Forum: Offtopic Voyager an die Grenze der Matrix gestoßen?


von Icke ®. (49636b65)


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Die legendäre und nach 45 Jahren immer noch ausgezeichnet 
funktionierende Sonde Voyager-1 verließ bekanntlich vor einiger Zeit 
unser Sonnensystem und befindet sich im interstellaren Raum. Nun meldete 
sie sich mit Daten zurück, die das Kontrollzentrum in Aufregung 
versetzen und für Kopfzerbrechen sorgen. Obwohl das an Bord befindliche 
Lagesystem AACS und auch die anderen Komponenten offensichtlich 
fehlerfrei arbeiten, geben die übermittelten Telemetriedaten Rätsel auf. 
Sie würden "wie zufällig generiert" wirken.
Was ist da passiert? Ist Voyager-1 an die Grenze der Matrix gestoßen? 
Oder ist sie gar zu V'Ger geworden? Fragen über Fragen...

https://www.jpl.nasa.gov/news/engineers-investigating-nasas-voyager-1-telemetry-data

von Ben S. (bensch123)


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Oder sie hat einfach den Geist aufgegeben.

von (prx) A. K. (prx)


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Und wenn es nicht auf Defekten beruht, dann würde die Sonde wieder das 
tun, wozu sie da ist: neue Erkenntnisse anstossen, statt bloss alte 
Postulate zu bestätigen.

Bei solchen Projekten muss man sich allerdings Zeit lassen, die Sonde 
verwehrt sich medialer Hektik. Bei dem Alter und der Entfernung dauert 
alles etwas länger und so manche Komponente darin dürfte den Geist 
aufgegeben haben oder musste mangels Energie abgeschaltet werden. Also 
wappnet euch mit Geduld.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Icke ®. schrieb:
> Was ist da passiert?

Die Sonde hat die schwarze Leinwand durchbrochen, auf der das Universum 
nur aufgemalt ist.

So ähnlich wie in dem Film "Die Truman Show" von 1998 mit Jim Carrey.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Obwohl das an Bord befindliche
> Lagesystem AACS und auch die anderen Komponenten offensichtlich
> fehlerfrei arbeiten, geben die übermittelten Telemetriedaten Rätsel auf.
> Sie würden "wie zufällig generiert" wirken.
> Was ist da passiert?

Da liegt der Fehler im Modulator/TX, der schafft wohl den Frequenzhub 
nicht mehr.
Mglw. ist es auch ein redundantes System, die Sensoren für die regelung 
sind andere, als die für die telemetrie und nur bei den 
Telemetriesensoren resp deren Kanalencoder liegt das Problem.

Da muss man nicht metaphysisch rätseln, das ist simples 
system-engineering.

--
Dort ab S.44 Details zum Voyager sender: 
https://voyager.gsfc.nasa.gov/Library/DeepCommo_Chapter3--141029.pdf 
(daraus der Anhang)

wir sind wohl in der Phase des Übergangs v. 1440 bps zu 160 bps, mglw. 
ensteht die Verwirrung um scheinbar zufällige daten durch falsche 
Abtastrate auf der Erde (unwahrscheinlich, das sollten die 
NASA-Ingenieure als erstes checkt haben).

Da eine Hobbyisten(?)-seite, bei der gezeigt wird wie man mit GNU-radio 
die Voyager Signale decodiert: 
https://destevez.net/2021/09/decoding-voyager-1/

Dort findet sich auch Verweis auf ein weiteres Dokument mit einer 
Darstellung der Telemetriedatenübertragung im Deep Space Network (DSN): 
https://ipnpr.jpl.nasa.gov/progress_report/42-76/76L.PDF

von Icke ®. (49636b65)


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Michael M. schrieb:
> So ähnlich wie in dem Film "Die Truman Show" von 1998 mit Jim Carrey.

Oder bei "The 13th Floor".

