Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Türsprechmodul Auerswald TFS2616 - Schaltplan hat Fehler


von Hagen S. (funkmechaniker)


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Einen herzlichen Gruß!

Ich habe eine Telefonanlage "Auerswald ETS-2006FAX" an einem 
SIM-Karten-Router als Amt angeschlossen und will damit nicht nur einfach 
Fernüberwachung sicherstellen.

Es soll ein Türsprechmodul nachgerüstet werden.

Nur besteht das Problem, dass man im ganzen WWW keinen Schaltplan dazu 
findet.
Andererseits werden die Module mit Bauelementen im Wert von ca. 8 ... 10 
EUR zu Wucherpreisen über 60 ... 200 EUR gehandelt.

Nun habe ich so gut wie alle Bauelemente vorrätig und Laborplatinen. 
Saubere durchdachte Aufbauten sind bei mir selbstverständlich.

Aber ich fand auf russischen Seiten den anhängenden und markierten 
Schaltplan von Siemens mit der Bezeichnung TFS-2616 mit Fehlern.

So ist es mir nicht plausibel, wieso neben einer Z-Diode "4k7" steht und 
zwei Widerstände von je 1k in Reihe liegen und an ihrer Verbindungslinie 
eine weitere Linie kreuzen, die an Pin 3 des TL072 führt.
Während mir das noch relativ logisch erscheint, dass da der Lötpunkt 
vergessen wurde, so zweifle ich an der Z-Diode, was das sein soll.
Es gibt doch keine mit 4,7V - Z-Spannung, oder?
Da ich leider keine originale Platine vorliegen habe, auf der die Werte 
aufgedruckt sein sollen und kein Foto im internet das hergibt, muss ich 
hier raten.

Aber vielleicht kann jemand auf Anhieb Etwas dazu sagen.

Ich kenne Varianten, bei denen die Vorspannung für Elektretkapseln mit 
einer LED stabilisiert wird (bei flacherer Kennlinie, als eine Z-Diode).
Aber hier hängt ja noch ein Netzwerk an Bauteilen und der 
nichtinvertierende Eingang des TLC272 dran. Das ist erst einmal sehr 
unübersichtlich.

Dass es sich hier um eine Rückkopplungssperre handelt, steht ausser 
Frage und dass das so ähnlich, wie eine Waage arbeitet und gleichartige 
Signale aus dem Lautsprecher die Mikrofonverstärkung zuregeln.

Aber es ist auf Anhieb sehr schwer, sich hier reinzudenken, ohne sich 
richtig lange damit beschäftigt und veranschaulicht zu haben.
Einfache Schaltungen arbeiten wie die automatische Verstärkungsregelung 
im Aufnahmezweig beim Magnetbandgerät. Und hier ist ja eine 
Anti-Trip-Schaltung gegeben, wie bei der Vox im Amateurfunktransceiver.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Hagen S. schrieb:
> so zweifle ich an der Z-Diode, was das sein soll.
> Es gibt doch keine mit 4,7V - Z-Spannung, oder?

Das ist ein Standardwert!

von Robert M. (r0bm)


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Hagen S. schrieb:
> Während mir das noch relativ logisch erscheint, dass da der Lötpunkt
> vergessen wurde...

So ist es.

Hagen S. schrieb:
> ... so zweifle ich an der Z-Diode, was das sein soll.
> Es gibt doch keine mit 4,7V - Z-Spannung, oder?

Gibt es, 4,7V ist ein Normwert (E24 Reihe).

von Hagen S. (funkmechaniker)


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Und warum schreibt man da 4k7 - wie beim Widerstand? Das kann doch nur 
ein Fehler sein.

Normreihen identisch wie für Widerstandswerte und Kondensatoren auch bei 
Z-Dioden - ist mir noch nicht so bewusst aufgefallen.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Hagen S. schrieb:
> Und warum schreibt man da 4k7 - wie beim Widerstand? Das kann doch nur
> ein Fehler sein.

Offensichtlich ein Versehen.

von Hagen S. (funkmechaniker)


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Okay, danke. Habe solche Z-Dioden in eBay gefunden.
Dann baue ich das Teil mal auf.
Für die TL072 kann ich ja auch zwei TL071 nehmen und etwas 
übersichtlicher aufbauen.

