Forum: HF, Funk und Felder Abschaltung AM-Rundfunksender


von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Abschaltung Radio Luxemburg RTL auf 234kHz angekündigt.
Wer das Empfangserlebnis auf dieser Frequenz noch
erleben möchte, sollte daß schnell tun.
Schade, ein schöner starker Sender, auch gut für
Detektorempfängerexperimente geeignet.
Bleibt uns dann nur noch BBC Radio 4 auf 198kHz als
starker Langwellensender.

von Agent Pineapple (Gast)


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Ist schon schade, nur leider stören moderne Elektrogeräte den Empfang so 
grässlich, dass es keinen Spaß mehr macht. Bspw. Laptop.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Habsch gerade mal geguckt, kommt hier störungsfrei an. Allerdings in 
französischer Sprache.

von Agent Pineapple (Gast)


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Also ich muss den Laptop ausschalten, sonst hör ich nur rauschen, 
Standby reicht nicht. Ist allerdings auch Großstadtmietskaserne... und 
so wird es entweder besinnliches Radiohöhren oder halt doch lieber BBC 6 
Music übers Internet.

Beitrag #7259070 wurde vom Autor gelöscht.
von Kilo S. (kilo_s)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Habsch gerade mal geguckt, kommt hier störungsfrei an. Allerdings in
> französischer Sprache.

Wird ja auch erst am 31.12 abgeschaltet, also noch kann man ein paar 
Tage hören.

Schade! Für mich ist das immer ein kleiner Verlust. Nicht weil ich 
bestimmte Sender so gerne höre, eher weil nun nach und nach Sender auf 
LW fehlen um zu testen ob und wie gut sie empfangbar sind.

von Flipper (Gast)


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Es ist so, als würde eine Ära langsam vorübergehen. Man blickt dem etwas 
wehmütig nach, aber natürlich ist es ökonimisch sinnvoll die Sender 
abzuschalten. Der Stromverbrauch von so einem Sender ist auch nicht zu 
verachten. Weiß jemand wie die Effizienz eines solchen Sender ist? Liegt 
die so bei 50%?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Schade! Für mich ist das immer ein kleiner Verlust. Nicht weil ich
> bestimmte Sender so gerne höre, eher weil nun nach und nach Sender auf
> LW fehlen um zu testen ob und wie gut sie empfangbar sind.

Ja, ich bin da etwas zwiegespalten, einerseits ist es ein Verlust von 
alten Gewohnheiten, vielleicht Tradition (Nostalgie); andererseits sind 
solche Sender ja nur Transportmedien, Transport von Information und wenn 
man selbige nichtmehr braucht, zumal sie sehr energiefressend sind, dann 
kann man sie auch abschalten.
Der Lauf des Lebens halt, obwohl ich auch ein weinendes Auge dabei habe 
;-)

von APW (Gast)


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Könnte man auf so einer LW-Antennenanlage auch mehrere LW Programme 
gleichzeitig aussenden, oder sind diese Antennen zu schmalbandig?

Die Sendergrundstücke sind doch wohl so groß, dass man eine PV-Anlage 
zur Eigenversorgung installieren könnte (natürlich mit entsprechenden 
Kompromissen bez. Sendebetrieb nachts und bei Schlechtwetter, aber 
vielleicht besser als gar keine LW Ausstrahlung mehr).

von Kilo S. (kilo_s)


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APW schrieb:
> Die Sendergrundstücke sind doch wohl so groß, dass man eine PV-Anlage
> zur Eigenversorgung installieren könnte (natürlich mit entsprechenden
> Kompromissen bez. Sendebetrieb nachts und bei Schlechtwetter, aber
> vielleicht besser als gar keine LW Ausstrahlung mehr).

Und wer finanziert das?
Die Idee ist echt toll, ich wäre voll dafür, nur muss man auch den 
passenden Geldbeutel haben!

Die Wartungskosten sind sowieso Vermutlich hoch genug, die Zusatzkosten 
für die Wartung der PV mit dem Kompromiss der eventuell Einnahme durch 
den Sendebetrieb schmälert...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der wahre Grund wird wohl die mangelnde Werbereichweite sein. Da sind 
diese Kunden einfach woanders hingewandert.

von RadioRadio (Gast)


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APW schrieb:
> Könnte man auf so einer LW-Antennenanlage auch mehrere LW Programme
> gleichzeitig aussenden, oder sind diese Antennen zu schmalbandig?
>
> Die Sendergrundstücke sind doch wohl so groß, dass man eine PV-Anlage
> zur Eigenversorgung installieren könnte (natürlich mit entsprechenden
> Kompromissen bez. Sendebetrieb nachts und bei Schlechtwetter, aber
> vielleicht besser als gar keine LW Ausstrahlung mehr).

Sender wie bspw. RTL auf 234 kHz oder BBC auf 198 kHz haben Tradition. 
Die senden/sendeten schon zu Dampfradiozeiten. Heute reiner Luxus.

Sender wie die DW hatten den Auftrag das eigene Land in der Welt zu 
repräsentieren. Diese Zeiten sind wegen Satellit und Internet schon 
lange vorbei. Das weiterführen dieser Programme auf LW/MW/KW wäre reiner 
Luxus.

Und was sollte so ein Sender heutzutage auf LW (oder sonst wo) noch 
transportieren? Hör dir bspw. mal DARC-Radio im 49-Meter Band an. Eine 
Altherrenriege die, für meinen Geschmack, langweiligste Musik spielt und 
nur labert. Kommt mir vor wie ein nachgeäfftes Carolina-Radio aus den 
1970ern.

Nein, die Zeiten sind vorbei. Alles andere wäre reine Nostalgie.

von Kilo S. (kilo_s)


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RadioRadio schrieb:
> Alles andere wäre reine Nostalgie.

So wie Dampfloks auch, aber selbst die werden erhalten!

von Phasenschieber S. (Gast)


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RadioRadio schrieb:
> Nein, die Zeiten sind vorbei. Alles andere wäre reine Nostalgie.

Ja, de facto völlig richtig. Man kann es vergleichen mit 
https://www.heise.de/hintergrund/Tod-der-letzten-Telefonzellen-Abschied-vom-oeffentlichen-Fernsprecher-7346683.html.

Was nichtmehr gebraucht wird, kann weg.

Ichselbst bin zwar mit alldem groß, aber dabei nicht sentimental 
geworden, obgleich ich ein paar liebgewordene Traditionen pflege, z.B. 
Oldtimer fahren :-)

Meine Erben werden sich wundern, was da alles zusammen kommt 🤣

von Thomas V. (tomv)


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Flipper schrieb:
> Man blickt dem etwas
> wehmütig nach, aber natürlich ist es ökonimisch sinnvoll die Sender
> abzuschalten.

Ist es das?

Ich kann es zwar nicht mit konkreten Zahlen belegen, aber rein 
gefühlsmäßig brauchen die hunderte von DAB+-Sendern, die man benötigt, 
um dieselbe Fläche zu versorgen, wesentlich mehr Energie.

Hier auf dem Berg steht so einer: 10kW (HF) für 10 oder 12 Programme. 
Wenn man das mal hochrechnet...

von APW (Gast)


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Ein (1) weiterbetriebener LW-Sender in D mit (überwiegend) DLF-Programm 
wäre sinnvoll gewesen.

Wenn man mehrere (2..3) beieinanderliegende LW-Programme auf einer 
Antennenanlage ausstrahlen könnte, würde das auch die Unterhaltskosten 
senken.
Dazu Sendeleistung je nach Ertrag der PV-Anlage, nachts aus oder 
Minimalbetrieb, der Überschuss der PV einspeisen.

Solarfeld 100x100m x50% (Belegung mit Zellen) x190W/m^2 x0,3 (Anteil f. 
normalen Sendebetrieb)=>
5000x190Wx0,3=285kW (installierte PV Gesamtleistung 950kW)

10%PV Leistung bei Bewölkung=> immer noch fast 100kW für den Sender.

Was kostet 1MW installierte PV auf der grünen Wiese?
Verglichen mit den bisherigen Sender-Stromkosten?

von Kürzer (Gast)


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Flipper schrieb:
> Weiß jemand wie die Effizienz eines solchen Sender ist? Liegt
> die so bei 50%?

Seltsame Frage,

IMHO soll der Sender möglichst alles über die Antenne abstrahlen, die 
Endröhren oder Halbleiter sind zwangsgekühlt, oft mit Wassser, sonst 
gibts Reflexionen und er brennt durch.

Letztlich 100% Umwandlung in Wärme. Oder auch Licht für den 
Schrebergarten ;)

von Radiofreund (Gast)


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Hallo

Kilo S. schrieb:
> So wie Dampfloks auch, aber selbst die werden erhalten!

Du kannst ja unter "meinen" Nickname mal meine Beiträge bezüglich der 
Abschaltung der LW und MW Sender in Deutschland  nachlesen - ich denke 
die zeigen deutlich meine Meinung aber auch die, sicherlich irgendwie 
schmerzende, Einsicht das die Zeiten und Verbreitungstechniken sich 
geändert haben und solche "richtigen" Sender auf finanziert werden 
müssen.

Aber:
Dampfloks haben eine recht große Fangemeinde - sowohl beim zahlenden(!) 
Publikum als auch bei den Vereinen und den kostenlos (sogar 
Mitgliedsbeiträge zahlenden) zum erklecklichen Teil beruflich 
hervorragend ausgebildeten (durch den AG - also auch irgendwie 
Finanziert wenn auch nur als "Nebenprodukt) aktiven aber auch passiven 
(die zahlen halt "nur" ihre Beiträge) Mitgliedern.

Des weiteren wird mit Dampflokomotiven durch wenige spezialisierte 
"Firmen" immer noch Geld verdient (Meiningen und dessen Zulieferer) - 
ein echter wenn auch kleiner Wirtschaftsfaktor der immerhin einige 
hundert Einkommen sichert.

Und ob du es glaubst oder nicht (Man kann es aber googeln das ich kein 
Unsinn schreibe):

Selten aber immer mal wieder werden mit Dampfloks sogar Ersatzleistungen 
(allerdings nur noch Güterverkehr - Plandampf in "normalen" 
Personenverkehr war tatsächlich nur eine Sache von wenigen Jahren nach 
1990) gefahren.
Damit verdienen die vereine richtig Geld und finanzieren wiederum zum 
Teil ihre kosten.

Es gibt sogar richtige kommerzielle Betreibe von historischen Dampfloks 
und sogar einige (an einer Hand abzählbar - aber immerhin) Neubauten von 
richtigen (großen) Dampfloks nach 2000.
Das alles machen kommerzielle Anbieter sicherlich nicht ohne 
Gewinnabsicht und Nachforschungen ob ein Bedarf an zahlungswilligen 
Kunden  ("Fahrgästen" und Fangemeinden - solche Loks werden umfassend 
vermarktet) besteht.

Mit Sendeanlage funktioniert das leider alles nicht.
Die will keine Fangemeinde finanzieren, mit der kann man kein Geld 
machen (abgesehen von den technisch Qualitativen Gründen kommt da nach 
Rundfunkrecht und der ganze Urheberrechtskram hinzu)
Langwelle und Mittelwelle war ja bei der breiten Bevölkerung in den 
meisten Mitteleuropäischen Staaten schon sehr  weit vor den 2010er 
Jahren tot - eigentlich hat schon in den 1980er Jahren nur eine 
Minderheit auf diesen Frequenzen zugehört - da war wenn es nicht UKW war 
eher noch die Kurzwelle die ein breiteres (das aber auch nur relativ) 
hatte.

Radiofreuend

von eric (Gast)


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Schon ca. 1930 hat Manfred von Ardenne vorgeschlagen, die Programme der 
MW-Großsender auf örtliche UKW-Sender zu übertragen, um die Qualität der 
Übertragung zu verbessern. Das ist nach Kriegsende in Deutschland auch 
durchgeführt worden, weil die Siegermächte sogar die deutschen 
MW-Frequenzen beschlagnahmten und uns nur einige sehr ungünstige Wellen 
überließen.

Der kontinuierliche Aufbau des UKW-Sendernetzes in Stereo, das 
gleichzeitig zunehmende Gerangel auf der MW, vor allem die Erweiterung 
auf Privatsender wie RTL bewirkte, dass immer mehr Hörer ganz auf UKW 
umschwenkten und die MW verödete. Heute hat jedes größere Dorf seinen 
UKW-Lokalsender.

Es sind nicht die Strom- und Wartungskosten, die die Abschaltung der MW 
und LW verursachen. Die allgemeine Rundfunksteuer bringt dafür genügend 
Geld. Ich wage sogar zu behaupten, dass die Unzahl der UKW-Lokalsender 
in Summa mehr kostet als einzelne MW-Großsender. Es ist einfach die 
geschwundene Akzepztanz in der Bevölkerung.

Dass es hätte auch anders gehen können, sieht man in Amerika. Dort hat 
man das MW-Band mit relativ schwachen Sendern ähnlich aufgebaut wie in 
Europa die Ultrakurzwelle, mit dem Ergebnis, dass MW dort immer noch 
eine gewichtige Rolle spielt.

von RadioRadio (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> RadioRadio schrieb:
>> Alles andere wäre reine Nostalgie.
>
> So wie Dampfloks auch, aber selbst die werden erhalten!

Kein Vergleich. Das sind in der Regel Vereine, die sich selber 
finanzieren.

Ich sag ja nicht, dass ich das nicht auch gerne hätte (Rundfunk), aber 
das ist nun mal reine Nostalgie.

Ich habe als Kind in den 70ern meine ersten Radios gebastelt und war 
total fasziniert. Habe in der Nacht im Bett mit einem MW-Radio aus dem 
Kaugummiautomaten stundenlang Radio gehört. An Omas Gebissradio KW 
gehört: "drei - sieben - neun- fünef - acht". Später mein erster eigener 
KW-Empfänger (FRG-7700). DX-Programme von RSA, HCJB oder RÖI waren 
Pflicht. Amateurfunk, Utility. Diese Zeiten will ich nicht missen!

Damals waren die einzigen Störer die elenden Zeilenendstufen der 
Fernseher (15,625 kHz und Vielfache davon) im Haus und in der Umgebung. 
:-( Und ganz ehrlich? In Zeiten des 'eisernen Vorhangs' war das Radio 
hören auf LW/MW/KW einfach nur spannend! :-) Und Heute? Alle 10 kHz ein 
Chinasender. :-(

von Phasenschieber S. (Gast)


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Thomas V. schrieb:
> Ich kann es zwar nicht mit konkreten Zahlen belegen, aber rein
> gefühlsmäßig brauchen die hunderte von DAB+-Sendern, die man benötigt,
> um dieselbe Fläche zu versorgen, wesentlich mehr Energie.

Darum geht es dabei nicht!

Die Erreichbarkeit der großen Masse ist der Knackpunkt.

Was denkst du, wieviele Menschen du noch über LW erreichen kannst? 
wieviele LW-Empfänger werden noch betrieben?

Wer hängt sich eine monströse LW-Antenne auf?
LW-Empfang in Städten? kannste knicken.
Soundqualität in AM? kannste ebenfalls knicken.

Also, wen will man noch in LW erreichen?

Da gibt es nurnoch ein paar Freaks, wie hier im Forum, die überhaupt 
wissen, daß es eine LW noch gibt. Mit denen lässt sich aber kein Geld 
verdienen ;-)

von eric (Gast)


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RadioRadio schrieb:
> Ich habe als Kind in den 70ern meine ersten Radios gebastelt und war
> total fasziniert. Habe in der Nacht im Bett ...

Das war bei mir genauso. Mit einem unglaublich einfachen und leicht zu 
bauenden Empfänger kann ein Jugendlicher fasziniert in die Ätherwelt 
lauschen. Damit lernt er HF-Technik und Elektronik kennen und vielleicht 
zu seinem Beruf machen.
Das ist ein schlimmer Nachteil der MW-/LW-Abschaltung. Die zunehmende 
Durchdringung der Alltagswelt durch die Elektronik erfordert immer mehr 
Fachleute, aber durch Bits und Bytes kann ein junger Anfänger keine 
Elektronik lernen.

Wie ich schon weiter oben schrieb: Die Ablösung der MW/LW ist eine Folge 
der Frequenzbeschneidung nach dem Kriege durch die Siegermächte. Also 
machte man in DE aus der Not eine Tugend und baute das UKW-Netz auf. Und 
zwar so erfolgreich, dass der Rest Europas dem folgte. Bis auf Spanien 
und Britannien, wo es immer noch etliche MW-Kleinsender gibt. Und in 
Amerika hat noch heute jeder Ort oft mehrere MW-Lokalsender, obwohl auch 
dort UKW langsam an Boden gewinnt.


Phasenschieber S. schrieb:
> Wer hängt sich eine monströse LW-Antenne auf?

Ist natürlich Unsinn. Ferritantennen würden reichen.

von Thomas V. (tomv)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Thomas V. schrieb:
>> Ich kann es zwar nicht mit konkreten Zahlen belegen, aber rein
>> gefühlsmäßig brauchen die hunderte von DAB+-Sendern, die man benötigt,
>> um dieselbe Fläche zu versorgen, wesentlich mehr Energie.
>
> Darum geht es dabei nicht!

Doch, bei dem Beitrag, auf den ich mich bezog, ging es (im nächsten, 
nicht zitierten Satz) um den Stromverbrauch.

> Die Erreichbarkeit der großen Masse ist der Knackpunkt.

Das ist natürlich ein valider, anderer Grund.

> Was denkst du, wieviele Menschen du noch über LW erreichen kannst?
> wieviele LW-Empfänger werden noch betrieben?

Wie auch schon im anderen Thread (irgendwas mit MW-/KW-Sendern) 
festgestellt, werden es wohl wieder mehr werden. Im Zeitalter von Krieg 
in Europa sowie dem ständigen Gedanken an Stromausfälle etc. sehe ich 
ein Umdenken sowohl bei den Rundfunksendern als auch bei den (technisch 
kundigen) Radiohörern.

Aber ja: Das sind noch wenige...

von Phasenschieber S. (Gast)


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eric schrieb:
> Ist natürlich Unsinn. Ferritantennen würden reichen.

Dann viel Erfolg mit deiner Ferritantenne, im Nebel von LED-Driver und 
Co.!

Thomas V. schrieb:
> Im Zeitalter von Krieg
> in Europa sowie dem ständigen Gedanken an Stromausfälle etc. sehe ich
> ein Umdenken sowohl bei den Rundfunksendern als auch bei den (technisch
> kundigen) Radiohörern.

Sehe ich nicht. Dieses "Weltuntergangsszenario", welches im Moment gerne 
gepflegt wird, sehe ich als Massenhysterie, nichts weiter.

von Dieter (Gast)


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Der Wunsch aller totalitaeren Staaten ist, dass die freien Laender alles 
auf Short Distance Medien reduzieren, bis auf das Internet, weil 
letzteres kann hervorragend kontrolliert werden. Wer dann noch an echte 
Nachrichten des Nachbarlandes kommen will, muss genuegend kriminelle 
Energie haben um das zu schaffen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Flipper schrieb:
> Weiß jemand wie die Effizienz eines solchen Sender ist?

Die Effizienz der PA ist bei Lang- und Mittelwelle so schlecht nicht, 
denn dafür kann man noch Klasse-D-PAs nehmen (geschaltete Endstufe).

Allerdings ist der Antennenwirkungsgrad bei Langwelle lausig. Bei 
Mittelwelle kann man tatsächlich ordentliche Antennen bauen, aber auch 
da kostet der Unterhalt des Antennenbauwerks nicht unerheblich.

von Benj (Gast)


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Bei mir macht 234 kHz ein super SNR.

Störungen im LF-Spektrum habe ich nur wenn die Strassenbeleuchtung 
eingeschaltet ist. (Breitbandige 100 Hz Pulse)
Woher das kommt habe ich nie herausgefunden, die Lampe im Quartier ist 
es jedenfalls nicht.

von eric (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> aber auch da kostet der Unterhalt des Antennenbauwerks nicht unerheblich.

Noch nie haben die ÖR-Sender soviel Geld gehabt wie heute im Zeitalter 
der allgemeinen Rundfunksteuer. Ein paar MW-Sender könnten die sich 
locker leisten. Aber wozu, wenn die Hörerschaft komplett auf UKW 
umgesattelt hat.

Der Machtkampf der MW-Großsender vor 50 Jahren hat den MW-Empfang kaputt 
gemacht und damit haben sich sie sich den Ast unter dem Hintern selbst 
abgesägt.
In den USA hörst Du MW-Sender in Stereo mit 10 kHz 
Modulationsbandbreite.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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eric schrieb:
> In den USA hörst Du MW-Sender in Stereo mit 10 kHz
> Modulationsbandbreite.

Die haben aber kein flächendeckendes UKW-Netz. Wäre in einem großen 
Flächenland mit geringer Bevölkerungsdichte außerhalb der Städte halt 
aufwendiger.

Wenn die Leute sich dort flächendeckend zwischen VHF/FM und Mittelwelle 
entscheiden könnten, darfst du genau einmal raten, wie lange die 
Mittelwelle noch existieren würde.

von eric (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Die haben aber kein flächendeckendes UKW-Netz.

Das sag ich doch schon die ganze Zeit.
Es bestand keine Notwendigkeit wie bei uns. Und darum müssen sie sich 
auch nicht entscheiden.
Trotzdem - UKW-Sender gibt es auch schon einige.

Beitrag #7259701 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7259706 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ein Kommentar (Gast)


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Seit das Bundesamt für Bevölkerungsschutz vor Blackouts warnt, sollten 
wir uns wieder Gedanken über eine Kommunikation machen, die ohne Netz 
auskommen.

Und sobald unsere Regierung Sanktionen gegen China verhängt, können wir 
nur mehr Technologie verwenden, die wir selbst zustande bringen.

Ein paar Sender mit großer Reichweite und einfache AM Radios, die jeder 
Hobbybastler reparieren kann, wären da schon mal eine robuste Grundlage.

Beitrag #7259710 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7259713 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Flipper (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Flipper schrieb:
>> Weiß jemand wie die Effizienz eines solchen Sender ist?
>
> Die Effizienz der PA ist bei Lang- und Mittelwelle so schlecht nicht,
> denn dafür kann man noch Klasse-D-PAs nehmen (geschaltete Endstufe).
>
> Allerdings ist der Antennenwirkungsgrad bei Langwelle lausig. Bei
> Mittelwelle kann man tatsächlich ordentliche Antennen bauen, aber auch
> da kostet der Unterhalt des Antennenbauwerks nicht unerheblich.

Ich versuche nur grade abzuschätzen wieviel Strom ein 1MW Sender 
insgesamt (kompletter Betrieb) so verbraucht. Also Sender + Kühlung + 
Betrieb der Anlagen usw...

von Kilo S. (kilo_s)


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Phasenschieber S. schrieb:
> LW-Empfang in Städten? kannste knicken.

Och naja, geht. Selbst ohne Ferritantenne, hab ich aktuell keine dafür, 
nur meine anpassspule am Funk-Regal und daran eben einen langen Draht.
Störungen halten sich tatsächlich einigermaßen in Grenzen bei mir.

noch einer schrieb im Beitrag #7259701:
> Die 11 Leute, die das in DE tun, sollen sich ein anständiges Radio
> kaufen

Eher ist wohl dein Radio das schlechter weil's nicht gut genug ist um 
mehr als nur UKW zu können!
Trotzdem wäre es schon schade wenn du tatsächlich noch nie ein AM 
Rundfunkprogramm gehört hast, ist eine echte "Erfahrung" für so Leute 
wie dich zu sehen wie Leute früher ohne Stereo und HD ausgekommen sind.

RadioRadio schrieb:
> Kein Vergleich. Das sind in der Regel Vereine, die sich selber
> finanzieren.
> Ich sag ja nicht, dass ich das nicht auch gerne hätte (Rundfunk), aber
> das ist nun mal reine Nostalgie.

Ist und bleibt halt schade, so lange sich keiner findet der sowas selbst 
finanzieren möchte.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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RadioRadio schrieb:
> Und Heute? Alle 10 kHz ein
> Chinasender. :-(

Welche sollen das sein? Nicht mal China hat großartig Bock Propaganda 
per Rundfunk zu senden. CRI (China Radio International) hat seinen 
deutschsprachigen Langwellendienst 2019 runter gefahren und 2021 
eingestellt. Aktuell sendet man gerade mal zwei Stunden pro Tag das 
deutschsprachige Programm auf Kurzwelle. Im Internet kannst du es mit 
eine App 24 Stunden am Tag bekommen.

von Flipper (Gast)


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Blöde Frage: Jetzt wo alles langsam runtergefahren wird, könnte man da 
nicht ein paar freie Frequenzen für den Amateurfunk freigeben? ^^

von Mario M. (thelonging)


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Hannes J. schrieb:
> RadioRadio schrieb:
>
>> Und Heute? Alle 10 kHz ein
>> Chinasender. :-(
>
> Welche sollen das sein?

https://www.short-wave.info/index.php?station=China%20Radio%20International

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Flipper schrieb:
> könnte man da nicht ein paar freie Frequenzen für den Amateurfunk
> freigeben

Es gibt schon einen Mittelwellenbereich, aber der Aufwand für einen 
Betrieb auf Mittelwelle mit auch nur irgendwie ein bisschen 
Antennenwirkungsgrad ist erheblich.

Eine Frequenzzuteilung für Rundfunkaussendung in diesem Band wirst du 
vermutlich sofort bekommen können, aber dann hast du den ganzen 
GEMA-Kram etc. noch an der Backe.

von Kilo S. (kilo_s)


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Jörg W. schrieb:
> Es gibt schon einen Mittelwellenbereich

https://de.m.wikipedia.org/wiki/630-Meter-Band

Damit die Leute auch wissen wo sie hören müssen. ;-)

von Thomas U. (charley10)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Kilo S. schrieb:
>> Schade! Für mich ist das immer ein kleiner Verlust. Nicht weil ich
>> bestimmte Sender so gerne höre, eher weil nun nach und nach Sender auf
>> LW fehlen um zu testen ob und wie gut sie empfangbar sind.
>
> Ja, ich bin da etwas zwiegespalten, einerseits ist es ein Verlust von
> alten Gewohnheiten, vielleicht Tradition (Nostalgie); andererseits sind
> solche Sender ja nur Transportmedien, Transport von Information und wenn
> man selbige nichtmehr braucht, zumal sie sehr energiefressend sind, dann
> kann man sie auch abschalten.

