Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verpolungsschutz mit Polyswitch


von Lúba (Gast)


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Hi,

ich möchte meinen analogen eingang vom µC gegen verpolung schützen. Hab 
es erst mit einem P-Channel gemacht. Klappt auch gut...allerdings hatte 
ich den Spannungsabfall ( ausgleichbar ) und die mindestspannung 
vergessen. Ich möchte 0 - 10V einlesen und dies ist dann dementsprechend 
erst ab ~ 1.5V gut möglich..abhängig vom FET wahrscheinlich...dann kam 
mir ein Beitrag entgegen wo der Verpolungsschutz mit einem Polyswitch 
vorgeschlagen wurde :
"Vorschlag
1
      ___
2
-----|     |-------+----- Positiv
3
     ------        |
4
    Polyswitch     -    Vout
5
                  / \ 1N4007
6
                   |
7
-------------------+----------- Negativ

Sollte verpolt werden, so spricht der Ployswitch an.
(kann natürlich auch durch eine entsprechende Sicherung ersetzt
werden."

Da möchte ich gerne fragen, da ich dieses Bauelement noch nie verbaut 
habe auf was ich achten sollte ? Komme ich damit mit sehr minimalen 
Spannungsverlust und einer "mindest Spannung..." hin ? Da ich an dem 
Eingang zwischen 0 - 10V und 0 - 20mA verwechseln möchte brauche ich 
auch einen sehr kleinen Polyswitch ? Evtl. den hier ? 
https://www.mouser.de/ProductDetail/Littelfuse/30R090UPR?qs=PWhpLWeW8wd92E7hRGIgTg%3D%3D 
900mA sind natrlich in dem zusammenhang viel, diese entsehen aber über 
der Diode ? Und wenn die Diode mehr Puffer hat als der Polyswitch sollte 
das gehen ?

Danke

von Martin (Gast)


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Du wirst über einen Polyswitch oder einer Sicherung einen wesentlich 
höheren Spannungsabfall haben als über den Mosfet. Zudem wird der Mosfet 
wesentlich schneller reagieren. Schau einfach mal in ein Datenblatt von 
einem Polyswitch.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Im Prinzip ok, aber wozu man da eine 1000V Diode braucht, erschließt 
sich mir nicht. Auch die 1A für diese Diode erscheint mir etwas knapp 
bemessen. Eine 1N5400 o.ä. wäre passender.

von Lúba (Gast)


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mmmh ja stimmt. Es gibt aber sonst wahrschelich nicht direkt eine 
Möglichkeit einen Veroplungsschutz für <1V zu basteln ? Die I\Os vom PIC 
sind ansich gegen alles mögliche geschützt. Aber ausreitzen wollte ich 
dies eigentlich nicht.:S

von Lúba (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Im Prinzip ok, aber wozu man da eine 1000V Diode braucht, erschließt
> sich mir nicht. Auch die 1A für diese Diode erscheint mir etwas knapp
> bemessen. Eine 1N5400 o.ä. wäre passender.

Die Diode habe ich noch nicht angepasst, dein Vorschlag macht 
aufjedenfall mehr Sinn.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Da Du auf 0.7V runtergehen willst (sorry, vorher nicht erfasst), würde 
ich auch eher eine 2-3A Schottky Diode (SS22 / SS32 o.ä.) verwenden.

von Helge (Gast)


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Lúba schrieb:
> 0 - 10V und 0 - 20mA

aber nicht gleichzeitig?

Am Widerstand entsteht nur bei Belastung in deiner Schaltung UND bei 
Spannungsmessung ein Meßfehler. Wie groß der ist kannst du ausrechnen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lúba schrieb:
> ich möchte meinen analogen eingang vom µC gegen verpolung schützen.
Warum nimmst du nicht einfach die übliche Schaltung mit den Klemmdioden 
gegen Vcc und GND?
So wie z.B. dort: Beitrag "Überspannungsschutz ohne Messsignal zu belasten"

> Da möchte ich gerne fragen, da ich dieses Bauelement noch nie verbaut
> habe auf was ich achten sollte ?
Dass deine Stromquelle ausreichend viel Strom liefern muss, um den PTC 
bis zum Abschalten aufzuheizen...

