Forum: Platinen Kupfer gegen Anlaufen schützen?


von Peter N. (alv)


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Hi

Kennt jemand eine Methode, blankes Kupfer (ungeätzte Platine) gegen 
Anlaufen, Fingerabdrücke und Oxidation zu schützen?

Die Leit-/Kontaktfähigkeit der Öberfläche muß aber erhlten bleiben.

von Oliver S. (oliverso)


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Vergolden.

Oliver

von Jochen (Gast)


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Verzinnen ist etwas günstiger und reicht oft.

von Murmeltier (Gast)


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Mit Photolack beschichten.

von Walter T. (nicolas)


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Einfach mal nach "Wiederanlaufschutz" googeln. :-)

Eine ungeätzte Platine wird meistens mit Klebefolie oder durch 
Einschweißen geschützt.

Warum will man eine ungeätzte Platine irgendwie leitfähig halten?

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Walter T. schrieb:
> Warum will man eine ungeätzte Platine irgendwie leitfähig halten?

Corona, Kupfer. Hm, gehts um die antibakterielle Wirkung? -> Anlaufen 
OK, Grünspann schlecht -> Ab und an putzen.

von Walter T. (nicolas)


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Ich kann mir viele Gründe vorstellen. "Manhattan Style" wäre einer. 
Leiterplatte als Kontaktmaterial mißbrauchen ein anderer.

Machen wir uns nichts vor: Solange der Anwendungsfall nicht bekannt ist, 
ist keine sinnvolle Antwort möglich.

von Peter N. (alv)


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Vergolden oder verzinnen ist keine schlechte Idee, wenn man das in Küche 
oder Badezimmer machen kann...
Welche Chemikalien gäbe es dafür?

Es handelt sich um eine "flächige" Leiterplatte, auf die Bauteile 
elektrisch leitend montiert werden (z.B. TO220 über Kühlfahne sowie 
Schraubkontakte) und andere Bauteile werden aufgelötet.

Beim Bohren der Löcher lassen sich Fingerabdrücke nicht vermeiden.
Wenn die mechanischen Arbeiten erledigt sind, poliere ich die 
Küferflächen.
Bevor ich jetzt die Bauteile montiere, müßte ich die Kupferflächen 
versiegeln, damit sie nicht wieder anlaufen.
Dabei müssen die Flächen an etlichen Stellen weiterhin leitfähig und 
lötbar bleiben.

Wenn ich die Platine nach dem Bestücken lackieren würde, müßte ich die 
Schraubwerbindungen dabei irgendwie paßgenau abdecken, und später würden 
diese Stellen doch anlaufen....

von Teo D. (teoderix)


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Schmier Kolophonium drauf oder kauf ein Lötlack.


PS:
Peter N. schrieb:
> später würden
> diese Stellen doch anlaufen....

Das stört nur in den seltensten Fällen und macht nur in wirklich rauer 
Umgebung Probleme (hohe Luftfeuchtigkeit....)

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Walter T. schrieb:
> Ich kann mir viele Gründe vorstellen. "Manhattan Style" wäre einer.

Nachdem ich diesen Begriff ergoogelt habe:
Ja, sowas ähnliches soll es werden.

von Walter T. (nicolas)


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Lötlack oder wenn es in halbwegs rauher Umgebung glänzend bleiben soll 
Plastik 70.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Teo D. schrieb:

> Corona, Kupfer.

Kronen sind meist eher aus Gold gefertigt. Das läuft dann
auch nicht an.

von Georg (Gast)


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Peter N. schrieb:
> auf die Bauteile
> elektrisch leitend montiert werden (z.B. TO220 über Kühlfahne sowie
> Schraubkontakte)

Es gab mal einen Anlaufschutz auf Basis einer organischen Flüssigkeit, 
das war zu Zeiten einfacher einseitiger Schaltungen als damalige Spitze 
der Technik, und ist wohl damit auch schon lange ausgestorben.

Naturgemäss ist jedes Mittel das Oxidation verhindert auch ungünstig für 
Kontaktgebung. Ein TO220 einfach auf rohes Cu aufschrauben ist einfach 
Murks, mit oder ohne Anlaufschutz. Verzinnen ist das mindeste.

Georg

von MaWin (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Vergolden oder verzinnen ist keine schlechte Idee, wenn man das in Küche
> oder Badezimmer machen kann...
> Welche Chemikalien gäbe es dafür?

https://www.seno.de/seno-3211-glanzzinn

https://www.amazon.de/Handgalvanisier-Ger%C3%A4t-vergolden-versilbern-galvanisch-Elektrolyse/dp/B07BW642PM

Achtung, bevor man Kupfer vergoldet, miss eine Nickelschicht als 
Sperrschicht dadrunter

https://www.real-gold.de/produkte/chrom-verchromen/27/nickel-free

von Hp M. (nachtmix)


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Peter N. schrieb:
> Beim Bohren der Löcher lassen sich Fingerabdrücke nicht vermeiden.

Doch!
Zieh einfach Handschuhe an.

von Hugo (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Einfach mal nach "Wiederanlaufschutz" googeln. :-)

Machs mal selber.
Du wirst dich wundern, dass du nur Suchergebnisse aus dem Bereich der 
Maschinenrichtlinie bekommst.

von Schlaumaier (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Vergolden oder verzinnen ist keine schlechte Idee, wenn man das in Küche
> oder Badezimmer machen kann...
> Welche Chemikalien gäbe es dafür?

Ist überhaupt kein Problem.

Ein fertiges Set gibt es für 20 bis 50 Euro.

