Forum: FPGA, VHDL & Co. VHDPlus Erfahungen?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich bin beim Stöbern nach einer Möglichkeit, VHDL auch auf dem Mac zu 
machen, auf das Projekt VHDPlus gestossen. Ich weiss grob, was FPGAs 
sind und wie VHDL aussieht und möchte das gerne vertiefen. Als Mac-User 
wäre da bisher immer nur irgendwas mit VM möglich gewesen ...

Langer Rede kurzer Sinn: Kennt jemand diese Software und hat Erfahrungen 
damit? Auch wenn er Windows- oder Linux-User ist, sollte sich das Tool 
überall gleich "anfassen", weil es auf allen Plattformen gleich ist 
(nehme ich an).

Die Software ist kostenlos, die Macher leben vom Verkauf der 
Entwicklerboards. Ob die irgendwie "speziell" sein müssen, um mit 
VHDLPlus angesprochen zu werden, habe ich noch nicht herausgefunden.

https://vhdplus.com/

von Mcn (Gast)


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Keiner setzt Bei FPGA-Entwicklung auf Mac-Hardware, du wärst der erste.

Es gab hier mal einen Penetrationsversuch in Richtung VHDL unter 
Android, war auch belustigend peinlich:

https://embdev.net/topic/239155
Beitrag "VHDL programieren mit Android"

von Markus F. (mfro)


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Frank E. schrieb:
> Ich bin beim Stöbern nach einer Möglichkeit, VHDL auch auf dem Mac zu
> machen, auf das Projekt VHDPlus gestossen. Ich weiss grob, was FPGAs
> sind und wie VHDL aussieht und möchte das gerne vertiefen. Als Mac-User
> wäre da bisher immer nur irgendwas mit VM möglich gewesen ...

Da wird VHDL-Code aus dem (stark vereinfachten) "VHDP" erzeugt, um ihn 
anschliessend durch Quartus in einen FPGA-Bitstream verwandeln zu 
lassen, den man auf ein FPGA laden kann.
Mit einem Mac ohne VM mit Windows/Linux wirst Du damit den letzten 
Schritt auch nicht hinbekommen (Hardware ist also aussen vor für 
Apple-Jünger).

Ich weiss nicht, was ich davon halten soll.

Ähnlich wie Arduino versucht, C++ auf "Nichtblicker-Niveau" zu bringen 
(ist nicht abschätzig gemeint, dafür gibt es ja offensichtlich genügend 
Anwendungsfälle), scheint VHDP denselben Zweck für VHDL erfüllen zu 
wollen. Auch dafür mag es Use-Cases geben, aber das ist eben nicht das 
"real thing".

: Bearbeitet durch User
von Duke Scarring (Gast)


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Mcn schrieb:
> Keiner setzt Bei FPGA-Entwicklung auf Mac-Hardware, du wärst der erste.
Ich hab das eine zeitlang gemacht, bin aber inzwischen von Apple 
geheilt.

Die Xilinx-ISE ließ sich mit Wine noch unter MacOS noch starten, aber 
bei Vivado klappte das nicht mehr...

Duke

von N. M. (mani)


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Außerdem steht da ganz groß dran:
1
MAC:
2
Quartus Prime is necessary for compiling your code and programming your FPGA.

Du wolltest es ja haben damit du auf MAC entwickeln kannst. Wenn du aber 
erst Quartus installieren musst, dann kannst du auch gleich das nehmen. 
Ohne VHDLPlus.
Was ist dann die Daseinsberechtigung dieses Tools? Im Endeffekt ist es 
"nur" eine aufgesetzte graphische Oberfläche (die eigentlich ganz schick 
aussieht) und eine VHDL Spracherweiterung.

Aussagen wie diese machen auch nicht gerade Hoffnung:
1
DANGER
2
VHDPlus IDE is still under heavy development.

von Markus F. (mfro)


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N. M. schrieb:
> und eine VHDL Spracherweiterung.