A. K. schrieb:
> Und wenn es nicht auf Defekten beruht, dann würde die Sonde wieder das
> tun, wozu sie da ist: neue Erkenntnisse anstossen, statt bloss alte
> Postulate zu bestätigen.

Ich erinnere mich dunkel, daß schon beim Verlassen des Sonnensystems 
unerwartete Meßwerte auftraten.

https://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article117514806/Voyager-1-erreicht-unbekannte-Grenzregion.html

"Am 25. August des vergangenen Jahres sank die Zahl der Sonnenteilchen 
in “Voyagers” Messgeräten plötzlich um mehr als den Faktor 1000. 
Gleichzeitig nahm die Zahl interstellarer Teilchen um knapp zehn Prozent 
zu, wie ein Team um Stamatios Krimigis von der Johns Hopkins University 
in “Science” berichtet."

Fpgakuechle K. schrieb:
> Da muss man nicht metaphysisch rätseln, das ist simples
> system-engineering.

OK, so einfach ist das also. Schreib mal den Amateuren vom JPL, daß sie 
das Offensichtliche übersehen.

Ben S. schrieb:
> Oder sie hat einfach den Geist aufgegeben.

Das wäre eine mögliche Erklärung, ist aber total langweilig.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Icke ®. schrieb:

> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Da muss man nicht metaphysisch rätseln, das ist simples
>> system-engineering.
>
> OK, so einfach ist das also. Schreib mal den Amateuren vom JPL, daß sie
> das Offensichtliche übersehen.

Sicher? Die wissen auch wie man Publikationen für das einfach gestrickte 
Publikum verfassen um es bei Laune zu halten.

Hatten wir schon mal: Auch da erwies sich die nüchtern Analyse aus dem 
System-engineering als richtig, auch wenn die üblichen Forums-Ba* allen 
Anderen sämtliche Fachkompetenz absprachen: 
Beitrag "Re: Hubble ist tot"

von Icke ®. (49636b65)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Die wissen auch wie man Publikationen für das einfach gestrickte
> Publikum verfassen um es bei Laune zu halten.

Natürlich, wenn sich keiner interessiert, gibts weniger Forschungsetat.

> Hatten wir schon mal: Auch da erwies sich die nüchtern Analyse aus dem
> System-engineering als richtig, auch wenn die üblichen Forums-Ba* allen
> Anderen sämtliche Fachkompetenz absprachen

Schreib doch ernsthaft mal hin, vielleicht sind die wirklich doof. Das 
allgemein im Sturzflug befindliche Bildungsniveau macht auch vor der 
Wissenschaft nicht halt.

Neben Meß-, Übertragungs- und Auswertungsfehlern sind auch bisher 
unbekannte physikalische Effekte nicht auszuschließen. Wer weiß, was da 
draußen los ist, da war bisher noch keiner nachschauen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
>> Hatten wir schon mal: Auch da erwies sich die nüchtern Analyse aus dem
>> System-engineering als richtig, auch wenn die üblichen Forums-Ba* allen
>> Anderen sämtliche Fachkompetenz absprachen
>
> Schreib doch ernsthaft mal hin, vielleicht sind die wirklich doof.

Woher kommst Du drauf, das die doof sein müssten?!

Schaut man sich die Berichte näher an der Quelle an, bspw. vom 'Jet 
Propulsion Lab' wird schon deutlich, das die Ingenieure den Bereich 
zwischen Sensor und Antenne, also Encoder/Modulator im Blick haben:

"The team will continue to monitor the signal closely as they continue 
to determine whether the invalid data is coming directly from the AACS 
or another system involved in producing and sending telemetry data. "

aus: 
https://www.jpl.nasa.gov/news/engineers-investigating-nasas-voyager-1-telemetry-data

Nicht umsonst ist an dem relevanten Post oben ein Blockbild mit den 
Signalwegen in der Sonde angehangen.

von Icke ®. (49636b65)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Woher kommst Du drauf, das die doof sein müssten?!

