Forum: HF, Funk und Felder MiniWhip oder MegaLoop MLA-30+ für Kurzwellenempfang auf dem Balkon


von SWL (Gast)


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Hallo
ich habe keine Möglichkeiten für aufwändige Antennen und langen Drähten, 
wegen komplizierten Nachbarn.

Da habe ich bei ebay 2 aktive Antennen gefunden.
1. MiniWhip
2. MegaLoop MLA-30+

Welche ist wohl für den Kurzwellenempfang auf dem Balkon im ersten 
Obergeschoss oder Notfalls auch im Wohnzimmer geeignet?
Als Empfänger will ich einen Sdrplay RSP1A benutzen.
Nachteilig bei der Loop wäre vielleicht die Richtabhängigkeit. Wobei das 
auch ein Vorteil sein kann um Störungen auszublenden.

von Peter (Gast)


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"Elektrische" Aktivantennen  wie die MiniWhips haben sich bei mir im 
Haus (Reihenhaussiedlung) bei Frequenzen bis etwa 30 MHz nicht bewährt, 
weil sie sehr viele Störungen aufnehmen. Trotz Erdung, 
Mantelwellensperre und galvanischer Trennung im Kabel. Im Garten 
aufgestellt ist das Signal/Rauschverhältnis besser, aber immer noch 
nicht befriedigend.

Magnetic loops liefern bei mir auch im Haus schon deutlich bessere 
Ergebnisse. Um ein wenig Radio zu hören reicht es alle Mal, bei 
schwierig zu empfangenden Sendern bleibt mir nur die Flucht aufs Land.

Peter

von Bennu (Gast)


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Ich schliesse mich Peter an.
Mini-Whips brauchen eine gute störungsfreie HF-Erde, das ist in einer 
Wohnung fast nicht zu realisieren.
Magnetic loops sind für eine solche Umgebung besser geeignet.

von Sonnig (Gast)


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Hat den großen Vorteil, dass sie abstimmbar ist.

von ZF (Gast)


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Mojn SWL,

ich schließe mich Peter und Bennu an. Die MiniWhip ist eine super 
Empfangsantenne, braucht aber gute und vor allem saubere Erde. Bei 
Pieter-Tjerk kannst Du ausführlich nachlesen warum: 
https://pa3fwm.nl/technotes/tn09d.html
Noch ein paar mehr Infos zum Prinzip: 
https://www.pa3fwm.nl/technotes/tn07.html
Gute Schaltung für Selbstbau, passende J-FETs und PNP Transistoren 
werden leider langsam schwierig zu kaufen: 
https://www.pa3fwm.nl/projects/miniwhip/

von Al Adin (Gast)


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Das Beste an der angeblich so guten MiniWhip ist der schlagkräftige, 
einprägsame Name.
Der Rest ist simpelste Technik aus den 70er Jahren mit der Hauptschwäche 
aller hochohmigen
Antennen, der hohen Empfindlichkeit für elektrische Nahfeldstörungen.

Auf dem Balkon ist nur eine Loop brauchbar, aber auch da muss man alle 
Möglichkeiten zur Stör-
unterdrückung  ausprobieren :
- gute Erdung oder komplett erdfrei mit Batterieversorgung
- Netzfilter für alle Phasen und Schutzleiter
- streng symmetrischer Aufbau und/oder Abschirmung
- abgestimmt oder Breitband
- Aufstellungsort und Ausrichtung
- Loopdurchmesser und Windungszahl
und noch manches mehr. Eine gute Darstellung der Probleme findet sich im 
Netz bei
Peter Simons PA0SIM
allerdings auf englisch, aber mit Übersetzungsprogrammen kann man sich 
sehr gut helfen.

von jay (Gast)


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SWL schrieb:
> Nachteilig bei der Loop wäre vielleicht die Richtabhängigkeit. Wobei das
> auch ein Vorteil sein kann um Störungen auszublenden.

richtungsabhängigkeit vor allem bis mittelwelle (einschließlich).

arbeitet die MegaLoop MLA-30+ abgestimmt oder unabgestimmt (muss bei 
frequenzwechsel ein drehko betätigt werden)?

von abc (Gast)


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jay schrieb:
> arbeitet die MegaLoop MLA-30+ abgestimmt oder unabgestimmt (muss bei
> frequenzwechsel ein drehko betätigt werden)?