Scheint mir eher eine "Sprachreduzierung" zu sein.

von Mcn (Gast)


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Duke Scarring schrieb:
> Mcn schrieb:
>> Keiner setzt Bei FPGA-Entwicklung auf Mac-Hardware, du wärst der erste.
> Ich hab das eine zeitlang gemacht, bin aber inzwischen von Apple
> geheilt.
>
> Die Xilinx-ISE ließ sich mit Wine noch unter MacOS noch starten, aber
> bei Vivado klappte das nicht mehr...

Und die FPGA-Hersteller setzen IMHO ausschliesslich auf intelarchitektur 
wie x86/IA32 etc. (Sparc/Sun dürfte seit Jahrtausendwechsel tot sein) .

Der Mac dagegen wechselt da munter zwischen den Welten und wunderts sich 
dann, warum der Rest der Welt nichts für diese Insel entwickeln will. 
Und neben der CPU geht es weiter: Firewire versus USB, ...

von N. M. (mani)


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Markus F. schrieb:
> Scheint mir eher eine "Sprachreduzierung" zu sein.

Falls du eine Zeichenreduzierung meinst, kann das sein. Das ist bei 
Hochsparsachen ja oft der Fall (siehe Python o.ä.).
Durch Befehle wie Thread versuchen sie ja die benötigte Statemachine 
auszulagern. Dadurch werden es weniger Zeilen Code.

Auf der Seite schreiben sie allerdings das VHDL/Verilog weiterhin normal 
benutzt werden kann. Sie führen aber andere Sprachelemente wie Thread, 
ParFor,... ein. Ist für mich eine Erweiterung.

Aber das ist Wortklauberei 😄

: Bearbeitet durch User
von Fitzebutze (Gast)


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Ich dachte da als erstes: Alle Achtung, Werbemaschine gross 
angeschmissen, schicke Webseite und Ambitionen um eine Idee herum, die 
schon viele Studenten hatten, die nur wieder recht schnell in der 
Versenkung verschwinden lassen, sobald sie feststellen, wie der Markt 
tickt.

Ich sag's mal so: Wer lernen will, Cello zu spielen, fängt mit einem 
kleinen Cello an, nicht auf einer Kartonbratsche mit Drucksensoren. Auch 
wenn's irgendwie nach was klingt, muss man im Orchester dann das Cello 
beherrschen.

Wenn du allerdings etwas ernsthafter HDL und Synthese auf dem Mac machen 
wolltest, kämst du allenfalls mit yosys weiter, bist aber dann halt auf 
die unterstützten Targets (wie ICE40-Plattformen) angewiesen.

von Markus F. (mfro)


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von Krtiker (Gast)


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Markus F. schrieb:
> Beitrag "Neue IDE und Programmiersprache zur FPGA Programmierung"
Ohjeh. Wenn ich die Einleitung dort schon lese:

> Ich habe schon mit 17 angefangen FPGAs zu programmieren
D.h. dort hat jemand sich selber etwas beigebracht, fand das Thema 
schwierig und will es nun für andere, die auch Probleme haben, 
vereinfachen, während die, die keine Probleme mit dem bissl VHDL-Gelumpe 
haben, sich fragen, wofür das Ganze sein soll und für wen und warum und 
wieso.

Markus F. schrieb:
> Scheint mir eher eine "Sprachreduzierung" zu sein.
Scheint mir auch so. Daher wäre VHDMinus wohl passender.

Mcn schrieb:
> Und die FPGA-Hersteller setzen IMHO ausschliesslich auf intelarchitektur
> wie x86/IA32 etc. (Sparc/Sun dürfte seit Jahrtausendwechsel tot sein) .
Das hat bislang damit zu tun gehabt, weil in jeder Abteilung ein PC 
rumsteht, aber kein MAC. Daher bauen sie für Linux und Windows.

Angeblich ist der MAC ja generell performanter, weil er eine bessere 
Echtzeitunterstützung hat. Musiker und Grafiker verwenden im 
Profibereich fast ausschließlich MAC. Die große Menge der Zweitklassigen 
hat aber meistens einen PC, weil der sich so in Massen verkauft, dass du 
dir einen fetten Gamer-PC mit elend Leistung für kleines Geld hinstellen 
kannst, der jeden MAC derselben Preislage an die Wand drückt.

