Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Stator neu wickeln


von Dirk L. (garagenwirt)


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Moin, vorweg ich habe bereits mal vor langer Zeit den Anker vom Anlasser 
eines Aufsitzmähers neu gewickelt. War keine Meisterleistung, hat aber 
funktioniert.
Jetzt habe ich hier einen Kompressor bei dem die Statorwicklung 
Rauchzeichen gegeben hat. Der Motor hat die Bezeichnung MEX001-115-3001 
Typ 80/4 1,1Kw 1,5Hp Rpm 1450 Poles 4 Volt 230 Hz 50 Amp.6
Wenn jetzt jemand in seiner Restekiste dieses Modell vorrätig hätte wäre 
das super.
Ansonsten setze ich mich zur Zeit mit dem Gedanken auseinander den 
Stator selbst neu zu wickeln.
Ich habe das Teil noch nicht zerlegt, wichtig wäre mir z.B. wieviel 
Kupferlackdraht ich ca. benötigen würde. Wenn das bei den heutigen 
Preisen fast an den Neupreis des Motor kommt lohnt es sich eh nicht 
mehr.
Bin für jeden Hinweis zum Vorhaben dankbar

von Henry V. (Gast)


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Wie machst du denn das beim Wikeln mit den Wickelköpfen? Das Problem ist 
auch noch, dass so eine Wicklung danach in Harz getaucht werden muss. In 
der Regel ist ein Standardharz bis 150°C hitzestabil. Es gibt aber auch 
welche darunter und darüber.

Das Hauptproblem bei der ganzen Wicklungsthematik ist das Abführen der 
Wärme. Wenn sich die Wickelköpfe zu sehr erwärmen, dann kann der Motor 
kaputt gehen und z.B. ein Leiterschluss entstehen, wenn die 
Kupferdrahtisolierung schmilzt und sich dann zwei Leiter berühren.

Wie machst du das mit dem Sternpunkt? Willst du einen gemeinsamen 
Sternpunkt am Klemmbrett erzeugen oder verschaltest du ihn intern, so 
dass man keinen Zugriff drauf hat?

Wenn man mit einem Leistungsmessgerät den Motor im Stern vermessen will, 
dann kann es praktisch sein, den Sternpunkt zu haben. Ansonsten kann man 
sich aber auch einfach selber einen zweiten Sternpunkt bauen, z.B. durch 
drei gleichgroße Widerstände. Dann sollte so ein Motor aber symmetrisch 
belastet werden, ansonsten gibt es eine Sternpunktverschiebung.

Das sind alles Fragen über Fragen. Ich würde so ein Motor nicht selber 
wickeln.

von Dirk L. (garagenwirt)


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Ich will hier keinen neuen Motor entwerfen sondern einen verschmorten 
wieder so herrichten wie er mal war.
Also werden die Wicklungen wieder so reingeferkelt wie man sie raus 
popelt
Außerdem hört sich deine Sternpunktverschiebung nach 3~ an.
Ich rede von 1~ Motor

: Bearbeitet durch User
von Henry V. (Gast)


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Dirk L. schrieb:
> reingeferkelt

Dirk L. schrieb:
> raus popelt

Deine Ausdrucksweise ist sehr vulgär und ich werde nicht weiter dir 
helfen.

von Henry V. (Gast)


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Dirk L. schrieb:
> Außerdem hört sich deine Sternpunktverschiebung nach 3~ an.
> Ich rede von 1~ Motor

ach du kannst bis 3 zählen...

von Horst (Gast)


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Hier ein paar Tipps, wie man Wickelköpfe kühlen kann:

https://patents.google.com/patent/DE102012221325A1/de

von Olaf (Gast)


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> Das sind alles Fragen über Fragen. Ich würde so ein Motor nicht selber
> wickeln.

