Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche dünnes und kapazitätsarmes Kabel


von Thomas R. (Gast)


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Hallo,
für eine Sensorverlängerung suche ich ein hochflexibles Koaxialkabel mit 
kleinem Durchmesser. RG178 hat ca 100pF/m und das ist viel zu viel und 
ein HF-Kabel mit definierter Impedanz brauche ich nicht und hohen Strom 
brauche auch nicht.
Ich möchte Analogspannungen bis max.30 Mhz übertragen.
Eveltuell taugt ein Mikrofonkabel?
Vielen Dank für eure Vorschläge und beste Grüße,
Thomas

von Bernd G. (Gast)


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Die Forderungen nach dünn und kapazitätsarm kollidieren irgendwie.
30 MHz sind für ein Mikrofonkabel auch recht sportlich.

Frage: wie lang soll es denn werden?
Frage: was kann der Sensor denn treiben?

von Thomas R. (Gast)


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Bernd G. schrieb:
> Frage: wie lang soll es denn werden?
> Frage: was kann der Sensor denn treiben?

Das Kabel soll etwas 1 m lang werden und weniger ca. 5 pF haben.
Der Treiberstrom ist verlässbar (< 1µA)

von Stefan F. (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> 1 m lang werden und weniger ca. 5 pF

Wow! Hat jemand Popcorn?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Thomas R. schrieb:
> Das Kabel soll etwas 1 m lang werden und weniger ca. 5 pF haben.

Absolut unrealistisch, auch fuer dicke Kabel.

von Falk B. (falk)


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Thomas R. schrieb:
> Das Kabel soll etwas 1 m lang werden und weniger ca. 5 pF haben.
> Der Treiberstrom ist verlässbar (< 1µA)

Träumer. Es gibt kein Koaxkabel mit 5pF/m, auch nicht mit Luftfüllung. 
Das verbietet der Herr Maxwell.
Und was heißt, der Treiberstrom ist vernachlässigbar? Kann der nur 1uA 
treiben? Dann treibt der nie und nimmer 30MHz Signale, auch nicht bei 
wenige, Dutzend mV! Und bei 30MHz und 1m braucht es schon einen 
definierten Wellenwiderstand + Terminierung. Also brauchst du einen 
Treiber direkt hinter deinem geheimnisvollen Sensor, welcher ganz 
normales Koaxkabel mit Serienterminierung treiben kann. Dann klappt das 
auch mit den 30MHz.

: Bearbeitet durch User
von Bernd G. (Gast)


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> Der Treiberstrom ist verlässbar (< 1µA)
Echt jetzt? bei 30 MHz?

von ... (Gast)


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Der Boden der Realitaet ist hart.

von Stephan (Gast)


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5pF/m … vielleicht mal bei höchstspannungskabeln kucken. Halber meter 
durchmesser ist aber nimmer wirklich dünn

von Sebastian (Gast)


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Zwei dünne Adern mit Abstand?

LG, Sebastian

von Thomas R. (Gast)


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In meiner Anwendung verwende ich im Moment einen klassischen 
30MHz-Clapp-Oszillator.
Nach dem frequenzbestimmten LC-Kreis kommt ein 1 m langes Kabel und 
danach eine variable Kapazität von 0..1pF. Die Frequenzverstimmung durch 
das Kabel sollte möglichst klein sein, damit der Fehler durch die 
Kabelkapazität minimiert wird.
Bisher habe ich nur Kabel mit ca. 50 pF/m, z.B. Starquad Mikrofonkabel.
Gibt es besser geeignete Kabel mit noch niedriger Kapazität?

Danke,  ist eine Möglichkeit.
Sebastian schrieb:
> Zwei dünne Adern mit Abstand?

von michael_ (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Zwei dünne Adern mit Abstand?

Link-Leitung.
Aber bei 1m?

von Stephan (Gast)


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Verschätzt. 5pf/m wären 10m durchmesser und 0,1mm innenleiter …

von Stephan (Gast)


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Weniger Kapazität: dicker und vor allem extrem dünner innenleiter.

von Josef L. (Gast)


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Siehe https://blog.koax24.de/anforderung-koaxialkabel/

"Ein Koaxialkabel darf wegen der Reproduzierbarkeit nie 
frequenzbestimmender Teil eines Oszillators sein" [Grammatikfehler des 
Originaltextes korrigiert]

Wieso überhaupt 0...1pF variabel am Ende? Ist das ein Sensor? Erhelle 
uns!

