Forum: HF, Funk und Felder AFU-Statistik 2021 erschienen


von HAM (Gast)


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Hi,

zuallererst möchte ich mich bei den Mitarbeitenden der 
Bundesnetz-Agentur dafür bedanken, dass sie uns jeden Monat mit einer 
aktuellen Rufzeichenliste und jedes Jahr mit einer aktuellen Statistik 
versorgen!

Nun ist auch die Version für 2021 öffentlich auffindbar: 
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Amateurfunk/Statistiken/2021.html

Aus bekannten Gründen wurden letztes Jahr 102 Prüfungen mit 770 
Prüflingen abgehalten, was im Schnitt 2 Prüfungen pro Woche mit 7,5 
Prüflingen pro Prüfung bedeutet. Wie ich gehört habe, wurden dabei 
teilweise sogar Prüfungen am Samstag abgehalten.
Andererseits wurden trotz des Mehraufwands die Prüfungs- und 
Rufzeichengebühren im Herbst letzten Jahres gesenkt (vgl. 
Deutschland-Rundspruch 36/2021, 36. KW), was um so mehr zu begrüßen ist!

Von 770 Geprüften*) erlangten insgesamt 679 erfolgreich ein 
Amateurfunkzeugnis, was einer Erfolgsquote von 88% entspricht und somit 
sogar über dem Durchschnitt von 85% für die Jahre 2018-2020 liegt!
Das ist ein sehr guter Wert angesichts der Tatsache, dass wohl die 
meisten Kürse nur als Online-Version oder als Selbststudium durchgeführt 
wurden.
Hier möchte ich ebenfalls mein Lob und Dank an die Ausbildenden und alle 
ehrenamtlichen Mithelfenden aussprechen!

Die absolute Anzahl aller zugeteilten Rufzeichen und die der 
personengebundenen Rufzeichen ist leider seit spätestens 2010 
rückläufig.
Mathematischer Wehrmutstropfen: Da zwar diese Kurve mit im Schnitt -1000 
personengebundenen Rufzeichen pro Jahr fällt (inkl. der Neuzugänge!) 
nimmt die Anzahl der Neuzugänge pro Jahr relativ auf die absolute Anzahl 
der bereits vorhandenen Rufzeichen sogar zu! D.h. es wird sich 
irgendwann ein Equilibrium einstellen zwischen "Sterberate" und 
Generationsrate und die Kurve wird in eine horizontale Asymptote 
übergehen. Das ist der Punkt, in dem das "Runder rumgerissen" wird.
Ich vermag nur nicht zu sagen, wie lange dieser Prozess dauern wird und 
bei welchem Wert der Wendepunkt stattfinden wird. Ich schätze mindestens 
10 Jahre, evtl. sogar 25 Jahre (also fast noch eine ganze Generation) 
und bei zwischen 50.000 und 40.000 personengebundenen Rufzeichen.

Wermutlich werden wir noch in dieser ersten Jahreshelfte die 61.000 
unterschreiten.

Was mich jedoch immer wieder verwundert, ist dass sich in den letzten 10 
Jahren die Anzahl der Ausbildungsrufzeichen mehr als verdoppelt hat von 
knapp über 2000 auf nun mehr über 4500, während die Teilnehmeranzahl bei 
den Prüfungen seit 2016/17 nicht mehr mit der Anzahl der 
Ausbildungsrufzeichen korreliert.
Hier hätte ich sogar eine Art "Zinses-Zins-Effekt" erwaret. kopfkratz

73!

*) Die Summe der Spalten für die Anzahl der Teilnehmer ergibt genau 
genommen nur 769 Teilnehmer, aber etwas Schwund ist immer (Krankheit, 
Prüfungsabbruch etc.), seis drum.

von Pepe T. (pepe_t)


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Bei der nächsten "antennenverordnung" oder ähnlichen unsinn ist dann der 
afu entgültig tot. Gut gemacht. Top leistung der vereine. Bravo!

Bei uns in CH wurde das "ruhende rufzeichen" abgeschafft. Heisst man 
zahlt oder gibt das rufzeichen ab. Denke da sind sehr viele inaktive 
abgesprungen. Ich auch. Bin wider Pirat :)

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Pepe T. schrieb:
> Bin wider Pirat :)

Hier hätte ein ie zum Wieder gehört. Ist ja kein Widerstand. Ausser, du 
hast was gegen Piraten statt wieder einer zu sein ;-)

von Hans (Gast)


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J. T. schrieb:
> Pepe T. schrieb:
>> Bin wider Pirat :)
>
> Hier hätte ein ie zum Wieder gehört. Ist ja kein Widerstand. Ausser, du
> hast was gegen Piraten statt wieder einer zu sein ;-)

Pepe schreibt doch Schwyzerdütsch ..... Alles korrekt

Ciao von Hand aus der sonnigen Schweiz

von Wolfgang N. (reparatur-wolfgang)


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Hans schrieb:
> Hand

😁 😁 😁

von J. T. (chaoskind)


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Hans schrieb:
> Ciao von Hand aus der sonnigen Schweiz

Ich sehe, ihr Schweizer habt nen anderen Bezug zu Schrift als wir ollen 
Germanen :D

Schönen Gruß aus dem zur Zeit ebenfalls sonnigen Hamburg

von Hans (Gast)


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Wolfgang N. schrieb:
> Hans schrieb:
>> Hand
>
> 😁 😁 😁

Nun ja, für d und s war nicht genügend Abstand auf der Tastatur.

[Spass]
Und bekanntlich sind wir schweizer ja schneller als die Schwoobe(auch 
schwyzer dütsch) auf der Tastatur.
[/Spass]

Ciao und diesmal korrekt
Hans

von J. T. (chaoskind)


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Hans schrieb:
> Ciao und diesmal korrekt
> Hans

Und wuchtig fiel der Wurstfinger diesmal auf die richtige Taste :D

Schön dass sich ab und an doch noch Leute ins Forum verirren, die noch 
Spass verstehen und machen👍

von Frido H. (Gast)


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Hallo zusammen
J. T. schrieb:
> Ich sehe, ihr Schweizer habt nen anderen Bezug zu Schrift als wir ollen
> Germanen :D
Darf ich ein wenig jammern?
Als Schweizer seine Sprache sauber zu halten ist nicht immer einfach.
Offiziell sinds vier Sprachen – Deutsch (Schweizerdeutsch mit x 
Nuancen),
Französisch, Italienisch, und Rätoromanisch.
Und in dieser Suppe mischt sich schon mal das eine oder andere Wort.
Auch kommt noch die ganze GROSS und kleinschreiberei dazu.
Das deutsche(ß) haben wir nicht.
Gibt nur das ss. Wie Fussball. Masse (z.B. die Erde ist eine Masse,
und auch Masse in Centimeter, Kilometer) sorgt auch für Verwirrung.
Drückt wenigstens dem HB9/3-Amateur ein Auge zu. :-)
Die Amateurfunkkonzession ist jetzt seit zwei Jahren nur noch Fr.50.--
Vorher Fr.120.-- Ist meiner Meinung nach wieder zu stemmen.

Gruss – Frido  HB9...

von Pepe T. (pepe_t)


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Frido H. schrieb:
> Die Amateurfunkkonzession ist jetzt seit zwei Jahren nur noch Fr.50.--

Gemäss der tussi vom rechtsdienst beim BAKOM gibt es keine konzession 
mehr. Die 50.- sind eine neue "verwaltungsgebühr für rufzeichen".

von ham #2 (Gast)


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> Wermutlich
;-)

von Manuel (Gast)


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Wenn man sich Radio DARC anhört, ist es ein Wunder, dass überhaupt 
jemand die Afu-Lizenz machen will. Mir fehlen die Worte bei dem Programm 
zum Fremdschämen.
In einer Sendung jodeln sie, dass digital das Höchste ist und analog 
out.
In einer anderen Sendung (Ahr Überflutung), ist plötzlich analog das 
Beste und digital taugt nichts.
Dann immer diese politischen Andeutungen und unqualifizierten Meinungen 
zu Themen, bei denen sie keine Ahnung haben.
Politik gehört sich grundsätzlich nicht in den Amateurfunk und wenn man 
schon über Politik spricht, dann bitte mit Fakten und ausgewogen. Und 
nicht  Nachplappern von Müll, von dem jeder halbswegs Gebildete weiß, 
dass es gelogen ist.
Solange die Oberen nur die Hände aufhalten, plappern sie natürlich alles 
nach anstelle, dass sie den Mitgliedern die Wahrheit sagen würden.
Von den fehlgeleiteten Ortsvereinen mal ganz zu schweigen.
Das einzig Richtige ist der Austritt aus dem DARC.
Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HAM schrieb:
> Was mich jedoch immer wieder verwundert, ist dass sich in den letzten 10
> Jahren die Anzahl der Ausbildungsrufzeichen mehr als verdoppelt hat von
> knapp über 2000 auf nun mehr über 4500

Es wird eine Weile gebraucht haben, bis es sich rumgesprochen hat, dass 
das ja eigentlich keine komplizierte Prozedur ist, eins zu erlangen. 
Negativ ist, dass man ein Ausbildungsrufzeichen grundsätzlich nur 
persönlich zugeteilt bekommen kann, nicht für eine Klubstation.

von HAM (Gast)


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Es ist halt ein Jammern auf ganz hohem Niveau.
Deutschland steht sehr gut da, was die Zahlen angeht. Sowohl absolut, 
als auch relativ zur Bevölkerungsanzahl.

Das flächengrößere Frankreich oder die wohlhabende Schweiz haben viel 
weniger Funkamateure.

Vor Corona kamen im Schnitt pro Jahr ca. 1000 neue Rufzeichen hinzu, das 
Interesse ist also da.
Es ist nun mal ein Abbild der demographischen Entwicklung, dass im 
Gegenzug rund 2000 alte Rufzeichen pro Jahr verschwinden. Die Boomer 
sterben halt langsam aus.

Wie gesagt, frühstens in etwa einem Jahrzehnt stellt sich eine 
Stabilisierung ein.

von DM2UNLIS (Gast)


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> frühstens in etwa einem Jahrzehnt stellt sich eine
> Stabilisierung ein

Schwester: "Herr Doktor, Herr Doktor!"
Doktor: "Ja?"
Schwester: "Die Lage des Patienten hat sich stabilisiert!"
Doktor: "Ach?"
Schwester: "Jaaa, es piept nicht mehr."

Mein Sonderrufzeichen kostet mich auch nichts.

Beitrag #6994524 wurde von einem Moderator gelöscht.
von HAM (Gast)


