Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik kostengeizig mehrere isolierte 5V-Versorgungen


von fünneffzilynder (Gast)


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Darf ich Forumswissen abzapfen?

Ich möchte ein/zwei Experimentier-NT mit mindestens 4 (lieber bis zu 
8..12) voneinander isolierte 5V, je ca.3..6W, je Kurzschlussfeste, DC 
Versorgungskreise realisieren. Diese sollen sich "beliebig" seriell 
verschalten lassen. Für möglicht wenig Geld.

Also frage ich hier nach Konzeptideen, Ansätze.

Meine bisherige Überlegungen.

- a) USB Netzteile, surplus. Sind ev. Kapazitiv oder schlimmer mit N 
oder L verbunden, was bei serieschaltung problematisch werden könnte...

- b) old-school 9V Kleintrafos mit je Brückengleichrichter, Sieb-C, 7805 
(oder LM317). Schöne Heizung... Die Trafozahl lässt sich halbieren mit 
solchen welche 2x 9V sek.wicklungen haben.

- c) old-school, jedoch mit selbsgewickeltem Trafo ~30VA der 4..6 
unabhängige sek.wicklungen hat. Habe leider keine Einrichtung zum Trafos 
wickeln... Wie sähe ein DIY-Provisorium aus um 2..3 Trafos zu 
realisieren?

Denkbar auch per vorhandenem  Labor- oder Laptop-NT oder 12V-Bleiakku 
gemachtem DC-Zwischenkreis, weiter mit:


- d) isolierende DC-DC Wandlermodule kaufen. Wenig Bauaufwand gegen 
etwas Kleingeld, geschätztes Budget 5..6.-/Versorgungskreis (Reichelt).

- e) DIY Schaltregler, am selbst zu wickelnder Trafo mehrere 
sek.wicklungen, nur 1 davon mit Rückkopplung zum Regler, die anderen 
ungeregelt einfach mit Gleichrichter, glätt-C.
Tja: dazu fehlt mir Wissen/Erfahrung/Wickelhilfsmittel/Bauanleitung - 
aber ev. schanzt hier jemand eine halbwegs nachbausichere Anleitung, 
zumindest ein Schema zu?

Danke für eure Meldungen zum Thema!

von Wühlhase (Gast)


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fünneffzilynder schrieb:
> - e) DIY Schaltregler, am selbst zu wickelnder Trafo mehrere
> sek.wicklungen, nur 1 davon mit Rückkopplung zum Regler, die anderen
> ungeregelt einfach mit Gleichrichter, glätt-C.
> Tja: dazu fehlt mir Wissen/Erfahrung/Wickelhilfsmittel/Bauanleitung -
> aber ev. schanzt hier jemand eine halbwegs nachbausichere Anleitung,
> zumindest ein Schema zu?

Vielleicht damit:
https://www.we-online.com/catalog/en/pbs/power_magnetics/flexible_transformers_for_smps

von MaWin (Gast)


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Ein HLK PM2 kostet 95ct, was willst du da noch sparen.

https://de.aliexpress.com/item/1005003144937145.html

Die nötige Sicherung/VDR/Tempsicherung geht für alle zusammen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der unvergessene kostet 1€, die anderen Varianten 2-3€.

von Stefan F. (Gast)


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fünneffzilynder schrieb:
> Sind ev. Kapazitiv oder schlimmer mit N
> oder L verbunden, was bei serieschaltung problematisch werden könnte

Nein, mach dir darum keine Sorgen. Das bisschen Kapazität stört nicht.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ein HLK PM2 kostet 95ct

Bei mir zeigt der Shop 1,81€ an. Ich traue den Dingern nicht, den ganz 
billigen Smartphone-Netzteilen jedoch ebenso wenig.

von Falk B. (falk)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei mir zeigt der Shop 1,81€ an. Ich traue den Dingern nicht, den ganz
> billigen Smartphone-Netzteilen jedoch ebenso wenig.

You get what you pay for!

von Falk B. (falk)


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fünneffzilynder schrieb:

> - a) USB Netzteile, surplus. Sind ev. Kapazitiv

Ja.

> oder schlimmer mit N
> oder L verbunden,

Niemals! Kein einziges Netzteil, auch nicht die billigsten Chinagurken 
sind galvanisch mit L oder N verbunden!

> - b) old-school 9V Kleintrafos mit je Brückengleichrichter, Sieb-C, 7805
> (oder LM317). Schöne Heizung... Die Trafozahl lässt sich halbieren mit
> solchen welche 2x 9V sek.wicklungen haben.

Kann man machen, ist halt groß.

