Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik kl. 5.6V Versorgungsschaltung mit 7805


von Standardbeispiel (Gast)


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Hallo,

Warum zum Teufel müssen Gerätehersteller "krumme" Versorgungsspannungen 
implementieren?

Naja, das verschollene 5.5V DC Steckernetzteil wird nun durch eine DIY 
Schaltung abgelöst.

Eine Standardanwendung von (meinetwegen veralteten, f. d. Forumsnörgeler 
hier) Standardbauteile welche ich alle aus der Grabbelkiste habe, 
Regler-IC u. LED sogar ausgelötete.

Meine Entscheidung die LED m. Vorwiderstand nicht an Gnd anzuschliessen 
soll für einen soliden Querstrom von knapp 3.35mA durch die 
"Anhebungsdiode" sorgen.
Das ist wohl verantwortlich für die .1V höher als angepeilte 
Ausgangsspannung. Tja: Kunstfehler...

Ob nun der Ausgangskondensator wie gezeigt richtig genug ist oder ob er 
richtiger direkt zw. des Reglers Pins gehört, darf hier ad absurdum 
durchdiskutiert werden.
Ob's eventuellen Nachbauern nützlich sein wird?

Gruss, S.

von Hamsterer (Gast)


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Ist doch OK, wenn kein LM317 zur Hand ist.

Dürfen wir erfahren, welches Gerät solche krummen Spannungen benötigt?

von Forumsnögler (Gast)


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Standardbeispiel schrieb:
> Meine Entscheidung die LED m. Vorwiderstand nicht an Gnd anzuschliessen
> soll für einen soliden Querstrom von knapp 3.35mA durch die
> "Anhebungsdiode" sorgen.

Unnötig, dafür würde schon der über den Masseanschluß abfließende 
Ruhestrom von etwa 4mA des 7805 sorgen.

> Das ist wohl verantwortlich für die .1V höher als angepeilte
> Ausgangsspannung.

Eher die hohe Flußspannung der unsinnigen 1000V-Dioden.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Er kann's ja spaßenshalber mal mit einer 1N4148 versuchen.
Aber 0,6V für 'ne Siliziumdiode ist völlig normal.

Nochmal edit:
Wenn man die Diode heiß macht, wirds weniger.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Ben B. schrieb:
> Er kann's ja spaßenshalber mal mit einer 1N4148 versuchen.

...und gleichzeitig die LED mit einem 1k Vorwiderstand direkt an den 
Ausgang schalten.

von Manfred (Gast)


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Standardbeispiel schrieb:
> Eine Standardanwendung

Mein Lob! Anständige Bilder und ordentlich gezeichnet, dazu sind viele 
Poster zu faul.

Forumsnögler - Dein Name ist Programm.

Forumsnögler schrieb:
>> soll für einen soliden Querstrom von knapp 3.35mA durch die
>> "Anhebungsdiode" sorgen.
> Unnötig, dafür würde schon der über den Masseanschluß abfließende
> Ruhestrom von etwa 4mA des 7805 sorgen.

Richtig, aber er wollte sowieso eine Kontrollampe haben. Etwas mehr 
Strom schadet nicht, die Diode aus ihren Anfangsknick zu holen, also 
keinesfalls ein Fehler.

>> Das ist wohl verantwortlich für die .1V höher als angepeilte
>> Ausgangsspannung.
> Eher die hohe Flußspannung der unsinnigen 1000V-Dioden.

Quark. Es muß keine 1N4007 sein, es täte auch eine 1N4001 oder 1N4148. 
Ist aber egal, die kosten alle kaum Geld und man nimmt, was man da hat.

Über 100mV zuviel reden wir hier nicht: Schon der 7805 darf um +/- 200mV 
streuen und mit 1,8% über Nennwert liegt er verdammt gut im Rennen.

Ben B. schrieb:
> Aber 0,6V für 'ne Siliziumdiode ist völlig normal.

In der Berufsschule wurde gelehrt, dass Silizium 0,7 Volt hat.

Michael M. schrieb:
> ...und gleichzeitig die LED mit einem 1k Vorwiderstand direkt an den
> Ausgang schalten.

Damit hat der TO wieder das typische µC-net-Erlebnis: Eine Schaltung 
muss zerrissen werden, obwohl sie einwandfrei ihren Zweck erfüllt.

von Jester (Gast)


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Sehr gut finde ich: 2022-09-15 (DIN 5008 / ISO 8601)!

Auch die Schaltung sollte so in Ordnung sein. Wenn zur Hand, würde ich 
noch eine Schmelzsicherung für die Eingangsspannung vorsehen - und bei 
den C's noch "ein Pfund" zulegen.

von MaWin (Gast)


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Jester schrieb:
> Wenn zur Hand, würde ich noch eine Schmelzsicherung für die
> Eingangsspannung vorsehen.

