Forum: Haus & Smart Home Notstrom Transferschalter selbst bauen


von Janvi (Gast)


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Möchte mir einen automatischen Transferschalter vorzugsweise mit 2 
Schützen selbst bauen. Bei Netzausfall soll dieser das Hausnetz auf 
einen Wechselrichter umschalten ohne daß dieser ins Netz zurückspeist. 
Soweit ich weis, macht das der Victron Multiplus II auch mit Schützen 
unter 20mS was i.d.R. für EDV mit Schaltnetzteilen  und auch für alle 
anderen durchschnittlichen Verbraucher ausreichend sein dürfte. Es gibt 
hier einen seriös erscheinenden Hersteller der so etwas mit Thyristoren 
in 3mS macht:

https://www.piller.com/de-DE/95/apotrans-statische-transferschalter-von-25-a-bis-zu-1600-a

Die chinesischen Teile machen mir für  einen Netzeinsatz aber einen 
wenig vertrauensvollen Eindruck so daß ich da eigentlich kein Geld dafür 
ausgeben möchte:

https://www.amazon.de/Automatischer-Notstromschalter-Ersatzstromschalter-Steuerung-Stromversorgung/dp/B07SR7FZ1W/ref=sr_1_2


Es gibt auch fertige Schalter bei welchen nicht klar wird, ob die 
überhaupt automatisch umschaltet und in welcher Zeit:

https://www.amazon.de/Buachois-Transferschalter-3-Phasen-4-Draht-Unterbrechungsfreie-Leistungssteuerung-Sicherungsautomat/dp/B098DW9NXR/ref=sr_1_5

https://www.amazon.de/%C3%9Cbertragungsschalter-Automatischer-Doppelter-Unterbrechungsfreier-Controller/dp/B094RB8R32/ref=sr_1_1_sspa


https://www.amazon.de/DiLiBee-Transferschalter-Automatischer-Umschalter-Schutzschalter/dp/B09TKG397H/ref=sr_1_2_sspa

Seriöse Produkte schalten definitiv nicht automatisch und müssen von 
Hand betätigt werden.:

https://www.amazon.de/Kraus-Naimer-Umschalter-Schnappbefestigung-Lastschalter/dp/B09VLK4Z7N/ref=sr_1_1

Von Conrad gibts noch so ein Teil, bei dessen Printrelais ich wegen den 
Anlaufströmen aber nicht mal einen 200 Watt Kompressorkühlschrank 
anklemmen  möchte:

https://www.amazon.de/IVT-Innovative-Versorgungstechnik-Umschaltstation-US-12/dp/B003WV91S6/ref=sr_1_1

Hat jemand Erfahrung bzw. schon etwas Revers Engineering von einem der 
obenstehenden Teile oder ählichen gemacht. Gibt es Hinweise auf 
(bezahlbare) seriöse Produkte wo ein vernünftiges Datenblatt online ist 
?

von Gerald K. (geku)


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Unter 20mS würde bedeuten, dass man den Netzausfall innerhalb einer 
Netzperiode erkennen muss.

von J. V. (janvi)


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Ja, so schnell sind auch Relais und Schütze (ab 10mS) Ausfall wäre schon 
bei einer 10mS Halbwelle klar diagnostizierbar.  Hier noch der Link auf 
ein halbwegs seriöse Produkt:
https://www.victronenergy.de/upload/documents/Manual-Transfer-Switch-EN.pdf
Der verwendete Schraak Schütz hat noch nicht mal Frühöffner und 
Spätschliesser, es wird also einfach nur so mal umgeschaltet. Die 
Entscheidung zum Schalten kann er offensichtlich nicht selbst machen (?)

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)


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J. V. schrieb:
> Der verwendete Schraak Schütz

Ich nehme an es ist ein Schütz von SCHRACK gemeint.

von Thomas V. (tomv)


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20mS (milli Siemens) entsprechen 20kOhm.
Diesen Widerstand würde ich bei einem Schalter nicht erwarten =;-)

von Gerald K. (geku)


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Thomas V. schrieb:
> 20mS (milli Siemens) entsprechen 20kOhm.
> Diesen Widerstand würde ich bei einem Schalter nicht erwarten =;-)

Danke, es waren natürlich 20ms gemeint.

Beitrag #7122614 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mario M. (thelonging)


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Thomas V. schrieb:
> 20mS (milli Siemens) entsprechen 20kOhm.

Wenn man Klugscheißen will, sollte wenigstens die Rechnung stimmen.

von Leuchtobst (Gast)


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Frueher™ haette man ohne viel Federlesen einen Paketschalter
wahlweise mit Knebel oder fuer den besonderen theatralischen
Effekt mit einem Hebel, bestellt, eingebaut und sich gefreut.