> - c) old-school, jedoch mit selbsgewickeltem Trafo ~30VA der 4..6
> unabhängige sek.wicklungen hat. Habe leider keine Einrichtung zum Trafos
> wickeln... Wie sähe ein DIY-Provisorium aus um 2..3 Trafos zu
> realisieren?

Sinnlos, dafür einen Trafo selber zu wicklen.

> - d) isolierende DC-DC Wandlermodule kaufen. Wenig Bauaufwand gegen
> etwas Kleingeld, geschätztes Budget 5..6.-/Versorgungskreis (Reichelt).

Tu das, das ist klein, preiswert und sicher.

> - e) DIY Schaltregler, am selbst zu wickelnder Trafo mehrere
> sek.wicklungen, nur 1 davon mit Rückkopplung zum Regler, die anderen
> ungeregelt einfach mit Gleichrichter, glätt-C.
> Tja: dazu fehlt mir Wissen/Erfahrung/Wickelhilfsmittel/Bauanleitung -
> aber ev. schanzt hier jemand eine halbwegs nachbausichere Anleitung,
> zumindest ein Schema zu?

Auch sinnlos, es gibt tonnenweise, preiswerte DC/DC Wandler zu kaufen. 
Das machst du selber nicht billiger oder besser. Wenn gleich die 
kleinen, billigen Dinger relativ viel HF-Störungen ausspucken, vor allem 
Gleichtaktstörungen.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> fünneffzilynder schrieb:
>> Sind ev. Kapazitiv oder schlimmer mit N
>> oder L verbunden, was bei serieschaltung problematisch werden könnte
>
> Nein, mach dir darum keine Sorgen. Das bisschen Kapazität stört nicht.

Ich würde eher sagen, dass die SELV oder PELV ausgeben müssen. Wenn du 
da kapazitiv was siehst, dann kommt das von der Wicklung.
Das ist dann wie Stefan sage kein Problem

Haben die mehr Leistung, kann aber - mit Erde verbunden sein.... So 
ähnlich wie bei Laptops... Ab 65W ist eigentlich immer - gleich Erde. 
Darunter variiert das.

73

von 2aggressive (Gast)


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fünneffzilynder schrieb:
> je Kurzschlussfeste
Mit einigen billigstnetzteilen gekauft bei Pollin habe ich keine 
schlechte Erfahrungen gemacht. Kann man aber schlecht reproduzieren, 
weil das jeweils aktuelle Angebot dieser Resterampe sich andauernd 
ändert.


> "beliebig" seriell verschalten lassen
Dann aber Vorsicht: "eigentlich" sind die Kleinleistungs-SNT (zumindest) 
kurzzeitig problemlos Kurzschlussfest, aber bei deren Reihenschaltung 
wirds schwierig; möglicherweise könnte eine Verpolungsschutzdiode am 
Ausgang jedes einzelnen SNTs einen Schaden minimieren.

HTH

von Stefan F. (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Mit einigen billigstnetzteilen gekauft bei Pollin habe ich keine
> schlechte Erfahrungen gemacht.

Das sind oft hochwerte Netzteile z.B. von DSL Routern, die zurück 
genommen wurden. Also gebrauchte Ware.

2aggressive schrieb:
> Dann aber Vorsicht: "eigentlich" sind die Kleinleistungs-SNT (zumindest)
> kurzzeitig problemlos Kurzschlussfest, aber bei deren Reihenschaltung
> wirds schwierig

Das gilt auch für größere Netzteile, sogar Schaltnetzteile. 
Reihenschaltung ist meistens nicht vorgesehen. Wenn doch, steht es in 
der Beschreibung.

von Anja (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Nein, mach dir darum keine Sorgen. Das bisschen Kapazität stört nicht.

Prima Tipp für den Darwin Award.

Wenn er wie geplant 12 Stück davon mit einem Ableitstrom von je bis zu 
0.75 mA an ein Gerät zusammen schaltet hat er den maximal zulässigen 
Ableitstrom von 3.5mA für Schutzklasse I Geräte deutlich überschritten.

Gruß Anja

von 2aggressive (Gast)


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Anja schrieb:
> Ableitstrom von je bis zu 0.75 mA
Jaaa, die Enstörkondensatoren und sonstige parasitäre Kapazitäten...