- dann ist es das falsche Prinzip! Andere Lösung suchen!

Ist es ein manuell zu bedienender Regler für Feinabstimmung?

- Dann Varicap-Diode im Oszillator benutzen und über 1m Klingeldraht 
deren Spannung mit einem Poti ändern. Natürlich unter Abblockung 
möglicher Störungen (zB Durchführungskondensatoren).

von Falk B. (falk)


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Stephan schrieb:
> 5pF/m … vielleicht mal bei höchstspannungskabeln kucken. Halber meter
> durchmesser ist aber nimmer wirklich dünn

Das sind am Ende auch "nur" Koaxkabel mit Papier/Öl Füllung oder PE 
Isolation und eher höherer Kapazität, so zwischen 200-400pF/m!

von Falk B. (falk)


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Thomas R. schrieb:
> In meiner Anwendung verwende ich im Moment einen klassischen
> 30MHz-Clapp-Oszillator.
> Nach dem frequenzbestimmten LC-Kreis kommt ein 1 m langes Kabel und
> danach eine variable Kapazität von 0..1pF.

Du bist ein Troll.

von Josef L. (Gast)


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Dass das mit 5pF/m nicht geht haben jetzt genug geschrieben - lasst ihn 
erstmal erzählen was er eigentlich will. Sein Konzept geht so nicht 
auf...

von Josef L. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Du bist ein Troll.

Glaub ich erstmal nicht - vielleicht ist es wieder mal ein 
Feuchtesensor, oder kurz vor dem Urlaub eine automatische Gießanlage 
oder ein Windwarngerät, das die Rollos steuern soll, diy-somfy...

Korrektur: Er hat Sensor-Verlängerung geschrieben.

von Josef L. (Gast)


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Lösungsvorschlag: Oszillatorschaltung direkt an den Sensor anbauen, und 
den Oszillatorausgang, evtl. mit Puffer, auf das Koaxkabel legen. Das 
kann auch zur Zuführung der Speisespannung benutzt werden.

von Jens G. (jensig)


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Thomas R. schrieb:
> für eine Sensorverlängerung suche ich ein hochflexibles Koaxialkabel mit
> kleinem Durchmesser. RG178 hat ca 100pF/m und das ist viel zu viel und
> ein HF-Kabel mit definierter Impedanz brauche ich nicht und hohen Strom
> brauche auch nicht.

Doch, brauchst Du beides - ein HF-Kabel mit definierter Impedanz, und 
damit auch "hohen" Strom (entsprechend Signalspannung an 
Wellenwiderstand).
Verbinde den Sensor mit einen 
Verstärker/Impedanzwandler/Buffer/Sinalwandler (ohne signifikante 
Leitungslängen dazwischen), und übertrage dann das resultierende Signal 
über ein Kabel mit definierter Impedanz (wenn es überhaupt solch eine 
hohe Frequenz sein soll)

von Günter Lenz (Gast)


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von Thomas R. schrieb:
>Das Kabel soll etwas 1 m lang werden und weniger ca. 5 pF haben.
>Der Treiberstrom ist verlässbar (< 1µA)

Ich hatte mir mal ein kapaziätsarmes Kabel für meinen
Oszillografen gebaut. Ein Autoradioantennenkabel wo man
den Innendraht rausziehen konnte, daß Kabel war aber nicht
dünn. Dann habe ich ein 0,04mm Durchmesser Kupferlackdraht
eingezogen. Die Kapazität war aber trotzdem noch größer
als 5pF und 30MHz kann man damit auch nicht übertragen.

von Michael M. (michaelm)


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Zwei Möglichkeiten:

1. Kabel von einem alten nicht mehr gebrauchten Oszi-Tastkopf probieren; 
die hben eine sehr dünne Seele. Kapazität musst du selbst messen :-)

2. Hinter dem Oszillator einen J-FET in Drain-Schaltung, damit auf das 
Kabel und als Folgestufe eine bipolare Transe in B-Schaltung.
Das nennt sich Kaskode-Schaltung. Das Kabel (Kapazität) ist durch den 
niedrigen Eingangs-R der B-Schaltung völlig uninteressant und kann 
etliche zig wenn nicht hunderte Meter lang sein. Nur die Dämpfung spielt 
dann noch eine Rolle... ;-)

von Josef L. (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> 0,04mm Durchmesser

Dann wird aber auch der Wellenwiderstand größer bis zum Limit von 120πΩ.

von mIstA (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Nach dem frequenzbestimmten LC-Kreis kommt ein 1 m langes
> Kabel und danach eine variable Kapazität von 0..1pF.

