Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Generierung -5V


von Arne S. (Gast)


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Hallo zusammen,

ich müsste an einem ATX Netzteil -5V zur Verfügung stellen. Seit ATX 1.0 
scheinen -5V nicht mehr verpfichtend zu sein. Das zu ersetzende 
AT-Netzteil liefert -5V (400mA) und -12V (300mA). Das ATX Netzteil 
liefert auf der -12V Schiene max. 300mA. Dies schließt einen 
zuverlässigen Betrieb mit 7905 aus, da der -5V Zweig durchaus 200-300mA 
ziehen kann.
Daher kam ich auf die Idee einen +5V AC/DC Converter wie im Bild zu 
verschalten, d.h. Uout+ mit GND des ATX-PSU kurzzuschließen. Dann sollte 
Uout- doch auf -5V liegen? Korrekt oder "falscher Fehler"?

Gruß, Arne

: Verschoben durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Arne S. schrieb:

> Daher kam ich auf die Idee einen +5V AC/DC Converter wie im Bild zu
> verschalten, d.h. Uout+ mit GND des ATX-PSU kurzzuschließen. Dann sollte
> Uout- doch auf -5V liegen? Korrekt oder "falscher Fehler"?

Ich sehe da kein Problem. Und vermutlich ist das auch die mit
Abstand billigste Lösung.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ein isolierender 5V->5V DC/DC Wandler wäre eine weitere Möglichkeit.

von Achim M. (minifloat)


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Harald W. schrieb:
> vermutlich ist das auch die mit
> Abstand billigste Lösung.

Wie wäre es die -5V mit einem Inverswandler aus den +12V oder +5V zu 
generieren? Damit musst du nicht an den ~230V herummachen und dich 
obendrein nicht um Synchronisierung bzgl. Ein-/Ausschalten kümmern.

mfg mf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas B. schrieb:
> Ein isolierender 5V->5V DC/DC Wandler wäre eine weitere Möglichkeit.
Man kann das auch mit fast jedem nicht isolierenden positiven Stepdown 
z.B. aus den +12V machen. Dort habe ich das mal aufgemalt und weiter 
unten noch Fotos eines realen Aufbaus gepostet:
Beitrag "Re: IC für -5V Generierung gesucht (min. 120mA)"

EDIT: Hoppala, Zweiter... ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Arne S. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Ich sehe da kein Problem. Und vermutlich ist das auch die mit
> Abstand billigste Lösung.

Danke!

Andreas B. schrieb:
> Ein isolierender 5V->5V DC/DC Wandler wäre eine weitere Möglichkeit.
Sicher, aber bei mehreren 100mA auch wesentlich teurer (ergab zumindest 
meine kurze Recherche).
Ein RS3-1205D (+/-5V Uout @ 300mA) kostet bei Reichelt > 20€. Habe kein 
neg.Voltage-only DC/DC Wandler gefunden und die +5V brauche ich ja nicht 
vom Wandler.
Ein 1A AC/DC Wandler bei Ali < 5€

von Karl B. (gustav)


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Wenn PE-Verbindungen keine Probleme bereiten, dann...
Meistens ist Output-Common an Minus und an PE.
Drehst Du's am "neuen" Wandler um, dann hast Du einen Kurzschluss.

Andreas B. schrieb:
> Ein isolierender 5V->5V DC/DC Wandler wäre eine weitere Möglichkeit.

Könnte evtl. Probleme mit der notwendigen Entstörbauteilebeschaltung 
geben.

ciao
gustav

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Arne S. schrieb:
> Ein 1A AC/DC Wandler bei Ali < 5€
Mit jedem Prüfzeichen, dass du dir wünschen kannst. Und mit wirklich 
stabil geregelter Spannung. Und sicher genauso belastbar, wie das "1A" 
angibt...

Karl B. schrieb:
> Wenn PE-Verbindungen keine Probleme bereiten, dann...
> Meistens ist Output-Common an Minus
Hast du ein paar Beispiele? Bei den SNT verschiedener Hersteller, die 
ich hier habe, ist das nicht der Fall. Bei keinem.

: Bearbeitet durch Moderator
von Karl B. (gustav)


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Hab gerade mal das alte hier rumfliegende MS-TECH ATX Power Supply V.2.3 
angeschaut.
(Hat zwar APFC.) Als einzige Minusspannung -12V.
Aber wozu zweimal +5V?
Einmal 36A
und einmal
2,5A
Hätte man da nicht einen Negativwandler-IC reinsetzen,
oder nur die Dioden umpolen können?

