altvorderen komplette Vollpfosten waren und es nur der 
neokapitalistische Mann aus China voll krass drauf hätte?

von Egon D. (Gast)


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Olaf schrieb:

>> Das Siglent kann ja bis auf 500MHz Bandbreite erweitert
>> werden wobei die tatsächliche Bandbreite dann darüber
>> liegt. (In diesem Fall bei etwas über 600MHz) Mit einem
>> Kanal kann man die Bandbreite auch nutzen.
>
> Solche Bandbreiten kann man ja eigentlich nur nutzen
> wenn man einen entsprechenden aktiven Tastkopf hat.

Nee, warum?

Wenn man genug Pegel hat, kann man einen passiven
20:1-Tastkopf verwenden. Kleine Pegel nimmt man direkt
mit einem 50-Ohm-Kabel ab, wenn man weiss, wie's
geht... :)


> Von der Messaufgabe wo man das braucht mal ganz zu
> schweigen. .-)

Das ist der Knackpunkt. Man braucht es eben in der
Regel nicht -- aber das wissen die Bastler nicht.

von Egon D. (Gast)


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Hannes schrieb:

> Dabei kann sich jeder Interessierte selbst ausrechnen,
> dass von 1GHz Samplingrate, auf 4 Kanäle verteilt,
> noch 250Mz übrig bleiben [...]

Komisch.

Soweit ich weiss, ist das bei den "total veralteten
und sagenhaft überteuerten" TDS20xx nicht so. Da hat
man maximale Samplingrate auf allen Kanälen.


> - und, dass sich damit ein Sinus von 25MHz gerade
> noch so-so darstellen lässt - wenn man denn nur
> keine Verzerrungen sich ankucken will. Was aber eh
> nicht geht, bei 2 bit Rauschen und <40dB S/N.

Unausrottbare fake news.

(Geringe) Verzerrungen beurteilt man ohnehin am besten
im Spektrum, nicht im Zeitbereich.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Egon D. schrieb:
> Hannes schrieb:
>
>> Dabei kann sich jeder Interessierte selbst ausrechnen,
>> dass von 1GHz Samplingrate, auf 4 Kanäle verteilt,
>> noch 250Mz übrig bleiben [...]
>
> Komisch.
>
> Soweit ich weiss, ist das bei den "total veralteten
> und sagenhaft überteuerten" TDS20xx nicht so. Da hat
> man maximale Samplingrate auf allen Kanälen.

Zumindest beim SDS1104X-E stimmt das mit der Viertelung allerdings 
nicht, dort gibt es zwei Sampler mit je 1GHz. Bei zwei Kanälen hat man 
also jeweils die vollen 1GHz, bei vier dann 500MHz.

Aber ansonsten stimmt es:
Man sollte schon genau hingucken und im Zweifel auch mal durchmessen, ob 
angegebene Bandbreiten etc. auch wirklich vorhanden sind.

Einen mMn echten Bug zeigt das SDS1102X allerdings bei sehr niedrigen 
Frequenzen, der mir schon bei meinem SDS1(1/2)04X-E aufgefallen war, 
ohne dass ich ihm aber wirklich Beachtung geschenkt hätte. Die bereits 
verbesserte Version sieht man hier ab 24:00

https://www.youtube.com/watch?v=Vmbyodjs7cE

Die Signaltreue ist zwar mit dem Update deutlich besser geworden, aber 
wirklich gut ist das nicht. Es ist zumindest unschön.

Allerdings ist die Signaltreue bei höheren Frequenzen dann schon i.O., 
zumindest verglichen mit meinem HM2008.

Ich kann damit aber leben - das Siglent wurde wegen anderer Dinge 
(Bus-Dekodierung, vier Kanäle, etc.) angeschafft.

: Bearbeitet durch Moderator
von Hannes (Gast)


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Egon D. schrieb:

> Soweit ich weiss, ist das bei den "total veralteten
> und sagenhaft überteuerten" TDS20xx nicht so. Da hat
> man maximale Samplingrate auf allen Kanälen.

So ein TDS, ist das denn auch zu 100% aus Chinesium gefertigt?

>> - und, dass sich damit ein Sinus von 25MHz gerade
>> noch so-so darstellen lässt - wenn man denn nur
>> keine Verzerrungen sich ankucken will. Was aber eh
>> nicht geht, bei 2 bit Rauschen und <40dB S/N.
>
> Unausrottbare fake news.

Ich wünsche mir seit Ewigkeiten, dass mal wer einen sauberen Sinus (nahe 
FSC)  auf seinem MSO/DSO mitschreibt und mir die Roh-Daten (20kSamples 
oder so) zur Verfügung stellt. Besser aber noch 2-ton...

> (Geringe) Verzerrungen beurteilt man ohnehin am besten
> im Spektrum, nicht im Zeitbereich.

Oder per hp334A...
Aber Du hast schon den hp3562A auf meiner Wunschliste gesehen?

von Anja (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hannes schrieb:
> Ich wünsche mir seit Ewigkeiten, dass mal wer einen sauberen Sinus (nahe
> FSC)  auf seinem MSO/DSO mitschreibt und mir die Roh-Daten (20kSamples
> oder so) zur Verfügung stellt. Besser aber noch 2-ton...

Wünschen kann man sich viel...
Was ist ein "sauberer Sinus" reicht da ein DDS-Signal aus einem FY6800 
oder muß es ein hochphasenreines Signal aus einem Meßsender sein?

Welche Frequenz(en)?
Welche Aufzeichnungslänge?
Warum gerade 20 kSamples? (das macht eigentlich nur Sinn wenn Du das mit 
einem Digilent Analog Discovery 2 mit 14 Bit ADC aber viel zu wenig 
Speichertiefe vergleichen willst.
Ansonsten würde man eher 1-2 MSamples für eine FFT verwenden wollen oder 
sogar mehrere FFTs im Frequenzbereich mitteln um das Grundrauschen 
weiter zu reduzieren, was aber wohl die Uploadgröße hier sprengt.

Anbei mal eine 2-Ton FFT mit 100+101 kHz aus einem FY6800 DDS 
Funktionsgenerator. Einmal als Einzelmessung und dann als Mittelung über 
67 FFTs.