Guter Punkt! Bei Parallelschaltung sofort einleuchtend, weil: da kann 
man ordentlich "eine geleuchtet" bekommen :D

Aber bei Reihenschaltung der Sekundärseite? Das "leuchtet" mir nicht auf 
(deinen) Anhieb.

von Stefan F. (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Aber bei Reihenschaltung der Sekundärseite? Das "leuchtet" mir nicht (ein)

Da die Netzteile eingangsseitig parallel geschaltet sind, liegen auch 
diese Kondensatoren ungefähr parallel, +/- ein paar Volt DC aber die 
sind unkritisch.

von Peter R. (pnu)


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Meine Bedenken wären:

x Schaltnetzteile mit x-mal Netzseite produzieren so viel Störsignal auf 
das ganze System, dass man nur mit Mühe, wenn überhaupt, saubere 
Spannungen bekommt? Die Entstörung ist ja nur für EIN Netzteil 
ausgelegt.

Kommt es evtl. auch zu Schwebungen, da ja jedes mit etwas andrer 
Frequenz schaltet? Bei den Netzteiltrafos können gegenseitige Kopplung 
entstehen.

Wenn es schon DIY ist, einem Ringkerntrafo die Sekundärwicklung abnehmen 
und  dann x-mal so ca. 7V Wicklungen draufwickeln, x-mal normale Brücke 
mit Regler folgen lassen. Braucht halt recht viel Platz für Elkos und 
ICs bei 50Hz

Bei möglicher Reihenschaltung auf jeden Fall bei jeder Quelle eine 
Rückstromdiode vorsehen, sonst könnte beim Einschalten oder Ausschalten 
das langsamste (oder schnellste?) Netzteil Schaden leiden wie die 
schwächste Zelle bei einer Batterie-Reihenschaltung .

Auf den Ringkerntrafo kann man ja jeweils ein Viererbündel fädeln, wenn 
die Quellen keine größeren Spannungsdifferenzen als 50 V haben Das hält 
der Drahtlack schon aus.

evtl kann man ja die originale Sekundärwicklung drauflassen.
Moderne Trafos sind vergossen oder haben einen EI-Kern, der an den 
Nähten verschweißt ist. Da geht Umwickeln garnicht.

: Bearbeitet durch User
von Anja (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Aber bei Reihenschaltung der Sekundärseite? Das "leuchtet" mir nicht auf
> (deinen) Anhieb.

Am Ausgang der Schaltnetzteile findet sich immer ein (großer) 
Kondensator der für 50 Hz niederohmig ist. (im Verhältnis zu den 2,2-4,7 
nF Y-Kondensatoren).

Gruß Anja

von fünneffizllynder (Gast)


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Dankesehr nochmals für eure Hinweise. Damit werden meine "per 
Fachintuition" gefühlten Probleme mit Begründungen gestützt - mir 
gefällt diese Kooperation hier :) (nicht dass ich blutiger E-Anfänger 
wäre, aber man kann nun mal nicht in allen Bereichen Erfahrung sammeln; 
zumindest nicht auf Einmal!)

Stichworte v.o.: reproduzierbar, dokumentiert, einzel-EMV!=mehrfach-EMV, 
nichtganzsachgemässer Anwendungsfall, ...

Leider bin ich "Zahlungsmittelbehindert" (no CC, no PP, etc.) also nix 
Ali et al. Ev. hilft mir da ein Bekannter aus...

d) dürfte wohl am rationellsten sein, kostet halt ein wenig. Meine 
BE-Sammelsurium gibt keine DC-DC Wandler her.

c) ein alter RKT von Halogenbeleuchtung ist rel. zügig von seiner 
äusseren, stromstarken sek.Wicklung befreit. Multifilar (z.b. 2x3 
CuL-Drähte) lassen sich in 1..2 Arbeitsgänge alle angestrebten 
sek.wicklungen aufbringen. Der Trafo wird wohl leistungsfähiger 
ausfallen als letztlich die Belastung ziehen wird, dies zu gunsten der 
Handarbeit beim wickeln. Da hier Baugrösse für Einzelexemplar(e) zu 
experimentalzwecke in den Hintergrund dümpelt passt des scho. (und 
Kostengeiz!)