Scheint in China keine grosse Sache zu sein. Die Frau macht
das andauernd:

https://www.youtube.com/channel/UCNwBSVzAmfDaH2G04bA0jJQ/videos

Olaf

von Dirk L. (garagenwirt)


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Henry V. schrieb:

>
> Deine Ausdrucksweise ist sehr vulgär und ich werde nicht weiter dir
> helfen.

Lerne mal Satz Aufbau...
ich werde dir nicht weiter helfen
hört sich besser an
Oder bist du dieser kleine Gnom aus Obi- Wan Kenobi
Dann solltest du aber lieber "Möge die Macht mit dir sein" murmeln

von Manfred (Gast)


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Henry V. schrieb:
> Das Problem ist
> auch noch, dass so eine Wicklung danach in Harz getaucht werden muss.

Ich habe mal einen Motorrad-Lichtmaschinenwickel neu gemacht und (in der 
Firma) vakuumgetränkt. Der war nach überschaubarer Zeit wieder kaputt, 
die Ursache habe ich erst später erkannt: Der Kupferlackdraht war nicht 
beständig gegen das Lösungsmittel vom Tränklack.

von Henry V. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Der Kupferlackdraht war nicht
> beständig gegen das Lösungsmittel vom Tränklack.

Daran bist du selber schuld. Dann musst du einen Kupferlackdraht nehmen, 
der eben zu den Harzen passt. Du hättest als Alternative auch einfach 
einen lösemittelfreien Tränenlack nehmen können. Wenn man nicht weis, 
was man tut, sollte man es bleiben lassen. Den Tipp gebe ich aber nur 
dir, nicht dem Ersteller dieses Threads nach seinen vulgären und frechen 
Redensarten. Und mich dann auch noch dafür nieder machen. Er schein mit 
einem falschen Bein heute aufgestanden worden zu sein oder er war 
bekümmert, dass sein Horoskop nicht seinen Erwartungen entsprochen hat. 
Horoskope können die Wahrheit wiederspiegeln, je nachdem, wie man sie 
sich zurecht deutet. Man kann einen Berg hochsteigen, man kann aber auch 
- sofern vorhanden- mit einer Seilbahn hochfahren.

In Köln gibt es die Möglichkeit, mit einer Seilbahn über den Rhein zu 
fahren.

Bei der Benutzung eines Paternosters muss man am oberen und unteren Ende 
aussteigen. Beim Wechsel der Richtung werden die Kabinen 
zusammengequetscht. So entstehen auch Plattfische. Man wirft Fische in 
Paternoster, lässt sie hoch und runterfahren und dann sind sie beim 
Runterfahren platt. Es gibt zweidimensionale Welten.

In dieser gut gemachten Dokumentation sieht man, wie das mit der 2 
dimensionalen Welt ist:

https://www.youtube.com/watch?v=aqce8WiR85Q

Beitrag #7103457 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dirk L. (garagenwirt)


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Henry V. schrieb:

>
> Bei der Benutzung eines Paternosters muss man am oberen und unteren Ende
> aussteigen. Beim Wechsel der Richtung werden die Kabinen
> zusammengequetscht.
...und du möchtest ernsthaft Tipps zum Stator wickeln geben?
Ich werde es einfach machen und schauen was heraus kommt.
Gibt nur 2 Möglichkeiten: "Läuft" oder "Läuft nicht"
Aber mit Sicherheit keine Plattfische

von Manfred (Gast)


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Henry V. schrieb:
>> Der Kupferlackdraht war nicht
>> beständig gegen das Lösungsmittel vom Tränklack.
> Daran bist du selber schuld. Dann musst du einen Kupferlackdraht nehmen,
> der eben zu den Harzen passt.

Diese BelEErung hilft mir garnichts, weil ich es ja nun weiß.

Meine Erfahrung habe ich gepostet, damit andere Leute nicht in sie 
gleiche Falle laufen.

> Den Tipp gebe ich aber nur
> dir, nicht dem Ersteller dieses Threads nach seinen vulgären und frechen
> Redensarten. Und mich dann auch noch dafür nieder machen.

