Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Mit 30 noch keine Führungskraft, ist die Karriere gelaufen??


von Entwickler (Gast)


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Liebes Forum,

ich bin vor kurzem 30 geworden und mich mache mir ernsthafte Gedanken 
über meine Karriere, welche eher wie ein Karren im Dreck feststeckt.

Ich bin seit ca. 5 Jahren als Entwicklungsingenieur tätig und mache 
meiner eigenen Einschätzung nach ganz gute Arbeit (vielleicht zu gut??).

Allerdings wurde ich noch bei keiner einzigen strukturellen Veränderung 
in letzter Zeit z.B. als Teamleiter oder Projektleiter etc. in Betracht 
gezogen. Ich habe mich zwar nicht aktiv darum bemüht, allerdings scheint 
es bei den meisten Beförderten auch automatisch passiert zu sein. Es 
scheint auch, dass die fachliche Kompetenz nahezu keine Rolle spielt, 
sondern einzig das Auftreten und die Small-Talk-Skills bzw. das 
vorangegangene Networking mit den richtigen Leuten im Konzern...

Arbeitgeber wechseln möchte ich auch nicht, da es mir in der Abteilung 
und thematisch ganz gut gefällt... allerdings gehöre ich mit 30 auch 
schön langsam zum alten Eisen und frage mich, ob ich ewig auf der 
Entwickler-Stelle hocken bleiben kann?? Ich habe Angst davor, irgendwann 
als Entwickler nicht mehr zu taugen und als Führungskraft ungeeignet zu 
sein, weil mir die entsprechende Erfahrung fehlt.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Viele Grüße

:
von pp (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Gute.

von Rente mit 76 (Gast)


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> Ich habe mich zwar nicht aktiv darum bemüht
Das war es dann wohl...

von Erfahrener Entwickler (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Viele.

von pp (Gast)


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Entwickler schrieb:
> und mache
> meiner eigenen Einschätzung nach ganz gute Arbeit (vielleicht zu gut??).

hmm "ganz gute Arbeit" - klingt nach: hat sich immer bemüht...

Entwickler schrieb:
> Allerdings wurde ich noch bei keiner einzigen strukturellen Veränderung
> in letzter Zeit z.B. als Teamleiter oder Projektleiter etc. in Betracht
> gezogen.

warum wohl?

Entwickler schrieb:
> allerdings gehöre ich mit 30 auch
> schön langsam zum alten Eisen und frage mich, ob ich ewig auf der
> Entwickler-Stelle hocken bleiben kann?? Ich habe Angst davor, irgendwann
> als Entwickler nicht mehr zu taugen

Ja, das könnte passieren; der Zug ist wohl abgefahren

von Hans-Werner (Gast)


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ist vorbei. rip karriere. in ein paar jahren wirst du gekündigt und dein 
leben ist gelaufen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Entwickler schrieb:
> Ich bin seit ca. 5 Jahren als Entwicklungsingenieur tätig
Also grade mal angefangen. Noch nicht eine Steuerungsgeneration von 
Anfang bis Ende begeleitet und daraus gelernt.
> und mache
> meiner eigenen Einschätzung nach ganz gute Arbeit (vielleicht zu gut??).
Meinst du, dass du dich "zu gut" einschätzt? Seis drum: dine eigene 
Einschätzung ist irrelevant. Relevant ist ein Vergleich mit anderen 
Entwicklern und die Einschätzung der Leute, die sowas einzuschätzen 
haben.

> Ich habe Angst davor
Ganz schlechte Voraussetzungen für eine Karriere.

> Es scheint auch, dass die fachliche Kompetenz nahezu keine Rolle
> spielt, sondern einzig das Auftreten und die Small-Talk-Skills bzw. das
> vorangegangene Networking mit den richtigen Leuten im Konzern...
Ich habe dazu im Beitrag "Re: Bin ich zu alt nach dem Studium" 
was geschrieben. Der Tenor: wenn du das erkannt hast, warum machst du es 
nicht genau so?

Fazit: man muss nicht unbedingt Karriere machen, wenn man nicht das Zeug 
dazu hat oder es gar nicht will. Wenn man aber Karriere machen will, 
dann muss man ohne Angst das tun, was für eine Karriere nötig ist.

von pp (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Allerdings wurde ich noch bei keiner einzigen strukturellen Veränderung
> in letzter Zeit z.B. als Teamleiter oder Projektleiter etc. in Betracht
> gezogen.

