Liebes Forum, ich habe mich angemeldet, weil ich mit einem Problem nicht weiterkomme. Ich werde im Sommer meine Afu-Lizenz machen und betreibe jetzt schon viel Empfang. Dazu habe ich ein Franzis Röhrenradio zum 80-m-Audion umgebaut, indem mit einigen dem Drehko parallel und in Reihe geschalteten Folienkondensatoren das Band auf etwa 3480 kHz bis 3900 kHz gespreizt wurde. Die Schaltung wurde in ein Metallgehäuse eingebaut. An 20 m Draht, befestigt an der Hauswand, und einem Erdspieß habe ich so schon etliche Stationen empfangen. Nun hatte ich die Erlaubnis, auf einem ehemaligen Heuboden, der lediglich mit Eternit gedeckt ist, 42 m Draht als Antenne zu spannen. Als ich meinen Empfänger anschloss (nur Antenne, keine Erde, weil l/2-Langdraht), war nur starkes Rauschen und NDR 2 aus dem UKW-Bereich(!) zu hören. Ein Trimmer 0-5 pF zwischen Antenne und Empfängereingang A2 zur Entkopplung veränderte nur die Lautstärke, brachte aber keine Verbesserung. Das unter dem Heuboden befindliche Haus besteht lediglich aus zwei Schichten Klinker, deren Zwischenraum mit Stroh gefüllt ist; der EMV-Störnebel dürfte zudem gering sein. Eigentlich mit der langen, resonanten Antenne sehr gute Bedingungen. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir eine erfahrene Person das Problem erklären und mir weiterhelfen könnte. Schöne Grüße Jan
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Wie hast du denn die Antenne angeschlossen? Das Ende von lambdahalbe Draht hat eine viel zu hohe Impedanz. Abhilfe z.B. mittig auftrennen und als Dipol verwenden. Oder Fuchskreis nachbauen. ... oder ...
Vielleicht schwingt die Röhre irgendwo parasitär auf UKW, dann hättest du ungewollt eine selbstschwingende Mischstufe gebaut, die UKW-Frequenzen runtermischt. Oder die Rückkopplung ist so stark das Oberwellen im UKW-Bereich entstehen und die dann UKW-Frequenzen runtermischen. Manchmal hilft ein Widerstand so etwa 1kOhm in Reihe mit dem Steuergitter der Röhre.
Der Antennendraht war direkt an die verschiedenen Eingänge angeschlossen, keiner brachte den gewünschten Erfolg. Ich werde sowohl den Kondensator, den Widerstand als auch den Fuchskreis probieren. Vielen Dank für die Hinweise!
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Die 6J1 (ähnlich EF95) ist eine HF-Pentode die bis in den UKW-Bereich verstärkt. Deswegen kann es gut sein, daß da parasitäre Schwingungen auftreten. Günter Lenz schrieb: > Widerstand so etwa 1kOhm ... Guter Tipp. Wird gemacht um parasitäre Schwingungen zu unterbinden. Wichtig: den Widerstand direkt an das Gitter anlöten (also ohne lange Drähte)!
Wie verhält sich denn dein Audion, wenn du die alte Antennenkonfiguration wieder herstellst?
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@ Joe G. Dann kann ich problemlos Amateurfunk in CW und SSB empfangen. Ich habe sogar schon einen Funkamateur aus Japan gehört.
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Hallo Jan S. Bitte beachte, dass ein Audionempfänger in der Regel eine derart hohe Empfindlichkeit hat, dass man auf externe Langdrahtantennen verzichten kann. Damit fängt man sich nur unerwünschte Störungen und Großsignale ein, die den Empfänger überfordern. Meine Audion Empfänger haben als einzige Antenne immer nur die Schwingkreisspule. Diese ist flach gewickelt und etwa so groß (oder eher so klein) wie ein Bierdeckel oder eine DVD. Ich konnte mit grösseren Antennen oder -wie auch immer angekoppelten- Langdrahtantennen nie einen besseren oder klareren Empfang erzielen. Langdrahtantennen sind eher was für "echte" Amateurfunk Transceiver. Die sind auch gut gerüstet, um von Großsignalen nicht überfordert zu werden.
sw rx schrieb: > Er hat keinen Langdraht, er hat einen lambdahalbe Draht. Bei UKW ist dies eine Langdrahtantenne. Im Band IV von Prof. Barkhausen sind die Effekte bei Röhren-Audions beschrieben. In einer guten Uni-Bücherei per Fernleihe aus Dresden ausleihbar.