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Nachtrag:
Die Prüfungs-Statistiken der vergangenen Jahre (ab 2000) finden sich 
unter 
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/SpezielleAnwendungen/Amateurfunk/start.html 
~~~> Statistiken zum Thema Amateurfunk

Dort gibt es auch die Statistik über die Gesamtanzahl der Rufzeichen von 
1949 bis 2000 sowie die Altersverteilung Stand 2016.

Irgendwo im Netz schwirrt noch eine Altersverteilung von 2014 rum, die 
kann man dann mal vergleichen und seine Schlüsse ziehen.

Interessant wäre eine aktuelle Altersverteilung.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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HAM schrieb:
> Die absolute Anzahl aller zugeteilten Rufzeichen und die der
> personengebundenen Rufzeichen ist leider seit spätestens 2010
> rückläufig.

Eine realistische Interpretation der Kurve 
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Amateurfunk/Statistiken/Gesamtzahlen%20im%20Amateurfunkdienst%201940_2000.pdf?__blob=publicationFile&v=2 
zeigt dass der Amateurfunk seine Hochzeit in den 1970ern hatte und 1980 
begann der Abstieg. D.h. mit dem Beginn des Heimcomputer-Zeitalters war 
das Thema durch. It's dead, Jim.

Mehr kann man daraus nicht interpretieren, denn es fehlt die Angabe in 
welchem Alter die Leute ihr Rufzeichen bekommen haben und damit welche 
"Restlaufzeit" die Leute haben.

Aber, aus 
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Amateurfunk/Statistiken/Altersstruktur%20im%20Amateurfunk%20%20Ende%202016.pdf?__blob=publicationFile&v=4 
kann man abschätzen(!) dass in den nächsten 15 Jahren ca. 30800 ihr 
Rufzeichen abgeben werden.

Das heißt, die bejubelten 800/Jahr Neuzugänge reißen es wirklich nicht 
raus. It's dead, Jim.

> Was mich jedoch immer wieder verwundert, ist dass sich in den letzten 10
> Jahren die Anzahl der Ausbildungsrufzeichen mehr als verdoppelt hat
...
> Hier hätte ich sogar eine Art "Zinses-Zins-Effekt" erwaret. *kopfkratz*

Wieso?!? Nur weil aus Eitelkeit und Verzweiflung immer mehr Leute sich 
so ein Rufzeichen besorgen heißt das nicht, dass das Interesse des 
"Frischfleisch" am Amateurfunk irgendwie steigt. Die kommen auch nicht 
dadurch dass sich Ausbildungsrufzeicheninhaber gegenseitig auf die Füße 
treten. It's dead, Jim.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes J. schrieb:
> in welchem Alter die Leute ihr Rufzeichen bekommen haben

Ein Trend, den ich mittlerweile beobachten kann: es sind oft Leute um 
die 40 … 50, die die Neuzugänge ausmachen. Der Vorteil ist: diese Leute 
realisieren sich  in etwas höherem Alter einen (teils vielleicht schon 
länger gehegten) Hobby-Wunsch. Sie bleiben dann sehr viel 
wahrscheinlicher dabei und sind mehr oder weniger aktiv. Dagegen sind 
viele Hobbies, die man so im späten Kindes- oder frühen Jugendalter mal 
ausprobiert, keineswegs so dauerhaft – das betrifft ja nun nicht nur den 
Amateurfunk, das dürften viele Sportvereine genauso erleben.

Insofern hat die Anzahl der Rufzeicheninhaber nicht so viel mit 
tatsächlich aktiven Funkamateuren zu tun, es ist lediglich eine 
theoretische Obergrenze (der Sendeamateure). Ein einmal erlangtes 
Rufzeichen geben viele nicht zurück, denn es war ja Arbeit, dahin zu 
kommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes J. schrieb:
> Nur weil aus Eitelkeit

Wie kommst du auf den schmalen Dampfer? Meinst du, es pranst 
irgendjemand damit herum, dass er auch noch Inhaber eines 
Ausbildungsrufzeichens ist?

Habe ich zumindest noch nirgends erlebt.

Was aber ganz sicher seinen Beitrag leistet: viele werden sowas 
beantragen, wenn die Kinder im entsprechenden Alter sind, weil sie auf 
diese Weise einfach mal legal Amateurfunk probieren können. Das Call 
wird aber hinterher nicht zurück gegeben (warum auch?). Nur wenige davon 
werden jedoch den Weg gehen, dann auch später zur Prüfung zu gehen.

von HAM (Gast)



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Hier mal ein ganz naives Gedankenexperiment:

Die Zahlen aus dem Jahr 2016 wurden um 4 Jahre verschoben und mit einem 
Gewichtungsfaktor 61453/65099 = 0,943992995 multipliziert.
Die Über-99-Jährigen und Unter-15-Jährigen wurden nicht weiter 
"optimiert", da sie keine statistische Signifikanz haben.

Das Maximum von 1847,4 Mitgliedern pro Jahrgang liegt bei der 
Alterskohorte der 57-Jährigen und somit rund 13 Jahre über dem 
Bundesdurchschnitt.

Alle Jahrgänge der bis 30-Jährigen (also die eigentliche Zielgruppe: 
Schüler, Stundenten, Young Professionals) können dieser Alterskohorte zu 
nicht Mal 50% das Wasser reichen (Integral unter der Kurve von 0 bis 30 
gerade mal 916). Diese Zahl wird jedoch von jedem Jahrgang der zwischen 
49 bis 81-Jährigen alleine schon übertroffen!

Zusammen genommen befinden sich in diesem Intervall über 47.000 
Personen, womit sie mehr als 3/4 aller Teilnehmer darstellen.

Das restliche Viertel verteilt sich auf die letzten 20 Jahre der 82 bis 
102-Jährigen (rund 4500 Teilnehmer bzw. 7%) und die ersten 30 Jahre der 
8 bis 48-Jährigen (rund 9700 Teilnehmer bzw. 16%).

Ich bin sicher, ein Statistiker könnte hier noch viel mehr Zusammenhänge 
ableiten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HAM schrieb:
> Ich bin sicher, ein Statistiker könnte hier noch viel mehr Zusammenhänge
> ableiten.

Und, was hilft das?

von HAM (Gast)


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Nichts,

ich finde es einfach interessant, mit diesen Zahlen zu spielen und 
selbst mit einfachsten Modellen und Annahmen bestimmte Zusammenhänge zu 
erkennen.

Aber man kann natürlich auch die nächsten 20 Jahre die Augen weiter vor 
der Realität verschließen und dann plötzlich ganz empört feststellen, 
dass man mti dem Rollator nicht mehr über die Schwelle zur OV-Kneipe 
kommt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HAM schrieb:
> Aber man kann natürlich auch die nächsten 20 Jahre die Augen weiter vor
> der Realität verschließen

Ich verstehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat.

Die Realität sieht man auch so, ohne dass man da mit irgendwelchen 
Zahlenmodellen herum jongliert.

von OM Waldheini (Gast)


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Eine schön aufbereitete Statistik findet man auch bei
https://www.youtube.com/watch?v=VXLSSm7vUHI
https://www.youtube.com/watch?v=rhA32pf2Tbs
Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass man die 
Zugangsvoraussetzungen und das Prüfungsniveau immer weiter senken sollte 
nur um die Anzahl der Funkamateure zu erhöhen. Für Arthur als 
Geschäftsmann in Sachen Amateurfunk mag es zwar lukrativ sein. Aber ich 
bin eher ein Befürworter von Klasse statt Masse. Und wenn man sich für 
die Prüfung etwas anstrengen muss, hält man auch einige Idioten davon 
fern.

Wir haben außerhalb des Amateurfunks auch genug Möglichkeiten für Leute 
die keine Prüfung machen wollen: CB, PMR, Freenet, LPD/SRD.
Wobei die Möglichkeiten im CB-Funk sehr gestiegen sind: mehr Kanäle, 
SSB, Selbstbauantennen, Relais.

von Percy N. (vox_bovi)


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HAM schrieb:
> ich finde es einfach interessant, mit diesen Zahlen zu spielen und
> selbst mit einfachsten Modellen und Annahmen bestimmte Zusammenhänge zu
> erkennen.

Welche Zusammenhänge siehst Du denn so, außer, dass die Leute in vier 
Jahren um vier Jahre gealtert sind?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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OM Waldheini schrieb:

> Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass man die
> Zugangsvoraussetzungen und das Prüfungsniveau immer weiter senken sollte
> nur um die Anzahl der Funkamateure zu erhöhen.

Ich auch nicht. Ich denke nicht, dass das wirklich was bringt. Die 
ursprüngliche Klasse E hat's in der Form ja auch kaum gebracht, und sie 
war so amputiert, dass man sie danach "aufgebohrt" hat, aber im Gegenzug 
eben auch in der Prüfung wieder ein bisschen mehr an Technik-Grundlagen 
abfordert.

> Wir haben außerhalb des Amateurfunks auch genug Möglichkeiten für Leute
> die keine Prüfung machen wollen: CB, PMR, Freenet, LPD/SRD.

Naja, LPD ist doch praktisch tot. PMR und Freenet als lokale 
Walkie-Talkies sind hübsch, aber die Anzahl derer, die damit aktiv 
irgendwas mehr machen, dürfte auch recht überschaubar sein, oder?

> Wobei die Möglichkeiten im CB-Funk sehr gestiegen sind: mehr Kanäle,
> SSB, Selbstbauantennen, Relais.

Wobei aber eben ausschließlich der Amateurfunk das Sonderrecht hat, bei 
mehr als 10 W EIRP seine Konformität mit den Strahlenschutz-Grenzwerten 
per Selbsterklärung festzustellen. CB braucht dann eine 
Standortbescheinigung. Hast du mal irgendwo einen CBler gesehen, der 
sowas hat machen lassen?

von Pepe T. (pepe_t)


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OM Waldheini schrieb:
> Zugangsvoraussetzungen und das Prüfungsniveau immer weiter senken

Bei technischen aspekten sollte mehr verstehen gefordert werden, nicht 
weniger. Antennentheorie und praxis ist das wichtigste.
Das auswendiglernen könnte man streichen, z.b. alle landskenner und 
bandgrenzen lernen macht wenig sinn und schreckt intelligente ab.

Jörg W. schrieb:
> Konformität mit den Strahlenschutz-Grenzwerten
> per Selbsterklärung festzustellen.
Genau das hat HF gekillt. Macht niemand, ist doof. Wir senden ja nicht 
dauernd, nur am WE vielleicht mal 2 h. Warum sollen wir uns an rundfunk 
grenzwerte halten müssen?

: Bearbeitet durch User
von HAM-interessierter (Gast)


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Pepe T. schrieb:
> Bei technischen aspekten sollte mehr verstehen gefordert werden, nicht
> weniger. Antennentheorie und praxis ist das wichtigste.
> Das auswendiglernen könnte man streichen, z.b. alle landskenner und
> bandgrenzen lernen macht wenig sinn und schreckt intelligente ab.

Das war bei mir der Grund die Prüfung nicht zu machen. Ich interessiere 
mich für die Technik, aber habe wirklich keine Lust den ganzen Schmarrn 
(den man jederzeit nachschlagen kann) auswendig zu lernen. Dafür ist mir 
meine Zeit dann doch zu schade.

von Ingo D. (ingo2011)


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HAM-interessierter schrieb:

> Das war bei mir der Grund die Prüfung nicht zu machen. Ich interessiere
> mich für die Technik, aber habe wirklich keine Lust den ganzen Schmarrn
> (den man jederzeit nachschlagen kann) auswendig zu lernen. Dafür ist mir
> meine Zeit dann doch zu schade.

Na, ja, basteln ja, aber Inbetriebnehmen darfst Du dann theoretisch 
nichts auf den Amateurbändern.

Mir ging es auch primär um die Technik und wollte aber auch mal was 
bauen und auch benutzen...

Meine Prüfung habe ich Anfang der 80'er gemacht, für mehr als 30 BPM hat 
es aber in der Morseprüfung auch nicht gereicht , habe dann damals 
immerhin eine A-Lizenz bekommen (DH1AAD) ;-)
Aufgrund meines heutigen QTH's kann ich Antennenmässig nur Indoor was 
machen. Ich hab eine Mag-Lopp mit 0,6m Durchmesser und einem normalen 
Drehko im Zimmer und empfange mit nem Nooelc-SDR und UpConverter auf 20m 
FT 8, zum Senden nutze ich Arduino und ClockGenerator , als "Endstufe" 
3xBS170 und nen Tiefpass dahinter. Mit 1W hat der Drehko auch kein 
Problem ....
Erstaunlich was damit alles geht ... Und , es macht Spass mit so ein 
paar Bauteilen QRV zu werden.
Möchte ich nicht missen ...

Gruß Ingo, DH1AAD

von OM Waldheini (Gast)


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Pepe T. schrieb:
> Bei technischen aspekten sollte mehr verstehen gefordert werden, nicht
> weniger. Antennentheorie und praxis ist das wichtigste.
> Das auswendiglernen könnte man streichen, z.b. alle landskenner und
> bandgrenzen lernen macht wenig sinn und schreckt intelligente ab.

Sehe ich genauso. Aber gerade die Technik würden solche Leute wie Arthur 
DL2ART gerne reduzieren.

von OM Waldheini (Gast)


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Ingo D. schrieb:
> auf 20m
> FT 8, zum Senden nutze ich Arduino und ClockGenerator , als "Endstufe"
> 3xBS170 und nen Tiefpass dahinter. Mit 1W hat der Drehko auch kein
> Problem ....

Leider ist ja FT8 zur QRO Betriebsart mutiert. Da bläst ja leider fast 
jeder mit 100W raus und die schwachen Stationen werden dann ignoriert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Pepe T. schrieb:
> Warum sollen wir uns an rundfunk grenzwerte halten müssen?

Die Grenzwerte beziehen sich auf 6-Minuten-Intervalle. *) Gerade auf FM 
(wo die Leistung selbst nicht moduliert wird) kannst du die schon mal 
schnell zusammen bekommen. Wenn du dir sicher bist, dass du weniger 
Einschaltdauer hast (bspw. kommst du mit FT8 ja maximal auf 50 %, mit CW 
noch weniger), darfst du das auch hinein skalieren. Die meisten gehen 
aber auf Nummer sicher und rechnen lieber mit 100 %.

*) Da sich die Grenzwerte an thermischen Effekten festmachen, ist das 
auch nicht so unplausibel. Eine gewisse thermische Trägheit hat unser 
Wasservolumen sicher, aber eine lokale Überhitzung bei Über-Exposition 
bekommst du eben auch nicht erst nach 2 Stunden.

Beitrag #6997429 wurde von einem Moderator gelöscht.
von HAM (Gast)


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Nun gut.
Dann müssen wir uns eben damit abfinden, dass der Amateurfunk noch in 
der ersten Hälfte dieses Jahrhunders aussterben wird.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HAM schrieb:
> dass der Amateurfunk noch in der ersten Hälfte dieses Jahrhunders
> aussterben wird.

Nur, weil sich keiner für deine Statistik interessiert?

Das glaub' ich nicht so recht. :-)

Finde die Interessenten und hilf ihnen auf den Weg, das dürfte 
effektiver sein.

von HAM (Gast)


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Nun, ich mache mir wenigstens Gedanken, wie man den Amateurfunk retten 
könnte und ihn für Jugendliche attraktiver gestalten könnte.

Also ich könnte mir eine Reformierung der QSL-Vermittlung vorstellen 
nach folgendem Schema:

1) Elektronische QSL-Karten sind zu bevorzugen. Dazu ist ein 