Sorry, ich vergaß mal wieder die Ironie-Tags.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://sz-magazin.sueddeutsche.de/technik/die-all-wissenden-80470
um 2014/2015 gab es die Berichte über die "Rentnergang", die noch die 
Voyager-Sonde verfolgt.
"Der Leitende Wissenschaftler ist 78. Der Programmierer 77. Der Leitende 
Ingenieur lacht nur, wenn man sein Alter wissen will."(Zahlen von 2014)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Vermutlich ist alles prima. Immerhin peilt Voyager die Erde immer noch 
höchst akkurat an und sendet Daten. Die eigentlichen Thruster sowie die 
Lagekontrolle spielen. Entweder hat da irgendein Modulator Schluckauf 
oder die Jungs dekodieren da im Moment mit einem kleinen Rundungsfehler. 
Wird sich sicher alles ohne Verschwörung klären.

: Bearbeitet durch User
von Dirk L. (garagenwirt)


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ET hat das Teil eingefangen, untersucht es zur Zeit auf seiner Werkbank, 
biegt an den Antennen rum...
Daher kommen jetzt auch die neuen UFO Meldungen, die haben schon den 
Flugweg zurück verfolgt und wollen wissen welche Deppen da in ihrer 
Galaxy rumschwirren

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Dirk L. schrieb:
> die haben schon den Flugweg zurück verfolgt und wollen wissen welche
> Deppen da in ihrer Galaxy rumschwirren.

Die brauchen nur die an Bord befindliche goldene LP abzuspielen 
(Abspielanleitung ist mitgeliefert worden). Dann können die uns hören 
und sogar sehen.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Icke ®. schrieb:
> Oder bei "The 13th Floor".

Vielleicht ist sie ja auch  in "Dark City" angekommen wo sich immer 
punkt 0:00 alles Verändert?

Oder doch vom Roboterplanet von "Star Trek: Der Film" umprogrammiert, 
und ist nun zu Intelligent für unsere "Steinzeitechnik"? :-)

Michael M. schrieb:
> Die brauchen nur die an Bord befindliche goldene LP abzuspielen
> (Abspielanleitung ist mitgeliefert worden).

Och die werden dann so dastehen wie wenn wir versuchen Hieroglyphen zu 
knacken :-)
Wir sind doch für die noch aus der Stenzeit...
Wahrscheinlich werden sie die Platte als Serviertablett oder so 
anschauen und den Kopfschütteln, woher der Steinzeitschrott im Weltall 
wohl kommt :-D

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Patrick L. schrieb:
> Wahrscheinlich werden sie die Platte als Serviertablett oder so
> anschauen und den Kopfschütteln

Martina Hill, Tablet:

https://youtu.be/nPGY2T9r1Ok

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Voyager 1 und 2 haben eine "Schallplatte" an Bord
https://de.wikipedia.org/wiki/Voyager_Golden_Record

bekannter ist die ältere (1972) von Pioneer
https://de.wikipedia.org/wiki/Pioneer-Plakette
damit gab es 1985 einen TV-Film, in dem eine Außerirdische diese 
Plakette leicht lädiert mitbringt:
"Das Girl vom anderen Stern" (Starcrossed, Fernsehfilm)
https://www.imdb.com/title/tt0090066/

von S. M. (lichtmensch)


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Ich finde es einfach nur erstaunlich das das Ding nach 45 Jahren noch 
immer sendet und scheinbar funktioniert. Und das wir nach 45 Jahren noch 
die Technik haben um ihr zuzuhören.

von (prx) A. K. (prx)


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S. M. schrieb:
> Und das wir nach 45 Jahren noch die Technik haben um ihr zuzuhören.