Und keiner haette es gemerkt.

Ein Schuetz neigt zu einem gewissen Brummton der manche
beim Schlaf stoert und auch Energie verbraucht.
Aber so ein Paketschalter ist eine solide Sache.

von Nils (Gast)


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Also wegen der Geschwindigkeit musst du dir echt keine sorgen machen. 
Ich habe Mechanische mit Motor. Eigentlich aus 2 Sicherungsautomaten mit 
etwas Mechanik verbunden. Erst schaltet der erste Automat aus und kurz 
darauf der andere wieder an. Man sieht das Licht flackern aber Geräte 
wie Pcs reagieren nicht darauf und alles läuft normal weiter.
https://de.aliexpress.com/item/32985783231.html

von J. V. (janvi)


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Das ist also ein motorbetriebener mechanischer Schalter den man auch von 
Hand bedienen kann (?).  Es hat wohl einen Grund daß die Teile alle aus 
China kommen und es sowas in der EU nicht gibt ?

Hast du die Schaltlücke mal auf dem Oszi angeschaut ?
Es scheint ja das ziemlich ähnliche Teil wie der hier:

https://www.amazon.de/DiLiBee-Transferschalter-Automatischer-Umschalter-Schutzschalter/dp/B09TKG397H/ref=sr_1_2_sspa

Die Preise wundern mich im Vergleich zu Schützen sehr. Für eine 
vernünftige Funktion muß da doch jede Menge Silber drin sein damit es 
bei 100 Amp nicht zu heiss wird.

: Bearbeitet durch User
von J. V. (janvi)


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Man kann sich mit den chinesischen Schaltern offensichtlich jede Menge 
Geld sparen indem man sie nicht bestellt:

https://www.youtube.com/watch?v=D_epV1m31vo

Alternativen zum Selbstbau stehen natürlich noch immer aus

von Nils (Gast)


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Das Video zeigt offensichtlich eine etwas andere Version als die die ich 
habe.
Meine haben auf jeder Seite L und N und damit wird der Motor versorgt. 
Dazu hat man Glas Sicherungen im Kabel eingebaut. Mechanisch sind meine 
ähnlich allerdings ist es nicht möglich beide einzuschalten. Beide aus 
dagegen ist möglich. Es sind Sicherungsschalter. Wenn die Auslösen muss 
man den Hebel einmal ganz auf die aus Position lassen und kann ihn erst 
dann wieder hoch drücken.
Dadurch das das Sicherungsschalter sind welche auch sonst für Netz 
verwendet werden traue ich dem Ding mehr als hätten sie da irgendwelche 
diy Kontakte verbaut.
Das Sicherungsschalter eine begrenze Anzahl schaltcyklen haben dürfte 
stimmen. Aber diese Schalter schaltet man auch nicht täglich um.

Wenn es eine Bessere Möglichkeit für kleines Budget geben würde wäre ich 
dabei.

von Thomas R. (thomasr)


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Und der Ersatzstrom WR ist inseltauglich und dreiphasig?

So etwas wird ansonsten gern im Photovoltaikforum diskutiert.

von J. V. (janvi)


Angehängte Dateien:

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ja, ich habe Victron Multiplus II an den Gabelstaplern welche 
überbrücken bis der Notstromdiesel angelaufen ist. Solange werden die 
großen Lasten (mit einem großen) Schütz abgeschaltet. Es verbleiben 
vielleicht noch maximal 3x5KVA an "normaler" Last, aber dann soll auf 
Diesel umgeschaltet werden.

Im PV Forum sind mir zuviele Nichtelektriker und hier gibts auch viel 
netteres unsachliches Gefrozel von echten und kopierten Mawins die 
tatsächlich auch mal was wissen.

@Nils: Kleineres Budget dürfte wohl kaum möglich sein. Ein SLS Schalter 
mit 100 Amp. kostet bereits rund 250 Euro und die Chinesen verkaufen 
zwei Stück inklusiv Motorantrieb um die Hälfte. Vermutlich schmeisst der 
Überstrommagnet bei dem im Video gezeigten Exemplar den Schalter 
vollends raus wenn sich was überschneidet und der Motor nicht schnell 
genug ist. Blos für einen X-fachen magnetischen Auslösestrom des 
Automaten dürften die meisten Notstromversorgungen nicht taugen. Die 
"kleinen" Installationsschütze gibts mit 25 und 40 Amp. Darauf sollte 
man sich im Haushalt beschränken können und die fangen im Preis schon 
bei gut 20 Euro an. Die Montagehöhe passt dann auch auf normale 
Hutschiene im Verteiler.