Also brauchst Du eigentlich weniger eine möglichst geringe Kapazität, 
sondern vor allem eine möglichst konstante; ein hypothetisches Kabel mit 
5pF/m (+-10%) brächte Dich auch nicht weiter, oder denkst Du daß eine 
Kabelkapazität keine Toleranzen hat?

Thomas R. schrieb:
> Danke,  ist eine Möglichkeit.
> Sebastian schrieb:
>> Zwei dünne Adern mit Abstand?

Mit unveränderlichem Abstand allerdings, müßte also wohl ziemlich starr 
sein.

von Thomas R. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> 2. Hinter dem Oszillator einen J-FET in Drain-Schaltung, damit auf das
> Kabel und als Folgestufe eine bipolare Transe in B-Schaltung.
> Das nennt sich Kaskode-Schaltung. Das Kabel (Kapazität) ist durch den
> niedrigen Eingangs-R der B-Schaltung völlig uninteressant und kann
> etliche zig wenn nicht hunderte Meter lang sein. Nur die Dämpfung spielt
> dann noch eine Rolle... ;-)

Ich möchte aber Test-Kapazitäten im Bereich 0..5pF messen.
Diese mache ich mit einem VFO und einem Frequenzzähler und messe da z.B.
29.999 .. 30.001 MHz
Aus dieser Frequenzdifferenz errechne ich die gemessene Kapazität und 
das funktioniert bestens.
Mich stört aber nur die Kabelkapazität, weil das DUT einen Meter weiter 
weg ist.

Was sollen da Folgestufen?

von Michael M. (michaelm)


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Thomas R. schrieb:
> Ich möchte aber Test-Kapazitäten im Bereich 0..5pF messen.

Hmmm, bis jetzt hieß das von dir "Analogspannungen übertragen".
Noch weitere Salamischeibchen auf Lager?

von Falk B. (falk)


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Thomas R. schrieb:
> Mich stört aber nur die Kabelkapazität, weil das DUT einen Meter weiter
> weg ist.
>
> Was sollen da Folgestufen?

Eben um den DUT + Oszillator vom Kabel zu entkoppeln! Au0erdem wird, vor 
allem bei HF-Messungen, das Konzept der KALIBRIERUNG verwendet. Sprich, 
man mißt die Resonanzfrequenz ohne DUT, das ist der Nullpunkt. Damit 
kann man relativ hohe, parasitäre Kapazitäten rausrechnen. Aber bei 
30MHz ist man mit 1m Leitung schon fast über dem Bereich, wo das 
sinnvoll möglich ist.

von Falk B. (falk)


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Michael M. schrieb:
> Hmmm, bis jetzt hieß das von dir "Analogspannungen übertragen".
> Noch weitere Salamischeibchen auf Lager?

Ein bisschen Wurst muss sein ;-)
Aber bitte nicht Conchita!

von Thomas R. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Sprich,
> man mißt die Resonanzfrequenz ohne DUT, das ist der Nullpunkt. Damit
> kann man relativ hohe, parasitäre Kapazitäten rausrechnen.

Genau das mache ich:
Mit Kabel aber ohne DUT
0 pF 30.000 Mhz das ist der Nullpunkt
Dann kommt das DUT:
Ergebnis (Beispiel):
0.1 pF 29.999 MHz
0.2 pF 29.998 MHz ...

von Josef L. (Gast)


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von Thomas R. (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Vielleicht ist das hilfreich?
> https://www.schiessle.de/emt1/MessKleinKap/MessKleinKap1.htm

Danke, denen gehts ähnlich aber, ich bin inzwischen aber viel weiter 
gekommen...
Wenn ich im Bereich um 100fF bin messe ich eine unstabile 
Kabelkapazität.
Daher meine obige und vorsiche Anfrage.

von W.S. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Träumer. Es gibt kein Koaxkabel mit 5pF/m, auch nicht mit Luftfüllung.
> Das verbietet der Herr Maxwell.