Warum solltest du dir auch diesen Stress antun? Kannst du "Personal 
führen"? Also nicht nur fachlich, sondern auch menschlich, emphatisch.
Es gibt m.E. zu viele Führungskräfte, zuwenig arbeitende Kräfte.
Nur verwalten hat noch keiner Firma einen Benefit gebracht.

von Kioskman (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Nicht jeder ist als Führungskraft geeignet.

Entwickler schrieb:
> Ich habe mich zwar nicht aktiv darum bemüht

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

von Karl (Gast)


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Kioskman schrieb:
> Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Jeder kann im Lotto gewinnen!

von Karl (Gast)


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Entwickler schrieb:
> allerdings gehöre ich mit 30 auch schön langsam zum alten Eisen

Ja klar. Du kennst die Stellenanzeigen: "Ingenieur gesucht. Nicht älter 
als 20, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung".

von Manuel (Gast)


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Willst Du denn überhaupt Führungskraft werden?
Ich bin nun in unserem Betrieb über 12 Jahre Entwicklungsingenieur und 
froh, keine Führungskraft zu sein, da mir die Entwicklungstätigkeit Spaß 
macht.
Wenn Du eine führende Rolle übernimmst, verlierst Du das in der Regel 
und es wird alles theoretisch. Manchen Leuten macht das dann mehr Spaß, 
aber ich für meinen Teil, bin eher der Praktiker.

Durch meine Erfolge habe ich mir ein gewisses Ansehen erarbeitet und 
sowohl Führungskräfte als auch Kollegen hören auf meine Meinung und 
bauen darauf auf. Das ist meines Erachtens viel mehr wert, als eine 
offizielle Führungskraft zu sein.

LG
Manuel

von Blitzknopp (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Entwickler schrieb:
>> Ich bin seit ca. 5 Jahren als Entwicklungsingenieur tätig
> Also grade mal angefangen. Noch nicht eine Steuerungsgeneration von
> Anfang bis Ende begeleitet und daraus gelernt.

>> und mache
>> meiner eigenen Einschätzung nach ganz gute Arbeit (vielleicht zu gut??).
> Meinst du, dass du dich "zu gut" einschätzt? Seis drum: dine eigene
> Einschätzung ist irrelevant. Relevant ist ein Vergleich mit anderen
> Entwicklern und die Einschätzung der Leute, die sowas einzuschätzen
> haben.
>
>> Ich habe Angst davor
> Ganz schlechte Voraussetzungen für eine Karriere.
>

>> Es scheint auch, dass die fachliche Kompetenz nahezu keine Rolle
>> spielt, sondern einzig das Auftreten und die Small-Talk-Skills bzw. das
>> vorangegangene Networking mit den richtigen Leuten im Konzern...
> Ich habe dazu im Beitrag "Re: Bin ich zu alt nach dem Studium"
> was geschrieben. Der Tenor: wenn du das erkannt hast, warum machst du es
> nicht genau so?
>

> Fazit: man muss nicht unbedingt Karriere machen, wenn man nicht das Zeug
> dazu hat oder es gar nicht will. Wenn man aber Karriere machen will,
> dann muss man ohne Angst das tun, was für eine Karriere nötig ist.
Spitz Ellenbogen ist das Geheimnis.

von Hans-Werner (Gast)


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ist ein freitagstroll und ihr seid alle drauf reingefallen lööööl

von pp (Gast)


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Hans-Werner schrieb:
> ist ein freitagstroll und ihr seid alle drauf reingefallen lööööl

sensationell - wie bist du bloß darauf gekommen?

von Dirk K. (knobikocher)


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Entwickler schrieb:
> Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Wer sich nicht anmeldet, wird nicht ernst genommen.

Mahlzeit!

von Clemens S. (zoggl)


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Mit 30 noch kein Teamleiter und kein eigenes Startup?!?
Tut mir Leid, aber damit schaffst du es karrieremäßig nur noch zur 
Hausfrau.

