Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie schreibt ihr den aktuellen Projektstand nieder?


von Jan H. (j_hansen)


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Hi,

mich würde interessieren wie ihr den Überblick über den aktuellen Stand 
eurer Projekte behält. In meiner Idealvorstellung gibt es eine zentrale 
Dokumentation (wie auch immer), und der Projektleiter hat die Hand drauf 
und sieht zu, dass das aktuell gehalten wird.

Realität sieht, zumindest bei mir, leider anders aus. Gibt nichts 
zentrales, Kommunikation mit Meetings und Email, und ich muss mir selber 
meine "Projektvorstellung" dokumentieren. Wäre nicht das große Problem, 
ich schreibe mir das halt im Evernote nieder. Und weil es wie das Amen 
im Gebet irgendwann Streitereien gibt, warum ABC schreibe ich mir immer 
auch gleich dazu woher diese Info stammt und von wann. Problem: das wird 
unübersichtlich, ich kann auch nicht einfach mal die Doku 
umstrukturieren etc. Schreibe ich das aber nicht dazu, dann kann ich im 
Streitfall hunderte Emails und Protokolle durchschauen.

Habt ihr da einen effizienten Ansatz dafür, ev. auch eine geeignete 
Softwarelösung? Würde mich über eure Ideen dazu freuen.

von Jan K. (jan_k776)


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Es gibt diverse Tracking Lösungen, wir haben z.B. Jira auf der Arbeit. 
Projektpläne werden in MS Teams gemacht. Leider werden viele Meetings 
dann doch per Excel getrackt, aber die liegt zumindest auf dem zum 
Projekt gehörigen Sharepoint, sodass immer die aktuelle Datei vorhanden 
ist.

von Jan H. (j_hansen)


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Jan K. schrieb:
> Jira auf der Arbeit.

Jira ist gut, habe ich auch bei manchen Kunden im Einsatz, wird aber 
leider sehr "lean" eingesetzt.

> Projektpläne werden in MS Teams gemacht. Leider werden viele Meetings
> dann doch per Excel getrackt, aber die liegt zumindest auf dem zum
> Projekt gehörigen Sharepoint, sodass immer die aktuelle Datei vorhanden
> ist.

Schaust du dann immer die "offiziellen" Quellen durch? Ich müsste da 
wohl erst durchsetzen, dass alles zentral niedergeschrieben wird. Das 
darf dann bestimmt ich machen ;) Aber selbst hier stellt sich für mich 
die Frage, wie/ob ich dann eine Referenz zur entsprechenden Entscheidung 
habe.

Habt ihr die Themen in Tickets abgelegt, wird das nicht mit der Zeit 
auch unübersichtlich?

von Holger (Gast)


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Wieviel Prozent deiner Arbeitszeit werden dir explizit zum Lesen von 
Doku zugebilligt?
Wieviel Prozent deiner Arbeitszeit werden dir explizit zum Verfassen von 
Doku zugebilligt?
Ich habe mich hinsichtlich Qualität und Umfang von Doku immer an diesen 
Vorgaben orientiert. Beispiel: Wenn niemand Doku liest braucht man auch 
keine schreiben.

von Archivar (Gast)


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Schreib Dir doch alles auf die Hand. Immer dabei. Nix wird vergessen.

von Dirk K. (knobikocher)


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von Messtechnikexperte (Gast)


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Holger schrieb:
> Wenn niemand Doku liest braucht man auch
> keine schreiben.
Eigentlich ist die Doku für dich gedacht, um deine Arbeit zu planen und 
zu verfolgen. Eine Taskliste muss man zumindest haben.

von Jan H. (j_hansen)


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Holger schrieb:
> Wieviel Prozent deiner Arbeitszeit werden dir explizit zum Lesen
> von
> Doku zugebilligt?
> Wieviel Prozent deiner Arbeitszeit werden dir explizit zum Verfassen von
> Doku zugebilligt?

Wenig :) Aber um die klassische Lösungsdokumentation geht es mir hier 
weniger, auch wenn die natürlich gewissen Einfluss hat.

> Ich habe mich hinsichtlich Qualität und Umfang von Doku immer an diesen
> Vorgaben orientiert. Beispiel: Wenn niemand Doku liest braucht man auch
> keine schreiben.