Mich interessiert auch die Wirkung der Schaltung, falls das wirklich 
auch wegweisend für eine nachrüstbare Vox-Schaltung bei einem älteren 
Amateurfunktransceiver werden könnte. Zwei Komparatoren und die Ausgänge 
als Phasengegensatz geschaltet - das dürfte sehr hart schalten.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Robert M. schrieb:
> Gibt es, 4,7V ist ein Normwert (E24 Reihe).

Schon in der E6-Reihe.

von Hagen S. (funkmechaniker)


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Hier die Originalquelle des Schaltplanes:

https://electronics-components.ru/files/2011/siemens_tfs2616_181.pdf


Mich verblüfft etwas, dass man die Kombination 10µF || Z-Diode 4,7V 
nicht am Pin 4 gegen Masse geschaltet hat, denn das wäre der Pin für - 
Uss.
So wirklich kann ich mich jetzt adhoc nicht da reindenken,
obwohl ich auch Komparatormodems für SSTV kenne, die mit einer 
Betriebsspannung gegen Masse auskommen.

von Hagen S. (funkmechaniker)


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... hier der Bauschaltplan für solch ein Komparatormodem.

von Robert M. (r0bm)


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Hagen S. schrieb:
> Ich kenne Varianten, bei denen die Vorspannung für Elektretkapseln mit
> einer LED stabilisiert wird (bei flacherer Kennlinie, als eine Z-Diode).
> Aber hier hängt ja noch ein Netzwerk an Bauteilen und der
> nichtinvertierende Eingang des TLC272 dran. Das ist erst einmal sehr
> unübersichtlich.

Die Kapsel wird über ein RC-Filter (680/10uF) und Vorwiderstand (1k8) 
direkt aus den 9V betrieben. Die Z-Diode stellt eine(n) 
Bezugspunkt/Vorspannung (~Ub/2) für die OPVs her damit diese unipolar 
versorgt werden können. Für Wechselspannungen ist dies ein Massepunkt.

Hagen S. schrieb:
> Dass es sich hier um eine Rückkopplungssperre handelt, steht ausser
> Frage und dass das so ähnlich, wie eine Waage arbeitet und gleichartige
> Signale aus dem Lautsprecher die Mikrofonverstärkung zuregeln.

Die Mikrofonverstärkung ist, mal abgesehen von einem einfachen 
Soft-Limiter (1k/1N4148), fest und nicht automatisch regelbar. Die 
vorverstärkte Wechselspannung der Kapsel hebt sich idealerweise am 
nichtinvertierenden Eingang des rechten TL072 auf, wodurch eine 
Rückkopplung verhindert wird. Der Lautsprecher soll ausschließlich die 
NF der Gegenstelle wiedergeben.

von H. H. (Gast)


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Robert M. schrieb:
> Der Lautsprecher soll ausschließlich die
> NF der Gegenstelle wiedergeben.

Gabelschaltung.

von Bernd (Gast)


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Hagen S. schrieb:
> Aber es ist auf Anhieb sehr schwer, sich hier reinzudenken, ohne sich
> richtig lange damit beschäftigt und veranschaulicht zu haben.
Es gibt nicht allzuviele Schaltplanzeichner, die lesbare und 
verständliche Pläne erstellen können.

Für Veröffentlichungen in Zeitschriften gilt zusätzlich: die wurden 
meist nochmal gezeichnet, um ins Layout zu passen.

Im Zweifelsfall zeichne ich mir die Pläne im Simulationsprogramm nach 
und kann sie auch gleich simulieren bzw. optimieren.

von Manfred (Gast)


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Hagen S. schrieb:
> Nur besteht das Problem, dass man im ganzen WWW keinen Schaltplan dazu
> findet.

Im Anhang das Original, etwa aus dem Jahr 1996..2000

von Hagen S. (funkmechaniker)


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Manfred schrieb:
> Hagen S. schrieb:
>
>> Nur besteht das Problem, dass man im ganzen WWW keinen Schaltplan dazu
>> findet.
>
> Im Anhang das Original, etwa aus dem Jahr 1996..2000

Vielen herzlichen Dank! Ich war gerade auch am Umzeichnen als 
Bauschaltplan und da sieht das ganz ähnlich aus.
Aber direkt als analoge Gabelschaltung (Zirkulator) habe ich das Ganze 
auch nicht auf Anhieb gesehen, denn da stellt sich die Frage nach dem 
Gegengewicht zur Zweidraht-Leitung, wo das dargestellt ist. Die Angabe 
der Frequenz erinnert an die Bedingungen in den sogenannten 
Hochpassgabeln.
Ein Telefon enthält ja auch sowas in mehr oder weniger vollkommener Form
bzw. der Allverstärker in den alten Telefonämtern doppelt.
Also das finde ich richtig gut!
Die übrigen Schaltungsdetails sind mir bekannt. Begrenzer = Limitter 
verstehe ich auch. Dafür kann man Schaltdioden verwenden.