Schönen Freitag

Sg

von Dreck-Ableiter (Gast)


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Entwickler schrieb:
> allerdings gehöre ich mit 30 auch
> schön langsam zum alten Eisen

Soso, die SED/PDS/Linke-Propaganda-Abteilung hat das mikrocontroller.net 
Forum zur billigen Stimmungsmache (wieder-) entdeckt?!

von Supergast (Gast)


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Da sieht man wieder, für was dieses Forum hier auch bekannt ist.


Aber mal ernsthaft zur Frage zurück.

Die guten Stellen fliegen Dir nicht zu, es sei denn, Du bist AUCH bei 
den sogenannten "Soft Facts" sehr gut. Man muss Dich halt nicht nur als 
guter Entwickler kennen!

Für normal sterbliche bleibt nur der Weg, die FK zu informieren, daß man 
gerne "mehr Verantwortung" übernehmen möchte, und sich auf passende 
Stellen im Unternehmen zu bewerben.
Nach ca 6..9 Monaten fängt man an sich auch extern zu bewerben.

Klar?
Viel Erfolg!

von Shorty (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Ich habe mich zwar nicht aktiv darum bemüht,

Also bist du für den Job völlig untauglich. Bleib auf deiner Stelle und 
mach es dir gemütlich!

von Dreck-Ableiter (Gast)


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Supergast schrieb:

> Aber mal ernsthaft zur Frage zurück.
>
> Die guten Stellen fliegen Dir nicht zu, es sei denn, Du bist AUCH bei
> den sogenannten "Soft Facts" sehr gut.
> Für normal sterbliche bleibt nur der Weg, die FK zu informieren, daß man
> gerne "mehr Verantwortung" übernehmen möchte, und sich auf passende
> Stellen im Unternehmen zu bewerben.


Muhahahaha, du hattest doch einen enrsthafte Beitrag angekündigt ....

Also man qualifiziert sich nicht zur Menschenführung durch Arschkriechen 
oder interne Bewerbung. Es darf schon ein 'angeborenes' Talent dafür 
sein und natürlich professionelles Training (MBA-Abschluß, Erfahrung in 
Leitungsposition und sei es Truppführer bei der Feuerwehr oder beim 
Militär).

von Mittwochsfreitag (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Es
> scheint auch, dass die fachliche Kompetenz nahezu keine Rolle spielt,
> sondern einzig das Auftreten und die Small-Talk-Skills bzw. das
> vorangegangene Networking mit den richtigen Leuten im Konzern...

Das ist nicht sooo falsch, aber ein sehr überspitzter Blickwinkel.
Auf Führungs/Projektleitungebene gibt es aber, aus meiner Sicht, ein 
deutliche Verschiebung der "Skills" in Richtung Kommunikation, 
Networking und Darstellung. Ob das gut oder schlecht ist mag ich nicht 
beurteilen.
Aber das Leitungsgremium gibt halt gerne denen das Geld wo sie am 
ehesten glauben das mehr draus wird.
Das merkt man aber auch schon als Fachidiot wenn man frisches Equipment 
braucht und ein günstiges Peaktech statt Fluke bekommt. Oder wenns ums 
monetare geht und man seine Forderungen erfolglos verpackt, im Vergleich 
zum dynamischen Jüngling der zu den 10% noch eine Fachschulung für seine 
neue Zusatzaufgabe bekommt.

von Dreck-Ableiter (Gast)


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Mittwochsfreitag schrieb:
>> Es
>> scheint auch, dass die fachliche Kompetenz nahezu keine Rolle spielt,
>> sondern einzig das Auftreten und die Small-Talk-Skills bzw. das
>> vorangegangene Networking mit den richtigen Leuten im Konzern...
>
> Das ist nicht sooo falsch, aber ein sehr überspitzter Blickwinkel.
> Auf Führungs/Projektleitungebene gibt es aber, aus meiner Sicht, ein
> deutliche Verschiebung der "Skills" in Richtung Kommunikation,
> Networking und Darstellung.