Da gibt es keinen Dreko. Bei Frequenzwechsel muss nichts abgestimmt 
werden.

von eric (Gast)


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Während hier sekundäre Themen wie das "Sprachinventar
von Jugendlichen" bis in den Matsch breit getreten
werden, ist der nützliche Faden über eine brauchbare
Balkonantenne sanft entschlummert.
Dabei ist die Schwierigkeit, im heutigen Störnebel
ein verständliches Signal zu empfangen, wahrscheinlich
das Haupt-Hindernis für innerstädtischen Funkbetrieb.

Eine hochohmige Antenne wie die MW kann man auf dem
Balkon vergessen, auch mit noch so guter Erdung.
Lediglich Loopantennen wie die MegaLoop MLA-30 können
sich gegen den Ansturm elektrischer Nahfeldstörungen
halbwegs behaupten. Die MLA-30 bietet
- wetterfestes Gehäuse
- elektrisch symmetrischer Aufbau
- geringe Stromaufnahme
- niedriger Preis
Die Bewertungen im Netz sind überwiegend positiv mit
leichten Einschränkungen, die aber angesichts des
Preises akzeptabel sind. Vermutlich wird die MLA-30
künftig den bisherigen Platzhirschen deutlich den
Markt streitig machen.

Für Interessenten noch
Tip 1: Der mitgelieferte Loopdraht ist nicht zu empfehlen.
Stattdessen sollte man die Loop aus Koaxkabel fertigen,
Durchmesser mindestens 1 m. Billiges TV-Kabel reicht.
An den beiden Flügelschrauben des Gehäuses, wo der
Kabelschirm zwangsläufig endet, muss das Kabel gegen
Regenwasser gedichtet werden. Am oberen Punkt der
Schleife am Stützrohr muss der Schirm geerdet werden,
am besten über eine eigene direkte Erdleitung oder
notfalls über den Schirm des Kabels zum Empfänger.

Tip 2: Die meisten Störungen kommen aus dem 230V-Netz.
Das Beste ist Batterieversorgung des Empfangs-Systems
oder eine sorgfältige Verdrosselung der Netzleitung
oder/und ein streng symmetrischer, abgeschirmter
Aufbau der Loop.

von D.I.Y. (Gast)


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> - wetterfestes Gehäuse
> - elektrisch symmetrischer Aufbau
> - geringe Stromaufnahme
> - niedriger Preis

schafft man mit ein paar Metern Draht, als Loop aufgspannt
und seitlich eingespeist, selber auch.
In alten Antennenbüchern wird so etwas als "Oblong" bezeichnet.

Wer will, kann noch einen Matcher, also ein Pi-Filter mit
zwei abstimmbaren Kondensatoren und einer Spule dazwischen
in den Signalweg schalten.

von Heinz (Gast)


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D.I.Y. schrieb:
> schafft man mit ein paar Metern Draht, als Loop aufgspannt
> und seitlich eingespeist, selber auch.
> In alten Antennenbüchern wird so etwas als "Oblong" bezeichnet.

Ja wenn man viel Platz hat, kann man viel machen.

von Kilo S. (kilo_s)



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Bevorzugen würde ich die MLA, wenn's unbedingt käuflich sein muss.

Für fest am Shack montiert hab ich mir in Anlehnung an das "Screwdriver" 
Prinzip etwas gebaut.
(Bilder)

72 Windungen insgesamt, 36 Anzapfungen. Laut VNA mit Wanderleitung 
~96uH.

Immerhin von 6-7MHz bis 29MHz mit dem verwendeten Strahler ohne weitere 
Spulen benutzbar.