Ein Simulationsprogramm gibt es dazu auch? Das ist bestimmt eine sehr 
teure Software, oder?

von H. H. (Gast)


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Hagen S. schrieb:
> Ein Simulationsprogramm gibt es dazu auch? Das ist bestimmt eine sehr
> teure Software, oder?

Unbezahlbar!

https://www.analog.com/en/design-center/design-tools-and-calculators/ltspice-simulator.html

von Hagen S. (funkmechaniker)


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Nochmals vielen Dank! Ja und das "unbezahlbar" kann man auch im 
Praktischen verstehen. Das teste ich mal!
Beste Grüße!
Hagen

von Manfred (Gast)


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Hagen S. schrieb:
> Andererseits werden die Module mit Bauelementen im Wert von ca. 8 ... 10
> EUR zu Wucherpreisen über 60 ... 200 EUR gehandelt.

Na ja ... Gehäuse und Mechanischer Aufbau sind bekanntlich kostenlos. 
Übertreibe es nicht!

Hagen S. schrieb:
> Aber direkt als analoge Gabelschaltung (Zirkulator) habe ich das Ganze
> auch nicht auf Anhieb gesehen, denn da stellt sich die Frage nach dem
> Gegengewicht zur Zweidraht-Leitung, wo das dargestellt ist.

Die TFS ist ein a/b-Teilnehmer, ich habe diese an einem Analoganschluß 
meiner varix200, was dann deren "Gegengewicht" ist.

Der a/b-Port ist als Notruf konfiguriert, meint also, sobald der belegt 
wird, wird eine fest definierte Nummer gerufen. Das habe ich mit einer 
zusätzlichen Relaisschaltung realisiert, weil beide nicht wirkich 
zueinander passen. Ein weiteres Problem ist, die Verbindung wieder 
auszulösen.

Wenn die TFS in der Beschreibung Deiner Anlage ausdrücklich erwähnt ist, 
versuche den Nachbau. Wenn nicht, Finger weg und eine Sprechstelle 
kaufen, die eine Wählvorrichtung und Besetzterkennung mitbringt.

Die Schnittstelle der TFS2616 ist nach FTZ123D12, für richtig teuer Geld 
gibt es von diversen Herstellern Anschalteboxen, die das auf a/b-einfach 
umsetzen.

Beitrag #7156476 wurde vom Autor gelöscht.
von Hagen S. (funkmechaniker)


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Es ist schon richtig, dass für die "Auerswald ETS-2006FAX" die 
Türsprechstelle "TFS2616" vorgesehen ist und so steht es im Begleitheft.
Ich habe 1995 sehr viele solche analogen Telefonanlagen installiert.
Und eine Solche zu besitzen ist auch für Sammler ein günstiges Gerät, 
das einen Wahlverfahren-Konverter von IWV suf MFV enthält und diverse 
Überwachungsfunktionen.

Die Türsprechstelle wird an einem extra Anschluss der Anlage 
aufgeklemmt.
Die Funktion der Schaltung identisch einem Telefon ohne Gabelumschalter, 
ohne Wecker und ohne Nummernschalter lässt annehmen, dass man jede 
Telefonplatine benutzen und umbauen könnte.

Die Versorgungsspannung liegt ebenso bei 9V, wie die am Endanschluß 
eines Amts oder Ersatzamts von 49V auf 9V abfallende Klemmenspannung auf 
A/B
bei Abnehmen des Hörers.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Manfred schrieb:
> Die Schnittstelle der TFS2616 ist nach FTZ123D12,

Diese Schnittstellen"definition" besteht wohl aus wenigen Zeilen Text 
die ehrlich gesagt nicht viel aussagen 
https://de.wikipedia.org/wiki/FTZ_123_D_12

Die eigentliche Türsprechstelle betrifft nur eine Zeile der FTZ 123 D 12 
"Spezifikation":
>>  Sprechweg / a- und b-Ader       gleichstromfrei

Alle anderen fünf, sechs Anforderungen sind erst mal für die 
Anlagenseite und ähnlich dünn.