Dann stehen in deinem 'Blickwinkel' eher die "falschen Führungskräfte", 
siehe auch Peter-Prinzip. Ja, die genannten drei Eigenschaften sind 
wichtig, entscheidend ist aber der Zweck für den sie eingesetzt werden. 
Eine gute Führungskraft muss auch ein guter "Ausbilder" sein. Daran 
scheitern viele "Pseudo-Führungskräfte". Die können halt gut 
kommunizieren, aber wenig erklären, kennen viele (networking) aber 
können keinen empfehlen der beoim konkreten Problem unterstützen kann. 
Und darstellen können sie am besten ihre eigenen Erfolge, aber keine 
konkreten Lösungsansätze für das aktuelle Problem.

Siehe auch: 
https://infographic.tv/wp-content/uploads/2019/02/Data-Chart-Successful-People-Unsuccessful-People-Infographic.jpg

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Mittwochsfreitag schrieb:
> Das merkt man aber auch schon als Fachidiot wenn man frisches Equipment
> braucht und ein günstiges Peaktech statt Fluke bekommt.

Gerade in großen Unternehmen sind sehr viele Werkzeuge standardisiert. 
Und irgendein Einkäufer, die niemals selbst mit dem Messgerät arbeiten 
muss, hat irgendwann festgestellt, dass Peaktech wesentlich billiger ist 
als Fluke.

Teilweise ist das sogar sinnvoll. Heutzutage muss nicht jeder 
Mitarbeiter etliche Stunden damit verbringen, z.B. optimale Komponenten 
für seinen PC zusammenzustellen, zumal anschließend jeder PC anders 
konfiguriert ist. Wenn es da also einen IT-Einkäufer gibt, der die 
allermeisten PC-Anforderungen mit drei Standardmodellen abdecken kann, 
ist das sehr gut. Doof wird die Angelegenheit aber dann, wenn es der 
Standard-PC nicht passt, aber trotzdem nicht abgewichen werden darf.

von Senior Buyer (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Doof wird die Angelegenheit aber dann, wenn es der
> Standard-PC nicht passt, aber trotzdem nicht abgewichen werden darf.

Es meint doch jeder Fachheinz immer, dass er gaanz spezielle Tools 
braucht. Faktisch sind das zu 99% nur die Spleens der Entwickler. 
Entwickeln tun die letztlich auch mit dem günstigen Standardkram, den 
der zentrale Einkauf festlegt. So what.

von Shorty (Gast)


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Mittwochsfreitag schrieb:
> Das merkt man aber auch schon als Fachidiot wenn man frisches Equipment
> braucht und ein günstiges Peaktech statt Fluke bekommt.

Dann weißt du aber auch, was deine Arbeit wert ist.

von René H. (mumpel)


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Entwickler schrieb:
> Allerdings wurde ich noch bei keiner einzigen strukturellen Veränderung
> in letzter Zeit z.B. als Teamleiter oder Projektleiter etc. in Betracht
> gezogen.

Mit dem Alter hat es nichts zu tun. Hast Du Dich ernsthaft selber 
bemüht? Oder wartest Du bis Dir jemand den Schuh hinterherträgt. Ein 
Kollege, jetzt 48, war 25 Jahre Fdl, und jetzt durch eigene Bemühungen 
"Bezirksleiter Betrieb". Solche Stellen bekommt man nicht nachgetragen 
und man wird dafür auch nicht vorgeschlagen. Man muss sich selber 
kümmern.

: Bearbeitet durch User
von Nils (Gast)


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Hans-Werner schrieb:
> ist vorbei. rip karriere. in ein paar jahren wirst du gekündigt und dein
> leben ist gelaufen

Korrekt. Danach abhängen am Hauptbahnhof. Drogenkarriere usw. Wir kennen 
das.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Senior Buyer schrieb:
> Es meint doch jeder Fachheinz immer, dass er gaanz spezielle Tools
> braucht. Faktisch sind das zu 99% nur die Spleens der Entwickler.
> Entwickeln tun die letztlich auch mit dem günstigen Standardkram, den
> der zentrale Einkauf festlegt. So what.

Ich kenne den ganz konkreten Fall, dass auch als Buildrechner für 
wirklich große FPGA-Designs (Kintex Ultrascale+) nur ein 
Standard-Notebook mit 16 GB RAM, nach langer Diskussion auf Antrag 
immerhin 32 GB, durch die IT-Abteilung bereitgestellt werden durfte. Das 
Teil pfiff sowohl bezüglich der Rechenleistung, RAM-Ausstattung und 
insbesondere auch der Entwärmung von Anfang an auf dem letzten Loch und 
war auch nicht aufrüstbar. Aber so waren eben die Konzernvorgaben.

von Nils (Gast)


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Manuel schrieb:
> Willst Du denn überhaupt Führungskraft werden?

