Ich möchte einen PLL Synthesizer in einem Ausgangsbereich von 4 bis 5 GHz betreiben. Die Referenz ist 50MHz. Konkret geht es um den MAX2871. Wo finde ich generell mal eine schöne Erklärung wie die Berechnung dieses Filters 3. Ordnung vonstatten geht und auf was ich achten muss?
Julian F. schrieb: > Wo finde ich generell mal eine schöne Erklärung In einem Buch, einer Vorlesung oder einem Vortrag über PLLs. Julian F. schrieb: > wie die Berechnung dieses Filters 3. Ordnung vonstatten geht Das kannst du haben indem du ein vorgefertigtes Programm von Maxim / Analog Devices anwendest, vermutlich dieses welches auf der MAX2871-Produkt-Seite als "PLL Phase Noise Calculator" ausgewiesen ist: https://www.maximintegrated.com/en/products/comms/wireless-rf/MAX2871.html
solche Software findet man meistens zum Evaluationboard https://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX2870EVKIT.pdf "Visit www.maximintegrated.com/evkitsoftware to download the latest version of the EV kit software, Max287X_Setup_1-1-x.zip. dumm gelaufen, die Seite existiert nicht mehr und auch Analog Devices weiß nichts damit anzufangen. https://www.maximintegrated.com/en/design/software-description.html/swpart=SFW0004870A aber hier gehts zum Download ...ohne Krawatte dürfe Sie hier nicht rein. Erst anmelden gilt auch für PLLPhaseNoiseCalculatorSetup.1.0.1011.0.msi Digikey hat noch ein Tutorial https://www.digikey.de/de/ptm/m/maxim-integrated/max2870-wideband-pll-frequency-synthesizer/tutorial 46 Seiten in sehr amerikanischer Aussprache... und hier auf Seite 45 wird noch eine Appnote genannt, da steht auch etwas zum Loopfilter https://pdfserv.maximintegrated.com/en/an/AN5498.pdf und eine weitere Software, wieder nur mit Krawatte https://www.maximintegrated.com/en/design/design-tools/ee-sim.html?part=MAX2870
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Julian F. schrieb: > Wo finde ich generell mal eine schöne Erklärung wie die Berechnung > dieses Filters 3. Ordnung vonstatten geht und auf was ich achten muss? Die Auslegung von Filtern bis vierter Ordnung wird in Dean Banerjees umfassendem Werk zum Thema PLL-Design abgehandelt; es sind auch explizite Formeln für die Berechnung der Filterkomponenten zu gegebener Bandbreite, Phasenreserve, etc., angegeben: https://www.ti.com/lit/ml/snaa106c/snaa106c.pdf. Siehe auch diese Application Notes: https://www.changpuak.ch/electronics/pll/an-1001.pdf, https://www.nxp.com/files-static/rf_if/doc/app_note/AN535.pdf. Außerdem gibt es in neueren Auflagen des Tietze-Schenk ein ganz gutes einführendes Kapitel zum Thema PLL, das auch die Auslegung des Loop-Filters im Hinblick auf Stabilität, Phasenrauschen und Einschwingzeit recht ausführlich behandelt.
Zur Software wird noch Windows 7 genannt, das sollte man ernst nehmen. Ich habe neulich auch ein fractional-N Eval-Board von AD gekauft (ADRF6755) und da kann es Probleme mit aktuellen Windows-Versionen geben. Beitrag "Re: QO-100 und Schmalband-Digimodes" da habe ich mich schon dazu ausgejammert. Die hier von mir noch erwähnte ACE-Software gilt anscheinend nur für originale AD-Produkte, die Maxim-Teile sind nicht berücksichtigt: https://www.analog.com/en/design-center/evaluation-hardware-and-software/evaluation-development-platforms/ace-software.html
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Christoph db1uq K. schrieb: > Die hier von mir noch erwähnte ACE-Software gilt anscheinend nur für > originale AD-Produkte Die PLL-Bausteine und Synthesizer-Chips von Analog Devices lassen sich mit ADIsimPLL simulieren: https://www.analog.com/en/design-center/adisimpll.htm. Der Download geht netterweise ohne Anmeldung. Die Software kennt alle PLL-Bausteine von Analog Devices, und kann Lock-Zeiten, Phasenrauschen, Loop-Filter-Komponenten, usw., berechnen. Vermutlich kann man sie über gewisse Strecken auch für PLLs anderer Hersteller zweckentfremden, das habe ich aber nie ausprobiert.