Ich muss ja Zeug entwickeln. Da wird beschlossen die Bestandslösung nur 
minimal anzupassen, dann hat Person A die Idee eines kompletten 
Redesigns, in Meeting B wird über eine Cloudlösung diskutiert, dann 
kommt ein E-Mail ich möge die Architektur bitte doch komplett neu 
designen. Außerdem brennt es in einem ganz anderen Projekt und ich komme 
erst zwei Wochen später wieder zu diesem Thema zurück.

Jetzt muss zuerst einmal ich wissen, was denn nun der Letztstand ist, 
damit ich arbeiten kann.

Zwei Monate später kommt ein Programmmanager/CIO/... zu mir und fragt 
mich warum ich die Luxuslösung implementiere und Geld verbrate, wenn wir 
doch nur eine Minimalanpassung geplant hatten. Da habe ich dann gerne 
halt auch die Info greifbar, wer welche Änderungen wann durchgesetzt hat 
mit Referenz auf E-Mail/Agenda etc. Nur wird mit dem ganzen "Papertrail" 
halt auch meine Übersicht für mich selbst, was ich denn nun zu tun habe, 
unübersichtlich.

von Jan H. (j_hansen)


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Dirk K. schrieb:
> https://blueant.de/de/

Mir geht es primär um Doku für mich selbst, "für kleine und 
mittelständische Unternehmen ab 50 mit bis zu 200 Anwendern" ist mir da 
eine Nummer zu groß.

von A. S. (Gast)


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Tickets. Bei mir Track/SVN

von Dirk K. (knobikocher)


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Jan H. schrieb:
> Mir geht es primär um Doku für mich selbst, "für kleine und
> mittelständische Unternehmen ab 50 mit bis zu 200 Anwendern" ist mir da
> eine Nummer zu groß.

Ah ok.

Für mich selbst:
1. Outlook E-Mails als Aufgabe markieren bei Einzelpunkten.
2. Exceltapete mit Aufgaben, Terminen, Reihenfolgen und Abhängigkeiten
3. One Note, wenn Übersicht über verschiedene Projekte gleichzeitig 
notwendig ist.

Am Anfang beim ersten KMU (eher Klitsche) hatte mir 1. gereicht.
Jetzt, beim einem Unternehmen welches in die obige Kategorie passt und 
ich eine Vorgesetztenfunktion inne habe, reicht nicht mal mehr One Note.

EDIT:
A. S. schrieb:
> Tickets. Bei mir Track/SVN

Das hilft auch ungemein.

: Bearbeitet durch User
von Dr. Best (Jetzt neu mit Zucker) (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Hi,
> mich würde interessieren wie ihr den Überblick über den aktuellen Stand
> eurer Projekte behält. In meiner Idealvorstellung gibt es eine zentrale
> Dokumentation (wie auch immer), und der Projektleiter hat die Hand drauf
> und sieht zu, dass das aktuell gehalten wird.
> Realität sieht, zumindest bei mir, leider anders aus. Gibt nichts
> zentrales, Kommunikation mit Meetings und Email, und ich muss mir selber
> meine "Projektvorstellung" dokumentieren. Wäre nicht das große Problem,
> ich schreibe mir das halt im Evernote nieder. Und weil es wie das Amen
> im Gebet irgendwann Streitereien gibt, warum ABC schreibe ich mir immer
> auch gleich dazu woher diese Info stammt und von wann. Problem: das wird
> unübersichtlich, ich kann auch nicht einfach mal die Doku
> umstrukturieren etc. Schreibe ich das aber nicht dazu, dann kann ich im
> Streitfall hunderte Emails und Protokolle durchschauen.
> Habt ihr da einen effizienten Ansatz dafür, ev. auch eine geeignete
> Softwarelösung? Würde mich über eure Ideen dazu freuen.

Nach welchem Modell entwickelt ihr denn? V-Modell? Oder agil via 
Sprints? Der Ort an dem alle Infos zusammenfließen Müssen: 
Pflichtenheft! (Egal ob Word Dokument oder per R4Jira). Deine Aufgabe 
ist es dieses Dokument mit dem aktuellen Entwicklungsstand zu befüllen. 
Änderungswünsche aus Besprechungen, Emails, Telefonaten müssen ebenfalls 
im Pflichtenheft eingepflegt werden. Erst wenn der Kunde das 
Pflichtenheft frei gibt darfst du die Änderungen umsetzen. Um das 
Einholen der Freigabe muss sich der Projektleiter kümmern.