Das ist letzendlich die Frage..

Ich war mal Führungskraft. Hat mir nicht gefallen.

Mir hat es als alter Entwickler überhaupt keinen Spaß gemacht. Ich 
musste mich nur noch mit Personalfragen und Zeitplänen 
auseinanderzusetzen.

von René H. (mumpel)


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Als Führungskraft sitzt man genau in der Mitte, zumindest bei uns. Da 
kommt das Gemecker von allen Seiten. ;-)

von Peter Pan (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Senior Buyer schrieb:
>
>> Es meint doch jeder Fachheinz immer, dass er gaanz spezielle Tools
>> braucht. Faktisch sind das zu 99% nur die Spleens der Entwickler.
>> Entwickeln tun die letztlich auch mit dem günstigen Standardkram, den
>> der zentrale Einkauf festlegt. So what.
>
> Ich kenne den ganz konkreten Fall, dass auch als Buildrechner für
> wirklich große FPGA-Designs (Kintex Ultrascale+) nur ein
> Standard-Notebook mit 16 GB RAM, nach langer Diskussion auf Antrag
> immerhin 32 GB, durch die IT-Abteilung bereitgestellt werden durfte. Das
> Teil pfiff sowohl bezüglich der Rechenleistung, RAM-Ausstattung und
> insbesondere auch der Entwärmung von Anfang an auf dem letzten Loch und
> war auch nicht aufrüstbar. Aber so waren eben die Konzernvorgaben.

Ich hatte die Debatte schon zu genüge bei Yocto Linux.

Sag deinem Chef 1500-2000€ Rechner beschleunigt den Build Prozess enorm, 
bei mir waren es 15 Minuten statt über 9 Stunden wenn der Rechner nicht 
abstürzte.

Wenn er bei dem Faktor dir nicht sofort die Kiste hinstellt (selbst wenn 
die Kiste 10000€ kosten würde) kannst direkt kündigen, alles 
verschwendete Nerven.

Ich habe in den Wartezeiten viel Doku gelesen und mich fortgebildet, hat 
mir eine gut bezahlte Stelle im Konzern beschert...

von Reinhard S. (rezz)


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René H. schrieb:
> Als Führungskraft sitzt man genau in der Mitte, zumindest bei uns. Da
> kommt das Gemecker von allen Seiten. ;-)

Klar, keiner wird vom Ing direkt zum obersten Chef befördert. Und dann 
mit den Knalltüten über einem und den Knalltüten unter einem einen 
Zwei-Fronten-Krieg zu führen ist sicher nicht entspannend. Und die 
Freiheiten, die man sich bis dato erarbeitet hat, sind dann auch erstmal 
futsch.

von Jonathan (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> René H. schrieb:
>> Als Führungskraft sitzt man genau in der Mitte, zumindest bei uns. Da
>> kommt das Gemecker von allen Seiten. ;-)
>
> Klar, keiner wird vom Ing direkt zum obersten Chef befördert. Und dann
> mit den Knalltüten über einem und den Knalltüten unter einem einen
> Zwei-Fronten-Krieg zu führen ist sicher nicht entspannend. Und die
> Freiheiten, die man sich bis dato erarbeitet hat, sind dann auch erstmal
> futsch.

Korrekt. Am Besten in den ÖD.

von René H. (mumpel)


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Reinhard S. schrieb:
> Klar, keiner wird vom Ing direkt zum obersten Chef befördert

Bei uns kann jeder Führungskraft werden der die Voraussetzungen erfüllt 
(Man muss mindestens 3 Stellwerkstypen beherrschen und 2 Jahre 
Fachwirt-Ausbildung erfolgreich absolvieren oder eine vergleichbare oder 
höhere Ausbildung).

von Senf D. (senfdazugeber)


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René H. schrieb:
> Bei uns kann jeder Führungskraft werden der die Voraussetzungen erfüllt

Also auch Bahnchef wie der Herr Lutz?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Peter Pan schrieb:
> Sag deinem Chef 1500-2000€ Rechner beschleunigt den Build Prozess enorm,
> bei mir waren es 15 Minuten statt über 9 Stunden wenn der Rechner nicht
> abstürzte.