manipulationssicheres Verfahren nach Art einer Blockchain zur 
Absicherung des QSL-Austauschs zu etablieren.

2) Für Papier-Karten sind Kontingente einzurichten.

3) Minderjährige, Schüler, Auszubildende und Studenten bis 25 Jahre 
erhalten ein unlimitiertes Kontingent an QSL-Karten, die sie versenden 
und empfangen dürfen. Denn als Newcommer ist faktisch jedes QSO eine 
Erstverbidung und QSL-würdig. Und g3nau diese Gruppe wollen wir ja für 
den Amateurfunk gewinnen!

4) Bis einschließlich 35 Jahre erhält man ein Kontingent von je 1000 
QSL-Karten pro Jahr zum Senden und Empfangen. Denn in dem Alter hat man 
die meisten Stationen schon Mal gearbeitet und muss nicht mehr so viele 
Karten verschicken.
Immerhin sind das pro Woche immer noch 20 neue Erstverbindungen und so 
viele DX-Peditionen gibt es nun wirklich nicht.
Außerdem besteht die Möglichkeit, das Kontingent kostengünstig um 
weitere 2x1000 Karten aufzustocken für 100 €.

5) Für die nächsten Jahrzehnte reduziert sich das Kontingent 
entsprechend in etwa binär-negativ-exponentiell, d.h. die Altersgruppe 
bis einschließlich ... erhält ein Kontingent von je 2x ... QSL-Karten 
pro Jahr.  Das Kontingent kann natürlich um die in seiner jeweiligen 
Altersklasse gültige Anzahl kostenpflichtig erweitert werden, wobei sich 
natürlich der Betrag ... auch jeweils verdoppelt von Altersklasse zur 
Altersklasse. Also:
* 45 Jahre; 500 Karten; 200 €
* 55 Jahre; 250 Karten; 400 €
* 65 Jahre; 125 Karten; 750 €
* 75 Jahre; 64 Karten; 1500 €
* 85 Jahre; 36 Karten; 2500 €
* 95 Jahre; 24 Karten; 3750 €

Das führt zu einer künstlichen Verknappung der Karten der älteren 
Operatoren, was sie wertvoller macht und zu begehrten Sammlerobjekten 
für die Jüngeren (Zum Vergleich: 10 PokeMon-Karten kosten auch mal eben 
5 €!). Außerdem würde durch die überproportionalen Mehreinnahmen  die 
QSL-Vermittlung für die Jüngeren quersubventioniert, die Vereinskasse 
entlastet und der Überschuss kann für die weitere Ausbildung von 
Jugendlichen aufgewendet werden.

Denn die Oldtimer über 75 sind ja eh schon seit 60 Jahren dabei und 
haben das DXCC300 Allband+Allmode längst gearbeitet und brauchen nicht 
mehr so viele Karten verschicken.

6) Man könnte auch eine Art "Karma" einführen, nämlich dass das 
Kontingent der älteren Altersgruppen nicht geschmältert wird, wenn sie 
ihre Karten an jüngere verschicken. So könnte z.B. ein 95-Jähriger 
immernoch problemlos unendlich viele Karten an Jugendliche 
verschicken. (Warum nur habe ich gerade das Bild von "Herbert the 
Pervert" von Family Guy vor Augen? grusel)

7) Vielfunker und DX-Peditionäre können exklusive Rahmenverträge 
aushandeln, denn wer für viele Millionen €/USD eine seltene Pazifikinsel 
aktiviert und "mal eben" an einem Wochenende 250.000 QSOs fährt, der 
sollte es sich auch leisten können, diese Karten zu verschicken.

8) Um die QSL-Moral allgemein zu steigern, wird für jede nicht 
beantwortete QSL-Karte eine Strafgebühr eingeführt, die sich jedes Mal 
verdoppelt: Erste Karte nicht beantwortet - 1€; zwei Karten nicht 
beantwortet - 2€; drei Karten - 4 € uws... Vgl. auch "10 Bullets" von 
Tom Sachs. Die Einnahmen kommen direkt der OV-Kasse zu Gute und werden 
für den nächsten Fieldday oder DX-Pedition aufgewendet.

Ich denke, damit würde man den Amateurfunk revolutionieren und endlich 
attraktiver für Jugendliche machen, da sie so animiert würden, schon 
möglichst früh die Lizenz zu machen und den intensiven Funkbetrieb 
aufzunehmen, da sie so die maximalen Privilegien ausschöpfen könnten und 
so die Bänder beleben.

von Pepe T. (pepe_t)


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HAM schrieb:
> für Jugendliche attraktiver gestalten könnte.

Die "mihi" jugend hat an afu kaum interesse, und das sind 50% der 
jugentlichen. Der rest wird durch antennenverordnungen und verbote 
vergrault.

> Reformierung der QSL-Vermittlung
> Kontingente einzurichten.

Du hast was grundsäzliches nicht kapiert. Du Troll !

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HAM schrieb:
> Und g3nau diese Gruppe wollen wir ja für den Amateurfunk gewinnen!

Warum die und keine andere?

Mir ist *jede/-r* Kandidat/-in recht, der/die mit Interesse daher kommt.

Papier-QSL-Karten sind eh nicht das, was unbedingt jeden interessiert. 
Wer's mag, soll sie gern bekommen, wer nicht, ist auch nicht schlimm. Es 
interessiert sich ja auch nicht jeder für Diplome (ich habe kein 
einziges) oder Conteste. Oder für Bergfunk. Oder für QRP. …

von HAM-Interessierter (Gast)


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Pepe T. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Konformität mit den Strahlenschutz-Grenzwerten
>> per Selbsterklärung festzustellen.
> Genau das hat HF gekillt. Macht niemand, ist doof. Wir senden ja nicht
> dauernd, nur am WE vielleicht mal 2 h. Warum sollen wir uns an rundfunk
> grenzwerte halten müssen?

Blöde frage an die Funkamateure unter euch:

Werden solche Dinge (Konformität) eigentlich kontrolliert, oder wird 
sowas stillschweigend ignoriert? Solange man niemanden stört sollte das 
doch gar nicht auffallen. Was mich auch immer stört ist die Pflicht zum 
Führen eines Funktagebuches und übertriebene Regeln. Wozu muss ich 
ständig dokumentieren mit wem ich gefunkt habe? Auch hier: Wird das 
kontrolliert?

lg

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HAM-Interessierter schrieb:
> Werden solche Dinge (Konformität) eigentlich kontrolliert, oder wird
> sowas stillschweigend ignoriert?

Die eingereichten Unterlagen werden erst einmal nur auf Plausibilität 
geprüft. Aber die BNetzA darf Stichprobenkontrollen vornehmen.

> Solange man niemanden stört sollte das
> doch gar nicht auffallen.

Es geht ja dabei eh nicht um Störungen, sondern um die Einhaltung der 
Personenschutzgrenzwerte.

Eigentlich ist es gar nicht so schlecht, dass wir dazu gezwungen sind, 
das zu tun: damit lässt es sich letztlich auch bei Nachbarn 
argumentieren, die irgendwelchen "Strahlen" vielleicht skeptisch 
gegenüber sind.

> Was mich auch immer stört ist die Pflicht zum
> Führen eines Funktagebuches und übertriebene Regeln.

Wo lebst du?

Das ist seit 30 Jahren Geschichte. Selbst auf 6 m, wo es beim 
Primärnutzer (Militär) lange Zeit Vorbehalte gab, dass es zu Störungen 
kommen kann, gibt es dafür inzwischen keine Pflicht mehr. Im Laufe der 
vielen Jahre, die 6 m, zuerst sehr zögerlich und nur ganz einzeln, 
später flächendeckend und auch im Frequenzbereich immer weiter, 
freigegeben sind, haben die offenbar gemerkt, dass das Störpotenzial 
nicht relevant ist.

von Pepe T. (pepe_t)


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Jörg W. schrieb:
> erst einmal nur auf Plausibilität
> geprüft.

Ich denke das schaut nie jemand an. Reine alibiuebung. Ein furz eines 
strahlenpanik-politikers. Bei mir in CH wurde nie gefragt und ich hab 
auch nie was einreicht, trotz 80m "full size" dipol und SB220.

Und wenn würden viele mit "ich funke nur mobil" antworten :)

von Fritz (Gast)


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HAM schrieb:
> 8) Um die QSL-Moral allgemein zu steigern, wird für jede nicht
> beantwortete QSL-Karte eine Strafgebühr eingeführt, die sich jedes Mal
> verdoppelt: Erste Karte nicht beantwortet - 1€; zwei Karten nicht
> beantwortet - 2€; drei Karten - 4 € uws... Vgl. auch "10 Bullets" von
> Tom Sachs. Die Einnahmen kommen direkt der OV-Kasse zu Gute und werden
> für den nächsten Fieldday oder DX-Pedition aufgewendet.

Das ist ja der größte Unfug, den ich je gehört habe. QSL-Karten 
interessieren mich überhaupt nicht, schon gar nicht solche aus Papier. 
Ich meide sowas so gut es geht. Der soziale Druck, welche zu verschicken 
ist schon heute viel zu hoch. Wenn es dann noch Strafgebühren bei 
Nichtversenden gibt, bin ich endgültig weg vom Amateurfunk. Warum sollte 
man jemanden zwingen QSL-Karten (auf Papier oder elektronisch) zu 
verwenden? Wer welche nutzen will, soll es tun, wer nicht will, soll es 
sein lassen. Immer mehr sinnlose Regelungen schaden dem Amateurfunk nur.

von HAM-Interessierter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> HAM-Interessierter schrieb:
>> Werden solche Dinge (Konformität) eigentlich kontrolliert, oder wird
>> sowas stillschweigend ignoriert?
>
> Die eingereichten Unterlagen werden erst einmal nur auf Plausibilität
> geprüft. Aber die BNetzA darf Stichprobenkontrollen vornehmen.
>
>> Solange man niemanden stört sollte das
>> doch gar nicht auffallen.
>
> Es geht ja dabei eh nicht um Störungen, sondern um die Einhaltung der
> Personenschutzgrenzwerte.
>
> Eigentlich ist es gar nicht so schlecht, dass wir dazu gezwungen sind,
> das zu tun: damit lässt es sich letztlich auch bei Nachbarn
> argumentieren, die irgendwelchen "Strahlen" vielleicht skeptisch
> gegenüber sind.
>
>> Was mich auch immer stört ist die Pflicht zum
>> Führen eines Funktagebuches und übertriebene Regeln.
>
> Wo lebst du?
>
> Das ist seit 30 Jahren Geschichte. Selbst auf 6 m, wo es beim
> Primärnutzer (Militär) lange Zeit Vorbehalte gab, dass es zu Störungen
> kommen kann, gibt es dafür inzwischen keine Pflicht mehr. Im Laufe der
> vielen Jahre, die 6 m, zuerst sehr zögerlich und nur ganz einzeln,
> später flächendeckend und auch im Frequenzbereich immer weiter,
> freigegeben sind, haben die offenbar gemerkt, dass das Störpotenzial
> nicht relevant ist.

ah Danke für die Rückmeldung!

Ich denke das Problem mit den Nachbarn ist, dass man von vornherein 
aufpassen muss, dass die Antenne nicht als solche erkennbar ist. Man 
will ja (auch wenn man im Recht ist) ein gutes Verhältnis zu seinen 
Nachbarn erhalten. Ich würde da vermutlich einfach einen "Fahnenmast" 
oder ein Vogelhäuschen oder eine etwas lange "Kletterpflanze" 
aufstellen. Ich denke mit etwas Kreativität ist da schon was machbar. 
:-)

Wenn ich den Platz hätte, würde ich mir ev. schon mal überlegen eine 
Prüfung abzulegen. Momentan spricht einfach noch zuviel dagegen.

von Fritz (Gast)


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HAM-Interessierter schrieb:
> Werden solche Dinge (Konformität) eigentlich kontrolliert, oder wird
> sowas stillschweigend ignoriert?

Es gibt genug Nachbarn, die sich durch jedes Stück Draht gefährdet 
sehen. Die schwärzen den Funkamateur dann bei Polizei und Behörden an. 
Dann kommen schnell mal Nachfragen von der BNetzA.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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HAM schrieb:
> Die Boomer
> sterben halt langsam aus.

Genau dieses Geschwätz kann ich nicht mehr hören. Es ist dämlich, 
dämlich, dämlich!

Die "geburtenstarken Jahrgänge", womit "Boomer" gemeint sind (von 
Babyboom) sind in den 60er Jahren (eher sogar die zweite Hälfte davon) 
zu verorten.

Die Lebenserwartung dieser "Generation" liegt bereits bei über 80 
Jahren. Rentner ist da auch noch keiner (jetzt).

Aber welch dämliches Millenial kann schon rechnen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HAM-Interessierter schrieb:
> Ich denke das Problem mit den Nachbarn ist, dass man von vornherein
> aufpassen muss, dass die Antenne nicht als solche erkennbar ist.

Kann ich nicht bestätigen. Ich finde es gut, dass meine Nachbarn wissen, 
was ich da mache, dann können sie auch mit 40 m Draht quer übern Hof 
leben. "Tarnantennen" sind immer irgendwie Kompromisse (bei Kurzwelle zu 
kurz, bei VHF+ nicht mit dem nötigen Gewinn). Dafür konnte ich auch 
erfolgreich gegen eine Powerline-Verbindung von oben in den Keller 
Einwände vortragen, und stattdessen liegt da nun ein ordentliches 
Ethernet-Kabel. Win-Win: da kommt auch problemlos die gewünschte 
Bandbreite unten an.

Wenn mal was elektronisches nicht funktioniert, wissen sie dann eben 
auch, wo sie einen finden, das finde ich in Ordnung.

: Bearbeitet durch Moderator
von OM (Gast)


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HAM-Interessierter schrieb:
> Ich denke das Problem mit den Nachbarn ist, dass man von vornherein
> aufpassen muss, dass die Antenne nicht als solche erkennbar ist. Man
> will ja (auch wenn man im Recht ist) ein gutes Verhältnis zu seinen
> Nachbarn erhalten. Ich würde da vermutlich einfach einen "Fahnenmast"
> oder ein Vogelhäuschen oder eine etwas lange "Kletterpflanze"
> aufstellen. Ich denke mit etwas Kreativität ist da schon was machbar.
> :-)

Genau so siehts aus. Diese Tarnantennen bedeuten aber schon sehr große 
Einschränkungen. Ähnlich wie der Betrieb Indoor, der immer verbreiteter 
wird. FT8 machts möglich.
Selbst portabel mit langem Draht oder GFK-Mast ist ja ein Problem, da es 
immer mehr Leute gibt, die das verbieten wollen und gleich Ärger machen. 
Pech wenn man in dicht besiedelten Ballungsräumen wohnt.

von Karl (Gast)


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HAM schrieb:
> Das flächengrößere Frankreich oder die wohlhabende Schweiz haben viel
> weniger Funkamateure.

Weil die Leute da nicht der völlig verblödeten deutschen Spießerei 
unterliegen. Was Amateurfunk sein soll erschließt sich dem normalen 
Menschen nicht. Rufzeichen durch eine Behörde, QSL-Karten, sowas kann 
man in Zeiten von Internet nur staunend beobachten und sich Fragen wie 
man auf solch einen Formalismus kommen kann. Das ist Dackelverein ohne 
Stammtisch, womit das ganze keinen Sinn gibt.

von OM (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn mal was elektronisches nicht funktioniert, wissen sie dann eben
> auch, wo sie einen finden, das finde ich in Ordnung.

Und offiziell darfst du ja nur batteriebetriebene Geräte reparieren, 
wenn du keine offizielle Elektrofachkraft bist. Auch wird das Reparieren 
von Geräten immer schwieriger (die Hersteller wollen es so) und es gibt 
auch immer weniger Funkamateure mit dazu notwendigen Kompetenzen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Die "geburtenstarken Jahrgänge", womit "Boomer" gemeint sind (von
> Babyboom) sind in den 60er Jahren (eher sogar die zweite Hälfte davon)
> zu verorten.

Nein, '56 - '65

https://de.wikipedia.org/wiki/Pillenknick

Mittlerweile sollte das bekannt sein. Auch wenn schon einige Mitbürger 