Dieser Energieaufwand wird dadurch auf jeden einzelnen Hörer umgelegt, 
was in Summe sicher keine Einsparung bedeutet.

> Der Lauf des Lebens halt, obwohl ich auch ein weinendes Auge dabei habe
> ;-)

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Jörg W.
>Eine Frequenzzuteilung für Rundfunkaussendung in diesem Band wirst du
>vermutlich sofort bekommen können,

Wie hier zum Beispiel, Sendeleistung 9W auf 910kHz,
15km Reichweite. Ich weiß nicht warum nur 9W, 100W
könnte man sich als Otto-Normalverbraucher auch
noch leisten.

welle370.de

von Thomas U. (charley10)


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Günter L. schrieb:
> von Jörg W.
>>Eine Frequenzzuteilung für Rundfunkaussendung in diesem Band wirst du
>>vermutlich sofort bekommen können,
>
> Wie hier zum Beispiel, Sendeleistung 9W auf 910kHz,
> 15km Reichweite. Ich weiß nicht warum nur 9W, 100W
> könnte man sich als Otto-Normalverbraucher auch
> noch leisten.
>
> welle370.de

Die Betonung liegt auf NOCH?

von Kilo S. (kilo_s)


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Thomas U. schrieb:
>>
>
> Die Betonung liegt auf NOCH?

Ich kann vergleichend nur sagen, für KW braucht mein TRX ca. 22A um 100W 
sendeleistung zu erzeugen. Bei 13,8V+/-15% laut Herstellerangaben.

Macht gute, aufgerundete, 304W.

von Cyblord -. (cyblord)


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Thomas V. schrieb:
> m Zeitalter von Krieg
> in Europa sowie dem ständigen Gedanken an Stromausfälle etc. sehe ich
> ein Umdenken sowohl bei den Rundfunksendern als auch bei den (technisch
> kundigen) Radiohörern.

Das sind so völlig falsche Einschätzungen der Notalgie-Opas. In der 
Ukraine herrscht Krieg und Mangel und Stromausfälle. Aber niemand dort 
braucht LW Sender und niemand dort braucht Amateuerfunker. Dort nutzt 
man Starlink und flickt so schnell wie möglich die Handymasten.
Sogar die Angreifer buchen sich fröhlich ins gegnerische Handynetz ein 
um der Holden zu Hause zu berichten. Es ist eine Absurde Situation, die 
aber zeigt dass man in Punkto Technik nicht zurück kann. Auch nicht im 
Krieg.

von Benj (Gast)


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Flipper schrieb:
> Blöde Frage: Jetzt wo alles langsam runtergefahren wird, könnte man da
> nicht ein paar freie Frequenzen für den Amateurfunk freigeben? ^^

Es gibt auch im Langwellenband Spektrum für Amateurfunk, bei 2,2 km (136 
kHz).
Da ist nochmals massiv schwieriger, nennenswerte Strahlungsleistung zu 
erzeugen, im Vergleich zum 630m-Band (475 kHz).

Ich hab's versucht: 400 Watt in eine 40m lange Inverted-L-Antenne. In's 
Fernfeld abgestrahlt wurde nur ungefähr 1 mW. Damit kam ich mit WSPR 
zuverlässig nur etwa 150 km weit. Mit CW (Morsen) bestenfalls 40 km.
Dafür haben alle Leuchstofflampen in der Nähe geleuchtet.

von Wellenreiter (Gast)


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Dieses Gejammer über die Abschaltung von AM-Sendern nervt. Die für einn 
Weiterbetrieb vorgebrachten Argumente werden auch durch stereotype 
Wiederholung nicht richtiger.

Fakt ist: Die Reichweite (im Sinne von erreichbaren Hörern) von LW 
Sendern strebt gegen unmessbar. Denn es gibt nur noch eine 
verschwindende Anzahl Radios mit diesem Empfangsbereich und keine 
Zuhörer mehr. Andere Übertragunswege haben an AM-Rundfunk schon lange 
ersetzt. Da nützt es auch nichts, irgendwelche stromfressende LW-Sender 
zu erhalten, wenn niemand außer einem aussterbenden Restbestand von 
Nostalgieradio Enthusiasten zuhört.

von Kilo S. (kilo_s)


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Wellenreiter schrieb:
> wenn niemand außer einem aussterbenden Restbestand von Nostalgieradio
> Enthusiasten zuhört.

Du das ist totales Schubladendenken, ich gehöre eben nicht zu denen die 
wegen ihrer Röhrenradios Interesse am LW/MW und KW Rundfunk haben.

Aber es ist für mich als SDR Nutzer trotzdem interessant, schon alleine 
um auch die Geschmäcker (Musikalisch) anderer Länder kennenzulernen.
Auch andere SDR Enthusiasten sind froh über jeden existierenden Sender, 
egal auf welcher Frequenz.

Gut auch sowas ist für jeden Senderbetreiber bedeutungslos, aber es sind 
nicht nur Nostalgiker, Funkamateure oder Röhrenradio Sammler, es sind 
auch viele technisch interessierte die jetzt gerade neu ihren SDR kaufen 
und ausprobieren wollen.

Die werden den Kram sonst frustriert in die Ecke werfen und liegen 
lassen wenn's keine Sender mehr gibt.

: Bearbeitet durch User
von Wellenreiter (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Du das ist totales Schubladendenken, ich gehöre eben nicht zu denen die
> wegen ihrer Röhrenradios Interesse am LW/MW und KW Rundfunk haben.
>
> Aber es ist für mich als SDR Nutzer trotzdem interessant, schon alleine
> um auch die Geschmäcker (Musikalisch) anderer Länder kennenzulernen.
> Auch andere SDR Enthusiasten sind froh über jeden existierenden Sender,
> egal auf welcher Frequenz.

Und für solche Partikularinteressen einer kleinen Anzahl von 
Enthusiasten oder besser gesagt von AM-Rundfunk Nostalgikern sollen 
Millionen von Euro an Energiekosten nutzlos verbrannt werden?

Wenn es dir wirklich an den musikalischen Geschmäckern anderer Länder 
liegt und nicht vordergründig an der Befriedigung nostalgischer Gefühle, 
kannst du das per Internetradio empfangen. Dort findest du zehntausende 
Sender aus aller Welt.

von Ralph B. (rberres)


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Flipper schrieb:
> Ich versuche nur grade abzuschätzen wieviel Strom ein 1MW Sender
> insgesamt (kompletter Betrieb) so verbraucht. Also Sender + Kühlung +
> Betrieb der Anlagen usw...

wenn es sich um eine rein analog aufgebauten MW Sender handelt der 
Anodenmodulation hat, dann kann man überschlägig sagen.

HF Endstufe 1MW Output etwa 1,4 MW Gleichstromleistung.
NF Endstufe 0,5MW Output etwa 0,7MW Gleichstromleistung.
Sind also rein für die HFEndstufe nebst Modulator 2,1MW 
Gleichstromleistung.

Bei Vorstufenmodulation sieht die Energiebilanz nicht besser aus. Es 
wird zwar der Energiehungrige Modulator gespart, dafür muss die Endstufe 
aber jetzt im A bis maximal AB-Betrieb mit relatif hohen Ruhestrom 
betrieben werden, weil ansonsten die AM-Modulation verzerrt wird. Man 
benötigt dickere Endröhren welche die vierfache Spitzenleistung 
gegenüber der unmodulierten Leistung abgeben können müssen. ( Es ist 
zwar nicht ganz so kritisch weil der Modulationsgrad bei AM Sender 
selten über 70% liegt).

1,1MW Verlustleistung müssen also irgendwie abgeführt werden. Damit kann 
man z.B. das Gebäude heizen und eventuell das benachbarte Schwimmbad.

Analoge Fernsehsender hatten übrigens das gleiche Problem. Hier wurde 
wegend des Restseitenbandfilters auf der ZF Ebene moduliert, und dann 
auf die Endfrequenz gemischt und linear verstärkt.

Das Netzteil wird auch keine 100% Wirkungsgrad haben, und es sind ja 
noch andere Stromverbraucher vorhanden.

Ich schätze mal ganz vorsichtig, das ein 1MW Mittelwellensender 
konventionell aufgebaut ca 2,5MW bis 3MW aus dem Netz konsumiert.

Es gibt mittlerweile andere Verfahren mit besseren Wirkungsgrad.
Z.B. Pulsbreitenmodulierte Sender. Da wird es mit dem Wirkungsgrad ein 
gutes Stück besser aussehen.

Ralph Berres

von Wellenreiter (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Es gibt mittlerweile andere Verfahren mit besseren Wirkungsgrad.
> Z.B. Pulsbreitenmodulierte Sender. Da wird es mit dem Wirkungsgrad ein
> gutes Stück besser aussehen

Dazu muss man nur auf die Seite des Marktführers Nautel gehen. Laut 
deren Angaben erreicht Sender im Idealfall bis zu 90% Wirkungsgrad.

https://www.nautel.com/products/am-transmitters/nx-series/

von Elektrofan (Gast)


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> Und für solche Partikularinteressen einer kleinen Anzahl von
> Enthusiasten oder besser gesagt von AM-Rundfunk Nostalgikern
> sollen Millionen von Euro an Energiekosten nutzlos verbrannt werden?

Diese Millionen von € sind woanders VIEL besser
(weil systemkonform!) angelegt, also in

- GEZ-gleichgeschalteten Normal- und immer mehr sog.
  'Fensterprogrammen' des sog. "öffentlich-rechtlichen" Runfunks,

- x-mal redundanten Privatsendern, wie z.B.:
  FFH (Funk für Hirnis),
  FFN (Funk für Norddeppen),
  (Voll-Pfosten-)Antennen für Bayern, Niedersachsen
  uvm.

die von allen verfügbaren Standorten oft mit 100 kW senden.

---
Das Megawatt, die 2 Mittel- bzw. Langwellensender, wie früher
DLF oder WDR bräuchten, würden Putin jedenfalls nicht
interessieren...

von Benj (Gast)


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Mit der Einstellung des Sendebetriebs sollen laut diesem Artikel pro 
Jahr 6200 MWh gespart werden:
https://www.gamingdeputy.com/radio-rtl-stops-long-waves-to-save-electricity/


Zur Reichweite:
"RTL’s long-wave audience was still quite large, especially in the 
north-east of France, but also abroad and in white areas not covered by 
FM."

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn man es so sieht, war der Sender Bisamberg mit seinen 600kW 
kurzzeitig ein privater Sender... als der zum Jahreswechsel 1995 außer 
Betrieb genommen wurde, hat ihn der Sendetechniker nicht pünktlich um 0 
Uhr abgeschaltet, sondern noch den Donauwalzer damit gesendet. Er wäre 
bereit gewesen, die Stromkosten dafür (11 Minuten) aus eigener Tasche zu 
bezahlen.

Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, ob man solche Anlagen nicht 
erhalten kann. Aber die enorme Größe und Anforderungen an die 
Standsicherheit dieser riesigen Antennen machen das unmöglich. Niemand, 
der sich für sowas interessiert, kann sich die Kosten für das Grundstück 
leisten, niemand kann die Wartungsarbeiten an der Antenne bezahlen, 
damit diese ihr Standsicherheitsgutachten behält. Folglich wird das 
Grundstück von irgendwelchen fetten Investoren gefressen, nur damit die 
noch fetter werden. Mit etwas Glück bleibt das Maschinenhaus erhalten, 
aber selbst dieses ist der Nachnutzung oft im Wege. Wer heute ein 
denkmalgeschütztes Gebäude in Deutschland kauft, der muß schon sehr 
bescheuert sein. Abgesehen davon, daß mir sowieso niemand so eine Anlage 
zum Erhalt geben würde, nicht mal für den symbolischen Euro wie das 
manchmal gemacht wurde, würde ich nichtmal die Verantwortung für 
irgendwelchen Denkmalschutz übernehmen wollen. Das ist nicht bezahlbar, 
nicht für einen kleinen Trägerverein, bei derzeit drastisch steigenden 
Energiekosten erst recht nicht.

Was den Betrieb zum Erhalt der Freude an der Technik angeht bleibt mir 
nur zu sagen Willkommen in Deutschland, dem Land der Lobbyisten und der 
GEMA. Dichter und Denker, das war mal, die haben sich viel Scheiße 
ausgedacht und zusammengedichtet. Viel Spaß dabei, privat auch nur einen 
kleinen Radiosender mit vielleicht 2..3kW legal zu betreiben. Ich 
glaube, die Genehmigung für den privaten Leistungsbetrieb meines 
geliebten AKW Gundremmingen für den Fall eines Blackouts wäre einfacher 
zu bekommen.

Kann man vergessen, diese Technik geht unter. In 20..30 Jahren, wenn die 
Alten alle gestorben sind, weiß die heutige und zukünftige Jugend nicht 
mal mehr, was analoges Radio bedeutet. Zumal die ja heute bereits kein 
Radio mehr hören. Alles nur noch Influenzer-Scheiße, da ist doch klar wo 
das hinführt. LW-Influenzer sind mir jedenfalls keine bekannt.

von Ralph B. (rberres)


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Ralph B. schrieb:
> 1,1MW Verlustleistung müssen also irgendwie abgeführt werden. Damit kann
> man z.B. das Gebäude heizen und eventuell das benachbarte Schwimmbad.

Hier muss ich mich korrigieren.

Die Verlustleistung sind nicht 1,1MW sondern 600KW.

Die restlichen 500KW stecken in den beiden Seitenbänder ( also 250KW pro 
Seitenband ). Das sind dann auch wieder die 6db weniger gegenüber den 
Träger.

Diese werden dann auch gemeinsam mit dem Träger abgestrahlt.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Radiofreund (Gast)


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Hallo

Jörg W. schrieb:
> Eine Frequenzzuteilung für Rundfunkaussendung in diesem Band wirst du
> vermutlich sofort bekommen können, aber dann hast du den ganzen
> GEMA-Kram etc. noch an der Backe.

Ein sehr wichtiges Argument was zeigt das selbst echter Privater (eben 
aber nicht Privatwirtschaftlichen) Rundfunk als Onlinestream bzw. 
Hobbyfunk oder gar eine Art "Amateurfunk" der aber auch ein 
Radioprogramm wäre (das ist widerum im echten Amateurfunk verboten) 
verhindert bzw. extrem erschwert.

Schon bei zeitlich sehr übersichtlichen und mit recht hohen hohen 
Abstand, aber doch regelmäßig "gesendeten" Audio- Video-Onlinestream hat 
man sehr schnell sehr viel an der Backe, muss heftig aufpassen, darf 
dies und jenes Bezahlen (ob das nun Gebühren, Abgaben, Beiträge, 
Steuern,... genannt wird interessiert den Betreiber letztendlich nicht - 
es sind einfach finanzielle Belastungen...) und braucht eigentlich nur 
auf den ersten Brief eines Abmahnanwalts und oder eines Rechteinhabers, 
der Medienbehörden und auch mal wild gewordener Verbraucherschutzvereine 
warten.

Und nicht zuletzt:
Ein gutes Radioprogramm (eben nicht ein Musikabspielmedium) erfordert 
viel Wissen, Gefühl und Anspruch an sich selbst.
Fast alles was es im Rundfunkpiratenfunk gab und gibt hatte Inhaltlich 
so gar nichts mit einen Radioprogramm zu tun.
Man sieht es auch an den Bürgerfunkbeiträgen - da ist wirklich guter 
Inhalt auch selten, trotz teilweiser professioneller Hilfe und teilweise 
hochmotivierten einzelnen Bürgerfunkern die so manche Medienkurse 
besucht haben.

Was leider auch rechtlich nicht (ohne sehr viel Aufwand - letztendlich 
dann doch nicht) ist es Relais "zu Spielen" und z.B. den DLF zumindest 
mit z.B. 1kW über einen Sender zurück auf die Mittelwelle zu bringen - 
selbst wenn man es total kostenlos machen würde - nur aus Spaß an 
Betrieb und Instandhaltung eines solchen Senders als technische 
Einrichtung und das ein richtiges deutschsprachiges Radio mit Niveau 
wieder auf MW (Lokal) zu hören ist.

von Dieter P. (low_pow)


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So wie bisher kommerzielle AM-Stationen betrieben wurden,
mit Leistung und Antennen, wird es wohl für AM keine Zukunft geben.
Weshalb geht es dann bei NDB-Baken, die quasi LW-Sender sind,
und mit kleinen Antennen und auch kleiner Leistung arbeiten?
Für Morsetext der dann vom Empfäger automatisch dekodiert wird
sollte es reichen.Sprache könnte bei weniger Reichweite auch noch
gehen.Oder auf MW ein langer Draht, oder irgend ein langer 50 m Stab
und 1 Kilowatt Leistung.Der Wirkungsgrad dürfte zwar bescheiden sein,
die Möglichkeit mechanischer Kontruktionen sollte sich während der
letzten 100 Jahre dann schon weiter entwickelt haben.( alte Windräder ? 
)
Auf lange Zeit gesehen wird es auch Mobilfunk und Internet nicht
ewig geben, die Geräte dafür sind auch Konsumware, mit heute top und
morgen flop.
Es wurde auch das Radio in USA erwähnt.Wenn ich das richtig sehe gibt es
dort flächendeckend Sat-Radio gegen Bezahlung, geht in Europa halt 
nicht.
Ein MW-Programm mit 1 kW und z.B. der DLF wäre nicht total kostenlos,
es wird ja zwangsweise finanziert....

von Flipper (Gast)


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Benj schrieb:
> Mit der Einstellung des Sendebetriebs sollen laut diesem Artikel pro
> Jahr 6200 MWh gespart werden:
> https://www.gamingdeputy.com/radio-rtl-stops-long-waves-to-save-electricity/

Warum eigentlich so wenig? Der Sender hat doch >1MW. Da sollten pro Jahr 
8760MWh nur für die Sendeleistung zusammenkommen. Plus Betrieb sind das 
doch noch viel mehr...

von Wellenreiter (Gast)


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Flipper schrieb:
> Warum eigentlich so wenig? Der Sender hat doch >1MW

Der hat nicht 1MW, der Transradio Sender kann sogar bis 1,5MW 
Sendeleistung erzeugen. Er wurde zuletzt nur noch tagsüber mit 750kW und 
nachts mit 350kW betrieben.

von Benj (Gast)


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@Flipper

"Seit Sommer 2021 wird allerdings nur mehr mit einer Sendeleistung von 
tagsüber 750 kW und nachts 375 kW gesendet."
https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Beidweiler

von M.A. S. (mse2)


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Kilo S. schrieb:
> RadioRadio schrieb:
>> Alles andere wäre reine Nostalgie.
>
> So wie Dampfloks auch, aber selbst die werden erhalten!
Die verbauchen ja auch nicht die ganze Zeit Energie, sondern nur, wenn 
sie 'mal wieder fahren.
(Obwohl: gibt's eigentlich den Rasenden Roland auf Rügen noch?)

von Egbert O. (horace)


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> (Obwohl: gibt's eigentlich den Rasenden Roland auf Rügen noch?)

Ja natürlich.....

von Wellenreiter (Gast)


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Egbert O. schrieb:
>> (Obwohl: gibt's eigentlich den Rasenden Roland auf Rügen noch?)
>
> Ja natürlich.....

Und mit dem fahren jede Menge Fahrgäste, im Gegensatz zu dem 
Langwellensender, dem kommen die Zuhörer abhanden. Durch natürlichen 
Schwund.

von Josef L. (Gast)


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Schwunderscheinungen auf Langwelle! Köstlich!
Fast so schön wie "Haftung nach Unfall durch Bodenwellen"
https://www.ebc-recht.de/verkehrsrecht/haftung-unfall-schlagloch-bodenwelle

von RadioRadio@gmx.de (Gast)


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Verstehe ich nicht. Auf LW ist doch was los! :-)

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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eric schrieb:
> Es ist einfach die geschwundene Akzepztanz in der Bevölkerung.

Wer tut sich heutzutage auch noch freiwillig die MW oder gar LW Qualität 
an?
Die gesungene Nachfrage sieht man auch am Angebot an Geräten.

Nicht ganz repräsentativ, aber die Richtung sieht man - von 2298 
Produkten:
- UKW (2143)
- KW (0?)
- MW (362)
- LW (37)
- DAB (1141)
- DAB+ (1120)
- Internetradio (393)
- https://geizhals.de/?cat=hifirad

LW habe ich in einem haushaltsüblichen Gerät, glaube ich irgendwann in 
meiner (schon etwas länger zurückliegenden) Kindheit zuletzt gesehen. 
Die Geräte, die ich noch habe, die überhaupt eine MW Auswahl haben sind 
auch schon aus dem letzten Jahrtausend. Benutzt habe ich die MW aber 
schon sehr lange nicht mehr und so dürfte es einem größtenteils der 
Bevölkerung gehen die einfach nur Radio hören wollen und nicht irgendwas 
selbst zusammenbasteln wollen.

Ich möchte auch garnicht wissen wieviele, gerade jüngere Leute, 
überhaupt keine klassisches Radio mehr besitzen und alles übers 
Smartphone machen.

Beitrag #7260483 wurde von einem Moderator gelöscht.
von eric (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> gerade jüngere Leute,... alles übers Smartphone machen.

Wobei dei meisten nur einen Bruchteil der möglichen Funktionen ihres 
Smartphones kennen und ausnutzen.

von Benj (Gast)


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Ein bisschen Schwund ;) gibt es schon, habe mal die Amplitude von 234 
kHz der letzten 15 Minuten aufgezeichnet.

von Thomas U. (charley10)


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Irgend W. schrieb:
> eric schrieb:
>> Es ist einfach die geschwundene Akzepztanz in der Bevölkerung.
>
> Wer tut sich heutzutage auch noch freiwillig die MW oder gar LW Qualität
> an?
> Die gesungene Nachfrage sieht man auch am Angebot an Geräten.
>
Nach welcher Melodie?

von eric (Gast)


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Benj schrieb:
> Ein bisschen Schwund ;) gibt es schon, habe mal die Amplitude von 234
> kHz der letzten 15 Minuten aufgezeichnet.

Sogar beim noch viel langwelligeren DCF 77.5 gibt es im Übergangsberech 
von Raum- und Bodenwelle morgens und abends kräftige Schwankungen.

Auch UKW-Sender können starken Schwund durch Interferenzen von 
Reflektionen zeigen.

von Elektrofan (Gast)


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> Auch UKW-Sender können starken Schwund durch Interferenzen
> von Reflektionen zeigen.

Vor X Jahren habe ich im Herbst hier in D jeweils
ganz, ganz kurzzeitig Analog-TV aus Spanien/Italien geguckt.
Auf VHF Kanal 2-4, mit 3 m Draht als Antenne.

von Flipper (Gast)


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Elektrofan schrieb:
>> Auch UKW-Sender können starken Schwund durch Interferenzen
>> von Reflektionen zeigen.
>
> Vor X Jahren habe ich im Herbst hier in D jeweils
> ganz, ganz kurzzeitig Analog-TV aus Spanien/Italien geguckt.
> Auf VHF Kanal 2-4, mit 3 m Draht als Antenne.

Könnte das auch Meteorscatter oder
Planereflection gewesen sein? Bis zu welcher Frequenz geht eigentlich 
die MUF für die E-Schicht?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Flipper schrieb:
>> Vor X Jahren habe ich im Herbst hier in D jeweils
>> ganz, ganz kurzzeitig Analog-TV aus Spanien/Italien geguckt.
>> Auf VHF Kanal 2-4, mit 3 m Draht als Antenne.
>
> Könnte das auch Meteorscatter oder
> Planereflection gewesen sein?

Eher Es-Ausbreitung (sporadische E-Schicht). Gibt es bis hin zu 150 MHz 
(2-m-Band), aber gerade im oberen Kurzwellenbereich tritt sie im Sommer 
sehr häufig auf.

von Klötenbaron (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> Wer tut sich heutzutage auch noch freiwillig die MW oder gar LW Qualität
> an?

Ich frage mich manchmal, was manche Leute absolut nicht daran 
verstehen!? Diese Leute, bis auf ein paar, die meinen, dass das für 
Katastrophenfälle brauchbar wäre, sind Leute, die dem Hören von LW/MW/KW 
nachtrauern. Leute, die mit dem Radio-Virus infiziert wurden.

Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass es diesen Leuten auf 
Empfangsqualität ankommt? Diese Leute wollen Sender mit RAUSCHEN, 
KNACKEN, FADING, NACBARKANALSTÖRUNGEN usw. usw. hören und akustisch 
verstehen. Angefangen hat alles vielleicht in der Kindheit, beim Opa 
oder mit einem Elektronikbaukasten von kosmos usw..

Das hat nichts mit Logik, richtig, falsch oder sonst was zu tun. 
Menschen, wie du, haben keine Menschenkenntnis.

von eric (Gast)


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Flipper schrieb:
> Blöde Frage: Jetzt wo alles langsam runtergefahren wird, könnte man da
> nicht ein paar freie Frequenzen für den Amateurfunk freigeben? ^^


Gar keine blöde, sondern eine sehr berechtigte Frage, die von allen 
'Antwortern' hier falsch verstanden wurde.

Zwischen den längsten KW-Band 160m und dem ḱürzesten LW-Band 630m klafft 
eine große Lücke. Das hat dazu geführt, dass nahezu alle 
Amateurfunk-Transceicer als längstes Band 160m besitzen. Auf den beiden 
LW-Bänder 630m und 2200m tummeln sich allenfalls ein paar Spezialisten 
für WeakSignal-Betrieb.

Mit der Abschaltung der MW-Sender sollte ein weiteres AFu-Band in der 
Mitte bei MW 950kHz = 315m möglich sein, das die Verbindung zwischen KW 
und LW darstellt.
Der Antrag dazu sollte sobald wie möglich gestellt werden, denn ein 
unbenutztes Frequenzband verhält sich wie ein Vakuum im Mittelalter: mit 
unwiderstehlicher Gewalt zieht es die Umgebung an.

von Sjergard (Gast)


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@eric
Es ging aber um das Langwellen-Rundfunkband.

Das Mittelwellen-Rundfunkband ist proppenvoll, da wird die nächsten 10 
Jahre garantiert nichts für Amateurfunk frei.

von Benj (Gast)


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So sieht's aus. Das MW-Rundfunkband ist randvoll, es reiht sich Sender 
an Sender im 9 kHz-Raster, manche Frequenzen sind sogar doppelt belegt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sjergard schrieb:
> Es ging aber um das Langwellen-Rundfunkband.