Da muss ich nochmals meine Messi-Ecke durchstöbern...

von fünneffizllynder (Gast)


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Anja schrieb:
> 2aggressive schrieb:
>> Aber bei Reihenschaltung der Sekundärseite? Das "leuchtet" mir nicht auf
>> (deinen) Anhieb.
>
> Am Ausgang der Schaltnetzteile findet sich immer ein (großer)
> Kondensator der für 50 Hz niederohmig ist. (im Verhältnis zu den 2,2-4,7
> nF Y-Kondensatoren).
>
> Gruß Anja

...und dieser Effekt trägt auch durch nachgeschaltete gängige 
Linearregler inkl. aller empfohlenen Verpolungs-/Rückstrom-Schutzdioden?
(ich frag da naiv, um zu lernen. Nicht weil ich den Hinweis 
grundsätzlich ablehne)

von fünneffizllynder (Gast)


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> und  dann x-mal so ca. 7V Wicklungen draufwickeln, x-mal normale Brücke
> mit Regler folgen lassen. Braucht halt recht viel Platz für Elkos und
> ICs bei 50Hz

Naja, ~1000uF/25V (auch 2x630uF) sind immernoch kleiner als KK für 
TO-220 Linearregler + Volumen f. Luftzirkulation. Eben: Baugrösse ist 
hier nicht das Hauptoptimierungsziel.

Die 7V+ merke ich mir.
War mir schon klar dass meine 9V ausm Eröffnungsbeitrag ev. Grosszügig 
sind (aber Kleintrafos haben bedeutende Ri... dann noch 
Siebung/Restwelligkeit usw. das der Regler noch sein Job tun kann...)

Mahlzeit erstmal!

von Nautilus (Gast)


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fünneffzilynder schrieb:
> Habe leider keine Einrichtung zum Trafos
> wickeln...

Das Wickeln ist nicht das Problem. Unsere Vorfahren haben das mit der 
Hand gewickelt. Selbst in Reparaturanleitungen der Hersteller der 
Röhrenradiozeit waren die Wickelvorschriften der Trafos angegeben.
Kompliziert war nur das nachfolgende Stopfen der Trafobleche in den 
Wickelkörper. Manchmal hatte man ein paar Bleche übrig. Funktionierte 
trotzdem.
Heutzutage ist nicht das Wickeln das Problem sondern die benötigten 
Materialien. Der lackisolierter Kupferdraht ist noch beschaffbar, aber 
das Isolierpapier bzw. -folie und Trafoblech sind heute sehr selten und 
damit teuer.

Tip: Isolierfolie kann man auch von alten Styroflexkondensatoren 
gewinnen, diese müssen nur breit genug sein.

von Der andere Opa aus der Muppets Show (Gast)


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fünneffzilynder schrieb:
> Darf ich Forumswissen abzapfen?
>
> Ich möchte ein/zwei Experimentier-NT mit mindestens 4 (lieber bis zu
> 8..12) voneinander isolierte 5V, je ca.3..6W, je Kurzschlussfeste, DC
> Versorgungskreise realisieren. Diese sollen sich "beliebig" seriell
> verschalten lassen.

Was für eine WischiWaschi Anforderung. Passt aber zum Nick.

Ein einstellbares NT bis 60V wäre wo zu einfach?🤔

Dei fertiges Resultat würde ich gerne mal sehen, wenn es dazu überhaupt 
kommt.

von Xerxes (Gast)


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fünneffzilynder schrieb:
> Ich möchte ein/zwei Experimentier-NT mit mindestens 4 (lieber bis zu
> 8..12) voneinander isolierte 5V, je ca.3..6W, je Kurzschlussfeste, DC
> Versorgungskreise realisieren. Diese sollen sich "beliebig" seriell
> verschalten lassen. Für möglicht wenig Geld.

Ganz klar b) Trafos mit Linearspannungsregler.
Einfach, überschaubar, man lernt was dabei und kann das Gerät an die 
eigenen Bedürfnisse optimal anpassen. Kein HF-Dreck oder sonstigen Müll 
auf der Spannung.
Später kann man sich mit fertigen DC/DC-Wandler oder selbst entwickelten 
Schaltnetzteilen was besseres bauen.


Was soll dieser Geiz bei Stückzahl 1 oder 2? So ein Gerät baut man sich 
fürs Leben.

von Thomas (kosmos)


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man muss keinen 9V Trafo und keinen 7805 nehmen und sich dann über das 
Heizverhalten wundern. Einfach einen (Ultra-)Lowdrop Regler nehmen und 
dann kann man auch nen Trafo mit weniger Ausgangsspannung nehmen. Die 
etwas höhere Abwärme(1V*1A=1W) wird dadurch belohnt das man sich keinen 
Sorgen machen muss ob da ne Digitalschaltung oder eine analoge 
Audioschaltung dahinter sitzt.

Aber statt 10 Trafos kann man auch 1 kräftigeren nehmen.

von 2aggressive (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> 2aggressive schrieb:
>> Aber bei Reihenschaltung der Sekundärseite? Das "leuchtet" mir nicht (ein)
>
> Da die Netzteile eingangsseitig parallel geschaltet sind, liegen auch
> diese Kondensatoren ungefähr parallel,
Reden wir beide aneinander vorbei? Ich denke bis jetzt noch an 
Fehlerströme durch Entstörkonsatoren (wegen Anjas Einwand). Diese liegen 
eben nicht "ungefähr parallel", sondern in (pro NT) in Reihe.