Beitrag #7110658 wurde von einem Moderator gelöscht.
von eric (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Für fest am Shack montiert hab ich mir in Anlehnung
> an das "Screwdriver" Prinzip etwas gebaut.

Was ist das? Eine Wunderantenne? Und ein Bild vom Tag der
öffentlichen Vorführung dahinter an der Wand?

UltraNigger schrieb im Beitrag #7110658:
> Taugt beides nix.

Hi Nigger! Vielleicht hast du recht, vielleicht unrecht.
Warum lässt du uns nicht an deiner Weisheit teilhaben?

von Ich (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Für fest am Shack montiert hab ich mir in Anlehnung an das "Screwdriver"
> Prinzip etwas gebaut.
> (Bilder)

Was machst du damit? CW oder WSPR?

von eric (Gast)


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Ich schrieb:
> "Screwdriver" Prinzip etwas gebaut.
>
> Was machst du damit? CW oder WSPR?

Ist das von der Antenne abhängig?

von Ich (Gast)


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eric schrieb:
> Ist das von der Antenne abhängig?

Ja! Mit WSPR geht auch was mit einem nassen Schnürsenkel als Antenne. 
Bei SSB aber eher nicht.

von Kilo S. (kilo_s)


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Ich schrieb:
> Was machst du damit?

Ist eine reine RX Antenne.
QRP würde Gehen, allerdings würde ich da jede Magnetic Loop vorziehen 
wenn ich aus der Wohnung heraus Betrieb machen müsste.

Die versorgt nach Bedarf den FiFi SDR. Mit passendem Strahler auch den 
NESDRSmart..

von Loop (Gast)


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SWL schrieb:

> Da habe ich bei ebay 2 aktive Antennen gefunden.

IMHO Plastikmüll. Hier war ein Loop-Selbstbau in Metallgehäuse in drei 
Stunden fertig. Mir wars wert. Kannst die obige Schaltung nehmen, Drehko 
ist überflüssig bei einem Superhet-Empfänger danach. Beim Detektor 
machts Sinn.

Ein Meter M4 Gewindestange (Bauhaus 80 cent) um einen 32cm Kochtopf 
gebogen und direkt mittels zwei M4 Gewindemuffen auf zwei 
Iso-Bananenstecker geschraubt, die dasselbe M4 Gewinde zur 
Kunstsoffhülse hatten - mechanisch ultrastabil und Ausgang an BNC.

Alles Kippfest verschraubt im Metall-Gehäuse AP- Würfel auf einer 
Aluplatte, darin eine 9V Batterie und ein rauscharmer FET-VV mit 
Koaxzuleitung zum Eingang eines Collins R392.

Erstaunlich guter und ruhiger Empfang mit sehr wenig Rauschen, jeder 
Stab- oder Drahtantenne überlegen.

von eric (Gast)


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Loop schrieb:
> IMHO Plastikmüll. Hier war ein Loop-Selbstbau in
> Metallgehäuse in drei Stunden fertig.

Was soll jemand mit Deinem Text wohl anfangen?
Rätsel raten oder was?

von Peter (Gast)


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Loop schrieb:

> darin eine 9V Batterie und ein rauscharmer FET-VV mit
> Koaxzuleitung

Was für ein Verstärker genau? FET klingt ja ein wenig nach hoher 
Eingangsimpedanz.

Peter

von Loop (Gast)


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eric schrieb:
> Loop schrieb:
>> IMHO Plastikmüll. Hier war ein Loop-Selbstbau in
>> Metallgehäuse in drei Stunden fertig.
>
> Was soll jemand mit Deinem Text wohl anfangen?

mir doch egal wer Dein ominöser "jemand" ist.
was "IMHO" bedeutet kannste selbst in der Suchmaschine nachgucken und 
falls Dir die Problematik des Plastikmülls unbekannt ist, ist Dir eh 
nicht mehr zu helfen. Mach doch was Du willst oder stänker weiter...