Ich habe keine Ahnung, wieviele MACs p.a verkauft werden, aber das ist 
sicher nur ein Bruchteil. Die PCs sind so schweinebillig, dass man sich 
auch als MAC-User einen daneben stellen kann, wenn man Hardware macht. 
Einer ohne Office, ohne Grafikarte, ohne Soundkarte und ohne alles.

Interessant ist auch, was innerhalb der Intel-IBM-Architektur so läuft:
www.mikrocontroller.net/topic/546201

von Pfurzfilter (Gast)


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Krtiker schrieb:
> Angeblich ist der MAC ja generell performanter, weil er eine bessere
> Echtzeitunterstützung hat.

Echtzeit /= schnell du Schwaffelopa!

> Musiker und Grafiker verwenden im
> Profibereich fast ausschließlich MAC
Ja, wegen der idiotensicheren Bedienoberfläche.

von Krtiker (Gast)


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Pfurzfilter schrieb:
> Krtiker schrieb:
>> Angeblich ist der MAC ja generell performanter, weil er eine bessere
>> Echtzeitunterstützung hat.
>
> Echtzeit /= schnell

Statt abwertend in der Gegend herum zu plärren, empfehle ich erst 
denken, dann kommentieren. In den besagten Anwendungen Audio und Video 
geht es genau um Echtzeit-optimierte Berechnungen. Damit und deshalb 
sind MACs für diese Anwendungen performanter.

Pfurzfilter schrieb:
>> Profibereich fast ausschließlich MAC
> Ja, wegen der idiotensicheren Bedienoberfläche.
Windows hat die Spieloberfläche für die Hausfrau. Nicht der MAC.

von Pfurzfilter (Gast)


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Krtiker schrieb:

>> Echtzeit /= schnell
>
> Statt abwertend in der Gegend herum zu plärren, empfehle ich erst
> denken, dann kommentieren. In den besagten Anwendungen Audio und Video
> geht es genau um Echtzeit-optimierte Berechnungen. Damit und deshalb
> sind MACs für diese Anwendungen performanter.

Offensichtlich denkt nicht jeder auf die gleiche Weise wie Du.
Also mal das Ganze in einem Vergleich:
Echtzeitfähig in sachen Musik war bereits die HomeComputerreihe von 
Atari in den Neunzigern mit wenigr 50 MHz. Somit ist echtzeit bzgl 
Audiostreams (192 kbit/sec?) keine Aussage für Geschwindigkeit bezüglich 
Engineering-numbercrunchings.

Pfurzfilter schrieb:
>>> Profibereich fast ausschließlich MAC
>> Ja, wegen der idiotensicheren Bedienoberfläche.
>Windows hat die Spieloberfläche für die Hausfrau. Nicht der MAC.

Sagt der uninspirierte Fanboy ... und es dürften weniger die Hausfrauen 
sein die auf Windows spielen als deren verzogene Gören: ... 
https://i.ytimg.com/vi/BbN_KCodKsA/maxresdefault.jpg

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Jenseits allem OS-Flamings gibt es m.E. keinen technischen Grund, warum 
ein moderner Mac nicht auch ein FPGA programmieren können sollte. Den 
einzig nachempfindbaren Grund sehe ich in der - aus Sicht der 
Altera-Entwickler - unterrepräsentablen Userzahl.

Technisch ist es wohl überhaupt kein Problem, ein Softwareprojekt mehr 
oder weniger plattform-unabhängig anzulegen, wenn man das nur will. Die 
wollten halt nicht ... :-(

@Kritiker: Wenn man PCs von Apple meint, schreibt man "Mac" (Abkürzung 
von "Macintosh". Als "MAC" bezeichnet man in IT-Kreisen "media access 
control", vereinfacht auch die 6 Byte große "Hardware-Adresse" von 
Netzwerkkarten und in Ethernet-Frames ...,

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Technisch ist es wohl überhaupt kein Problem, ein Softwareprojekt mehr
> oder weniger plattform-unabhängig anzulegen, wenn man das nur will.