> +/- ein paar Volt DC aber die
> sind unkritisch.
DC?
Bei einem NT 115V AC, Kapazitiv zum Netz gekoppelt mit max. erlaubten 
1mA(???).
Wenn DC, dann 12(NT)*5V=60Volt. Ist aber meines Verständnisses nach hier 
nicht die Baustelle/Frage.



Anja schrieb:
> 2aggressive schrieb:
>> Aber bei Reihenschaltung der Sekundärseite? Das "leuchtet" mir nicht auf
>> (deinen) Anhieb.
>
> Am Ausgang der Schaltnetzteile findet sich immer ein (großer)
> Kondensator der für 50 Hz niederohmig ist.
Soweit klar, womöglich hängen hintendran (in der zu betreibenden 
Schaltung) mehrere Fahrad. Über die Gefahren der resultieren 
Gleichspannug gehts doch hier nicht.

> (im Verhältnis zu den 2,2-4,7 nF Y-Kondensatoren).
Deren Ströme sind doch aber bei einer sekundärseitigen reihenschaltung 
nicht einfach nur zu addieren? Sekundärseitig betrachtet liegen die dann 
in Reihe.

> Gruß Anja
SCNR, der muss sein;
Höflichkeitsfloskeln im Internet?
Ok, mal Ausnahmsweise, weil Du es bist, es ausserdem Ostern ist, und 
deshalb die dicken Eier eine Ausnahme fordern:

Gruß 2aggressive :b

von Anja (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Sekundärseitig betrachtet liegen die dann
> in Reihe.

Du hast offensichtlich noch keine Ableitstrommessung durchgeführt.
Für den worst case wird hierbei Phase und Null am AC-Eingang des 
Netzteiles kurzgeschlossen und an Phase der Versorgung angeschlossen 
(bei maximaler Spannungstoleranz).
Gemessen wird der Ableitstrom auf der Sekundärseite gegen Schutzleiter. 
(Im worst case: Du faßt auf nassem Fußboden die Sekundärseite an wenn 
beim Gerät der Neutralleiter per Netzschalter abgeschaltet ist).
Bei Schutzklasse 1 Geräten wird dazu der Schutzleiter aufgetrennt. 
(Simulation eines Einzelfehlers).

Wenn Du jetzt beim kapazitiven Spannungsteiler aufgepaßt hast wirst Du 
erkennen daß die ganzen Filterkondensatoren (100nF oder Elkos) im 
Netzteil als Kurzschluß zu betrachten sind (im Verhältnis zu den 
Y-Entstörkondensatoren).

Ergo: für den Ableitstrom sind alle Y-Entstörkondensatoren parallel.

Gruß Anja

von 2aggressive (Gast)


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Ein einziges SNT:

             Y1
L1 230V~o----||---+     +---o Sekundärseitig +5V
                  |     = Ausganselko des NT
"NT1"             +-----+---o Sekundärseitig Masse aka "GND"
                  |
Neutral o----||---+
+            Y2
PE

Y1 und Y2 haben die gleiche Kapazität

Ausgangsspannung im Leerlauf GND gegen PE 115V~ (beide Y-Kondensatoren 
bilden einen symetrischen Spannungsteiler)

Kurzschlussstrom "GND" gegen PE =230V~ / Xc(Y1)
... =230V~  2  3,14  50Hz  Y1



Anja schrieb:
> Du hast offensichtlich noch keine Ableitstrommessung durchgeführt.
> Für den worst case wird hierbei Phase und Null am AC-Eingang des
> Netzteiles kurzgeschlossen und an Phase der Versorgung angeschlossen
Ok, dann wird der Ausgangsstrom gegen PE doppelt so hoch werden, Y2 
trägt den selben Strombeitrag wie Y1. "Leuchtet" mir ein, schliesslich 
müssen beide Kondensatoren (weil: den Netzstecker kann man ja problemlos 
anders herum einstecken) eine sicherheitsrelevante Isolation erbringen.

> (bei maximaler Spannungstoleranz).
Sicherheitstest auf durchschlagende Kondensatoren und 
Isolationsmaterial, auch einleuchtend.

> Gemessen wird der Ableitstrom auf der Sekundärseite gegen Schutzleiter.
Jo, irgendwo vorher im Netz sind PE und Neutral ja miteinander 
verbunden.

