Forum: HF, Funk und Felder Spektrumanalysator Pegelmessung


von Felix B. (Gast)


Lesenswert?

Ich habe einen transmitter gebaut, der bis 16dBm ausgeben soll und 
möchte dies über den gesamten Frequenzbereich prüfen. Die Frage ist was 
ein spektrumanalysator mir ausgibt. Kann ich damit die Leistung genau 
messen bis zu einem oben genannten pegel.?

von Marcel B. (mabu1)


Lesenswert?

Der Spektrumanalysator gibt dir aus, was du reingibst ;)

Wo liegen denn deine (+?) 16dBm Sendeleistung im Sprektum, was willst du 
erfahren und wo bist du gelegen? Bei der Frage glaube ich brauchst du 
lokal wen, der dir hilft?

von Simulant (Gast)


Lesenswert?

Felix B. schrieb:
> Kann ich damit die Leistung genau
> messen bis zu einem oben genannten pegel.?

Was sagt denn das Datenblatt des Spektrumanalysators zu dessen 
Pegelgenauigkeit?

von Felix B. (Gast)


Lesenswert?

Marcel B. schrieb:
> Der Spektrumanalysator gibt dir aus, was du reingibst ;)
> Wo liegen denn deine (+?) 16dBm Sendeleistung im Sprektum, was willst du
> erfahren und wo bist du gelegen? Bei der Frage glaube ich brauchst du
> lokal wen, der dir hilft?

Ja +16dBm. Die liegen bei 1.5GHz.

von Hp M. (nachtmix)


Lesenswert?

Felix B. schrieb:
> +16dBm. Die liegen bei 1.5GHz.

Bei manchem Spekki ist es von da bis zur Zerstörungsschwelle nicht mehr 
weit.
Am besten verwendest du zuerst einen 30dB Abschwächer, bis du weisst, 
was da überhaupt rauskommt.

: Bearbeitet durch User
von Felix B. (Gast)


Lesenswert?

Es geht sich ja erstmal darum ob spektrumanalysatoren wirklich das reale 
level über den Frequenzbereich messen. Ich käme an einen der 30dBm kann.

von Testuser (Gast)


Lesenswert?

Felix B. schrieb:
> Es geht sich ja erstmal darum ob spektrumanalysatoren wirklich das reale
> level über den Frequenzbereich messen.

Was denn sonst?

von Simulant (Gast)


Lesenswert?

Felix B. schrieb:
> Es geht sich ja erstmal darum ob spektrumanalysatoren wirklich das reale
> level über den Frequenzbereich messen.

Wie gesagt, im Rahmen seiner Messgenauigkeit -> Datenblatt.
Externe Ungenauigkeiten durch Kabeldämpfung usw. nicht vergessen, das 
macht bei 1.5 GHz auch was aus.

Vorteil Spektrumanalysator: du siehst Grundwelle und Harmonische einzeln 
mit ihren Pegeln.
Vorteil thermischer Leistungsmesser: höhere Grundgenauigkeit, misst aber 
nur Gesamtleistung über alle Frequenzen hinweg. Das ist bei hohem 
Oberwellenanteil trügerisch.

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


Lesenswert?

Felix B. schrieb:
> Ich käme an einen der 30dBm kann.

Die 30 dBm, die wahrscheinlich an der Frontplatte stehen, sind der 
"Damage Level" des eingebauten Abschwächers. Der Pegel am Mischer sollte 
irgendwo bei -30 dBm liegen, so dass bei 30 dBm am Eingang ca. 60 dB 
Abschwächung eingestellt werden müssen.

Es ist allerdings gute Praxis, einen externen ausreichend belastbaren 
Abschwächer vorzuschalten, um den Spektrumanalysator nicht zu gefährden 
(die schon genannten 30 dB sind ein sinnvoller Wert). Wenn man bei 30 
dBm am Eingang versehentlich den eingebauten Abschwächer aus dem 
Signalweg schaltet, wird das der erste Mischer bei 30 dBm sicher nicht 
überleben, und bei 16 dBm wird er mindestens stark übersteuert sein.

