Forum: PC Hard- und Software 8adriges Datenkabel (geschirmt) als LAN Kabel?


von Sebi (Gast)


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Hi,
im Netz finde ich viele Anleitung zum Thema "Telefonkabel als LAN Kabel" 
nun liegen bei uns im Haus 8 adrige Datenkabel, geschirmt aber ohne 
Verdrillung.
Kann ich diese ebenfalls nutzen? Wenn ja, wie bekomme ich raus wie ich 
diese aufzulegen habe? Danke euch!
Sebi

von ichweißjanichtaber (Gast)


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Nein. Netzwerkkabel brauchen keinen Schirm, müssen aber verdrillt sein.

GBit-Ethernet hat als Anforderung Cat5 UTP. UTP steht für unshielded 
twisted pair.

Ein Schirm ist nur in stark gestörten industriellen Umgebungen wirklich 
erforderlich, oder wenn die Leitungen sehr lang werden.

Nicht verdrillt aber kann schon bei nur zehn, zwanzig Zentimetern zu 
massiven Übertragungsproblemen führen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bei Längen unter 3m kann das klappen, aber bei grösseren Distanzen ist 
Sense, so meine Erfahrungen mit flachem 'ISDN' Anschlusskabel. Von 
Gigabit ganz zu schweigen. Wimre waren das 100MBit, die ich da probiert 
habe.
Hat alles keinen Spass gemacht, weil ich auch erst gedacht habe, hey, 
Kabel ist Kabel. Aber die Verdrillung hat ihren Sinn deutlich gezeigt.

: Bearbeitet durch User
von MiWi (Gast)


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Sebi schrieb:
> Hi,
> im Netz finde ich viele Anleitung zum Thema "Telefonkabel als LAN Kabel"
> nun liegen bei uns im Haus 8 adrige Datenkabel, geschirmt aber ohne
> Verdrillung.

> Kann ich diese ebenfalls nutzen?

Woher sollen wir wissen ob Du das kannst... probier es einfach aus. 
Absolution dafür bekommst Du hier jedenfalls nicht.

> Wenn ja, wie bekomme ich raus wie ich
> diese aufzulegen habe?

Indem Du dir im Internet heraussuchst welche Tx auf welche Rx-Pins 
verbunden werden müssen damit es funtkioniert.

Im Zweifel einfach so oft durchprobieren bis es geht und dann 
nachmachen..

> Danke euch!

Wo ist das unbekümmert draufloswerken hingekommen? Warum meint jeder er 
muß erst einmal von irgendwo ein Ok bekommen um das zu machen was einen 
juckt? Erfahrung kommt nicht vom vorgekauten Wissen sondern machen...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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MiWi schrieb:
> Warum meint jeder er
> muß erst einmal von irgendwo ein Ok bekommen um das zu machen

Ich verstehe nicht, wo dein Problem ist. Der TE hat einfach gefragt, ob 
es überhaupt Sinn macht, es zu probieren und nach Erfahrungen im 
Internet gefragt - eine der sinnvollsten Anwendungen, die das Internet 
bietet, weil die Wahrscheinlichkeit gross ist, das es hier schon mal 
jemand probiert hat.

Ja, ich habe es schon probiert, wie o.a.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Fest auf 10Mbit einstellen hilft, sonst ein Zweidraht Modem von z.B. 
Devolo verwenden.
https://www.devolo.de/giga-bridge-telefonset
Oder ein Powerlan Produkt.
Wenn die Kabel im Leerrohr sind, erneuern.

von Rüdiger B. (rbruns)


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In der Dose das Grüne und das Orange Paar anschliessen.

von rodnas (Gast)


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Also bei mir funktioniert J-Y(St)Y 2x2x0,6 etwa 30 m Länge Fast Ethernet 
seit 10 Jahren anstandslos.

von Elias K. (elik)


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Direkt anschließen hat geringe Chancen. Auf 10 Mbit drosseln schon eher. 
(Im Switch/Router die Ports umstellen)
Oder du baust dir PowerLAN Adapter um. Gerade selbst über eine 
Telefonleitung 150 MBit/s über rund 100m erreicht. Siehe 
Beitrag "Ethernet über 2adrige Telefonleitung. Idee: Billige Powerline Adapter für z.B. 24V umbauen. Mögli"

von mm (Gast)


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Sebi schrieb:
> liegen bei uns im Haus 8 adrige Datenkabel, geschirmt aber ohne
> Verdrillung.
> Kann ich diese ebenfalls nutzen?