Ich habe keinen Chef, sondern Kunden.

> Wenn er bei dem Faktor dir nicht sofort die Kiste hinstellt (selbst wenn
> die Kiste 10000€ kosten würde) kannst direkt kündigen, alles
> verschwendete Nerven.

In dem konkreten Fall konnte "der Chef", d.h. bis zum Standortleiter, 
nichts tun, da der IT-Hoflieferant seine strikten Vorgaben von der 
Konzernleitung an einem anderen Standort hatte.

Stattdessen überlegten wir nämlich, dass mein Unternehmen einen fetten 
Buildserver als "spezielles Messgerät" o.ä. hätte liefern können. 
Dummerweise hätte die Netzwerkeinbindung wieder über den vor Ort tätigen 
Turnschuhadministrator des o.a. IT-Hoflieferanten laufen müssen, der den 
Rechner natürlich als schnöden PC erkannt und nicht in "sein" Netz 
gelassen hätte. Konzerne eben.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7086348 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Nachtrag:

Bei einem anderen Kunden wiederum funktionierte ein ähnlicher Weg ganz 
hervorragend, d.h. der fette Buildserver für 
Embedded-Linux-Entwicklungsprojekte wurde zwar über deren eigenen 
IT-Einkauf beschafft, aber gleichzeitig mit erhobenem Finger darauf 
hingewiesen, dass es für Linux-Rechner keinerlei Support durch die 
IT-Abteilung gäbe, weil jegliche Nicht-Microsoft-Software eben 
Teufelszeug wäre. Das fand ich natürlich noch besser, da somit mein 
Unternehmen mit der Systemadministration beauftragt wurde.

von Homo Problemo (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> Ich bin seit ca. 5 Jahren als Entwicklungsingenieur tätig
> Also grade mal angefangen. Noch nicht eine Steuerungsgeneration von
> Anfang bis Ende begeleitet und daraus gelernt.

Tja, das ist auch nicht von Nöten, denn (Beispiel Bosch Renningen):

Herr T. machte da folgende Karriere:

16 Realschule, Ausbildung bei Bosch
19 Industrielektroniker
22 Teamleiter Montage
24 Duales Studium bei Bosch und HS Wüttemberg
26 "bätscheler off seienz"
27 Entwicklungsingenieur Elektronik
29 Teamleiter Elektronik (da "Führungserfahrung" und nutzlos zum 
Entwickeln)
32 Gruppenleiter
35 Abteilungsleiter

Hat jetzt einen 28-jährigen zum Teamleiter gemacht.

und warum machen die Karriere?

a) sie kennen die richtigen Leute
b) sie sind schon länger in der Firma
c) sie hinterlassen beim Aufstieg kein Loch
d) sie sind billig

Gerad Punkt d ist bei manchen Firmen enorm wichtig:

Da ist einer schnell aufgestiegen und hat gebuckelt, kennt den Laden und 
würde mit seinem Wissen woanders mehr bekommen, zieht aber die höhere 
Position vor, um Karriere zu machen.

Resultat:

Überall sitzen die Schnellaufsteiger und deckeln das Gehaltssystem. Wenn 
dann jemand mit 15 Jahren Fachkarriere kommt und wirklich was kann, dann 
ist der zu teuer, weil er ja nicht mehr verdienen darf als sein 
Vorgesetzter.

Wie löst man das Problem:

Man kündigt und sucht sich eine Firma, wo die Vorgesetzen was drauf 
haben und darauf angewiesen sind, dass die von ihnen umher-geführten 
auch was können müssen. Besonders gut sind die Firmen, die mit 
bacherlern auf die Nase gefallen sind.

Noch besser:

Man sucht sich eine Firma, die erst gar nicht solche asbachuralten 
Strukturen installiert hat und es nur einen Chef gibt.

von Shorty (Gast)


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Homo Problemo schrieb:
> Da ist einer schnell aufgestiegen und hat gebuckelt, kennt den Laden und
> würde mit seinem Wissen woanders mehr bekommen, zieht aber die höhere
> Position vor, um Karriere zu machen.