Theoretisch schon. Aber das bedeutet mehr Entwicklungsaufwand, evtl. 
Lizenzkosten für QT o.dgl. und natürlich auch Support-Mitarbeiter für 
alle unterstützten Plattformen.

Auf der anderen Seite steht keine Umsatzsteigerung, wenn der Kunde nur 
die Wahl hat, ob er Windows-Software oder gar nichts bekommt.

Mir wäre auf dem Desktop etwas brauchbares Unixoides (kein OSX) auch 
lieber, aber für die überwältigende Mehrheit ist das abgesehen von 
einigen Nischen irrelevant und kein Kaufkriterium.

von vancouver (Gast)


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Frank E. schrieb:
> nach einer Möglichkeit, VHDL auch auf dem Mac zu
> machen,

Was verstehst Du genau unter "VHDL auch auf dem Mac zu machen"? Im 
einfachsten Fall könntest du mal versuchen, GHDL zu compilieren 
("brewen" nennen die Mackies das glaube ich :-)), dann hast du zumindest 
mal einen guten Simulator.

Aber wenn es dir um ernsthaftes FPGA-Design geht... dann verabschiede 
dich von deinem Mac, bzw. stell dir zu einem Bruchteil des Geldes einen 
performanten Linux-PC daneben, der die Drecksarbeit macht.

Was VHDPlus angeht... dazu wurde oben schon alles gesagt. Wobei ich den 
Vergleich mit der Arduino-IDE nicht so passend finde. Eine LED blinken 
zu lassen oder einen Temperatursensor auslesen, bekommt jeder irgendwie 
hin, und die Arduino-IDE verhilft da zu einem schnellen Erfolgserlebnis 
und weckt vielleicht weiteres Interesse. Dazu wurde sie gemacht, und 
diese Aufgabe erfüllt sie mit Bravour.
Hardwaredesign ist eine ganz andere Nummer. Ohne einen massiven 
Background in digitaler Logik und E-Technik wird das nix. Sowas macht 
niemand zwischen Abendessen und Tagesschau auf dem Wohnzimmertisch. 
Daran ändert auch VHDP nichts. Die Schwierigkeit ist hier nicht die 
Sprache, sondern zu verstehen, was sich "Behind the Scenes" abspielt.

von und noch einer (Gast)


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Hmmm schrieb:
> evtl. Lizenzkosten für QT
ich dachte das sei frei?

von Hmmm (Gast)


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und noch einer schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> evtl. Lizenzkosten für QT
> ich dachte das sei frei?

Je nachdem, wie Du frei definierst.

Für kommerzielle Closed-Source-Software ist es zwar etwas freier 
geworden, seit von der GPL auf die LGPL umgestellt wurde, das gilt aber 
nicht für alle Komponenten, und auch die LGPL hat ihre Tücken (Stichwort 
Static Linking).

Sobald die Open-Source-Lizenzen nicht mehr ausreichen, wird's teuer: 
https://www.qt.io/pricing

von Christoph Z. (christophz)


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Frank E. schrieb:
> Als Mac-User
> wäre da bisher immer nur irgendwas mit VM möglich gewesen ...

Ist doch egal, pack das in eine VM und gut ist. Wenn etwas natives für 
Mac angeboten würde, würde es genaus so fremd aussehen, wie in einer VM.

Wer erinnert sich noch an ISE unter Windows? Ein Unix/Solaris Tool, dass 
ganz fröhlich in einer Cygwin Umgebung lief :-)

von Leon (Gast)


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Hi,

ich hab das ganze mit VHDPlus mitentwickelt und wollte mich jetzt nicht 
in die Diskussion einwerfen, ob FPGA Entwicklung auf dem MAC Sinn macht. 
Das haben wir eigentlich nur für Leute, die dies dann in Kombination mit 
Simulation benutzen und dann auf einem anderen System kompilieren 
können.