Einen Versuch ist es wert. Bei mir laufen über ca. 15m 4-adriges 
Telefonkabel stabil 100MBit/s.


Sebi schrieb:
> Wenn ja, wie bekomme ich raus wie ich
> diese aufzulegen habe?

Ich würd's so versuchen:
 - benachbarte Adern als "Paar" ansehen, wobei das Übersprechen zwischen 
den Adern verschiedener Paare natürlich deutlich heftiger ist als bei 
verdrillten Leitungen.
 - Wenn 100Base-T reicht, vielleicht nur zwei "Paare" mit dem größten 
Abstand (gegenüberliegend) als "orange/weiss" und "grün/weiss" verwenden 
und den Rest garnicht auflegen oder (falls vorhanden) auf Erde.

von Harald W. (wilhelms)


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rodnas schrieb:

> Also bei mir funktioniert J-Y(St)Y 2x2x0,6 etwa 30 m Länge Fast Ethernet
> seit 10 Jahren anstandslos.

...bis Du irgendwann mal eine "passende" Led-Lampe mit Schaltnetzteil
in der Nähe eindrehst.

von Karl B. (gustav)


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Hi, was ist ein

Sebi schrieb:
> 8 adrige(s) Datenkabel

Flachband,
"Daisy chain" oder so'n rundes?

Also selbst die Centronics-Druckerkabel sind intern vertwistet, obwohl 
das vor Norm 1284 wohl noch nicht so eng gesehen wurde.
Die sehen aber oft an den Anschlüssen so aus, als wären es nur 
mehradrige Klingelkabel.

Also, nochmal Feedback, welche Kabel es tatsächlich sind.
Jedenfalls mehr als 120 Meter zum Netzwerk/switch/router da ist afaik 
von der Spec. her schon Schluss. Egal ob twisted pair oder nicht.

ciao
gustav

von Johnny B. (johnnyb)


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Karl B. schrieb:
> Jedenfalls mehr als 120 Meter zum Netzwerk/switch/router da ist afaik
> von der Spec. her schon Schluss.

Im realen Umfeld ist gemäss eigenen Erfahrungen selbst mit einem 
richtigen Kabel (Cat. 5e, verdrillt, geschirmt) und 100Mbps alles über 
80m schon Glückssache.

von Netzwerker (Gast)


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Spezifikationen sind für den worst case ausgelegt damit sie immer noch 
funktionieren. Nicht selten (aber nicht garantiert!) sind auch deutlich 
höhere Reichweiten möglich. Dabei hilft natürlich ein hochwertiges 
Kabel...

Hier gibts ein paar Werte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ethernet#Kabell%C3%A4ngen

Aus meiner Praxis kann ich sagen dass wir mit guten Cat7 Verlegekabeln 
(Leoni F10-130) problemlos fast 200m schaffen von Patchfeld zu 
Patchfeld. Dazu kommen also auch noch Patchkabel und Steckverbindungen.

Ethernet (100/1000Base-T) ist da schon sehr robust - aber bei nicht 
verdrillten Kabeln kann ich auch nur sagen, schon das 10m ISDN Kabel 
kannste vergessen...

von Johnny B. (johnnyb)


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Netzwerker schrieb:
> Hier gibts ein paar Werte:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Ethernet#Kabell%C3%A4ngen

Ah, interessanter Link, vielen Dank!

Nachtrag zu meinem vorherigen Post:
Ich glaube wir hatten wohl fälschlicherweise Patchkabel statt 
Installationskabel verlegt und darum nur ca. 80m Distanz geschafft. 
Gemäss den Angaben im Link sind mit Patchkabeln nur 70m garantiert und 
würde sich demnach mit meiner Erfahrung von früher decken.
Dies war vor fast 20 Jahren; man lernt wirklich nie aus und schön, hat 
es sich nun geklärt. :-)

von DFÜler (Gast)


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Rüdiger B. schrieb:
> Fest auf 10Mbit einstellen hilft

Und fest auf Halbduplex stellen, falls viele Fehler (ethtool -S) 
gemeldet werden..