Der Schütz mit welchem ich den 250KVA Trafo abschalten möchte kann 400 
Amp. AC3 und sein Preis ist deutlich 4 stellig. Er hat eine mehrstufiger 
PWM für die Magnetspule eingebaut welche den Haltestrom macht. Alles 
andere darunter ist unseriös. Das Zuschalten einzelner Lasten geht dann 
mit mehreren kleineren Schützen die im zweistelligen Bereich liegen 
dürfen. Aber man braucht ein geeignetes Lastmanagement und eine 
Millisekunden genaue Ansteuerung damit sich nichts überschneidet. Das 
hat zunächst mal nichts mit der Größe der geschalteten Leistung zu tun 
sondern es muß einfach zuverlässig und ausreichend genau die Aktoren 
ansteuern.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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J. V. schrieb:
> Man kann sich mit den chinesischen Schaltern offensichtlich jede
> Menge Geld sparen indem man sie nicht bestellt:
> https://www.youtube.com/watch?v=D_epV1m31vo
> Alternativen zum Selbstbau stehen natürlich noch immer aus

In den Kommentaren wird auf etwas taugliches verwiesen:

https://m.youtube.com/watch?v=babtv00R-Nc

von Thomas V. (tomv)


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Mario M. schrieb:
> Thomas V. schrieb:
>> 20mS (milli Siemens) entsprechen 20kOhm.
>
> Wenn man Klugscheißen will, sollte wenigstens die Rechnung stimmen.

Da hast Du allerdings Recht. =;-)

Irgendwie dachte ich, dass 1/10^-3  = 10^3 ist. Das sollte sich als 
Fehler rausstellen.

von Mani W. (e-doc)


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Thomas V. schrieb:
> 20mS (milli Siemens) entsprechen 20kOhm.
> Diesen Widerstand würde ich bei einem Schalter nicht erwarten =;-)

Mario M. schrieb:
> Wenn man Klugscheißen will, sollte wenigstens die Rechnung stimmen.

Es ist witzlos, auf Siemens zu pochen - es war allgemein zu verstehen
das es Millisekunden sind - Klugscheißer...

von Thomas R. (thomasr)


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J. V. schrieb:

> Im PV Forum sind mir zuviele Nichtelektriker und hier gibts auch viel
> netteres unsachliches Gefrozel von echten und kopierten Mawins die
> tatsächlich auch mal was wissen.
>
Leider nur allzu wahr. Dein Thema würde im Forum „Die Steckdose“ passen. 
Allerdings musst du dich da auf echte Sachkenntnis einstellen, was mit 
dem Erklären von Normen und Vorschriften anfängt. 😎 Mal eben einen 
selbst gebauten Transferschalter am öffentlichen Netz betreiben ist 
nämlich nicht zulässig.

Zur Erklärung: die EVUs bestehen auf Einhaltung der Vorschriften, auch 
wenn die einzig verbleibende Verbindung der PEN wäre. Auch der wird als 
„Netzanschluß“ verstanden. Erst bei VÖLLIGER Trennung (echte Insel) 
darfst du so etwas.

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas R. schrieb:
> Zur Erklärung: die EVUs bestehen auf Einhaltung der Vorschriften, auch
> wenn die einzig verbleibende Verbindung der PEN wäre. Auch der wird als
> „Netzanschluß“ verstanden. Erst bei VÖLLIGER Trennung (echte Insel)
> darfst du so etwas.

Von welchem Netzsystem gehst du aus?

von Walter K. (walter_k488)


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Die Notwendigkeit einer automatischen Schaltung auf Inselbetrieb 
erschließt sich mir nicht!

Wenn mal der Strom für ne Stunde ( oder wenige Stunden ) ausfällt, ist 
das doch im privaten Umfeld überhaupt kein Problem.

Wenn es zu einem längeren Blackout kommt - Panzersicherungen raus und 
Einspeisen!
( dann kann man übrigens, um etwas gesetzeskonform zu agieren beim EVU 
nachfragen, ob man das auch darf - da dann aber auch alle 
kommunikationskanäle down sind …
entweder frieren - oder machen! )

von Janvi (Gast)


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Habe mal aufgezeichnet was hier bei einer Stromunterbrechung passiert: 
Die normale Ruheleistung steigt für einige Minuten um etwa Faktor 20. Da 
sind die vielen Server die plötzlich neu booten und 1000 Andere wachen 
gleichzeitig aus dem Standby Modus auf der wieder mindestens 10 Minuten 
zum Einschlafen braucht.