Da die TFS2616 die Anschlüsse NF und NF-GND hat und mit einem 
Kondensator entkoppelt ist dürfte sie der FTZ 123 D 12 entsprechen. 
Hurra ...

: Bearbeitet durch User
von Hagen S. (funkmechaniker)


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Manfred schrieb:
> Hagen S. schrieb:
>> Nur besteht das Problem, dass man im ganzen WWW keinen Schaltplan dazu
>> findet.
>
> Im Anhang das Original, etwa aus dem Jahr 1996..2000

Ich kriege an dieser Stelle wieder ein Problem:

Während man an den Ausgängen des TLC272 Pin 1, 7 jeweils "200R" angibt,
liest man an dem zum NF-Anschluss parallel geschalteten Widerstand nach 
Masse "221R".

Jetzt bekomme ich wieder solche Grundfragen, ob man hier unzulässiger 
Weise zwei Lesartsysteme miteinander vermischt hat!!!

Entweder haben wir 200 Ohm nach der herkömmlichen Lesart, oder es sind 
20 Ohm und die letzte Null zeigt "Null Nullen".
Denn nach der neuen Lesart oder auf SMD-Widerständen steht "221" bzw 
"221R" für 220 Ohm!!

Jetzt schaue  ich auf den reklamierten Siemens-Schaltplan und sehe, da 
sind die zwei Widerstände an TLC272 Pin 1 und Pin 7 tatsächlich 200 Ohm, 
aber für den
Parallelwiderstand des NF-Anschlusses stehen da 220 Ohm!

Also solche Vermischungen gehen schon mal gar nicht!
Nach nur dem neuen Plan allein wäre ich anhand des "221R" auf 20 Ohm bei 
200R gekommen, hätte ich jetzt keine Referenz oder ein Foto der 
originalen Platine!

Ich kenne mich sehr wohl mit SMD aus und teilweise löte ich auf 
Laborplatinen 2mm lange SMD-Widerstände auf.

Und die Beschriftung "200" sind 20 Ohm und "221" 220 Ohm.
Das kann ich mit Messpinzette an solchen vorrätigen SMD-Widerständen am 
Ohmmeter zum praktischen Vergleich messen.

Sowas fällt mir auf, während ich einen Bauschaltplan zeichne, der die 
günstigste Anordnung der Bauteile berücksichtigt und somit die 
kürzestmögliche Leitungsführung. Da trage ich die Werte auch ein und 
dabei fällt mir nun das auf!

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Hagen S. schrieb:
> Entweder haben wir 200 Ohm nach der herkömmlichen Lesart, oder es sind
> 20 Ohm und die letzte Null zeigt "Null Nullen".
> Denn nach der neuen Lesart oder auf SMD-Widerständen steht "221" bzw
> "221R" für 220 Ohm!!

... oder es sind ganz einfach zwei verschiedene Widerstände, einmal 200 
Ω und einmal 221 Ω. Beide gibt es in der E96-Reihe.
Zumindest ist das meine Interpretation.

von Jester (Gast)


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Hagen S. schrieb:
> Entweder haben wir 200 Ohm nach der herkömmlichen Lesart, oder es sind
> 20 Ohm und die letzte Null zeigt "Null Nullen".
> Denn nach der neuen Lesart oder auf SMD-Widerständen steht "221" bzw
> "221R" für 220 Ohm!!

Eine Erklärung:

Früher (tm) war den Emtwicklungsabteilungen vorgegeben, sie sollen 
bittechön nur Kohleschicht-Widerstände aus der E6-Reihe verwenden. Das 
waren dann die Werte 100, 150, 220, 330, 470, 680 (und natürlich 10er 
Potenzen davon), in den Toleranzklassen 5% oder 10%. Ein 220 
Ohm-Widerstand würde dann unter dem Namen "220" bzw. "220R" geführt.

Irgendwann waren E96-Metallschicht-Widerstande (1%) so billig, dass man 
auf den 5 und 10% Kram verzichtete. Nun gab es plötzlich manche der og. 
Werte nicht mehr und man stieg um auf 100, 150, 221, 274, 332, 475, 681. 
Der "neue 220 Ohm-Widerstand" würde folglich unter dem Namen "221" bzw. 
"221R" geführt.