Gruß Anja

von Anja (Gast)


Angehängte Dateien:

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Nachtrag: hier die Einzelmessung

Gruß Anja

von F. M. (foxmulder)


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Hannes schrieb:
> Dabei kann sich jeder Interessierte selbst ausrechnen, dass von 1GHz
> Samplingrate, auf 4 Kanäle verteilt, noch 250Mz übrig bleiben - und,
> dass sich damit ein Sinus von 25MHz gerade noch so-so darstellen lässt -

Das stimmt halt einfach nicht.
Kein halbwegs modernes Scope hat nur 1GHz Samplingrate, das ist Stand 
der Technik von vor 20 Jahren.
Und auch interleaving (also das sich die Samplerate jeweils halbiert) 
ist nicht mehr wirklich Stand der Technik, wird aber teilweise noch so 
gemacht.


https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-MSO5072.html

Hier zB. 8GHz Samplingrate mit einem Kanal, 4Ghz mit zwei und 2Ghz mit 
vier.
2Gs bei 70MHz Bandbreite reichen dann wohl aus.
(Diese Serie geht bis 350MHz mit SW Optionen)

Hannes schrieb:
> 1GHz liest sich sagenhaft gut,

Ja, 2001 wahrscheinlich schon.

Hannes schrieb:
> aber vermutlich messe (MESSE!) ich auch andere Dinge als die Meisten der
> Foristen hier.

Ja, ich kann die Ultraspezialanwendung für die jedes moderne 12 Bit MSO 
mit >10Gs zu schlecht ist schon riechen...

Hannes schrieb:
> (Und falls doch, macht man das anders ...)

Wie denn?
Also alleine für ein schnelleres SPI Interface oder LVDS mit einem 
schnellen ADC braucht man das eigentlich schon.

von Alexander (Gast)


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Noy schrieb:
> Und die "Hobby" Preisklasse bei R&S oder Keysight sind auch alle nur
> "mit Wasser gekocht" irgendwie müssen die auch den Preis erreichen...
>
> Siglent Scopes sind = zu Lecroy
> Und Rigol war früher OEM für Agilent Scopes...
>
> Soviel zu diesen Aussagen..
>
> Und R&S ist in der Preisklasse auch nicht handgedengelt in Deutschland..
>
> Ggf. Früher zu Hameg Zeiten aber schon lange nicht mehr.
>
> Und schau mal im EeVblog forum..
> Da sind genug bugs bei R&S bekannt und teilweise auf Grund von Preis & A
> Brand schwerer zu verkraften als Bugs bei Rigol / Siglent..
>
> Finsri oder was auch immer sind Spielzeuge..
>
> Was man noch überlegen kann wäre Micsig.. Die sollen ganz OK sein.

Stimmt. Lecroy macht sich mittlerweile nicht mal mehr die Mühe, mit 
einem dunklen Gehäuse abzulenken, die lenken alle Mühe anscheinend auf 
das teurere Preisschild.
Finsri sehe ich genauso. Dann eher noch Micsig.
Bei R&S stimme ich dir auch zu. Die Bugs wurden aber nicht vom eevblog, 
sondern von Afug Info aufgedeckt.

https://www.youtube.com/c/AfugInfo/videos

von Hannes (Gast)


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Anja schrieb:
> Hannes schrieb:
>> Ich wünsche mir seit Ewigkeiten, dass mal wer einen sauberen Sinus (nahe
>> FSC)  auf seinem MSO/DSO mitschreibt und mir die Roh-Daten (20kSamples
>> oder so) zur Verfügung stellt. Besser aber noch 2-ton...
>
> Wünschen kann man sich viel...

Stimmt! Vergiss es einfach, ist mir auch nicht wirklich wichtig ...

Es wäre vielleicht für Jemanden spannend, der sich ein MSO/DSO kaufen 
will (also nicht für mich) - weil der/diejenige aus den Rohdaten einer 
Testmessung doch das Eine oder Andere rauslesen könnte - so er/sie denn 
kann ...

-Hannes

von Filter (Gast)


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michael_ schrieb:
> Da hat jemand ein Gerät was in 7 Jahren 100h auf dem Buckel hat und
> fragt nach Alternativen.
> Wieviel Stunden sind das pro Jahr?

Naja, könnt sich schon rechnen.
Beim Budget von 1000€ / 100h sind 10 € / h OK.

Viel mehr Zeit will doch keiner vor so einem Miniwellenkino verplempern.

Oder gibts die Gestraften wirklich, die sich das in der Freizeit antun?

von Anja (Gast)


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Hannes schrieb:
> Es wäre vielleicht für Jemanden spannend,

Also ich schaue erst mal ins Datenblatt.
1. Parameter Rauschen (unter Angabe der genauen Meßbedingungen)
2. Parameter Abtastjitter

Wenn ich nur unzureichende Angaben finde dann weiß ich daß der 
Hersteller keinen Wert darauf legt. (oder sich nicht traut hier Angaben 
zu machen).

Gruß Anja

von Carsten S. (dg3ycs)



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Hi,

Hannes schrieb:
> Es wäre vielleicht für Jemanden spannend, der sich ein MSO/DSO kaufen
> will (also nicht für mich) - weil der/diejenige aus den Rohdaten einer
> Testmessung doch das Eine oder Andere rauslesen könnte - so er denn
> kann ...

HÄÄHHH?
Wie jetzt - jetzt wo du es, mangels genauerer Spezifikationen halt so 
wie das für uns plausibel erschien, bekommst und die Ergebnisse nicht zu 
deinen Vorstellungen passe hast du das doch nie gewollt... Zumindest 
nicht für dich selbst?

Das klang HIER aber noch ganz anders:
Hannes schrieb:
> Ich wünsche mir seit Ewigkeiten, dass mal wer einen sauberen Sinus (nahe
> FSC)  auf seinem MSO/DSO mitschreibt und mir die Roh-Daten (20kSamples
> oder so) zur Verfügung stellt. Besser aber noch 2-ton...
Da wolltest DU die daten explizit haben

Aber egal... Die Daten sind ja vermutlich tatsächlich AUCH für andere 
Interessant. Daher, und damit es später nicht heisst das ja keiner 
bereit gewesen sei Daten zu liefern, hier auch mal ein paar 
Aufzeichnungen von mir.

Wobei man natürlich nicht vergessen darf:
Anja schrieb:
> Wünschen kann man sich viel...
> Was ist ein "sauberer Sinus" reicht da ein DDS-Signal aus einem FY6800
> oder muß es ein hochphasenreines Signal aus einem Meßsender sein?
> Welche Frequenz(en)?
> Welche Aufzeichnungslänge?

Das habe ich mich auch gefragt...
Wegen der Qualität des Sinussignals könnte ich jetzt zwar auf meinen R&S 
SMX zurückgreifen, der dürfte vermutlich das "reinste" Signal aller 
Geräte hier bringen, jedoch müsste ich zum einen hier dann wieder 
umräumen, zum anderen bringt mir das für die Zweitonmessung nichts.
Dazu dürfte so ein Gerät (oder besseres) bei den wenigsten hier daheim 
stehen. Schließlich geht es hier ja um die (wenn auch fortgeschrittene) 
Hobbyverwendung!