Für Privathaushalt würde ich mir auch keine solchen Gedanken machen, 
aber wir haben einen eigenen Mittelspannungstrafo und wegen dem schalte 
ich unser Netz mit 400 Amp ab. Der Nachbartrafo versorgt Kühlhäuser aus 
der Lebensmittelproduktion wo mal einige LKW Ladungen hops gehen wenn 
der Netzausfall etwas länger dauern würde. Es gibt 3 weitere Nachbarn 
die zusammen etwa 200 KVA Photovoltaik auf dem Dach haben. Jeder von 
denen hat einen eigenen Trafo. Ich weis daß ich nicht schaltberechtigt 
bin aber wenn man das Segment auftrennen würde, hätte man eine hübsche 
Insel die zumindest bei Sonnenschein selbst schwimmen kann.

von Herbert K. (avr-herbi)


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Also ich hatte mir überlegt für kleine Ströme etwas mit mehreren Relais 
zu bauen mit gegenseitiger Verriegelung und voreilendem Kontakt beim 
Einschalten von "NULL" und nacheilendem "NULL" beim Ausschalten - mit 
Relais von Omron (kann man ja auch mit anderen machen). Ist zwar 
Aufwändig, aber vielleicht besser als der China Krams. Kostet ein 
bischen Gehirnschmalz. Kann auch nicht schaden. Ich hatte nämlich bei 
den bekannten Marken von Schützen für die Hutschienen nix gefunden, wo 
dabei stand, ob evt. 1 belastbarer Kontakt voreilend/nacheilend ist oder 
nicht.
Andere Möglichkeit wäre vielleicht die ATS Dinger zu nehmen. Die 
vermutlichen Sicherungen gegen Markenschalter aus der EU umzutauschen 
und diesen Metallkranz auf dem Motor so zu modifizieren, das man auf 
jeder Seite dann jeweils 1 Kontakt voreilend / nacheilend hinbekommt. 
Den Gedanken habe ich allerdings noch nicht weiter vertieft. Je nach ATS 
müßte man evt. auch die Minimal Steuerung vom Motor verbessern  :-)
Na ja, vielleicht kommt ja von dem einen oder anderen (er/sie/es/div) 
noch eine tolle machbare Idee ?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was soll da voreilen? N? Wozu?

---
Die bauen da Sicherungen ein, damit das Konstrukt sicher trennt, wenn 
die Logik hakt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Thomas R. schrieb:
> Zur Erklärung: die EVUs bestehen auf Einhaltung der Vorschriften, auch
> wenn die einzig verbleibende Verbindung der PEN wäre. Auch der wird als
> „Netzanschluß“ verstanden. Erst bei VÖLLIGER Trennung (echte Insel)
> darfst du so etwas

Echte Scherzkekse. Da könnte man ja mit der gleichen Begründung diesem 
EVU jegliche Errichtung ihres Netzes verbieten, wenn das Haus vorher 
schon Blitzableiter und Telekom hatte.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Thomas R. schrieb:
> Zur Erklärung: die EVUs bestehen auf Einhaltung der Vorschriften, auch
> wenn die einzig verbleibende Verbindung der PEN wäre. Auch der wird als
> „Netzanschluß“ verstanden. Erst bei VÖLLIGER Trennung (echte Insel)
> darfst du so etwas.

Die Verteilnetzbetreiber wollen eine Umschaltung über Null.

Da der PEN ja niemals nie geschaltet werden darf, wie soll die völlige 
Trennung  funktionieren?

Würde man den PEN mit trennen würden bspw. 
Fehlerstromschutzeinrichtungen nicht mehr funktionieren.

von Thomas R. (thomasr)


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Nicht meine Erfindung, frag die EVU‘s. Allerdings ist kein Streit zu 
erwarten wenn man alles nach deren Vorstellungen macht. Nur keine 
Selbstbauten.

Vor- bzw. Nacheilende Kontakte sind in jedem RCD zu finden. Die gibt es 
auch mit Fernauslösung und Ferneinschaltung. RCD‘s gibt es in fast jeder 
Stromklasse, schau mal in die Kataloge.

von Reinhard S. (rezz)


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Walter K. schrieb:
> Wenn es zu einem längeren Blackout kommt - Panzersicherungen raus und
> Einspeisen!