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Arne S. schrieb:
> Korrekt oder "falscher Fehler"?

Na ja, geht mit SELV liefernden Netzteilen wie HLK PM01 schon, aber:

Das ATX Netzteil hat einen Schalter und schaltet elektronisch von 
Standby auf Betrieb.

Davon bekommt dein parallel geschaltetes Hilfsnetzteil nichts mit, es 
liefert dauernd -5V.

Wenn du es durch Eingriff ins ATX Netzteil hinter den Netzschalter (und 
tunlichst gleich Netzfilter, Sicherung und VDR aber vor Gleichrichter 
und PFC und Siebelko) setzt, ist es wenigstens aus wenn der Schalter aus 
ist aber im Standby immer noch an.

Besser wäre ein 5V/5V DC/DC Wandler, der ist aus wenn das Netzteil keine 
5V liefert.

https://www.reichelt.de/nl/de/dc-dc-wandler-2-w-5-v-sil-4-2s4e-0505s1u-p242922.html

Direkter wäre ein Spannungsinvertierer
https://de.aliexpress.com/item/32804421546.html

warum der aber nur 50-100mA schaffen soll, weiss ich nicht, der MC34063 
müsste für mehr taugen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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von Harald W. (wilhelms)


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Arne S. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich müsste an einem ATX Netzteil -5V zur Verfügung stellen. Seit ATX 1.0
> scheinen -5V nicht mehr verpfichtend zu sein. Das zu ersetzende
> AT-Netzteil liefert -5V (400mA) und -12V (300mA). Das ATX Netzteil
> liefert auf der -12V Schiene max. 300mA. Dies schließt einen
> zuverlässigen Betrieb mit 7905 aus, da der -5V Zweig durchaus 200-300mA
> ziehen kann.
> Daher kam ich auf die Idee einen +5V AC/DC Converter wie im Bild zu
> verschalten, d.h. Uout+ mit GND des ATX-PSU kurzzuschließen. Dann sollte
> Uout- doch auf -5V liegen? Korrekt oder "falscher Fehler"?
>
> Gruß, Arne

Alle die hier vorgestellten Lösungen, die die -5V aus der DC-Seite
des Netzteils generieren sind vermutlich genausogut wie die 230V/5V
Lösung, aber seit 5VDC "in Mode" gekommen ist, dürften solche Netz-
teile bei gleicher Brauchbarkeit am billigsten sein.

von Arne S. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Das ATX Netzteil hat einen Schalter und schaltet elektronisch von
> Standby auf Betrieb.
OK, Zusatzinfo: die ATX-PSU Platine wird in das AT-Netzteilgehäuse 
eingebaut wg. Formfaktor, Befestigung etc. d.h. der Netzteilschalter mit 
Netzfilter bleibt erhalten. Wegen Sicherung muss ich mal sehen, wo die 
sitzt. Aber vermutlich sitzt die auf der PSU Platine.

> Wenn du es durch Eingriff ins ATX Netzteil hinter den Netzschalter (und
> tunlichst gleich Netzfilter, Sicherung und VDR aber vor Gleichrichter
> und PFC und Siebelko) setzt, ist es wenigstens aus wenn der Schalter aus
> ist aber im Standby immer noch an.
So ist der Plan.
Standby gibt es wg. Netzschalter nicht.

von Karl B. (gustav)


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Arne S. schrieb:
> Standby gibt es wg. Netzschalter nicht.

Überlegung: Standby vom PC.
Der Netzschalter hinten wird ja beim Runterfahren des OS nicht betätigt.
Das sehe ich daran, dass am Modem immer noch die Netzwerk-LED an ist.
Erst wenn ich den Netz-Schalter betätige, geht's aus.
PC Start über Taster an der Front. (Bei eingeschalteten Netz)
Beim alten PC war der "Netzschalter" tatsächlich ein Netzschalter, der 
die Netzzuleitung unterbrach vorne.

ciao
gustav

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von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Da sowieso schon minus 12V vorhanden sind, genügt evtl. auch einfach nur 
ein negativer Festspannungsregler 7905.

von übersehen? (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Da sowieso schon minus 12V vorhanden sind, genügt evtl. auch einfach nur
> ein negativer Festspannungsregler 7905.