Ach so, der Herr Maxwell.

Hast du schon mal das Kabel eines Oszilloskop-Tastkopfes aus der Nähe 
gesehen? Nein? Nun, die haben einen Innenleiter, der saudünn ist, 
womit die Kapazität des Kabels so etwa in die genannten Bereiche kommt. 
Daß der Innenleiter obendrein auch aus Widerstandsmaterial ist und sich 
normalerweise nicht löten läßt, sondern zumeist schlicht und einfach 
geklemmt wird, ist eine andere Angelegenheit.

Aber mal abgesehen davon halte ich das Anliegen des TO für ... nun sagen 
wir mal 'ungünstig'. Zuerst mit RG178 anfangen und dann zu 5 pF/m kommen 
und das alles nur wegen eines hier ungenannten Sensors.

W.S.

von Thomas R. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Nun, die haben einen Innenleiter, der saudünn ist,
> womit die Kapazität des Kabels so etwa in die genannten Bereiche kommt.

Genau sowas suche ich (siehe Anfang) und ich kann nicht alle meiner 
Tastköpfe opfern.

von Michael M. (michaelm)


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Thomas R. schrieb:
> Wenn ich im Bereich um 100fF bin messe ich eine unstabile
> Kabelkapazität.

Das muss ja von Anbeginn ins Auge gehen...
Jedes "flexible" Kabel wird dir da in die Suppe spucken.

Nenn doch endlich die Rahmenbedingungen, z.B.
- Wie groß darf der "Sensor" sein
- darf es mehr als ein schnödes Koax werden
- muss der Messwert erst in einem Meter bestimmt werden oder könnte der 
"Sensor" das evtl. auch machen, so dass nur noch die Auswertungnach dem 
Kabel erfolgt
- Betriebsbedingungen, z.B. Temperatur, klimatische Verhältnisse
- verfügbare Betr.-Spannungen
- EMV wichtig oder nicht
- .....

von Achim S. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Nun, die haben einen Innenleiter, der saudünn ist, womit die Kapazität
> des Kabels so etwa in die genannten Bereiche kommt.

nein, nicht annähernd. die Kabelkapazität liegt auch beim Tastkopfkabel 
im Bereich 100pF/m

dass nur ein Bruchteil davon als Lastkapazität am der Signalquelle 
wirksam wird liegt am Aufbau als kompensierter Spannungsteiler

https://de.m.wikipedia.org/w/index.php?title=Tastkopf&action=edit&section=4

der teilt das Signal herunter, reduziert aber um denselben Faktor die 
Belastung der Quelle.

von Achim S. (Gast)


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von Grummler (Gast)


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Thomas R. schrieb:

> Ich möchte aber Test-Kapazitäten im Bereich 0..5pF
> messen.

Mit dem richtigen Messprinzip kein Problem.

von Falk B. (falk)


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W.S. schrieb:
>> Träumer. Es gibt kein Koaxkabel mit 5pF/m, auch nicht mit Luftfüllung.
>> Das verbietet der Herr Maxwell.
>
> Ach so, der Herr Maxwell.

In der Tat.

> Hast du schon mal das Kabel eines Oszilloskop-Tastkopfes aus der Nähe
> gesehen?

Ja.

> Nein?

Doch! OHHHHHH!!!

> Nun, die haben einen Innenleiter, der saudünn ist,

Stimmt.

> womit die Kapazität des Kabels so etwa in die genannten Bereiche kommt.

Blödsinn^3. Naja, wir wissen ja, von wem es kommt. Die Kapazität von 
Tastkopfkoaxialkabel liegt auch bei ca. 100pF/m. Warum wohl haben 
Tastköpfe mit 1:1 Teilerverhältnis und ca. 1,5m Länge ca. 150pF 
Eingangskapazität?

> Daß der Innenleiter obendrein auch aus Widerstandsmaterial ist und sich
> normalerweise nicht löten läßt, sondern zumeist schlicht und einfach
> geklemmt wird, ist eine andere Angelegenheit.