Du willst dich am Hausanschlusskasten vergreifen? Warum so kompliziert?

von Heinz R. (heijz)


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Ich frage mich zugegeben auch wozu man so eine schnelle Umschaltung in 
einem Privathaus benötigt

Aber warum nicht gleich einen Victron?  der hat einen Notstromausgang, 
daran kommen die wichtigsten Verbraucher
Die unwichtigen nimmt man wenn der Stromausfall zu lange dauert per 
Kabeltrommel oder "Spezialadapterkabel" dazu

Hast Du Deine Anlage schon fertig und brauchst nur noch den Umschalter 
oder bist erst in der Planungsphase?

von Hp M. (nachtmix)


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Thomas V. schrieb:
> Irgendwie dachte ich, dass 1/10^-3  = 10^3 ist. Das sollte sich als
> Fehler rausstellen.

Das wird ja immer Schlimmer.


Aber 1/5 ist nicht gleich 5.

von A-Freak (Gast)


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Ich verstehe nicht ganz warum ein PEN geschaltet werden soll.

Der Schalter kommt hinter die Auftrennung, PE is fest verbunden, N wird 
geschaltet

von Sven L. (sven_rvbg)


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A-Freak schrieb:
> Ich verstehe nicht ganz warum ein PEN geschaltet werden soll.
Soll und darf er auch nicht.
>
> Der Schalter kommt hinter die Auftrennung, PE is fest verbunden, N wird
> geschaltet
Da kommt der Witz, der Neutralleiter und der PE treffen sich im 
Hausanschlusskasten und werden dort zum PEN

Der Neutralleiter des Insel bzw. Hybridwechselrichters muss im 
Notstromfall auch geerdet werden. Man trennt um an einer anderen Stelle 
wieder zu verbinden.

von J. V. (janvi)


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heijz schrieb:
>Aber warum nicht gleich einen Victron?

es gibt hier sogar 3 Victrons aber über deren Schütze kann nicht der 
gesamte Anschluss laufen. Im Übrigen sind die Multiplus genauso wie die 
am Anfang des Threads verlinkte Schaltung das Victron stand-alone 
Schalters realisiert.

Sowohl der PE und auch der N sind in meinem privaten Netz. Der N wird 
von meinem Trafo gemacht und die Mittelspannungsmessung sitzt davor. 
Kann ich N also schalten oder nicht. Die Leistung hängt nur an einem 
vernünftigen Schütz und der kostet natürlich Geld. Ohne Frühöffner oder 
Spätschliesser (engl. Late  Make/ Early Break) Soweit ich weis, gibts 
das nur bei Hilfskontakten. Ich denke da eher eine kleine Schaltung mit 
555er die man auf eine sichere Zeit je nach Schütz mit dem Oszi einmal 
fix einstellen kann. evlt. noch ein SNT als Hilfsversorgung. Muß nicht 
mal viel galvanisch getrennt sein.

: Bearbeitet durch User
von Stefan B. (Gast)


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Leute, macht euch doch mal Gedanken über die Zulassungsbestimmungen 
solcher Trennschalter.. sowas gibt es fertig zu kaufen und hat auch eine 
entsprechende Zulassung.

für irgendwelche Schützkombis gibts sicher keine Zulassung,
Diese Trennschalter sind zwangsgeführt.
Ja der N schaltet voreilend ein (und nacheilend aus) damit es zu keiner 
Sternpunktverschiebeung (bei Drehstrom) beim Schalten (unter Last bzw. 
Spannung) kommen kann

und so ganz nebenbei.. der Einbau einer Notstromeinspeisung / 
Trennvorrichtung ist beim Netzbetreiber anzeigepflichtig - zumindest 
beim Bayernwerk.

von Thomas R. (thomasr)


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Stefan B. schrieb:
> Leute, macht euch doch mal Gedanken über die Zulassungsbestimmungen
> solcher Trennschalter.. sowas gibt es fertig zu kaufen und hat auch eine
> entsprechende Zulassung.
>
> für irgendwelche Schützkombis gibts sicher keine Zulassung,
> Diese Trennschalter sind zwangsgeführt.
> Ja der N schaltet voreilend ein (und nacheilend aus) damit es zu keiner
> Sternpunktverschiebeung (bei Drehstrom) beim Schalten (unter Last bzw.
> Spannung) kommen kann
>
> und so ganz nebenbei.. der Einbau einer Notstromeinspeisung /
> Trennvorrichtung ist beim Netzbetreiber anzeigepflichtig - zumindest
> beim Bayernwerk.

So isses und die werden dir auch sagen, was genau an Schalter sie 
erwarten 😎

von Andrew T. (marsufant)


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J. V. schrieb:
> Man kann sich mit den chinesischen Schaltern offensichtlich jede
> Menge
> Geld sparen indem man sie nicht bestellt:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=D_epV1m31vo
>


Außer das der Typ in dem obigen Video nur langatmig rummault und keine 
Funktionsdemo zeigt: Ist das video wenig hilfreich. Also schlicht 
clickbait.