Wer gibt früher auf - die Sonde, oder die Rentnertruppe?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die NASA hat vor einiger Zeit neue Mitarbeiter fürs Voyagerteam 
rekrutiert:
https://www.taledo.com/blog/nasa-is-hiring
Das wird also sicher kein Problem sein.

von Dirk B. (dirkb2)


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(prx) A. K. schrieb:
> S. M. schrieb:
>> Und das wir nach 45 Jahren noch die Technik haben um ihr zuzuhören.
>
> Wer gibt früher auf - die Sonde, oder die Rentnertruppe?

Die Finanzierer.
Was nicht in der Bibel steht, muss man auch nicht wissen

von Fpgakuechle K. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> S. M. schrieb:
>> Und das wir nach 45 Jahren noch die Technik haben um ihr zuzuhören.
>
> Wer gibt früher auf - die Sonde, oder die Rentnertruppe?

Schon ne interessante Frage, die nach dem richtigen Personal für so eine 
Fernwartung von Alt-Technik. Da hiess es, dort wird nach jungen 
Programmierer gesucht, die auch ALGOL können ... ehrlich, wissen die 
überhaupt wo vorn und hinten bei ner Antenne ist?!

Und Angestellte stehen unter Leistungsdruck irgendwas zu machen um ihre 
Bezahlung zu rechtfertigen ... da wird schon mal 'kaputt-optimiert' 
statt gering inversiv 'restauriert' aka funktionsfähig erhalten.

Da scheint mir der "Vintage Computer Ansatz" Erfolgs versprechender, ein 
Trupp Technik begeisteter Fünfziger, die sich als Hobby mit dem Erhalt 
alter Rechentechnik befassen.

https://www.heise.de/select/ct/2018/27/1541315609492655

Also bei Voyager vielleicht eine locker moderierte 
Internet-Community-Truppe aufbauen statt allein nach der NASA-Prozesse 
2022 abzuarbeiten? Und natürlich interdisziplinär aufgestellt: Physiker, 
(Maschinenbau-) Ingenieure, Elektriker. Für die Programmierer gibt es 
auch genug Arbeit, die Funktion der Technik/Software am Boden zu 
erhalten. Also beispielsweise die Simulationsprogramme/-technik in das 
heutige Jahrtausend zu übertragen.
--

Bei dem angesprochenen Hubble-Ausfall zeigte sich IMHO das heutige 
IT'ler eher nicht qualifiziert sind für ein solches Thema. Für die 
selbsternannten 'Experten' von golem und co war klar, das die 
Beschränkungen der Computertechnik der Achtziger ursächlich sei und man 
den Code nur richtig debuggen müsste ... das hätte der schwächelnden 
Stromversorgung aber auch nicht geholfen.

Ebenso Voyager, Alter allein ist kein Ausfallskriterium, begrenzt ist 
die Verschleissgrenze. Und, selbstverständlich und immer wieder 
missachtete, die Stromversorgung. Bei Voyager kommt nun mal wegen der 
Sonnenferne kaum 'Saft' aus den Solarzellen, da muß eben ein 
energiehunriges Kettenglied 'nachgeben'.

von Oliver S. (phetty)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> ei Voyager kommt nun mal wegen der
> Sonnenferne kaum 'Saft' aus den Solarzellen, da muß eben ein
> energiehunriges Kettenglied 'nachgeben'.

Deswegen hat man von Anfang an auf selbige verzichtet und der Sonde eine 
Plutoniumbatterie mitgegeben.

von (prx) A. K. (prx)


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Wobei auch deren Energie abnimmt: "Um 2023 wird man das letzte 
wissenschaftliche Instrument deaktivieren müssen." (Wikipedia)

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> ei Voyager kommt nun mal wegen der
>> Sonnenferne kaum 'Saft' aus den Solarzellen, da muß eben ein
>> energiehunriges Kettenglied 'nachgeben'.
>
> Deswegen hat man von Anfang an auf selbige verzichtet und der Sonde eine
> Plutoniumbatterie mitgegeben.

Die ebenfalls das Problem mit schwindender Energieabgabe hat.