Ich wollte nur drauf Hinweisen, dass die Startseite wohl etwas 
missverständlich ist und es vor allem um die Entwicklungsumgebung geht 
die z.B. auch VHDL und Verilog Entwicklung deutlich vereinfachen soll. 
Es wird da niemand gezwungen VHDP zu lernen, aber gerade bei einfachen 
Hobby Tüftlern kann das helfen erste Projekte zu erstellen. Wenn ihr mit 
z.B. VHDL entwickelt, könnt ihr gerne ausprobieren, ob unsere Tools zur 
Simulation, Debuggen oder Software Entwicklung euch nicht auch zusagen.

Gerade in Hochschulen und Unternehmen, die neu in der FPGA Entwicklung 
sind, gibt es schon einige die unsere Entwicklungsumgebung einsetzen.

VG,
Leon

von Ohne Selektion nur Einheitsbrei (Gast)


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Leon schrieb:
> Gerade in Hochschulen und Unternehmen, die neu in der FPGA Entwicklung
> sind, gibt es schon einige die unsere Entwicklungsumgebung einsetzen.

So, so, eine spezielle Hochschulspache für Anfänger ... warum erinnert 
mich das an BASIC und Turing-Preisträger Prof. Edsger W. Dijkstra mit 
seinem Bonmot:

"Es ist praktisch unmöglich, einem Studenten gutes Programmieren 
beizubringen, wenn er vorher in BASIC programmiert hat. Als potenzielle 
Programmierer sind sie geistig verstümmelt ohne Hoffnung auf Besserung." 
-
(Original engl.: "It is practically impossible to teach good programming 
to students that have had a prior exposure to BASIC: As potential 
programmers they are mentally mutilated beyond hope of regeneration.")

von Leon (Gast)


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Ohne Selektion nur Einheitsbrei schrieb:
> So, so, eine spezielle Hochschulspache für Anfänger ...

Hochschulen benutzen die Entwicklungsumgebung, weil man einfacher VHDL 
programmieren und simulieren kann, als mit den bisherigen Tools. VHDP 
wird soweit ich weiß nicht an Hochschulen gelehrt.

von Hendrik (Gast)


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Ohne Selektion nur Einheitsbrei schrieb:
> "Es ist praktisch unmöglich, einem Studenten gutes Programmieren
> beizubringen, wenn er vorher in BASIC programmiert hat. Als potenzielle
> Programmierer sind sie geistig verstümmelt ohne Hoffnung auf Besserung."

Nach der Logik hätte jeder der damals in der Schule mit Scratch oder 
einem Lego Technik Roboter experimentiert hat keine Chance mehr ein 
guter Programmierer zu werden...

Das VHDPlus Projekt ist viel mehr als nur die VHDP Sprache. Es soll eine 
Plattform sein, die das starten mit FPGAs im Vergleich zu 
konventionellen Methoden deutlich vereinfachen soll. Ob man die Software 
nun mit VHDL, Verilog oder VHDP benutzt ist jedem selbst überlassen.
Quartus im Vergleich ist sehr unfreundlich für Anfänger. Keine Git 
Integration, NIOS support mit dem veralteten eclipse ist schrecklich und 
es dauert generell sehr lange als Anfänger etwas nützliches zu 
programmieren. VHDPlus versucht diese Lernkurve etwas angenehmer zu 
gestalten.

Wir erwarten nicht, dass wir Hardware Entwickler mit langer Erfahrung 
dazu bringen unsere Software zu verwenden. Allerdings haben wir aber 
schon vielen dankbaren Anfängern geholfen, was uns motiviert weiterhin 
fleißig an dem Projekt zu arbeiten.