der älteren Jahrgänge verstorben sind und dadurch diese Jahrgänge 
ausgedünnt wurden, ändert das nichts an den historischen Geburtenzahlen.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Rentner ist da auch noch keiner (jetzt).

Auch das ist unrichtig.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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OM schrieb:
> Und offiziell darfst du ja nur batteriebetriebene Geräte reparieren,
> wenn du keine offizielle Elektrofachkraft bist.

Erstens bin ich das formal, zweitens spielt die Niederspannungsseite 
meist überhaupt keine Rolle (und wird oft in ein Steckernetzteil 
ausgelagert).

> Auch wird das Reparieren
> von Geräten immer schwieriger

Man kann natürlich auch immer über alles lamentieren. Bringt uns das 
irgendwie weiter?

von OM (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Man kann natürlich auch immer über alles lamentieren. Bringt uns das
> irgendwie weiter?

Und man kann auch arrogant im Forum auftreten und sich dann über 
Umgangsformen und Getrolle wundern.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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OM schrieb:
> Und man kann auch arrogant im Forum auftreten

Was ist daran "arrogant", wenn ich mich an diesem 
Dauer-Pessimismus-Verbreiten störe? "Darf man nicht machen", "darf man 
den Nachbarn nicht erzählen", "immer schwerer" usw. usf.

Das, was ich hier schreibe, tu ich auch: meine Nachbarn wissen, dass 'ne 
Antenne auf dem Dach ist, ich repariere Dinge, die reparabel sind, ich 
lasse auf öffentlichen Veranstaltungen Publikum jeder Altersklasse Dinge 
löten, um sie an Technik zu interessieren. Sicher kann ich nicht jedem 
alles Recht machen, aber ich kann es zumindest versuchen.

von HAM (Gast)


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Das ist es, was ich meinte:
So lange deutsche Funkamateure sich lieber gegenseitig selbst 
zerfleischen, statt diese Energie in Ausbildung von Jugendlichen zu 
stecken, braucht man sich nicht wundern, dass die Zahlen so aussehen, 
wie sie aussehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ich weiß nicht, wer hier wen "zerfleischt". Aber du wirst das schon 
wissen.

von HAM-Interessierter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Das, was ich hier schreibe, tu ich auch: meine Nachbarn wissen, dass 'ne
> Antenne auf dem Dach ist, ich repariere Dinge, die reparabel sind, ich
> lasse auf öffentlichen Veranstaltungen Publikum jeder Altersklasse Dinge
> löten, um sie an Technik zu interessieren. Sicher kann ich nicht jedem
> alles Recht machen, aber ich kann es zumindest versuchen.

Ich finde Deinen Ansatz gut! Ich wollte auch nichts schlecht machen. 
Vermutlich hängt es auch einfach von der Umgebung ab in der man wohnt. 
Und das eigene Verhalten (offenes, freundliches Auftreten und pro 
aktives auf die Leute zu gehen) ist sehr wichtig.

Ich finde die Funktechnik einfach sehr spannend. Leider hat mich das 
Auswendiglernen der vielen Landeskenner, Regeln, Bandgrenzen und so 
weiter etwas abgeschreckt, da dies Dinge sind, welche man im Prinzip ja 
einfach nachschlagen kann. Ich denke viele alte HAMs haben da auch 
vieles wieder vergessen und kommen dennoch klar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HAM-Interessierter schrieb:

> Und das eigene Verhalten (offenes, freundliches Auftreten und pro
> aktives auf die Leute zu gehen) ist sehr wichtig.

Ich denke, dass das ein sehr wesentlicher Faktor ist.

> Ich finde die Funktechnik einfach sehr spannend. Leider hat mich das
> Auswendiglernen der vielen Landeskenner, Regeln, Bandgrenzen und so
> weiter etwas abgeschreckt, da dies Dinge sind, welche man im Prinzip ja
> einfach nachschlagen kann.

Ja, stimmt schon, aber ein paar Grundlagen sollte man auch da "intus" 
haben. Wenn dir jemand eine 73 schickst, solltest du nicht erst 
nachlesen müssen, dass er dir einen Gruß geschickt hat. ;-) Die Grenzen 
der Bänder, auf denen man arbeitet, kennt man eigentlich auch, die 
vieler anderer eher nicht.

von Markus (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> HAM-Interessierter schrieb:
>
>> Und das eigene Verhalten (offenes, freundliches Auftreten und pro
>> aktives auf die Leute zu gehen) ist sehr wichtig.
>
> Ich denke, dass das ein sehr wesentlicher Faktor ist

Natürlich ist das wichtig und richtig. Ist in sehr vielen Fällen 
trotzdem erfolglos.

von HAM (Gast)


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Im Buddhismus ist alles erlaubt, was niemand anderem Schaden zufügt.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Mit dem Begriff Funkamateur oder Amateurfunker kann heutzutage kaum noch 
jemand auf der Straße etwas anfangen.

Bei einer Umfrage würden geschätzte 95% der Gefragten sicher antworten: 
Was iss´n das?

Ein paar Ältere würden eventuell sagen: Sind das diese CB-Funk Spinner?

....und die wenigen, die sich noch daran erinnern was ein Funkamateur 
ist, würden vielleicht fragen: Braucht man das heute noch?

Das ist der Lauf der Zeit und so wie wir selbst gerade an unserer 
Tastatur sitzen und uns im Internet unterhalten, statt es an der 
Funkstation zu tun und unserem Hobby zu frönen, tragen wir selbst dazu 
bei, daß dieses Hobby in der Bedeutungslosigkeit verschwindet.

Nur in einem kleinen gallischen Dorf....

von Pepe T. (pepe_t)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn mal was elektronisches nicht funktioniert, wissen sie dann eben
> auch, wo sie einen finden, das finde ich in Ordnung.

Das problem ist dass man damit für sämtliche elektrischen probleme der 
nachbarn verantwortlich wird. Wenn's die sicherung raushaut, der TV 
streikt oder der PC fehlkonfiguriert ist, die alleinerziehende frau 
beschuldigt dann den afu-nachbar und  dieser soll das richten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Pepe T. schrieb:
> Das problem ist

… dein ewiger Pessimismus.

von Simon (Gast)


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Pepe T. schrieb:
> beschuldigt dann den afu-nachbar und  dieser soll das richten.

Und natürlich soll alles kostenlos sein und sofort erledigt werden, 
maximal für einen lauwarmen Kaffee.

von Otto (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Mit dem Begriff Funkamateur oder Amateurfunker kann heutzutage kaum noch
> jemand auf der Straße etwas anfangen.

Genau so isses leider.
Aber auch schon 199x gab es hauptsächlich nur E-Technik Studenten und 
Ingenieure die wussten was Amateurfunk ist.

> Bei einer Umfrage würden geschätzte 95% der Gefragten sicher antworten:
> Was iss´n das?

Genau. Vielleicht auch 97%.

> Ein paar Ältere würden eventuell sagen: Sind das diese CB-Funk Spinner?

Genau so. Die meisten kennen keinen Unterschied zwischen CB- und 
Amateurfunk

> ....und die wenigen, die sich noch daran erinnern was ein Funkamateur
> ist, würden vielleicht fragen: Braucht man das heute noch?

Ja leider.

Den Neueinsteigen wird es aber auch ganz schön schwer gemacht, ähnlich 
wie bei mir 1993. Man braucht da ein sehr dickes Fell und große 
Leidensfähigkeit. Ich habe mein Ding durchgezogen und damals zum 
Widerwillen vieler OMs einfach Packet-Radio (angeblich das Ende des 
Amateurfunks) und später auch PSK31 betrieben und somit sogar einen 
Computer im Shack benutzt. Da wurde ich schon irgendwie wie ein 
Aussätziger angeguckt. Aber mir war das egal.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Nothing has changed!

Als ich Mitte der 60er Jahre zum Amateurfunk gestoßen bin, habe die 
Prüfung 1969 abgelegt, saßen da ebenfalls, wie heute, fast nur alte 
Männer in den OV-Abenden und alle von mir vorgetragenen, geplanten 
Projekte wurden als Spinnerei abgetan.

Die waren nur mitsichselbst beschäftigt; der DARC war gerade dabei seine 
Zentrale in Baunatal zu planen, "Bausteine", sowas wie Anteilscheine, 
wurden verkauft, um Mitglied zu werden wurde eine stramme Aufnahmegebühr 
verlangt.

Dieses elitäre Gehabe hat mich dazu bewogen, den Verein schnellstmöglich 
wieder zu verlassen.

Das alles schreibe ich jetzt nur, um zu zeigen, daß der Abstieg des 
Amateurfunks keine neuzeitliche Erscheinung ist, die Sargnägel wurden 
schon damals geschmiedet.

von Otto (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Dieses elitäre Gehabe hat mich dazu bewogen, den Verein schnellstmöglich
> wieder zu verlassen.

Wie war das zu dieser Zeit in den 70ern ohne DARC-Mitgliedschaft mit der 
QSL-Vermittlung? Oder hast du nichts mit QSL-Karten gemacht? Ich fand 
das als das lästigste im Amateurfunk und habe es vermieden so gut es 
ging.

Phasenschieber S. schrieb:
> Das alles schreibe ich jetzt nur, um zu zeigen, daß der Abstieg des
> Amateurfunks keine neuzeitliche Erscheinung ist, die Sargnägel wurden
> schon damals geschmiedet.

Das beruhigt mich, dass Ältere eine ähnliche Erfahrung gemacht haben wie 
ich.

von Pepe T. (pepe_t)


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Phasenschieber S. schrieb:
> den Verein schnellstmöglich
> wieder zu verlassen.

Die kotzbrokendichte ist bei den grossen vereinen erheblich. Nicht nur 
in DE.

Die gleiche leute die uns damals den ersten CH echolink repeater auf 
70cm verbieten wollten haben 2 jahre später auch auf echolink 
umgestellt.

Später dann beim digitalen sstv auf HF dasselbe drama. Kotzbrocken!

von HAM-interessierter (Gast)


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Ich denke man kann ja auch auf die Vereinsmitgliedschaft verzichten und 
sich einfach so mit der Technik beschäftigen. Vereine mit vielen alten, 
weißen und deutschen Männern sind nunmal "speziell". Das man sich da als 
junger Mensch nicht unbedingt wohlfühlt liegt auf der Hand.

:-)

von HAM-interessierter (Gast)


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Nachtrag: das sollte jetzt nicht abfällig rüberkommen. Es gibt auch 
total nette alte, weiße Männer, aber die Dosis macht es halt aus :P

von Phasenschieber S. (Gast)


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Otto schrieb:
> Wie war das zu dieser Zeit in den 70ern ohne DARC-Mitgliedschaft mit der
> QSL-Vermittlung?

Jeder OV hatte einen sogenannten QSL-Manager, das war meist der jüngste 
und das neueste Mitglied, denn der Job war mit Arbeit verbunden; 
einsammeln, versenden und verteilen der angekommenen Karten, was niemand 
der "alten" Herren wirklich machen wollte.

Ichselbst war an diesen Karten spätestens dann nicht mehr interessiert, 
als ich nichtmehr wusste wohin mit all diesen Karten. Die standen dann 
im Keller neben all den Sanella-Bildchen die man damals gesammelt hat.

Die schönsten aller Sammelobjekten waren damals die Anstecknadeln der 
Autobauer :-)
Contests und ähnliches haben mich nie interessiert.

Von daher hatte ich also keinen Bedarf einer Clubmitgliedschaft und so 
ist es bis heute geblieben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Otto schrieb:
> Den Neueinsteigen wird es aber auch ganz schön schwer gemacht, ähnlich
> wie bei mir 1993.

Ah ja, weil es früher bei dir so war, muss es heute auch noch so sein?

Seltsame Logik …

Man konnte übrigens auch 1993 schon problemlos einfach zur 
entsprechenden Behörde gehen (BAPT hieß sie damals, glaub ich) und eine 
Prüfung ablegen. Die Fragenkataloge waren schon immer öffentlich, eine 
Vereinsmitgliedschaft musstest du nicht vorweisen.

von Otto (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Otto schrieb:
>> Den Neueinsteigen wird es aber auch ganz schön schwer gemacht, ähnlich
>> wie bei mir 1993.
>
> Ah ja, weil es früher bei dir so war, muss es heute auch noch so sein?

Muss nicht. Es ist aber oft so.

> Man konnte übrigens auch 1993 schon problemlos einfach zur
> entsprechenden Behörde gehen (BAPT hieß sie damals, glaub ich) und eine
> Prüfung ablegen. Die Fragenkataloge waren schon immer öffentlich, eine
> Vereinsmitgliedschaft musstest du nicht vorweisen.

Habe ich nicht bestritten.
Es wäre aber schön gewesen, wenn man als junger Mensch von den Alten im 
OV etwas Unterstützung und Hilfestellung in Sachen Elektronik und 
Antennenbau bekommen hätte und auch mal neue Technik gemeinsam 
ausprobiert hätte, anstelle von Anfeindungen (weil man böse 
Digitaltechnik verwenden wollte), und nicht alles für sich selber neu 
hätte erfinden müssen. Das Internet war noch nicht so weit wie heute und 
es gab da nicht zu fast allen Themen Informationen.

von Otto (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Otto schrieb:
>> Wie war das zu dieser Zeit in den 70ern ohne DARC-Mitgliedschaft mit der
>> QSL-Vermittlung?
>
> Jeder OV hatte einen sogenannten QSL-Manager, das war meist der jüngste
> und das neueste Mitglied, denn der Job war mit Arbeit verbunden;
> einsammeln, versenden und verteilen der angekommenen Karten, was niemand
> der "alten" Herren wirklich machen wollte.

Das gilt doch aber nur für Mitglieder.

von Pepe T. (pepe_t)


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Jörg W. schrieb:
> Man konnte übrigens auch 1993 schon problemlos einfach zur
> entsprechenden Behörde gehen (BAPT hieß sie damals, glaub ich) und eine
> Prüfung ablegen.

Hab ich auch so gemacht. Für die HB3 (CH DO) hab ich eine schule 
besucht, für die HB9 danach nicht mehr. Einfach selbstgemacht, mit einer 
ganzen gruppe von HB3, ohne USKA, ohne schule.

USKA (der CH DARC) war ich nur ein jahr mitglied. Die interessanten 
leute wie den PLX oder den ZBZ hat man über gemeinsame interessen 
kennengelernt, nicht über die vereine.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Otto schrieb:
> Es wäre aber schön gewesen, wenn man als junger Mensch von den Alten im
> OV etwas Unterstützung und Hilfestellung in Sachen Elektronik und
> Antennenbau bekommen hätte und auch mal neue Technik gemeinsam
> ausprobiert hätte

Tja. Bei uns war der damalige OV-Vorsitzende der erste, der in Packet 
Radio QRV war … (ich war in der Zeit eher inaktiv, insofern habe ich das 
nie groß gemacht). FT8 hat mittlerweile fast jeder mal ausprobiert, ich 
glaube, einen einzigen gibt es, der das nicht machen möchte. Ansonsten 