Wann sollte die je durchbrennen, ein 7805 begrenzt elektronisch.

von Manfred (Gast)


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Und noch einer ...

Manfred schrieb:
> Eine Schaltung muss zerrissen werden,

Jester schrieb:
> und bei den C's noch "ein Pfund" zulegen.

Anhang, die Werte passen!

von Hamsterer (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wann sollte die je durchbrennen,

Wenn die Knalldiode ihrem Namen gerecht wird.

von Gerald B. (geraldb)


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Wobei die minimale Eingangsspannung falsch geplant ist. Diese sollte 
doch schon mindestens 8V betragen. Und die Pseudo-Verpolungsschutzdiode 
am Eingang bringt gar nichts. Bei Verpolung brennt diese durch, genauso 
wie die antiparallele Diode über dem 7805 und der 7805 stibt dann 
trotzdem wegen der Rückspannung,
Die Verpolungsschutzdiode gehört natürlich in die 
Versorgungsspannungsleitung in Reihe vor den 7805 - woduch sich die 
minimale Eingangsspannung auf ca. 9V ehöht.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Gerald B. schrieb:
> Die Verpolungsschutzdiode gehört natürlich in die
> Versorgungsspannungsleitung in Reihe vor den 7805 - woduch sich die
> minimale Eingangsspannung auf ca. 9V ehöht.

Gerald B. schrieb:
> genauso wie die antiparallele Diode über dem 7805

Die antiparallele Diode über dem 7805 verursacht aber auch keinen 
Schaden.

von Toxic (Gast)


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Manfred schrieb:
> Damit hat der TO wieder das typische µC-net-Erlebnis: Eine Schaltung
> muss zerrissen werden, obwohl sie einwandfrei ihren Zweck erfüllt.

Die Schaltung selbst ist ein alter Hut.Existiert bestimmt schon seit 40 
Jahren.Dass die Siliziumdiode das Temperaturverhalten etwas 
verschlechtert ist nicht so dramatisch - schlimmer ist es 
wahrscheinlich,dass der TO unnoetig Zeit investiert um auf die 5.5V zu 
kommen da die Wahrscheinlichkeit hoch ist,dass die zu versorgende 
Schaltung auch mit 5V laufen wuerde.
Mein drahtloses Telefon benoetigt 6V laut Poweradapter.
Da ich relativ oft Netzausfaelle habe ist das Telefon in so einem Fall 
nicht zu gebrauchen.Das Smartphone kann meist auch nicht verwendet 
werden,weil kaum Empfang.
Kurzerhand das Powerkabel fuer die 6V aufgetrennt,USBpowerbank 
angeschlossen:kein Problem....Hab das Kabel nun so mit USBbuchsen und 
USBsteckern versehen,dass ich im Notfall einfach nur umstoepseln muss.

Was die Schaltung des TO's angeht:
Spannungsreglertoleranz max: 5V + 5% => 5.25V
Vermutliche Toleranz von TO's  Schaltung min: 5.50V - 5% => 5.225V

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> In der Berufsschule wurde gelehrt, dass Silizium 0,7 Volt hat.
0,6..0,7 total Banane, das schwankt so stark mit Strom und Temperatur...

Die antiparallele Diode über dem 7805 ist gar nicht so verkehrt, das 
Ding mag es nicht besonders, von hinten bestromt zu werden. Vielleicht 
ist's beim 7805 noch nicht so schlimm (keine Lust jetzt im Datenblatt 
nachzulesen wieviel Rückwärtsspannung die 78xx bekommen dürfen), aber 
wenn man ziemlich hohe Kapazitäten am Ausgang hat und beim Abschalten 
die Speisespannung schnell sinkt (oder dort ein Kurzschluss auftritt), 
kann man einen 7812 oder 7824 damit durchaus recht schnell töten wenn 
diese Diode fehlt.

von Christian M. (likeme)


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Ich ignoriere krumme Spannungen und runde immer auf oder ab. In 99% 
aller modernen Gerätchen sind irgendwelche Schaltregler verbaut die dann 
sowieso rauf und runterregeln.

von Peter D. (peda)


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Christian M. schrieb:
> Ich ignoriere krumme Spannungen und runde immer auf oder ab.