von Manfred (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> MiWi schrieb:
>> Warum meint jeder er
>> muß erst einmal von irgendwo ein Ok bekommen um das zu machen
>
> Ich verstehe nicht, wo dein Problem ist. Der TE hat einfach gefragt, ob
> es überhaupt Sinn macht, es zu probieren und nach Erfahrungen im
> Internet gefragt

Während Sebi noch auf Antworten wartet, die widersprüchlicher kaum sein 
können, hat MiWi schon längst zwei Dosen aufgeklemmt und es getestet.

rodnas schrieb:
> Also bei mir funktioniert J-Y(St)Y 2x2x0,6 etwa 30 m Länge Fast Ethernet
> seit 10 Jahren anstandslos.

Das ist Fernmeldeleitung, wo zumindest der Ansatz einer Paarverseilung 
zu erkennen ist, je nach Hersteller mehr oder weniger eng.

von Chr. M. (snowfly)


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Manfred schrieb:
> Das ist Fernmeldeleitung, wo zumindest der Ansatz einer Paarverseilung
> zu erkennen ist, je nach Hersteller mehr oder weniger eng.

J-Y(St)Y 2x2x0,6 ist eine Stern-vierer verdrillung.
nicht ideal für Ethernet.
Bei höherpaarigen Kabeln ist es eine Lagenverseilung und jedes Paar ist 
einzeln verdrillt.

Der TO könnte mal ein Foto der Kabelfarben posten dann könnte man 
schauen ob das wirklich nur ein unverdrilltes Schaltkabel ist was er da 
hat.
(müsste so aussehen wie auf dem Bild, wenn nicht ist die chance gross 
dass es doch verseilt ist)

von Sebi (Gast)


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Danke für die überaus umfangreiche Diskussion! Anbei findet ihr Bilder 
des besagten Kables.
Bei der Länge des Kabels gehe ich von ~8m aus. Natürlich könnte ich es 
"einfach" ausprobieren, allerdings habe ich weder das Werkzeug noch die 
Erfahrung, daher wäre ich beim ausprobieren unsicher: lag es an einem 
Fehler meinerseits oder aber am Kabel.
Danke und Grüße

von Guest (Gast)


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Sieht irgendwie verdrillt aus. könnte also klappen.
Schalte die verdrillten paare beidseitig gleich an einer rj-45 dose 1-2, 
3-6, 4-5, 7-8 auf. switch auf 10mb fix.

von Telefonfritze (Gast)


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Die sind paarweise verdrillt, schon damit man eindeutig die weissen 
Adern zuordnen kann.
Allerdings nicht so stark wie richtiges ETH-Kabel.

von 666 (Gast)


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Guest schrieb:
> 1-2,
> 3-6, 4-5, 7-8 auf. switch auf 10mb fix.

für alles unter Gigabit werden nur 4 Adern benötigt. Vielleicht 
ausprobieren, ob es mit manchen "Paaren" besser funktioniert und die 
Übrigen für eine zweite Dose Nutzen, oder wenn heftigste 
Übertragungsfehler auftreten, die diese auf Masse legen.

von Icke ®. (49636b65)


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Sebi schrieb:
> Anbei findet ihr Bilder des besagten Kables.

Dieses Kabel ist paarweise verdrillt und entspricht etwa CAT3. Auf Basis 
von CAT3 wurde ursprünglich mal 10BaseT erfunden. Funktioniert aus 
eigener Erfahrung mit 10MBit recht problemlos und auf kurze Entfernungen 
(<20m) auch mit 100MBit.

von Sebi (Gast)


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Anbei noch ein Bild bevor ich die Folie entfernt habe, vielleicht habe 
ich ungünstig fotografiert oder mir fehlt die Erfahrung aber ich kann 
leider keine Paare erkennen. Könnte mir bitte jemand sagen welches Kabel 
zu welchem gehört?
Danke und Gruß
Sebi

von Stefan (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Dieses Kabel ist paarweise verdrillt und entspricht etwa CAT3. Auf Basis
> von CAT3 wurde ursprünglich mal 10BaseT erfunden.