haben selbst die "Alten Herren" (denen man in Foren wie diesem gern 
"Digital-Feindlichkeit" unterstellt) halt entdeckt, dass sie damit in 
der Lage sind, selbst mit irgendwelchen Behelfsantennen überhaupt mal 
QSOs zu machen. PSK31 scheint durch FT8 ziemlich verdrängt zu sein – ich 
persönlich finde das schade, aber andererseits bestanden die meisten 
PSK-QSOs am Ende auch nur aus ein paar abgespulten Makros und eher nicht 
aus persönlichen Worten.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Otto schrieb:
> Das gilt doch aber nur für Mitglieder.

Ja klar, ich war ja auch eines, allerdings nicht allzulange.
Deshalb schrieb ich ja:

Phasenschieber S. schrieb:
> Dieses elitäre Gehabe hat mich dazu bewogen, den Verein schnellstmöglich
> wieder zu verlassen.

Aber jetzt mal weg von mir, ichselbst bin völlig unwichtig, ich will ja 
nur darauf hinweisen, daß der Verein selbst, so ziemlich alles falsch 
gemacht hat was man nur falsch machen kann um Mitglieder zu werben und 
vor allem auch zu halten.
Das war vor 60 Jahren schon so und ist heute immernoch so.

Ich würde jetzt zwar noch nicht den Grabgesang anstimmen, das Hobby kann 
ja, Gott sei Dank, nichtnur als DARC-Mitglied betrieben werden, jedoch 
ist der Abwärtstrend deutlich zu sehen und gerade die, die an einer 
Fortführung höchst interessiert sein sollten, suhlen sich in 
Wohlgefallen und Nichtstun.

von OM (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> PSK31 scheint durch FT8 ziemlich verdrängt zu sein

Ich versuche, jedes Jahr eine neue Betriebsart auszuprobieren, und 2012 
war das bei mir PSK31. Ich fand die Makro-Abspulerei ziemlich blöd. Ich 
habe Maschinenschreiben gelernt, und bin bei PSK31 unterfordert - ich 
finde, da ist FT8 schon ehrlicher. Da verzichtet man auf die 
Höflichkeitsfloskeln aus dem Makro gleich ganz.

FT8 habe ich 2018 oder 2019 ausprobiert. Ich war enttäuscht, weil ich 
die lt. Literatur gegebenen Reichweitenvorteile gegenüber CW nicht in 
der Praxis erlebt habe. Ich hatte in dem Jahr knapp 70 DXCC-Gebiete in 
FT8 gemacht, aber da war keins dabei, das ich nicht schon vorher in CW 
gearbeitet hatte. Ich hatte erwartet, dass mit FT8 neue Gebiete möglich 
wären. Es gab damals im Funkamateur einen Artikel, der mathematisch 
darlegte, warum FT8 die überlegene Betriebsart sei. Habe ich nicht 
gesehen. Kann das jemand bestätigen oder erklären?

73
OM

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn du 'ne gute Antenne hast und gut CW kannst und ein schmales Filter 
für CW hast, kannst du damit einiges erreichen.

Wenn du irgendwas davon nicht hast, ist FT8 dem überlegen.

Kommt hinzu, dass ich natürlich all die DXer verstehen kann, die da zu 
Hause sind und keine Lust haben, sich den Pile-Up-Stress mit CW (oder 
SSB) anzutun, sondern stattdessen nebenbei ein paar FT8-QSOs abspulen 
und sich im Sessel zurücklehnen. Diese Leute erreichst du dann 
naturgemäß gar nicht per CW.

von OM (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn du 'ne gute Antenne hast und gut CW kannst und ein schmales Filter
> für CW hast, kannst du damit einiges erreichen.

Also ich arbeite aus einer Großstadt und habe zwei Kelemen-Dipole auf 
dem Dach (10/15/20/40 und WARC), und einen selbstgebautne 6m-Dipol. Ich 
würde das jeztt nicht "gute Antenne" nennen. Ich habe einen CW-Filter.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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OM schrieb:
> Ich würde das jeztt nicht "gute Antenne" nennen.

Im Vergleich zu dem, was viele andere haben, ist das gut.

Ich denke, dass sich ein Teil der Popularität von FT8 eben daraus 
erklären lässt, dass man damit praktisch mit jedem etwas längeren 
„nassen Schnürsenkel“ überhaupt irgendwelche Verbindungen hinbekommen 
kann.

von Peter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Otto schrieb:
>> Den Neueinsteigen wird es aber auch ganz schön schwer gemacht, ähnlich
>> wie bei mir 1993.
>
> Ah ja, weil es früher bei dir so war, muss es heute auch noch so sein?

Es muss garnix. Aber heute ist der Altersdurchschnitt noch höher. 
Dadurch wird es wohl nicht besser. Und da es heute noch 40jährige 
Männer, selbst mit technischen Berufen wie Elektriker gibt, die keinen 
Computer bedienen können, sieht es in den meisten OVs nicht gut aus. 
Wobei die ganz Blöden werden die Afu-Prüfung nicht bestehen. Eine 
Berufsausbildung besteht hingegen nahezu jeder, auch wenn manchmal erst 
im dritten Anlauf. Also auch ein Grund, das Niveau der Afu-Prüfung nicht 
zu senken.

Phasenschieber S. schrieb:
> ich will ja
> nur darauf hinweisen, daß der Verein selbst, so ziemlich alles falsch
> gemacht hat was man nur falsch machen kann um Mitglieder zu werben und
> vor allem auch zu halten.
> Das war vor 60 Jahren schon so und ist heute immernoch so.

volle Zustimmung!

Jörg W. schrieb:
> Ich denke, dass sich ein Teil der Popularität von FT8 eben daraus
> erklären lässt, dass man damit praktisch mit jedem etwas längeren
> „nassen Schnürsenkel“ überhaupt irgendwelche Verbindungen hinbekommen
> kann.

Ja richtig und es ist eben faszinierend was mit FT8 möglich ist. Obwohl 
auch da teilweise eine Materialschlacht wie auf SSB geführt wird und die 
schwachen Stationen ignoriert werden. Die Bevölkerungsdichte wird immer 
höher, man sitzt den Nachbarn dicht auf der Pelle und immer weniger 
Leute haben ein eigenes Grundstück wo sie Antennen aufbauen können. In 
einem Mehrfamilienwohnklo bleibt da nur etwas unauffälliges auf dem 
Balkon, oder Indoor. Dazu kommt, dass man mit FT8 vom Quasselfunk 
verschont bleibt. Gut, das könnte man auch mit cw erreichen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Und da es heute noch 40jährige Männer, selbst mit technischen Berufen
> wie Elektriker gibt, die keinen Computer bedienen können, sieht es in
> den meisten OVs nicht gut aus.

Es geht halt nichts über ein gut gepflegtes Vorurteil.

von Peter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Peter schrieb:
>> Und da es heute noch 40jährige Männer, selbst mit technischen Berufen
>> wie Elektriker gibt, die keinen Computer bedienen können, sieht es in
>> den meisten OVs nicht gut aus.
>
> Es geht halt nichts über ein gut gepflegtes Vorurteil.

Es geht nichts über eigene Erfahrungen. Ich habe leider mit solchen 
Elektrikern beruflich zu tun. Heute gibt es ja leider keine 
Einstellungstests mehr. Es wird einfach jeder genommen, der ein Papier 
vorzeigen kann, egal wo er es her hat.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Es geht nichts über eigene Erfahrungen.

Dann solltest du aber nicht den Fehler machen, von einer 
Stichprobengröße von 1 (oder einigen wenigen) auf die Grundgesamtheit zu 
schließen.

von HAM (Gast)


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OM schrieb:
> 2012 war das bei mir PSK31.
>
> FT8 habe ich 2018 oder 2019 ausprobiert.

Dann sind Sie aber ziemlich spät dran. Zu diesem Zeitpunkten hatten die 
jeweiligen Betriebsarten schon ihren Zenith überschritten.

> Ich habe Maschinenschreiben gelernt, und bin bei PSK31 unterfordert

Da hätten Sie auch auf PSK63 oder PSK125 ausweichen können. Damit hätten 
Sie vielen OPs einen Gefallen getan, da diese Modi immer 
unterrepräsentiert waren und Sie ihnen so wichtige Punkte für Diplome 
hätten verschaffen können.

Das Chatten in den PSK-Betreiebsarten war aber wirklich cool, da man ja 
jeden beliebigen Klartext übertragen konnte.
Ich meine, es gibt eine modifizierte Version von FT8 (JS8Call?), mit der 
man auch chatten oder zumindest eine Art SMS übertragen kann. Soll wohl 
bei den CB-Funkern ziemlich populär sein. In AFU-Kreisen habe ich davon 
noch nichts gehört :-(

Sie sind von FT8 enttäuscht, weil Sie daran Erwartungen gestellt haben, 
die es gar nicht erfüllen kann: FT8 ist keine 
'Long-Distance'-Betriebsart sondern eine für 'Weak-Signal'.
Mathematisch ist es tatsächlich CW überlegen, da es bis zu einem SNR von 
-24 dB sicher dekodiert.*) Und zwar innerhalb eines Phonie-Kanals von 
ca. 2,4 kHz, wo man bewusst breitbandiges "Noise" in Kauf nimmt (ein 
FT8-Kanal ist ja nur rund 50 Hz breit) zu Gunsten des Dekodierens von 
allen Stationen gleichzeitig und eines Frequenzmultiplex', der ein 
explizites Designziel von FT8 ist.
Erstaunlicherweise tun sich viele OPs mit diesem Frequenzmultiplex 
schwer und wechseln dann auf die eigene Frequenz, wenn sie angerufen 
werden und verfolgen einen dann sogar, wenn man wieder die Frequenz 
ändert. - Dabei gibt es so gute Tutorials in allen möglichen Sprachen!
Auch ein gewisser Robot zeigt(e) dieses Verhalten, wenn mit der 
Standard-Konfiguration betrieben ;-)

Als ich FT8 probiert habe (2017?) hatte ich innerhalb eines Wochenendes 
per Hand die 100 DXCCs und einige Dutzend Diplome zusammen an einigen 
Metern Litze vom Dachfenster zum Holzzaun + Tuner runter.
Selbst beim WAG in Sonnenfleckenmaximum habe nicht mal ansatzweise die 
100 DXCCs geschafft mit dem selben Transceier an einem abgestimmten 
Dipol und das obwohl man da als DL-Station "Wanted" war.

> Es gab damals im Funkamateur einen Artikel, der mathematisch
> darlegte, warum FT8 die überlegene Betriebsart sei. Habe ich nicht
> gesehen. Kann das jemand bestätigen oder erklären?

Hier wird ein bisschen an der mathematischen Oberfläche gekratzt: 
https://physics.princeton.edu/pulsar/k1jt/FT4_FT8_QEX.pdf

Wie gesagt, FT8 ist eine Übertragungsart für schwache Signale und war 
perfekt, um die Durststrecke des letzten Sonnenflecken-Minimums zu 
überbrücken.
Jetzt, wo allmählich die Bedingungen wieder besser werden, hat es 
langsam sein Pulver verschossen, da die Signale nicht mehr 'weak' sind 
sondern immer stärker werden.
Immer öfter beobachte ich, wie eine Station, die "bunt" ist (also noch 
nicht von mir gearbeitet wurde) auf meine Anrufe nicht reagiert, weil 
wahrscheinlich bei ihr der komplette Wasserfall voll ist mit dicken 
roten Balken und mein Signal in diesem Noise untergeht und deutlich 
weniger als -25 dB hat**).
Vermutung: Vielen OPs ergeht es wahrscheinlich ähnlich, worauf sie aus 
Frust die Sendeleistung weiter erhöhen und es so den anderen Stationen 
noch schwieriger machen, was zu einer positiven Mitkopplung führt.
Statt QRO wäre hier eine LeistungsREDUZIERUNG ALLER STAIONEN die 
richtige Starategie.
Im nächsten Schritt dann ein adaptiver Bitloading-Algorithmus, der bei 
starken Signalen eine effizientere Codierung mit weniger Redundanz 
verwendet und durch höhere Bandbreite die Kanalzugriffszeit reduziert 
und somit die Kollisionswahrscheinlichkeit verringert, wodurch die 
Kanalkapazität effektiver ausgenutzt wird.

Naja, Joe Taylor hat ja noch rund 6 Jahre Zeit, uns mit der nächsten 
Erfindung zu beglücken.

Jörg W. schrieb:
> Wenn du 'ne gute Antenne hast und gut CW kannst und ein schmales Filter
> für CW hast, kannst du damit einiges erreichen.

Eben, bei starken Signalen und guten Ausbreitungsbedingungen schafft man 
auch in "FM" ordentlich was weg. Wenn aber der Übertragungspfad "zu 
scheint" und nur mit AWGN vor sich hinrauscht, dann kratzen die 
Betriebsarten aus der WSJT-Familie noch das letzte dB zusammen.
Mittlerweile wird dank der WSPR-Baken regelmäßig von transatlantischen 
und transäquatorialen Verbindungen auf 2 m berichtet und das immer noch 
in Zeiten schwacher Sonnenaktivität. Damit wird ein weiterer wertvoller 
Beitrag zum Verständnis der Ionospährenphysik geleistet, wodurch z.B. 
die Rolle des geomagnetischen Äquators und der südatlantischen Anomalie 
wieder in den Fokus rückt. Einfach mal regelmäßig in den Blog von EI7GL 
reinschauen, wenn man sich für die Porpagation über 30 MHz interessiert: 
https://ei7gl.blogspot.com/
Hätte man vor 10...15 Jahren behauptet, man könne auf 2 m (ohne 
Satelliten) über den Atlantik funken, wäre man als Ketzer verlacht 
worden!

Ich freue mich schon sehr, wenn man (vielleicht noch in diesem 
Jahrzehnt?) solche Ausbreitungsstudien auf dem Mars durchführen wird, 
weil sie sich vermutlich komplett von den irdischen 
Ausbreitungsbedingungen unterscheiden wird: Die Sonneneinstrahlung ist 
geringer, das Magnetfeld ist schwächer und anders geformt, die 
Atmosphäre ist dünner und hat eine andere Zusammensetzung (praktisch nur 
CO2 und kein Stickstoff).


Peter schrieb:
> Und da es heute noch 40jährige
> Männer, selbst mit technischen Berufen wie Elektriker gibt, die keinen
> Computer bedienen können, sieht es in den meisten OVs nicht gut aus.

Gerüchten zufolge sollen die meisten Jugendlichen keinen eigenen Rechner 
und E-Mail-Adresse haben. So sollen in den letzten beiden Jahren 
vermehrt Referate auf dem Tablet oder Smartphone getippt worden sein und 
per Whats-App an den Lehrer geschickt worden sein.

Das nächste Klischee bitte :-p



*) Ich hatte schon öfters sogar QSOs, die sogar bei -25 dB SNR 
zuverlässig und im ersten Durchgang einwandfrei abgewickelt wurden. 
Andererseits hatte ich auch schon bei einstelligem SNR Fehldecodierungen 
und es kamen viel zu lange Phantasie-Rufzeichen raus, die zwar 
vielleicht von ihrer Entropie "maximum likely" waren, aber trotzdem 
falsch. Da ist dann der Algorithmus zwischen den Ohren ausnahmsweise mal 
im Vorteil.

**) Oder auch hier mal wieder der Robot falsch konfiguriert wurde, aber 
ich unterstelle keine Bösartigkeit.

von Peter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Peter schrieb:
>> Es geht nichts über eigene Erfahrungen.
>
> Dann solltest du aber nicht den Fehler machen, von einer
> Stichprobengröße von 1 (oder einigen wenigen) auf die Grundgesamtheit zu
> schließen.

Meine Stichprobe ist wesentlich größer als 1 und ich habe damit niemals 
auf die Grundgesamtheit geschlossen. Du solltest wirklich an deinem 
Leseverständnis arbeiten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> ich habe damit niemals auf die Grundgesamtheit geschlossen.

"sieht es in den meisten OVs nicht gut aus" – das impliziert für mich 
sehr wohl, dass du, von was auch immer einer Stichprobe, auf zumindest 
einen großen Teil schließt.

Die letzten Personen, die ich kenne, die keinen Computer benutzt haben, 