: Bearbeitet durch Moderator
von Hp M. (nachtmix)


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Lúba schrieb:
> Da ich an dem
> Eingang zwischen 0 - 10V und 0 - 20mA verwechseln möchte brauche ich
> auch einen sehr kleinen Polyswitch ? Evtl. den hier ?
> 
https://www.mouser.de/ProductDetail/Littelfuse/30R090UPR?qs=PWhpLWeW8wd92E7hRGIgTg%3D%3D
> 900mA sind natrlich in dem zusammenhang viel, diese entsehen aber über
> der Diode ?

900mA verträgt das Teil als Dauerlast und bleibt niederohmig. Spätestens 
bei 1,8A löst es aus und wird hochohmig.
Einen Polyswitch o.ä., der bei 20mA auslöst, wirst du wohl nicht finden.
Die kleinsten, die Littelfuse anbietet, halten 50mA aus uns schalten bei 
100mA ab. Ihr Kaltwiderstand beträgt ca. 9 Ohm.

Die Teile funktionieren über die durch den Strom verursachten Wärme: 
P=R*I²
Wenn sie dadurch etwa 130°C heiss geworden sind, hat sich die Mischung 
aus Metallpulver und Kunststoff soweit ausgedehnt, dass die 
Metallpartikel im Innern ihren Kontakt untereinander verlieren. Dadurch 
steigt der Widerstand (und der Spannungsabfall), und die Erwärmung geht 
noch schneller. Am Ende stabilisiert sich die Temperatur und und die 
Verlustleistung bei einem etwas höheren Wert.
Wegen der annähernden Konstanz der Endtemperatur fällt nun der Strom mit 
steigender Spannung.
Ein Beispiel für einen negativen Widerstand!
Theoretisch könnte man damit langsame Oszillatoren aufbauen, aber 
praktisch  ist das sinnlos, weil die Teile verschleissen.

Mir ist aber nicht klar, was genau du gegen welche Gefahr schützen 
willst.
0-20mA  hört sich nach einer Stromschnittstelle für analoge Signale an, 
und da ist der an einer Diode auftretende Spannungsabfall weitgehend 
bedeutungslos.

: Bearbeitet durch User
von Lúba (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Lúba schrieb:
>> ich möchte meinen analogen eingang vom µC gegen verpolung schützen.
> Warum nimmst du nicht einfach die übliche Schaltung mit den Klemmdioden
> gegen Vcc und GND?
> So wie z.B. dort: Beitrag "Überspannungsschutz ohne Messsignal zu
> belasten"

So sähe dies bei mir aus, Spannungsteiler um von 0-10V auf 0-5V 
zukommen, beides 10k.

Allerdings verpole ich die Quelle bekomme ich auch -2,5V bspw. nach dem 
Teiler ? Ich stehe grade was aufn Schlauch

von Lúba (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Mir ist aber nicht klar, was genau du gegen welche Gefahr schützen
> willst.
> 0-20mA  hört sich nach einer Stromschnittstelle für analoge Signale an,
> und da ist der an einer Diode auftretende Spannungsabfall weitgehend
> bedeutungslos.

Genau, die Stromschnittstelle ist mir auch egal in diese Hinsicht. Ich 
habe einen Input bei der Schaltung den ich für mA und V benutze. Aner 
jeweils immer nur eins von beiden, ausgewählt mit einem mechanischen 
Schalter.

Um was es mir geht ist die 0-10V Schnittstelle, welche ich gegen 
Verpolung schützen möchte. Mit dem aktuellen Moset funktioniert der 
eingang erst ab 1.6V Vthgs (?), mein gedanek war auch ein Fet zu nehmen 
mit dem ich auf 0,7V komme, was oki wäre. Am liebsten würde ich gerne an 
die 0V kommen, bzw eher schon unter 0,7V den Eingang erkennen und 
auswerten. Überspannung hatte ich mit einen Varistor ab 12V abgesichert. 
Bzw. die Z-Diode in meinen Verpolungsschutz hat das selbige getan..