Aber stimmt schon, Solarzellen haben Fernerkunder eher nicht.
Aber ab und zu kann man schon von Solarzellen für Sonden ins äußere 
Planetensystem ( bspw. Jupiter) lesen 
https://de.wikipedia.org/wiki/Juno_(Raumsonde)#Technische_Beschreibung . 
Der 'Trick' ist wohl die Verwendung moderner Batterietechnik um die 
mäßige Solarausbeute für die Peak-Performance für die Zeitspanne der 
eigentlichen Messkampagne aufzuakkumilieren.

von (prx) A. K. (prx)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Der 'Trick' ist wohl die Verwendung moderner Batterietechnik

Ich höre schon die Akkufans heulen: "aber mein Handy macht nach 3 Jahren 
schlapp" ;-)

von Fpgakuechle K. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wobei auch deren Energie abnimmt: "Um 2023 wird man das letzte
> wissenschaftliche Instrument deaktivieren müssen." (Wikipedia)

;-) Interessant, im englischen wird 2023 mit 2025 übersetzt ;-)

"The power output of the RTGs declines over time due to the 87.7-year 
half-life of the fuel and degradation of the thermocouples, but the 
craft's RTGs will continue to support some of its operations until 
2025."

Also projektiert war wohl bis mindestens 2020.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Der 'Trick' ist wohl die Verwendung moderner Batterietechnik
>
> Ich höre schon die Akkufans heulen: "aber mein Handy macht nach 3 Jahren
> schlapp" ;-)

Ja, hätten sie mal wie die 'Juno' ihre Akkus gut bei tiefen 
Weltraumtemperaturen gelagert. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> ;-) Interessant, im englischen wird 2023 mit 2025 übersetzt ;-)

Die Originalquelle ist sowieso besser: "Engineers expect each spacecraft 
to continue operating at least one science instrument until around 
2025."
https://voyager.jpl.nasa.gov/frequently-asked-questions/

Live-Status:
https://voyager.jpl.nasa.gov/mission/status/

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Da hiess es, dort wird nach jungen
> Programmierer gesucht, die auch ALGOL können ... ehrlich, wissen die
> überhaupt wo vorn und hinten bei ner Antenne ist?!

Ne, alle doof außer du...

Zugegeben, das Anforderungsprofil ist recht speziell, aber den einen 
oder anderen Jüngeren Entwickler wird es da draußen schon geben der die 
nötigen Kompetenzen mitbringt. Den gilt es halt zu finden.

Fpgakuechle K. schrieb:
> Und Angestellte stehen unter Leistungsdruck irgendwas zu machen um ihre
> Bezahlung zu rechtfertigen ... da wird schon mal 'kaputt-optimiert'
> statt gering inversiv 'restauriert' aka funktionsfähig erhalten.

Das sehe ich hier nicht.
Die NASA ist kein marktwirtschaftliches Unternehmen die Rendite 
ausschütten muss, außerdem sind die Kosten unbemannter Expeditionen 
lächerlich gering im Vergleich zum SLS o.Ä.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> ;-) Interessant, im englischen wird 2023 mit 2025 übersetzt ;-)
>
> Die Originalquelle ist vielleicht besser informiert als die Wikepedia:
> "Engineers expect each spacecraft to continue operating at least one
> science instrument until around 2025."

Ja mal schauen, vielleicht lassen die sich was Geniales zur 
Missions-Verlängerung einfallen.

von (prx) A. K. (prx)


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Le X. schrieb:
> Zugegeben, das Anforderungsprofil ist recht speziell, aber den einen
> oder anderen Jüngeren Entwickler wird es da draußen schon geben der die
> nötigen Kompetenzen mitbringt. Den gilt es halt zu finden.

ALGOL ist schon ein wenig angestaubt und manch Assembler dieser Ära kann 
sehr gewöhnungsbedürftig sein. Aber wenn man mit ein paar 
Programmiersprachen Erfahrung hat, ist eine weitere ähnlichen Schemas 
kein Drama. Immerhin ist ALGOL der Stammvater unzähliger heute aktueller 
Sprachen.

von Joachim B. (jar)


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Icke ®. schrieb:
> Sorry, ich vergaß mal wieder die Ironie-Tags.

wieso?