> (Im worst case: Du faßt auf nassem Fußboden die Sekundärseite an wenn
> beim Gerät der Neutralleiter per Netzschalter abgeschaltet ist).
Oder der N abgerissen ist. Aber: dann wirkt wieder nur einer der beiden 
Kondensatoren, der andere (Y2) trägt nicht zum Fehlerstrom bei.




Hier (von fünneffzilynder) nicht gefordert - zwei SNT Ausgangsseitig 
parallel:

             Y1a
L1 230V~o----||---+     +---o Sekundärseitig +5V------------------+
                  |     = Ausganselko des NT                      |
"NTa"             +-----+---o Sekundärseitig Masse aka "GND"---+  |
                  |                                            |  |
Neutral o----||---+                                            |  |
             Y2a                                               |  |
                                                               |  |
             Y1b                                               |  |
L1 230V~o----||---+     +---o Sekundärseitig +5V---------------|--+
                  |     = Ausganselko des NT                   |
"NTb"             +-----+---o Sekundärseitig Masse aka "GND"---+
                  |
Neutral o----||---+
             Y2b

Ausgangsspannung im Leerlauf GND gegen PE 115V~ (vier Y-Kondensatoren 
bilden einen symetrischen Spannungsteiler)

Kurzschlussstrom "GND" gegen PE wird nun doppelt so hoch sein, Y1a und 
Y1b
liegen an 230V~ parallel, deren beider Blindstrom addiert sich.

Zehn parallele Netzteile sorgen also für den zehnfachen Ableitstrom.
Soweit herrscht sicherlich immer noch Einigkeit, deshalb ja dein 
Einwand.




tl;dr
Anja schrieb:
> 2aggressive schrieb:
>> Aber bei Reihenschaltung der Sekundärseite? Das "leuchtet" mir nicht auf
>> (deinen) Anhieb.
>
> Am Ausgang der Schaltnetzteile findet sich immer ein (großer)
> Kondensator der für 50 Hz niederohmig ist. (im Verhältnis zu den 2,2-4,7
> nF Y-Kondensatoren).
Ich brauch eine leuchtende Zeichnung!
Also endlich zwei NT sekundärseitig in Reihe (Ua =2*5V =10V)

             Y1a
L1 230V~o----||---+     +---o Sekundärseitig +5V--------------o10V
                  |     = Ausganselko des NT                   gegen
"NTa"             +-----+---o Sekundärseitig Masse---+         GND
                  |                                  |
Neutral o----||---+                                  |
             Y2a                                     |
                                                     |
             Y1b                                     |
L1 230V~o----||---+     +---o Sekundärseitig +5V-----+
                  |     = Ausganselko des NT
"NTb"             +-----+---o Sekundärseitig Masse aka "GND"---o
                  |
Neutral o----||---+
             Y2b

Jetzt leuchtet es hell, Heureka!
Der Wechselspannungsanteil des "oberen" Y1a beträgt beim 
Ausgangskurzschluss gegen PE ja auch die vollen 230V~, also keine 
Spannungsreduzierung durch kapazitive Teilung. Facepalm, L1 liegt direkt 
an Y1a und an Y1b, der Eingangsteil wurde selbstverständlich nicht in 
Reihe verschaltet, und bildet also keinen asymptotisch kleiner werdenden 
Teiler. Mein Denkfehler!!!

Ein Kurzschluss gegen PE wird also auch hier für 230V~ über Y1a und 
230V~ über Y1b deren beider Ströme addieren.


Also gilt auch hier: Zehn serielle Netzteile bleiben Netzseitig zehn 
parallele Netzteile, sorgen also für den zehnfachen Ableitstron, auch 
bei ausgangsseitiger Reihenschaltung.


Danke für die Erleuchtung, Anja :D

von Peter R. (pnu)


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Ich weiß ja nicht worum es dir geht, aber vielleicht ist ein Trafo mit 4 
Wicklungen jeweils mit Gleichrichter und Regler (Spannung 5V, 10V, 20V, 
...) eine Lösung. Dann könnte man 5 V bis 75V zusammenstecken. 
Vielleicht eine 5V bis 10 V ( LM317) verstellbare Spannung dazu

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Reden wir beide aneinander vorbei? Ich denke bis jetzt noch an
> Fehlerströme durch Entstörkonsatoren (wegen Anjas Einwand). Diese liegen
> eben nicht "ungefähr parallel", sondern in (pro NT) in Reihe.