Das verlegte Kabel ist aber geschirmt und hat daher eine ungünstig 
niedrige Impedanz. Ein altes "Postkabel" wäre deutlich besser. Laut 
dieser Seite sollten trotzdem 35m bei 100MBit/s möglich sein:
http://bedienungsanleitung.elektronotdienst-nuernberg.de/impedanz.html
Auf der Seite ist auch die farbliche Kennzeichnungen der Adern 
beschrieben: das erste Paar ist rot/blau, gefolgt von weiß/gelb, 
weiß/grün und weiß/braun.

von Karl B. (gustav)


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Da wo die Beilauflitze am nächsten ist, die Drähte könnten Paare sein.

von Telefonfritze (Gast)


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Sebi schrieb:
> fehlt die Erfahrung aber ich kann
> leider keine Paare erkennen

Mindestens 30 cm Abmanteln, dann vorsichtig die Folie entfernen.
Die Paare werden dann sichtbar, Referenz ist rt-bl, das ist Paar 1.

von Chr. M. (snowfly)


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Um die Paare zu erkennen musst du noch ein Stück(min 10cm) vorsichtig 
abmanteln.

Farben -> siehe Bild

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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MiWi schrieb:
> Wo ist das unbekümmert draufloswerken hingekommen? Warum meint jeder er
> muß erst einmal von irgendwo ein Ok bekommen um das zu machen was einen
> juckt? Erfahrung kommt nicht vom vorgekauten Wissen sondern machen...

Ja!
Nur Piffel hier. Einfach MACHEN und wenns nicht geht ist es für die 
Tonne vergurkt. Das Datenkabel liegt sowieso. Experimentale Sache 
machen!

von 100G BaseT (Gast)


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Sebi schrieb:
> Könnte mir bitte jemand sagen welches Kabel
> zu welchem gehört?

Hast du vielleicht ein Multimeter dass auch nF messen kann?

von Manfred (Gast)


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Chr. M. schrieb:
> J-Y(St)Y 2x2x0,6 ist eine Stern-vierer verdrillung.

Hier liegt eine Rolle davon, da mag ich keinen Stern erkennen. Ich kenne 
die Bezeichnung nicht, aber hatte schon deutlich ordentlicher verseilte 
Fernmeldeleitungen in der Hand, wo der Stern auch eindeutig als solcher 
zu erkennen war.

Wenn Du mal mit diesem J-Y(St)Y 2x2x0,6 einen S2M zwischen zwei Anlagen 
bei 10 Metern Länge schaltest, erlebst Du, wie schlecht das ist.

> nicht ideal für Ethernet.

Warum sollte sich Ethernet am Stern stören? Eine Leitung mit weniger 
Übersprechen kann man kaum bauen.

Stefan schrieb:
> Das verlegte Kabel ist aber geschirmt und hat daher eine ungünstig
> niedrige Impedanz.

Wie kommen Ethernetkabel dann damit klar, einen Gesamtschirm zu haben?

100G BaseT schrieb:
>> Könnte mir bitte jemand sagen welches Kabel
>> zu welchem gehört?
> Hast du vielleicht ein Multimeter dass auch nF messen kann?

Was willst Du damit messen? Ich glaube nicht, dass man von z.B. Grün 
gegen die drei Weißen unterschiedliche Werte messen kann.

Mein Netzwerktester sagt mir, ob es Paare sind oder nicht. In 
Einstellung CAT3 klappt das auch auf ein paar Metern Telefonkabel. Hat 
Sebi nicht, also bleibt nur gucken und hoffen, sehen zu können, welcher 
weiße Draht zu welchem Bunten gehört.

Eindeutig scheint mir nur rot-blau.

von Chr. M. (snowfly)


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Manfred schrieb:
> aber hatte schon deutlich ordentlicher verseilte
> Fernmeldeleitungen in der Hand, wo der Stern auch eindeutig als solcher
> zu erkennen war.

wie "ordendlicher"?
ich glaube wir reden von verschiedenen Dingen.
es ging um 2x2.
EDIT: wenn es mehrpaarig ist dann ist es Lagenverseilt(jedes Paar für 
sich) -> google

Ja, S2M war 120Ohm Wellenwiderstand.
es ging mit 2 getrennten Kabeln oder bei Mehrpaarigen wenn man ein Paare 
zwischen rx und tx frei gelassen hat.

Dafür kann ich berichten dass über das Postkabel(mit den Strichen)
nur 1 Alcatel UA-Apparat pro stern-vierer geht, der 2. resetet random.

Verschiedene Anforderungen - verschiedene Kabel.