Richtig. Das macht man aber nicht, um die Kapazität zu mindern, sondern 
um das Koaxialkabel ABSICHTLICH verlustbehaftet zu machen, um parasitäre 
Reflektionen zu dämpfen.

von Andrew T. (marsufant)


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Michael M. schrieb:
> 1. Kabel von einem alten nicht mehr gebrauchten Oszi-Tastkopf probieren;
> die hben eine sehr dünne Seele. Kapazität musst du selbst messen :-)

Kannst Du haben: ca. 80...120 pf/m


Thomas R. schrieb:
> W.S. schrieb:
>> Nun, die haben einen Innenleiter, der saudünn ist,
>> womit die Kapazität des Kabels so etwa in die genannten Bereiche kommt.
>
> Genau sowas suche ich (siehe Anfang) und ich kann nicht alle meiner
> Tastköpfe opfern.

Gibt es eigentlich keine Lösung/Vorschlag die dumm genug ist,
sodass Thomas
NICHT darauf anspringt?
Wo LÄSST der Mann denken?

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas R. schrieb:
> Ich möchte aber Test-Kapazitäten im Bereich 0..5pF messen.
...
> Mich stört aber nur die Kabelkapazität, weil das DUT einen Meter
> weiter weg ist.

Dann rück DUT und Tester näher zusammen. Die statische Kabelkapazität 
ist ja nicht dein einziges Problem. Die Kapazität eines Koax-Kabels 
ändert sich auch, wenn man es mechanisch belastet, z.B. wenn man es 
verbiegt. Das wird sogar als Sensor-Verfahren benutzt.

von Peter D. (peda)


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Es gibt die Möglichkeit, den Schirm auf einen driven active guard zu 
legen.
https://www.wikiwand.com/en/Driven_guard
Z.B. Kapazitätsmeßgeräte verwenden sowas. Aber nicht bei 30MHz.

von Thorsten S. (thosch)


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Thomas R. schrieb:
> Nach dem frequenzbestimmten LC-Kreis kommt ein 1 m langes Kabel und
> danach eine variable Kapazität von 0..1pF. Die Frequenzverstimmung durch
> das Kabel sollte möglichst klein sein, damit der Fehler durch die
> Kabelkapazität minimiert wird.

Klassischer Designfehler.
Wenn die variable Kapazität ein Sensor ist, gehört der direkt an den 
Oszillator. Du musst also einen Aktiv-Sensor bauen, der den Oszillator 
beinhaltet. Dessen gepufferter(!) Ausgang kann dann fast beliebig und 
problemlos verlängert werden.

Und wenn das Kabel unbedingt ein zweipoliges (einzelnes Koax) sein soll, 
kann man den Sensor darüber auch versorgen...

von Michael M. (michaelm)


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: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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> Suche dünnes und kapazitätsarmes Kabel

Klassischer Zielkonflikt.
Viele haben noch gelernt, wie gross die Kapazität eines
Plattenkondensators ist,
die paar noch verbliebenen von denen wissen:
Je schmaler, desto mehr Kondi ...

Und das ist alles ausgerechnet!  ---   Musste sein.     ;-)

von Purzel H. (hacky)


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Der Furz mit einem Klingeldraht zu arbeiten ist sehr duenn. Dann strahlt 
das Ganze ab, resp ist empfindlich auf die Umgebuneg.

Das Problem der Kapazitaetsmessung wurde schon lange geloest. zB mit 
einem AD7747. Falls die Kapazitaet zu gross wuerde, kann man ja einen 
Cap in Serie nehmen... Die Summe ist kleiner wie die Kleinere. Und 
irgendwo hin kann man die 24 Bit auch verballern.

von Jens G. (jensig)


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Thomas R. schrieb:
> Ich möchte aber Test-Kapazitäten im Bereich 0..5pF messen.
> Diese mache ich mit einem VFO und einem Frequenzzähler und messe da z.B.
> 29.999 .. 30.001 MHz
> Aus dieser Frequenzdifferenz errechne ich die gemessene Kapazität und
> das funktioniert bestens.
> Mich stört aber nur die Kabelkapazität, weil das DUT einen Meter weiter
> weg ist.
>
> Was sollen da Folgestufen?