Arne S. schrieb:
> Das ATX Netzteil liefert auf der -12V Schiene max. 300mA. Dies schließt
> einen zuverlässigen Betrieb mit 7905 aus, da der -5V Zweig durchaus
> 200-300mA ziehen kann.

von Christian E. (cerker)


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> Wie wäre es die -5V mit einem Inverswandler aus den +12V oder +5V zu
> generieren? Damit musst du nicht an den ~230V herummachen und dich
> obendrein nicht um Synchronisierung bzgl. Ein-/Ausschalten kümmern.
>
> mfg mf

Wenn das für "Retrocomputing" sein soll .. bitte beachten, einige ICs, 
welche die -5V benötigen, verlangen (teilweise direkt, teilweise über 
die Max Ratings) dass diese als erstes anliegen und als letztes 
abfallen, oder zumindest gleichzeitig hochkommen.

Bei den Trafonetzteilen ganz am Anfang ist das ganz von selbst passiert 
aufgrund der geringen Last auf dieser Schiene, beim SNT muss man 
aufpassen, ein Wandler aus den positiven Schienen ist problematisch.

Gruß,
Christian

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Eine 5V Wandwarze kostet bei Pollin 1€, ein nacktes 5V Schaltnetzteil 
liegt sogar noch darunter. Das mit einem Solid state Relais, oder von 
mir aus auch einem mech. Relais geschaltet, und du hast eine weitere 
Möglichkeit. Das SSR steuerst du von den pos. 5V vom PC-Netzteil an 
(rote Leitung)
5V vom kleinen Netzteil kommen an Masse (sw) und Masse des kleinen 
Netzteils sind deine -5V ;-)

von michael_ (Gast)


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Welche Belastung brauchst du wirklich bei -5V?

Reparier das alte NT.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Jeder Step-Down kann aus positiver negative Spannung machen.

Dazu muss einfach nur alles, was sonst an Masse sitzt, Ausgang werden 
und der ursprüngliche Ausgang geht an Masse.

Bsp. Step Down von +12V auf +5V.
Hat 'seine' Masse auf -5V, Ausgang 0V (5V über 'seiner' Masse) und 17V 
Eingangsspannung gegenüber 'seiner' Masse.

Allerdings muss die Spannung besser gefiltert werden, da der Strom durch 
die Spule nicht auch ständig (wie bei normalem Betrieb) durch den 
Verbraucher fließt.


Gruß
Jobst

von Achim M. (minifloat)


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Jobst M. schrieb:
> Jeder Step-Down kann aus positiver negative Spannung machen.

Ahja, da war was. Im Anhang ein Ausschnitt aus dem LM2576-Datenblatt. 
Sieht so aus, als würde das mit einem dieser blauen LM25xx-Module gehen, 
z.B. 
https://www.amazon.de/AZDelivery-LM2596S-Netzteil-Adapter-Arduino/dp/B07DP3JX2X/

Jobst M. schrieb:
> Allerdings muss die Spannung besser gefiltert werden, [...]

So ein blaues LM25xx-Modul ist eh hoffnungslos überdimensioniert. 
Vielleicht also gar nicht nötig?

mfg mf

von Hp M. (nachtmix)


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Arne S. schrieb:
> Dies schließt einen
> zuverlässigen Betrieb mit 7905 aus, da der -5V Zweig durchaus 200-300mA
> ziehen kann.

Warum denn nur?
Die -12V wurden doch nur für die RS-232 Treiber benötigt, und auf dem 
Mainboard gab es m.W. keine veralteten Bauteile mehr, welche noch nahezu 
stromlose -5V brauchten.

von Hp M. (nachtmix)


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Christian E. schrieb:
> bitte beachten, einige ICs,
> welche die -5V benötigen, verlangen (teilweise direkt, teilweise über
> die Max Ratings) dass diese als erstes anliegen und als letztes
> abfallen, oder zumindest gleichzeitig hochkommen

Dabei denkst du wohl an frühe DRAMs z.B. 4116 und EPROMs wie 2708.
Die waren aber zu Zeiten des AT fast schon ausgestorben und wurden auch 
m.W. auch auf Steckkarten nicht mehr verwendet.

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