: Bearbeitet durch User
von Sebi (Gast)


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Nochmals herzlichen Dank an alle! Also ich habe nun mehr Kabel 
abisoliert und bilde mir ein die Kabekpaare zuordnen zu können (die 
beieinander liegenden nehme ich als Paare an...)
Gestern habe ich mir mehrere Keystonemodule, passend zu den bei uns 
verbauten Blenden, gekauft und wollte diese nun belegen. Hierfür würde 
ich das erste Paar (blau/rot) auf 1&2 sowie das zweite Paar (grün/weiß) 
auf 3&6 legen.
Bitte entschuldigt die Fragen, im Verteilerraum habe ich genug Kabel zum 
"testen" leider ist es im Zielraum mehr als knapp bemessen und lässt 
sich auch nicht weiter ziehen.
Ein Multimeter mit nF habe ich leider nicht, einen Netzwerktester könnte 
ich mir leider leihen, leider auch hier ohne Fachwissen...
Gruß Sebi

von Stefan (Gast)


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Manfred schrieb:
> Wie kommen Ethernetkabel dann damit klar, einen Gesamtschirm zu haben?

Anderer Aufbau: Leiterdicke, Isolationsdicke, Isoliermaterial, 
Verdrillung und Verteilung der Leiterpaare passend gewählt um mit Schirm 
auf 100Ω Impedanz zu kommen.
J-Y(St)Y kommt nur auf etwa 70Ω.

Sebi schrieb:
> Bitte entschuldigt die Fragen, im Verteilerraum habe ich genug Kabel zum
> "testen" leider ist es im Zielraum mehr als knapp bemessen und lässt
> sich auch nicht weiter ziehen.

Wenn du im Verteilerraum die Paare identizieren kannst reicht das. Dort 
das grün/weiße Paar kurz abisolieren und miteinander verbinden und dann 
im Zielraum mit dem Multimeter/Durchgangstester die zu grün gehörende 
weiße Ader suchen.

von Sebi (Gast)


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Hallo zusammen,
nun habe ich alles verdrahtet und ipref sagt: 238 Mbit/s!
Das ist deutlich mehr als ich erwartet habe, wobei ich zuerst 
erschrocken war, der ausgeliehene Kabelprüfer wollte keine Verbindung 
erkennen?! Aber solange es funktioniert...
Herzlichen Dank an alle für die rege Hilfe
Euer Sebi

von Reinhard S. (rezz)


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Sebi schrieb:
> Hallo zusammen,
> nun habe ich alles verdrahtet und ipref sagt: 238 Mbit/s!
> Das ist deutlich mehr als ich erwartet habe,

Aber deutlich unterhalb dem Limit von Gigabit-Ethernet.

> wobei ich zuerst
> erschrocken war, der ausgeliehene Kabelprüfer wollte keine Verbindung
> erkennen?!

Wenn ich das richtig deute meint er eine Unterbrechung bei der Ader 3 
und/oder 6 zu erkennen.

> Aber solange es funktioniert...

Könnte halt vermutlich noch besser funktionieren ;)

von Manfred (Gast)


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Chr. M. schrieb:
> wie "ordendlicher"?
> ich glaube wir reden von verschiedenen Dingen.
> es ging um 2x2.

Wo immer Du das Bild her hast ...

Ich schneide ein Ende von meiner Rolle ab, das Kabel habe ich vor Jahren 
aus dem Lagerbestand von Telenorma bekommen. Steht J-Y(St)Y 2x2x0,6 auf 
dem Karton, leider kein Hersteller.

Ich gehe mit dem Messer einmal rum und ziehe 30cm ab - das zerfällt 
gnadenlos.

Das andere Ende mache ich mal extrem vorsichtig auf, schneide die 
Außenhülle längs ein. Da sieht man tatsächlich eine Sternverseilung, 
aber doch verdammt lose. Man kann erkennen, dass rt-sw und ws-ge die 
(nicht vorhandenen) Paare sein sollen.

> Dafür kann ich berichten dass über das Postkabel(mit den Strichen)
> nur 1 Alcatel UA-Apparat pro stern-vierer geht, der 2. resetet random.

Ich kenne den Zirkus von DECT-Anlagen, 2xUpN pro Basis. Mit diesem 
2x2x0,6 laufen die nicht stabil. Das Postkabel, rot oder grün mit 
schwarzen Strichen, machte keine Probleme.