Als Gruppenleiter bist du erste Stufe AT und als AL die Zweite, was ist 
da billig?

von klausi (Gast)


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Werkzeug-Lacher schrieb im Beitrag #7086348:
> Werde ein Bohrprisma! Da kannst Du das Werkstück führen, ohne Kraft
> aufzuwenden.

Hab gehört Jobs auf Bohrinsel sind bei dem aktuellen Ölpreis wieder 
gefragt.
Durch Fachkräftemangel im Öl Engineering steigt man da ziemlich schnell 
zur Führungskraft auf und wird gleich zum Teamleiter auch von vielleicht 
nur 2 Untergebenen, die so einen Bohrjob machen können.

Quelle: ein Bekannter, lt. seinen Erzählungen gibt es auch relativ wenig 
Ausbildungen oder Studienrichtungen in dem Bereich (ev. Geologie?)

von Karl Käfer (Gast)


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Kioskman schrieb:
> Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Aber nicht jeder Schmied hat Glück. Auch das ist Teil der Wahrheit.

von Georg M. (g_m)


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Viele Menschen sind mit ihrem Stand / ihrer Position nicht ganz 
zufrieden.


Merlin: "...natürlich wäre ich gerne lieber ein Ritter..."

https://www.youtube.com/watch?v=4mSHkRlVODI

von Shorty (Gast)


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Georg M. schrieb:
> Merlin: "...natürlich wäre ich gerne lieber ein Ritter..."
>
> https://www.youtube.com/watch?v=4mSHkRlVODI

Warum sieht man sich so ein Sch.... freiwillig an und erinnert sich da 
auch noch dran?

von Manfred (Gast)


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Karl Käfer schrieb:
>> Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.
> Aber nicht jeder Schmied hat Glück.

Wer hier eine derartige Frage stellen muß, verbrennt sich am 
Schmiedefeuer die Pfoten oder haut sich mit dem Schmiedehammer die 
Finger platt.

Entwickler (Gast) taugt nicht zur Führung, Fragen anstatt 
Eigeninitiative disqualfiziert ihn.

Fachkompetenz, was ist das? Ich habe in meinem langjährigen Berufsleben 
tatsächlich ein paar wenige Fürungskräfte mit solidem Fachwissen erlebt, 
sehe die aber als Ausnahme.

von René H. (mumpel)


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Senf D. schrieb:
> Also auch Bahnchef wie der Herr Lutz?

Er ist keine Führungskraft. Er kann auch keine Führungskraft werden, 
weil ihm die erforderlichen Qualifikationen fehlen.

: Bearbeitet durch User
von Gerald M. (gerald_m17)


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Das wichtigste ist, dass du deiner Führungskraft sagst, dass du gerne 
mehr Verantwortung übernehmen würdest.
Wenn er dich als geeignet einschätzt, kommt das bei der nächsten 
Umstrukturierung.
So war es zumindest bei mir. War da zwar bereits 35 Jahre alt, aber auch 
erst 3 Jahre in der Firma.

von Gehaltvoller (Gast)


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Shorty schrieb:
> Als Gruppenleiter bist du erste Stufe AT
was aber noch nichts heißt, denn da gibt es nicht automatisch mehr Geld. 
Als erfahrener Entwickler in einer Fachposition kann man auchg AT sein 
und mit Zulagen mehr haben. Hatte ich bei Siemens. Da war der GL auch 
relativ jung und ist nur in der Position aufgestiegen und nicht im 
Gehalt. Mehr Geld gab es erst, als er mit dieser Erfahrung zu einer 
anderen FA gewechselt ist.

Beitrag #7087418 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Shorty (Gast)


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Gehaltvoller schrieb:
> Shorty schrieb:
>> Als Gruppenleiter bist du erste Stufe AT
> was aber noch nichts heißt, denn da gibt es nicht automatisch mehr Geld.

Du hast den Zusammenhang meines Posts verstanen? Oder willst du nur 
drauf hinweisen, dass es vereinzelt auch mal einen Fachreferenten mit AT 
geben kann?

Beitrag #7091478 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7091484 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7091486 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7091508 wurde von einem Moderator gelöscht.
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