Btw, wir hatten uns damals für 274 und nicht 267 entschieden, da 274 
"optisch" (rt vio ...) näher an 270 lag.

von Hagen S. (funkmechaniker)


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HildeK schrieb:
> Hagen S. schrieb:
>
>> Entweder haben wir 200 Ohm nach der herkömmlichen Lesart, oder es sind
>> 20 Ohm und die letzte Null zeigt "Null Nullen".
>> Denn nach der neuen Lesart oder auf SMD-Widerständen steht "221" bzw
>> "221R" für 220 Ohm!!
>
> ... oder es sind ganz einfach zwei verschiedene Widerstände, einmal 200
> Ω und einmal 221 Ω. Beide gibt es in der E96-Reihe.
> Zumindest ist das meine Interpretation.

Nein. Ich habe ja den Referenzplan von Siemens ganz am Anfang gezeigt, 
den ich auf einer russischen Seite fand.
Da ist das eindeutig.  200Ω und 220Ω

von Robert M. (r0bm)


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Hagen S. schrieb:
> Und die Beschriftung "200" sind 20 Ohm und "221" 220 Ohm.

Im Siemens Schaltplan steht aber eindeutig 200*R* und 221*R*, d.h. 200 
bzw. 221 Ohm (E96 Reihe).

von HildeK (Gast)


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Hagen S. schrieb:
> Nein. Ich habe ja den Referenzplan von Siemens ganz am Anfang gezeigt,
> den ich auf einer russischen Seite fand.
> Da ist das eindeutig.  200Ω und 220Ω

Passt doch. Ob 220Ω oder 221Ω - das interessiert doch keinen, es sind ja 
auch verschiedene Schaltpläne.

von Hagen S. (funkmechaniker)


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Robert M. schrieb:
> Hagen S. schrieb:
>> Und die Beschriftung "200" sind 20 Ohm und "221" 220 Ohm.
>
> Im Siemens Schaltplan steht aber eindeutig 200*R* und 221*R*, d.h. 200
> bzw. 221 Ohm (E96 Reihe).

HildeK schrieb:
> Hagen S. schrieb:
>> Nein. Ich habe ja den Referenzplan von Siemens ganz am Anfang gezeigt,
>> den ich auf einer russischen Seite fand.
>> Da ist das eindeutig.  200Ω und 220Ω
>
> Passt doch. Ob 220Ω oder 221Ω - das interessiert doch keinen, es sind ja
> auch verschiedene Schaltpläne.

Stimmt nicht. Es ist zweifelsfrei der gleiche Schaltplan - nur eben 
anders gezeichnet!
Und es ging um die Lesart ob |2|2|0| = 22 Ohm und |2|2|1| = 220 Ohm
wie bei SMD-Bauteilen oder ob zwei Bezeichnungsweisen in einem Plan 
vermischt sind!
Beide Pläne angeschaut und es sind einmal 200 Ohm und einmal 220 Ohm.
221 Ohm ist da Blösinn

10% Toleranz würde ich jedoch sowieso nicht überschreiten, sondern eher 
darunter bleiben. Nur so bekommt man die Sicherheit, dass die 
Gabelschaltung im Sinne des Konstrukteurs innerhalb der 
Fertigungstioleranzen bleibt.

Aber ganz ehrlich: Wenn ich mir die originale Platine anschaue - da hat 
man doch eine ungünstige Leitungsführung gewählt.
Ziel sollte immer die kürzestmögliche Leitungsführung sein und wenig 
Verkopplungen.
Selbst habe ich kein Original.
Ich baue das am Besten selbst auf Laborplatine nach.

: Bearbeitet durch User
von 888 (Gast)


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Hagen S. schrieb:

> Beide Pläne angeschaut und es sind einmal 200 Ohm und einmal 220 Ohm.
> 221 Ohm ist da Blösinn

Vielleicht ist das kein original Konstruktionsschaltplan, sondern der 
wurde mal von jemand anhand einer vorliegenden Platine abgezeichnet. Und 
da waren halt statt 220 Ohm 5% 221 Ohm 1% eingelötet. Was voll im durch 
die 5% erlaubten Bereich liegt.

Oder der Hersteller brauchte irgendwo mal 1% und hat deshalb gleich alle 
220 Ohm 5% durch 221 Ohm 1% ersetzt. Spart Platz im Lager und ist durch 
Mengenrabatt nicht wirklich teurer.

von H. H. (Gast)


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Ist doch auch 221 Ohm eingebaut.

von Manfred (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Vielleicht ist das kein original Konstruktionsschaltplan,
Was an
Manfred schrieb:
> Im Anhang das _Original_
hast Du nicht verstanden?