Manchmal helfen Bilder. [ ] soll jeweils ein Netzteil mit 5V Ausgang 
darstellen.
1
230V
2
L o-----+---||-------+-----o Ausgang GND
3
        |            |
4
        |           [ ]
5
        |            |
6
        +---||-------+-----o Ausgang 5V
7
        |            |
8
        |           [ ]
9
        |            |
10
        +---||-------+-----o Ausgang 10V
11
        |            |
12
        |           [ ]
13
        |            |
14
        +---||-------+-----o Ausgang 15V
15
                     |
16
                    [ ]
17
                     |
18
                     +-----o Ausgang 20V

Alle 4 Kondensatoren koppeln eine Wechselstrom in die Ausgangseite ein. 
Egal welchen Ausgang-Pin du anfasst, du wirst die Summe der Ströme durch 
alle Kondensatoren spüren. Deswegen schrieb ich, dass sie fast parallel 
wirken.

Das gilt natürlich nur für den Worst case, wenn alle Kondensatoren an L 
hängen. Wenn sie alle an N hängen, würde man nichts spüren.

von 2aggressive (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Manchmal helfen Bilder.
Jepp, ein Dankeschön auch an dich :D

von Dieter (Gast)


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Anja schrieb:
> Prima Tipp für den Darwin Award.
>
> Wenn er wie geplant 12 Stück davon mit einem Ableitstrom von je bis zu

Mußte das sein? Er meinte doch kostengünstig, d.h. auch weniger 
CO2-Steuern über seinen Lebenszyklus. Und das erreicht man nur, wenn man 
geügend von den Netzteilen parallel schaltet. Kopfschüttel.

von Anja (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Oder der N abgerissen ist. Aber: dann wirkt wieder nur einer der beiden
> Kondensatoren, der andere (Y2) trägt nicht zum Fehlerstrom bei.

Du Vergißt daß zwischen L und N immer noch ein (X2) Kondensator mit >= 
47nF hängt. Für AC sind L und N im Gerät kurzgeschlossen -> beide 
Y-Kondensatoren tragen zum Ableitstrom bei.

Gruß Anja

von 2aggressive (Gast)


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Anja schrieb:
> 2aggressive schrieb:
>> Oder der N abgerissen ist. Aber: dann wirkt wieder nur einer der beiden
>> Kondensatoren, der andere (Y2) trägt nicht zum Fehlerstrom bei.
>
> Du Vergißt daß zwischen L und N immer noch ein (X2) Kondensator mit >=
> 47nF hängt.
Jaaaahhhhh :D ;verflixtes Detail.

> Für AC sind L und N im Gerät kurzgeschlossen -> beide
> Y-Kondensatoren tragen zum Ableitstrom bei.
Aua! Dann bedeutet ja ein Abriss von N praktisch sogar fast den 
doppelten Blindstrom am NT-Ausgang gegen PE (dein angesprochener 
worst-case mit den Füßen in der Badewanne ergibt jetzt richtig Sinn). 
Danke, gut solche Details zu betrachten!


Dazu fällt mir spontan sowas ein:
https://www.amazon.de/Zwischen-Steckdosen-Schalter-Kindersicherung-schont-Umwelt/dp/B082R2Z1S5
Das dort gezeigte Konstrukt (die schmalen Schalterchen schalten nur 
einpolig ab) ist also am Ende doppelt gefährlich, suggeriert dem Laien 
eine Freischaltung, verdoppelt aber mit 50% Wahrscheinlichkeit 
(Steckrichtung) sogar den möglichen Fehlerstrom (an Rundsteuersignale 
oder Spikes mit >>50 Hz mag ich jetzt gar nicht einmal denken)

von Dieter (Gast)


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Auf dem Smartphone kann ich es sonst nicht lesen:
1
             Y1a
2
L1 230V~o----||---+     +---o Sekundärseitig +5V--------------o10V
3
                  |     = Ausganselko des NT                   gegen
4
"NTa"             +-----+---o Sekundärseitig Masse---+         GND
5
                  |                                  |
6
Neutral o----||---+                                  |
7
             Y2a                                     |
8
                                                     |
9
             Y1b                                     |
10
L1 230V~o----||---+     +---o Sekundärseitig +5V-----+
11
                  |     = Ausganselko des NT
12
"NTb"             +-----+---o Sekundärseitig Masse aka "GND"---o
13
                  |
14
Neutral o----||---+
15
             Y2b

von Peter R. (pnu)


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Inzwischen weiß ich garnicht mehr um was es hier wirklich geht.