Also so kenne ich das.

Entwickeln per EMail und Buschfunk ist Harakiri. Viel Spaß beim nächsten 
Audit.

von Hail, Bill ! (Gast)


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von Jan H. (j_hansen)


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A. S. schrieb:
> Tickets. Bei mir Track/SVN

Wir haben hier Redmine. Funktioniert gut um zuzuweisen wer was macht. Wo 
es nur um mich selbst geht wird's schon etwas umständlich. Um 
Entscheidungen für mich zu dokumentieren fehlt mir die Phantasie wie das 
praktisch funktionieren soll.

von Jan H. (j_hansen)


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Dirk K. schrieb:
> Jetzt, beim einem Unternehmen welches in die obige Kategorie passt und
> ich eine Vorgesetztenfunktion inne habe, reicht nicht mal mehr One Note.

An dem Punkt bin ich nun auch angelangt, daher die Frage.

von Jan H. (j_hansen)


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Dr. Best (Jetzt neu mit Zucker) schrieb:
> Nach welchem Modell entwickelt ihr denn? V-Modell? Oder agil via
> Sprints?

Kommt auf das Projekt draufan, aber meistens chaotisch und behaupten das 
wäre "Scrum" ;)

> Der Ort an dem alle Infos zusammenfließen Müssen:
> Pflichtenheft! (Egal ob Word Dokument oder per R4Jira). Deine Aufgabe
> ist es dieses Dokument mit dem aktuellen Entwicklungsstand zu befüllen.
> Änderungswünsche aus Besprechungen, Emails, Telefonaten müssen ebenfalls
> im Pflichtenheft eingepflegt werden. Erst wenn der Kunde das
> Pflichtenheft frei gibt darfst du die Änderungen umsetzen. Um das
> Einholen der Freigabe muss sich der Projektleiter kümmern.
> Also so kenne ich das.
> Entwickeln per EMail und Buschfunk ist Harakiri. Viel Spaß beim nächsten
> Audit.

Das wäre wünschenswert. Aber wenn ich der einzige bin der das 
Pflichtenheft aktualisiert und es dem PM egal ist (oder er es sogar 
untersagt damit er nicht jede Änderung wieder absegnen gehen muss) hält 
sich der Nutzen auch für mich gering. Audit hatte ich bisher noch 
keines, aber natürlich immer wieder Personen die kommen um zu wissen 
wieso weshalb warum.

Harakirientwicklung: durchaus. Leider sind die Kunden meist zufrieden 
damit, weil einfach für sie. Vielleicht muss ich da eh mehr Druck auf 
besseres Projektmanagement machen, hab ja sonst nichts zu tun...

von Jan H. (j_hansen)


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Hail, Bill ! schrieb:
> https://www.google.com/search?q=ISBN-13978-3-96010-365-3

Am Zeitmanagement hapert es nicht, da bin ich auch schon weiter als 
"Outlook".

von Toxic (Gast)


Angehängte Dateien:

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Jan H. schrieb:
> In meiner Idealvorstellung gibt es eine zentrale
> Dokumentation

So mache ich das privat.
Eine einzige pdf-Datei enhaelt alle notwendigen Informationen
Ich habe Templates fuer Pic-Controller und Arduinos.Selbst einfachste 
Projekte werden bei mir dokumentiert.Code kann man - wenn man will - als 
Datei anhaengen oder als pdf audrucken und in die Dokumentation mit 
einfuegen.
Wer ohne Dokumentation arbeitet wird schon nach einem Jahr Probleme habe 
nochmal nachvollziehen zu koennen was man mal gemacht hat.

Fuer die Dokumentation empfehle ich das kostenlose yEd(Flussdiagramm) 
und einen pdf-Editor (PDF-Xchange fuer den man allerdings einmalig mit 
40€ zu bezahlen hat).
Wer keinen professionellen pdf-Editor hat und mit irgendwelcher Freeware 
rumhampelt tut mir leid(reine Zeitverschwendung und viele nicht 
vorhandene Features).Man schmeisst genug Geld fuer chinesische 
Fakeprodukte zum Fenster raus,da duerften 40€ wohl nur "Peanuts" 
sein....
Im Anhang ein dokumentiertes Mini-Projekt

von Heiko (Gast)


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Hi,

Wenn du die Lösung gefunden hast, dann kannst dich als Berater 
selbstständig machen.