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lúba schrieb:
> So sähe dies bei mir aus
Hast du die Schaltung im Link nicht angesehen?

Hier ist sie nochmal: 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/491464/ADC-Schutz.png

Simuliere einfach mal genau diese Schaltung und wenn du sie verstanden 
hast, dann nehme Änderungen vor.

Lúba schrieb:
> Um was es mir geht ist die 0-10V Schnittstelle, welche ich gegen
> Verpolung schützen möchte.
Nein, du willst nicht irgendeine "Schnittstelle" schützen, sondern du 
willst exakt irgendwelche elektronischen Bauteile (hier speziell den 
ADC-Eingang) vor Spannungen schützen, die ausserhalb der "absolute 
maximum ratings" sind.

: Bearbeitet durch Moderator
von kai (Gast)


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Lúba schrieb:
> ich möchte meinen analogen eingang vom µC gegen verpolung schützen.

Warum nicht einfach ein Steckersystem nutzen, bei dem Verpolung 
unmöglich ist (und bei dem eventuell der GND-Anschluss vor dem 
Signalanschluss Kontakt findet)?!

von Lúba (Gast)


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kai schrieb:
> Warum nicht einfach ein Steckersystem nutzen, bei dem Verpolung
> unmöglich ist (und bei dem eventuell der GND-Anschluss vor dem
> Signalanschluss Kontakt findet)?!

Yoa, allerdings ist dies bei meiner Anwendung nicht möglich..bzw 
gewollt. :S

Lothar M. schrieb:
> Lúba schrieb:
>> So sähe dies bei mir aus
> Hast du die Schaltung im Link nicht angesehen?
>
> Hier ist sie nochmal:
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/491464/ADC-Schutz.png
>
> Simuliere einfach mal genau diese Schaltung und wenn du sie verstanden
> hast, dann nehme Änderungen vor.

Habs simuliert und in echt aufgebaut und hat geklappt. Allerdings nicht 
für meinen Stromeingang, da benutze ich weiterhin den MOSFET.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lúba schrieb:
> Habs simuliert und in echt aufgebaut und hat geklappt. Allerdings nicht
> für meinen Stromeingang, da benutze ich weiterhin den MOSFET.
Zeig doch mal deine Schaltung zum Stromeingang...

Denn normalerweise ist ein "Stromeingang" lediglich ein Spannungsabfall 
von 0..5V 0der 0..10V an einem Bürden-/Lastwiderstand, der dann einfach 
wie im obigen Beispiel auf einen ADC geht.

Zweite Idee: wenn du einen Stromeingang verpolsicher machen willst, dann 
schalte einfach eine Diode in Reihe. Denn beeinflusst ja den fließenden 
Strom und damit auch die Spannung über dem Bürdenwiderstand nicht.

von Lúba (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Zweite Idee: wenn du einen Stromeingang verpolsicher machen willst, dann
> schalte einfach eine Diode in Reihe. Denn beeinflusst ja den fließenden
> Strom und damit auch die Spannung über dem Bürdenwiderstand nicht.

Werde ich auch tun. Spart man sich den FET. Danke für den Tipp

Steiningt mich bitte nicht für den Plan. Muss mich da noch reinfinden 
ans Designen :S

Lothar M. schrieb:
> Denn normalerweise ist ein "Stromeingang" lediglich ein Spannungsabfall
> von 0..5V 0der 0..10V an einem Bürden-/Lastwiderstand, der dann einfach
> wie im obigen Beispiel auf einen ADC geht.

Dachte ich mir auch, hat aber nicht funktioniert im Aufbau :/ Schätze 
weil ich den Spannungsteiler für die 0-10V noch im Loop hatte..also die 
Klemmdioden mit vorigen Spannungsteiler, waren vor dem switch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lúba schrieb:
> Schätze weil ich den Spannungsteiler für die 0-10V noch im Loop hatte..
> also die Klemmdioden mit vorigen Spannungsteiler, waren vor dem switch.
Kann man nicht nachvollziehen, weil nicht im Plan.

Aber so wie im überarbeiteten Screenshot geht das dann.

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