Du scheinst beratungsresistent zu sein.
Die Folgestufe zw. "Sensor" (inzw. wissen wir, daß es wohl ein simpler 
VFO ist) und Kabel soll ebendiesen VFO vom Kabel entkoppeln. Sprich, das 
Kabel mit seinen parasitären Eigenschaften kann nicht mehr (so einfach) 
auf den VFO rückwirken. Also kein Problem mehr mit Kabelkapazitäten, 
Wellenwiderstand oder sonstigem (wenn es nur um die Frequenz geht).

von Grummler (Gast)


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Jens G. schrieb:

> Du scheinst beratungsresistent zu sein.

Du scheinst das Prinzip nicht verstanden zu haben.


> Die Folgestufe zw. "Sensor" (inzw. wissen wir, daß es
> wohl ein simpler VFO ist)

Nein.
Der SENSOR ist eine kleine variable KAPAZITÄT.


> und Kabel soll ebendiesen VFO vom Kabel entkoppeln.
> Sprich, das Kabel mit seinen parasitären Eigenschaften
> kann nicht mehr (so einfach) auf den VFO rückwirken.

Das MESSPRINZIP soll aber darin bestehen, dass der
Sensor über das Kabel auf den Oszillator zurückwirkt
und diesen verstimmt. Diese Verstimmung wird gemessen.

Ergo sind Pufferstufen, die diese Rückwirkung verhindern,
kontraproduktiv.

Das sehen wir doch ein, nicht wahr?!

von Udo K. (udok)


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Du kannst dir eine Kompensationsschaltung bauen, sozusagen eine negative 
Kapazität, die die Kabelkapazität aufhebt.  In der Praxis wird das 
wahrscheinlich ähnlich zu einem "Driven Guard" funktionieren.

Aber bei flexiblen Kabeln wird das nicht sehr genau, da ändert sich die 
Kapazität je nach Ausrichtung.

Hier eine Idee dazu:
https://en.wikipedia.org/wiki/Negative_impedance_converter

Bei 30 MHz kannst du den Opamp durch eine Jfet Schaltung ersetzen.

Gruss,
Udo

von Jens G. (jensig)


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Grummler schrieb:
> Jens G. schrieb:
>
>> Du scheinst beratungsresistent zu sein.
>
> Du scheinst das Prinzip nicht verstanden zu haben.

Das habe ich sehr wohl ...

>> Die Folgestufe zw. "Sensor" (inzw. wissen wir, daß es
>> wohl ein simpler VFO ist)
>
> Nein.
> Der SENSOR ist eine kleine variable KAPAZITÄT.

Schon klar, aber wenn das Kabel mit signifikanterer, und nicht 
konstanter  Kapazität Teil dieser Sensorkapazität ist, dann sollte man 
sich nicht wundern, wenn man dabei nur Nummern bekommt.

>> und Kabel soll ebendiesen VFO vom Kabel entkoppeln.
>> Sprich, das Kabel mit seinen parasitären Eigenschaften
>> kann nicht mehr (so einfach) auf den VFO rückwirken.
>
> Das MESSPRINZIP soll aber darin bestehen, dass der
> Sensor über das Kabel auf den Oszillator zurückwirkt
> und diesen verstimmt. Diese Verstimmung wird gemessen.

Schon klar ...

> Ergo sind Pufferstufen, die diese Rückwirkung verhindern,
> kontraproduktiv.
>
> Das sehen wir doch ein, nicht wahr?!

Nöö. Solch einen Sensor macht man idealerweise direkt an den Oszi ran, 
und erst danach kommt das Kabel. Schließlich will man doch nicht den 
kapazitiven Zusatz des Kabels und deren Änderungen mitmessen ...

Man könnte natürlich eine Differenzmessung machen, also Sensor-C zu- und 
abschalten, und aus der Delta-f das Delta-C errechnen. Aber zw. Zu- und 
Abschalten darf man dann auch nicht am Kabel wackeln.
Das Zu- und Abschalten könnte man zwar auch automatisieren, aber dann 
bräuchte man ja wieder Elektronik direkt am Sensor, was der TO aber 
offensichtlich nicht will.
Aber auch der oben genannte driven active guard muß am Sensor sein, wenn 
es um 30MHz geht, was wieder Elektronik dort braucht - Pech ...

: Bearbeitet durch User
von Udo K. (udok)


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Wenn es nur um schmalbandige  Sinussignale geht, dann kann man die 
Kabelkapazität auch durch eine passende Induktivität kompensieren (in 
Serienresonanz hebt das L das C auf).

Gruss,

Udo

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