Jede Zeit hat ihre Spezialisten. Ich gestehe das ich meinen Namen nicht 
tanzen kann, vielleicht ist das der heutige benötigte Skill.
Zu "unserer" Zeit wurde halt el. Eisenbahn verkabelt und es wurden mit 
PKW chrash Tests gemacht, heute macht man das virtuell. Manchmal 
funktioniert das auch.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Da hiess es, dort wird nach jungen
>> Programmierer gesucht, die auch ALGOL können ... ehrlich, wissen die
>> überhaupt wo vorn und hinten bei ner Antenne ist?!
>
> Ne, alle doof außer du...

Was heisst hier doof, es ist doch allgemein bekannt das 
Schaltungstechnik und Antennenbau nicht zum Werkzeugkasten eines 
Informatikabsolventen gehören.

;-) 
https://schlechtewitze.com/witze/552900cc0612efa6646c27da/wie-viele-programmierer-braucht-man-um-eine-gluehbirne-zu-wechseln


> Zugegeben, das Anforderungsprofil ist recht speziell, aber den einen
> oder anderen Jüngeren Entwickler wird es da draußen schon geben der die
> nötigen Kompetenzen mitbringt. Den gilt es halt zu finden.

Eben, das ist zu bezweifeln, das es 'den einen' gibt. Probleme, zumal 
fernliegende ohne direkten Zugriff löst man durch Analyse im 
Interdisziplinären Team. Da ist ein hochspezialisierter Codier-Experte 
nur 'eine Zacke an der Säge'.



> Das sehe ich hier nicht.
> Die NASA ist kein marktwirtschaftliches Unternehmen die Rendite
> ausschütten muss, außerdem sind die Kosten unbemannter Expeditionen
> lächerlich gering im Vergleich zum SLS o.Ä.

Nicht nur der Markt baut Druck auf, manchmal ist es der 
wissenschaftliche Ehrgeiz, oder die fixe Idee mit einer genialen 
Publikation eine Professur und Ehrentitel einzuheimsen. Man erinnere 
sich an das Zurückrudern nach der Behauptung vom Entdeckten Leben auf 
der Venus Beitrag "Biomarker in Venusatmosphäre entdeckt"

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Es ist schon beachtlich, daß eine 1977 ins All geschickte Raumsonde noch 
heute funktioniert, wenn auch eingeschränkt. Voyager 1 hat bisher fast 
29 Mrd km im All zurückgelegt.

Die Kapazität der Radionuklidbatterien nimmt pro Jahr um etwa 1,5% ab, 
die Leistung beträgt derzeit ca. 250 W. Also werden nach und nach 
weitere Module abgeschaltet. Mindestens bis 2036 besteht noch 
Funkverbindung.

Auch für alte Technik, ob Soft- oder Hardware, findet man kompetente 
Ingenieure. Es gibt auch Freaks, die den 50 Jahre alten Guidance 
Computer der Apollo-Mission wieder zum Leben erwecken:

.https://youtube.com/watch?v=Bh_gP5aF3ys

Und auch ohne Funkverbindung werden die beiden Voyager-Sonden weiter ins 
All fliegen ...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Oder ist sie gar zu V'Ger geworden?

das wird erst Voyager VI passieren

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Mohandes H. schrieb:
> Die Kapazität der Radionuklidbatterien nimmt pro Jahr um etwa 1,5% ab,

Warum kann man solche Batterien nicht in die heutigen Smartphones 
verbauen? Dann benötigt man kein Steckernetzteil mehr. Die Batterie hält 
ein Leben lang und man kann das Smartphone sogar noch bequem mit runter 
ins Grab nehmen. 😄

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Michael M. schrieb:
> Warum kann man solche Batterien nicht in die heutigen Smartphones
> verbauen?