Dein Benehmen ist einfach nur peinlich und an der Sache vorbei.

von Peter R. (pnu)


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Opfere mal ein-zwei Abendstunden bei youtube und schau dir das 
Motorbewickeln aufmerksam an. Sieht ganz einfach aus  (ist ja youtube) 
und ist bei den Stundenlöhnen in Indien sogar machbar, wenn man genug 
Übung hat.
Aber auch dort lässt man bei 1kW-Motoren die Finger davon. Außerdem 
handelt es sich da um Motore, die schon alt sind und nicht aufs 
extremste eng ausgelegt sind. Da bestehen oft großzügige Toleranzen.

Dann überleg dir, was beim Wickeln notwendig ist: Einige Erfahrung und 
Übung. Und, man braucht viel,viel speziell zum Wickelobjekt passendes 
Material.

Normalerweise stellt man ja mit einem Wickelkörper lockere Spulen her, 
außerhalb des Stators, zum anschließenden "einträufeln". Hast du die 
passende Wickelform und den passenden Draht? Weißt Du beim Einkauf, 
welche Dicke, welche Isolation und welche Menge an Draht notwenig ist? 
Man kann den ja kaum innerhalb einer Wicklung anstückeln.
Die Nutenwandungen werden mit genau passenden Isolierstreifen belegt, 
damit beim Einlegen die Drähte nicht an den Blechkanten beschädigt 
werden.
Mit Bandagen wird dann der Wickelkopf gefestigt, auch da dürften die 
Stoffstreifen/Glasfaserstreifen nicht so einfach beschaffbar sein.

Eigentlich gibt es aber in der 1kW-Größe sog.Normmotore, die weitgehend 
gleiche Abmessungen haben.

Mit einem Foto und Maßen von Achsdurchmesser, Wellenhöhe usw. könnte man 
sich auf die Suche machen. sogar mit Hilfe dieses Forums.

von alter Hase (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Dann überleg dir, was beim Wickeln notwendig ist: Einige Erfahrung und
> Übung. Und, man braucht viel,viel speziell zum Wickelobjekt passendes
> Material.

Was für Material meinst du? Den Lackdraht?

Erfahrung ist ja nicht so viel notwendig, wie man in dem Video sieht, 
das scheint recht einfach zu sein. Ich verstehe nur nicht, warum die 
Ritzen mit Papier ausgelegt werden.

Peter R. schrieb:
> Mit Bandagen wird dann der Wickelkopf gefestigt

Was denn für Bandagen?

Beitrag #7105356 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter R. (pnu)


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alter Hase schrieb:
> Erfahrung ist ja nicht so viel notwendig, wie man in dem Video sieht,
> das scheint recht einfach zu sein.

Ja, beim Stricken von Pullovern, gar mit Strickmuster, sieht das auch 
ganz einfach aus. Aber hast Du das schon mal gemacht?

Schon beim Wickeln der Bündel auf der Wickelmaschine darf man nicht 
einfach kurbeln, da muss man Überschneidungen vermeiden. und 
gleichmäßigen Zug aufbringen,.
Ganz abgesehen, fürs Einträufeln der Drahtbündel braucht man viel Gefühl 
sonst hat man schnell Knicke in den Drähten oder bekommt nur einen Teil 
in die Nut.

Wie kommst Du an eine passende Wickelvorrichtung, was für eine Schnur 
brauchst zum Abbinden, Wieviele Windungen brauchen jeweils die 
Teilwicklungen..
In welchem Abständen (Zahl der Nuten) müssen die beiden Wicklungen 
gelegt werdem, wie werden die Wicklungsenden verbunden ...
Das Band, mit den die Wickelköpfe gefestigt werden, welches Material 
muss/darf das sein...
Alleine: Wie muss das Band um die Drahtbündel gewickelt werden? Wer 
früher Kabelbündel geknüpft hat, weiß dass das so gemacht werden muss, 
dass sich die Bandage nicht von selbst lockern kann.
Die Einlagen in die Nuten sind kein bloßes Papier, sie müssen das 
Einpressen der Drahtbündel aushalten und später auch die Wärme.