Zumal zum ja sogar die Behauptung im Raum steht das ein 50 Euro 
Analogoszilloskop die bessere Alternative wäre.

Hannes schrieb:
> 2) Ein jeder Schulerbub steht mit einem 25/50 MHz-Vintage-Scope für
> <50€, plus 20€ für einen Sigrok-LA, plus 400€ für Literatur und Bauteile
> weitaus besser da als mit so 'nem 500€ China-MSO.

Ich habe in den letzten Tagen zwischendurch auch ein paar Messungen 
aufgezeichnet, einfach

Um als ergänzendes Beispiel auch mal ein paar Aufzeichnungen zu zeigen 
die mit der für einfache Geräte typischen 8 Bit ADC Auflösung 
aufgezeichnet wurden habe ich daher jetzt mal ein paar Messungen mit dem 
Rigol MSO5074 gemacht.
Ein ?16Bit? Digitalscope ist ja eher nicht mehr unbedingt eine gängige 
Hobbyausstattung ;-) (Wobei ich durchaus gerne eins hätte ;-) )

Als Signalquelle habe einfach den internen Generator verwendet.
Der hat aber auch ähnliche Daten wie die FY6800. ISt aber sicher, wie 
ALLE bezahlbaren  Generatoren, aus Sicht eines Perfektionisten noch 
etwas vom Rausch-und Jitterfreien mathematisch korrekten Sinus entfernt.

Die Rigol MSO5074 sind im Vergleich zu anderen Geräten ja immer noch 
Low-Cost, wenn auch schon in der Region wo die Preise gerade vierstellig 
werden und damit doppelt so teuer wie die derzeit für 
durchschnittshobbyisten ohne besondere Anforderungen wohl am meisten 
empfohlenen Geräte Rigol DSO1054z oder das Siglent SDS1104X-E

Zu sehen sind dabei einmal ein Zweitonsignal mit den ( z.b. für SSB 
Senderabgleich verwendeten)Frequenzen 1075 Hz und 1500 Hz.
Einmal mit eingestellter Spannung von 5Vss für beide Kanäle sowie um ein 
minimal verzerrtes Signal zu haben einmal mit 5Vss für 1075Hz und 0,02V 
für 1500Hz.
Und dann noch ein 2MHz Signal bei 250ns/div (5 Perioden) um bei einer 
Aufzeichnungslänge von 100kSa auf 20k Samples für eine Periode zu 
kommen.
Neben den Screenshots sind die dazugehörigen Messdaten als *.csv File 
angehangen. (Sinus_Daten.zip)

Auf den Bildern ist folgendes zu sehen:

Messschaltung.png:
Skizze der Verschaltung der Generatoren für die Zwei- und Eintonmessung.


1075Hz_Hi__1500Hz_Hi.jpg:
Zweitonsignal mit identisch eingestellter Spannung für beide Signale
(5Vss für beide Kanäle).
Zugehörige Datenreihe:
Zweiton_Memory_5V_5V.csv
Zweiton_5V_5V_Bildspeicher.csv


1075Hz_Hi__1500Hz_Lo.jpg:
Zweitonsignal mit erheblichen Unterschieden der eingestellten Spannung 
für beide Signale die sich um den Faktor 250 Unterscheidet.
(5Vss für 1075Hz und 0,02V für 1500Hz.)
Zugehörige Datenreihe:
Zweiton_Memory_5V_00V5.csv
Zweiton_5V_0_05V_Bildspeicher.csv


2MHz_100kSa.jpg:
2MHz Eintonsignal (Eingestellte Aussgangsspannung 4Vss)
Zugehörige Datenreihe:
2Mhz_5Perioden_Memory.csv
2Mhz_1Periode_20kSa_Bildspeicher.csv


ZweitonGegenüberstellung.png:
Direkte Gegenüberstellung der Signale aus  den Aufnahmen
1075Hz_Hi__1500Hz_Lo.jpg und 1075Hz_Hi__1500Hz_Hi.jpg


P_ZweitonFFT.jpg:
FFT des Zweitonsignals mit gleicher Amplitude.
Einmal zur Ansicht ohne Cursor und einmal mit Cursor.


P_ZweitonFFTLow.jpg:
FFT des Zweitonsignals mit stark unterschiedlicher Amplitude.
Einmal zur Ansicht ohne Cursor, einmal mit Cursor zum Ausmessen der 
Pegeldifferenz zwischen den Signalen, einmal mit Cursor Abstand 
Signal/Rauschteppich und einmal Anzeige des Rauschteppichs ohne 
Eingangssignal.


ZweiMHzFFT.jpg:
FFT des 2MHz Signals.


SamplePointOnly_Vektor.jpg:
Gegenüberstellung der Anzeige des Zweitonsignals bei zwei verschiedenen 
Ablenkfaktoren.
In der Anzeigeeinstellung "DOT" wo nur die tatsächlich aufgezeichneten 
diskreten Messwerte dargestellt werden und in der Einstellung "Vector" 
wo der Zwischenraum zwischen den Messwerten durch Interpolation 
ausgefüllt wird um zur besseren Ansicht eine durchgehende Kurve zu 
erhalten.Einfach um die Diskussion über die diskrete Erfassung mit 
angeblich "hinzugelügten" (interpolierten) Werten vs. stetiger 
Darstellung beim Analogscope vorwegzunehmen.

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Anja schrieb:
> Warum gerade 20 kSamples? (das macht eigentlich nur Sinn wenn Du das mit
> einem Digilent Analog Discovery 2 mit 14 Bit ADC aber viel zu wenig
> Speichertiefe vergleichen willst.
Wenn ich die vorherigen Beiträge so lese würde ich eher vermuten das er 
das für viel hält, sich ansonsten aber keine Gedanken gemacht hat. Ziel 
sollte vermutlich eher sein zu zeigen wie schlecht die Geräte doch sind 
;-)

Wenn man den Extremfall nimmt das die 20kSa wirklich nur eine Periode 
darstellen ist es ja ofensichtlich das bei einem 8Bit ADC bei 20kSa 
selbst im Moment der größten Spannungsänderungsrate/Steigung im 
Nulldurchgang über mehrere Samples derselbe Wert in der Aufzeichnung 
steht. Sieht man auch bei meiner Aufzeichnung sehr gut. Mit 14Bit ist es 
natürlich schon etwas anderes...
Er konnte ja nicht ahnen das jemand mit einem 16Bit Gerät auftaucht ;-)
(Dein Picoscope ist doch ein 16Bit Gerät ist wie der Dateiname vermuten 
lässt? Vom Noisefloor der FFT könnte das ja passen...)