Das Zauberwort bei Google ist.  galvanisieren set

Hatte Conrad mal für ca. 30-50 Euro. Was die Art angeht. Die gibt es in 
Flaschen, naja Gold ist nicht wirklich preiswert aber es gibt da noch 
andere Materialien in Flaschen.

Und JA ich habe das mal mit Bronze für meine damalige Freundin gemacht 
als Persönliches Geschenk.

von Sebastian D. (minimalist)


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Ich mach das mit Heißluftföhn und Fittingslotpaste. Wird nicht hübsch, 
ist dafür schnell. Und Fittingslotpaste hab ich eh da, also muss nix 
gekauft werden.

von Hugo (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Und JA ich habe das mal mit Bronze für meine damalige Freundin gemacht
> als Persönliches Geschenk.

War da der Vorspann von "Goldfinger" die Vorlage? ;-)

von Teo D. (teoderix)


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Sebastian D. schrieb:
> Ich mach das mit Heißluftföhn und Fittingslotpaste. Wird nicht hübsch,
> ist dafür schnell. Und Fittingslotpaste hab ich eh da, also muss nix
> gekauft werden.

Ich mach das mit dem Lötkolben und normalem Lötzinn. Das dann mit nem 
Stück Entlötlitze verteilen. Das sieht meist auch recht ordentlich aus.

von Schlaumaier (Gast)


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Hugo schrieb:
> War da der Vorspann von "Goldfinger" die Vorlage? ;-)

Nein. Es war der Vorspann zu einen sehr romantischen und sportlichen 
Abend. In der Reihenfolge. ;o)

von Schlaumaier (Gast)


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Vor ca. 35 Jahren hatte Conrad mal so eine Flasche Abdecklack im Angebot 
extra für Platinen.

Damals habe ich die noch Beklebt (angerubbelt), dann geätzt, das 
Klebezeug wieder mit Nagellackreiniger meiner Mutter abgewischt, und 
dann die ganze Platine damit ein gepinselt.

Die Platine funktioniert heute noch.

Aber leider habe ich das Zeug nie wieder gefunden. ;((

von Walter T. (nicolas)


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Hugo schrieb:
> Walter T. schrieb:
>> Einfach mal nach "Wiederanlaufschutz" googeln. :-)
>
> Du wirst dich wundern, dass du nur Suchergebnisse aus dem Bereich der
> Maschinenrichtlinie bekommst.

Danke, dass Du den Witz erklärst.

von Hugo (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Hugo schrieb:
>> Walter T. schrieb:
>>> Einfach mal nach "Wiederanlaufschutz" googeln. :-)
>>
>> Du wirst dich wundern, dass du nur Suchergebnisse aus dem Bereich der
>> Maschinenrichtlinie bekommst.
>
> Danke, dass Du den Witz erklärst.

<LORIOT>
Ach!
</LORIOT>

von Mario P. (mario_71950c)


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von W.S. (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Kennt jemand eine Methode, blankes Kupfer (ungeätzte Platine) gegen
> Anlaufen, Fingerabdrücke und Oxidation zu schützen?

Lagere sie einfach unter Schutzgas. Mal ganz allgemein gesagt.

W.S.

von Teo D. (teoderix)


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Mario P. schrieb:
> SK10 von KontaktChemie
>
> Beitrag "Re: Korrosionsschutz von kupferkaschierten Platinen?"

Weil gefordert.
Das Plastik 70 ist "durchlötbar".
Nur sollte man die Dämpfe wirklich nicht einatmen. Das Zeug ist bei 
Reparaturen OK aber um nach dem Auftragen, die Platine zu bestücken , 
völlig ungeeignet und das nicht nur wegen den Dämpfen. So dolle ist das 
mit dem "durchlötbar", nun auch wieder nicht.

von Alv (Gast)


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Ein Versuch:

Wenn man die polierte Platine mit WD40 abreibt, ist sie schon wesentlich 
resistenter gegen Fingerabdrücke und Anlaufen und leitet immer noch 
(zumindest bis jetzt nach 2 Tagen).

Mit was ist denn die Oberfläche von dem selbstklebenden Kupferband 
behandelt?
Da tut sich anlaufmäßig gar nichts, es leitet und ist gut lötbar.

Und ein Tip an die "Manhatten Styler": Die Klebeschicht des Kupferbandes 
leitet scheinbar nicht...
Man könnte also mit einem Locher schnell viele runde selbstklebende 
Lötinseln herstellen.

von HildeK (Gast)


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Alv schrieb:
> Und ein Tip an die "Manhatten Styler": Die Klebeschicht des Kupferbandes
> leitet scheinbar nicht...
> Man könnte also mit einem Locher schnell viele runde selbstklebende
> Lötinseln herstellen.

Die Fehlersuche ist vorprogrammiert.
Wenn du das Kupferband kräftig andrückst oder drauf lötest, dann wäre 
ich mir über die Isolation der Klebeschicht überhaupt nicht mehr sicher.

von Teo D. (teoderix)


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Ein kleines Holzbrett und ne Schachtel Reißnägel....
(Man is das lange her :)

von Alv (Gast)


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HildeK schrieb:
> Wenn du das Kupferband kräftig andrückst oder drauf lötest, dann wäre
> ich mir über die Isolation der Klebeschicht überhaupt nicht mehr sicher.

Normales kräftiges Andrücken (mit einem Lappen unter kräftigen Duck 
mehrmals drübergerieben) übersteht die Isolierung.
Löten muß ich noch etwas intensiver testen, aber eine kurze Lötung hat 
der Kleber auch ausgehalten.

Aber man kann ja auch noch eine Schicht Kapton-Tape dazwischensetzen...

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