> Es geht sich ja erstmal darum ob spektrumanalysatoren wirklich das reale
> level über den Frequenzbereich messen.

Wenn das Eingangssignal am Spektrumanalysator eine einseitige spektrale 
Leistungsdichte S hat, dann zeigt der Spektrumanalysator bei der 
Frequenz f_0 den Wert
wobei H_(f_0) die Übertragungsfunktion des Auflösefilters ist, wenn der 
Analysator auf die Frequenz f_0 abgestimmt ist. Das P(f_0) wird 
natürlich üblicherweise auf einer logarithmischen Skala in dBm 
angezeigt.

Es hängt also von der Art des Eingangssignals ab, was angezeigt wird: 
Für einen einzelnen Ton, mit S näherungsweise proportional zu einer 
Deltafunktion δ(f-f_0), ist die Anzeige so kalibriert, dass der 
angezeigte Pegel der Leistung des Tons entspricht. Ist das 
Eingangssignal breitbandiges Rauschen mit konstanter Leistungsdichte N, 
so ist der angezeigte Pegel auf einer linearen Skala näherungsweise
wobei RBW die eingestellte Auflösebandbreite ist. (Genauer hat man die 
oben angegebene Formel zu nehmen; RBW ist ist im Ergebnis dann durch die 
Rauschbandbreite des Auflösefilters zu ersetzen.)

Die Frage ist also, ob Dein Sender irgendwie moduliert ist, oder einen 
einzelnen Ton sendet. Daraus ergibt sich, wie man den Pegel 
vorschriftsmäßig misst.

Wir hatten hier kürzlich einen Thread zur Pegelmessung an digital 
modulierten Signalen: 
Beitrag "Re: Frage nach günstiges Pegelmessgerät - Messprinzip über mehrere Frequenzen". Dafür haben 
neuzeitliche Spektrumanalysatoren entsprechende Messfunktionen 
eingebaut, die über eine gegebene Bandbreite integrieren und den 
Einfluss des Auflösefilters herausrechnen. Beispielmessungen hier: 
Beitrag "Re: Frage nach günstiges Pegelmessgerät - Messprinzip über mehrere Frequenzen" und 
hier:Beitrag "Re: Frage nach günstiges Pegelmessgerät - Messprinzip über mehrere Frequenzen".

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Felix B. schrieb:
> Ich habe einen transmitter gebaut, der bis 16dBm ausgeben soll und
> möchte dies über den gesamten Frequenzbereich prüfen. Die Frage ist was
> ein spektrumanalysator mir ausgibt. Kann ich damit die Leistung genau
> messen bis zu einem oben genannten pegel.?

1. dem Spektrumanalyzer ein 30db Dämpfungsglied vorschalten, denn sonst 
besteht die Gefahr den Mischer des Spektrumanalyzers zu zerstören.

Der ideale Pegelbereich liegt in der Regel bei maximal -30dbm direkt am 
Mischer.

Den Pegel in dbm kann man sich bei moderneren Spektrumanalyzer direkt 
mit Hilfe eines Markers anzeigen lassen, solange der höchste  Pik im 
Display die oberste Pegellinie nicht überschreitet. Die Genauigkeit der 
Anzeige steht im Datenblatt des Spektrumanalyzers, und dürfte sich so um 
1db bewegen.

Bei älteren Spektrumanalyzer , welche keine Markerfunktionen besitzen, 
muss man den Pegel am Display ablesen und mit dem eingestellten 
Referenzpegel (=Pegellinie am oberen Displayrand ) verrechnen.

Es wird aber der Pegel an der betreffende Linie gemessen. Interessiert 
der Effektivwert eines ganzen Spektrums mit mehrere Linien, so müssen 
entweder jede einzelne Linien gemessen werden und daraus der gesamte 
Pegel berechnet werden, oder der Spektrumanalyzer hat solche 
mathematischen Funktionen bereits integriert.

Problematisch werden solche Messungen aber an Signalen mit hohen 
Crestfaktor, wie z.B. die COFDM Signale wie sie bei DVBT und DSL 
Signalen anzutreffen ist.

Ralph Berres

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.