Mario H. schrieb: > Vermutlich kann man sie über > gewisse Strecken auch für PLLs anderer Hersteller zweckentfremden, das > habe ich aber nie ausprobiert. Ja natürlich geht das. Man muss nur alle Schleifenparameter kennen und die wissentlich richtig einstellen. Was oft schon mal etwas schwierig sein kann. Aber in ADIsimPLL lässt sich sehr vieles einstellen, daher recht universell einsetzbar.
Was passiert denn bei falscher Auslegung? Lockt die PLL dann nur nicht oder kann man den Chip dauerhaft zerstören. Was ich bei plls bisher nie ganz verstanden habe wie klein n werden kann. Sagen wir mal ich will 3Ghz am Ausgang dann wird n ja immer kleiner und die VCO Frequenz liegt am phasendetektor? Kann der solch hohe Frequenzen ab?
Julian F. schrieb: > Was passiert denn bei falscher Auslegung? Lockt die PLL dann nur nicht Bei kleiner Verstimmung hängt sie im Impedanzfeld mehr am Rand und ist sogar stabiler - regelt aber Änderungen und Rauschen nicht gut aus, weil sie an Toleranz verliert. Wenn sie sich ausklinkt weil zuviel kann alles passieren. Es werden grundsätlzich zwei Oszillatoren gekoppelt. > oder kann man den Chip dauerhaft zerstören. Das würde ich nicht erwarten. Die Auslegung muss nach meiner Vorstellung so sein, dass irgendwelche Phasenbedingungen vertragen werden - zumindest eine gewisse Zeit. Gegenteilige Erfahrungen?
Julian F. schrieb: > Was passiert denn bei falscher Auslegung? Kann vieles passieren. Im besten Fall kommt ein HF-Signal irgendeiner Frequenz. Julian F. schrieb: > Lockt die PLL dann nur nicht Ja, das auch. Julian F. schrieb: > kann man den Chip dauerhaft zerstören Nein. Julian F. schrieb: > Was ich bei plls bisher nie > ganz verstanden habe wie klein n werden kann. Dann musst du dich wohl oder übel mit Grundlagen beschäftigen. Auch Datenblatt und Blockschaltbilder lesen und verstehen hilft. Wenn du diese Frage klar ausführst (was du meinst) dann kann man dir vielleicht eine bessere Antwort geben. Julian F. schrieb: > ich will 3Ghz am Ausgang dann wird n ja immer kleiner Nein für eine feste Frequenz bleibt N immer gleich. "immer kleiner" geht nicht. Julian F. schrieb: > Kann der solch hohe Frequenzen ab? Nein, der Phasendetektor kann bei dieser Art von Chips je nach Ausführung 100 bis 250 MHz. Steht übrigens auch in jedem Datenblatt eines PLL Chips. Nachdem deine Fragen doch recht naiv klingen darf ich nochmal wiederholen: Dann musst du dich wohl oder übel detaillierter mit den Grundlagen beschäftigen.