Nun zur ursprünglichen Frage:
Die MacOS Version von VHDPlus kann als Ergänzung zu den Linux/Windows 
Versionen angesehen werden. Auch wenn das direkte programmieren der 
Hardware aktuell nicht möglich ist, so kann es sehr nützlich sein auch 
unterwegs an seinen Projekten auf dem Mac arbeiten zu können und seinen 
VHDL Code zu simulieren.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Ohne Selektion nur Einheitsbrei schrieb:
> "Es ist praktisch unmöglich, einem Studenten gutes Programmieren
> beizubringen, wenn er vorher in BASIC programmiert hat. Als potenzielle
> Programmierer sind sie geistig verstümmelt ohne Hoffnung auf Besserung."

Ich addiere noch: Es ist unmöglich, einem Studenten gutes VHDL 
beizubringen, wenn er zuvor zuviel C erlernt hat.

von FPGA-Nutzer im Ruhestand (Gast)


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Hendrik schrieb:
> Quartus im Vergleich ist sehr unfreundlich für Anfänger.
Das empfand ich seinerseit aber anders. Ich fand das eigentlich leicht. 
Bei dem von mir benutzten Test-PCB gab es einen Systembuilder, mit dem 
die Komponenten einfach einzubauen und zu nutzen waren. Sozusagen auch 
Blockdesign-Niveau.

von Gerhard H. (ghf)


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Jürgen S. schrieb:
> Ohne Selektion nur Einheitsbrei schrieb:
>> "Es ist praktisch unmöglich, einem Studenten gutes Programmieren
>> beizubringen, wenn er vorher in BASIC programmiert hat. Als potenzielle
>> Programmierer sind sie geistig verstümmelt ohne Hoffnung auf Besserung."
>
> Ich addiere noch: Es ist unmöglich, einem Studenten gutes VHDL
> beizubringen, wenn er zuvor zuviel C erlernt hat.

Also, ich hab's von selber gelernt, wie man einen Simulator
schreibt, in Fortran4 , bevor wir die Spice 2G4-Quellen bekommen
haben. Das waren schon an die 3000 Lochkarten und das war E-Technik.
Und was man tun muss um nächste Woche noch durchzublicken.

Später in Informatik haben sie uns mit mit der Educational Language
ELAN gequält. Man musste jeden Pups hinschreiben, und hatte nachher
ein 7 cm dickes PrintOut, das eigentlich noch garnix gemacht hat.
Kein Wunder, dass ELAN spurlos in der Versenkung verschwand, von
niemandem vermisst. Sowas kommt raus, wenn man auf Algol68 noch
einen draufsetzen will. Gibt es mittlerweile einen Algol68-Compiler,
der die ganze Sprache kann? Damals wurde noch gewettet, ob das mal
passieren würde.

Dann fand sich ein Stockwerk höher eine PDP11/40e, mit Unix V6,
die erste Installation auf unserer Seite vom großen Teich.
Da gab's C, yacc & Freunde. Die Educational Language war nach
3 Tagen Geschichte. Und wenn man den Unix-Kernel verstanden hatte,
dann wusste man auch wie C richtig funktioniert.

C hat mich nicht im Entferntesten daran gehindert, raumfahrt-
taugliche VHDL-Bibliotheken zu schreiben.

Gerhard

von Ohne Selektion nur Einheitsbrei (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> Und wenn man den Unix-Kernel verstanden hatte,
> dann wusste man auch wie C richtig funktioniert.

Ja, wenn man Hardware verstanden hat, (weil man eben den 
Maschinensprache-Assembler und die Speicherorganistation etc 
verinnerlicht hat) dann kann man auch C 'richtig' schreiben.
Ist bei VHDL nicht anders. Man muss verstehen, was sich 'hinter der 
Sprache' auf dem Rechner/Digital-IC tut, quasi durch sie 'durchschauen', 
umsinnvoll mit dem Tool 'Beschreibungssprache' umzugehen.