Wir nutzen auch diverse Tools. U.a. auch Jira und Confluence, Outlook 
und OneNote, Excel, SharePoint, Polarion, TFS, Doors. Jedes Projekt 
macht hier was anderes, neue Projekte sollen Jira und Confluence nutzen.
Alles hat Vor und Nachteile.

Zeitmanagement und Planung können alle. Aber die Frage war nach 
Entwicklertagebuch.  Bei Jira kann man super Anhänge und Emails 
anhängen, aber wenn die Tasks geschlossen sind sind sie teilweise 
projektübergreifend schlecht zu finden.
Vielleicht liegt es aber auch an unserer Jira Konfiguration.

Ich bin zurück bei OneNote und wenn möglich werden die Ereignisse mit 
der Requirement-ID aus Doors oder dem Jira Task niedergeschrieben.
Auch wenn ich kein Microsoft Fan bin, aber das ablegen von Emails in 
OneNote sowie due Aufgabensynchronisation von OneNote <-> Outlook geht 
gut.  Und die Suchfunktion ist spitze.

Viele Grüße

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Klingt danach als ob es sich für dich lohnen würde zwei Dokumente zu 
führen:

1. Ein Entscheidungsprotokoll

Das führst du Notfalls für dich alleine. Besser wäre es wird vom Team 
geführt. Noch besser wäre ihr hättet ein vernünftiges Aanforderungs- und 
Änderungsmanagement.

In das Entscheidungsprotokoll kommt rein was wann wer verkündet / 
entschieden hat. Mit Links auf entsprechende E-Mails, usw.

Das wird ständig fortgeschriebenen und muss gelegentlich gewartet 
werden. Dabei gehst du (oder das Team) alle dokumentierten 
Entscheidungen durch und markierst ob die noch gültig sind. Gelöscht 
wird nichts, nur markiert.

Du kannst dir aussuchen ob du neue Entscheidungen immer an den Anfang 
schreibst (also die Einträge umgekehrt nach Datum sortierst) oder ans 
Ende (nach Datum sortiert). Ich bevorzuge umgekehrt nach Datum sortiert.

2. Eine Aufgabenliste

Da schreibst du dir rein was du noch machen musst und warum, und was du 
schon erledigt hast. Also eigentlich zwei Dokumente in einem.

In der Mitte gibt es einen Strich. Alles was über dem Strich steht muss 
noch gemacht werden, alles was drunter steht ist erledigt.

Wenn diese Dokumente nicht reichen dann gibt es die große weite Welt der 
Personal-Productivity-Systeme. Dabei sind einige schon sektenähnlich.

Der nächste Schritt wären Projektmanagement-Systeme. Nur bist du ja 
nicht der Projektleiter. Trotzdem, es gibt zum Beispiel Personal Scrum 
und Scrum of One. Da spuckt dir auch methodenmäßig niemand in die Suppe, 
weil du alle Rollen selbst ausfüllst :)

von Dirk K. (knobikocher)


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Jan H. schrieb:
> Aber wenn ich der einzige bin der das
> Pflichtenheft aktualisiert und es dem PM egal ist (oder er es sogar
> untersagt damit er nicht jede Änderung wieder absegnen gehen muss) hält
> sich der Nutzen auch für mich gering.

Ich dachte, du wärst der PM. So schaut es anders aus: der macht also 
seinen Job nicht. Klar kannst du dagegen etwas versuchen, aber solange 
die Instanz darüber das nicht erkennt anhand:

Jan H. schrieb:
> Zwei Monate später kommt ein Programmmanager/CIO/... zu mir und fragt
> mich warum ich die Luxuslösung implementiere und Geld verbrate, wenn wir
> doch nur eine Minimalanpassung geplant hatten.

ist die Aussicht auf Erfolg sinnlos.

Jan H. schrieb:
> Da habe ich dann gerne
> halt auch die Info greifbar, wer welche Änderungen wann durchgesetzt hat
> mit Referenz auf E-Mail/Agenda etc.