Und dort ist eh nicht viel zu holen. Ob du nun eine schlecht 
funktionierende Antenne für 137 kHz oder für 185 kHz baust, bleibt sich 
gleich. Man hätte zwar ein paar Kilohertz mehr an Bandbreite, aber 
meiner Meinung nach ist das 630-Meter-Band auch aktuell nicht gerade 
überfüllt. ;-)

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Jörg W. schrieb:
> Allerdings ist der Antennenwirkungsgrad bei Langwelle lausig. Bei
> Mittelwelle kann man tatsächlich ordentliche Antennen bauen, aber auch
> da kostet der Unterhalt des Antennenbauwerks nicht unerheblich.

Die Kosten für den Unterhalt der Antennen für Mittelwelle sind/waren 
sogar mit der große Knackpunkt warum die Sender so schnell alle komplett 
abgeschaltet und dann sehr schnell zurückgebaut wurden.

Wo beim Energieverbrauch und den dadurch verursachten Kosten ja durchaus 
noch Raum für deutliche Reduzierungen auf ein für die "Nischenanwendung" 
erträgliches Maß ohne Komplettaufgabe der Ressource gewesen wäre, 
(weitere Reduzierung der Sendeleistung und vor allem Programmzeiten), da 
kostet der Unterhalt (alleine schon die ohne das es überhaupt zu einer 
Beschädigung kommt notwendigen regelmäßigen Untersuchungen und 
Wartungsmaßnahmen) der großen Antennenbauwerke so lange bis die 
Rückgebaut sind. Jeden Tag, egal ob gesendet wird oder nicht.

Ralph B. schrieb:
> 1,1MW Verlustleistung müssen also irgendwie abgeführt werden. Damit kann
> man z.B. das Gebäude heizen und eventuell das benachbarte Schwimmbad.

Nicht nur eventuell... ;-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Heusweiler#Besonderheiten

Günter L. schrieb:
> Wie hier zum Beispiel, Sendeleistung 9W auf 910kHz,
> 15km Reichweite. Ich weiß nicht warum nur 9W, 100W
> könnte man sich als Otto-Normalverbraucher auch
> noch leisten.

Den Stromverbrauch sicherlich...
Aber da spielt ja SEHR viel mehr rein als nur die Stromkosten.
Leider steht da bei der Sendeleistung nicht dabei ob das 
HF-Ausgangsleistung der Endstufe oder aber die tatsächlich abgestrahlte 
isotrope  Strahlungsleistung (In dem Fall wäre selbst an diesem 
STandort, insbesondere im heutigen Zustand, die Endstufenleistung schon 
DEUTLICH höher), also EIRP, ist.

Bei 9Watt als (Sendeleistungs-)Angabe  kommt mir daher als erstes immer 
die  Grenze für die Notwendigkeit einer Standortbescheinigung ab 10Watt 
EIRP in den Sinn. Das fängt mit ein paar hundert Euro an und vor allem 
wenn sich in der Nähe der Antenne weitere Sender (Runfunk, Handy, 
Betriebsfunk, Richtfunk etc.)befinden muss das alles zusammen betrachtet 
werden. JEde kleinste Änderung an einer der zusammenbetrachteten 
Antennen hätte dann die Notwendigkeit einer neuen Bescheinigung gegen 
"ettliche Euros" an die Staatskasse zur Folge.

Das andere ist das die Auflagen sowohl von der Bundesnetzagentur in der 
Rolle der Frequenzverwaltung wie auch der Landesmedienanstalt als 
Rundfunkrechtliche Genehmigungsinstanz mit der Zahl der (tatsächlich) zu 
erwartenden Zuhörer steigen.
Wenn nur eine Handvoll Enthusiasten zu erwarten sind ist das etwas ganz 
anderes als wenn man da Zigtausende hätte. Das eine wird (heute) als 
Spielprojekt eingestuft mit einem absoluten Mindestmaß an Auflagen 
möglich sein, beim anderen kommt der ganze Hammer der Anforderungen wenn 
du als kleiner Verein plötzlich genau dieselben Auflagen erfüllen musst 
wie ein "echter" Rundfunksender. (Aufsicht, Sendungsinhalt, minimale 
Sendezeiten etc.)

Und nicht zuletzt, falls man dann doch mal das eine oder Musikstück ohne 
absolut bombensicher nachweisbarer GEMA-Freiheit spielen möchte kommt 
die Gema noch mit dazu und kassiert um so mehr je größer das 
Versorgungsgebiet ist.
Das alles sind, jeder Punkt für sich, erheblich größere Kostenfaktoren 
als die Energie für die Sendeleistung.

Wellenreiter schrieb:
> Fakt ist: Die Reichweite (im Sinne von erreichbaren Hörern) von LW
> Sendern strebt gegen unmessbar. Denn es gibt nur noch eine
> verschwindende Anzahl Radios mit diesem Empfangsbereich und keine
> Zuhörer mehr. Andere Übertragunswege haben an AM-Rundfunk schon lange
> ersetzt. Da nützt es auch nichts, irgendwelche stromfressende LW-Sender
> zu erhalten, wenn niemand außer einem aussterbenden Restbestand von
> Nostalgieradio Enthusiasten zuhört.

Für LW hast du, zumindest für Mitteleuropa, völlig recht.
Der LW Bereich bei normalen Radios war schon vor 40 Jahren, zumindest 
bei den normalen Alltags-Gebrauchsgeräten, eine Ausnahme. (Obwohl, wenn 
mich meine Erinnerung nicht trügt, mein 1998 gekauftes und fast 10 Jahre 
in verschiedenen KFZ genutzes, Pinoneer Autoradio mit CD Wechsler, noch 
LW hatte)
Ich fände es aus historischer Sicht natürlich schön wenn tatsächlich der 
eine oder andere Sender aus musealen Gründen tatsächlich im 
funktionsfähigen Zustand erhalten bleiben würde und ähnlich wie Grimeton 
zu ganz besonderen Anlässen doch noch mal für jeweils kurze Zeit auch 
betrieben würde. Aber alleine wegen den Unterhaltskosten der 
Antennenanlagen glaube ich da nicht wirklich dran. Wenn überhaupt, dann 
nur die reinen GEbäude, aber nicht die Antennen.
Eine wirkliche Relevanz hat der Rundfunk auf Langwelle in Mitteleuropa 
aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Und da es kaum noch sofort 
griffbereite Empfänger beim Normalbürger daheim gibt hätte er selbst in 
schlimmsten Krisenfällen auch keinen Nutzen.

Auch die Mittelwellensender haben sich für die "normale" 
Programmverbreitung hier überlebt gehabt. Ist einfach eine 
Qualitätsfrage. Und die vielerorts massiv vorhandenen Störaussendungen 
von Schaltnetzteilen und LED Leuchten haben ihr übriges getan. (Wobei 
ich die hier vom WDR an Verkehrsreichen Tagen öfter auf Mittelwelle in 
Dauerschleife ausgesendeten VOLLSTÄNDIGEN Staumeldungen bei längeren 
Fahrten, insbesondere wnn ich mehrere Ziele hatte, durchaus öfter mal 
ein paar Minuten gehört habe.
Anders als bei den Navis etc. wo zwar für die jeweils ganz konkrete 
Strecke heute sehr gut der aktuelle Ist zustand angezeigt wurde bekam 
man da auch gleich eine guten Überblick über die gesamte Region. Konnte 
abwägen ob man nicht vielleicht GANZ anders fährt, die Reihenfolge der 
Stops umplant oder auch wie es vor Ort vermutlich aussieht wenn man dann 
in einer Stunde dort in der Region ist...)
Da  für die Mittelwelle aber (noch, und insbesondere vor deren 
DL-Abschaltung) im gegensatz zur LW in fast jedem HAushalt noch ein 
Empfangsfähiges Gerät vorhanden ist und für die Versorgung der 
GRundfläche von Deutschland mit "einem" Rundfunksignal statt vieler 
hundert UKW sender mit jeweiliger Notwendigkeit einer funktionierenden 
Signalzuführung bereits drei oder vier der größeren Sender ausreichen, 
hätte ich zwar als Entscheidungsträger (schweren Herzens) auch FAST alle 
Sender abgeschaltet und Rückgebaut, aber eben nur FAST. Und zwar alles 
bis auf diese zwei-vier Sender die dann doch mit stark reduzierter 
Sendeleistung und Sendezeiten weiterbetrieben worden wären. (Bei 
Besonderen Anlässen auch mal mit angepasster höherer Sendeleistung).

Wenn es denn aber dann mal ein Problem gegeben hätte wo eine 
Flächendeckende Informationsversorgung nicht mehr anders möglich wäre 
(und sei es nur weil ein massiver Softwarebug in zentralen 
Netzwerkkomponennten für drei oder vier Tage den großteil der 
Internetversorgung -und damit Telefon aber auch Zuführung des Programms 
zu den meisten UKW Sendern- )lahmlegt ohne das irgend etwas anderes 
passiert.
Also weit ab vom echten WEltuntergang...
Da vier Standorte betriebsbereit zu halten und mit Programmsignal zu 
versorgen ist etwas ganz anderes als das bei hunderten Sendern zu 
machen.

Das hätte ich schon Sinnvoll gefunden. Aber alles darüber hinausgehende 
an MW Sendeinstallationen weiter vorzuhalten wäre auch meiner Ansicht 
nach verschwendung gewesen...

Gruß
Carsten

von Karl B. (gustav)


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234 kHz wird am 31.12.2022 abgeschaltet.
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2020/luxemburg.html

Die 198kHz in England wird noch für die Fernwirkschaltungen genutzt.
Also Phasemodulation von Steuersignalen für Zweitarifstromzähler etc.
So schnell können die den Sender nicht leistungsreduzieren oder ganz 
abschalten.

https://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2021/bbc_langwelle.html

ciao
gustav

von QWERTZ (Gast)


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RadioRadio schrieb:
> Hör dir bspw. mal DARC-Radio im 49-Meter Band an. Eine
> Altherrenriege die, für meinen Geschmack, langweiligste Musik spielt und
> nur labert. Kommt mir vor wie ein nachgeäfftes Carolina-Radio aus den
> 1970ern.
>
> Nein, die Zeiten sind vorbei. Alles andere wäre reine Nostalgie.

Der DARC liefert das Programm passend zu seiner Zielgruppe. Genauso wie 
beim Vereinsblatt cq-DL: https://www.youtube.com/watch?v=ncCqbTexYBY

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Was hat das jetzt noch mit dem Rundfunksender zu tun? Ja keine 
Gelegenheit zum Vereins-Bashing auslassen?

von OM (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Was hat das jetzt noch mit dem Rundfunksender zu tun?

DARC-Radio ist ein Rundfunksender, oder etwa nicht? Dazu noch ein 
deutschsprachiger, wovon es nur noch sehr wenige gibt.

von Josef L. (Gast)


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Ich frage mich sowieso warum es für Katastrophen etc. Warn-Apps geben 
soll, die nur mit den neuesten Handy-Betriebssystemen kompatibel sein 
sollen, warum kann man sowas nicht über DCF77 übertragen und auf jedem 
Funkwecker anzeigen lassen, oder auf jeder Funkwetterstation?

von alex (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Ich frage mich sowieso warum es für Katastrophen etc. Warn-Apps
> geben
> soll, die nur mit den neuesten Handy-Betriebssystemen kompatibel sein
> sollen, warum kann man sowas nicht über DCF77 übertragen und auf jedem
> Funkwecker anzeigen lassen, oder auf jeder Funkwetterstation?

Dazu müsste man das Protokoll entsprechend erweitern, dann Endgeräte 
entwickeln und diese dann an die Bevölkerung verteilen. Kein heute 
erhältlicher Funkwecker könnte sowas anzeigen. Vollkommen realitätsfern. 
Ein halbwegs aktuelles Smartphone hat hingegen fast jeder. Einen 
Funkwecker oder eine Funkwetterstation hat nicht jeder, und selbst wenn 
würde es nichts nützen.

von Carsten Sch. (Gast)


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Hi,

Josef L. schrieb:
> warum kann man sowas nicht über DCF77 übertragen und auf jedem
> Funkwecker anzeigen lassen, oder auf jeder Funkwetterstation?

DAS hat man vor jetzt bald 20 Jahren tatsächlich mal vorgehabt und sogar 
eine Erprobungsphase mit ein paar hundert, (vieleicht auch unterer 
tausenderbereich) im Bundesgebiet verteilten Uhren bei Behörden und 
Organisationen durchgeführt.
HAbe eine solche Uhr aus der Erprobung hier Jahrelang als normale 
DCF77Uhr dann noch stehen gehabt (müsste immer noch in einer Kiste 
irgendwo liegen)...

Hat sich alles wohl nicht bewährt... Heute werden stattdessen 
Wetterdaten auf diese Art übertragen.

Und heute ist es eh nicht mehr Sinnvoll. Die Zahl der DCF77 Empfänger in 
den Haushalten ist eher am sinken als am steigen. Internet und GPS sei 
dank.

Gruß
Carsten

von Carsten Sch. (Gast)


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alex schrieb:
> Dazu müsste man das Protokoll entsprechend erweitern, dann Endgeräte
> entwickeln und diese dann an die Bevölkerung verteilen. Kein heute
> erhältlicher Funkwecker könnte sowas anzeigen.

Wie von mir geschrieben:
Das gab es alles fertig. Die Slots werden heute für (verschlüsselte) 
Wetterdaten genutzt die dann von ausgerüsteten Uhren angezeigt werden 
können. Keine Ahnung ob das noch irgendjemand wirklich interessiert der 
sich eine "Funkuhr" kaufen will. Da gab es hier im Forum sogar ein 
Projekt wo die verschlüsselte Übertagung entschlüsselt wurde!
War glaube ich durch auslesen des dafür verbauten µC mit eher mäßigem 
Ausleseschutz.

Die Wecker für die Bevölkerungswarnung wurden in drei bis kleiner 
vierstelliger Zahl gebaut und "verteilt".

Gruß
Carsten

von Josef L. (Gast)


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alex schrieb:
> Kein heute
> erhältlicher Funkwecker könnte sowas anzeigen. Vollkommen realitätsfern.
> Ein halbwegs aktuelles Smartphone hat hingegen fast jeder.

Ich habe ein 7 Jahre altes Smartphone, keine der Apps würde 
funktionieren. Geplante Obsoleszenz? Soll, muss ich ein neues kaufen, 
nur um gewarnt zu werden? Wo bleibt die Abwrackprämie?

von alex (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Die Zahl der DCF77 Empfänger in
> den Haushalten ist eher am sinken als am steigen. Internet und GPS sei
> dank.

Kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe nur DCF77-Uhren in der Wohnung 
und GPS in der Wohnung ist nicht so gut, und auch teurer.

von alex (Gast)


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Josef L. schrieb:
> alex schrieb:
>> Kein heute
>> erhältlicher Funkwecker könnte sowas anzeigen. Vollkommen realitätsfern.
>> Ein halbwegs aktuelles Smartphone hat hingegen fast jeder.
>
> Ich habe ein 7 Jahre altes Smartphone, keine der Apps würde
> funktionieren. Geplante Obsoleszenz? Soll, muss ich ein neues kaufen,
> nur um gewarnt zu werden? Wo bleibt die Abwrackprämie?

Und wie ist deine Lösung? Jeder muss einen Spezialempfänger kaufen, der 
heute noch gar nicht erhältlich ist?

von Josef L. (Gast)


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alex schrieb:
> Und wie ist deine Lösung?

Ich warte auf Weihnachten :-))

Abgesehen davon: Nein, im Ernst, da kann man nichts machen, 
Fehlentscheidungen werden überall und ständig getroffen. Schon das 
Benzinauto, als es bereits das E-Auto gab, usw.

von Carsten Sch. (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Ich habe ein 7 Jahre altes Smartphone, keine der Apps würde
> funktionieren. Geplante Obsoleszenz? Soll, muss ich ein neues kaufen,
> nur um gewarnt zu werden? Wo bleibt die Abwrackprämie?

Wieso Apps?
Das "neue" dieses Jahr ist doch gerade das es OHNE Apps funktionieren 
soll.
Halt genau so wie es bereits z.B. für GSM bei der Erstellullung des 
Standards für SMS so vorgesehen ist und deshalb sogar von vielen Handys 
unterstützt wird die 20 Jahre und noch deutlich älter sind!
So Dinger wie C25, Nokia 5110 etc.

Das Problem bei den Telefonen wo das heute NICHT mehr funktioniert ist 
das diese ZU neu sind und deren Hersteller diesen teil des Protokolls 
mangels angenommener Relevanz nicht mehr (fehlerfrei) implementiert 
haben.
Bei den allermeisten, auch aktuellen, Mobiltelefonen dürfte es aber 
überhaupt kein Problem sein...

Die "App" Lösung war der alte Weg der ja vor zwei JAhren "so 
Hervorragend" funktioniert hat und deshalb beerdigt wurde!

Gruß
Carsten

von Wellenreiter (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Ich habe ein 7 Jahre altes Smartphone, keine der Apps würde
> funktionieren. Geplante Obsoleszenz? Soll, muss ich ein neues kaufen,

Nö, musst du nicht. Ist deine ganz persönliche Entscheidung, ohne 
Warnapp auszukommen. Die Gesellschaft muss aber auch nicht für deine 
Entscheidung aufkommen.  Es gibt z. B. auch Leute, die haben noch einen 
alten analogen Fernseher, für die werden auch nicht die alten 
Fernsehsender weiterbetrieben.

von Zeno (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Ich frage mich sowieso warum es für Katastrophen etc. Warn-Apps geben
> soll, die nur mit den neuesten Handy-Betriebssystemen kompatibel sein
> sollen, warum kann man sowas nicht über DCF77 übertragen und auf jedem
> Funkwecker anzeigen lassen, oder auf jeder Funkwetterstation?
Würde ich auch für sinnvoll halten. Wenn man Wikipedia glauben darf, 
dann  werden da sogar heute noch, neben den Wetterdaten, 
Katastrophenmeldungen übertragen.

Das wäre aber viel zu einfach und wahrscheinlich auch viel zu 
zuverlässig. Wir haben es in DE gern kompliziert. Wie gut die neuen 
Systeme funktionieren hat ja der letzte Warntag gezeigt. Immerhin haben 
einige Kommunen aus dem Disaster die Lehren gezogen und bauen wieder 
gute alte Sirenensysteme auf, die sind zwar einfach funktionieren aber 
recht zuverlässig.

Josef L. schrieb:
> Ich habe ein 7 Jahre altes Smartphone, keine der Apps würde
> funktionieren. Geplante Obsoleszenz? Soll, muss ich ein neues kaufen,
> nur um gewarnt zu werden?
Ja so ist es ganz offensichtlich gewünscht. War doch schon bei der von 
Regierung gewünschten Coronapp so, die auch nur auf aktuellen 
Smartphones lief. Ich hatte bis dato ein 10 Jahre altes Smartphone - hat 
mir völlig gereicht, da lief die App halt nicht.

von Josef L. (Gast)


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OK, warten wir den 8. Dezember ab!

von Carsten S. (dg3ycs)


Angehängte Dateien:

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Hi,

Carsten Sch. schrieb:
> HAbe eine solche Uhr aus der Erprobung hier Jahrelang als normale
> DCF77Uhr dann noch stehen gehabt (müsste immer noch in einer Kiste
> irgendwo liegen)...

So, habe gerade mal etwas gewühlt und die Uhr mit DCF77 für 
Bevölkerungswarnung aus dem Feldversuch wiedergefunden. Das ist schon 
eine Spezialversion wie man am LCD erkennt. (Sirene etc. als Alarmsymbol 
etc.)

Mit neuer Batterie tut sich sogar noch etwas. Allerdings hat die Uhr in 
jetzt mittlerweile 17 Minuten mit neuer Batterie (inkl. Resetbetätigung 
danach) immer noch keine Uhrzeit gefunden.

Mal morgen mitnehmen und mitten in der Pampa probieren ob hier etwas 
stört oder der Empfänger hinüber ist.

Habe mal ein paar Fotos gemacht

alex schrieb:
> Kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe nur DCF77-Uhren in der Wohnung
> und GPS in der Wohnung ist nicht so gut, und auch teurer.

Ok, und wie viele Uhren hast du noch insgesamt?
Und wie viele vor 20 Jahren?

Was meist so in den Wohnungen noch vorhanden ist, das ist i.d.R. eine 
Küchenuhr (die tatsächlich oft DCF77 Empfang hat) und ggf. noch 
Radiowecker. Sonst werden spezielle Uhren doch immer weniger.
Wo "alte" Uhren hingegen teilweise als Deko noch einen Platz finden ist 
dies bei den Uhren der 80/90er er selten der Fall.

SOnst nutzt man Mobiltel. Der Radiowecker und andere -nicht- Funkuhren 
werden nach dem Mobiltel gestellt. Reisewecker sind ebenfalls in den 
meisten Haushalten verschwunden. Macht auch das Handy. Armbanduhren sind 
nur noch "Schmuck" und kein notwendiger, von praktisch jederman 
verwendeter Gebrauchsgegenstand mehr. Entsprechend werden die auch nur 
noch von einem Teil der Bevölkerung getragen. Und öfter auch von denen 
nur zu bestimmten Anlässen...

Das System im Auto bekommt seine Zeit über GPS aus dem Navi  (Wobei ich 
nicht weiß ob es überhaupt Serienmäßig DCF77 Ihren in Autos gab. Wüsste 
jetzt keines)

Gruß
Carsten

von Zeno (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> So, habe gerade mal etwas gewühlt und die Uhr mit DCF77 für
> Bevölkerungswarnung aus dem Feldversuch wiedergefunden. Das ist schon
> eine Spezialversion wie man am LCD erkennt. (Sirene etc. als Alarmsymbol
> etc.)
Ja logisch muß das eine Spezialversion sein - wie soll mans sonst auch 
anzeigen.

Carsten S. schrieb:
> Das System im Auto bekommt seine Zeit über GPS aus dem Navi ...
Das ist aber auch erst bei neueren Fahrzeugen so. Bei meinen ist 
schlichtweg ne simple Quarzuhr verbaut, aber das Ding hat auch schon 14 
Jahre auf dem Buckel.
GPS ist ja gut und schön, allerdings darf man hierbei nicht vergessen, 
daß es immer noch ein vom USA Verteidigungsministerium betriebenes 
System ist. Wenn die der Meinung sind das für die Allgemeinheit 
abschalten zu müssen, dann werden die das tun, ohne Rücksich auf 
Verluste. Es hat auch einen Grund warum die Luft- und Seefahrt nicht 
ausschließlich auf GPS vertraut und auch andere Systeme parallel im 
Einsatz hat.

von Florian H. (hocketiger2003)


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Günter L. schrieb:
> Abschaltung Radio Luxemburg RTL auf 234kHz angekündigt.
> Wer das Empfangserlebnis auf dieser Frequenz noch
> erleben möchte, sollte daß schnell tun.
> Schade, ein schöner starker Sender, auch gut für
> Detektorempfängerexperimente geeignet.
> Bleibt uns dann nur noch BBC Radio 4 auf 198kHz als
> starker Langwellensender.

Ich verstehe echt nicht warum man sowas macht. Es ist eins der 
versorgnungssichersten Medien, wie Mittelwelle, nur auch am Tag meist 
stabile Versorgung, und Kurzwelle für Übersee...

Mit Drosselung der Sendeleistung kann man auch Geld sparen, sollte mal 
wieder das der "Grund" sein...

Auf der Seite von SM Radio Dessau (https://www.smradio-dessau.de/) ist 
unter Sendetermine 2022/2023 ist von einer Sendung mit dem Thema 
"Abschied vom 300kW-Sender Moosbrunn" am 31.12.22 um 13-15Uhr UTC die 
Rede...
Klingt nicht gerade erfreulich...

Gruß Flo

: Bearbeitet durch User
von alex (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> alex schrieb:
>> Kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe nur DCF77-Uhren in der Wohnung
>> und GPS in der Wohnung ist nicht so gut, und auch teurer.
>
> Ok, und wie viele Uhren hast du noch insgesamt?
> Und wie viele vor 20 Jahren?
>
> Was meist so in den Wohnungen noch vorhanden ist, das ist i.d.R. eine
> Küchenuhr (die tatsächlich oft DCF77 Empfang hat) und ggf. noch
> Radiowecker. Sonst werden spezielle Uhren doch immer weniger.
> Wo "alte" Uhren hingegen teilweise als Deko noch einen Platz finden ist
> dies bei den Uhren der 80/90er er selten der Fall.

Mir nicht klar was du mir sagen willst.

Meine Uhren in Küche, Bad, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Flur, alles DCF77. 
Was anderes hätte ich nicht gekauft. Reisewecker und Armbanduhr mit 
DCF77 habe ich auch, benutze ich aber nicht. Also alles sicher kein GPS, 
wäre zu teuer und in der Wohnung wäre dazu der Empfang auch zu schlecht.
Smartphone wird über Mobilfunk synchronisiert. Mein alter Astra hat kein 
Navi. Die Uhr geht genau, automatische Sommer/Normalzeitumstellung 
funktioniert auch. Wie das funktioniert, weiß ich nicht. RDS oder DCF77 
vermute ich mal.

Und was spielt das für eine Rolle welche Uhren ich vor 20 Jahren hatte? 
Ich lebe im Jetzt. Aber ich kann dich beruhigen, an meiner 
Uhrenausstattung hat sich nichts wesentliches geändert. Funkuhren gab es 
auch schon vor 20 Jahren.

von Grjes (Gast)


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[ot]

Josef L. schrieb:
> Ich habe ein 7 Jahre altes Smartphone, keine der Apps würde
> funktionieren.

Vielleicht kannst du LineageOS installieren, dann laufen auch die 
aktuellen Apps.
Habe auf meinem 9 Jahre alten Galaxy S4 Lineage 18.1 installiert, 
entspricht Android 11. Da läuft jedenfalls alles.


[/ot]

von Carsten S. (dg3ycs)


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alex schrieb:
> Mir nicht klar was du mir sagen willst.