Und da wäre jetzt die Frage ob man mit VHDLPlus besser "auf die zu 
designende Digitaltechnik" hindurchschauen kann. Das 'Plus' im Namen 
deutet eher auf das Gegenteil; noch mehr "Sprache".
Um mit dem geschwätzigen VHDL zu Recht zu kommen bedarf es IMHO 
Disziplin im Umgang mit der Syntax.

von FPGA-Experte (Gast)


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Ohne Selektion nur Einheitsbrei schrieb:
> Um mit dem geschwätzigen VHDL zu Recht zu kommen bedarf es IMHO
> Disziplin im Umgang mit der Syntax.
Ja, das mit der Syntax ist ein Problem. Scheint besonders für die U35 
ein Problem, die schon Schwierigkeiten haben, das Wort "Erfahrung" 
korrekt zu schreiben.

Aber eines:

Wieso wird VHDL immer als "geschwätzig" deklariert? Ich finde das 
eigentlich nicht. Ok, in Verilog ist einiges knapper dargestellt, aber 
ich sehe in C viel mehr Trallala drum herum, bis eine Funktion definiert 
ist. Ich wüsste nicht, wo ich am VHDL etwas wegsparen würde. Man könnte 
etwas vereinfachen, ok, z.B. den Unterschied zwischen Vektoren und 
Signalen, um sich das "0 downto 0" zu sparen oder eine Zuweisung in " 
und in ' zu unterscheiden.

"Disziplin" braucht es eigentlich in allen Sprachen. Was beim VHDL hinzu 
kommt, die eine Vorstellung, wie man bestimmte Probleme löst. Der 
einfache glue-Kram ist meistens sehr geradlinig zu formulieren und 
bietet wenig Raum für Variation = Unfug durch den Unbedarften. Das 
Zusammenspiel von Schalt- und Rechenwerken kann aber auf 
unterschiedlichste Weise passieren und da geht es schon los mit 
abweichenden Ansätzen. Die Programmiererfraktion, besonders wenn sie 
keine maschinennahe Entwicklung gemacht haben, kommen mit absonderlichen 
Lösungen ums Eck, denen du ansiehst, dass sie keinen Plan haben, was da 
in einer Schaltung überhaupt vor sich geht.

von jibi (Gast)


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>Wer erinnert sich noch an ISE unter Windows? Ein Unix/Solaris Tool, dass
>ganz fröhlich in einer Cygwin Umgebung lief :-)

So richtig fröhlich war das nie :) Oder vielleicht war auch ich nur 
nicht richtig fröhlich damit. Naja, heute läuft es wieder in einer VM - 
wird so von Xilinx angeboten und synthesiert für meine alten Boards ganz 
gut.

von FPGA-Experte (Gast)


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Bleibt mir weg mit der ISE-Möhre! Die größte Ansammlung von Sch...e, die 
es jemals unter der Sonne gab. Ich habe das glaube ich 2x unter Win 
genutzt.

Ich lehne inzwischen auch alles an maintenance ab, was irgendwie auf 
etwas spartanisches hindeutet. Wird alles gegen MAX10 getauscht. Im 
Bedarfsfall 2 Stück!

von jibi (Gast)


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>Bleibt mir weg mit der ISE-Möhre! Die größte Ansammlung von Sch...e, die
>es jemals unter der Sonne gab. Ich habe das glaube ich 2x unter Win
>genutzt.

Joar das beschreibt es ziemlich genau.

von dfIas (Gast)


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jibi schrieb:
>>Bleibt mir weg mit der ISE-Möhre! Die größte Ansammlung von Sch...e, die
>>es jemals unter der Sonne gab. Ich habe das glaube ich 2x unter Win
>>genutzt.
>
> Joar das beschreibt es ziemlich genau.
Actel Project Manager/Libero IDE, Actel Designer oder wie sie heißen ... 
Schlimmer geht immer - da erscheint einem ISE als extrem 
fortschrittlich!

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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dfIas schrieb:
> Actel Project Manager/Libero IDE, Actel Designer oder wie sie heißen ...
... auch die Lattice IDE ist nicht so wirklich gut durchdacht, füge ich 
mal hinzu. Xilinx hatte inzwischen auch lange genug Zeit, sich 
anzupassen. Auch Vivado ist ja nun schon > 10 Jahre alt! Wie die Zeit 
vergeht ...

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