Peter schrieb:
> Was für ein Verstärker genau?

steht doch genau da:

Loop schrieb:
> Kannst die obige Schaltung nehmen

Nur für Dich:
Anstatt BF245 geht auch 256, 545, oder J310 oder 2N3819, eben was die 
Bastelkiste gerade hergibt. Der N-Ch JFET ist nicht kritisch, ein Balun 
brauchts auch nicht.

von Peter (Gast)


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Loop schrieb:

> Nur für Dich:
> Anstatt BF245 geht auch 256, 545, oder J310 oder 2N3819, eben was die
> Bastelkiste gerade hergibt. Der N-Ch JFET ist nicht kritisch, ein Balun
> brauchts auch nicht.

Danke.

Peter

von Willi (Gast)


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Also eigentlich müßte man die Leiterschleife niederohmig belasten, damit 
sie breitbandig wird. Das sehe ich bei dem JFET nicht so recht. Dem JFET 
fehlt ein Sourcewiderstand für einen definierten Arbeitspunkt, der eine 
beidseitige Aussteuerung gestattet.

von eric (Gast)


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Mein Einwand bezog sich nicht auf das Gesagte,
sondern auf das Nichtgesagte. Dein Text ist für den
Nachbauer ziemlich unbrauchbar.

Willi hat recht, der Verstärker taugt nichts. Der Fet
hat keinen definierten Arbeitspunkt und ist auch
überflüssig. Ein Bipolarer tut's genauso (schlecht),
weil immer noch zu hochohmig. Typische Bastlerschaltung.
Die einseitig gemeldete Loop ist zu störempfindlich,
usw. und so fort.

von eric (Gast)


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Sorry, blöde Autokorrektur:
Nicht “gemeldet“ sondern “geerdet“.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Willi schrieb:
> Also eigentlich müßte man die Leiterschleife niederohmig belasten, damit
> sie breitbandig wird. Das sehe ich bei dem JFET nicht so recht.

Das ist der Punkt wo der Hund das Wasser lässt!

So wie gezeigt, arbeitet die Loop nicht als Loop, sondern eher wie eine 
MiniWhip, ein Stück Draht mit hochohmiger Anpassung an einen 
Transimpedanzverstärker.

von lukas (Gast)


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Leider sieht man nicht, was in der  MLA-30+ drin ist. Es ist alles 
eingegossen. Man sieht nur einen runden umwickelten Ringkern und einen 
Poti.

von Robert M. (r0bm)


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lukas schrieb:
> Leider sieht man nicht, was in der  MLA-30+ drin ist. Es ist alles
> eingegossen. Man sieht nur einen runden umwickelten Ringkern und einen
> Poti.

Enthalten ist ein regelbarer NE592 Videoverstärker, mit viel zu 
hochohmigen Eingängen um die Schleife breitbandig betreiben zu können. 
Zusätzlich sind mehrpolige Tiefpässe an den Eingängen des Verstärkers 
vorgesehen, die weder an den Ein- noch an den Ausgängen passend 
abgeschlossen sind, was zu einem Amplitudengang mit einer sehr hohe 
Welligkeit führt.

Zumindest das Bias-Tee ist nicht vergossen. Der verbaute Schaltregler 
lässt sich leicht überbrücken um eine saubere 12V Spannungquelle 
anzuschließen.

von Willi (Gast)


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Wenn man eine Breitbandloop bauen möchte, ist es sicher zweckmäßig, 
einen Blick auf die Wellbrook ALA1530 und deren Innenleben zu werfen:
https://www.george-smart.co.uk/projects/wellgood-loop/wellgood-loop-history/

Ich habe mir damals eine Breitbandloop gebaut, mit einem 
Eingangsübertrager von Minicircuits, damit die Loop erdfrei symmetrisch 
arbeitet. Dahinter dann einen AD8009. Ist sicher kein Maßstab und 
bestimmt gibt es inzwischen besser geeignete OPV, aber evtl. 
überlegenswert.

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