> Ansonsten würde man eher 1-2 MSamples für eine FFT verwenden wollen oder
> sogar mehrere FFTs im Frequenzbereich mitteln um das Grundrauschen
> weiter zu reduzieren, was aber wohl die Uploadgröße hier sprengt.
Es geht ja gar nicht um Rauschminimierung.
Ich vermute viel eher das halt eine vorgefasste Meinung gibt und die 
muss jetzt irgendwie bestätigt werden.


Anja schrieb:
> Hannes schrieb:
>> Es wäre vielleicht für Jemanden spannend,
>
> Also ich schaue erst mal ins Datenblatt.
> 1. Parameter Rauschen (unter Angabe der genauen Meßbedingungen)
> 2. Parameter Abtastjitter
>
> Wenn ich nur unzureichende Angaben finde dann weiß ich daß der
> Hersteller keinen Wert darauf legt. (oder sich nicht traut hier Angaben
> zu machen).
>
> Gruß Anja

Genau so ist es!
Als erstes feststellen welche harten Anforderungen man hat, bzw. welche 
Parameter das höchste Gewicht haben, dann die "hätte ich auch noch 
gerne" Punkte noch dazu und damit dann eine Auswahl anhand der 
veröffentlichten Daten treffen. Parameter die nicht genannt sind kann 
man bestensfalls als "mäßig" annehmen, wenn nicht schlechter. Ist dieser 
Parameter für das eigene Anforderungsprofil relevant ist das jeweilige 
Gerät raus, ansonsten bleibt es erst einmal drin.

Und da dürfte z.B. Anja, die ja (nach ihren Beiträgen hier im Forum) 
professionell im Bereich der hochgenauen Analogtechnik unterwegs ist 
sicher sehr deutlich andere Anforderungen habe als z.B. ich der ja zwar 
auch "ein bisschen" Analogtechnik macht, aber schwerpunktmäßig definitiv 
im Digitalbereich arbeitet.

Hat man dann die Auswahl getroffen überlegt man sich ein paar gut zu 
reprozierbare Messaufgaben die zum einen zu den späteren Aufgaben passen 
und zum anderen die richtigkeit der Datenblattangaben entweder 
bestätigen oder wiederlegen.
Diese genau definierten Tests macht man dann sobald man Zugang zum Gerät 
hat. (Nach Kauf mit Rückgabemöglichkeit oder bei Hochpreisigen Geräten 
im Rahmen einer Vorführung/Demostellung)

Aber einfach mal so gemachte Messungen taugen allerhöchstens um generell 
mal über das Konzept zu dikutieren oder einen ersten Eindruck darüber zu 
gewinnen was gehen könnte oder vielleicht gerade nicht gehen könnte.
Aber mehr garantiert nicht!

Gruß
Carsten

von Anja (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Ein ?16Bit? Digitalscope ist ja eher nicht mehr unbedingt eine gängige
> Hobbyausstattung ;-) (Wobei ich durchaus gerne eins hätte ;-) )

Hobby ist nicht immer rational. (soll ja schließlich Spaß machen).
Eigentlich wollte ich mir nur ein 12 Bit / 20 MHz Oszi kaufen, habe dann 
aber nach den nächst höheren 16 Bit / 60 bzw. 100 MHz geschielt. Nicht 
wegen der Bandbreite sondern hauptsächlich wegen dem größeren Speicher.
Zufällig war dann die 200 MHz Variante bei Reichelt billiger (bei noch 
mehr Speicher) als die 100 MHz Variante (dafür nur Funktionsgenerator 
und kein Arbiträrgenerator).
Das war noch ein Lagerbestand während der Preiserhöhung.
Mein erstes Hameg hat (in DM) genausoviel gekostet wie das 16-Bit Oszi 
(in Eur).
Ich verstehe sowieso nicht das Gejammere: Für ein Smartphone geben die 
meisten ohne mit der Wimper zu zucken alle 2-3 Jahre bis zu 1000 Eur 
aus. Wenn ich das auf die Nutzungsdauer eines Oszis umrechne reicht das 
einiges.

Das Nachfolgemodell ist allerdings derzeit fast Faktor 2 teurer. 
Vermutlich würde ich da nur die 60/100 MHz Version kaufen.
https://www.reichelt.de/usb-oszilloskop-200-mhz-4-kanaele-ps-5444d-p251223.html?CCOUNTRY=445&LANGUAGE=de&nbc=1&&r=1

BTW: die native Auflösung des Scopes ist 14 Bit mit 125 MS/s bei 
insgesamt 8 A/D Wandlern. Die 16 Bit ergeben sich durch 
Parallelschaltung der 8 Wandler und Mittelung von 2 Abtastwerten (62.5 
MS/s)

Gruß Anja

von Carsten S. (dg3ycs)


Angehängte Dateien:

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Hi,

DA ja noch die Frage nach dem Filtern offen waren und noch einige andere 
geklärt werden sollten:

Hannes schrieb:
> [...]
Also ich habe jetzt mal umsortiert um den Beitrag aufzuteilen.
In technische, Anwendungsspezifische und "sonstige" Dinge.

Hannes schrieb:
> 1GHz liest sich sagenhaft gut, löst 100pro ein mega Boah-Ey bei den
> [...]
> Dabei kann sich jeder Interessierte selbst ausrechnen, dass von 1GHz
> Samplingrate, auf 4 Kanäle verteilt, noch 250Mz übrig bleiben
Nicht zwingend... Es gibt auch Geräte da ist die Sampling-Rate von der 
Zahl der benutzten Geräte unabhängig. Wurde oben ja schon gesagt...

Und die beiden hier im Thread hauptsächlich besprochenen Geräte haben 
übrigends 2GSa/s und 8GSa/s! Verringern aber die Samplerate tatsächlich 
Kanalbenutzungsabhängig.
Das bedeutet beim Siglent 1GSa/s Sekunde bei vier Kanälen
(und NICHT 500MSa/s wie ich im Kopf hatte. Mit 1GSa/s wird es bei einem 
500MHz Gerät zwar immer noch knapp da 500MHz ja nur der 3dB Punkt sind 
und daher trotzdem nennenswerte Signalanteile die am ADC ankommen noch 
ÜBER 500MHz liegen können - aber das betrifft wirklich nur das oberste 
Ende bei Nutzung von mehreren Kanälen. Nicht ganz toll, aber hinnehmbar. 
Und bei kleineren Bandbreiten sowieso egal)
Beim Rigol sind es immer hinreichende 4GSa/s bzw. 2GSa/s.