Ich hab auch an mein Weckradio (4*AA = 6V) einfach ein 5V USB-Netzteil 
angeschlossen. UKW geht damit problemlos und auf MW gibt es ja eh keine 
Sender mehr. Auf MW sind nur noch die Störungen des USB-Netzteils zu 
hören und der LED Tischlampe.

von Teo D. (teoderix)


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Ben B. schrieb:
> (keine Lust jetzt im Datenblatt
> nachzulesen wieviel Rückwärtsspannung die 78xx bekommen dürfen)

7V

von Jester (Gast)


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MaWin schrieb:
> Jester schrieb:
>> Wenn zur Hand, würde ich noch eine Schmelzsicherung für die
>> Eingangsspannung vorsehen.
>
> Wann sollte die je durchbrennen, ein 7805 begrenzt elektronisch.

Bei Verpolung zum Beispiel?

von Jester (Gast)


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Manfred schrieb:
> Und noch einer ...
>
> Manfred schrieb:
>> Eine Schaltung muss zerrissen werden,

Falsch gequotet! Ich schrieb: "Auch die Schaltung sollte so in Ordnung 
sein."

> Jester schrieb:
>> und bei den C's noch "ein Pfund" zulegen.
>
> Anhang, die Werte passen!

Und weiter: "... würde_ _ich ... bei den C's noch "ein Pfund" 
zulegen."

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Jester schrieb:
> Und weiter: "... würde ich ... bei den C's noch "ein Pfund" zulegen."

Jaa aa! Das ist natürlich besser.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael M. schrieb:

> Die antiparallele Diode über dem 7805 verursacht aber auch keinen
> Schaden.

Das zwar nicht, aber warum sollte man völlig unnötige Bauelemente 
verbauen?

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Harald W. schrieb:
> Das zwar nicht, aber warum sollte man völlig unnötige Bauelemente
> verbauen?

Ist aber nicht (völlig) unnötig, denn:

Ben B. schrieb:
> Die antiparallele Diode über dem 7805 ist gar nicht so verkehrt, das
> Ding mag es nicht besonders, von hinten bestromt zu werden.

von MaWin (Gast)


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Ben B. schrieb:
> keine Lust jetzt im Datenblatt nachzulesen wieviel Rückwärtsspannung die
> 78xx bekommen dürfen),

7V.

Insofern überflüssig aber nicht schädlich.

von Harald W. (wilhelms)


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Ben B. schrieb:

> Die antiparallele Diode über dem 7805 ist gar nicht so verkehrt, das
> Ding mag es nicht besonders, von hinten bestromt zu werden. Vielleicht
> ist's beim 7805 noch nicht so schlimm (keine Lust jetzt im Datenblatt
> nachzulesen wieviel Rückwärtsspannung die 78xx bekommen dürfen), aber
> wenn man ziemlich hohe Kapazitäten am Ausgang hat und beim Abschalten
> die Speisespannung schnell sinkt (oder dort ein Kurzschluss auftritt),
> kann man einen 7812 oder 7824 damit durchaus recht schnell töten wenn
> diese Diode fehlt.

Bei Reglern für >6V stimmt das, bei 5V-Reglern ist das eine
"Urban Legend"

von Forumsnörgler (Gast)


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Manfred schrieb:
> Forumsnögler - Dein Name ist Programm.
>
> Forumsnögler schrieb:
>>> soll für einen soliden Querstrom von knapp 3.35mA durch die
>>> "Anhebungsdiode" sorgen.
>> Unnötig, dafür würde schon der über den Masseanschluß abfließende
>> Ruhestrom von etwa 4mA des 7805 sorgen.
>
> Richtig, aber er wollte sowieso eine Kontrollampe haben. Etwas mehr
> Strom schadet nicht, die Diode aus ihren Anfangsknick zu holen, also
> keinesfalls ein Fehler.

Ich sprach auch nicht von einem Fehler, nur von "unnötig".
Also. dreh` mir nicht das Wort im Munde um, du Spinner.

>>> Das ist wohl verantwortlich für die .1V höher als angepeilte
>>> Ausgangsspannung.
>> Eher die hohe Flußspannung der unsinnigen 1000V-Dioden.
>
> Über 100mV zuviel reden wir hier nicht

Nicht in der Lage den Eröffnungspost des TO zu lesen? DER schrob von 
100mV zuviel, nicht ich. Ich hatte nur erklärt, wieso zuviel Spannung.
Also, dreh´ mir nicht das Wort im Munde um, du Spinner.

Beitrag #7200116 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Jester schrieb:
> Sehr gut finde ich: 2022-09-15 (DIN 5008 / ISO 8601)!
>
> Auch die Schaltung sollte so in Ordnung sein. Wenn zur Hand, würde ich
> noch eine Schmelzsicherung für die Eingangsspannung vorsehen - und bei
> den C's noch "ein Pfund" zulegen.

Eine 120°C-Thermosicherung für den 7805 könnte auch nicht schaden. :)

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