Konkreter wird hier die Funktion (zumindest als Basis) , wie von Abdul 
oben schon richtig bemerkt, gezeigt:

https://www.youtube.com/watch?v=babtv00R-Nc

D.h. das Billig-Produkt tut die Funktion zumindest grundsätzlich.
das es besser gemacht werden kann: Ja, ist auch erwähnt wo die 
"painpoints" sind und was man tun müßte folgt daraus mit etwas eigenem 
Nachdenken.

Das diese Geräte natürlich nicht den deutschen Standards genügen, ist eh 
klar -- was wir ja bei China Ware auch nicht wirklich erwarten können.

Professionelle Transferschalter mit Steuerlogik liegen hier in D so im 
vierstelligen Bereich,
manuelle Umschalter in D akzeptabler Qualität immer noch im unteren 
dreistelligen Preisbereich. (elektrisch: 3 ph, 230/400V 63A als Daten)

: Bearbeitet durch User
von J. V. (janvi)


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tatsächlich habe ich eine seriöse Version des Motorumschalters jetzt 
zufällig auch von Siemens entdeckt. Die Version für 63 Amp ist zu rund 
1000 Euro erhältlich. Das Datenblatt schweigt sich aber leider über 
Umschaltzeiten und Datails etwas aus: 
https://mall.industry.siemens.com/teddatasheet/?format=PDF&caller=PDPS&mlfbs=3KC6426-2TA20-0TA3&language=de

von Helge (Gast)


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J. V. schrieb:
> Mittelspannungsmessung

Ja krass :-)

Wenn der MS-Trafo deiner ist, dürftest du paar mehr Freiheiten haben.

Was ich kenne, sind Motorumschalter für Ströme >120A. Da ist die 
Zwangstrennung vor dem Zuschalten mechanisch vorgegeben.Das umschalten 
braucht <1 Vollwelle wegen der Federvorspannung des Umschalters. 
Normalerweise kommen die gleich mit Modbus-Steuereinheit oder 
Phasenüberwachungs-Steuereinheit, wie man's halt bestellt.

PEN bleibt idR durchverbunden.

von J. V. (janvi)


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Hersteller, Modell, Datenblatt ?
Dürfte bei 120 Amp einiges kosten aber das wärs schon ?
Eine Periode Pause reicht und schneller gehts wohl nur noch mit 
Thyristoren.

von Bernd K. (bmk)


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Hier ein seriöser Anbieter von Netzumschaltboxen:

https://enwitec.eu/netzumschaltboxen/

von J. V. (janvi)


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Besten Dank für den Link. Es sind sogar die Schaltbilder drin und 
abgesehen von der Entscheidung zum Schalten die aus dem wie auch immer 
gearteten Energiemanagement kommt, geht alles mit "herkömmlicher" 
Schütztechnik. Zwischenzeitlich habe ich selbst mal zwei Schütze aus 
verschiedenen Klassen auf typische Schaltzeiten untersucht:

1) Installationsschütz von ABB Modell ESB 25-40 mit Hilfskontakten 
EH01-11N
Das ist ein "low cost" Schütz welcher bis 25 Amp wohl die meisten 
"Haushaltsanwendungen" abdecken dürfte. Es gibt ihn auch mit 40 und 
zwischenzeitlich 63 Amp.

Hauptkontakt LH Flanke: 20 ms mit 1mS Prellen
Hauptkontakt HL Flanke: 19 ms ohne Prellen
Hilfs Öffner LH Flanke: 22 ms (beim Aufmachen wenn Spule bestromt wird)
Hilfs Öffner HL Flanke: 24 ms (beim Schliessen wenn Anker abfällt)
Hilfs Schli. LH Flanke: 22 ms
Hilfs Schli. HL Flanke: 20 ms

Verriegelt man also beide Schütze mit dem Hilfsöffner gegeneinander 
dürfte nichts passieren da zwar knappe aber typische 2mS Luft drin sind. 
Anders sieht es bei Kombinationen mit Schützen anderer Baugröße aus.

2. ABB Modell AF400 mit Hilfskonktakten CAL18-11
ein seriös hochpreisiges Modell mit 400 Amp und zweistufiger Elektronik 
zum Anziehen und anschliessenden Abregeln des Haltestroms. Ich habe nur 
den Modus zur direkten Ansteuerung der Spule mit 230 VAC getestet. Es 
gibt darüber hinaus auch noch eine Betriebsart für SPS Eingang mit 24V 
DC den ich nicht vermessen habe. Die Schaltzeit kommt aber akustisch 
nach zu beurteilen deutlich von der Bewegung des großen Ankers und 
dürfte daher ähnlich sein.