Hagen S. schrieb:
> Aber ganz ehrlich: Wenn ich mir die originale Platine anschaue - da hat
> man doch eine ungünstige Leitungsführung gewählt.

So langsam wird das albern, das Gerät wurde so verkauft und 
funktioniert. Die Kollegen, mit denen ich dort zu tun hatte, machten mir 
nicht den Eindruck von Amateuren.

von JoergL (Gast)


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Ausserdem hat das Board im Bestückunsdruck die "V5"
Bei der 5.Version der Leiterplatte sollten sie dann wirklich soweit 
optimiert/korrigiert sein, daß alles gut funktioniert.

von Hagen S. (funkmechaniker)


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Manfred schrieb:
> Soul E. schrieb:
>> Vielleicht ist das kein original Konstruktionsschaltplan,
> Was an
> Manfred schrieb:
>> Im Anhang das _Original_
> hast Du nicht verstanden? *1)
>
> Hagen S. schrieb:
>> Aber ganz ehrlich: Wenn ich mir die originale Platine anschaue - da hat
>> man doch eine ungünstige Leitungsführung gewählt.
>
> *2) So langsam wird das albern, das Gerät wurde so verkauft und
> funktioniert.
> *3) Die Kollegen, mit denen ich dort zu tun hatte, machten mir
> nicht den Eindruck von Amateuren.

Wie jetzt? Was soll das?

*1) Bitte, was habe ich Deiner Meinung nach nicht verstanden? Ich bin 
überzeugt, ich habe alles verstanden!

*2) Und was soll da albern sein? Die Industrie geht zur ökonomischen 
mechanischen Optimierung vertretbare Kompromisse ein! Das ist doch 
nichts Neues!

*3) Sowas Respektloses darfst Du nicht einmal denken!
Ich habe nicht im aller Mindesten die Absicht, damit den Leuten zu 
unterstellen, Amateure zu sein! Dass mir Solches nicht zusteht, brauchst 
Du mir nicht zu sagen, weil ich auf solche dünkelhaft arrogante oder 
größenwahnsinnige Denkweise gar nicht erst kommen würde!

Freies Denken ohne technische Grenzen scheint hier wohl ausgeschlossen, 
oder?
Die Konstrukteure sind keine Richter, sondern auch Ökonomen!
Also würden die sowas auch gar nicht verurteilen!
Denn die haben doch auch zuvor Prototypen gebaut und sich für die beste 
Variante entschieden!
Also bitte keine Angriffe auf die Persönlichkeit und die Ehre der 
Diskussionspartner! Sowas behindert jede Offenheit für weitere rein 
technische kreative Ideen!


Das Industrieoriginal, zumal wenn es nicht physisch vorliegt, schließt 
jedoch nicht aus, wenn man sowas nachbaut, dass man das auf 
Laborplatinen deutlich kleiner hinbekommt.

Die meisten Platinen, die ich bisher nach Schaltplan als Einzelstücke 
selbst nachbaue, fallen als Laborplatine zuweilen bis auf ein Viertel 
von der Industrieplatinengröße reduziert kleiner aus. Grundprinzip ist 
eben die kürzestmögliche Leitungsführung.

Sowas erkenne ich vorher und in diesem Sinne war meine so unerwartet 
unpassend kommentierte Bemerkung gemeint!

Das hat also nichts damit zu tun, dass ich den Leuten aus niederen 
Beweggründen heraus Etwas vormachen wollte, sondern dass ich mir selbst 
Gedanken mache.

Das ist reines Hobby und kein Wettstreit mit der Industrie!!

Das wäre ja Größenwahn, den Du mir da unterstellst! Auf Sowas würde ich 
überhaupt nicht erst kommen!

Dieses Ergebnis des kleineren Aufbaus muss nicht immer allein dadurch 
erreicht werden, dass auch SMD-Widerstände und SMD-Kondensatoren verbaut 
werden, um die Platine doppelseitig zu nutzen, aber macht viel aus.

Ich habe kein Computerprogramm zum Optimieren einer Platine und das 
rührt daher, dass ich seit meiner Lehrzeit 1980 -83 selbst Platinen ohne 
Computer entwerfen musste und auch Lochrasterplatinen vorher plante und 
das seitdem so gewohnt bin. Das ist nicht verboten, auch wenn es heute 
Software dafür gibt.