> - und,
> dass sich damit ein Sinus von 25MHz gerade noch so-so darstellen lässt -
> wenn man denn nur keine Verzerrungen sich ankucken will.
BIIDDEEEE? 25MHZ Sinus?

Bei dem Worst Case Fall mit dem Siglent könnte man alle Frequenzanteile 
bis 500MHz noch darstellen. Im Falle eines Sinus also 500MHz. Im Best 
Case (1Kanal) sicher auch das was noch durch den TP kommt. Kenne die 
maximal erreichbare Frequenz aber nicht.

Ein Rechtecksignal mit 50MHz könnte man als praktisch Naturgetreu 
dargestellt betrachten (Faktor 10, praktisch keine Beeinflussung der 
Anzeige durch das Frequenzvehalten des Messgerätes), Hinreichend 
bewertbar für die meisten Aussagen zur Qualität (faktor 5) noch bis 
250MHz vermutlich eher 300MHz+ da die Bandbreite ja nicht genau bei 
500MHz liegt und die Dämpfung auch erst einmal flach einsetzt.

Beim Rigol sind es im Worst Case 2GSa/s, das ist hinreichend genug damit 
bei diesem Gerät einzig die Analogbandbreite eine Rolle spielt. Das sind 
etwas unter 500MHz für den Sinus mit maximal 3dB Abweichung (Bis etwas 
über 800 triggert der noch sauber, natürlich mit mehr als 3dB Dämpfung, 
ab 850MHz setzt wohl der Hardwarefilter ein...)
Also genau wie beim Siglent 50MHz für das absolut naturgetreue Rechteck, 
250 für ein meist hinreichend in der Qualität beurteilbares. Eher etwas 
mehr durch den zunächst flachen abfall der Verstärkung...
Und das alles sogar im Single-Shot!
Davon abgesehen gibt es sogar viele Anwendungen wo selbst die 5x Regel, 
die ja sowieso nur einen Daumenregel ist, gar nicht eingehalten werden 
muss weil es nur um das Zeitverhältnis von Signalen zueinander geht oder 
um Verzögerungen.

Mit deinem 25MHz Analogskope ist hingegen bei 2,5MHz (naturgetreu) bzw. 
5MHz (Qualitativ bewertbar) Schluss. Und das in einer ZEit wo selbst so 
einfache Dinge wie SPI in Selbstbau Mikrocontrollerbastelleinen oft mit 
10 und mehr MHz laufen.

>Was aber eh nicht geht, bei 2 bit Rauschen und <40dB S/N.
Schon bei 5mV/Div sind es keine 2bit mehr, da wird nicht mehr Digital 
gezoomt. Und mit der richtigen Einstellung bei repertierenden Signalen 
hast du selbst bei 2mV lange keine 2Bit rauschen.

Und jetzt fange nicht an das das beim Analogskope nicht notwendig ist.
Denn ein Analogskope funktioniert (bis auf Analogspeicher) NUR 
repertierend und die Mittellung ist ein wesentlicher Teil der 
Funktionsweise.
Nicht in der Schaltung des Gerätes explizit eingebaut, das ist richtig. 
Aber im Phosphor der Leuchtschicht und vor allem in deinem Auge. Sobald 
du mehr als 20 ähnliche Linienzüge pro Sekunde auf die Röhre geschrieben 
bekommst macht dein Auge daraus definitiv einen Mittelwert. Je nach 
Phospor wirkt der mehr oder weniger Stark mit.
Und Single Shot geht bei schnellen Signalen gar nicht und bei Langsamen 
ist es nur ein wandernder Leuchtpunkt...

>> Also das Siglent SDS-Plus schaft mit dem 500MHz Upgrade schafft die
>> 500MHz definitiv. Die MSO5k mit 350MHZ die 350 definitiv. Beide real in
>> dieser Einstellung sogar noch einiges mehr.
>
>> Aliasing? Heute wo 1GSa/s schon die unterste kannte ist und Nyquist
>> selbst bei den Billigen Geräten problemlos erfüllt wird?
>> [...]
>> Für jeden der auch nur ein minmalverständnis der Materie hat ist
>> Aliasing bei diesen Geräten kein Problem mehr.
>
> Aliasing steht und fällt mit dem Eingangsfilter - und dieses 'pätscht'
> man per "500MHz upgrade" einfach raus???
Mit dem 500MHz (Siglent) bzw. 350MHz(Rigol) Upgrade wird gar nichts am 
Eingangsfilter rausgepatscht. Es wird lediglich eine Softwareseitige 
(rechnerische) Bandbreitenbegrenzung ausgeschaltet. Genau so wie es der 
Hersteller beim Einsatz der Option vorgesehen hat. Danach sind die 
(Software) Filter per Knopfdruck an und abschaltbar.
Der Nutzer kann beim Rigol z.B. zwischen 20MHz, 100MHz, 250MHz oder 
(offiziell)350MHz (tatsächlich eher 450-480Mhz) Bandbreite im Kanalmenü 
für jeden Kanal einzeln wählen.
>
> Frage: Kann mal einer die Daten des Antialias-Filters seines DSOs
> nennen, alternativ die minimale Alias-Unterdrückung (bei fny)? Oder
> wenigstens mal ein Foto des Filters posten?
>
Der Hardware-Eingangsfilter der wirklich einen deutlichen Cut in der 
Bandbreite macht liegt beim Rigol bei etwas über 800 MHz. Ein 900MHz 
Signal spielt keine Rolle mehr. Also deutlich unterhalb der Nyquist 
Frequenz die selbst im Worst Case (alle vier Kanäle) bei 1GHz liegt, bei 
einem Kanal bei 4GHz.

> Das ist ganz lustig - denn jeder scheint genau diesem "Upgrade" geradezu
> nachzuhecheln. (Meiner ist .... - aber lassen wir das.)
Wenn man sein Gerät kennt und damit umgehen kann hat das Upgrade ja auch 
nur Vorteile. Man kann sachen Messen die man sonst nicht Messen kann.
Das Rigol ist völlig unkritisch, das kann man vom Spektrum des 
Eingangssignals nichts falsch machen. Muss nur bedenken was die 
Bandbreite bedeutet (3dB) und das jenseits der 3dB Grenze, so lange man 
nicht selbst eine Korrekturtabelle erstellt hat. Unbestimmte 
Pegelabweichungen existierend von denen man nur sagen kann das es mehr 
als 3dB sind.
Aber das ist wirklich bei JEDEM Skope so.