Früher gabs den Lehrberuf Motorenwickler und der war nicht umsonst 
notwendig.

von Peter R. (pnu)


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Ja, gerade wenn ein Meister am Werk ist, sollte man sich nicht in der 
Richtung täuschen dass es einfach sei.

von alter Hase (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Schon beim Wickeln der Bündel auf der Wickelmaschine darf man nicht
> einfach kurbeln, da muss man Überschneidungen vermeiden. und
> gleichmäßigen Zug aufbringen,.

Was sind denn in diesem Fall Überschneidungen? Vielleicht, wenn die 
einzelnen Litzen miteinander verdrillt sind?

von DANIEL D. (Gast)


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alter Hase schrieb:
> Was sind denn in diesem Fall Überschneidungen? Vielleicht, wenn die
> einzelnen Litzen miteinander verdrillt sind?

Die Drähte müssen alle perfekt nebeneinander sein, wenn sie sich kreuzen 
bzw überschneiden hat man unnötige Hohlräume, und die Wicklung wird viel 
zu groß und passt nicht mehr rein.

von Alex E. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Scheint in China keine grosse Sache zu sein. Die Frau macht
> das andauernd:
> https://www.youtube.com/channel/UCNwBSVzAmfDaH2G04bA0jJQ/videos

Gut gemacht: Mädchen, Mädchen, Mädchen - kann alles, bekommt alles auf 
und macht alles mit links. Da gehen selbst bei total verrotteten Motoren 
alle Schrauben problemlos auf und alles fällt problemlos auseinander. 
Wer mal so ein 1-stündiges Video (mit ausgiebigen Werbeunterbrechungen 
alle 2 Minuten) mit Sachverstand betrachtet, wird bald bemerken, dass 
das hübsche asiatischen Mädchen nicht wirklich weiß, was es da macht. 
Perfekt! INSZENIERT das Ganze, um den Rest der Welt zu veräppeln.

Da sieht man hinter dem auf ärmlich gemachten Mädchen (das hautenge 
Jäckchen sitzt aber wie angegossen) einen alten Bürostuhl mit 
aufgerissenem Bezug und zerfleddertem Schaumstoff - und plötzlich zückt 
das putzige Mädchen einen hydraulischen Abzieher. Solch ein Teil habe 
nicht mal ich in der Schublade liegen und ich habe sicher für 10.000 
Euro Werkzeuge liegen.

Das geschaute Video hatte bereits 5 Mio. Hits und ich zähle 62 solche 
Videos. Das auf ärmlich gemachte Mädchen erzielt mit der Youtube-Werbung 
sicher mehr Einnahmen, als mancher Ing. hier bei seinem IGM-Konzern.

von Olaf (Gast)


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> Wer mal so ein 1-stündiges Video (mit ausgiebigen Werbeunterbrechungen
> alle 2 Minuten) mit Sachverstand betrachtet, wird bald bemerken, dass

Du meinst es gibt bei Youtube immer noch Werbung? Haette ich
gar nicht gedacht, aber man bekommt da halt garnichts mehr
von mit heutzutage.

Olaf

von I like Chinese Work (Gast)


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Alex E. schrieb:
> Da gehen selbst bei total verrotteten Motoren
> alle Schrauben problemlos auf und alles fällt problemlos auseinander.

Wenn Du Dir mal mehrere Videos angeschaut hättest, wäre Dir aufgefallen 
dass das nicht so ist.

Alex E. schrieb:
> wird bald bemerken, dass
> das hübsche asiatischen Mädchen nicht wirklich weiß, was es da macht.

Na Hauptsache Du weißt was Du tust.