Wenn es um eine Spannung in 5V-Stufen geht, nimmt man dann nicht 
Spannungsquellen von 5V, 10V, 20V usw. und steckt sie fallweise 
zusammen?
evtl. noch eine dazu, von 5..10V stetig einstellbar? (oder nimmt halt 
EIN einstellbares Netzteil)

Wenns um Störarmut geht, wären mehrere Schaltnetzteile jeweils mit 
andrer Schaltfrequenz sicher ein Graus.

Wenns um die Machbarkeit geht, ein nicht vergossener Ringkerntrafo ist 
relativ gut umwickelbar, ein Trafo mit verschweißtem EI-Blech wohl 
nicht.

Wenns um den Geldbestand geht, sind 5V-Schaltnetzteile vornedran.

Bei einer Lion-Kette macht ja die dazugehörige Elektronik die Arbeit der 
Spannungsüberwachung bzw. Verteilung, da nimmt man doch normalerweise 
EINE Spannungsquelle.

: Bearbeitet durch User
von 2aggressive (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Inzwischen weiß ich garnicht mehr um was es hier wirklich geht.
Ich bitte die Anwesenden wegen meiner Stutzigkeit um Entschuldigung. Hat 
wirklich lange gedauert bis ich Anjas Einwand wirklich richtig kapiert 
habe, wollte den Faden natürlich nicht kapern. Trotzdem wurde mir sehr 
geduldig und detailliert (dank Anja und Stefan) auf die Sprünge 
geholfen!


> Wenn es um eine Spannung in 5V-Stufen geht, nimmt man dann nicht
> Spannungsquellen von 5V, 10V, 20V usw. und steckt sie fallweise
> zusammen?
> evtl. noch eine dazu, von 5..10V stetig einstellbar?
Zum Thema sicherlich eine mögliche gute Lösung, prima das du dies 
geduldig wiederholst. Wird Zeit zum TO und dessen eigentlichem Problem 
zurück zu kommen.



> Wenns um den Geldbestand geht, sind 5V-Schaltnetzteile vornedran.
Errrm. Hust. Lieber nicht bei 12 Stück wie im Ausgangspost 
gefordert...

von Dieter (Gast)


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fünneffzilynder schrieb:
> b) old-school 9V Kleintrafos

Gibt einen Thraed von jemanden mit vielen Kleintrafos. Dort msl Fragen.

von Dieter (Gast)


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von fünneffzillynder (Gast)


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fünneffizllynder schrieb:
> Dankesehr nochmals für eure Hinweise. Damit werden meine "per
> Fachintuition" gefühlten Probleme mit Begründungen gestützt - mir
> gefällt diese Kooperation hier :) (nicht dass ich blutiger E-Anfänger
> wäre, aber man kann nun mal nicht in allen Bereichen Erfahrung sammeln;
> zumindest nicht auf Einmal!)
>
> Stichworte v.o.: reproduzierbar, dokumentiert, einzel-EMV!=mehrfach-EMV,
> nichtganzsachgemässer Anwendungsfall, ...

Nochmals Danke für den Gedankenaustausch.

Dieser Thread hat bis mittags 13. April für mich das gröbste geklärt.
Die anschliessende detaillierte Aufarbeitung rund um Ableitströme ist 
SEHR gut (danke 2aggressive & Anja ) und passt durchaus zu was ich 
mit "kostengeizig" meinte:
exakt die Abwägung zwischen wieviel "wildes aus der Restekiste 
zusammendengeln" und "nach Büchlein designen, ggfs mit (neu) zu 
beschaffende BE". +1!

Dass es keine -auch keine temporäre!- "verkettung von (USB-)Wandwarzen 
resp. SNTs" wird ist nun klar: zuviel Pfusch zulasten der Sicherheit!

Auch die Anmerkung "sowas baut Man sich fürs Leben" ist mir insofern 
nützlich, weil ich dieser Aspekt noch nicht für mich entschieden habe.
Genauer: dies mache ich abhängig von wieviel/welches (gehortetes, 
verstaubtes) material schon da ist vs. mir dessen Beschaffung noch 
Aufwand abverlangt (Zeit * Geld).


---

Ist schon doof, wenn einem die berufliche Denke auch beim Basteln in die 
Quere kommt: Optimierungszwang (aka engineers OCD ) XD
Man will soo ungern "Gefässe welche je nur halbgefüllt werden" machen... 
Ein wenig Reserve: ja, aber doch nicht zuviel...
Obendrein hat mir mein Hang zum "vergolden von Eintagsfliegen" schon zu 
viele unfertige Bastelprojekte beschert :(
Beim Basteln wäre mir ein wenig Druck von Cheffe/Kunde halt doch 
irgendwie nützlich.

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