Beim Siglent mit 500MHz Upgrade könnte es bei mehreren Kanälen zu 
Problemen kommen wenn man nennenswerte Spektralanteile jenseits von 
500MHz im Signal hat. Deshalb schaltet man bei Signalen wo so etwas sein 
könnte entweder erst mal z.b. einen 200MHz Filter ein (falls vorhanden, 
weiß es gerade beim S. nicht) oder schaut mit nur einem Kanal was da im 
Signal so alles drin ist. Macht man es anders ist es schlicht eine 
Fehlbedienung.

Aber JA- Das hier die Samplerate (bei mehreren Kanälen) nicht mher zur 
tatsächlichen Bandbreite passt ist etwas schade. Aber jammern auf hohem 
Niveau.

Ach ja: Der Screenshot oben zeigt einen Pfuschigen Test mit einem HF 
Signal  direkt auf den Eingang des Rigol Skopes (ohne 50 Ohm Abschluss!)
Frequenz 800.000MHz, 0dBm, keine Modulation. Signalquelle: R&S SMX
Aufgenommen als SINGLE SHOT (Im Normalbetrieb steht das Bild aber auch 
stabil)

Man sieht das die 3dB Grenze natürlich schon massiv überschritten ist.
Und wenn man genau hinsieht auch das die Anpassung nicht stimmt ;-)
Aber es funktioniert halt noch...
Darf aber nicht vergessen das die Kurve "nur" auf 8,5 echten Messpunkten 
pro Periode basiert... Das ist halt Grundwissen das man bei der 
Interpretation haben muss. Wobei 8 Punkte bei 800MHz jetzt ja nicht 
wirklich schlecht sind.

von Carsten S. (dg3ycs)


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...und hier zu den nicht rein technischen Dingen...

Hannes schrieb:
> [...]
> Dahinter versteckt sich eigentlich so ein "Meiner ist länger"-Ding.
>
> 1GHz liest sich sagenhaft gut, löst 100pro ein mega Boah-Ey bei den
> Kumpels aus, triggert bei manchem sogar die Speicheldrüsen.
Bei einigen ist das so...
Ja und ehrlich gesagt triggert der Gedanke was man mit einem >1GHz 
Real-Time Skope alles anstellen könnte auch bei mir so etwas den "wäre 
toll zu haben" Reflex.
Aber das ist trotzdem kein wirklicher Kaufgrund. Zumindest nicht bei den 
Meisten. Da wird so etwas dann gekauft wenn man wirklich die Anwendung 
hat oder zumindest damit Rechnet in naher Zukunft eine solche Anwendung 
zu haben. Für mich reicht bei den wenigen Anwendungen wo ich wirklich 
solche Bandbreiten nützlich finde mein 2GHz Phillips aber völlig aus 
(Sampler).

(Für 50Euro als "Überraschungskiste" von einem bekannten deutschen 
Messtechnikhändler auf dem Flohmarkt in Meppel gekauft... Die 
Überraschung war das der sich als vollständig Funktionsfähig erwies ;-) 
)

> Genau darum
> werden solche Zahlen auch inszeniert in den Vordergrund gekehrt, gekonnt
> auf das Titelblatt des "Datasheets" gedruckt - in leuchtendem Signalrot
> und doppelt unterstrichen.
Natürlich ist die Bandbreite ein Werbeargument. War ja bis vor ganz 
kurzem  immer der absolute Kostentreiber in der Fertigung. Und auch 
heute kann man ein 50MHz Gerät immer noch  viel billiger bauen als ein 
500MHz.
Und die Bandbreite bestimmt bei vielen Messungen ob die möglich sind 
oder nicht.
Es gibt natürlich Messungen da ist Auflösung wichtiger als Bandbreite. 
Aber in der Masse der Anwendungen für ein Oszilloskop ist das erheblich 
seltener als bei der Bandbreite. Und dafür gibt es dann ebenfalls 
spezielle Geräte die dann auch mal 12Bit und mehr an echter 
Hardwareauflösung habe.
Bei diesen Geräten steht dann die Auflösung ganz dick im Prospekt. Nimmt 
man nur nicht so war, da diese Geräte eher einen Nischenmarkt bedienen.
Traditionell sind und waren Ozilloskope ja nie Präzisionsmessgeräte.

> 1) Die im besten Fall postulierten 500 MHz Bandbreite braucht auf'm
> Scope  kein Mensch - nicht für's Hobby. Wohlgemerkt: wirklich Brauchen,
> und nicht nur Haben-Wollen. (Und falls doch, macht man das anders ...)
Aber viele arbeiten auch im Hobby heute mit echten High-Speed 
Anwendungen, µC mit mehreren hundert MHz Taktfrequenz und seriellen 
Bussen mit Taktraten von weit über 50MHz. Manchmal über 100MHz. Dinge 
die nur mit LVDS Verbindungen usw. usf. überhaupt irgendwie 
funktionieren.
Ich weiß, für manche unvorstellbar

Viel Spass da mit einem 25MHz Analogskope zu arbeiten ;-)
Selbst für einen heute wirklich nichts besonderes mehr wie einem 20MHz 
SPI Bus taugt nach deiner eigenen Argumentation nicht mal ein 100MHz 
Gerät, geschweige denn 50 oder 25MHz. (OK - tatsächlich düften faktor 5, 
also 100Mhz, für die Fehlersuche schon locker reichen. Aber darunter 
wirds eng.)

> 2) Ein jeder Schulerbub steht mit einem 25/50 MHz-Vintage-Scope für
> <50€, plus 20€ für einen Sigrok-LA, plus 400€ für Literatur und Bauteile
> weitaus besser da als mit so 'nem 500€ China-MSO.
Wenn der Schulbub gerade das Anleitungsbuch eines Kosmos-Elektronik 
Kasten vom Niveau des X4000 (ja, ist nicht mehr aktuell) durchgearbeitet 
hat und nun den nächsten Schritt gehen und sich ansehen will was in der 
Schaltung passiert oder auch den Rahmen langsam sprengen will, dann 
sicher.
Ich persöhnlich finde es auch besser die ersten Schritte am Oszilloskop 
immer noch mit einem rein analogen Oszilloskop zu machen. Am besten nach 
Ausführlicher(bildlicher) Erklärung der Funktionsweise. Aber für den 
täglichen Einsatz doch nicht mehr...