Nautilus schrieb: > Bei UKW ist dies eine Langdrahtantenne. Das ist irrelevant. Die Antennenbezeichnung wird üblicher Weise entsprechend der beabsichtigten Empfangsfrequenz gewählt. Die Anpassung muss auf eben dieser Frequenz gegeben sein. Das Empfangsband, auf dem der rx auch schon funktioniert hat, liegt hier: Jan S. schrieb: > etwa 3480 kHz bis 3900 kHz Er hat also ungefähr einen lambdahalbe Draht. Der ist noch ein gutes Stück weg von den Dimensionen, die in der Antennentechnik "Langdraht" genannt werden. (Zinke,Brunswig:Hochfrequenztechik. Kapitel Langdrahtantennen: "2 ... 10 Lambda")
Stefan M. schrieb: > Ich konnte mit grösseren Antennen oder -wie auch immer angekoppelten- > Langdrahtantennen nie einen besseren oder klareren Empfang erzielen. IMO sollte die Schwingkreisspule so wenig Signal wie möglich aufnehmen. Dadurch können starke Stationen wirkungsvoller gedämpft werden. Auf dem Foto sieht man die Schwingkreisspule (Q=250), welche mit Hilfe eines Alubechers abgeschirmt ist. Die Koppelspule, bestehend aus 3 Windungen, bewegt sich bei voller Kopplung in den Alubecher hinein. Ausgedreht beträgt der Dämpfungsfaktor ~50dB. Dazu hab ich einen alten Drehkondensator mit Untersetzung leergeräumt und die Koppelspule am Rotor befestigt. Mit dieser Anordung kann man ein Audion ohne Probleme an der 80m EFHW betreiben und CW- bzw. SSB-QSOs empfangen. Oft sind auch Stationen aus Übersee zu höhren.
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Stefan M. schrieb: > ... Großsignale ein, die den Empfänger überfordern. Es gibt auch die (einfache) Möglichkeit, zwischen Antenne und Eingang ein Poti (1k) zu setzen um starke Signale bei Bedarf zu dämpfen. Sieht man bei vielen Audions.
von Jan S. schrieb: >Dann kann ich problemlos Amateurfunk in CW und SSB empfangen. Ich habe >sogar schon einen Funkamateur aus Japan gehört. Dann hast du im Prinzip ein Direktmischempfänger, daß bedeutet die Röhrenstufe schwingt und mischt die HF in den hörbaren bereich. Bei einen Audion soll eigentlich die Rückkopplung nur so stark eingestellt werden, daß die HF-Stufe noch nicht schwingt. Ein Audion ist eigentlich dazu gedacht AM-Sender zu empfangen. Das man CW und SSB empfangen kann ist eigentlich nur ein Nebenefekt wenn man die HF-Stufe zum schwingen bringt.
Schau mal in diesen Beitrag: Beitrag "Re: verbessertes Ten-Tec Audion" J1 ist hier eine einfache, aber sehr empfehlenswerte HF-Vorstufe, weil sie Störungen schon im Vorfeld beseitigt. außerdem sorgt sie dafür, dass ein "überdrehtes" Audion keine Störabstrahlung senden kann. Den Balun könnte man mit zwei getrennten Wicklungen ausführen, dann geht weniger elektromagnetisches Geprassel über. https://www.mikrocontroller.net/attachment/145674/TT_in.PNG Mit dem Poti kann man Störer "wegregeln". Das erscheint erst mal paradox, funktioniert in der Praxis allerdings gut. Man regelt einfach das Poti so weit runter, dass die Empfangslautstärke der empfangenen Station noch nicht oder nur wenig zurückgeht. Dabei stellt man oft fest, dass viele Störer wie von Geisterhand verschwinden.
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