Dasselbe was ich schon ganz zu Anfang schrieb:
Das die Zahl der DCF77 Empfänger stetig sinkt.
Auch wenn das bei dir jetzt nicht der Fall ist und auch viele die DCF77 
Uhren haben diese auch nicht von heute auf morgen entsorgen, so nimmt 
die Zahl doch deutlich ab.
Und dazu ein paar Anregungen zum Nachdenken wo du, selbst wenn es in 
deiner Wohnung jetzt wie bei so manch anderen wohl auch, nicht der Fall 
ist, so doch sicher bei Besuchen in vielen anderen Haushalten sehen 
kannst das sich da einiges verändert hat.
BEi Umzug, Neuausstattung/Renovierung und nicht zuletzt durch die vielen 
mit der Zeit neugegründeten Haushalte wenn der Nachwuchs das erste mal 
Flügge wird und sich erst gar nicht mehr so viele Uhren kauft.
Einfach weil das Handy, Computer und TV da ist und deshalb nur noch 
wenig Bedarf an dedizierten Uhren vorhanden ist. Sie dich mal mit 
offenen Augen in deinem Umfeld um...

Für die meisten Haushalte gilt einfach:
"Man hat nicht mehr so viele Uhren als Einrichtungsin der Wohnung..."

Die typische Küchenuhr an der Wand oder im Regal- JA die gibt es noch in 
vielen Haushalten. Die ist auch meist sogar DCF77. Wobei ich auch welche 
Kenne die explizit KEIN DCF77 mehr wollten weil es damit immer öfter 
(Empfangs-)Probleme gab. Zweimal im JAhr zur Zeitumstellung umstellen 
reicht bei vernünftigen Uhren aus um den Gangfehler für den Alltag 
vernachlässigbar klein zu halten (1-2 min maximal). ISt zuverlässiger 
als alle Paar Tage ein völlig durchgeknallte Anzeige zu haben. 
Schaltnetzteile und LED-Beleuchtung sei dank. DCF77 war damals relevant 
um EINE genaue Zeitreferenz zu haben nach der man den Rest dann stellen 
konnte. (Wobei für Privathaushalte da auch schon Radio- und TV gereicht 
hätte)

Radiowecker gibt es auch, die sind aber seltenst DCF77. Einige Modernere 
mit Internetradiofunktion können dann wahlweise auch die Zeit aus dem 
Netz bekommen. Gibt natürlich auch radiolose Wecker diese auch oft mit 
DCF77- Aber die sind im Vergleich eher selten geworden.
Und von so einigen Jüngeren kenne ich es das die gar keinen expliziten 
Wecker mehr haben. Handy reicht.
In den Autos, Wohnmobilen und Wohnwagen ist alles GPS/GlONASS/GALILEO.
Sonst unterwegs entweder GPS oder Mobilfunknetz

Hier in der Wohnung (abgesehen von der oben abgebildeten) noch genau 
EINE DCF77 Uhr vorhanden. In der Küche...
Dann gibt es noch UKW Radiowecker im Schlafzimmer und eine kleine Uhr 
zum Stellen auf dem Schreibtisch im Arbeitszimmer... (Plus 1x GPDSO mit 
Uhrzeit auf dem Display für die 10MHz verteilung. Zähle ich aber nicht 
als Uhr.)

Bei meinen Eltern sieht es ähnlich aus. Auch da ist von mehreren Uhren 
(Küche, Wohnzimmer, Badezimmer, Büro) mit DCF Funktionalität nur noch 
eine Küchenuhr übriggeblieben. Die anderen sind zwischenzeitlich ganz 
verschwunden oder durch normale Uhren ersetzt.

Im kommerziellen und behördlichen Umfeld werden überall wo es auf genaue 
Zeiten ankommt die DCF Empfänger Stück für Stück ersetzt (spätestens bei 
Defekt) um ebenfalls die Sat-Zeitinformationen zu nutzen.
Nur in einigen ganz wenigen Ausnahmen wo es aus juristischen Gründen 
absolut erforderlich nicht nur technisch die genaue ZEit zu haben 
sondern auch juristisch die genaue Zeit zu haben wird noch ganz bewusst 
auf DCF77 (alleine oder in Kombination mit Sat) gesetzt.

DCF77 hat durchaus noch seine Berechtigung, aber als Mittel zur 
Alarmierung der Bevölkerung war es schon vor 20 Jahren nicht sehr 
praktisch. (Obwohl bei mir, soweit ich das verfolgen konnte, die meisten 
Übertragungen funktioniert haben)
Probleme waren die an dem System dann zweifeln ließen waren neben den in 
den Randbereichen gerade Tagsüber schon öfter stark gestörten Empfang 
insbesondere die nur sehr unzureichende Räumliche Auflösung (Adressen) 
und die Zahl der praktisch für die Bürger übertragbaren Meldungen. Im 
Prinzip nur vordefinierte Befehle. (Teilweise sogar, Bei Zeigeruhren, 
war nur ein Signal angedacht: Zeigerwedeln als Signal für "Irgendetwas 
ist los - Radio Einschalten für mehr...")

Dazu dann noch so allgemeine Dinge wie die Notwendigkeit das ja nur 
"neue" Uhren funktionieren würden die ja erst einmal gekauft werden 
müssten und der deutlich höhere Energieverbrauch der Uhren mit 
Warnfunktion.
Denn anders als bei normalen DCF77 Uhren die nur 1-2x am Tag den 
Empfänger für nur ganz wenige Minuten aktivieren muss der Empfänger bei 
DCF77-Alarm ja fast durchlaufen. Da sich pro Minute ja nur 14Bit mit 
1Bit/S übertragen lassen, dazu noch Zeit für die Synchronisation kommen 
muss und für die verschiedensten Regionen ja Daten übertragen werden hat 
man nicht viele Möglichkeiten durch abschalten des Empfängers Energie zu 
sparen.
Jede Wiederholung für EINE region dauert eine Minute und es gibt ja 
einige Regionen...
Bei Wetterdaten macht es ja nichts wenn die nur wenige Male am Tag 
aktualisiert werden. Aber die Warnungen sollen ja schnell kommen. Da ist 
es nicht OK wenn da mal kurz eine Stunde verzögerung auftritt.
(Das ist auch der Grund warum nur so eine grobe Räumliche Aufteilung 
möglich war. Feiner wäre gegangen, hätte aber die Zeiten bei größeren 
Dingen deutlich erhöht...)

Daher DCF77 Bevölkerungsalarm war schon damals zwar eine nette Idee, 
aber bei Betrachtung der Details unpraktisch. Heute kann man das ganz 
getrost völlig ignorieren... Und JA - ich spreche da als jemand der aus 
bestimmten Gründen auch wirklich aktiv Versuchsmeldungen erhalten hat, 
aus Erfahrung...

BTW: Meine Uhr hatte sich bei mir im Arbeitszimmer auch bis 23.00 nicht 
Synchronisiert... Und das wo jede einzelne Minute eine neue Chance 
bietet. Zudem in den NAchstunden.
Habe die dann in die Küche gelegt und noch einmal resettet. Da hatte die 
jetzt die Zeit gefunden. Soviel zur heutigen Störsicherheit der Technik 
~ 350km von Frankfurt entfernt...
Ein Modell wo für die eigene Region nur alle 10 Minuten genau ein 
Telegramm kommt ist da illusiorisch.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also ich nutze kein einziges DCF77-Gerät mehr. Bei meinen Handys sieht's 
so aus, daß das Note 3, auf daß ich irgendwann mal eine gemoddete hohe 
Android-Version draufgebügelt habe (gemoddet damit man sie auf dem alten 
Handy installieren kann), das wohl kann und das primär genutzte Note 2 
mit Android Version Steinzeit kann es wohl eher nicht.

Wieso ich so alte Handys nutze? Sie können was ich brauche und haben 
sogar Features wie wechselbare Akkus. Wenn der mal keine Lust mehr hat, 
dann kaufe ich für 20 Euro einen neuen und muss nicht das ganze Handy 
wegschmeißen und für 1000 Euro ein neues kaufen. Oder 999 Euro für die 
"Reparatur" bezahlen.

Was den überalterten DARC angeht... es ist doch kein Vereinsbashing, 
wenn man deren Rundfunkprogramm kritisiert. Das immer gleiche 
Mainstream-Gedudel der "großen aktuellen Sender" kotzt mich genau so an 
und ist dazu noch mit Werbelügen verseucht, so daß ich schon 20 Jahre 
lang kein Radio mehr höre. UVB76 interessiert mich mehr als ... ... ach 
du scheiße, mir fallen gar keine Namen von aktuellen Radiosendern aus 
dem Berliner Raum mehr ein. Wenn ich mich recht erinnere (da war ich 
noch so klein), war das Thema Radio für mich mit der Schallplatte schon 
vorbei, erst recht mit Opas altem Tonbandgerät, Kassettenrekorder kurz 
vor der Wende und kurz danach hatte ich mit meinen paar Lenzen schon 
CDs. Zurück zum DARC... jeder weiß, daß dieser Verein ein gigantisches 
Problem mit der Jugendarbeit und demzufolge keinen Nachwuchs mehr hat. 
Das ist seit dem Aufkommen des Internets und Handys so und auch nicht 
der einzige Verein mit diesem Problem. Es ist ja auch kein Bashing, wenn 
ich mich drüber aufrege, daß Wasser nass ist. Der DARC hat seinen 
Untergang bereits komplett akzeptiert, der Altherrenriege ist das 
schlichtweg egal solange sie nicht frieren weil ihre Röhrenradios nicht 
mehr funktionieren. Das ist deren freie Entscheidung, muss man ihnen 
lassen.

von Christian M. (likeme)


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Wir schreiben das Jahr 2050, unsere Kinder sind 50 Jahre alt, wir 
wahrscheinlich schon tot. Unsere Kinder glotzen/ hören jetzt schon nur 
ins Smartphone und selbst ein neuartiges DAB Radio oder die betagte, 
aber immer noch gute SAT Technik, tritt komplett in den Hintergrund. Wo 
ist der Bedarf? Glaubt ihr wirklich die hören Radio nur weil sie 
Gebühren zahlen müssen? Das ist irgendwann mal ne Steuer die dann 
abgeschafft wird, so wie der Soli... es dauert halt noch... Es 
interessiert die Jugend von heute einen Scheiß was im ÖR*innen läuft, 
samt deren Erziehungsversuche. Mittelwelle kennen sie auch nur von Papa 
(mir) weil der sich damit ab und zu in den Schlaf "wiegelt" ... weil der 
sein sauteures Equipment aus nostalgischen Gründen nicht hergeben mag. 
Selber würden sie niemals so etwas in Betrieb nehmen oder gar aktiv 
kaufen wenn sie fürs gleiche Geld ein neues Iphone38 bekommen. Internet 
ist für viele Perfekt, es geht sogar Mittelwelle drauf.

: Bearbeitet durch User
von Wellenreiter (Gast)


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Alte Männer mit rückwärtsgerichteter Weltsicht jammern mit alten 
Argumenten über den Verlust veralteter Übertragungsverfahren. Und wollen 
partout nicht wahrhaben, dass ihre demografische Minderheit mit jedem 
Jahr weiter gegen Null strebt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Josef L. schrieb:
> alex schrieb:
>> Kein heute
>> erhältlicher Funkwecker könnte sowas anzeigen. Vollkommen realitätsfern.
>> Ein halbwegs aktuelles Smartphone hat hingegen fast jeder.
>
> Ich habe ein 7 Jahre altes Smartphone, keine der Apps würde
> funktionieren. Geplante Obsoleszenz? Soll, muss ich ein neues kaufen,
> nur um gewarnt zu werden? Wo bleibt die Abwrackprämie?

Man kann nicht auf jeden wunderlichen alten Zausel Rücksicht nehmen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das ist nun auch wieder zu hart ausgedrückt. Alte Sendetechnik zu 
betreiben kann ja durchaus Spaß machen - aber es wird einem in 
Deutschland durch veraltete und starre Gesetze unmöglich gemacht, dazu 
kommt dann nochmal das EU-Recht. GEMA, Datenschutz, EMV für 
Sendeanlagen, Programmvorschriften und eine legale Frequenz zum Senden 
mit auch nur 3kW HF. Wird zuviel sein, sagen wir 1..1,5kW HF, so ein 
Sender lässt sich noch ohne roten Stecker betreiben.

Dazu kommen dann noch die kommerziellen Gegenspieler in Form der 
Rundfunkanstalten, die aufgrund des stetigen Hörerschwundes zwar wissen, 
daß ihr Programm scheiße und nicht mehr zeitgemäß ist, aber die Kuh 
melken bis Blut kommt. Und selbst dann wird weitergemolken bis sie 
endgültig tot ist. Vorher wird man einem halbwegs erfolgreichen 
Amateursender aber die größten rechtlichen Bomben auf den Kopf 
schmeißen, die man finden kann, ganz einfach weil man dem seine 
vielleicht 500..1000 Hörer nicht gönnt und sie ihm abjagen möchte. Die 
sollen schließlich Werbescheiße hören. Wo kommen wir denn hin, wenn in 
Deutschland jeder im Radio hören kann was er will, das geht ja überhaupt 
nicht!

Wenn man diese toten Frequenzen wiederbeleben möchte, dann müsste es 
eine Art Liebhaberei-Grenze geben, unter welcher nur darauf Wert gelegt 
wird, daß die Sender niemanden EMV-mäßig stören und sich mit gesendetem 
Material an die Verfassung halten. Keine GEMA, keine 
Programmvorschriften, Gewinnerzielungsverbot, vielleicht maximal 
erlaubte Sendezeit drei Stunden pro Tag, maximal 1..3kW HF am Ausgang 
der PA. Dann könnten die Leute, die lieber so einen Sender betreiben 
möchten anstelle Internet-Streaming dafür zu nutzen, das machen und 
andere Leute könnten probieren, diesen mit ihrer alten Röhrentechnik zu 
empfangen - jeder so wie er Spaß dran hat. Man könnte sogar wieder sowas 
wie Hörerpost machen. Kennt das noch jemand? So Musikwünsche, die man 
vertrauend auf seine alten Tage aus der Schulzeit mittels kaum noch 
entzifferbaren Hieroglyphen zu Papier bringen und in die komischen 
gelben Mülltonnen am Straßenrand einwerfen muss? Das waren noch Zeiten!

Wird aber nicht passieren. Selbst wenn es niemand braucht - es gibt auf 
dieser Welt kein einziges beschissenes Sandkorn mehr, daß nicht 
irgendwem gehört. Und wenn man es haben will, dann muß man dafür 
bezahlen. So richtig viel bezahlen, weil jeder sofort den großen 
Reichtum wittert und so richtig absahnen möchte wenn jemand auch nur ein 
einziges Sandkorn möchte. Schöne neue Welt!

So, genug gemeckert. Muss leider noch was sinnvolleres schaffen.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Wellenreiter schrieb:
> Alte Männer ...

... waren auch mal jung und junge Männer werden dereinst auch alt sein. 
Time waits for no one. Schwarz-weiß-Denken ist out.

Also, ich höre gerne Radio, bastele an Radios, baue eigene Empfänger, 
gehe manchmal in der Nacht auf Suche nach fernen, interessanten Sendern. 
Und ich finde es schade, daß es immer weniger werden.

P.S. Ich höre auch gelegentlich Internetradio, es gibt eben Sender die 
sind terrestrisch nicht zu empfangen.

von Thomas U. (charley10)


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Wellenreiter schrieb:
> Alte Männer mit rückwärtsgerichteter Weltsicht jammern mit alten
> Argumenten über den Verlust veralteter Übertragungsverfahren. Und wollen
> partout nicht wahrhaben, dass ihre demografische Minderheit mit jedem
> Jahr weiter gegen Null strebt.

Dein Taschengeld vom 'alten' Papi ist diese Woche nicht sooo üppig 
gewesen?

von Wellenreiter (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Also, ich höre gerne Radio, bastele an Radios, baue eigene Empfänger,
> gehe manchmal in der Nacht auf Suche nach fernen, interessanten Sendern.
> Und ich finde es schade, daß es immer weniger werden.

Schade finde ich das auch. Das heißt aber nicht, dass man stereotyp mit 
den immer gleichen untauglichen oder wunderlichen Argumenten über das 
kommende Ende einer technisch überholten und uneffizienten 
Radietechnologie jammern und klagen muss. Der Zug ist abgefahren, 
zumindest hier im überversorgten Zentraleuropa.

von Wellenreiter (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> gehe manchmal in der Nacht auf Suche nach fernen, interessanten Sendern.

Na dann brechen doch goldene Zeiten für dich an. Auf den freiwerdenden 
Frequenzen kannst du endlich die verbliebenen AM-Stationen auf der Welt 
hören, die bislang durch die hiesigen Sender zugedeckt waren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Das ist nun auch wieder zu hart ausgedrückt. Alte Sendetechnik zu
> betreiben kann ja durchaus Spaß machen - aber es wird einem in
> Deutschland durch veraltete und starre Gesetze unmöglich gemacht,

Nun, ein wesentlicher Kostenfaktor für den Betrieb (und selbst 
Nichtmehrbetrieb) solcher Stationen liegt im Unterhalt der notwendigen 
riesigen Antennen.

Ganz ehrlich: die Gesetze, die das verursachen, möchte zumindest ich mir 
nicht weg wünschen, weder die Flugzeugsicherung noch die 
Betriebssicherheit betreffend.

GEMA und Co bezahlen Rundfunkanbieter sowieso, daran liegt es bestimmt 
nicht, dass sie eine Technik nicht mehr weiter betreiben wollen, der eh 
keiner mehr zuhört.

von Cyblord -. (cyblord)


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Mohandes H. schrieb:
> gehe manchmal in der Nacht auf Suche nach fernen, interessanten Sendern.

"Sind sie schon Amateuerfunker oder haben sie noch Sex?"

von Kilo S. (kilo_s)


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Wellenreiter schrieb:
> Wenn es dir wirklich an den musikalischen Geschmäckern anderer Länder
> liegt und nicht vordergründig an der Befriedigung nostalgischer Gefühle,
> kannst du das per Internetradio empfangen. Dort findest du zehntausende
> Sender aus aller Welt.

Du weißt schon das eben genau diese Infrastruktur um "Internetradio" zu 
haben insgesamt mehr Strom braucht als so ein AM Sender.
Sowohl auf der Empfänger als auch der Erzeugerseite. Und sogar noch 
während des Transport.

Einen AM Sender kann ich mit einem Stück Pyrit oder Bleiglanz, einer 
Nadel, Draht und einem hochohmigen Kopfhörer Empfangen.
So billig und einfach bekommst du das mit Internetradio nicht hin.

von Cyblord -. (cyblord)


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Kilo S. schrieb:
> Einen AM Sender kann ich mit einem Stück Pyrit oder Bleiglanz, einer
> Nadel, Draht und einem hochohmigen Kopfhörer Empfangen.

Kannst du damit auch bei Amazon einkaufen und Netflix streamen? Nein? 
Wen interessierts dann?

von Michael M. (michaelm)


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Cyblord -. schrieb:
> Kannst du damit auch bei Amazon einkaufen und Netflix streamen? Nein?
> Wen interessierts dann?

Es geht um Radiohören, falls es dir entgangen sein sollte.

Und es geht nicht um irgendwelche Telekommunikation (Volksbespaßung); 
die könnte man (Bestellung/Einkauf von Waren z.B.) mit einem 
stinknormalen Telefon erledigen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wie ich schon geschrieben habe, die großen Antennen werden leider nicht 
zu retten sein. Dafür müsste man Milliardär sein oder zumindest richtig 
fetter Millionär, damit man sich so ein Hobby leisten kann. Ich glaube 
nicht, daß diese Leute solche Hobbys haben. Irgendwelche kommerziellen 
oder staatlichen Sendeanstalten betreiben sowas ja nicht aus Spaß und 
legen deshalb keinen Wert auf die Erhaltung.

Die weiteren Absätze beziehen sich auf meine Idee für LW-Sender als 
private Liebhaberei. Diese brauchen keine so großen Antennen, wenn man 
dafür etwas in der Größe eines CB-Spargels verwendet, dann reicht das 
bestimmt vom Format her - wobei ich jetzt nicht weiß, wie groß eine 
LW/MW-Antenne minimal sein müsste, um 1..3kW HF bei ein paar hundert kHz 
loszuwerden. Ich weiß auch nicht, ob 3kW eine praktische Obergrenze 
wären, aber mehr wird man für so einen "Amateursender" nicht brauchen. 
Evtl. reicht auch 1kW.

Betriebssicherheit... Naja soweit ich das weiß, dürfen Amateurfunker auf 
manchen Bändern mit bis zu 750W senden. Da möchte ich auch nicht mehr an 
die Antenne fassen. Das wäre mir bei 100W im CB-Funk-Bereich schon zu 
kitzlig, was durchaus viele Leute (verbotenerweise) getan haben. Ist 
zwar wegen des Skin-Effekts wahrscheinlich nicht tödlich, aber 
HF-Verbrennungen sind kräftig und heilen schlecht. Sowas kriegt man ja 
schon, wenn man ein Stück Alufolie auf einen Plasmaball legt und dieses 
anfasst - und der hat keine 100 oder 750W.

Störungen... Ja über das Thema müsste man diskutieren, wie man es mit 
vertretbarem und bezahlbaren Aufwand schaffen könnte, daß private 1..3kW 
LW/MW Sender keine anderen Dienste stören. Vielleicht ein 
Open-Source-Projekt mit dem Ziel eine Bauanleitungen für ein gutes 
Filter zu schaffen, das zwischen PA und Antenne geschaltet wird (bzw. 
direkt in die PA integriert wird) um Nebenaussendungen zu unterdrücken? 
Ich unterstelle mal, daß niemand, der sich ernsthaft für einen solchen 
"Amateursender" interessiert, damit absichtlich andere stören möchte. 
Wenn, dann passiert sowas, weil es ihm nicht möglich war, dies wirksam 
zu verhindern.

Das Gleiche, was ich auch ernstzunehmenden Drohnenpiloten unterstellen 
würde. Niemand möchte, daß seine 1500 Euro (oder noch mehr) teure 
Video-Drohne von der Turbine oder dem Propeller irgend eines größeren 
Fluggeräts geschreddert wird oder beim Aufschlag auf irgend wessen 
Holzbirne zerbricht. Da geht es auch um ein erfolgreiches Miteinander, 
daß man sich an die Regeln hält und sich nicht ins Gehege kommt.

von Willi (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Kilo S. schrieb:
>> Einen AM Sender kann ich mit einem Stück Pyrit oder Bleiglanz, einer
>> Nadel, Draht und einem hochohmigen Kopfhörer Empfangen.
>
> Kannst du damit auch bei Amazon einkaufen und Netflix streamen? Nein?
> Wen interessierts dann?
Was ist Amazon? Was ist Netflix? Und wozu sollte man das brauchen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> wenn man dafür etwas in der Größe eines CB-Spargels verwendet, dann
> reicht das bestimmt vom Format her

Damit wirst du 1 mW effektive Strahlungsleistung erreichen oder so.

Absolut nicht vergleichbar mit den Großsendern.

von Kilo S. (kilo_s)


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Cyblord -. schrieb:
> Kannst du damit auch bei Amazon einkaufen und Netflix streamen? Nein?
> Wen interessierts dann?

Nur weil andere zu faul sind für Chips, Bier und nen Film noch ganz 
mechanische Arbeit in Form von Laufen zu investieren?

von Thomas U. (charley10)


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Kilo S. schrieb:
> Wellenreiter schrieb:
>> Wenn es dir wirklich an den musikalischen Geschmäckern anderer Länder
>> liegt und nicht vordergründig an der Befriedigung nostalgischer Gefühle,
>> kannst du das per Internetradio empfangen. Dort findest du zehntausende
>> Sender aus aller Welt.
>
> Du weißt schon das eben genau diese Infrastruktur um "Internetradio" zu
> haben insgesamt mehr Strom braucht als so ein AM Sender.
> Sowohl auf der Empfänger als auch der Erzeugerseite. Und sogar noch
> während des Transport.

Dieser 'Strom' wird doch durch Sekundenkleber in ausreichender Menge 
erzeugt?!
>
> Einen AM Sender kann ich mit einem Stück Pyrit oder Bleiglanz, einer
> Nadel, Draht und einem hochohmigen Kopfhörer Empfangen.
> So billig und einfach bekommst du das mit Internetradio nicht hin.

Das geht in Sendernähe mit guter Antenne recht gut und vor allem, wenn 
du noch nicht vollständig auf dein Wischfon geprägt bist hast du daran 
Interesse und tust das nicht als sowas von VorVorVorgestern ab!
"back to the roots" könnte vielleicht noch ganz hilfreich werden...

: Bearbeitet durch User
von Wellenreiter (Gast)


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Thomas U. schrieb:
>> Einen AM Sender kann ich mit einem Stück Pyrit oder Bleiglanz, einer
>> Nadel, Draht und einem hochohmigen Kopfhörer Empfangen.
>> So billig und einfach bekommst du das mit Internetradio nicht hin.

Das sagt doch schon alles über das Niveau und die Qualität der 
Argumente. Jetzt sind wir schon beim Bleiglanz angelangt, um den 
Fortbestand von AM-Sendern zu rechtfertigen. Weltfremder gehts wohl 
nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Kilo S. schrieb:
> Nur weil andere zu faul sind für Chips, Bier und nen Film noch ganz
> mechanische Arbeit in Form von Laufen zu investieren?

Ja früher war das besser. Da hat jeder zwei Bierkästen, 12 km nach Hause 
getragen. Heute kauft die jeder bei Amazon.... Geht so deine Logik?

von Thomas U. (charley10)


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Wellenreiter schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>>> Einen AM Sender kann ich mit einem Stück Pyrit oder Bleiglanz, einer
>>> Nadel, Draht und einem hochohmigen Kopfhörer Empfangen.
>>> So billig und einfach bekommst du das mit Internetradio nicht hin.
>
> Das sagt doch schon alles über das Niveau und die Qualität der
> Argumente. Jetzt sind wir schon beim Bleiglanz angelangt, um den
> Fortbestand von AM-Sendern zu rechtfertigen. Weltfremder gehts wohl
> nicht.

Weltfremdes, richtiges zitieren liegt dir auch nicht sooo richtig?
Absicht oder Dummheit?

von Karl B. (gustav)


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Thomas U. schrieb:
> kannst du das per Internetradio empfangen. Dort findest du zehntausende
>>> Sender aus aller Welt.