waren meine Eltern, aber die sind jetzt schon ein paar Jahre tot (und 
haben dabei ein gutes Alter erreicht). Ansonsten fällt mir spontan 
niemand ein, der auf deinen Pessimismus auch nur ansatzweise passen 
würde.

von Jens B. (dasjens)


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HAM schrieb:
> Nun, ich mache mir wenigstens Gedanken, wie man den Amateurfunk
> retten
> könnte und ihn für Jugendliche attraktiver gestalten könnte.
>
> Also ich könnte mir eine Reformierung der QSL-Vermittlung vorstellen
> nach folgendem Schema:
>

LOL. Das alles schreckt mögliche newbies mehr ab als die alten Männer 
die noch Funken.
Selbst mich würde das abschrecken, das ist einfach nur ungequirlter 
Mist.
Das ganze soll Spass machen, "SPASS". Du verstehen? Unter vorgaben, aber 
die kann man auch einhalten.

von Jens B. (dasjens)


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Otto schrieb:

> Habe ich nicht bestritten.
> Es wäre aber schön gewesen, wenn man als junger Mensch von den Alten im
> OV etwas Unterstützung und Hilfestellung in Sachen Elektronik und
> Antennenbau bekommen hätte und auch mal neue Technik gemeinsam
> ausprobiert hätte, anstelle von Anfeindungen (weil man böse
> Digitaltechnik verwenden wollte), und nicht alles für sich selber neu
> hätte erfinden müssen. Das Internet war noch nicht so weit wie heute und
> es gab da nicht zu fast allen Themen Informationen.

Das ist doof. Wird sich aber sicher auch nie ändern, Menschen sind so.
Leider schreckt sowas mehr ab, als daß man auf die Idee kommt es bei nem 
anderen OV zu versuchen, oder einzelne Personen direkt anzusprechen. 
Bisschen viel Scheu isst bei den neuen leider auch vorhanden, kenn ich 
von mir. Man will sich es ja nicht versauen.

von Jens B. (dasjens)


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Peter schrieb:
> Dazu kommt, dass man mit FT8 vom Quasselfunk
Dann mach einfach nur Conteste.
Und btw. Auch im "normalen" Funk gibts wohl mehr, die schnell QSO 
durchklappern, statt sich auszutauschen.

Bei Sondercalls OK, aber wenn ich höhre, daß da einfach nur "qrz 59 73" 
läuft, dann dreh ich weiter.
Solche Antworten auf die Frage nach der Technik etc.: "i allways do 
conteststyle qso" kann ich garnicht ab.
Dann 1QSO weniger, aber auch weniger Nerven lassen.

von Jens B. (dasjens)


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HAM schrieb:

> Peter schrieb:
>> Und da es heute noch 40jährige
>> Männer, selbst mit technischen Berufen wie Elektriker gibt, die keinen
>> Computer bedienen können, sieht es in den meisten OVs nicht gut aus.
>
> Gerüchten zufolge sollen die meisten Jugendlichen keinen eigenen Rechner
> und E-Mail-Adresse haben. So sollen in den letzten beiden Jahren
> vermehrt Referate auf dem Tablet oder Smartphone getippt worden sein und
> per Whats-App an den Lehrer geschickt worden sein.
>
> Das nächste Klischee bitte :-p
>

"Alte" Leute die keinen PC bedienen können, haben nichts mit 
Jugendlichen zu tun die nur Smartphones & Tablets nutzen.
Wobei das mit der Mailadresse sicher nicht stimmt. Eine Googleadresse 
haben wohl die meisten.

von Pepe T. (pepe_t)


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Jens B. schrieb:
> Das ganze soll Spass machen, "SPASS". Du verstehen?

Du verstehst das nicht lieber Jens. Das "bussen verteilen" und "leute 
mit total sinnlosen regeln vergraulen" macht unserem "HAM" eben spass.

Wahrscheinlich die folge frühkindlicher vernachlässigung.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ihr seid köstlich; bitte weiter!

von HAM (Gast)


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Nun,
wenn Ihnen meine Vorschläge nicht gefallen, wie man Jugendliche für den 
Amateurfunk gewinnen kann, bin ich sehr auf Ihre Vorschläge gespannt.

von Percy N. (vox_bovi)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Aber welch dämliches Millenial kann schon rechnen?

Und welcher nörgelige alte Sack versteht sich schon auf die 
Rechtschreibung modischer Neologismen?

von Manuel R. (yupp)


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Bin ich eigentlich der Einzige den es stört, dass sein Name und die 
Adresse in dieser Rufzeichenliste veröffentlicht wird? Das hält mich 
jedenfalls momentan noch vom Ablegen der Prüfung ab.
Die Daten auszuwerten und anonymisiert zu veröffentlichen ist ja ok, 
aber in dieser Form ist das doch einfach im letzten Jahrtausend hängen 
geblieben. Es werden ja auch nicht alle Führerscheinbesitzer, 
KFZ-Halter, Religionsangehörige, Mobilfunkteilnehmer oder Ungeimpfte so 
aufgelistet. Ja, bei meinem Nachbarn sieht man das an der monströsen 
Antenne, aber bei vielen im Ort hätte ich nicht vermutet, dass sie 
Amateurfunker sind und eigentlich geht mich das auch nichts an. Die 
Menschen sind aber neugierig und denken gerne in Schubladen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Wenn du nicht willst, wird dein Name und Adresse auch nicht 
veröffentlicht!

Du musst auch dein Rufzeichen nicht gerade aufs Auto kleben.

Ist wie mit der Telefonnummer im Telefonbuch.

Manuel R. schrieb:
> Das hält mich
> jedenfalls momentan noch vom Ablegen der Prüfung ab.

Glaube ich dir nicht.

von Unversteckter (Gast)


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Wer völlig unerkannt bleiben möchte, ohne Kontakt zum Rest der Welt, der 
wird an diesem Hobby ohnehin wenig Freude haben.

von Manuel R. (yupp)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wenn du nicht willst, wird dein Name und Adresse auch nicht
> veröffentlicht!
Ok danke, dass wusste ich nicht. Aufgrund der scheinbaren 
Vollständigkeit war ich davon ausgegangen.
>
> Du musst auch dein Rufzeichen nicht gerade aufs Auto kleben.
>
> Ist wie mit der Telefonnummer im Telefonbuch.
Unsere ist nicht drinnen. Ist seit Ende des letzten Jahrtausends nicht 
mehr Pflicht.
>
> Manuel R. schrieb:
>> Das hält mich
>> jedenfalls momentan noch vom Ablegen der Prüfung ab.
>
> Glaube ich dir nicht.
Ok, auch der innere Schweinehund. Aber die Veröffentlichung in der Liste 
war der Punkt, der die größten Bedenken auslöste. Ich entscheide gerne 
selber, wem ich meine Daten gebe und ja, ich habe kein Facebook & Co.
Ich nutze einige ähnliche Dienste und schon da geht mir auf den Keks, 
von einigen Leute  auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden. Es fängt 
meist harmlos an (z.B. Teilen von Bildern), aber einige scheinen 
verloren gegangene Detektive zu sein (schließe mich da teilweise ein) 
und wenige leben dann ihr Denunziantentum aus (ich behalte meine 
Erkenntnisse wenigstens für mich).

Dann werde ich das Thema Amateurfunkprüfung doch mal verstärkt in 
Angriff nehmen, auch wenn ich den Altersdurchschnitt wohl nicht senken 
werde.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Als ich ein Heranwachsender war, genossen Funkamateure ein äusserst 
hohes Ansehen in der Bevölkerung. Im Ort wusste jeder wo der oder die 
Funkamateure wohnten, in meinem Ort gab es nur einen.
Nicht zuletzt, so manche imposante Antennenalage wies es aus.

Es gab überhaupt keinen Grund für einen OM sich zu verstecken, ganz im 
Gegenteil. Wenn jemand ein Problem mit seinem Radio oder dessen Empfang 
hatte, damals hatte jeder Haushalt zumindest ein Radio, wurde ihm 
geraten mal den Herrn XY, der ist Amateurfunker, zu fragen, der weiß das 
bestimmt.

Als Junge durfte ich dann mal einen in seinem Shack besuchen; ich stand 
ehrfurchtsvoll vor all den Geräten und kam nichtmehr aus dem Staunen 
raus.

Soetwas wollte ich unbedingt auchmal haben, dachte ich und ging heim an 
meinen Detektorempfänger mit dem ich den OM manchmal empfangen konnte, 
AM war zu dieser Zeit auch auf der Kurzwelle angesagt.

....und jetzt muß ich lesen, daß die Veröffentlichung von Rufzeichen, 
Name, Adresse ein Hinderungsgrund sein soll, die AFu-Prüfung zu machen.
Oh weh....
Zumal es ja garnicht sein muß.

von Manuel R. (yupp)


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Phasenschieber S. schrieb:
> ....und jetzt muß ich lesen, daß die Veröffentlichung von Rufzeichen,
> Name, Adresse ein Hinderungsgrund sein soll, die AFu-Prüfung zu machen.
> Oh weh....
> Zumal es ja garnicht sein muß.

Ja, leider. Die Zeiten ändern sich. Ich wurde wegen meinem 
Amateurfunknachbarn schon von anderen Nachbarn kritisch angesprochen. 
Mittlerweile haben viele Angst vor der Strahlung. Mancherorts werden 
sogar Mobilfunkmasten abgefackelt. In den 80ern hatten wir hier einen 
MW-Sender, mit dem konnte man kleine Geräte betreiben und keiner ist 
daran gestorben, heute klagen die Nachbarn über Kopfschmerzen wenn sie 
rausbekommen, dass man das WLAN permanent an hat und bitten darum, es 
doch wenigstens nachts abzuschalten.
In den 90ern konnte man auch noch einen ftp-Server einfach so betreiben 
und seinen Rechner offen ans Internet hängen. Bei uns auf dem Dorf 
standen die Autos mit steckendem Schlüssel rum, falls mal eines im Weg 
stand. Und man konnte mit Chemiekästen experimentieren. Dafür würden sie 
einem heute ein SEK vorbei schicken. Schade eigentlich, war eine schöne 
Zeit aber Jammern bringt nichts. Jetzt ist halt das Zeitalter der 
Datensparsamkeit angebrochen.

von Ralf P. (Gast)


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Peter schrieb:
> Heute gibt es ja leider keine
> Einstellungstests mehr. Es wird einfach jeder genommen, der ein Papier
> vorzeigen kann, egal wo er es her hat.

Einstellungstests? Bei uns gibt es noch nicht mal ein Fachgespräch. Nur 
ein Personalgespräch. Kaufleute mit Hauptschulabschluss entscheiden über 
die Einstellung eines Elektrikers und eines Ingenieurs. Und das bei 
einer Tochter eines MDAX-Unternehmens.

von Percy N. (vox_bovi)


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Manuel R. schrieb:
> Die Zeiten ändern sich.

Nur scheinbar.

Früher wurden, je nachdem, Hexen, Juden, Homosexuelle, Kommunisten,  ... 
für alle denkbaren mehr oder minder okkulten Übel der Welt 
verantwortlich gemacht.

Heute geht die diffuse Bedrohung halt zum Einen vom Informationzeitalter 
im Allgemrinen und von der Belastung durch elektrische, magnetische, 
elektromagnetische, permanent-dynmische etc Felder, Strahlen, Leitungen 
(!?) und überhaupt aus.

Und damit wird der heweilige Betreiber ider Veranlasser zum 
Brunnenvergifter, Viehverhexer, Kinderverderber, Hostienschänder ...

Such Dir was aus; Dein Nachbar tut es auch.

von Jens B. (dasjens)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wenn du nicht willst, wird dein Name und Adresse auch nicht
> veröffentlicht!

Halbrichtig. Der Name wird veröffentlicht, die Adresse kannst Du 
weglassen.

>
> Du musst auch dein Rufzeichen nicht gerade aufs Auto kleben.
>
> Ist wie mit der Telefonnummer im Telefonbuch.
>
> Manuel R. schrieb:
>> Das hält mich
>> jedenfalls momentan noch vom Ablegen der Prüfung ab.
>
> Glaube ich dir nicht.
Seh ich auch so, wobei es so komische Leute gibt.

von Jens B. (dasjens)


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Manuel R. schrieb:

>> Glaube ich dir nicht.
> Ok, auch der innere Schweinehund. Aber die Veröffentlichung in der Liste
> war der Punkt, der die größten Bedenken auslöste. Ich entscheide gerne
> selber, wem ich meine Daten gebe und ja, ich habe kein Facebook & Co.
Sag das mal dem Einwohnermeldeamt. Die verkaufen die daten.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Jens B. schrieb:
> albrichtig. Der Name wird veröffentlicht,

Nö, zu vielen Rufzeichen gibt es garkeine Veröffentlichung; die 
Rufzeichen erscheinen garnicht erst in der Liste.

von HAM (Gast)


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Können Sie das beweisen?

von Phasenschieber S. (Gast)


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HAM schrieb:
> Können Sie das beweisen?

Muß ich das?
Wenn du es nicht glaubst, laß es sein.

....und übrigens, kein Funkamateur und auch kaum ein Forumsuser redet 
seine Kommunikationspartner mit Sie an, ich schreibe, kaum, weil es 
einen einzigen in diesem Forum gibt, den ich kenne, der das ebenfalls 
tut, das ist Edi.

Insofern kannst du mich mit deinem Sie nicht ereichen.

von HAM-interessierter (Gast)


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Warum seid ihr nur alle so aggressiv? :D

Entspannt euch mal! Es ist Wochenende :))

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> kein Funkamateur und auch kaum ein Forumsuser redet seine
> Kommunikationspartner mit Sie an

Naja, stimmt nicht ganz. War früher schon zuweilen üblich (in der 
westlichen deutschen Republik mehr als in der östlichen, da kenne ich 
das wirklich gar nicht). Aber der Trend zum "du" ist ohnehin 
gesamtgesellschaftlich vorhanden, unsere nördlichen Nachbarn machen das 
ja schon sehr lange.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Naja, stimmt nicht ganz. War früher schon zuweilen üblich

Wie ich schon schrieb, meine AFu-Prüfung legte ich 1969 ab und habe 
seither unzählige QSOs gefahren, aber eine Anrede per Sie war in dieser 
langen Zeit nie dabei.

Aber vielleicht meinst du mit früher eine Zeit noch weiter davor, da muß 
ich leider passen.

Soll jetzt aberauch egal sein; diese Höflichkeitsfloskel dient im 
täglichen Umgang der Menschen einfach nur dazu eine gewisse Distanz zu 
erzeugen/bewahren und genau das ist im gemeinsamen Hobby äußerst 
unangebracht.

Schon der Eröffnungspost:

HAM schrieb:
> zuallererst möchte ich mich bei den Mitarbeitenden der
> Bundesnetz-Agentur dafür bedanken, dass sie uns jeden Monat mit einer
> aktuellen Rufzeichenliste und jedes Jahr mit einer aktuellen Statistik
> versorgen!

trieft nurso von Unterwürfigkeit, das widert mich an.

Die Leute werden dafür bezahlt, daß sie ihren Job machen, fertig.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Soll jetzt aberauch egal sein; diese Höflichkeitsfloskel dient im
> täglichen Umgang der Menschen einfach nur dazu eine gewisse Distanz zu
> erzeugen/bewahren und genau das ist im gemeinsamen Hobby äußerst
> unangebracht.

Das sehe ich genauso.

Nein, es sind eher die 1980er Jahre, an die ich mich da erinnere.

von OM Frank (Gast)