Mario H. schrieb: > https://www.analog.com/en/design-center/adisimpll.htm. Der Link ist kaputt: https://www.analog.com/en/design-center/adisimpll.html. jo mei schrieb: > Ja natürlich geht das. Man muss nur alle Schleifenparameter kennen > und die wissentlich richtig einstellen. Ist das so? Was ich auch versuche, ich werde gezwungen, einen PLL-Chip von Analog Devices zu wählen. Und dann bin ich auf dessen Parameter festgelegt. Z.B. kann ich grundlegende Dinge wie die PFD-Konstante nicht frei wählen. Bei einer PLL mit Ladungspumpe ist die bekanntlich I_0/2π, und für I_0 kann ich in Stufen nur die Ströme einstellen, die der jeweilige Chip anbietet. Dinge wie maximale PFD-Frequenz oder den Phasenrauschflur kann ich gar nicht verstellen. Die Bibliothek, die die Daten der PLL-Bausteine enthält, ist eine Binärdatei unbekannten Formats. Daran kann ich auch nichts drehen. Ein universelles PLL-Designtool bekommt man hier leider nicht geschenkt. Auch wenn man vielleicht im Einzelfall für eine PLL mit einem Nicht-ADI-Baustein eine Berechnung passend hinbiegen kann. jo mei schrieb: > Dann musst du dich wohl oder übel > detaillierter mit den Grundlagen beschäftigen. Ja. Ich würde für den Anfang empfehlen, das Kapitel im Tietze-Schenk in einer der neueren Auflagen (>= 14. Auflage) durchzuarbeiten. Da bekommt man auf ca. 80 Seiten einen guten grundlegenden Überblick. Christoph db1uq K. schrieb: > ADRF6755 Für den kann ADIsimPLL die PLL berechnen und simulieren, und das Loop-Filter auslegen.
Ich habs mal unter Wine installiert, scheint aber nicht so recht zu laufen. > ADRF6755 Den sehe ich in der Liste nicht, es gibt nur ADF und HMC (Hittite) und einige Eval-Boards dazu. Den IQ-Modulator mit integrierter PLL haben sie vergessen. Maxim ist erst seit 2021 Teil von Analog Devices, vielleicht kommt da noch was. Hittite wurde schon 2014 einverleibt. >Der Link ist kaputt da fehlt nur das l von html
Die PLL sind nicht so kritisch. Im einfachsten Fall verwendet man ein RC filter. Gehen tun sie. Die grossen Simulationen benoetigt man erst wenn man die Dinger auf Low-irgendwas (Phasenoise, Spurs, ..) und schnell tunen moechte. Der genannte ADRF6755 hat ja den VCO eingebaut, ist also gutmuetig. Mehsam wird's erst wenn man externe VCO's verwendet mit unguenstigem Verhalten.
Christoph db1uq K. schrieb: >> ADRF6755 > Den sehe ich in der Liste nicht, es gibt nur ADF und HMC (Hittite) und > einige Eval-Boards dazu. Den IQ-Modulator mit integrierter PLL haben sie > vergessen. Bei mir (Version 5.60.05 unter Windows 10) ist der mit dabei, siehe Anhang. Überhaupt kennt ADIsimPLL deutlich mehr Bausteine als in der Liste in Deinem Screenshot. Wahrscheinlich hast Du in dem Wizard die Auswahl durch Eingaben zuvor schon eingeschränkt.
>Version 5.60.05 Ich habe genau diese Version vom September installiert, aber mit Wine/Ubuntu funktioniert vieles nicht, auch die Help-Funktion nicht richtig. Einen Wizard sehe ich nirgends. Ich werde es doch unter Windows 7 oder 8.1 versuchen müssen. >Der genannte ADRF6755 Eigentlich ging es um einen MAX2871, den anderen hatte nur ich erwähnt. Aber Maxim ist bei AD noch nicht eingepflegt. Und da das Datenblatt schon von 2014 (Initial release) stammt, wird das vielleicht nie passieren. Von Maxim gibt es wie gesagt eine Appnote https://pdfserv.maximintegrated.com/en/an/AN5498.pdf wo ab Seite 7 die Bauteilewerte des Loopfilters für MAX2870 und ADF4350 nebeneinander verglichen werden. Die unterschiedichen VCO-Steilheiten KVCO (MHz/V) bedingen auch unterschiedliche Bauteilwerte.
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