Alex E. schrieb:
> Perfekt! INSZENIERT das Ganze, um den Rest der Welt zu veräppeln.

Genau wie ein Großteil der Kommentare hier in diesem Forum!

Alex E. schrieb:
> und ich habe sicher für 10.000
> Euro Werkzeuge liegen.

Mit denen Du hoffentlich auch umgehen kannst!

Alex E. schrieb:
> Das auf ärmlich gemachte Mädchen erzielt mit der Youtube-Werbung
> sicher mehr Einnahmen, als mancher Ing. hier bei seinem IGM-Konzern.

So what! Spricht da etwa der Neid?
Na dann leg los! Mach bessere Youtube Videos mit mehr Klicks ;-)

von I like Chinese Work (Gast)


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Alex E. schrieb:
> und plötzlich zückt
> das putzige Mädchen einen hydraulischen Abzieher. Solch ein Teil habe
> nicht mal ich in der Schublade liegen

Na dann:
https://www.ebay.de/itm/352806841705?campid=5338731562&mkevt=1&mkcid=1&toolid=10050&customid=EAIaIQobChMI-qjz1aHG-AIVE49oCR1NrAUmEAQYCiABEgIZbvD_BwE&mkrid=707-53477-19255-0&_trkparms=ispr%3D1&amdata=enc%3A14lEapcA8Qj6wEQLYad6D9A84&gclid=EAIaIQobChMI-qjz1aHG-AIVE49oCR1NrAUmEAQYCiABEgIZbvD_BwE

Sicher made in China und irgendeiner hat das "putzige Mädchen" 
vermutlich gesponsert.

von Dirk L. (garagenwirt)


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Alex E. schrieb:

> und plötzlich zückt
> das putzige Mädchen einen hydraulischen Abzieher. Solch ein Teil habe
> nicht mal ich in der Schublade liegen und ich habe sicher für 10.000
> Euro Werkzeuge liegen.
>
China ist das komische Land wo es Straßenkehrer gibt, die in Lumpen 
gekleidet und mit ganz dünnen Gummistiefeln an den Füßen, den Schnee 
wegfegen und dann mit ihrem 5G Handy Vollzug melden

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hm, wie war das, war Motorenwickler nicht früher mal ein 
Ausbildungsberuf mit drei Jahren?

Ansonsten ist das wirklich schwerer als es aussieht, weiß ich aus 
eigener Erfahrung. Vor geschätzten 25..30 Jahren war ich für "echte 
Motoren" noch zu jung und musste mich mit Slotcar-Rennen begnügen. Aber 
wie das bei Ben immer so ist, in Sachen Leistung mußte es schon damals 
etwas mehr sein. Also nur im Kreis fahren ist langweilig, man muß mit 
etwas im Kreis fahren, was auf der Geraden auch fast 100km/h schafft. 
Genau weiß ich es nicht mehr, dafür bin ich zu lange raus, aber die 
Dinger wogen fast nichts, hatten 200..250W Leistung an 12..14V und 
brauchten trotz sehr weichen Reifen noch auf die Strecke gesprühten 
Klebstoff, um die Kraft auf die Bahn zu bringen, in etwa vergleichbar 
mit der amerikanischen GP12-Klasse. Das geht in Sachen Platzbedarf und 
Leistungsfähigkeit weit über die heimische Carrera-Bahn hinaus.