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Manuel R. schrieb:
> Jetzt ist halt das Zeitalter der
> Datensparsamkeit angebrochen.

Falsch.
Heute ist das Zeitalter der professionellen und semiprofessionellen 
Datenauswertung und Analyse mit technischen Hilfsmitteln. Damit meine 
ich nicht das Treiben von Geheimdiensten, denn die wussten schon immer 
wer Funkamateur ist und was er so treibt.

Ich meine
professionelle Datenhändler für die Werbeindustrie,
Denunzianten und Nichtsgönner aus der eigenen Stadt,
Nachbarn, die gegen alles sind,
Elektrosmog-Spinner,
Einbrecher, die Vermögensverhältnisse ihrer Opfer auskundschaften,
Arbeitgeber, die eine Gehaltserhöhung verweigern weil sie im Funkamateur 
einen Menschen sehen der sich ein teures Hobby leisten kann
usw
Deshalb tritt man in Foren besser unter Pseudonym auf.

Früher war es da eher egal, wenn man in einem käuflich zu erwerbenden 
Callbook auf Papier stand. Abgesehen davon, dass die meisten Leute 
damals gar nicht wussten, dass es so etwas gibt und es auch aufwändig 
war die Bücher durchzuschauen. Heute gibts die Daten kostenlos für jeden 
im Netz. Lässt man seine Adresse löschen, so hat das Nachteile fürs 
Hobby. Viele lassen sogar auf Seiten wie qrz.com ihre Hosen runter. Von 
Datensparsamkeit also keine Spur. Zur Ausübung des Hobbys eher 
vorteilhaft. Die oben genannten Probleme werden dadurch aber verstärkt.
Als als ich vor 30 Jahren meine Lizenz gemacht habe, war mir nicht 
bewusst, wie man als Funkamateur heute in der Öffentlichkeit steht.

Das Thema ist ja auch hier nicht neu. Gab ja schon einige Threads dazu, 
z.B. Beitrag "QSL-Karten auf Papier im Afu heute noch zeitgemäß?"

von Edi M. (edi-mv)


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Phasenschieber S. schrieb:
> ....und übrigens, kein Funkamateur und auch kaum ein Forumsuser redet
> seine Kommunikationspartner mit Sie an, ich schreibe, kaum, weil es
> einen einzigen in diesem Forum gibt, den ich kenne, der das ebenfalls
> tut, das ist Edi.

Zufällig hier reingelesen... Oh ist, ja toll... Danke für die Erwähnung 
!

Und ja- ich bin einer der wenigen "Sie- Schreiber", ich habe übrigens 
niemals anders in Foren geschrieben.
"Tote Fische schwimmen mit dem Strom, lebendige dagegen."

Sorry für's OT... weiter machen !
Edi

von Phasenschieber S. (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Zufällig hier reingelesen...

Ja nee, is klar

von HST (Gast)


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Eine lustige Diskussion.

Ich glaube, dass sich einige Funkamateure zu wichtig nehmen. Kein 
normaler Mensch außerhalb unseres Dunstkreises weiß, dass es überhaupt 
so etwas wie eine Rufzeichenliste gibt. Wer deswegen Angst hat, 
ausspioniert zu werden, sollte mal eine Auskunft über sich bei der 
Schufa anfordern (die Meldeämter als Datenhändler wurden ja schon 
erwähnt). Der ebenfalls schon erwähnte Striptease in den asozialen 
Medien führt alle diese Ängste ohnehin ad absurdum.

Was die Anrede angeht: ich habe meine AFu-Prüfung 1960 abgelegt. 
Selbstverständlich war auch damals die Anrede im QSO und den Meetings 
das "Du". Darauf wurden wir Jungspunde sogar von den "Silberrücken" 
explizit hingewiesen.

Etwas anderes ist der Umgang im sonstigen Leben und Beruf mit "Sie" aus 
Respekt der anderen Person gegenüber. Ich war in einer amerikanischen 
Firma beschäftigt. Dort redete man sich grundsätzlich mit dem Vornamen 
aber per "Sie" an (keine Titel). Das hat viele Hürden bei der internen 
Kommunikation beseitigt. Wir hatten auch Leute, bei denen ihr "Dr." oder 
"Professor" und Position zwecks Außenwirkung auf der Visitenkarte stand. 
Trotzdem waren sie eben intern nur Klaus, Erika, Thomas.

Im Forum kann man sich über die Anrede streiten. Ich habe nichts gegen 
das "Du", solange der Ton zivilisiert bleibt. Da hapert's leider oft, 
wohl auch durch die mögliche Anonymität bedingt.

Nur mein sicher überflüssiger Senf zum Wochenende
MfG,  Horst

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hallo Horst,

HST schrieb:
> Ich war in einer amerikanischen
> Firma beschäftigt. Dort redete man sich grundsätzlich mit dem Vornamen
> aber per "Sie" an

interessant, kannst du mal posten wie das "Sie" auf amerikanisch lautet?

von HST (Gast)


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Hallo Phasenschieber,
aber du kannst dir hoffentlich vorstellen, dass eine amerikanische Firma 
auch Niederlassungen und sogar Fabriken in Deutschland (nicht nur da) 
besitzt.
MfG,  Horst

von Phasenschieber S. (Gast)


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HST schrieb:
> aber du kannst dir hoffentlich vorstellen, dass eine amerikanische Firma
> auch Niederlassungen und sogar Fabriken in Deutschland (nicht nur da)
> besitzt.

Ja dann ist das Siezen aber rein deutsch und hat mit dem Amerikanischen 
garnichts zu tun. Dann bleibt nurnoch die Anrede beim Vornamen als 
amerikanische Gepflogenheit.

Das kam jetzt in deinem Post aber anders rüber.

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ja dann ist das Siezen aber rein deutsch und hat mit dem Amerikanischen
> garnichts zu tun. Dann bleibt nurnoch die Anrede beim Vornamen als
> amerikanische Gepflogenheit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Sie

von Phasenschieber S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Sie

Demnach bleibt ja dann in der amerikanischen Firma garnichtsmehr als 
amerikanische Gepflogenheit übrig  :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Demnach bleibt ja dann in der amerikanischen Firma garnichtsmehr als
> amerikanische Gepflogenheit übrig  :-)

Doch, die Cubicals. :-)

Ich habe das aber in der Form auch nicht erlebt. Selbst als Lieferant 
mit unserem Kunden (AMD damals) haben sich alle mit "Du" angeredet.

HST schrieb:
> Selbstverständlich war auch damals die Anrede im QSO und den Meetings
> das "Du".

Dann habe ich wohl die "Ausreißer" in meiner Erinnerung. Vielleicht 
wollten auch einige DLs zu uns DMs damals besonders höflich sein oder 
was … keine Ahnung. Ich habe aber auch nur wenig SSB gemacht und war 
eher auf 20 m und höher "zu Hause", wo dann sowieso nicht deutsch 
gesprochen worden ist.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ich habe aber auch nur wenig SSB gemacht und war
> eher auf 20 m und höher "zu Hause", wo dann sowieso nicht deutsch
> gesprochen worden ist.

Dazu fällt mir gerade die Situation ein, wo ich als Junge bei besagtem 
OM staunend im Shack stand und dieser zu meiner weiteren Beeindruckung 
ein QSO auf 20m in SSB fuhr, natürlich in einer mir damals 
unverständlichen Sprache, mit einer ganz weit entfernten Station, wo 
genau weiß ich nichtmehr, aber was mir immer in Erinnerung bleibt ist: 
"Mei Antenna is a dabbeljutriediesettsett  :-)

von HAM (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier mal ein aktuelles Beispiel so einer fehlerhaften Decodierung in 
FT8.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Deine Aussteuerungsanzeige ist rot, dein NF-Signal in der Begrenzung. 
Reduziere mal die NF-Verstärkung.

von HAM (Gast)


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Danke für den Tipp!

Hab jetzt den Pegel korrigiert. In den Windows-10-Einstellungen ist es 
gar nicht so leicht zu finden. Nicht etwa unter dem Mikrofon-Symbol, 
sondern unter dem Lautsprecher-Symbol -> Sound-Einstellungen öffnen -> 
Eingabe.
Habe jetzt einen Lautstärke-Pegel von "25 %" eingestellt und habe in 
WSJT-X nun einen grünen Balken mit ca. 65 bis 70 dB. Wobei das 10 m-Band 
aktuell recht belegt ist.. .
Mit abgezogener Antenne direkt am Transceiver sind es immer noch 35 bis 
40 dB, wobei ich selbst da immer noch einige Stationen hören und 
decodieren kann.

von HAM (Gast)


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Edit: ich meinte das 30 m-Band, also 10 MHz.

von eric (Gast)


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Peter schrieb:
> Dazu kommt, dass man mit FT8 vom Quasselfunk verschont bleibt
Jörg W. schrieb:
> nebenbei ein paar FT8-QSOs abspulen und sich im Sessel zurücklehnen...
kann und sich nicht von dem Mord im Fernsehen ablenken lassen muss.
Also wozu noch Amateurfunk?


HAM-Interessierter schrieb:
> da dies Dinge sind, welche man im Prinzip ja einfach nachschlagen kann.
Etwas OT: das gilt für alles Schulwissen. Ich mache mir machmal den Spaß 
zu fragen, warum es im Winter kalt ist. Nur ein kleiner Teil der
Gefragten weiss die richtige Antwort, die meisten tippen auf grössere 
Entfernung von der Sonne im Winter oder müssen erst einmnal irgendwo 
nachschlagen, egal ob Akademiker oder nicht. Leser, weißt du die 
Antwort?

Beitrag #7003863 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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eric schrieb:
> warum es im Winter kalt ist

Es ist ja nicht kalt im Winter.

Es ist zwar weniger warm als im Sommer, aber kalt ist es nicht.

...und sowieso, Kälte gibt es garnicht, es gibt nur mehr oder weniger 
warme Zonen.

von Murmeltier (Gast)


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Im Schnitt sind es 23,5° ;-)

Beitrag #7003908 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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Ich sitze gerade bei wohligen 297K vorm Laptop.

Wenn die Gaspreise noch weiter steigen, muß ich wohl auf 296 oder 295K 
reduzieren. Aber bei fast 300K ist noch viel Luft nach unten  ;-)

von lauscher (Gast)


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Pepe T. schrieb:
> Bei technischen aspekten sollte mehr verstehen gefordert werden, nicht
> weniger. Antennentheorie und praxis ist das wichtigste.
> Das auswendiglernen könnte man streichen, z.b. alle landskenner und
> bandgrenzen lernen macht wenig sinn und schreckt intelligente ab.

Ich trage mich seit meiner Jugend mit dem Gedanken meine AFU Lizenz zu 
machen
und mit Anfang 40 dachte ich: jetzt hab ich Zeit und die Technik ist 
nicht das
Problem, Rechtliches ist auch noch völlig einzusehen. Aber völlig 
sinnloses
auswendig von irgendwelchen Frequenz und Rufzeichen Tabellen sowie der 
Vereinszwang
gehen garnicht. Die Herren der Vereinsführung sollten sich über 
schwindende
Zahlen nicht wundern wenn alles nur auf Vereinsmeierei ab 50+ 
zugeschnitten ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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lauscher schrieb:
> Die Herren der Vereinsführung

… die legen nicht die Fragenkataloge fest. Schmeiß mal nicht alles in 
einen Topf. Die legen Behörden fest, europäisch harmonisiert, 
schließlich darfst du mittlerweile in einer großen Anzahl von Ländern 
gegenseitig einfach so funken. Da haben zwar auch Funkamateure ein 
Mitspracherecht bei den Fragen, aber sie können die 
„Auswendiglern-Fragen“ dabei nicht völlig weg diskutieren. (Ansonsten 
ist der Prozess zumindest hier recht zählebig, bis da mal neue Kataloge 
zusammen gestellt sind, insofern finden sich bei der Technik auch einige 
Fragen, die mittlerweile keinen mehr groß interessieren würden.)

Auch bei der Straßenverkehrsordnung lernst du halt zum Teil Sinnloses, 
trotzdem wird es gefordert, und: dort ist die Prüfung sehr viel 
pingeliger. Eine theoretische Fahrprüfung (die es ja auch als 
Online-Version gibt) mach ich nicht aus dem Effeff, weil es immer ein 
paar Kasperfragen gibt, bei denen Worklauberei betrieben wird, und weil 
man sich insgesamt nicht sehr viele Fehlerpunkte leisten darf. Das 
muss man alles haarklein vorher mal durchgegangen sein.

Eine Online-Afu-Prüfung mache ich (und ganz sicher nicht nur ich) auch 
noch nach dem dritten Bier einfach so, weil die 70 … 75 %, die gefordert 
sind, völlig locker zu schaffen sind. Man kann da auch einfach Mut zur 
Lücke haben und irgendwelche Fragen weglassen, zu denem einen gerade 
keine Antwort einfällt. Sofern man insgesamt halbwegs sicher ist, kommt 
man da durch.

von Erich (Gast)


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lauscher schrieb:
> sowie der Vereinszwang
> gehen garnicht.

Es gibt keinen Vereinszwang.
Der Hauptzweck des Vereins ist die QSL Vermittlung. Und das kann 
heutzutage auch online unabhängig eines Vereines geschehen. Das gibt es 
zwar geschätzt schon 30 Jahre, wurde früher jedoch von den meisten 
abgelehnt. Heute sieht es etwas anders aus. Der Computer ist im Shack 
angekommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Auch bei der Straßenverkehrsordnung

Oder um etwas mehr beim Hobby zu bleiben: schau dir mal an, was man für 
einen Sportbootführerschein alles lernen darf. Da ist auch viel dabei, 
was dir später nicht mehr so schnell auf dem Wasser begegnen wird, 
trotzdem muss man halt zumindest mal nachweisen, das mal gewusst zu 
haben.

Erich schrieb:
> Es gibt keinen Vereinszwang.

Das gab's wohl so nur in der DDR (und weiter östlich), lange her.

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Erich schrieb:
> Das gibt es zwar geschätzt schon 30 Jahre,

Übertreib mal nicht. Denk mal zurück, welcher Teil der Bevölkerung vor 
30 Jahren wusste, was das Internet ist – und für die, die es wussten, 
bestand das zu der Zeit aus Email und FTP-Servern. Interaktive Dienste 
wie WWW (und damit sowas wie eQSL) waren da noch in weiter Ferne.

von Phasenschieber S. (Gast)


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lauscher schrieb:
> Aber völlig
> sinnloses
> auswendig von irgendwelchen Frequenz und Rufzeichen Tabellen...

Halte ich garnicht für sinnlos.

Frequenzen und ihre Zuteilung zu kennen ist essentiell!
Rufzeichen sollte man auch kennen, zumindest was die Landeskenner 
ausweisen.

Was wäre also unsinnig?

von Ksrl (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Übertreib mal nicht. Denk mal zurück, welcher Teil der Bevölkerung vor
> 30 Jahren wusste, was das Internet ist

Na gut, eQSL gibt es seit etwa 24 Jahren. Die Schätzung von 30 Jahren 
war also gar nicht so schlecht. Und wer als technisch interessierter 
Mensch (wozu Funkamateure gehören), 1990 noch kein Internet kannte, war 
nicht wirklich technisch interessiert. Aber ich weiß (habe 1993 meine 