Weil der zum Abschirmen nötigen Aufwand, über 1T Wiegen würde.

Weis nicht ob du dann dein Handy noch tragen kannst :-D

von (prx) A. K. (prx)


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Michael M. schrieb:
> Warum kann man solche Batterien nicht in die heutigen Smartphones
> verbauen?

Bei einem einstelligen Wirkungsgrad kannst du auch einen Lötkolben in 
die Hose stecken.  ;-)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Patrick L. schrieb:
> Weil der zum Abschirmen nötigen Aufwand, über 1T Wiegen würde.

Zur Abschirmung des Plutoniums reicht eine einfache Blechdose.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Patrick L. schrieb:
> Weis nicht ob du dann dein Handy noch tragen kannst :-D

Im Grab ist das uninteressant ...

Michael M. schrieb:
> man kann das Smartphone sogar noch bequem mit runter ins Grab nehmen.

Gibt tatsächlich Leute, die sich ein Telefon ins Grab installieren 
lassen. Und nun natürlich auch ein Handy (mit extra-langer 
Akkulaufzeit). Im Grab ist Ruhe war gestern. Naja, was es so alles gibt:

https://www.stern.de/digital/smartphones/-telefonengel--das-handy-fuers-grab-3542894.html

von (prx) A. K. (prx)


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Michael M. schrieb:
> Warum kann man solche Batterien nicht in die heutigen Smartphones
> verbauen?

Smartphones gab es damals noch nicht, aber Herzschrittmacher gab es.
Und die brauchen nur sehr wenig Strom:
https://fantastrial.com/wp-content/uploads/2019/10/nuclearc-960x960.png
https://en.wikipedia.org/wiki/Plutonium-238#Nuclear_powered_pacemakers

von (prx) A. K. (prx)


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Mohandes H. schrieb:
> Gibt tatsächlich Leute, die sich ein Telefon ins Grab installieren
> lassen.

Im Tod lag das Problem dieser Herzschrittmacher. Wurde der Träger 
kremiert oder sonstwie gründlich abgefackelt, ohne vorher den 
Schrittmacher rauszunehmen, hatte man u.U. das Plutonium offen. Und dann 
ist das nicht mehr harmlos.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Mohandes H. schrieb:
> Gibt tatsächlich Leute, die sich ein Telefon ins Grab installieren
> lassen.

dann kann man im bügelfreien Totenhemd gleich geschniegelt
aus der Grube raus kommen.

von Harald W. (wilhelms)


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Patrick L. schrieb:

> Och die werden dann so dastehen wie wenn wir versuchen Hieroglyphen zu
> knacken :-)
> Wir sind doch für die noch aus der Stenzeit...

Gibts auch digitale Rosetta-Steine?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Harald W. schrieb:
> Gibts auch digitale Rosetta-Steine?

Ne aber die Schallplatte wird für die, so was ähnliches sein :-D

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Fpgakuechle K. schrieb:

> Da hiess es, dort wird nach jungen Programmierer gesucht,
> die auch ALGOL können.

Haben Wissenschaftler nicht eher mit Fortran gearbeitet?

von (prx) A. K. (prx)



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Michael M. schrieb:
> Die brauchen nur die an Bord befindliche goldene LP abzuspielen
> (Abspielanleitung ist mitgeliefert worden). Dann können die uns hören
> und sogar sehen.

Wie "leicht" und eindeutig Interpretationen solcher Darstellungen 
ausfallen, kann man an jener Scheibe erkennen, die bei uns eintraf.
https://de.wikipedia.org/wiki/Voyager_Golden_Record
https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsscheibe_von_Nebra

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Wie "leicht" und eindeutig Interpretationen solcher Darstellungen
> ausfallen, kann man an jener Scheibe erkennen, die bei uns eintraf.

kommt natürlich drauf an, wie die Scheibe beim Empfänger ankommt.
Im All aufgefischt?
Dann sollte man genügend Technik haben um das zu verstehen.