Hauptkontakt LH Flanke: 65 ms mit 5mS Prellen
Hauptkontakt HL Flanke: 40 ms ohne Prellen
Hilfs Öffner LH Flanke: 50 ms (beim Aufmachen wenn Spule bestromt wird)
Hilfs Öffner HL Flanke: 60 ms (beim Schliessen wenn Anker abfällt)
Hilfs Schli. LH Flanke: 60 ms
Hilfs Schli. HL Flanke: 60 ms

Kombiniert man also beide Schütze miteinander (groß zum Abschalten aller 
Verbraucher aus der kräftigen Netzversorgung, klein zum Aufschalten des 
Wechselrichters) so könnte es während der zwei Perioden kräftig knallen. 
Es ist also allemal eine einstellbare Schaltzeitangleichung erfoderlich 
solange die Phasen nicht synchronisiert werden können. Das habe ich auch 
schon ausprobeirt. Bei eine Differenzspannung von etwa 10 bis 20 Volt 
fliessen etwa genausoviele Ampere als Ausgleichsstrom und man kann 
problemlos sogar dauerhaft überlappen. In welcher Richtung der 
Ausgleichsstrom fliesst, hängt nicht nur von der Netzimpedanz ab sondern 
weitgehend von der Anzahl der Verbraucher die gerade aktiv sind. Ob man 
eine solche Überlappung "darf" sei dahingestellt. Ich habe aber den 
Eindruck daß die Beschleunigung der Ferrais Zähler zu träge ist um ein 
Strompaket aus zwei Perioden zu zählen. Die EHZ messen vermutlich TRMS 
mit langsamen integrierenden Wandlern über mehrere Perioden so daß diese 
einen solchen "Flicker" ebenfalls nicht oder grob falsch   erfassen. Es 
bleibt noch zu untersuchen wie gut die vorhandenen Rechner eine 50mS 
Unterbrechung überstehen. Bei Leuchtstofflampen dürfte man dies bereits 
als einzelnen Flicker wahrnehmen können.

Eine automatische Aufschaltung im Blackout Fall benötigt also auf jeden 
Fall eine einstellbare Verzögerung um zu verhindern daß die 
Notversorgung in den Trafo rückwärts einspeisst weil der große Schütz 
noch nicht abgefallen ist. Eine Lösung mit 6 Thyristoren auf jeder Seite 
die im Nulldurchgang definiert geschaltet werden hätte also bezüglich 
der Lücke deutliche Vorteile. Was die Teile gegenüber Schützen kosten 
habe ich aber noch nicht rausgefunden. 
https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-TT700N22KOF-DataSheet-v03_03-EN.pdf?fileId=5546d46269e1c0190169e2db628f01c6

: Bearbeitet durch User
von J. V. (janvi)


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Zwischenzeitlich habe ich mit 2 Stück ABB ESB63 inkl. Hilfskontakt zur 
gegenseitigen Verriegelung aufgebaut. Beide Quellen sind phasensynchron 
kommen aber aus verschiedenen Trafos.

1)
Leuchtstoffröhren sieht man auf jeden Fall flackern, manchmal zünden sie 
auch neu. Offensichtlich hängt es davon ab, wo man auf der Halbwelle 
umschaltet. Ob man mit einer Reihenkompensation (oder parallel?) 
irgendwas verbessern kann, habe ich noch nicht untersucht.

2)
LED Lampen sieht man nicht mal flackern was offensichtlich den Elkos der 
Schaltregler geschuldet ist. Ebenso gibt es keine Probleme bei allen 
Arten von Switches, Bildschirmen, Computern bzw. auch allen 
Steckernetzteilen.

3)
In der Installation war ein weiterer Schütz von Klömö als "Zentral-Aus" 
für die Kellergeschosse. Er war längst in Vergessenheit geraten, nicht 
mehr in Benutzung bzw. allezeit ein. Es handelt sich um einen KlöMö 
Schütz mit 22KVA AC3 bzw. ebenfalls 63 Amp. thermisch aber in deutlich 
größerer Bauform als die neueren ABB Schütze. Der Schütz mit AC Spule 
ist beim Umschalten zuverlässig abgefallen und ich glaube die 
Konstrukteure tun da auch was wegen der Entmagnetisierung daß sie 
halbwegs flott sind. Der Anzugsvorgang hat die Umschaltlücke soweit 
verlängert, daß auch alle Leuchststoffröhren zuverlässig neu gezündet 
haben bzw. hat deren Starter zur Vorheizung sichtbar angesprochen.