Die Bauschaltpläne als Bestückungshilfe richten sich nach keiner Norm!
Wer Schaltungen lesen kann, kommt jedoch damit auf Anhieb zurecht.
Auch das ist nicht verboten.


Werden IC verbaut, werden sie schematisch so dargestellt, wie sie eben 
in der Draufsicht aussehen und sind Ausgangspunkt der weiteren 
Anordnung.

Die Anordnung der Schaltzeichen erfolgt in Etwa so, wie später die 
richtigen Bauteile aufgesetzt werden könnten. Es wird auch in die 
IC-"Pictogramme" gezeichnet, wenn auf der Unterseite der Platine 
SMD-Bauteile verlötet werden.

Die praktische Umsetzung ist eben die reine Kreativität beim Bauen - 
egal, ob ich dazu eine starke Kopflupe für einzelne SMD-Bauelemente 
brauche oder für konventionelle Bauelemente nicht. Es muss sauber 
aufgebaut sein und nachdem funktionieren.

Anbei ein Bauschaltplan-Beispiel, wie ich es auf dem Werktisch als 
Vorlage benutzen würde. Es kommt auf keine Norm der Symbole an!
Es ist eben eine Bauskizze, mit der man Etwas anfangen kann.
Auch ist in diesem Muster freigestellt, ob man den Festspannungsregler 
mit Außenbeschaltung auf eine einzelne Platine setzt und vielleicht 
hochkant im rechten Winkel auf die Hauptplatine oder einfach mit 
integriert.

: Bearbeitet durch User
von Robert M. (r0bm)


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Hagen S. schrieb:
> Und es ging um die Lesart ob |2|2|0| = 22 Ohm und |2|2|1| = 220 Ohm
> wie bei SMD-Bauteilen oder ob zwei Bezeichnungsweisen in einem Plan
> vermischt sind!
Hagen S. schrieb:
> 221 Ohm ist da Blösinn

Ich dachte das wurde geklärt. Weder im Original-Schaltplan noch in der 
russischen Variante werden Bezeichnungen vermischt. SMD-Bezeichnungen 
führen in einem Schaltplan nur zu Missverständnissen.

200R = 200 Ohm und 221R = 221 Ohm. Beide Werte stammen aus der E96 
Reihe. In dieser R-Reihe gibt es keine 220 Ohm!

In der russischen Version des Schaltplans wurde der 221 Ohm Widerstand 
mit 220 Ohm (E6... E24 Reihe) ersetzt weil der geringe Unterschied keine 
Rolle spielt.

von HildeK (Gast)


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Hagen S. schrieb:
> Stimmt nicht. Es ist zweifelsfrei der gleiche Schaltplan - nur eben
> anders gezeichnet!
Es mag der gleiche sein, es ist nicht der selbe! Er wurde zumindest von 
jemand anderem gezeichnet.

> Beide Pläne angeschaut und es sind einmal 200 Ohm und einmal 220 Ohm.
> 221 Ohm ist da Blösinn
Wenn jemand 200Ω verwendet, dann auch 221Ω, denn er hat beschlossen, die 
1%er aus der E96-Reihe zu verwenden. Das ist übrigens schon lange 
gängige Praxis in Firmen, die Elektronik entwickeln!

Z.B. Robert M. sieht das exakt genau so:

Robert M. schrieb:
> 200R = 200 Ohm und 221R = 221 Ohm. Beide Werte stammen aus der E96
> Reihe. In dieser R-Reihe gibt es keine 220 Ohm!
>
> In der russischen Version des Schaltplans wurde der 221 Ohm Widerstand
> mit 220 Ohm (E6... E24 Reihe) ersetzt weil der geringe Unterschied keine
> Rolle spielt.
Keiner weiß, warum es das so entschieden hat. Es rentiert sich auch 
nicht, darüber nachzudenken.

Wenn ich eine Skizze mache für eine Schaltung, dann steht da durchaus 
auch an einem Widerstand 220Ω; wenn ich sie aufbaue, ist einer mit 221Ω 
drin. Es macht in 99.99% der Fälle keinen Unterschied! Wenn es einen 
machen würde, dann habe ich eh vieles falsche gemacht: ein 1%er kann 
auch 3% Aging haben - das sind dann mehr als ±6Ω - und dann muss die 
Schaltung auch noch tun.

Beitrag #7172583 wurde von einem Moderator gelöscht.
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