Hi,
dachte ich auch.
Aber oft "Server nicht erreichbar". So einfach ist das mit dem 
"Kurzwellenauslandsfunk" über Web nämlich garnicht.
Das passiert ausgerechnet immer dann, wenn einen eine Sendung 
interessiert, dann wird "Restverkehr" abgewiesen. Erst werden 
IP-Adressen des Inlands bedient, dann vielleicht ein kleineres 
Kontingent von Serveranfragen aus dem Ausland.

ciao
gustav

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> So einfach ist das mit dem "Kurzwellenauslandsfunk" über Web nämlich
> garnicht.

Kurzwellenauslandsfunk über die Ionosphäre ist aber auch von 
Zufälligkeiten geprägt.

Wir reden hier allerdings über Langwelle.

von Kilo S. (kilo_s)


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Cyblord -. schrieb:
> Geht so deine Logik?

Nein, vor allem weil ich ein Fahrrad mit Anhänger hab, ich schaffe heute 
auch drei Kästen, und bei ganz durstigen Gästen sogar 4.(einer auf dem 
Lenker, geht alles mit genug Spanngurten)

Thomas U. schrieb:
> Das geht in Sendernähe mit guter Antenne recht gut und vor allem, wenn
> du noch nicht vollständig auf dein Wischfon geprägt bist hast du daran
> Interesse und tust das nicht als sowas von VorVorVorgestern ab!
> "back to the roots" könnte vielleicht noch ganz hilfreich werden...

Mit einer Klopapierrolle und ein wenig Alufolie und Klebeband baut man 
sich sogar ganz locker einen Drehkondensator und eine Schwingkreisspule 
und kann sogar mehrere Sender ein wenig trennen.
Oder man ist so "Faul" ;-) und besorgt sich einen radiodrehko mit 
2-3x500pF.

Wellenreiter schrieb:
> Das sagt doch schon alles über das Niveau und die Qualität der
> Argumente. Jetzt sind wir schon beim Bleiglanz angelangt, um den
> Fortbestand von AM-Sendern zu rechtfertigen. Weltfremder gehts wohl
> nicht.

Nein, du kannst gerne auch eine Germanium oder andere geeignete Diode 
dafür hernehmen.

Das soll aufzeigen das sein Argument "Internetradio" nicht passt weil's 
sogar mehr Strom frisst als der Sender und der Empfänger beim Zuhörer.

von Thomas U. (charley10)


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Kilo S. schrieb:

...
...
> Cyblord -. schrieb:
>> Geht so deine Logik?
>
> Nein, vor allem weil ich ein Fahrrad mit Anhänger hab, ich schaffe heute
> auch drei Kästen, und bei ganz durstigen Gästen sogar 4.(einer auf dem
> Lenker, geht alles mit genug Spanngurten)
>
> Thomas U. schrieb:
>> Das geht in Sendernähe mit guter Antenne recht gut und vor allem, wenn
>> du noch nicht vollständig auf dein Wischfon geprägt bist hast du daran
>> Interesse und tust das nicht als sowas von VorVorVorgestern ab!
>> "back to the roots" könnte vielleicht noch ganz hilfreich werden...
>
> Mit einer Klopapierrolle und ein wenig Alufolie und Klebeband baut man
> sich sogar ganz locker einen Drehkondensator und eine Schwingkreisspule
> und kann sogar mehrere Sender ein wenig trennen.
> Oder man ist so "Faul" ;-) und besorgt sich einen radiodrehko mit
> 2-3x500pF.
>
> Wellenreiter schrieb:
>> Das sagt doch schon alles über das Niveau und die Qualität der
>> Argumente. Jetzt sind wir schon beim Bleiglanz angelangt, um den
>> Fortbestand von AM-Sendern zu rechtfertigen. Weltfremder gehts wohl
>> nicht.
>
> Nein, du kannst gerne auch eine Germanium oder andere geeignete Diode
> dafür hernehmen.
>
> Das soll aufzeigen das sein Argument "Internetradio" nicht passt weil's
> sogar mehr Strom frisst als der Sender und der Empfänger beim Zuhörer.
👍

Das WOLLEN manche nicht bemerken, da diese (erprobten!) Ideen mit wenig 
Aufwand realisierbar und damit sowas von oldschool sind, dass die WEG 
MÜSSEN!!!

von Cyblord -. (cyblord)


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Kilo S. schrieb:
> Nein, vor allem weil ich ein Fahrrad mit Anhänger hab

wie passt das zu

> mechanische Arbeit in Form von Laufen

von Kilo S. (kilo_s)


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Cyblord -. schrieb:
> wie passt das zu
>> mechanische Arbeit in Form von Laufen

Ich kann ja nicht Hellsehen, daher bin ich vom dem ausgegangen das in 
jedem Fall zutreffend sein muss.

Laufen musst du immer, ob zum Auto, Fahrrad oder der nächsten 
Haltestelle.

Du kannst natürlich auch die Beine einklappen und versuchen auf den 
Eiern zu Rollen, das stell ich mir nur sehr schmerzhaft vor. ;-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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>> wenn man dafür etwas in der Größe eines CB-Spargels verwendet, dann
>> reicht das bestimmt vom Format her
> Damit wirst du 1 mW effektive Strahlungsleistung erreichen oder so.
Das ist verdammt wenig...

> Absolut nicht vergleichbar mit den Großsendern.
Naja das war mir klar, sonst hätte niemand diese riesigen Antennen 
gebaut... Wenn's wirklich nur so wenig ist, dann haben sich private 
Amateur-Langwellsensender erledigt. Bliebe die Mittel- und Kurzwelle, da 
könnte man ebenfalls AM senden wenn man Wert auf diese Modulation legt 
und die Antenne wird evtl. klein genug für einen Rundfunksender im 
Liebhaber-Maßstab.

Wieviele deutsche Sender gibt es denn noch auf MW oder KW? Nutzt das 
noch jemand, evtl. mehr als LW?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:

> Wenn's wirklich nur so wenig ist, dann haben sich private
> Amateur-Langwellsensender erledigt.

Beitrag "Re: Abschaltung AM-Rundfunksender"

von Karl B. (gustav)


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Ben B. schrieb:
> Wieviele deutsche Sender gibt es denn noch auf MW oder KW? Nutzt das
> noch jemand, evtl. mehr als LW?

OK ist Offtopic
Für Kurzwelle:
Kenn nur einen deutschsprachigen. Aber hat momentan einen bombastischen 
Pegel im 49 Meterband.
Fading kriegt man mit Synchrondemodulator fast völlig beseitigt.

ciao
gustav

von Benj (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Wenn's wirklich nur so wenig ist, dann haben sich private
> Amateur-Langwellsensender erledigt.

In den letzten Wochen waren auf dem Langwellenband weltweit nur eine 
einstellige Anzahl Funkamateure aktiv, die mehr als 0,5 W ERP machen 
können. (Und mehr als 1 W ERP ist nicht erlaubt)

Da reden wir von Antennenhöhen ab 40m-100m und Sendeleistungen ab 500 W.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ja, dann ist LW nicht praktikabel. Obwohl, mit dünnem Kupferlackdraht 
und 'ner Drohne schafft man auf freiem Feld eine 120m Antenne (höher 
darf die Drohne nicht fliegen).

Für mich wäre eine Lösung interessant, mit der sich meine Idee vom 
Liebhaber-Rundfunksender umsetzen ließe - und wie ich bereits 
geschrieben habe - wenn eine LW-Sendeantenne auf Größer einer CB-Antenne 
nicht realisierbar ist, dann geht kein LW und man müsste es vielleicht 
mit MW oder KW probieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mach doch mit der CB-Antenne auch CB, dann funktioniert sie wenigstens 
ordentlich. ;-)

Mittelwelle hat doch fast das gleiche Problem, und auch die Anzahl der 
im 630-m-Band (mit nennenswerter Leistung) aktiven Funkamateure hält 
sich in ziemlichen Grenzen. Selbst das 160-m-Band (meist als Kurzwelle 
bezeichnet, technisch noch Mittelwelle) braucht Antennen, die deutlich 
über einen CB-Spargel hinaus gehen, damit man halbwegs was reißen kann.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Für mich wäre eine Lösung interessant, mit der sich meine Idee vom
> Liebhaber-Rundfunksender umsetzen ließe

Hast du keinen Bauern (Landwirt) in deiner Nähe, der eine Weide mit 
einem Hochspannungszaun eingezäunt hat?
Wenn ja, biete ihm an, den Zaun mit "ordentlich" LW-HF zu beschicken, 
somit er sich den Hochspannungsgenerator sparen kann und du soviel HF 
einspeisen kannst, daß sich die Kühe bei Berührung die Schnauze 
verbrennen.
An der Länge des Zaunes könnte man abstimmen.

Zugegeben, der Wirkungsgrad wäre bescheiden wegen der Bodennähe, aber 
allemal besser als ein Spargel oder gar eine alberne Ferritantenne, wie 
hier schon genannt wurde.

von Benj (Gast)


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Drohne ist eine Möglichkeit. Oder ein Drachen, wie DK7FC ihn auf 300m 
hat steigen lassen (mit Bewilligung). Aber das ist nichts für 
gemütlichen Dauerbetrieb.

Die meisten starken Langwellen-Amateure nutzen bestehende grosse Bauten.

EA5DOM nutzt ein 90m hohes Hochhaus.
VK6MJM ist aktuell (temporär) aktiv von einer ehemaligen NDB-Bake (Fotos 
auf qrz.com)
R2BM nutzt eine T-Antenne zwischen zwei 50m und 70m hohen Gebäuden mit 
130m langem Horizontalteil als Dachkapazität
DL7NN hat eine 35m hohe T-Antenne mit 80m Dachkapazität

Phasenschieber S. schrieb:
> Zugegeben, der Wirkungsgrad wäre bescheiden wegen der Bodennähe, aber
> allemal besser als ein Spargel oder gar eine alberne Ferritantenne, wie
> hier schon genannt wurde.

Eine 10m Spargel mit guter Erde geht vermutlich besser als ein 300x300m 
Weidezaun. Bei LF zählt vor allem die Höhe.

Simulationen sind hier vielleicht etwas realitätsfern, aber ich hab's 
trotzdem versucht.
Die 10m Spargel hat bei 136 kHz 7,6 mOhm Strahlungswiderstand
Der 300x300m Weidezaun auf 1m Höhe 0,2 mOhm.

Gute Erdverluste sind ca. 40 Ohm, dazu noch Verluste im Antennendraht 
und Anpassungsverluste.
Dann kann man sich den Wirkungsgrad ausrechnen.
(Strahlungswiderstand ist in Serie mit Verlustwiderstand, die Leistung 
am Strahlungswiderstand wird abgestrahlt)

von Wellenreiter (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Für Kurzwelle:
> Kenn nur einen deutschsprachigen. Aber hat momentan einen bombastischen
> Pegel im 49 Meterband.

Ja, wenn man in der Nachbarschaft wohnt.

von alex (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> alex schrieb:
>> Mir nicht klar was du mir sagen willst.
>
> Dasselbe was ich schon ganz zu Anfang schrieb:
> Das die Zahl der DCF77 Empfänger stetig sinkt.
> Auch wenn das bei dir jetzt nicht der Fall ist und auch viele die DCF77
> Uhren haben diese auch nicht von heute auf morgen entsorgen, so nimmt
> die Zahl doch deutlich ab.
> Und dazu ein paar Anregungen zum Nachdenken wo du, selbst wenn es in
> deiner Wohnung jetzt wie bei so manch anderen wohl auch, nicht der Fall
> ist, so doch sicher bei Besuchen in vielen anderen Haushalten sehen
> kannst das sich da einiges verändert hat.
> BEi Umzug, Neuausstattung/Renovierung und nicht zuletzt durch die vielen
> mit der Zeit neugegründeten Haushalte wenn der Nachwuchs das erste mal
> Flügge wird und sich erst gar nicht mehr so viele Uhren kauft.
> Einfach weil das Handy, Computer und TV da ist und deshalb nur noch
> wenig Bedarf an dedizierten Uhren vorhanden ist. Sie dich mal mit
> offenen Augen in deinem Umfeld um...
>
> Für die meisten Haushalte gilt einfach:
> "Man hat nicht mehr so viele Uhren als Einrichtungsin der Wohnung..."

völliger Unsinn. Früher gabs aus Kostengründen vielleicht 1-2 Uhren pro 
Wohnung. Heute gibt es viele. Und es gibt keinen Grund auf den Komfort 
von DCF77 zu verzichten, funktioniert immer und zuverlässig und ist 
heute nicht mehr teurer ist als eine normale Quartzuhr.

Carsten S. schrieb:
> Zweimal im JAhr zur Zeitumstellung umstellen
> reicht bei vernünftigen Uhren aus um den Gangfehler für den Alltag
> vernachlässigbar klein zu halten (1-2 min maximal).

völliger Unsinn. Gerade diese Zeitumstellung ist Grund genug eine 
Funkuhr zu kaufen.

Weiter habe ich deinen Unsinn jetzt nicht gelesen weil ich wollte keinen 
Roman lesen. Die Zeit dazu bezahlt mir keiner.

von Eric (Gast)


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Der Troll will uns erst erzählen, dass man keine DCF, sondern GPS-Uhren 
in der Wohnung hätte und behauptet dann, dass man gar keine mehr hätte 
und dass der Empfang von DCF zu schlecht wäre. Was sind da nur für 
komische Leute hier im Forum.

von Karl B. (gustav)


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Wellenreiter schrieb:
> Ja, wenn man in der Nachbarschaft wohnt.

SCNR
Yep,
keine 20 m Abstand von der Sendeantenne und der Feeder direkt hinterm 
Haus.
Google Maps ermöglicht optischen Eindruck heute. Die neuesten Bilder 
wurden wohl erst vor einem Monat gemacht.
Aber, ich kann Dich beruhigen, der Abstand zum 307° Beam-Array zu hier 
beträgt ca. 1600 km. Und hier brauchte ich sogar den Antennenattenuator, 
damit es nicht übersteuert. HF-Gain Einsteller am Synchdetector auf 
Null.

Was mir auffällt, keine Extra DRM Antennen erkennbar. Aber sie fahren 
die "alten" Arrays afaik mit nur 30 kW, also leistungsreduziert. Gibt 
wohl auch antennenmäßig Probleme mit DRM.

ciao
gustav

von Elektrofan (Gast)


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> Gerade diese Zeitumstellung ist Grund genug eine
> Funkuhr zu kaufen.

Interessant.
Uns wurde doch immer verklickert, es ginge um Energieinsparung
(Putin und Co. waren anfangs noch gar nicht zugange...).

Also wieder was gelernt:
"Wir" sollen also doch, wie immer,
nur einfach wieder was Neues kaufen - und die Wirtschaft erretten?!

(By the way:
Ich hoffe, dass die -von uns Deutschen durchgefütterte-
EU-Farce es auch weiterhin nicht geregelt bekommt, die
Sommerzeitumstellung zurückzunehmen:
es im August abends noch länger hell zu haben, möchte
ich nicht missen!)

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Wellenreiter schrieb:
> Na dann brechen doch goldene Zeiten für dich an. Auf den freiwerdenden
> Frequenzen kannst du endlich die verbliebenen AM-Stationen auf der Welt
> hören, die bislang durch die hiesigen Sender zugedeckt waren.

Leider nicht. Jeder, der terrestrisches Radio hört, weiß daß die 
Störstrahlung durch LED, Dimmer, Schaltnetzteile, etc. immer mehr 
zunimmt. Einen Draht in die Luft halten und ein Detektorempfänger dazu 
funktioniert kaum noch.

Cyblord -. schrieb:
> Mohandes H. schrieb:
>
>> gehe manchmal in der Nacht auf Suche nach fernen, interessanten Sendern.
>
> "Sind sie schon Amateuerfunker oder haben sie noch Sex?

Billige Provokation von Cyblord mal wieder ... also, ich habe viele 
Interessen ;-)

Kilo S. schrieb:
> Einen AM Sender kann ich mit einem Stück Pyrit oder Bleiglanz, einer
> Nadel, Draht und einem hochohmigen Kopfhörer Empfangen.
> So billig und einfach bekommst du das mit Internetradio nicht hin.

Sehe ich auch so. Das ist gerade der Charme, wenn man selber Empfänger 
baut: mit wenigen Bauteilen lassen sich schon empfindliche Empfänger 
bauen. Bleikristall muß es jetzt nicht sein, ist aber gut das mal 
gemacht zu haben um das Prinzip zu verstehen.

Auf einer einsamen Insel gestrandet könnte ich aus Schrott einen (AM-) 
Empfänger bauen. SDR oder Internetradio kann ich kaufen aber nicht von 
Grund auf basteln.

Aber wie gesagt: Ich benutze auch SDR. Das Eine schließt das Andere 
nicht aus.

: Bearbeitet durch User
von Thomas U. (charley10)


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Elektrofan schrieb:
>> Gerade diese Zeitumstellung ist Grund genug eine
>> Funkuhr zu kaufen.
>
> Interessant.
> Uns wurde doch immer verklickert, es ginge um Energieinsparung
> (Putin und Co. waren anfangs noch gar nicht zugange...).
>
> Also wieder was gelernt:
> "Wir" sollen also doch, wie immer,
> nur einfach wieder was Neues kaufen - und die Wirtschaft erretten?!
>
> (By the way:
> Ich hoffe, dass die -von uns Deutschen durchgefütterte-
> EU-Farce es auch weiterhin nicht geregelt bekommt, die
> Sommerzeitumstellung zurückzunehmen:
> es im August abends noch länger hell zu haben, möchte
> ich nicht missen!)

Dir ist bekannt, wie diese xxx funktioniert?
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige 
Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine 
Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen 
wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück 
mehr gibt." Juncker

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Kilo S. schrieb:
> Mit einer Klopapierrolle und ein wenig Alufolie und Klebeband baut man
> sich ...

Das gerade macht Radiobasteln so attraktiv. Die Technik ist transparent 
und gut zu verstehen. Wer versteht schon im Detail was in einem SDR vor 
sich geht (sowohl hard- als auch softwaremäßig).

Carsten Sch. schrieb:
> Die Zahl der DCF77 Empfänger in den Haushalten ist eher am sinken als am
> steigen.

Sehe ich nicht so. Ich habe eine Funkuhr im Haushalt, als Masteruhr 
sozusagen. Weil ich gerne alte mechanische Uhren mag und diese 
restauriere, habe ich sonst genug Uhren.

von Karl B. (gustav)


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Mohandes H. schrieb:
> Aber wie gesagt: Ich benutze auch SDR. Das Eine schließt das Andere
> nicht aus.

Yep.
Man kann das ganze Spektrum aufnehmen und hinterher jeden einzelnen 
Sender rausfischen. Allerdings gibt es damit wieder andere Probleme: 
Stichwort Kreuzmodulation. Sogar beim 
https://www.radiomuseum.org/dsp_cohiradia.cfm-System gibt es 
"undefinierbare Stationen". Das sind dann wohl 
Kreuzmodulationsmischprodukte.

Bei mir ganz gerne getestet:
HDSDR_20221106_145806Z_236kHz_RF.wav

Wird als wav. abgespeichert und mit HDSDR geöffnet, auch bei nicht 
angeschlossenem SDR-Dongle, die ExtI/O.dll aktivieren.

Sogar schon ab ca. 15:00 MEZ fängt das mit dem Fading an.
Leistung durchdringt wohl die dann etwas stärker rekombinierte 
D-Schicht.
Will sagen: Mehr Sendeleistung bringt nicht nur Vorteile.
(Anderes Stichwort "Nahschwund".)

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Wellenreiter (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Also wieder was gelernt:
> "Wir" sollen also doch, wie immer,
> nur einfach wieder was Neues kaufen - und die Wirtschaft erretten?!

Du nimmst dich viel zu wichtig. Du musst gar nichts Neues Kaufen. Du 
kannst mit deinem alten Geraffel glücklich werden bis du in die Gruft 
fährst. Niemand zwingt dich, einen neuen Dienst in Anspruch zu nehmen. 
Lass die Anderen einfach ihr Ding machen und mach du Deines. 
Verschwörungstheorien von "Denen", die irgendwas von dir wollen, braucht 
kein Mensch.

von Eric (Gast)


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Elektrofan schrieb:
>> Gerade diese Zeitumstellung ist Grund genug eine
>> Funkuhr zu kaufen.
>
> Interessant.
> Uns wurde doch immer verklickert, es ginge um Energieinsparung
> (Putin und Co. waren anfangs noch gar nicht zugange...).
> Also wieder was gelernt:
> "Wir" sollen also doch, wie immer,
> nur einfach wieder was Neues kaufen - und die Wirtschaft erretten?!

Neu? Wie viele Jahrzehnte gibt es in D schon die Sommerzeit und wie 
viele Jahrzehnte gibt es schon preiswerte Funkuhren? Und warum sollte 
ein Endverbraucher keine unkomplizierte Uhr kaufen, die zuverlässig 
immer genau geht und auch nicht teurer als eine normale Quartz-Uhr ist? 
Trollalarm hier wieder.

von Florian H. (hocketiger2003)


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Wellenreiter schrieb:
> Schade finde ich das auch. Das heißt aber nicht, dass man stereotyp mit
> den immer gleichen untauglichen oder wunderlichen Argumenten über das
> kommende Ende einer technisch überholten und uneffizienten
> Radietechnologie jammern und klagen muss. Der Zug ist abgefahren,
> zumindest hier im überversorgten Zentraleuropa.

Oh, da hat aber jemand Ahnung von der Materie...

Müssen wir jetzt auch alle unsere Großeltern umbringen, nur weil sie 
"veraltet" sind (im Vergleich zu früher)?

Gruß Flo

von Cyblord -. (cyblord)


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Florian H. schrieb:
> Oh, da hat aber jemand Ahnung von der Materie...

Was stimmt denn nicht?

von Florian H. (hocketiger2003)


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Cyblord -. schrieb:
> Was stimmt denn nicht?

Z.B. das:

- Mag ja sein dass es mittlerweile andere Technologien gibt, die den 
"Fernempfang" bzw. das Hören weit entfernter Sender einfacher machen als 
bspw. über KW oder MW, ersetzen können sie diese aber nicht. Sieht man 
am Internet"radio": Irgendein Fehler oder sonstwas am/im ach so 
geliebten Internet und nix geht mehr, auch kein Radio, sofern man das 
überhaupt so nennen kann...

- "Uneffizient":
Zuerst mal bin ich der Meinung es heißt "ineffizient"? Aber gut, sei´s 
drum.

Zum Anderen: Man nehme einen Rundfunksender, ob auf LW, MW oder KW ist 
eigentlich egal, welcher bei einer effektiven Sendeleistung von sagen 
wir mal 100kW bei realistischem Wirkungsgrad ~200kW an Leistung (oder 
ferner Energie) aufnimmt und umd mit dieser Leistungsaufnahme (~200kW) 
mit seinen 100kW Sendeleistung (abhängig von Frequenz, QTH, QRG usw.) 
die halbe oder sogar fast die ganze Welt versorgt:

Braucht da ein Server, fürs Interne"radio" weniger, wenn er die gleiche 
Reichweite hat? Logischerweise bei der gleichen Anzahl Höhrer (bei 
terrestrischem Rundfunk ist die Höhreranzahl ja nahezu unbegrenzt) usw.?

Dazu kommt noch der Übertragungsweg, wo das Signal vom Server zum Client 
geroutet wird? Und das meist mindestens tausendfach... Brauchen diese 
"Router" (ja ich weiß es heißt anders), Server usw. zusammen weniger 
Strom bzw. Energie als EIN Rundfunksender? Bei gleicher Reichweite und 
vor allem Versorgungssicherheit?

- In Onlineshops stolpert man abundzu (bzw. ab und zu) über sog. Retro- 
oder "Vintageartikel"... Also fast alles Mögliche auf alt gemacht.

Das sind dann z.B., um beim Thema zu bleiben, "Röhrenradios", welche 
allerdings nur so aussehen, und drinnen ist: Internet"radio"... Mei, 
wenns ihr Nostalgie (oder wie auch immer) haben wollt, dann nehmt doch 
ein richtiges Röhrenradio*, die sind vor allem leichter zu bedienen und 
braucht außer ggf. ´ner externen Antenne (für UKW) nur Strom... Und 
leichter zu reparieren sind die ohnehin...

*Oder beim Thema Beleuchtung ne Gühbirne...

Man könnte das jetzt noch immer weiter ausdehen...

Gruß Flo

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Florian H. schrieb:
> die halbe oder sogar fast die ganze Welt

Kaum. Mit 100 kW kommst du vielleicht gerade so durch Deutschland.

Nicht umsonst wurde der Sender, um den es hier im Thread geht, auf 1,5 
MW aufgeplustert, damit er zumindest Europa ordentlich abdecken kann.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Mit einer Klopapierrolle und ein wenig Alufolie
> und Klebeband baut man sich ...
McGyver hätte daraus einen vollständigen SDR-Empfänger gebastelt. Und 
gleich dazu auch noch einen Störsender damit die Bombe nicht explodiert.

von Elektrofan (Gast)


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@Wellenreiter 13:24:

Gut möglich, das mein "altes Geraffel" immer noch läuft, wenn
ich dann endlich in die Gruft eingefahren bin ...
Im Gegensatz zu vielem viel neueren High-Tätsch-Krempel!

von Kilo S. (kilo_s)


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Ben B. schrieb:
> McGyver hätte daraus einen vollständigen SDR-Empfänger gebastelt. Und
> gleich dazu auch noch einen Störsender damit die Bombe nicht explodiert.

Und du vermutlich nicht mal gewusst wie man anfängt.

Aber ja, ein Relais dazu und man könnte den Schwingkreise auch zum 
senden anregen. Vorausgesetzt man hat eine Stromquelle und eine lange 
Antenne.

Ein Relais als "Taktgeber" (Selbstunterbrechend) könnte jedenfalls als 
eine Art Sender herhalten. Damit habe ich als Kind schon das UKW Radio 
meiner Tante gestört!

Aber wie schön das du deine Unfähigkeit zum improvisieren so Doll zur 
schau stellst. Eine suchmanschaft die ein Breitbandiges "Störsignal" 
wahrnimmt das aus einer Region kommt in der dies eigentlich nicht 
vorkommen kann wird erst ein mal dumm gucken und danach dem ganzen auf 
den Grund gehen.

von Wellenreiter (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Gut möglich, das mein "altes Geraffel" immer noch läuft, wenn
> ich dann endlich in die Gruft eingefahren bin ...
> Im Gegensatz zu vielem viel neueren High-Tätsch-Krempel!