Die kleinen 8 Kanal LA mit dem Cypress-USB chip (Wie der Ur-Saleae) sind 
für viele Dinge sehr nützlich. Keine Frage. Habe gleich mehrere hier 
liegen. (Und hatte sogar eine Zeit lang einen echten Saleae)
Machen aber im allerbesten Fall 24MSa/s. Aber dieser allerbeste Fall 
wird nur selten erreicht. Oft ist eher bei 16 oder gar 12MSa/s schluss.
Für RS232, I2C oder langsames SPI/ bzw SPI bei langsameren COntrollern 
ist das locker schnell genug. Aber schon einen 10MHz SPI bekommst du 
damit nicht mehr zuverlässig dekodiert. Und da weder die meisten alten 
Analogskopes noch die kleinen LAs einen Trigger-Out haben hat man auch 
sehr viele Messmöglichkeiten nicht. Insbesondere was Triggern auf 
DAtenINHALTE angeht.

Oder um das mal praktisch zu machen: Ich zitiere hier gerade so oft den 
SPI Bus weil ich gestern den NAchmittag über an einem Projekt gearbeitet 
habe wo eine SPI Schnittstelle mit 18MHz Clk. drin werkelt. In wie weit 
wäre mir jemand mit der oben von dir genannten Ausrüstung dort 
überlegen?
> (*) als ob die Altvorderen komplette Vollpfosten waren und es nur der
> neokapitalistische Mann aus China voll krass drauf hätte?
Also für das was unsere Altvorderen im Hobby gebastelt haben braucht es 
sicher nicht solche Boliden. Da stimme ich dir zu. Und wenn man heute 
immer noch wie unsere Altvorderen Bastelt dann braucht man auch kein 
solches Gerät. Nur, auch wenn du das kaum glauben kannst, auch im Hobby 
ist die Zeit weiter gegangen. Natürlich gibt es noch die Leute die 
ausschließlich mit THT Bauteilen arbeiten und wo der Einsatz eines 555er 
auf Lochraster schon HighTech ist.  Ist ja auch kein Problem, im Hobby 
soll und darf jeder das machen was ihm Spass macht so lange er damit 
nicht andere mehr als nur absolut kurzzeitigst und harmlos belästig...

Und wegen Chinageräten: Ja klar hätte ich mir eigentlich auch lieber ein 
Keysight MSOX6004A in die Bude gestellt. Aber 22000 euro zzgl. MWSt für 
das Basismodell sind mir dann fürs Hobby doch etwas viel...
Und was die Chinesen für 1/26 des Betrages bieten muss dann halt 
ausreichen.
Wer aber partout lieber gute westliche Markenware kaufen möchte der geht 
halt zu LeCroy und bekommt für ein paar Euro extra den Aufkleber auf dem 
Siglent der das Gefühl echter Markenware vermittelt ;-) Seit dem selbst 
das Gehäuse nicht mehr speziell ist hält sich der Aufpreis sogar 
halbwegs in Grenzen.

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Aber zum Abschluss muss ich sagen das ich immer noch keine sinnvolle 
Antwort auf die Frage gelesen habe was du so besonderes Machst wo dir 
ein "altes analoges Tektronix -Skope" Weiterhilft als ein DSO.
Insbesondere auch warum die mit diesem MESSEN kannst,
was die DSO nicht können.

Hannes schrieb:
> Mir wäre (und ist) ein gebrauchtes, analoges (Tektronix-) Scope lieber -
> aber vermutlich messe (MESSE!) ich auch andere Dinge als die Meisten der
> Foristen hier.

Natürlich gibt es ein paar Dinge die man z.B. mit einem speziell 
ausgestatteten 7000er Tek machen kann und mit einem der <=1k Euro DSO 
nicht.
Aber die kannst du ja nicht meinen, denn das wäre ein genau so 
sinnvoller Vergleich als wenn jemand ein Boot als allgemein besser 
bezeichnet weil eiin Flugzeug normalerweise nicht schwimmt. Ausserdem 
würde das immer noch nicht erklären warum wir armen DSO Nutzer mit 
unseren Geräten nicht MESSEN.

Und keine Sorge deswegen:
> Was im Shag steht? Damit prollt man nicht rum. Muss noch nicht mal die
> xyl so genau wissen...
Wenn man explizit gefragt wird, dann ist die Antwort kein Prollen...
Zudem brauchst du ja gar nicht sagen was wo steht. Nur was du für tolle 
Messaufgaben bearbeitest wo du mit dem Analog-Skope Messen kannst, aber 
mit dem Tektronix nicht...

Bisher hast du ja nur mit folgendem rausgerückt:
> Sicher! Die Hälfte der Messungen erledige ich mit einem Gossen Triohm
> (Durchgangsmessungen) oder einem zugelaufenen BBC Metrawatt M2012
> (digital).
und
> Tatsächlich messe ich bei Perioden nahe DC (1 ... 100 sek) - und bin um
> jedes 1/10dB Rauschabstand dankbar.
Das machst du aber sicher nicht mit einem Analogskope.
Wenn das also tatsächlich alles ist hast du, zusammengefasst, einfach 
gar keine Anwendung wo ein Analogskope besser ist und auch keine Ahnung 
wie und was man heute mit den günstigen DSO so selbst im Hobby bereich 
macht bzw. machen kann. Du hast nur keines und weil du davon keine 
Ahnung hast muss es schlecht sein!

> Das hat aber nicht die Bohne mit meinem 50MHz- oder irgend einem anderen
> Scope zu tun.
Genau! Also warum der Verweis auf deine ach so kritischen Messungen die 
du angeblich mit den Analogskope machst und für die diese DSO ja anders 
als Analoggeräte so gar nicht taugen?
Ich mache solche Dinge (genaue Messungen bei Frequenzen im mHz Bereich) 
übrigends mit Tisch-Multimeter und Logging Software.

Aber zumindest den Ansatz einer Erklärung gibt es dann doch:
> Das
> für sich ausgesuchte DSO wird als besonders positiv dargestellt und alle
> andere Optionen werden maximal schlecht geredet... (*)
> Und an dieser Stelle kommt meine ganz persönliche Meinung ins Spiel
> (also die zitierte "Option zum Schlechtreden"):
Ok, zumindest etwas selbsterkenntnis.

Aber der einzige der hier etwas nachdrücklich massiv schlecht redet bis 
du... Sonst gibt es mal etwas mehr oder weniger berechtigte Kritik an 
der einen oder anderen Sache vom Rest.
Auch schreibt hier niemand und wird auch kaum einer behaupten wollen 
(ich kann zwar nicht für alle sprechen, denke aber bei den meisten wird 
es so sein) das Analogskopes grundsätzlich schlecht wären und nur die 
DSO das einzig Glückseligmachende.
Es geht immer noch vieles mit Analogskopes. Auch haben manche 
Analoggeräte immer noch Vorteile: Bei den Tek7000 ist das, wenn man die 
richtigen Einschübe hat, die hohe Anpassung an die Messaufgabe.
Bein den älteren Hameg die gute Reparierbarkeit fast ohne elektronische 
Spezialbauteile. Für fast alle Analoggeräte gilt das es viel weniger 
Risiko für die Fehlbedienung gibt. Und nicht zu vergessen: Als 
Einsteiger/Schüler bekommt man mit etwas GEduld problemlos ein 
Analogskope für wenig Geld. Teilweise geschenkt! Ausserdem haben DSO 
auch Ihre Nachteile...
Alles keine Frage. Kann man drüber Diskutieren!
Aber von dir habe ich noch kein einziges Stichhaltiges Argument gehört.
Nur Falsche Annahmen und sonst Alt & Analog gut - >= 1k Euro DSO 
schlecht!