4)
Leuchtstoffröhren mit EVG habe ich bislang noch nicht probiert. Sie 
dürften wegen dem Zwischenkreiskondensator aber besser sein.

Summa Summarum kann ein wirklich sauberer Transfer zumindest mit 
Schützen vermutlich nur bei einer Überlappung nach vorheriger 
Synchronisierung gemacht werden. Ich werde mal noch die gegenseitige 
Verriegelung weglassen um die ABB Schütze etwas schneller zu kriegen.

Insgesamt ist auffällig, daß auch alle anderen betrachten 
Transferschalter die Entscheidung zur Umschaltung gar nicht selbst 
machen. Diese soll i. d. R. von einem PV Umrichter kommen. Vermutlich 
geht das nur mit einer vorzeichenbehafteten Strommessung wirklich 
schnell. Wie hierbei Ströme von Blindlasten zu bewerten sind ist aber 
fraglich. Falls hierzu jemand einen Link hat, willkommen im Club.

Hier ist noch einer: Beitrag "Netz Transferschalter richtung wechseln"

von Christian M. (likeme)


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Nimm kleine Hilfsschütze, versorge nur einzelne Kreise die notwendig 
sind um das Haus am laufen zu halten. (habe 4 Kreise mit 4 Wahlschalter) 
Schalte L und N um. Montiere einen einphasigen Fi an den 
Generator/Umrichter. Ein mini Schütz braucht nur 2 Watt zum "Halten" die 
großen Motorschütze haben ganz schnell 20-50W die du eventuell 365T 24h 
versorgen darfst. Ich habe es am Ende dann mit kleinen Schützen 
realisiert.  Bei mir werden die permanent bestromt = Netz = Schließer 
zu. Geht anders auch, Verwendest du die Öffner, geht dir am Ende 
Akkukapazität verloren. Ich nutze das alles auch um Nachts mit Schaltuhr 
auf Akku umzuschalten, um Strom zu sparen, denn tagsüber lade ich von 
der PV.

von Christian M. (likeme)


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Stefan B. schrieb:
> und so ganz nebenbei.. der Einbau einer Notstromeinspeisung /
> Trennvorrichtung ist beim Netzbetreiber anzeigepflichtig - zumindest
> beim Bayernwerk.

In Deutschland ist alles erlaubt wozu es Gesetzt gibt, Kreative Lösungen 
sind IMMER verboten! ;-) Gugg ich dann in eine Werkzeugmaschine die 
schon 40 Jahre auf dem Buckel hat oder eine Hasuinstallation die schon 
70 Jahre alt ist und deute mit dem Finger drauf, duckt sich das EVU weg, 
ist uns wuscht wie ihr den Strom verbraucht, alles hinter der 
Panzersicherung und dem Zähler geht uns nix an...! So meine Erfahrung. 
Man sollte das mit Vernunft und technischem Verständnis machen, sich 
hier paar Tipps holen und dann kann man automatisiert den Stecker in die 
Dose stecken... :-)

: Bearbeitet durch User
von Janvi (Gast)


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Ich werde N nicht schalten weil es bei Schieflasten gefährlich ist. Es 
ist wohl so, daß mit dem allpoligen Abschalten inkl. N alleine der 
Bereich der Verantwortung verschoben wird. Im Fehlerfall am Nulleiter im 
Netz könnte lokal  eine gefährliche Situation entstehen. Der 
Netzbetreiber wäre verantwortlich obwohl er dabei keinen Strom verkauft 
hat. Deshalb verbietet er die Nutzung des Nulleiters bzw der damit im 
Netz verbundenen Erde einfach. Der Transferschalter muß ihn abkoppeln 
und ein Stück weiter im eigenen Verantwortungsbereich wieder auf einen 
Erder aufschalten und dabei einen riesen Aufwand mit Frühöffner und 
Spätschliesser treiben damit es keine Überschneidung gibt.

Im Foto mein Aufbau mit ESB25 Schützen von ABB welche wie bei dir in 
Gruppen schalten. Meinen Trafo möchte ich trotzdem mit einem großen 
Schütz abtrennen damit auf keinen Fall etwas in die Mittelspannung 
zurückgespeist wird.

Die Verluste an den Kontakten scheinen bei 13 Amp Dauerstrom die Spule 
zu überwiegen. Auch die Milliohms an den FI und 3ph Sicherungskontakten 
werden mächtig heis wenn sie wie hier ohne Abstand verbaut sind. Mein 
richtig großer ABB Schütz hat übrigens eine Elektronik drin welcher den 
Spulenstrom nach Anziehen per PWM begrenzt. Daher machen auch 24/7 nix 
aus

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