Das muss dich nicht und das wird dich in diesem Falle nicht mehr 
interessieren. Eigentlich interessiert es auch jetzt schon jetzt 
niemanden.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Jörg W. schrieb:
> Florian H. schrieb:
>> die halbe oder sogar fast die ganze Welt
>
> Kaum. Mit 100 kW kommst du vielleicht gerade so durch Deutschland.

Auf 11725 kHz kam sogar Radio New Zealand rein.
Mit 100 kW Leistung. Komisch ASIAPAC,d i e DRM-Domäne und trotzdem in 
AM? Was ist da los?)

Meinst wohl Mittel- und Langwelle.
Tagsüber abhängig von Bodenwelle und Boden-Leitfähigkeit.
http://www.wabweb.net/radio/radio/grundl3.htm
Nachts kommt wegen Nutzung der F-Schichten und Wegfall der dämpfenden 
D-Schicht hier ein 10 kW-Sender, der weiter als 100 km entfernt ist, 
noch gut rein. Sogar mit Taschenradio von früher noch zu empfangen. 
Allerdings das länger dauernde Fading muss man in Kauf nehmen dann. Und 
die Überreichweiten bei Gleichwellenempfang. Wird dann schlimm, wenn 
Sender nicht exakt auf angegebener Frequenz arbeiten. Ein Offset macht 
sich dann eventuell als "Ringmodulatoreffekt" bemerkbar. Und der 
Synchrondemodulator rastet nicht richtig ein, so dass man in SSB-Empfang 
vielleicht noch was reißen kann.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Aber wie schön das du deine Unfähigkeit [..]
Blah blah blah. Wie schön, daß Du gleich wieder so lospoltern musst. 
Liegt das daran, daß Deine Oma vielleicht ihr stabilstes 
Eichen-Nudelholz in stundenlanger Kleinarbeit auf Deiner Birne 
zerdroschen hat, nachdem Du ihr Radio gestört hast? Oder steckt Dir das 
tolle Relais heute noch im Arsch und verursacht leichte Denkstörungen 
bei Dir?

Ey nee, Typen gibt das hier, die gibts gar nicht.

von Florian H. (hocketiger2003)


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Jörg W. schrieb:
> Florian H. schrieb:
>> die halbe oder sogar fast die ganze Welt
>
> Kaum. Mit 100 kW kommst du vielleicht gerade so durch Deutschland.
>
> Nicht umsonst wurde der Sender, um den es hier im Thread geht, auf 1,5
> MW aufgeplustert, damit er zumindest Europa ordentlich abdecken kann.

Ich bin von Kurzwelle ausgagangen, dort ist es am leichtesten. Dass man 
es nicht verallgemeinern kann, ist klar.

Auf dem richtigen Band, mit der entsprechenden Sendeleistung zur 
richtigen Zeit schafft man es um die Welt. Wie sollten es sonst die 
Funkamateure machen? Die haben durch SSB narürlich noch ´n 
Zusatzvorteil...

Gruß Flo

von Phasenschieber S. (Gast)


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Kann man diese Hahnenkämpfe mal einstellen?

Habe gerademal mein altes Schätzchen eingeschaltet, siehe Bild, um zu 
sehen was auf KW, MW und LW noch so geht.
Absolut erstaunlich, was ich mit ein paar Meter Draht als Antenne da 
herein bekomme.

Den hier besagten RTL-LW-Sender auf 234kHz empfängt das Gerät ganz 
sauber mit einer 1,5m-Meßschnur als Antenne, hier bei mir im 
Keller/Shack.

Diese alten Röhrengeräte sind einfach nicht tot zu kriegen.
Dieser Thread animiert mich dazu, mal das alte Röhrengerät mit meiner 
EFHW-Antenne zu vereinen und einen Vergleich mit meinen SDR anzustellen.

Vermutlich werden die SDR den Kürzeren ziehen :-)

von Thomas U. (charley10)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Kann man diese Hahnenkämpfe mal einstellen?
>
Genau diese sind doch für Viele der Inhalt! Gib ein beliebiges Stichwort 
und diese werden in immer gleicher Manie starten!
ICH habe Recht und DU bist blöd?!

> Habe gerademal mein altes Schätzchen eingeschaltet, siehe Bild, um zu
> sehen was auf KW, MW und LW noch so geht.
> Absolut erstaunlich, was ich mit ein paar Meter Draht als Antenne da
> herein bekomme.
>
> Den hier besagten RTL-LW-Sender auf 234kHz empfängt das Gerät ganz
> sauber mit einer 1,5m-Meßschnur als Antenne, hier bei mir im
> Keller/Shack.
>
> Diese alten Röhrengeräte sind einfach nicht tot zu kriegen.
> Dieser Thread animiert mich dazu, mal das alte Röhrengerät mit meiner
> EFHW-Antenne zu vereinen und einen Vergleich mit meinen SDR anzustellen.
>
> Vermutlich werden die SDR den Kürzeren ziehen :-)

Diese 'alte' Technik war auf Fernempfang optimiert, als es nicht überall 
die Fülle der Sender gab. Entsprechend sind die Empfangsleistungen.

von Florian H. (hocketiger2003)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Kann man diese Hahnenkämpfe mal einstellen?
>
> Habe gerademal mein altes Schätzchen eingeschaltet, siehe Bild, um zu
> sehen was auf KW, MW und LW noch so geht.
> Absolut erstaunlich, was ich mit ein paar Meter Draht als Antenne da
> herein bekomme.
>
> Den hier besagten RTL-LW-Sender auf 234kHz empfängt das Gerät ganz
> sauber mit einer 1,5m-Meßschnur als Antenne, hier bei mir im
> Keller/Shack.
>
> Diese alten Röhrengeräte sind einfach nicht tot zu kriegen.
> Dieser Thread animiert mich dazu, mal das alte Röhrengerät mit meiner
> EFHW-Antenne zu vereinen und einen Vergleich mit meinen SDR anzustellen.
>
> Vermutlich werden die SDR den Kürzeren ziehen :-)

Es ist klar dass seit der völlig unsinnigen Analogabschaltung die 
meisten Frequenzen frei sind, jedoch gibt es immernoch einiges zu hören, 
mann muss "nur" Frequenz und Uhrzeit (UTC!) kennen... Zumindest auf 
Kurzwelle gibt es manchmal doch ein beträchtliches Angebot an deuteschem 
Programm.

Z.B.
CRI

RRI

CH292 (auch in deutsch)

Kall-Krekel

glaube Königswusterhausen ist auch manchmal zu hören, weiß es aber nicht 
genau

Moosbrunn (Ö1, R. DARC, SM R. Dessau...)

usw...

Wenn jemand Interesse hat, ich hab ´ne Tabelle mit allen 
Kurwellensendern auf Deutsch und Englisch erstellt.

Gruß Flo

von Phasenschieber S. (Gast)


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Thomas U. schrieb:
> Diese 'alte' Technik war auf Fernempfang optimiert, als es nicht überall
> die Fülle der Sender gab. Entsprechend sind die Empfangsleistungen.

Ich sehe das anders: Röhren sind um Welten dynamischer als Halbleiter.
Wo Halbleiter schon lange Kreuzmodulationen und ähnliches Ungemach 
erzeugen, sind Röhren noch lange "gutmütig".

Das ganz große Manko von SDR und vielen anderen Halbleiterverstärkern 
ist der geringe Dynamikumfang.
Da sind Röhren haushoch überlegen.

Bei SDR, empfiehlt sich generell die Gain auf ein Minimum zu stellen. 
Die geringe Dynamik dieser Empfänger erzeugt sofort ungewollte 
Mischprodukte, sobald deren Dynamik überschritten wird.
Etwas Abhilfe schafft da ein guter Preselektor.
Das muss man als Benutzer wissen und das Instrument entsprechend 
bedienen können.

Röhren dagegen, deshalb sind sie nicht tot zu kriegen, sind 
diesbezüglich absolut gutmütig.
Das hat nichts mit Nostalgie zu tun, das ist Physik!

von Kilo S. (kilo_s)


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Florian H. schrieb:
> Wenn jemand Interesse hat, ich hab ´ne Tabelle mit allen
> Kurwellensendern auf Deutsch und Englisch erstellt.

Ich bitte darum das du sie hier hochladen mögest.
Klingt doch bestimmt nicht nur für mich interessant.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Florian H. schrieb:
> Wenn jemand Interesse hat, ich hab ´ne Tabelle mit allen
> Kurwellensendern auf Deutsch und Englisch erstellt.

Sehr nett von dir, interessiert mich natürlich.

Zu dem Programm HDSDR gibt es ebenfalls eine Tabelle, siehe Anhang, mit 
Sendestationen. Wie aktuell diese ist, weiß ich allerdings nicht.

von Benj (Gast)


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Eine Senderliste für Kurzwellen-Rundfunk gibt's hier, inklusive 
Sendeleistung:
https://short-wave.info/

Für Lang- und Mittelwelle:
https://www.mwlist.org/

von Klötenbaron (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ich sehe das anders: Röhren sind um Welten dynamischer als Halbleiter.

Kannst du mir einen (kommerziellen) Röhrenempfänger nennen, der einen 
größeren Dynamikumfang hat als ein Halbleitergerät?

von Elmo (Gast)


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Dazu müsste er erst Mal wissen was Dynamik bedeutet.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Benj schrieb:
> Eine Senderliste für Kurzwellen-Rundfunk gibt's hier, inklusive
> Sendeleistung:
> https://short-wave.info/

Ich habe gerademal verglichen mit der eibi.csv von HDSDR, die beiden 
sind ziemlich identisch.

von Dieter (Gast)


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Klötenbaron schrieb:
> Röhrenempfänger

Koerting UKW Radio hatte eine Eingangsempfindlichkeit von 0,55μV.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
>>> die halbe oder sogar fast die ganze Welt
>>
>> Kaum. Mit 100 kW kommst du vielleicht gerade so durch Deutschland.
>
> Auf 11725 kHz

Es ging aber um Langwelle, die hat keine Ionosphären-Reflektion.

Außerdem haben praktisch alle Langwellensender einen eher lausigen 
Antennenwirkungsgrad. Bei Wellenlängen von 1,5 km gibt es halt nur noch 
mehr oder minder Kompromissantennen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Klötenbaron (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Es ging aber um Langwelle, die hat keine Ionosphären-Reflektion.

:-)

von Wellenreiter (Gast)


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> Jörg W. schrieb:
>> Es ging aber um Langwelle, die hat keine Ionosphären-Reflektion.

Da irrst du gewaltig.

In der Nacht sind die D- und E-Schicht nicht vorhanden, dann werden auch 
Langwellen von der F-Schicht reflektiert.

Darüber gibts jede Menge Literatur und davon kann sich Jeder im Besitz 
eines LW-Empfängers selbst überzeugen.

von Karl B. (gustav)


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Jörg W. schrieb:
> Es ging aber um Langwelle, die hat keine Ionosphären-Reflektion.

Da wäre ich mir nicht so sicher.
Wie wäre sonst zu damaligen Zeiten das selektive Seitenbandfading des 
DLF (Aholming) auf 207 kHz zu erklären bei Empfang im Frankfurter Raum.
(OK, da war DLF auf 153 bombastisch.) Aber die 207 kHz kamen nachts nur 
mit Fading rein. Und zwar genau mit so einer Charakteristik mit 
Trägerauslöschung und selektivem Seitenbandfading, wie man es vom 
Kurzwellenempfang her kennt. Lediglich die Periodik war länger. Das 
heißt, die starken Verzerrungen dauerten schon mal 45 Sekunden und 
länger.

ciao
gustav

von Josef L. (Gast)


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Wellenreiter schrieb:
> dann werden auch Langwellen von der F-Schicht reflektiert.

Man merkt ja schon einen deutlichen Unterschied zwischen Tag- und 
Nachtempfang auch auf LW; man merkt es auch daran, dass Sender in der 
Nacht evtl. nur mit reduzierter Leistung sende(te)n, der Effekt ist nur 
nicht so ausgeprägt. Es hat halt einige Jahrzehnte gebraucht bis man die 
Erklärung hatte (Wetterballons, Höhensonden, Raumfahrt). Und bei der 
Bodenwelle spielt auch die Feuchtigkeit mit. Wobei ich jetzt nicht im 
Einzelnen weiß, wie sich da überm Festland Nebel, Regen, Schnee oder Tau 
auswirken.

von Wellenreiter (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Man merkt ja schon einen deutlichen Unterschied zwischen Tag- und
> Nachtempfang auch auf LW

Und darum gibt es auch Schwund, wie du gelernt hast, immer dann wenn 
Bodenwelle und Raumwelle phasenversetzt am Empfangsort 
aufeinandertreffen.

http://astro.vallensis.ch/sid/index.html

Und noch was Anderes beweist die Reflexion von LW an der Ionosphäre - 
der Luxemburg Effekt. Den kann man noch Ende des Jahres am eigenen 
Empfänger oder auf dem Twente Web-SDR ( 
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/ )gut erleben.

Auf der Frequenz 162 kHz sendet der Sender Allouis (F) unmoduliert als 
Normalfrequenzsender. Dennoch hört man schwach ber deutlich eine 
französischsprachige Modulation und kann auch die Seitenbänder sehen. Es 
ist eine Modulationsübernahme des Senders Radio Luxemburg auf 234 kHz 
durch ionosphärische Kreuzmodulation. Man muss ich nur sputen, in 
wenigen Wochen schaltet Luxemburg seine Langwelle ab und der Effekt ist 
weg

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> Aber die 207 kHz kamen nachts nur
> mit Fading rein. Und zwar genau mit so einer Charakteristik mit
> Trägerauslöschung und selektivem Seitenbandfading, wie man es vom
> Kurzwellenempfang her kennt. Lediglich die Periodik war länger. Das
> heißt, die starken Verzerrungen dauerten schon mal 45 Sekunden und
> länger.

Yep.
akustisch kommt das in etwa so rüber.
Man hört noch Heterodyntöne, und Oberwellen des Löschoszillators des 
Tonbandgerätes.

ciao
gustav

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ich sehe das anders: Röhren sind um Welten dynamischer als Halbleiter.
> Wo Halbleiter schon lange Kreuzmodulationen und ähnliches Ungemach
> erzeugen, sind Röhren noch lange "gutmütig".

Klar, die Kennlinien von Transistoren und Röhren sind sehr 
unterschiedlich.

Die Radios Ende der 50er waren für die damalige Zeit Hightec. Da hat man 
versucht das Maximum herauszuholen. Und ein Radio hat locker ein 
Monatsgehalt und mehr gekostet.

Ich habe aber auch schon Radios mit Transistoren von Anfang der 60er 
erlebt, die auch richtig gute Empfangseigenschaften hatten.

Ein Grund für die guten Empfangseigenschaften ist das allgemeine 
Schaltungskonzept und vor allem daß die Empfänger damals sehr sorgfältig 
abgeglichen wurden. Heute sind SDR ein Massenprodukt welches den 
(geringen) Anforderungen gerade genügt. Aber richtig gute Empfänger 
lassen sich auch mit Halbleitern bauen.

von Wellenreiter (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Aber richtig gute Empfänger
> lassen sich auch mit Halbleitern bauen.

Ach?

von Klötenbaron (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Heute sind SDR ein Massenprodukt welches den
> (geringen) Anforderungen gerade genügt.

Ich hab mir vor Lachen fast in die Hose gemacht.

von Klötenbaron (Gast)


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Hier mal eine kleine Abhandlung der PTB zur Ausbreitung des 
DCF77-Signals. Auch mal das Wort "Raumwelle" beachten. :-)

https://www.ptb.de/cms/ptb/fachabteilungen/abt4/fb-44/ag-442/verbreitung-der-gesetzlichen-zeit/dcf77/reichweite.html

von Benj (Gast)


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Was hier in der Diskussion Kurzwelle vs. Mittel- und Langwelle noch 
vergessen ging:

Es geht nicht nur um Wellenausbreitung und Antenneneffizienz sondern 
auch um Antennengewinn.

Ein Kurzwellensender wie Woofferton kann mit 18 dBi >10 MW EIRP machen. 
Damit können sie praktisch Weltweit gezielt Gebiete versorgen.

Das sind zwei verschiedene Einsatzgebiete.
LW und MW ist immer für lokale Versorgung.

Kurzwelle eignet sich hingegen aus mehreren Gründen nicht für die lokale 
Versorgung (u.A. tote Zone, keine feste dauerhaft nutzbare Frequenz).

von Wellenreiter (Gast)


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> Mohandes H. schrieb:
>> Heute sind SDR ein Massenprodukt welches den
>> (geringen) Anforderungen gerade genügt.

Hast dich wohl zu lange in den Edi-Threads rumgetrieben..

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wellenreiter schrieb:
> In der Nacht sind die D- und E-Schicht nicht vorhanden, dann werden auch
> Langwellen von der F-Schicht reflektiert.

Dennoch nicht so, dass du damit "die halbe oder ganze Welt" erreichst 
(diese Behauptung war der Ausgangspunkt). Dann als Gegenstück einen 
Sender im 31-m-Band anzuführen, der halt eine relativ große (wenn auch 
nicht stabile) Reichweite über die Raumwelle hat, passt schlicht nicht. 
Man hätte dann auch gleich einen CB-Funker in Italien als Gegenbeweis 
anführen können, der im Sommer mittels Es-Reflektion hier aufschlägt …

Dass Kurzwelle dafür natürlich nicht 24x7 stabil und auch nicht für den 
Nahbereich geeignet ist, ist gar keine Frage.

: Bearbeitet durch Moderator
von Klötenbaron (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Dennoch nicht so, dass du damit "die halbe oder ganze Welt" erreichst

Was willst du denn schön reden? Deine Aussage war Eindeutig, egal was 
ein anderer vorher geschrieben hat:

"Es ging aber um Langwelle, die hat keine Ionosphären-Reflektion."

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klötenbaron schrieb:
> Deine Aussage war Eindeutig, egal was ein anderer vorher geschrieben
> hat:

Dann ändere ich sie: Ionosphärenreflektion hat bei Langwelle keine so 
nennenswerte Bedeutung, dass man nur daher die halbe oder gar ganze Welt 
erreichen kann.

Krümelkackerei.

von Wellenreiter (Gast)


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> Jörg W. schrieb:
>> Es ging aber um Langwelle, die hat keine Ionosphären-Reflektion.

in Zukunft bitte weniger "Wunsch-Denken" und mehr "so-isses"

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Wellenreiter schrieb:
>> Mohandes H. schrieb:
>>> Heute sind SDR ein Massenprodukt welches den
>>> (geringen) Anforderungen gerade genügt.
>
> Hast dich wohl zu lange in den Edi-Threads rumgetrieben..

Lies mal richtig! Wer falsch verstehen will - bitte schön.

Und ich brauche keine Nachhilfe aus anderen Threads, mit Empfängern 
beschäftige ich mich schon etwas länger. Und, hatte ich auch 
geschrieben, ich habe auch SDRs im Einsatz.

von Klötenbaron (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Krümelkackerei.

Finde ich nicht.

von Karl B. (gustav)


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Mohandes H. schrieb:
> ich habe auch SDRs im Einsatz.

Yep,
man kann damit so schön herumspielen. Leider nimmt VLC-Player nur 
Screenshots auf. Ton nicht. Wurde hinterher hinzugefügt.
War ein HDSDR...RF.wav file vom 5. November mittags.

ciao
gustav

P.S.: Wenns nicht direkt im Browser klappt.. Videofile Ziel speichern 
unter und von lokal abspielen.

: Bearbeitet durch User
von Wellenreiter (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> mit Empfängern
> beschäftige ich mich schon etwas länger. Und, hatte ich auch
> geschrieben, ich habe auch SDRs im Einsatz.

Offensichtlich aber die übelsten Exemplare der Gattung, sonst würdest du 
nicht einen solchen Unsinn behaupten:

Mohandes H. schrieb:
> Heute sind SDR ein Massenprodukt welches den
> (geringen) Anforderungen gerade genügt.


Genügen diese SDR deiner Ansicht nach den Anforderungen auch wenn sie 
nicht mit Röhren bestückt sind?

https://www.winradio.com/

https://www.rohde-schwarz.com/de/produkte/aerospace-verteidigung-sicherheit/softwaredefinierte-funkgeraete_64225.html

von Karl B. (gustav)


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Na ja,
Winrad gab einmal Info raus, dass DRM mit dem neuen HE Codec nicht mit 
dem herkömmlichen "Excalibur" aac-Codec abspielbar wäre. Man würde dran 
arbeiten, und wenn es wirtschaftlich sinnvoll wäre, auch noch mehr 
programmieren.

Nun ja, der ausgesprochene Massenmarkt ist das wohl nicht.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Florian H. (hocketiger2003)


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Da sich einige Interesse an der Tabelle bekundet haben, werde ich sie 
hier demnbächst als PDF mit anhängen, voraussichtlich an meinen nächsten 
Beitrag.

Muss sie nur noch mal überarbeiten, damit sie auf dem aktuellsten Stand 
der Technik ist:)

ICh fand übrigens grad noch heraus, dass ich vor einiger Zeit mal noch 
die UKW-Sender aus Thüringen (bzw. die in Thüringen zu empfangen sind) 
eingetragen hab, also bitte ich um Verzeihung. Deshalb vervollständige 
ich sie nun und trage auch alle Mittelwellen- und Langwellensender ein.

Wenn jeamnd ein anderes Format als PDF braucht/wünscht: gebt mir 
Bescheid.

Gruß Flo

: Bearbeitet durch User
von Waldheini (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Was hat das jetzt noch mit dem Rundfunksender zu tun?

DARC-Radio ist ein Rundfunksender

> Ja keine
> Gelegenheit zum Vereins-Bashing auslassen?

Das hat nichts mit Vereins-Bashing zu tun sondern beschreibt Tatsachen. 
Der DARC bietet eben schon seit vielen Jahren dauerhafte Angriffspunkte 
für Kritik.

von Phasenschieber S. (Gast)


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...und ich dachte, hier geht es um die Abschaltung von 
AM-Rundfunksendern...wie man sich irren kann 😎

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Waldheini schrieb:
>> Was hat das jetzt noch mit dem Rundfunksender zu tun?
>
> DARC-Radio ist ein Rundfunksender

Es ging um das Verlinken irgendwelchen Youtube-Krams, der mit dem Thema 
gar nichts zu tun hat. Zur Erinnerung, das Thema is "Abschaltung 
AM-Rundfunksender", wobei ein ganz konkreter Sender gemeint war (kann 
man im ersten Beitrag lesen), und nein, es ging nicht um eine 
Abschaltung irgendwelcher Vereinsradios.

von Waldheini (Gast)


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Wellenreiter schrieb:
> Genügen diese SDR deiner Ansicht nach den Anforderungen auch wenn sie
> nicht mit Röhren bestückt sind?

SDR-Empfänger mit Röhren, die feuchten Träume hier....

von Klötenbaron (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> ...und ich dachte, hier geht es um die Abschaltung von
> AM-Rundfunksendern...wie man sich irren kann

Sülz nicht rum. Ich warte immer noch auf eine Antwort zu 
Röhrenempfängern, die um 'Welten besser sind' als Halbleitergeräte!

von Peter L. (oe6loe)


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Sender Solt 540kHz,  fast 2MW, jetzt müsste man nur noch ungarisch 
können.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Klötenbaron schrieb:
> Ich warte immer noch auf eine Antwort zu
> Röhrenempfängern, die um 'Welten besser sind' als Halbleitergeräte!

Da kannst du lange warten! Leute wie Du sind für mich nicht 
"kommunikationsfähig"; durchlaufe erstmal einen Kurs für Benimmregeln.
Du existierst für mich nicht 😎

von Klötenbaron (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Da kannst du lange warten! Leute wie Du sind für mich nicht
> "kommunikationsfähig"; durchlaufe erstmal einen Kurs für Benimmregeln.

Sagt der, der in in fast jeder Diskussion für seinen Arroganz kritisiert 
wird.

> Du existierst für mich nicht

Ja, ja. Ich wette, du kannst mir nicht mal die Spitzenempfänger ihrer 
Zeit nennen (Röhrenzeitalter der 50er und 60er Jahre). Und ich rede hier 
ausschließlich von kommerziellen Geräten. Und komm mir bitte nicht mit 
Konsumprodukten wie 'Grundig Flötenzauber' und 'Telefunken Zaubergeige' 
o. ä.

Nein, nein, du Phasenschieber. Du weißt es einfach nicht, aber du 
behauptest vieles einfach.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Peter L. schrieb:
> Sender Solt 540kHz,  fast 2MW, jetzt müsste man nur noch ungarisch
> können.

Habsch auch mal gerade geguckt, kommt ziemlich gut hier an.

Selbst mein Uralt-Röhrenradio mit gerademal 2m-Drahtantenne bekommt den 
störungsfrei herein.
Es gibt also durchaus noch einige Sender zu entdecken 😊

Es freut mich natürlich, daß noch nicht alle Bereiche tot sind. Auch 
wenn ich oft die Sprache nicht verstehe, die Faszination einen Sender 
über diese enorme Distanz herein zu bekommen, ist bei mir ungebrochen.

von Willi (Gast)


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Klötenbaron schrieb:
> Ich wette, du kannst mir nicht mal die Spitzenempfänger ihrer Zeit
> nennen (Röhrenzeitalter der 50er und 60er Jahre).
1340.21

von Josef L. (Gast)


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von Klötenbaron (Gast)


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Willi schrieb:
> 1340.21

Ja, RFT hat schon beeindruckendes gebaut, wenn auch schon mal 
abgekupfert. :-)

Josef L. schrieb:
> http://www.seefunknetz.de/ek07.htm

Der gehört definitiv auch dazu. Und viele andere Kommerzgeräte auch, wie 
z.B.:

Collins R390A, KWM380, 51S1. Siemens E311. Telefunken E104, E108 usw. 
usw...

von Josef L. (Gast)


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Klötenbaron schrieb:
> Collins R390A, KWM380, 51S1. Siemens E311. Telefunken E104, E108 usw.
> usw...

Siehe (gefühlt) alle unter http://www.seefunknetz.de/ --> Fotos --> RX
und natürlich rm.org

von Willi (Gast)


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Waren in manchen Collins nicht der Oszillator für ein Band fest und dann 
die ZF mit Tauchkernen und Kurvenscheiben abgestimmt?