> Verschiedene Anforderungen - verschiedene Kabel.

So ist das wohl, aber gibt in der Praxis oft genug Ärger, wenn die 
Erfahrung fehlt.

von Manfred (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
>> nun habe ich alles verdrahtet und ipref sagt: 238 Mbit/s!
>> Das ist deutlich mehr als ich erwartet habe,
> Aber deutlich unterhalb dem Limit von Gigabit-Ethernet.

Aber für ein nicht regelkonformes Kabel ganz gut?

Die Frage ist eher, ob die stabil laufen oder man vielleicht manuell auf 
100 Mbit konfigurieren sollte.

>> wobei ich zuerst
>> erschrocken war, der ausgeliehene Kabelprüfer wollte keine Verbindung
>> erkennen?!
> Wenn ich das richtig deute meint er eine Unterbrechung bei der Ader 3
> und/oder 6 zu erkennen.

Der Tester misst dann das Patchkabel zwischen sich und der Dose, könnte 
so sein.

Aber: Das Gerät auf 1000Base-T einzustellen, macht keinen Sinn. Das 
Gerät sollte doch UTP-4P-CAT3 anbieten, wie es mein kleiner Fluke tut.

Interessant wäre für Sebi, mal zwei weiße gegeneinander zu tauschen, 
dann sollte der Netzwerktester "Split Pair" anzeigen.

von 1200/75 bps (Gast)


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Sebi schrieb:
> Hallo zusammen,
> nun habe ich alles verdrahtet und ipref sagt: 238 Mbit/s!

Und in die Gegenrichtung? (ipref3 -R -c ..)

von oszi40 (Gast)


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Solche Halblösungen machen später bei der Fehlersuche viel Spaß. Nimm 
lieber ein langes vorkonfektioniertes Patchkabel und spare Dir die Zeit 
der Fehlersuche. Falsch zugeordnete Paare sind tückische Feler.
Zur Ergänzung: http://www.netzmafia.de/skripten/netze/twisted.html

von Chr. M. (snowfly)


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Manfred schrieb:
> Ich gehe mit dem Messer einmal rum und ziehe 30cm ab - das zerfällt
> gnadenlos.

Schau dir das Bild Sternverseilung nochmal an.

Die zusammengehörigen Adern liegen sich gegenüber und sind alle 
miteinander verdrallt.
Das ist eine Ausnahme bei dem 2x2 I-Y(ST)-Y ab 3x2 sind die 
Lagenverseilt.

1.Paar rt/sw
2.Paar ws/ge

es gibt auch tolle Erklärungungen wie genau das funktioniert, habe ich 
aber nicht parat.
Scheint auch nicht soo schlecht zu sein da Telekom die Sternvierer 
verseilung auch bei höherpaarigen kabeln eingesetzt hat.


@Sebi
1. Paar rt/bl
2. Paar ws/ge
3. Paar ws/gn
4. Paar ws/br

von Manfred (Gast)


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Chr. M. schrieb:
> Die zusammengehörigen Adern liegen sich gegenüber
"Gegenüberliegend" ist vielen Leuten nicht bekannt.
Gemeine Falle: Vierer-Rangierdraht, wo die Farben verdreht sind. Der 
Monteuer sieht das nicht, legt nach Standardfarbe auf und danach wundert 
man sich über Verbindungsabbrüche.

> Das ist eine Ausnahme bei dem 2x2 I-Y(ST)-Y ab 3x2 sind die
> Lagenverseilt.
> 1.Paar rt/sw
> 2.Paar ws/ge

Die Zuordnung schrieb ich so, ist mir bekannt.

> es gibt auch tolle Erklärungungen wie genau das funktioniert, habe ich
> aber nicht parat.

Macht nichts, das weiß ich. Im Lehrbuch wird der Vierer als kapazitiv 
abgeglichene Brücke erklärt.

> Scheint auch nicht soo schlecht zu sein da Telekom die Sternvierer
> verseilung auch bei höherpaarigen kabeln eingesetzt hat.

Die sind sehr problemlos, kenne ich aber nur mit schwarzem Mantel in 
0,8mm. Auch ohne Telekom haben wir damit die umfangreiche Verkabelung 
eines größeren Werksgeländes gemacht.

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