Das ist also das Ziel: den eigenen Arsch an die Wand bekommen. Da 
tendiere Ich weiterhinzu One-Note und die entscheidenden E-Mails einfach 
reinschieben. Und nach Meetings eine Antwort auf die Einladung schicken, 
wie du es verstanden hast und das oder eine gegenteilige Antwort 
speichern.

Schwierig. Dir viel Erfolg

von Senf D. (senfdazugeber)


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Dirk K. schrieb:
> Jetzt, beim einem Unternehmen welches in die obige Kategorie passt und
> ich eine Vorgesetztenfunktion inne habe

Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung! Es sieht so aus, dass dein 
Arbeitgeber deine Arbeit wertschätzt, das freut mich ehrlich für dich.

von Holger (Gast)


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Messtechnikexperte schrieb:
> Holger schrieb:
>
>> Wenn niemand Doku liest braucht man auch
>> keine schreiben.
>
> Eigentlich ist die Doku für dich gedacht, um deine Arbeit zu planen und
> zu verfolgen. Eine Taskliste muss man zumindest haben.

Projektdokumentation !=
Produktdokumentation

Als Entwickler sollte man für PROJEKTdokumentation gar nicht zuständig 
sein, dafür gibt es 100%-Projektmanager. Wenn Projektmanager Teile der 
Projektdokumentation an Entwickler delegieren, dann sinkt die 
Entwicklungsleistung entsprechend. Wenn Entwickler bürokratisch ihre 
Arbeitsplanung dokumentieren sinkt auch die Bereitschaft, im Anschluss 
eine gescheite PRODUKTdokumentation zu verfassen über das, was sie 
tatsächlich entwickeln. Was wiederum erklärt, warum so viel 
weggeschmissen und neu entwickelt wird (liegt nicht an der 
Projektdokumentation).

von Dirk K. (knobikocher)


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Senf D. schrieb:
> Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung! Es sieht so aus, dass dein
> Arbeitgeber deine Arbeit wertschätzt, das freut mich ehrlich für dich.

Auch wenn es keine "Beförderung" im klassischen Sinne war: danke. Es 
wurde in einer anderen Abteilung eine solche Stelle neu geschaffen, ich 
habe das mitbekommen, mich intern beworben und wurde genommen.

Holger schrieb:
> Projektdokumentation !=
> Produktdokumentation
>
> Als Entwickler sollte man für PROJEKTdokumentation gar nicht zuständig
> sein, dafür gibt es 100%-Projektmanager.

Nicht zuständig - ja. Zuarbeiten - dennoch ja.
Dies hier klingt eher nach einem Weisungsproblem:

Jan H. schrieb:
> Da wird beschlossen die Bestandslösung nur
> minimal anzupassen, dann hat Person A die Idee eines kompletten
> Redesigns, in Meeting B wird über eine Cloudlösung diskutiert, dann
> kommt ein E-Mail ich möge die Architektur bitte doch komplett neu
> designen.

Das klingt so, als wenn dies verschiedene Personen waren. Interessante 
Frage: welche ist weisungsbefugt dir gegenüber?

Selbst ohne die Antwort wäre folgendes denkbar als Antwort auf die 
E-Mail an Person B:
"Person A hat minimale Anpassung beschlossen. Dies (komplettes Redesing) 
widerspricht dem. Bitte mit Person A abstimmen, was nun umgesetzt werden 
soll."
Und das an die beiden senden. Sollen die sich doch darum streiten ;)