Beitrag #7265693 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wellenreiter (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Habsch gerade mal geguckt, kommt hier störungsfrei an. Allerdings in
> französischer Sprache.

Was hast du erwartet? Dass die Letzebuergesch sprechen?

Die Zielgruppe des Senders ist in Frankreich, da liegt es doch nahe, 
dass auch in französisch gesendet wird.

von Karl B. (gustav)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Peter L. schrieb:
>> Sender Solt 540kHz,  fast 2MW, jetzt müsste man nur noch ungarisch
>> können.
>
> Habsch auch mal gerade geguckt, kommt ziemlich gut hier an.
>
> Selbst mein Uralt-Röhrenradio mit gerademal 2m-Drahtantenne bekommt den
> störungsfrei herein.
> Es gibt also durchaus noch einige Sender zu entdecken

Yep.
Leider nur miese Video-Qalität, da mit Kamera vom Bildschirm abgefilmt.
Und Aktivantenne, muss ich der Vollständigkeit halber noch dazusagen.
Entfernung schätzungsweise 1000 km.
Über den brandneuen transistorisierten "Nautel"-Sender gibt es auch noch 
anderweitig was Interessantes zu berichten. Man kaskadiert 
Power-MOS-FET-Stufen und kann auch im laufenden Betrieb Leistung rauf- 
und runterfahren, wie es beliebt.

ciao
gustav

Ps: Wie gesagt, falls kein Bild, dann "Ziel speichern unter" und von 
lokal abspielen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7265847 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7265865 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl B. (gustav)


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[Zitat:]
"...Wer einmal den Abbruch oder die Störung einer digitalen Verbindung 
mitanhören musste und wer auch nur einmal in seinem Leben dem Zauber der 
Mittel-Lang- und Kurzwellenkakofonie gelauscht hat, der weiß allerdings, 
was mit der Mittelwelle unwiederbringlich abhandenkommen wird: Eine 
sinnliche Qualität, die – ähnlich wie bei einer Vinylschallplatte – eben 
gerade aus ihren technischen Mängeln und Einschränkungen resultiert. Das 
wird fehlen – nicht nur im Äther..."
[/Zitat]
Quelle:
https://www.deutschlandfunk.de/abschied-von-der-mittelwelle-der-gefuerchtete-wellensalat-100.html

Man sollte aber auch mal kritisch die damalige Wellensalat-Situation 
bedenken. So schön war das früher nicht, wie jetzt. Und die besonderen 
Ionospharenbedingungen (auf Kurzwelle im Beispiel) hatten auch den 
Nachteil, dass sich Sender massiv gegenseitig störten.
Habe hier noch ein Tonbeispiel gefunden: Radio Rom und Radio Australien 
im 49-Meterband. Schöner Ringmodulatoreffekt und beim besten Willen ist 
da ausser weiteren schrillen Tönen kaum was zu verstehen.
So ähnlich oder sogar noch schlimmer war das Gewappere auf Mittelwelle.

ciao
gustav

Beitrag #7265963 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7266074 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7266093 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Man sollte aber auch mal kritisch die damalige Wellensalat-Situation
> bedenken. So schön war das früher nicht, wie jetzt.

Ein wahres Wort.
Meiner Familie ging ich damals ganz schön auf die Nerven wenn ich 
sonntagsmorgens am Familienradio saß und über die Frequenzen gekurbelt 
habe. Das war ein einziges Gequietsche.
Meist bin ich dann aber bei Norddeich-Radio hängen geblieben und habe 
den Telefongesprächen mit den großen Schiffen zugehört, die liefen 
komplett in AM über den Äther. 😊

Beitrag #7266162 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Leute, es geht hier um die Abschaltung des Langwellensender von RTL, 
nicht um irgendwelche Kabelnetze.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> es geht hier um die Abschaltung des Langwellensender von RTL,

Im Topic steht aber, daß es um AM-Rundfunksender geht, nicht nur um RTL.
Insofern ist ein ganzes Spektrum betroffen.

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Beitrag #7266372 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Im Topic steht aber, daß es um AM-Rundfunksender geht, nicht nur um RTL.
> Insofern ist ein ganzes Spektrum betroffen.

Der erste Beitrag hat es allerdings auf genau einen Sender abgesehen. 
Man kann ja nun auch nicht alles in die Überschrift packen. Davon 
abgesehen, gibt es eigentlich schon genügend allgemeine Threads zu den 
abgeschalteten AM-Sendern, die Argumentationen sind doch eh jedesmal 
dieselben (auf beiden Seiten).

Auf jeden Fall gehören Diskussionen um Kabel- oder Internetfernsehen 
jedoch nicht hierher. Wir sind schließlich im HF-Forum.

: Bearbeitet durch Moderator
von Besserwisser (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Auf jeden Fall gehören Diskussionen um Kabel- oder Internetfernsehen
> jedoch nicht hierher. Wir sind schließlich im HF-Forum.

Das Forum wird wie folgt beschrieben: "Hochfrequenztechnik, Antennen, 
EMV, Elektromagnetische Felder, usw."

So gesehen kann ich doch hier über ein NYM-Kabel diskutieren durch das 
Strom fließt, weil sich dann ein "Elektromagnetisches Feld" darum 
aufbaut.

Über einen Kabelanschluss werden Daten mittels HF im Bereich von 5 bis 
1000 MHz übertragen.

Manchmal frage ich mich, ob du wirklich Funkamateur bist!? Oder machst 
du hier deine eigenen Regeln?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Besserwisser schrieb:
> Über einen Kabelanschluss werden Daten mittels HF im Bereich von 5 bis
> 1000 MHz übertragen.

Ja, und?

Wer über die Technik eines solchen Anschlusses diskutieren möge, kann 
das natürlich gern tun – aber dann bitte in einem eigenen Thread, statt 
einen zu kapern, der eröffnet worden ist, um die Abschaltung eines 
RTL-Langwellensenders zum Jahresende zu erwähnen.

von Besserwisser (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wer über die Technik eines solchen Anschlusses diskutieren möge, kann
> das natürlich gern tun – aber dann bitte in einem eigenen Thread

Das der Thread gekapert wurde hast du doch gar nicht bemängelt sondern 
das solche Themen nicht ins HF-Forum gehören. Nee, nee, nee...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gehören sie auch nicht, denn es wurde nicht über irgendwelche Technik 
diskutiert.

Hauptsache rummotzen, oder was?

Beitrag #7266536 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Josef L. (Gast)


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RTL ist weg! Und Polen auf 225 kHz und RTE Radio 1 auf 252 kHz senden 
mit
deutlich mehr als 10 kHz Bandbreite.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Josef L. schrieb:
> RTL ist weg!

Vielleicht machen die nachts eine Pause.
Hier isser heute morgen nach wie vor gut zu empfangen, Bandbreite ca. 
10kHz.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn deren Abstrahlrichtung westlich ist, bin ich wohl zu weit östlich. 
Ich empfange auf 225 kHz etwas, kaum verständlich, schätzungsweise 
tschechisch, aber auf 234 kHz ist hier nur Geprassel.

von Kilo S. (kilo_s)


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Ich muss schauen ob ich mit meiner RX ML so weit runter komme.

Könnte jemand kurz gegenprüfen?

Bei 80cm Durchmesser, Umfang 2,51m müssten es knappe 863pf C sein.(?)

Mit dem Langdraht mit Spartrafo (Indoor) komme ich einfach nicht weiter, 
da ist der Sender nur im rauschen zu erahnen.

von Wellenreiter (Gast)


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Die Hauptstrahlrichtung beträgt 227°. Von Beidweiler aus also in 
Richtung Zentralfrankreich in Richtung Bordeaux. Damit sind der Großraum 
Paris und andere Ballungsgebiete von Metz, Nancy, Reims etc. von der 
Strahlungskeule abgedeckt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Damit bin ich hier nahezu in entgegengesetzter Richtung. Da ist der 
örtliche Störnebel in der Großstadt dann schlicht zu dick.

von Klötenbaron (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ich empfange auf 225 kHz etwas, kaum verständlich, schätzungsweise
> tschechisch

Bei mir relativ mager, aber einwandfrei zu verstehen: Polskie Radio

von Josef L. (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Bei 80cm Durchmesser, Umfang 2,51m müssten es knappe 863pf C sein.(?)

Das hängt auch vom Durchmesser des Drahtes bzw. Abmessung des 
verwendeten Materials (Band, Röhre etc.) ab, siehe 
http://www.elektronik-labor.de/OnlineRechner/Schleife.html, dort ist ein 
Online-Rechner für eine Schleife mit 1 Windung.

Bei 1 mm > 3.4 µH  > 136 nF
    3 mm > 2.85 µH > 162 nF
   10 mm > 2.24 µH > 207 nF
   25 mm > 1.85 µH > 250 nF

Falls du mehr als 1 Windung hast, durch das Quadrat der Windungszahl 
dividieren, also bei 1 mm und 20 Windungen 136 nF / 400 = 340 pF.

Ist aber alles nur grobe Annäherung.

von Josef L. (Gast)


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Also hier ist er klar zu empfangen. Junglinster ist von mir 266 km 
entfernt, fast genau im Westen (6° südlicher). In PC-Nähe ziemlich 
gestört, aber anvielen Stellen in der Wohnung fast störungsfrei, noch 
besser auf dem Balkon natürlich. Auch mit dem alten analogen ITT Touring 
107 prof. 
(https://www.radiomuseum.org/r/itt_touring_professional_107.html) in 
Fensternähe kein Problem, störungsfrei.

von Kilo S. (kilo_s)


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Josef L. schrieb:
> Das hängt auch vom Durchmesser des Drahtes bzw. Abmessung des
> verwendeten Materials (Band, Röhre etc.) ab, siehe
> http://www.elektronik-labor.de/OnlineRechner/Schleife.html, dort ist ein
> Online-Rechner für eine Schleife mit 1 Windung.

2mm starker CU Draht.

Laut Rechner 11,377µH

Uff, das sind ja über 30nF. Da muss ich erstmal in der bastelkiste 
schauen.

: Bearbeitet durch User
von Wellenreiter (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Junglinster ist von mir 266 km
> entfernt

Nur der Korrektheit halber, denn es macht nur wenige Kilometer aus: Die 
Aussendungen auf 234 kHz kommen vom Senderstandort Beidweiler Luxemburg. 
Die kleineren Antennen im benachbarten Junglinster, dem alten 
Senderstandort, dienen nur noch als Reserve.

http://www.wabweb.net/radio/radio/rtl.htm

von Josef L. (Gast)


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Wellenreiter schrieb:
> Nur der Korrektheit halber

Wikipedia: "Beidweiler ist ein Dorf in der Gemeinde Junglinster in 
Luxemburg"

ich habe schon vom richtigen Sender aus gemessen :-) aber "Junglinster" 
ist ein so alter Begriff wie "Droitwich", "Sottens" oder "Beromünster", 
auch wenn auf den Skalen wohl immer nur "Luxemburg" oder "Luxembourg" 
stand.

von Wellenreiter (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Wikipedia: "Beidweiler ist ein Dorf in der Gemeinde Junglinster in
> Luxemburg"
>
> ich habe schon vom richtigen Sender aus gemessen :-) aber "Junglinster"
> ist ein so alter Begriff wie "Droitwich", "Sottens" oder "Beromünster",
> auch wenn auf den Skalen wohl immer nur "Luxemburg" oder "Luxembourg"
> stand.

Mir ging es auch nicht um geographische Spitzfindigkeiten, sondern um 
die Unterschiedlichkeit der Sendestation. Junglinster ist eine 
vollkommen andere Sendeanlage als Beidweiler. Mit anderen Sendern, 
anderen, kleineren Antennen mit anderer Richtcharakteristik als 
Beidweiler. Wenn man Empfangsphänomene bewerten will, schadet es nicht, 
sich um Exaktheit zu bemühen.

von Karl B. (gustav)


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Jörg W. schrieb:
> aber auf 234 kHz ist hier nur Geprassel.

Yep.
genau auf der Frequenz saß fast den ganzen Tag lang wohl ein Störer. 
Gestern nochmal versucht, den Empfang zu verbessern. Null Chance.
Und im unteren Seitenband des Kujawski Kabat 225 kHz sind mehrere 
Unterträger, die stellenweise Telegrafie senden, so dass man Polnischen 
Rundfunk nur in SSB oberes Seitenband empfangen kann hier, wobei RTL 
etwas Sidebandsplash macht. Also schmalbandig fahren.
Bombastisch die 243 kHz dagegen. Kalundborg sendet durchgehend mit 
verminderter Leistung. Nur so zu bestimmten Zeiten wird der Riemen auf 
die Orgel gelegt, die Endstufe angeworfen (afaik 50 kW). Kleines 
Beispiel im Anhang. Zur gleichen Zeit prasselte es auf 234 kHz, 
irgendwie komisch. Hab da schon einen gaaanz bösen Verdacht.

ciao
gustav

von Kilo S. (kilo_s)


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Karl B. schrieb:
> Kleines Beispiel im Anhang. Zur gleichen Zeit prasselte es auf 234 kHz,
> irgendwie komisch. Hab da schon einen gaaanz bösen Verdacht.

Der wäre?

von Karl B. (gustav)


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Kilo S. schrieb:
> Der wäre?

Sie fahren jetzt extra mit reduzierter Leistung, was dazu führt, dass 
der S/N schlechter wird und der Störpegel nicht mehr überwunden werden 
kann.
So wird AM madig gemacht. Und die Legitimation der Abschaltung 
vermeintlich plausibler.

Das im DK-Beispiel ist kein Fading, das ist so auf dem Trailer drauf. 
Soll wohl die Brandung symbolisieren. Hab da an der Lautstärke noch 
rumgespielt.
Da ist übrigens auch Geknatter drauf. Der gewünschte HF-Pegel kommt aber 
noch drüber.

ciao
gustav

von Phasenschieber S. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Yep.
> genau auf der Frequenz saß fast den ganzen Tag lang wohl ein Störer.

> Zur gleichen Zeit prasselte es auf 234 kHz,
> irgendwie komisch. Hab da schon einen gaaanz bösen Verdacht.

Das habe ich nicht feststellen können.
Ich hatte gestern den ganzen Tag einen meiner SDR auf 234kHz stehen; der 
Sender lief, auch heute Morgen noch, völlig störungsfrei, kommt glasklar 
hier rein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hier nach wie vor nur Radio Polskie auf 225, alle anderen Frequenzen 
Brummen oder Prasseln. Als Antenne dienen die 20+ Meter Zuleitung zu 
meinem KW-Dipol.

von Josef L. (Gast)


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Ich bekomme hier 13:10 bei WÜ auf dem Balkon auch nur BBC 198 schwach, 
POL 225 und RTL 234 gut, ALG 252 etwas schwächer rein. Sonst nur 
Störungen.

Sony 7600 mit eingeb. Ferritantenne, auf Minimum Störungen gedreht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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OK, einen Rx mit Ferritantenne könnte ich natürlich auch nochmal testen.

von Benj (Gast)


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So sieht's hier in der Südschweiz aktuell aus.
234 kHz ist in der Nacht tatsächlich weg.

153, 171, 198 und 225 kHz sind einwandfrei zu empfangen. Auf 252 kHz 
sind zwei Sender gleichzeitig zu hören.

von Wellenreiter (Gast)


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Benj schrieb:
> Auf 252 kHz
> sind zwei Sender gleichzeitig zu hören.

Das sind die Sender Summerhill bei Dublin/Irland und Tipaza/Algerien, 
der das landesweite französischsprachige Programm Chaine 3 ausstrahlt.

Tipaza ist ein richtiger Megasender, direkt an der Mittelmeerküste bei 
Algier gelegen. Die Sendeleistung beträgt tagsüber 1,5MW und nachts 
750KW. Der Sender wurde 2014 modernisiert und ist seither mit deutscher 
Technik von Transradio (ehemals Telefunken Sendertechnik) ausgestattet. 
Dagegen ist Irland eine Funzel mit tags 150kW und nachts 60kW.

https://www.telefunken-sendersysteme.de/transradio-und-ampegon-modernisieren-zwei-weitere-grose-mw-sender-des-offentlichen-rundfunk-algeriens-tda/

von Wellenreiter (Gast)


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Bild von der 355m hohen Antenne des Senders 252kHz in Tipaza Algerien

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/64/Tipazay.JPG/1920px-Tipazay.JPG

von Josef L. (Gast)


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Ich hänge hier zum Vergleich mit dem aktuellen Zustand mal die Liste 
aller LW-Sender aus dem WRTH 1999 an. Wobei in Nord/Mittel/Südamerika 
gar keine gelistet waren.

von Florian H. (hocketiger2003)


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Florian H. schrieb:
> Da sich einige Interesse an der Tabelle bekundet haben, werde ich sie
> hier demnbächst als PDF mit anhängen, voraussichtlich an meinen nächsten
> Beitrag.
>
> Muss sie nur noch mal überarbeiten, damit sie auf dem aktuellsten Stand
> der Technik ist:)
>
> ICh fand übrigens grad noch heraus, dass ich vor einiger Zeit mal noch
> die UKW-Sender aus Thüringen (bzw. die in Thüringen zu empfangen sind)
> eingetragen hab, also bitte ich um Verzeihung. Deshalb vervollständige
> ich sie nun und trage auch alle Mittelwellen- und Langwellensender ein.
>
> Wenn jeamnd ein anderes Format als PDF braucht/wünscht: gebt mir
> Bescheid.
>
> Gruß Flo

So, zumindest die Version mit Kurzwelle ist erstmal fertig, aber noch 
nicht komplett vollständig, es fehlen noch Informationen, welche ich 
aber nicht finden kann...

Die Verionen mit LW, MW, und UKW reiche ich noch nach...

Gut, sie befindet sich zumindest im  im Anhang...
Alternativ hätte ich noch ODS anzubieten (als PDF ist sie nicht wirklich 
lesbar...)

Gruß Flo

: Bearbeitet durch User
von Wellenreiter (Gast)


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LW/MW Sender der Welt findet man bei www.mwlist.org

Dort unter dem Menüpunkt "Quick and Easy" alle Frequenzen der jeweiligen 
Region, beim Draufklicken auf die Frequenz werde die darauf sendenden 
Stationen gelistet:

https://www.mwlist.org/mwlist_quick_and_easy.php

Oben auf der Seite kann man die Regionen Wechseln.
EMEA - Asia and Pacific - North America, Central America, Caribbean - 
South America

Der Seitenbetreiber der MW-List ist einer der beiden neuen Herausgeber 
des WRTH 2022.

von Florian H. (hocketiger2003)


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Wellenreiter schrieb:
> LW/MW Sender der Welt findet man bei www.mwlist.org
>
> Dort unter dem Menüpunkt "Quick and Easy" alle Frequenzen der jeweiligen
> Region, beim Draufklicken auf die Frequenz werde die darauf sendenden
> Stationen gelistet:
>
> https://www.mwlist.org/mwlist_quick_and_easy.php
>
> Oben auf der Seite kann man die Regionen Wechseln.
> EMEA - Asia and Pacific - North America, Central America, Caribbean -
> South America
>
> Der Seitenbetreiber der MW-List ist einer der beiden neuen Herausgeber
> des WRTH 2022.

Ist aber bei Offlinebetrieb (wie man Radio üblicherweise nutzt) nicht 
verfügbar...

Gruß Flo

von Karl B. (gustav)


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Nebenbei, suche noch das Textfile, woraus hervorgeht, was so 
regulatorisch in den letzten Jahren vor Abschaltung der Mittel- und 
Langwelle im Busch war.
Aus dem Gedächtnis:
Genfer Wellenkonferenz. Man einigte sich auf einen Frequenzstandard.
Es wurden solche, die durch 9 teilbar sind, akzeptiert. Ein zur 
Diskussion gestellter 8 kHz-Abstand wurde wieder verworfen.
Dann wurde jedem Land (rede hier von ITU-Region I) zugebilligt, 
Megawattsender auch im Langwellenbereich zu betreiben. Was zur Folge 
gehabt hätte, dass sich die Sender gegenseitig niedergebrüllt hätten. 
Glücklicherweise ging der Vorschlag nicht ungefiltert durch die 
Konferenz.
Dann wollten die Nah-Ost-Mittelmeer-Anrainer-Staaten nichts von 
Antenneneinzügen während der "critical hours" und vor allem nichts von 
Antennen, die die Raumwellen/Steilstrahlung nicht abstrahlen, wissen.
Beharrten auf ihrer "Raumwelle", als ob sie den "Äther" für sich alleine 
gepachtet hätten. (Beispiel 801 kHz /300 kW München Ismaning Bayern I, 
und Radio Amman Jordanien 1MW. Spätestens ab 20 Uhr hörte man 
orientalische Klänge im Hintergrund neben bayerischem Hofbräuhaus.)
Die Gesamtleistung aller MW- und LW- Sender zusammengerechnet lag so bei 
wenn ich mich recht erinnere, 100 MW. Brauchten ein eigenes 
Atomkraftwerk sozusagen nur für sich alleine.
Seit den 1990-er wurde hier massiv rigoros reduziert.

ciao
gustav

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> Es wurden solche, die durch 9 teilbar sind, akzeptiert.

"letzte Jahre vor der Abschaltung"?

Das dürfte schon sehr lange her sein. Ich erinnere mich noch, dass der 
Sender Wilsdruff (dessen Sendemast kürzlich gesprengt worden ist) mal 
von 1045 auf 1044 kHz gewechselt ist. Das muss wenigstens vier 
Jahrzehnte her sein.

von Josef L. (Gast)


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Das vielleicht? 1982
https://search.itu.int/history/HistoryDigitalCollectionDocLibrary/4.281.43.en.1008.pdf

Allouis sendete bis dahin auf 163.84 kHz, siehe
https://www.vintage-radio.net/forum/showthread.php?t=153947&page=2
War mir nämlich auch so das schonmal gelesen zu haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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… und das berühmte Droitwich auf genau 200 kHz. :)

Kann auch sein, dass die Langwelle etwas später als die Mittelwelle 
ver-9-kiloherzt worden ist.

von Wellenreiter (Gast)


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So ist es. Auf dem Genfer Wellenplan 1975 würde die Langwellen neu 
geordnet. Die Mittelwelle würde schon früher 1929 auf 9 kHz Kanalraster 
umgestellt.


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Genfer_Wellenplan_(1975)#%3A%7E%3Atext%3DDer_Genfer_Wellenplan_ist_das%2CLang-_und_Mittelwellenbereich_festgelegt_wurde.?wprov=sfla1

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wellenreiter schrieb:
> Die Mittelwelle würde schon früher 1929 auf 9 kHz Kanalraster
> umgestellt.

So konsequent wurde das 9-kHz-Raster aber dann zumindest im zerfallenen 
Deutschland nicht eingehalten – möglicherweise auch deshalb, weil sie in 
der Kopenhagener (?) Konferenz dann eh leer ausgingen und sich daher 
einfach "irgendwo" festgesetzt haben. 1978 würde auch irgendwie zu 
meiner Erinnerung passen mit der Umstellung des hiesigen Ortssenders von 
1045 auf 1044 kHz.

Da große Rundfunksender ein Politikum waren in der Zeit, wurde auch 
entsprechend Aufwand getrieben, um "die Frequenz zu halten": Wilsdruff 
hatte neben dem 250-kW-Sender noch einen 50-kW-Reservesender, eine 
zweite Antenne sowie zwei große Schiffsdiesel als Notstromaggregate, um 
auch einen längeren Ausfall der Stromversorgung zu überbrücken. Die 
Modulation konnte alternativ zur Kabelübertragung auch noch "over the 
air" empfangen werden. So sollte wohl die entsprechende Frequenz immer 
"in der Luft" bleiben.

von Willi (Gast)


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Meines Wissens hatte man in Wilsdruff auch ein Notstudio, damit man von 
dort aus den Programmbetrieb aufrechterhalten konnte, wenn die 
Zuspielung aus dem regulären Sendehaus nicht funktionierte.

von Karl B. (gustav)


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Es ging nicht nur darum, einen Kanalabstand von 9 kHz einzuhalten, 
sondern dass die Frequenz selbst durch 9 teilbar ist. Also
bei 9 angefangen immer 9 addiert, kommen wir bei Langwelle genau bei
153, 162, 171, 180, 189, 198, 207, 216, 225, 234, 243, 252....an.
Allerdings bei Mittelwelle fängt diese Zählweise bei 531 an....

ciao
gustav

P.S.:
Willi schrieb:
> Meines Wissens hatte man in Wilsdruff....
Nochwas dazu:
https://www.radiomuseum.org/forum/eine_chance_fuer_den_sender_wilsdruff.html

: Bearbeitet durch User
von Elmo (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Es ging nicht nur darum, einen Kanalabstand von 9 kHz einzuhalten,

Na was denn sonst. Ganz klar ging es um die Einhaltung eines 9kHz 
Kanalabstands mit einer 4,5kHz Audiobandbreite. Das war Sinn und Zweck 
der Festlegungen der Prager Wellenkonferenz 1912 und der Luzerner 
Ergänzung 1934. Der Mittelwellenbereich wurde in 120 Frequenzkanäle von 
je 9kHz Breite eingeteilt, um Interferenzen der Exklusivfrequenzen 
nationaler Großsender in den Griff zu bekommen.

Die ganze Empfängerindustrie in ihrer Schaltungsentwicklung hat sich 
darauf eingestellt. Die ZF-Bandfilter waren für 9 kHz ausgelegt, um 
Interferenzpfeifen vom Nachbarträger zu minimieren.

von Elmo (Gast)


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Elmo schrieb:
Korrektur: Prager Wellenkonferenz 1929

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

aus der Erinnerung:
Als Teenie in den 60er Jahren immer Radio Luxemburg gehört. Es gab 
regelmässig die Durchsage: RTL MW 1439kHz, UKW 97MHz. Die 97MHz sind 
glaube ich immer noch; 1439kHz wurde zu 1440kHz.
Wann das passiert ist, weiss ich nicht mehr; ich höre ja auch schon 
länger kein RTL mehr. :-)
KW gab es auch noch 49m Band 6.0xxMHz.