Aber ich bin ja offen für Argumente. MEssungen hast du jetzt auch.
Und ich will ja auch etwas lernen. Also bitte kläre mich/uns endlich 
auf.
Was machst du für Messungen, das man die mit einem Alten Analogskope 
auch Messung nennen kann, mit einem günstigen DSO aber nicht?

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Anja schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>> Ein ?16Bit? Digitalscope ist ja eher nicht mehr unbedingt eine gängige
>> Hobbyausstattung ;-) (Wobei ich durchaus gerne eins hätte ;-) )
>
> Hobby ist nicht immer rational. (soll ja schließlich Spaß machen).
Das stimmt natürlich ;-) Und ist ehrlich gesagt bei mir ja auch nicht 
anders. DAs "neue" Rigol war z.b. auch eher ein Spasskauf als das es 
wirklich nötig gewesen wäre.  (Habe ja noch ein DS1054z und ein Hantek 
DSO5062B hier stehen)
Und das man dann, bei einem guten Angebot, auch mal eine Stufe höher 
geht als Ursprünglich geplant kenne ich auch zu gut.

> Das Nachfolgemodell ist allerdings derzeit fast Faktor 2 teurer.
> Vermutlich würde ich da nur die 60/100 MHz Version kaufen.
Ok, ~1500Euro für ein Gerät was wirklich gut zu den eigenen 
Anforderungen passt ist natürlich deutlich entspannter. Gerade wenn man 
das mit den damaligen Preisen für einfache Analoggeräte vergleicht. 
Finde das für ein 14/16Bit 4Ch Oszilloskop auch wirklich in Ordnung.
Ich habe ja auch, bevor ich mir das Rigol geholt habe, eher mit dem 
Siglent SDS2104X-Plus geliebäugelt. Hätte ja auch in dem Bereich 
gelegen. Erst mit dem Novemberupdate der Rigol-FW sind die für mich dann 
plötzlich doch wieder interessant geworden. Vorher waren da doch einige 
Probleme mehr.

> Ich verstehe sowieso nicht das Gejammere: Für ein Smartphone geben die
> meisten ohne mit der Wimper zu zucken alle 2-3 Jahre bis zu 1000 Eur
> aus. Wenn ich das auf die Nutzungsdauer eines Oszis umrechne reicht das
> einiges.
Ja, oder was für Geld in Autos gesteckt wird. Beides nicht so meins.
ICh nutze da lieber älteres Handy und älteres Auto (bzw. mittlerweile 
eher jüngere mit hoher Laufleistung) und habe dafür mehr in der 
Hobbykasse. Dann kann man auch mal spontan so ein Gerät kaufen nur weil 
einem gerade danach ist ;-)

Aber man darf auch nicht vergessen das es auch genug Personen gibt die 
es sich, aus verschiedensten Gründen, im Moment tatsächlich nicht 
leisten können. Und dabei auch kein tolles Handy und kein neues Auto 
haben.
Gibt ja genug Fälle wo es Familien trotz Vollzeitjob und ohne Luxus kaum 
schaffen am Ende des Monats nennenswert etwas über zu behalten. Da macht 
es einen riesen Unterschied ob man irgendwo ein Gerät für sich/das Kind 
für 50 Euro auftreiben kann das halbwegs den Zweck erfüllt oder 
irgendwie einige hundert Euro aufbringen muss.

> BTW: die native Auflösung des Scopes ist 14 Bit mit 125 MS/s bei
> insgesamt 8 A/D Wandlern. Die 16 Bit ergeben sich durch
> Parallelschaltung der 8 Wandler und Mittelung von 2 Abtastwerten (62.5
> MS/s)

Interessant. Bestätigt wieder das der Grundsatz gilt für jede Anwendung 
das richtige Werkzeug. ;-)
Für die meisten meiner Anwendungen wäre das eher Suboptimal. Während das 
Grundrauschen eines reinen 8Bitters wohl völlig jenseits des brauchbaren 
läge.
Aber es zeigt auch wie sehr die Entwicklung in der (günstigen) 
Messtechnik in den letzten Jahren zugelegt hat. Wobei ja sehr vieles an 
Vereinfachungen an den massiv gesteigerten Möglichkeiten der 
Signalverarbeitung bzw. nachträglichen Korrektur des Frequenzgangs 
liegt.

Gruß
Carsten

von Hannes (Gast)


Lesenswert?

Carsten S. schrieb:
> 2MHz_100kSa.jpg:
> 2MHz Eintonsignal (Eingestellte Aussgangsspannung 4Vss)
> Zugehörige Datenreihe:
> 2Mhz_5Perioden_Memory.csv
> 2Mhz_1Periode_20kSa_Bildspeicher.csv

Herzlichen Dank für die Daten!

Nur ganz schnell - komme eben erst dazu mir die Daten grob anzusehen. 
Das Format ist einigermaßen klar:

(1) 2Mhz_1Periode_20kSa_Bildspeicher.csv, zweispaltig, jeweils 
Samplezeitpunkt und Messwert:
Time(s),CH1(V)
-1.2500E-06,1.841136E-02
-1.2499E-06,1.841136E-02
-1.2497E-06,1.841136E-02
...
1.2499E-06,1.841136E-02

5 Perioden in 2.5us -> 2MHz?
Samplerate = 20000/2.5us = 8Ghz?


(2) 2Mhz_5Perioden_Memory.csv, eine relevante Spalte Messwert
CH1(V),t0 = -6.25e-06s, tInc = 1.25e-10s
+9.205680E-03,,
+9.205680E-03,,
+9.205680E-03,,
...
+9.205680E-03,,

25 Perioden in 100000 Samples je 12.5ns, also auch 2MHz @ 8GHz sampling?


Sind beide Datensätze gemessene Daten?
Wo ist der Unterschied zwischen "Bildspeicher" und "Memory"?

Full Scale von CH1(V) liegt wo?


Ich schau mir das im Laufe der Woche noch mal genauer an - melde mich 
dann.

- Hannes

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