Lizenz gemacht), dass der Computer unter Funkamateuren lange Zeit 
abgelehnt wurde. Auch wenn es einige Vorreiter wie z.B. die Entwickler 
von Packet-Radio gab.

von Paul (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Frequenzen und ihre Zuteilung zu kennen ist essentiell!

Da schaut man in einer aktuellen Liste zu dem Band das man benutzen 
möchte nach. Völlig sinnlos das auswendig zu lernen. Ich habe das seit 
meiner Prüfung längst vergessen. Zumal sich Zuteilungen und erlaubte 
Sendeleistungen auch ändern. Was man also vor x Jahren für die Prüfung 
auswendig gelernt hat, muss nicht mehr stimmen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Paul schrieb:
> Da schaut man in einer aktuellen Liste zu dem Band das man benutzen
> möchte nach.

Ja, so mache ich das beim Autofahren auch. Habe immer ein Buch mit den 
Verkehrsschildern neben mir liegen und wenn eines auftaucht schaue ich 
schnell nach was es bedeutet.

SCNR

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Jörg W. schrieb:
> Eine Online-Afu-Prüfung mache ich (und ganz sicher nicht nur ich) auch
> noch nach dem dritten Bier einfach so, weil die 70 … 75 %, die gefordert
> sind ...

Sehr beruhigend, sollte ich doch endlich mal angehen. Mir geht es 
ähnlich wie

lauscher schrieb:
> jetzt hab ich Zeit und die Technik ist nicht
> das Problem

ist also auch abseits der Technik, die mir wenig Sorgen bereitet, zu 
schaffen.

Mich interessiert weniger die Vereinsmeierei als viel mehr die Technik. 
So Dinge wie qrp, wo man auch selber basteln kann/muß.

> kein Vereinszwang

Gibt eben viele Vorurteile und wenn ich mir die Bilder meines 
Ortsvereines anschaue, dann sind nicht alle davon unberechtigt. Ältere 
Herren grillen Würstchen beim Bier.
;-)

Jörg W. schrieb:
> Mut zur Lücke haben und irgendwelche Fragen weglassen, zu denem einen
> gerade keine Antwort einfällt.

Guter Tipp. Sollte man nicht drauf anlegen, aber wenn nicht 100% das 
Ziel ist, ist das schon beruhigend.

von Kilo S. (kilo_s)


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HAM schrieb:
> Ich meine, es gibt eine modifizierte Version von FT8 (JS8Call?), mit der
> man auch chatten oder zumindest eine Art SMS übertragen kann. Soll wohl
> bei den CB-Funkern ziemlich populär sein.

Richtig, benutze ich auch.
Im prinzip kannst du dir das ähnlich vorstellen wie IRC.

Lustiger Weise empfange ich allerdings auch auf den Afu Bändern ab und 
an JS8. Nur seltener.

Und das nur mit einer Horizontalen Halbwelle (entlang des Balkongeländer 
gespannt) und einer Santiago 1200.

Dafür sind da aber auch Reichweiten bis 1500km und mehr möglich, trotz 
der besch.... Antennensituation.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ksrl schrieb:
> Und wer als technisch interessierter Mensch (wozu Funkamateure
> gehören), 1990 noch kein Internet kannte, war nicht wirklich technisch
> interessiert.

Davon, dass du schon mal was davon gehört hast, hast du allerdings lange 
noch keinen Zugang zu einem solchen gehabt. Dafür musste man entweder an 
einer Uni sein oder in einem der Vereine, die sich aktiv um Internet für 
Privatpersonen bemüht haben.

Vor 20 Jahren, als sich DSL rundum breit gemacht hatte, war das dann was 
anderes.

von Erich (Gast)


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Was ein Unsinn. Um 1990 war Internet schon für jeden verfügbar.

Jörg W. schrieb:
> Vor 20 Jahren, als sich DSL rundum breit gemacht hatte, war das dann was
> anderes

Und vor 20 Jahren also um das Jahr 2000 war es schon quasi Massenmarkt. 
Bei den meisten Funkamateuren allerdings noch nicht. Obwohl es sich da 
um technisch kompetente Leute handeln sollte.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Erich schrieb:
> Was ein Unsinn. Um 1990 war Internet schon für jeden verfügbar.

Als wenn das jetzt so wichtig wäre. Ein paar Jahre früher oder später 
ändern doch garnichts an dem Thema.

Krakeelen nur um zu Krakeelen.

von HAM (Gast)


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Bitte verstehen Sie mich nicht falsch.

Ich habe nichts gegen alte Leute!
Ich habe nur was gegen alte Leute, die nicht schon in ihrer Jugend die 
Lizenz gemacht haben.

von Ralf (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Erich schrieb:
>> Was ein Unsinn. Um 1990 war Internet schon für jeden verfügbar.
>
> Als wenn das jetzt so wichtig wäre. Ein paar Jahre früher oder später
> ändern doch garnichts an dem Thema.


Ja sehe ich auch so. Aber Jörg hat wieder eine richtige Aussage 
angegriffen und irgendwelche falschen Behauptungen in den Raum gestellt, 
die man nicht unkommentiert stehen lassen kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralf schrieb:
> Jörg hat wieder eine richtige Aussage angegriffen

Die Aussage von jemandem, der hier gegen Forenregeln verstößt und unter 
verschiedenen Namen postet, damit er "mehr" wirkt? Nun ja, ich lass das 
einfach stehen, kann sich jeder seinen Reim drauf machen.

von HST (Gast)


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Erich schrieb:
> Was ein Unsinn. Um 1990 war Internet schon für jeden verfügbar.

Mein Kalender sagt etwas anderes. Ich habe mich 1994 mit dem Internet 
herumgeschlagen. Mit einem damals "schnellen" Modem mit sagenhaften 
33,6kbit/sec über die Telefonleitung. Das hieß, während einer 
Inet-Verbindung konnte man nicht telefonieren. Außerdem kassierte die 
Telekom so um die 5Pfg pro Minute. War absolut Mist und nervtötend.

Beitrag #7004611 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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Pepe T. schrieb im Beitrag #7004611:
> Das "richtige" inet hat mit den ersten adsl
> modems angefangen, war bei mir 2001.

Käse!

Mitte der 80er wurde das Online-Banking per BTX populär.
Das führte dazu, dass die Modemhersteller nichtmehr nachkamen die 
Nachfrage zu decken.
9600 bit/sec waren erstmal angesagt.
Dann ging es Schlag auf Schlag, HiSpeed mit 14400, dann kam Zyxel mit 
sagenhaften, aber proprietären 19200.
Dann, Anfang der 90er begann das eigentliche Internet für die breite 
Masse, erstmal mit Modem zugänglich. Es war schon ein Abenteuer Internet 
auf Windows einzurichten.
Der neu eingeführte Telefonie-Standard ISDN brachte die legendäre 
Fritz-Card auf den Markt.
Jetzt konnte man zwei Kanäle von 64Kbit bündeln zu sagenhaften 128Kbit.

ehrlich, ich musste das jetzt auch alles nochmal nachlesen, denn gefühlt 
war das alles viel länger her :-)

von M.M.M (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:

> Mitte der 80er wurde das Online-Banking per BTX populär.

Auweia, populär. Also, ich habe das mal tatsächlich gemacht (Online 
Banking), aber eher Anfang der 90er an einem halb-öffentlichen 
BTX-Terminal. Ich kannte zu der Zeit niemanden, der das sonst noch so 
gemacht hat.

> Das führte dazu, dass die Modemhersteller nichtmehr nachkamen die
> Nachfrage zu decken.
> 9600 bit/sec waren erstmal angesagt.

Soso, laut https://de.wikipedia.org/wiki/Modem wurde das erste Modem mit 
2400 bit/s 1990 auf der Cebit vorgestellt.

> Dann, Anfang der 90er begann das eigentliche Internet für die breite
> Masse, erstmal mit Modem zugänglich. Es war schon ein Abenteuer Internet
> auf Windows einzurichten.

Du träumst, 1990 gab's noch gar kein Html/WWW und NCSA Mosaic kam auch 
erst Anfang 1993 raus.

Ich denke mal, Du verwechselst Modemzugang zu Diensten wie Compuserve 
und Mailboxen mit Internet. Der erste tatsächliche Zugang Ende der 80er/ 
Anfang der 90er war für mich Usenet und Email via Institut und dann der 
Zugang darauf auch via Modem von Zuhause aus.

> ehrlich, ich musste das jetzt auch alles nochmal nachlesen, denn gefühlt
> war das alles viel länger her :-)

Du hast was gelesen? Wer soll das glauben?

von Phasenschieber S. (Gast)


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M.M.M schrieb:
> Auweia, populär. Also, ich habe das mal tatsächlich gemacht (Online
> Banking), aber eher Anfang der 90er an einem halb-öffentlichen
> BTX-Terminal. Ich kannte zu der Zeit niemanden, der das sonst noch so
> gemacht hat.

1983, der offizielle Start des Online-Banking

Online-Banking war die ganze Zeit die führende Anwendung im BTX. Seit 
fast 40 Jahren gehört in Deutschland das Online-Banking zu den 
altagsrelevanten Anwendungen, denn mmerhin nutzen inzwischen über 38 
Millionen Deutsche die Online-Banking Angebote der Banken.

M.M.M schrieb:
> Soso, laut https://de.wikipedia.org/wiki/Modem wurde das erste Modem mit
> 2400 bit/s 1990 auf der Cebit vorgestellt.

Warum zitierst du nicht weiter: ein Jahr später folgte das erste 
postzugelassene Modem mit 9600 bit/s ...

M.M.M schrieb:
> Du träumst, 1990 gab's noch gar kein Html/WWW und NCSA Mosaic kam auch
> erst Anfang 1993 raus.

Ich habe ja auch geschrieben Anfang der 90er
und 93 gehört nunmal zum Anfang.

M.M.M schrieb:
> Du hast was gelesen? Wer soll das glauben?

Bist du zum Stänkern hier?

Dein Post hat keine Substanz, such dir ein anderes Feld zum Stänkern.

von Tippgeber (Gast)


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Was mir bei der Analyse der Rufzeichenlisten aufgefallen ist:
Die Gesamtzahl der zugeteilten Rufzeichen ist schon schöngerechnet.
Man prüfe mal, wie viele Doubletten es gibt, z.B. alte Rufzeichen, wenn 
eine neue Prüfung (Klasse) abgelegt wurde, ect.
Oder es stehen noch alte Adressen drin.
Ulrich Rohde hat z.B. 7 Rufzeichen:
1
DJ2LR, A, Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich L. Rohde; Drygalskiallee 118, App. 1911; 81477 München
2
DL0BTU, A, Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich L. Rohde; Drygalskiallee 118, App. 1911; 81477 München, BTU Siemens-Halske-R 14; 03046 Cottbus
3
DL1R, A, Dr. Ulrich L. Rohde; Drygalskiallee 118 App. 1911; 81477 München, Hohenbreitenweg 9; 82418 Seehausen
4
DB0ULR, A, Dr. Ulrich L. Rohde, Drygalskiallee 118 App. 1911; 81477 München
5
DM0ULR, A, Dr. Ulrich L. Rohde; Drygalskiallee 118 App. 1911; 81477 München, 83098 Brannenburg
6
DA5UL, A, Dr. Ulrich L. Rohde
7
DA5UR, A, Dr. Ulrich L. Rohde
In der Drygalskiallee 118 (ein riesiger Wohnblock in der Parkstadt 
Solln) findet man noch mehr Leute:
1
DB8ICA, A, Martin Stresemann; Drygalski-Allee 118; 81477 München
2
DJ5LR, A, Christina Sigrid Rohde; Drygalskiallee 118, App.#1911; 81477 München
3
DK8MR, A, Meta Maria Rohde; Drygalskiallee 118, App.#1911; 81477 München
4
DJ0IN, A, Franz Fimpel; Drygalski-Allee 118; 81477 München
5
DL0ULR, A, Annette Nilsson; Zehetmaierstr. 10; 85635 Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Drygalskiallee 118; 81477 München
6
DB0DBA, A, Jann Traschewski; Faber-Castell-Str. 9; 90522 Oberasbach, Drygalskiallee 118; 81477 München
Das heißt, auch wenn es 70285 Rufzeichen gibt, es sind weniger Inhaber.
Man könnte ermitteln, wie viele.

von Rufzeichenversteher (Gast)


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Tippgeber schrieb:
> Man prüfe mal, wie viele Doubletten es gibt, z.B. alte Rufzeichen, wenn
> eine neue Prüfung (Klasse) abgelegt wurde, ect.

Das sind im Beispiel von Ulrich Rohde aber keine alten Rufzeichen, 
sondern Rufzeichen von Clubstationen (BTU = Uni Cottbus), Relais 
(DB0ULR, DM0ULR), Contestrufzeichen usw.

von Rufzeichenversteher (Gast)


Angehängte Dateien:

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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rufzeichenversteher schrieb:
> Das sind im Beispiel von Ulrich Rohde aber keine alten Rufzeichen,
> sondern Rufzeichen von Clubstationen (BTU = Uni Cottbus), Relais
> (DB0ULR, DM0ULR), Contestrufzeichen usw.

Daher sollte man ja auch nur die personengebundenen Rufzeichen scannen 
und zählen.

von Rufzeichenversteher (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Daher sollte man ja auch nur die personengebundenen Rufzeichen scannen
> und zählen.

Genau, und damit sind wir wieder bei den Zahlen aus Beitrag 1.

von HAM (Gast)


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Bei "echo37" gibt es jeden Monat eine frische Statistik: 
http://www.echo37.de/rufzeichen/

Zum Anfang Juni sind tatsächlich wieder mehr dazu gekommen, als 
weggestorben, weil jetzt wiedet mehr und unkomplizierter geprüft werden 
kann.

von Markus (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Davon, dass du schon mal was davon gehört hast, hast du allerdings lange
> noch keinen Zugang zu einem solchen gehabt. Dafür musste man entweder an
> einer Uni sein oder in einem der Vereine, die sich aktiv um Internet für
> Privatpersonen bemüht haben.
>
> Vor 20 Jahren, als sich DSL rundum breit gemacht hatte, war das dann was
> anderes.

War vielleicht im Osten so. Aber sonst war Internet Anfang der 90er für 
jeden verfügbar und schon entsprechend verbreitet, freilich noch kein 
echter Massenmarkt. Mailboxen gab es schon Jahre früher. Ab wann genau 
HTML eingeführt wurde, weiß ich jetzt nicht genau. Vorher habe ich eben 
gopher benutzt. Und als es DSL gab, war Internet wirklich im Massenmarkt 
angekommen und auch Leute, die mit Technik nicht so viel am Hut hatten, 
hatten das. Klar gab es auch Verweigerer, die erst viel später 
eingestiegen sind. Darunter viele Funkamateure.

von Paul (Gast)


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Manuel R. schrieb:
> Jetzt ist halt das Zeitalter der
> Datensparsamkeit angebrochen.

Ganz sicher nicht!

Heute gibt fast jeder Daten bereitwillig weiter:

 * kein Protest gegen Zensus 2022, das war vor 10 Jahren noch anders
 * facebook.com, qrz.com, überall werden bereitwillig sehr persönliche 
Daten veröffentlicht, auch von Freunden und Bekannten die nichts davon 
wissen
 * öffentliche Afu-Logbücher
 * Rufzeichen/Adresslisten von der Behörde für jeden zum Download in 
einem durchsuchbaren Format
 * whatsapp, Adressbücher werden ohne Zustimmung der Betroffenen den 
Konzernen wie Meta geschenkt
 * viele Leute nutzen überall die gleiche E-Mail Adresse
 * fast jeder nutzt bereitwillig Clouddienste
 * kaum jemand nutzt verschlüsselte E-Mail (seit wann gibt es nochmal 
pgp und gpg?)

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