73
Wilhelm

von Wellenreiter (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> RTL MW 1439kHz, UKW 97MHz. Die 97MHz sind
> glaube ich immer noch; 1439kHz wurde zu 1440kHz.
> Wann das passiert ist, weiss ich nicht mehr

Das wurde doch weiter oben schon im Link geklärt: 1978 war die 
Umstellung.

von Wellenreiter (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> ich höre ja auch schon
> länger kein RTL mehr. :-)

Hier gibt noch jede Menge Mitschnitte zur Erinnerung:

http://www.rias1.de/rtl.html

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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Wellenreiter schrieb:
> Hier gibt noch jede Menge Mitschnitte zur Erinnerung:

Gefällt mir!

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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LW wird übrigens nie tot sein, da alle Uboote diese zur Kommunikation 
verwenden, wegen der beachtlichen Eindringtiefe in Salzwasser.
Interessant hierzu sind auch die verwendeten "Antennen" - die 
Wasserkante von Inseln und Überlandstromleitungen.

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Apollo M. schrieb:
> da alle Uboote diese zur Kommunikation
> verwenden

U-Boot-Funkverkehr geschieht auf VLF, das liegt so bei 3-30kHz.

Ich war vor einigen Jahren in Exmouth, Western Australia; da gibt es 
noch eine Naval Funkstelle: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Marinefunkstelle_Harold_E._Holt#/media/Datei:Harold_E_Holt_Naval_Base.jpg

oben mal ein paar Bilder, die ich dort aufgenommen habe.

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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Phasenschieber S. schrieb:
> oben mal ein paar Bilder, die ich dort aufgenommen habe.

Interessant!

von Phasenschieber S. (Gast)


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Apollo M. schrieb:
> Interessant!

Interessant war auch, daß der Gatekeeper dort, der mich am Betreten des 
Geländes hindern wollte, ein Funkamateur war. Wir kamen sofort in ein 
sehr nettes Gespräch und ich bekam jede gewünschte Auskunft aus erster 
Hand.

Hier noch ein paar mehr Infos: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Marinefunkstelle_Harold_E._Holt

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> oben mal ein paar Bilder, die ich dort aufgenommen habe.

Trotz der pompösen Bauten dürfte der Antennenwirkungsgrad unterirdisch 
sein.

Phasenschieber S. schrieb:
> Interessant war auch, daß der Gatekeeper dort, der mich am Betreten des
> Geländes hindern wollte, ein Funkamateur war.

:-)

von Phasenschieber S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Trotz der pompösen Bauten dürfte der Antennenwirkungsgrad unterirdisch
> sein.

Kommt halt darauf an was man als Wirkungsgrad ansieht.
Einmal wäre da interessant zu wissen, wieviel der Leistung, welche in 
die Antenne eingespeist wird, auch tatsächlich abgestrahlt wird. Dazu 
ist die angewandte Technik ganz interessant: Schirmantenne mit 
unterirdischem Counterpoise.

Mag ja sein, daß die komplette Leistung in die Antenne gespeist wurde, 
aber wo ist sie dann hin?
Denn die Dämpfung Atmosphäre/Wassermasse...

Soviel mir mitgeteilt wurde, mussten die Uboote entweder aufgetaucht 
sein (größere Reichweite), oder sich nur dicht unter der 
Wasseroberfläche befinden, andernfalls war die Reichweite sehr 
bescheiden.

Viel Aufwand für nationale Sicherheit. Aber die Einrichtung ist 
immernoch in Betrieb.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Hier mal noch zwei Bilder wie das Personal untergebracht ist, erstes 
Bild  das Fußvolk, zweites Bild die Offiziere :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Einmal wäre da interessant zu wissen, wieviel der Leistung, welche in
> die Antenne eingespeist wird, auch tatsächlich abgestrahlt wird.

Das meinte ich damit. Der größte Teil des Megawatts wird nur die Gegend 
erwärmen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Das meinte ich damit. Der größte Teil des Megawatts wird nur die Gegend
> erwärmen.

Ahhh....deshalb war es so heiß dort...an manchen Tagen 44°C :-)

von Karl B. (gustav)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Kommt halt darauf an was man als Wirkungsgrad ansieht.
> Einmal wäre da interessant zu wissen, wieviel der Leistung, welche in
> die Antenne eingespeist wird, auch tatsächlich abgestrahlt wird.

Hi,
ich frage mich immer wieder, wie der Alexanderson-Sender auf der doch 
sehr niedrigen Frequenz eine Transatlantik-Telagrafie-Verbindung 
etablieren konnte. Die Ionosphären-Reflexion scheidet ja nach fast 
einhelliger Meinung hier aus. Und was für den SEnder galt, gilt für die 
Submarine-Sender doch wohl auch:
Man muss noch ein anderes Konstrukt einführen
Und das wäre: Hohlleiter-Theorie.
Und da wird dann Energie transportiert in der Tat.

ciao
gustav

von Wellenreiter (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Die Ionosphären-Reflexion scheidet ja nach fast
> einhelliger Meinung hier aus.

Nach wessen einhelliger Meinung hier soll das sein?

Eine Ionosphären-Reflexion in der D-Schicht findet auch auf VLF 
Frequenzen statt. Eine kurze Recherche der einschlägigen 
wissenschaftlichen Literatur belehrt dich eines Besseren.

https://macau.uni-kiel.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dissertation_derivate_00008522/Daniela_Banys.pdf

von HFBruder (Gast)


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Wellenreiter schrieb:
> Nach wessen einhelliger Meinung hier soll das sein?

Wie wäre es mal die Texte genau zu lesen?

Karl B. schrieb:
> Die Ionosphären-Reflexion scheidet ja nach fast
> einhelliger Meinung hier aus.

Da steht das Wörtchen "fast" - und noch viel wichtiger ein "hier"...

Sprich fast jeder (alles) sind nun mal nicht alle, nicht jeder, keine 
100%... und das "hier" steht, das kann man aus den Verlauf und 
Zusammenhang sehr gut erkennen ,für hier diesen Thread dieses Forum...
Ich halte es für sehr wahrscheinlich das Karl sogar diese hier von 
vielen (nicht allen...)  in ->diesen<- Thread getätigte Behauptung 
indirekt kritisiert und in Frage stellt.

Wie wäre es mal Beiträge generell mal vollständig Wort für Wort (!) zu 
lesen und sich nur auf die tatsächlich gemachte Aussagen zu beziehen und 
nicht das herauszulesen und weg zu lassen was einen gerade passt?
Ansonsten ist es nur ein aus den Zusammenhang reißen, und ein 
zurechtbiegen der Aussagen um seine Vorwürfe und Überheblichkeiten zu 
"Begründen"...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> ich frage mich immer wieder, wie der Alexanderson-Sender auf der doch
> sehr niedrigen Frequenz eine Transatlantik-Telagrafie-Verbindung
> etablieren konnte

Naja, auf dem Festland kann man großen Aufwand betreiben, auf beiden 
Seiten.

Ich frage mich jedoch, wie die Technik auf einem U-Boot aussieht. Große 
Antennen können die ja nicht haben und auch mit der Sendleistung wird es 
da keine großen Zahlen geben.
Zum Antworten mussten die dann immer auftauchen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ich frage mich jedoch, wie die Technik auf einem U-Boot aussieht. Große
> Antennen können die ja nicht haben und auch mit der Sendleistung wird es
> da keine großen Zahlen geben.
> Zum Antworten mussten die dann immer auftauchen.

So ist es, das ist ansonsten eine Einbahnstraße.

Beitrag #7271187 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wellenreiter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> So ist es, das ist ansonsten eine Einbahnstraße.

Jawoll Herr Kaleu!
Die langsamen VLF Daten zu U-Booten sind eine Einweg-Übertragung.

von Karl B. (gustav)


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Diese Ausführungen sind für Kurzwelle absolut plausibel:
Zitat:
"...Without the reflecting ionosphere, the long distance propagation of 
radio waves along Earth's curved surface wouldn't be possible. Radio 
signals would move into space without reaching beyond the horizon..."
/Zitat
Quelle:
Wellenreiter schrieb:
> 
https://macau.uni-kiel.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dissertation_derivate_00008522/Daniela_Banys.pdf

Aber ich hätte mir mehr Eingehen auf die für die Ausbreitungsbedingungen 
der LW so wichtigen Shoreline Effekt und weitere Beugungseffekte aka 
oben von mir in die Debatte geworfenen Hohlleiter-Effekt gewünscht.
Zitat:
"...Die Signale der NDBs werden primär zuverlässiger mittels Bodenwelle 
als durch Raumwelle empfangen..."
/Zitat
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ungerichtetes_Funkfeuer

Der verlinkte Beitrag hebt darauf ab:
Bei starker Ionisation durch Sonneneruptionen korrelierte Ereignisse 
wird nicht nur die Ionisation der D-Schicht so stark, dass in der Tat 
auch LW reflektiert wird.
Das kann man aber jetzt nicht so verallgemeinern, dass LW wie KW durch 
die dämpfende D-Schicht durchgeht. Im Gegenteil. Für die Reflexionen 
sind die höheren Schichten verantwortlich. Nicht die D-Schicht.
Und LW geht da nur nach Verschwinden der D-Schicht durch. Es sei denn, 
die Sendeleistung ist so hoch, dass noch ein Teil durchstrahlt, der dann 
wiederum von höheren Schichten reflektiert wird, seinerseits wieder von 
oben sozusagen die D-Schicht durchstößt. Und mit 1 Megawatt 
Sendeleistung ist das durchaus im Rahmen der Möglichkeit.

Es gibt bei Sonneneruptionen-Effekte noch starken Einfluss auf das 
Erdmagnetfeld. Der ist auch nicht zu vernachlässigen.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Wellenreiter (Gast)


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Karl B. schrieb:
> ...Die Signale der NDBs werden primär zuverlässiger mittels Bodenwelle
> als durch Raumwelle empfangen..."

Die Signale von NDBs sind Mittelbreichs Navigaionsfunkanlagen für 
Flugzeuge, die brauchen nur die Bodenwellen, die Raumwelle stört da nur.

Nur weil Flugzeuge von den NDBs nur die Bodenwelle auswerten kann man 
aber nicht darauf schließen, dass es keine Raumwelle gibt. Zumal NDBs im 
Bereich zwischen Lang- und Mittelwelle angesiedelt sind und ähnlichen 
Ausbreitungsbedingungen unterliegen.

Erwiesenermaßen und zweifelsfrei werden auch VLF-Wellen in der 
Ionosphähre gebeugt und reflektiert. Sonst gäbe es keine 
Schuhmann-Resonanzen.

von Karl B. (gustav)


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Wellenreiter schrieb:
> Erwiesenermaßen und zweifelsfrei werden auch VLF-Wellen in der
> Ionosphähre gebeugt und reflektiert. Sonst gäbe es keine
> Schuhmann-Resonanzen.

Das bezweifelt auch niemand.
Schumann-Resonanzen sehe ich eher im Schlagwort-Bereich "Erdmagnetfeld" 
angesiedelt.
Es ging hier eher darum, dass unter "normalen" Bedingungen die D-Schicht
nicht für die Reflexion der niedrigen Frequenzen unterhalb des 
Kurzwellenbereichs verantwortlich zeichnet. Das wäre, wie es auch im 
verlinkten Beitrag gesagt wird, die Ausnahme und diente unter anderem 
als Untersuchungsobjekt der Sonnenaktivitätseffekte.

D-Schicht "stört", eher wie ein Nebel auf der von der Sonne beschienenen 
Erdseite. Man kann auch leicht verifizieren, wie sich das auf die 
Langwellenempfangsbedingungen zu verschiedenen Zeiten des Tages 
auswirkt.
Das Fading tritt nach Nachlassen der Ionisation der D-Schicht Stück für 
Stück auf. Also jetzt so gegen 15:00 Uhr schon wackelt RTL (234 kHz) 
hier.
Richtig "schööönes" Fading mit selektivem Seitenbandfading und 
Trägerauslöschungen gibt es erst später.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Wellenreiter (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Schumann-Resonanzen sehe ich eher im Schlagwort-Bereich "Erdmagnetfeld"
> angesiedelt.

Nö, haben mit dem Erdmagnetfeld allenfalls mittelbar ganz am Rande zu 
tun. Schuhmannresonanzen sind  elektromagnetische Wellen bestimmter 
Frequenzen, die entlang des Umfangs der Erde zwischen der leitenden 
Erdoberfläche und der Ionosphäre als Hohlraumresonator stehende Wellen 
bilden.

Einfach mal die Suchmaschine deines Vertrauens eingeben.

von Karl B. (gustav)


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Wellenreiter schrieb:
> Hohlraumresonator

Aha, wir nähern uns demnach gemächlich dem oben schon assoziierten 
Begriff.
Bleibt noch, Konsens anzustreben bezüglich der tatsächlich wann, wie und 
unter welchen Bedingungen an Ausbreitungsbedingungen "normalerweise" 
beteiligten Schichten.
Einigkeit besteht aber mittlerweile darüber, dass LW tatsächlich auch 
Raumwellenanteil haben kann. Das wurde ja weiter oben im Thread anders 
gesehen.

ciao
gustav

von Wellenreiter (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Das wurde ja weiter oben im Thread anders
> gesehen.

Von zwei Usern, denen das nicht bewusst war. Aber auch die konnten ja 
durch das Forum noch dazulernen.

von Fischfutter (Gast)


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U-Boote haben wohl lange Schleppantennen.

Und, zumindest bei den Russen (sicher auch bei anderen) ist das VLF nur 
ein Ping mit ID fürs Schiff. Das taucht dann auf und bekommt die Info 
über höherfrequente Wege.

Pryom

von Klötenbaron (Gast)


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Fischfutter schrieb:
> U-Boote haben wohl lange Schleppantennen.
>
> Und, zumindest bei den Russen (sicher auch bei anderen) ist das VLF nur
> ein Ping mit ID fürs Schiff. Das taucht dann auf und bekommt die Info
> über höherfrequente Wege.

Nee. U-Boot-Funk, selbst bei unter 100 Hz, ist und war immer nur 
einseitig. Wenn ein U-Boot Kontakt aufnehmen wollte, mußte es, selbst 
mit Schleppantenne, in gewisse Tiefen oder Höhen auftauchen. Das ist 
schon lange bekannt und kein Geheimnis mehr und durch verschiedene 
Quellen nachlesbar (Wikipedia usw.):

https://de.wikipedia.org/wiki/Extremely_Low_Frequency

Sanguine: https://de.wikipedia.org/wiki/Sanguine

ZEVS: https://de.wikipedia.org/wiki/ZEVS

Alpha: https://de.wikipedia.org/wiki/Alpha_(Funknavigation)

Längstwelle: https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngstwelle

usw.... usw...

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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Klötenbaron schrieb:
> in gewisse Tiefen oder Höhen auftauchen.

... auftauchen, wie jetzt?!

https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngstwelle
Bei einer Sendefrequenz von 15 kHz beträgt die Eindringtiefe in 
Meerwasser etwa 20 Meter.
Bei 82 Hz (noch unterhalb der Längstwellen, dann SLF genannt) sind es 
etwa 300 Meter. So benutzt der russische Sender ZEVS 82 Hz; der 
US-amerikanische Sender Sanguine benutzte 76 Hz für die 
U-Boot-Kommunikation.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nur, was kann man mit 76 Hz noch an Informationen übertragen? Mehr als 
"sofort zurück!" dürfte da nicht drin sein … oder eben "sofort sicher 
auftauchen!".

von Klötenbaron (Gast)


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Apollo M. schrieb:
> ... auftauchen, wie jetzt?!

Das war für die Korintenkacker formuliert, denen man es nicht genau 
genug formulieren kann. Und ja, alles ist genau bei z.B. Wikipedia 
nachlesbar.

Jörg W. schrieb:
> Nur, was kann man mit 76 Hz noch an Informationen übertragen? Mehr als
> "sofort zurück!"

Genau und das kann man ja auch bei Wikidingens nachlesen: "Alarmierung".

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klötenbaron schrieb:
> "Alarmierung".

Zumal: das muss ja noch verschlüsselt und kryptographisch authentisiert 
sein.

von Klötenbaron (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Zumal: das muss ja noch verschlüsselt und kryptographisch authentisiert
> sein.

Davon ist auszugehen, aber eine Enigma werden die ja wohl nicht dafür 
verwenden. :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Trotzdem bläht es den Inhalt auf.

von Wellenreiter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Trotzdem bläht es den Inhalt auf.

Sicher werden die nicht in verschlüsseltem Klartext " U599, bitte 
tauchen Sie sofort auf, es gibt Neuigkeiten vom Chef" übertragen.

von Josef L. (Gast)


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Wellenreiter schrieb:
> nicht in verschlüsseltem Klartext

Vielleicht hilft das für weitere Recherchen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzsignalheft

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> Nebenbei, suche noch das Textfile, woraus hervorgeht, was so
> regulatorisch in den letzten Jahren vor Abschaltung der Mittel- und
> Langwelle im Busch war.

Yep.
Fündig geworden:
"Neuer Genfer Wellenplan von 1975":
Zitat:
"...Folgende sehr wichtige Feststellung ist für die Beurteilung des 
neuen Planes besonders bedeutsam: In Europa wird es im neuen Plan statt 
bisher rund 1450 Sender künftig 2700 Sender geben. Ihre 
Gesamt-Sendeleistung von (bisher) 82.000 kW wird sich im neuen Plan auf 
214.000 kW erhöhen. Und das bei einer gleich gebliebenen Zahl von 
Mittel- und Langwellen, im alten wie im neuen Plan. - Diese nüchternen 
Feststellungen sollte jeder Radiohörer sich in Erinnerung rufen, wenn er 
nach dem 23. November dieses Jahres auf der Skala seines Empfängers auf 
Sender- und Wellenjagd gehen will. Die beiden „Bänder", wenn der 
Ausdruck erlaubt ist, nämlich die Bereiche von MW und LW, sind nicht 
"mitgewachsen"..."
/Zitat

Quelle:
http://www.wabweb.net/radio/radio/frequenz4.htm

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl B. schrieb:
> In Europa wird es im neuen Plan statt bisher rund 1450 Sender künftig
> 2700 Sender geben.

Wobei sich hier die Frage stellt, ob die 1450 nur die sind, die im 
Kopenhagener Wellenplan verankert waren oder all diejenigen, die zu 
dieser Zeit tatsächlich "on air" waren. Bekanntlich hatte der 
Kopenhagener Plan einige Ungerechtigkeiten, und Deutschland war (1948 
als Kriegsverlierer) komplett nicht vertreten bei der Konferenz. De 
facto sendeten natürlich auch aus Deutschland dann viel mehr Stationen.

Der Genfer Plan dürfte dann einfach nur etwas Ordnung in das bestehende 
Chaos gebracht haben.

von Wellenreiter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> De
> facto sendeten natürlich auch aus Deutschland dann viel mehr Stationen.

Nicht nur behaupten, bitte auch belegen. Benenne doch mal bitte die 
Frequenzen, die nicht von der ITU zugeteilt waren und angeblich doch in 
DE mit Sendern belegt wurden. Mir fällt da keine ein. Zumindest nicht in 
der BRD.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wellenreiter schrieb:
> Benenne doch mal bitte die Frequenzen, die nicht von der ITU zugeteilt
> waren und angeblich doch in DE mit Sendern belegt wurden.

Da die Kopenhagener Konferenz wohl nur 2 Frequenzen in Deutschland 
zugeteilt hatte, es aber deutlich mehr Sender gab, muss es auf jeden 
Fall irgendwo einen Widerspruch geben.

Zumindest wurde uns beim Wilsdruffer Sender seinerzeit auch die sehr 
aufwändige Notstromversorgung (2 Schiffsdiesel, sollten ungefähr eine 
Woche autarken Betrieb ermöglichen) mit ebendieser Tatsache begründet, 
dass man auf diese Weise die "Besetzung" der entsprechenden Frequenz in 
den 1950er Jahren (als der Sender gebaut worden ist) sicherstellen 
musste.

Hast du denn eine Liste der zugeteilten Frequenzen nach Kopenhagen? Ist 
da die 1045 / 1044 kHz für Wilsdruff mit drin?

von Karl B. (gustav)


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Wellenreiter schrieb:
> Benenne doch mal bitte die
> Frequenzen, die nicht von der ITU zugeteilt waren und angeblich doch in
> DE mit Sendern belegt wurden.

Tja,
mir fällt da spontan der DLF auf zuletzt 153 kHz ein, der 
Ausnahmegenehmigung bekommen hatte unter Auflage Ausblendung Süd-Ost 
(und damit Aholming 207 kHz für Bayern nötig machte). Und man merkte 
sofort, warum Leistungsreduzierung und Antenneneinzüge nötig waren:
Gegen 19:59 Uhr MEZ gab es immer die Schaltpause, wo dann Brasov, der 
eigentliche "Besitzter" sogar in Frankfurt gut zu hören war.
Nachteil auch der schrille Pfeifton, der zum ständigen Begleiter des DLF 
auf LW 153 kHz gehörte.
Brasov arbeitete afaik nämlich auf 155 kHz.
BTW: Nach Abschaltung des DLF hat Brasov auch ganz stark die Leistung 
runtergefahren, so dass ich ihn da seitdem nicht mehr gehört habe.
Was auch als Beleg für die im Link aufgestellte Befürchtung dienen 
könnte, dass sich die Sender mit der "Wattomanie" gegenseitig 
plattzudrücken versuchten. Das war ja der Tenor: "Was wäre, wenn jetzt 
alle losbrettern mit Megawatt-Sendeleistung."

ciao
gustav

von Ham (Gast)


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Hallo

Waldheini schrieb:
> DARC-Radio ist ein Rundfunksender

Nein leider (?) nicht sondern nur ein Programmanbieter der Sendezeit bei 
einen Betreiber einer Sendeanlage anmietet.

Das ist schon ein Unterschied, wobei der Doppeldeutige Begriff Sender 
(Im Sinn von Programmanbieter -oder Sendeanstalt) und Sende im Sinn der 
technischen einrichtung schon rein sprachlich für verwirrung sorgt.

Soweit ich weis gab  es in Deutschland nie ein Radioanbieter der selbst 
Rundfunksender hatte (das war wohl -fast-immer die Bundespost bzw. 
später dann irgendeine Abteilung der Telekom)und in Eigenverantwortung 
betrieben hat - einzig (?) das DW Relais Kigali gehörte wohl wirklich 
der DW und wurde auch durch deren Mitarbeiter betrieben - Kigali liegt 
aber "leicht" außerhalb von Deutschland und sogar Europa...
Und selbst der Betreiber und verantwortliche des  "Hobbysenders" der in 
der Hocheifel (Kall) betrieben wird vermietet nur Sendezeit und strahlt 
keine eigenen Programme über seinen Sender aus.

Ham

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Karl B. schrieb:
> Und die besonderen
> Ionospharenbedingungen (auf Kurzwelle im Beispiel) hatten auch den
> Nachteil, dass sich Sender massiv gegenseitig störten.

Na ja,
nur ca. 5 Hz Differenz machen den Kohl nicht fett.
Aber so ab 40 Hz wird's schon nicht mehr schön.
Wie sich die Überlagerung zweier Kurzwellensender auf (fast) derselben 
Frequenz anhören konnte, sei am Beispiel von überreichweitenbedingten 
Empfang von Radio Australien und regulär auf derselben Frequenz sendende 
Radio Marokko einmal aufgezeigt.
Der Träger ab ca. Sekunde 19 erniedrigt den Empfangspegel von Radio 
Australien sprunghaft um zig- Dezibel. Dann ist der 
"Ionosphären-Wetterbericht" neben arabischer Klassik leider nur noch im 
Hintergrund wahrnehmbar.
Aber man höre und staune, ohne die schrillen Pfeiftöne und 
Modulationsmischprodukte. Man sieht, es kommt auf die genaue Einhaltung 
der Sendefrequenzen an.
Zeitpunkt der Aufnahme war so 1989 und Frequenz 19 Meterband.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Wellenreiter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Da die Kopenhagener Konferenz wohl nur 2 Frequenzen in Deutschland
> zugeteilt hatte, es aber deutlich mehr Sender gab, muss es auf jeden
> Fall irgendwo einen Widerspruch geben.

Du hast insofern Recht, als dass Deutschland als Kriegsverlierer bei der 
Konferenz gar nicht vertreten war und daher nur zwei Frequenzen 
zugesprochen wurden. In Verhandlungen mit den Aliierten wurden konnten 
allerdings mehr Frequenzen an die deutschen Bundesländer abgetreten 
werden.

Der Kopenhagener Wellenplan war sowieso "dead on arrival" und wurde nie 
wirklich eingehalten. Einige europäische Staaten ( Österreich, 
Luxemburg, Schweden u.A.) haben ihn sogar nie ratifiziert, weil sie die 
Zuteilungen als ungerecht empfanden. Die unkoordinierten 
Frequenzbelegungen auf der Mittelwelle waren auch der Grund warum 1975 
der Genfer Wellenplan notwendig wurde, in dem das dann besser geregelt 
wurde.

Für Deutschland war der Mangel an Mittelwellen eigentlich ein 
Glücksfall, denn dadurch war man gezwungen, das UKW-Netz landesweit 
zügig auszubauen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wellenreiter schrieb:
> Die unkoordinierten Frequenzbelegungen auf der Mittelwelle waren auch
> der Grund warum 1975 der Genfer Wellenplan notwendig wurde, in dem das
> dann besser geregelt wurde.

Eben

von Wellenreiter (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wellenreiter schrieb:
>> Die unkoordinierten Frequenzbelegungen auf der Mittelwelle waren auch
>> der Grund warum 1975 der Genfer Wellenplan notwendig wurde, in dem das
>> dann besser geregelt wurde.
>
> Eben

Nebenbei noch angemerkt: auch die Staaten, die den Plan der Kopenhagener 
Konferenz ratifiziert hatten, haben sich nicht dran gehalten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Daher war ja meine Frage, ob die oben genannte Anzahl von Sendern den 
Sollzustand oder den Istzustand vor Genf verkörpert. Wenn das nur die 
Sollzahl war, dürfte die reale Differenz zu der Zeit bei weitem nicht so 
gravierend gewesen sein.

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> neben arabischer Klassik
Oh Mann, das war doch
https://de.wikipedia.org/wiki/Umm_Kulthum
Die Diva von Kairo, Oum Kalthoum

Wenn Sie im Radio singt, steht der Verkehr still. So groß ist/war die 
Begeisterung.

ciao
gustav

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