Jedenfalls kriegt man da auch den einen oder anderen Motor mal kaputt, 
vor allem wenn man die langsameren Motoren der Standard-Klassen auf den 
langen Strecken fährt. Die dann langen Vollgas-Anteile und 14 anstatt 
12V mögen die nicht besonders. (In den schnelleren Klassen ist's nur 
einmal Vollgas antippen, dann sind aus dem Stand 15 Meter Gerade weg.) 
So einen durchgebrannten Standard-Motor habe ich mir von einem 
Vereinskollegen gegriffen und wollte probieren, den neu zu wickeln. 
Eigentlich war mir damals schon klar, daß ich das wegen Auswuchten und 
den hohen Drehzahlen wohl nicht hinkriegen werden, daß der nochmal auf 
der Bahn läuft - aber ich dachte wenigstens so, daß er wieder dreht, 
könnte man schaffen. Also den Motor zerlegt, unter Mitzählen 
abgewickelt, neuen CuL-Draht gab's aus einem alten Relais glaube ich, 
neu gewickelt, Kollektor wieder dran, alles verklebt. Kollektor basteln 
konnte ich damals richtig gut, in den schnelleren Klassen braucht man 
regelmäßig neue Kohlen und Kollektoren, weil die nach 2..3mal abdrehen 
und neu einlaufen lassen zu klein werden... man lernt, mit bloßen Auge 
einen guten Anker anhand der Stellung des Kollektor-Spalts zu den 
magnetischen Polen zu erkennen und Kollektor verdrehen für mehr Speed 
war eine sehr beliebte Modifikation. Also es ist sehr unwahrscheinlich, 
daß ich dabei einen Fehler gemacht habe.

Das Ergebnis sah gar nicht so schlecht aus, nicht so schön eng gewickelt 
wie im Original, aber auch nicht völlig kreuz und quer. Also voller 
Stolz im Verein ausprobiert... und den Stolz schnell wieder eingepackt. 
Das Ding drehte zwar, aber genoss sportliche 30A im Leerlauf (normal 
wären so 3..5A maximal gewesen) und nach entsprechend wenigen Sekunden 
im Ist-mir-jetzt-scheißegal-Modus war's dann unter imposanter 
Rauchentwicklung mit einem kurzen Feuerwerk auch wieder vorbei.

Es blieb mein einziger Motor-Neuwickel-Versuch.

von Timo N. (tnn85)


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Hallo,

beschäftige mich ja in einem Nachbarthread

Beitrag "Kondensatormotor Drehzahl"

ebenfalls mit der Thematik.

Bei mir ist jedoch die Leistung + erforderlicher Wickeldraht vermutlich 
viel geringer und selbst für die Erfahrung einen Versuch wert. Ich finde 
die Erfahrung  (wenn man Lust darauf hat) sollte man auf jeden Fall mal 
machen. Man lernt dabei auch viel über den Aufbau/Wickeltechnik.

@Ben: 30A deutet ja dann auf einen Wicklungsschluss hin, oder? Was 
denkst du was das Problem war? Papierisolation verrutscht und 
Drahtisolation aufgerissen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das war kein 230/400V Motor, sondern in etwa sowas wie auf dem Video 
hier:
https://www.youtube.com/watch?v=4NNJ0TmAPGY

Wobei... das in dem Video ist schon etwas heißer als der Motor, den ich 
versucht habe, neu zu wickeln. Könnte 'nen Challenger-Anker sein, die 
lagen zwischen den Standard-Klasse und der GP12. Und fahren kann man das 
Ding im Video so nicht mehr, die Achse ist verbogen.

Edit:
Schade, über die GP12 findet man gar keine Videos mehr, auf denen 
rüberkommt wieviel Bumms so ein kleines Motörchen haben kann. Das Hobby 
ist wohl einfach zu alt bzw. von den Carrera-Schleichern und 
Scale-Bauten geplättet worden, die nicht allein auf Topspeed fahren.

Und nochmal Edit:
Ich weiß nicht wieso der Motor nicht mehr funktioniert hat. Vermutlich 
müssen die Drähte enger beieinander liegen, als ich es hinbekommen habe. 
Kann sein, daß die magnetische Kopplung einfach zu mies für den kleinen 
Motor mit so hoher Leistungsdichte war. Und es war noch nicht mal ein 
GP12-Anker. Wie gesagt, ich weiß es nicht, ich habe auch nie probiert, 
den Fehler zu finden.

: Bearbeitet durch User
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