Abgestürzt?
-egal...

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>
>> Da hiess es, dort wird nach jungen Programmierer gesucht,
>> die auch ALGOL können.
>
> Haben Wissenschaftler nicht eher mit Fortran gearbeitet?

Ich vermute, das es weniger um das Weitercodieren der irdischen 
Simulationsprogramme geht sondern um die Extraktion des 
nichtdokumentierten Modell-Algoritmus und Umsetzung desselben auf 
zeitgenössischen Plattfomen (Simulink etc.) Also wird man eher 
Fortran/Algol lesen statt weiterschreiben können müßen.

Was anderes ist der ebenfalls angesprochenen Bordrechner, mit dessen 
Assembler/Hex-Code muss man jetzt weiterleben.

Und wird nicht auch heute noch mit Fortran gearbeitet? Ich erinnere mich 
da an Spice (Schaltungssimu) in frühen Linuxversionen, die mit einen 
Fortran-zu-C Konverter daherkommen. 
https://naif.jpl.nasa.gov/pub/naif/toolkit_docs/C/req/cspice.html

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Abgestürzt?
> -egal...

Wenn die Sonde abstürzt, ist die Wahrscheinlichkeit am grössten, das sie 
das in eine Sonne tut - das wars dann.
Da nach den bisherigen Erkenntnissen eine Atmosphäre nötig ist, um Leben 
auf einem Planeten zu unterstützen, wäre Voyager in dem Fall nur ein 
verglühtes Etwas und hätte den Planeten nur mit ein wenig Gold 
aufgewertet - in Tröpfchenform.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:

> Im Tod lag das Problem dieser Herzschrittmacher. Wurde der Träger
> kremiert oder sonstwie gründlich abgefackelt, ohne vorher den
> Schrittmacher rauszunehmen, hatte man u.U. das Plutonium offen.

Oops, da scheinen die Russkies tatsächlich Plutonium und nicht andere 
Radionukleide in ihre Matkas gestopft zu haben : 
https://www.spiegel.de/wissenschaft/hurra-der-ist-noch-da-a-9436621d-0002-0001-0000-000067871690

Immer wieder problematisch  ist bspw. strahlendes Kobalt-60 das sich in 
Stahl aus Indien findet. Oder Kochtöpfe aus Metallabfällen einer 
Uranfabrik in Afrika: 
https://rdl.de/beitrag/radioaktiv-kontaminierte-metalle-geraten-weltweit-umlauf-0

von Icke ®. (49636b65)


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Auch die von Hubble gelieferten Daten zeigen unerwartete Phänomene:

https://abc11.com/nasa-scientists-universe-milky-way/11882081/

Die Forscher stellen fest, daß andere Galaxien sich schneller von 
unserer Milchstraße entfernen als erwartet. Sie haben jedoch keine 
Erklärung dafür und sprechen von "etwas Bizarrem, das im Gange ist".
Ab sofort geh ich nicht mehr ohne Handtuch aus dem Haus...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Icke ®. schrieb:
> Ab sofort geh ich nicht mehr ohne Handtuch aus dem Haus...

Besser ist das. In den nächsten Tagen ist nasses Wetter in Deutschland 
vorhergesagt.

von Dirk B. (dirkb2)


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Icke ®. schrieb:
> Die Forscher stellen fest, daß andere Galaxien sich schneller von
> unserer Milchstraße entfernen als erwartet. Sie haben jedoch keine
> Erklärung dafür und sprechen von "etwas Bizarrem, das im Gange ist".

Vielleicht gibt es pro Galaxie nur eine „intelligente“ Spezie.

Wenn wir das sind, wundert es mich nicht, dass andere Abstand halten.


Oder es ist Weltraum-Corona.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

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Dirk B. schrieb:
> Oder es ist Weltraum-Corona.

...oder die Affenpocke :)

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