So ziemlich diese Situation hatte ich im ersten Unternehmen. Person A 
war "Sprachrohr der GF" und erteilte mir Anweisung. Person B hat mit mir 
zusammen einen (alten) Fehler entdeckt und wollte mich anweisen, dass 
sofort zu korrigieren. Das habe ich verweigert und auf die Absprache mit 
Person A hingewiesen, da der abgesprochene Termin sonst nicht haltbar 
wäre (PCBs waren schon in Auftrag gegeben). Da Person A nicht erreichbar 
war, konnte Person B das nicht mit ihm absprechen. Blöd. Auf meine 
weitere Weigerung reagierte Person B sehr allergisch und drohte mir mit 
dem Chef. Ich habe dem zugestimmt.
Person B zieht im Gespräch mit Chef massiv über meine 
Arbeitsverweigerung(!) her. Technisch habe ich der notwendigen Korrektur 
zugestimmt und auf das vom GF ernannte Sprachrohr und den abgesprochenen 
Plan verwiesen, den Person B nicht überstimmen kann aufgrund der 
Weisungsbefugnis. Chef hat entschieden, ich soll das korrigieren und 
Person A über die Verschiebung des Termins informieren.
Man, mir ging echt der Arsch auf Grundeis, konnte aber cool bleiben. Das 
Ganze kam weder bei Person B noch beim Chef gut an. Waren halt Freunde.
Merke: Recht haben und Recht bekommen sind verschiedene Dinge. Insofern 
ist solch eine Vorgehensweise mit Vorsicht zu genießen. Da muss man 
schon ordentlich dickes Fell haben und solche Dinge durchstehen können 
und sich nicht vor negativen Konsequenzen scheuen. Ich war danach halt 
als Querulant gebrandmarkt, auch wenn meine Kollegen das ebenso sahen. 
Den Querulanten habe ich dann weiter gemacht und die Unzulänglichkeiten 
der undurchsichtigen Weisungsbefugnisse regelmäßig aufgezeigt. Was habe 
ich gelernt: einen Chef kann ich nicht ändern. Wohl aber meinen AG...
Fünf Jahre vorwärts: mein ehemaliger Chef ist nicht mehr Chef in der 
alten Firma. Und beim jetzigen Unternehmen habe ich "Querulant" eine 
Führungsposition. Ich fühle mich bis heute im Recht, vielleicht hatte 
ich sogar Recht ;)

Das ist meine Erfahrung. Vielleicht hilft es dir :)

von Messtechniker (Gast)


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Holger schrieb:
> Projektdokumentation !=
> Produktdokumentation
>
> Als Entwickler sollte man für PROJEKTdokumentation gar nicht zuständig
> sein, dafür gibt es 100%-Projektmanager.

kleinliche Auslegung von Worten. Natürlich ging es um das, was der 
Entwickler vor Augen ("pro ject") hat. Jeder Entwickler ist immer auch 
ein wenig ein Projektleiter: Ich sehe jede Aufgabe als Projekt, 
insbesondere, wenn sie umfangreich genug ist, dass sie Wochen oder 
Monate umfasst.

Dazu gehört, dass man sich einen Plan macht, was man in welcher 
Reihenfolge zu tun gedenkt und wie lange das etwa dauern kann. Das ist 
nötig und machbar und hilft zu planen, wann man mile stones fertig haben 
wird - auch wenn es nur einzelne Stichpunkte sind.

Teil dieses Planes sind auch die Schaltungselemente, die aufgebaut, 
getestet und ins Layout überführt werden müssen und dazu gehört wieder 
der Stand, also die Qualität der Schaltung und der Erfüllungsgrad der 
Anforderung, dass man entscheiden kann, ob man weiterentwickeln muss 
oder mit einem Zwischenstand leben kann.

Aus qualitativer und quantitativer Füllung ergibt sich eine Prozentzahl, 
die man dem Hauptprojektleiter jederzeit geben kann um zu schätzen, ob 
die Gruppe als Ganzes noch im Plan ist und wer zurückhängt.

von Titel-Kalligrapher (Gast)


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Holger schrieb:
> Wieviel Prozent deiner Arbeitszeit werden dir explizit zum Lesen von
> Doku zugebilligt?
> Wieviel Prozent deiner Arbeitszeit werden dir explizit zum Verfassen von
> Doku zugebilligt?


Wenn mir ein Mitarbeiter mit akademischen Grad die Fragen stellen würde, 
würde ich davon ausgehen, dass er seinen Job nicht im Griff hat.

von Note Taking (Gast)


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Obsidian.md oder Dendron.so als FOSS Alternative

von Walademir Putiniewski (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Hi,
> mich würde interessieren wie ihr den Überblick über den aktuellen Stand
> eurer Projekte behält.

> Habt ihr da einen effizienten Ansatz dafür, ev. auch eine geeignete
> Softwarelösung? Würde mich über eure Ideen dazu freuen.

Stift und Papier.
Wer schreibt der bleibt.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo WD,

Walademir Putiniewski schrieb:
> Stift und Papier.
> Wer schreibt der bleibt.

Ernsthaft? Schonmal was von Digitalisierung gehört? Auf Papier 
verbringst du am Ende mehr Zeit mit Suchen nach/in Notizen als mit 
Arbeiten. ;)

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

: Bearbeitet durch User
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