Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Konstantstromquelle, fehlender Widerstandswert in Schaltung


von R. H. (breezer)


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Hallo,

ich habe hier eine Schaltung aus dem Internet für eine regelbare 
Konstantstromquelle für eine UV Laserdiode. Leider fehlt in der 
Schaltung der Wert für R6, was könnte da für ein Widerstand reinkommen 
und welche Funktion erfüllen R6 und R9?

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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R6 soll sicherlich die LH-Flanke am Laser verbessern (obwohl C7 dem 
wiederum entgegensteht), bzw. für sicheres Aus sorgen. R9 wirkt dem 
sicheren Aus dagegen wieder entgegen - vermutlich also alles nur 
"Konfigurationswiderstände" für die Dynamik ...
Aber vielleicht steht ja in der Quelle, wo Du das her hast, und uns 
unbekannt ist, mehr dazu ...

von R. H. (breezer)


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Leider steht in der Quelle auch nichts dazu...

Es geht um einen Platinenbelichter den ich gerne nachbauen möchte. Bei 
GitHub gibt es das Projekt dazu:

https://github.com/terjeio/PCBLaserMkII

Ich habe dort auch schon ein Issue eröffnet

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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R. H. schrieb:
> Leider fehlt in der
> Schaltung der Wert für R6, was könnte da für ein Widerstand reinkommen


1.8 k (also wie R9) . Genauer Wert ist unkritisch solange zw. 4.7k und 
1k.

> und welche Funktion erfüllen R6 und R9?

R6: sorgt dafür das der C7 sicher entladen wird (falls mal die LD nicht 
angeschlossen ist/ die Zuleitung einen Wackelkontakt hat). Ein voll 
aufgeladener c7 würde sonst bei direktem Zuschalten der LD diese 
schädigen (können) -- die kleine Ladung kann reichen.

R9: frage den Entwickler der Schaltung.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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R. H. schrieb:
> ich habe hier eine Schaltung aus dem Internet

Ja, im Internet steht Vieles.

Deine Schaltung ist absolut grober Schrott.

Eine Laserdiode ohne ihre Monitorphotodiode verwenden, klappt nur bei 
Lasern deren Bereich zwischen 'beginnt zu lasern' und 'geht kaputt' 
gross ist, vor allem grösser als die Schwankungen der Grenzen durch 
Temperatureinfluss bei Selbsterwärmung.

Und selbst wenn, dann muss man von der oberen Grenze, also der laut 
Datenblatt definierten Leistung, weit weg bleiben, nutzt also die 
Laserdiode nur zu einem Bruchteil aus.

Deine Schaltung ist ungefähr so blöd, wie eine LED an einer konstanten 
Spannung zu betreiben. Aber auch so was steht ja öfter im Internet als 
'einfache Lösung'.

Selbst wenn du aber eine gute Schaltung hättest: Du kannst den 
Photostrom nicht einstellen, wenn dir ein Laserpowermeter fehlt, denn 
der zur maximalen Leistung gehörende Photostrom hat eine so grosse 
Abweichung (oft 1:4) daß entweder kaum Leistung oder schon kaputt bei 
rauskommt wenn man auf Strom und nicht auf Lichtleistung einstellt. 
Kaufe also fertige Lasermodule.

: Bearbeitet durch User
von R. H. (breezer)


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Michael B. schrieb:
> Kaufe also fertige Lasermodule.

Also wenn ich mir die China Lasermodule so anschaue, sieht das für mich 
so aus als wenn da auch nur zwei Kabel zur Diode gehen:

https://www.ebay.de/itm/285018087690 [Mod: Histroie aus Link entfernt]

Sicher wird es bessere Lasermodule geben, aber dann wirds mir zu 
teuer...

Eine andere Möglichkeit wäre eventuell einen richtigen Laser-Treiber-IC 
zu verwenden:

https://www.reichelt.de/laserdiodentreiber-250-ma-so-8-ic-wj-so8-p217184.html?&trstct=pos_5&nbc=1

: Bearbeitet durch Moderator
von Helge (Gast)


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R. H. schrieb:
> zwei Kabel zur Diode

2 zum Lüfter, 3 zur Diode, wenn man genau schaut.

von R. H. (breezer)


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Ne, da gehen nur zwei Kabel zur Diode, das abgebildete dreiadrige Kabel 
ist zur Spannungsversorgung und Ansteuerung des Lasermoduls

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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R. H. schrieb:
> aber dann wirds mir zu teuer...

Du meinst, rohe Laser im 10er Pack sind billiger ?

Und es ist nicht mal sicher, daß du es nach 9 verbratenen Lasern 
hinbekommen hast.

R. H. schrieb:
> Ne, da gehen nur zwei Kabel zur Diode,

Und der Laser wird bestimmt die beworbene Leistung bringen, oder doch 
nur 1/10 davon weil er ohne Regelung zwar zu lasen beginnt, aber man 
sich mangels Regelung nicht an die Grenze traut ? Trotzdem wird das 
Lasermodul mit der theoretisch möglichen Laserleistung beworben und 
nicht mit der real gelieferten. Kommt ja aus China. War ja billig. Bei 
so viel Laserpower wie beworben würden die Kinder die damit spielen sich 
ja auch die Augen rausbrennen.

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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R. H. schrieb:
> Also wenn ich mir die China Lasermodule so anschaue, sieht das für mich
> so aus als wenn da auch nur zwei Kabel zur Diode gehen

Reicht ja auch, Hochleistungslaserdioden wie hier eine 500mW 405nm haben 
keine Monitordiode:

https://www.oe-company.com/products/opnext/blue-violet/ode_ds_hl40023mg_rev6_2.pdf

von R. H. (breezer)


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Ich behaupte ja auch gar nicht, dass eine Monitordiode immer 
erforderlich ist oder immer genutzt werden muss, das behaupten ja hier 
einige "Laberköppe".

Ich brauche auch keinen superduper Highend Laser, ich will ja nur eine 
Platine damit belichten...

von Michael B. (laberkopp)


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R. H. schrieb:
> das behaupten ja hier einige "Laberköppe".

So so.

Also eine Platine belichten.

Wie gross soll der Lichtpunkt denn sein, üblich wäre im Photoverfahren 
eine Auflösung von 1200dpi a la 0.02mm.

Wie willst du damit einen 0.2mm Leiterbahn oder gar eine 1mm Leiterbahn 
belichten ? Also 100 bzw. 500 mal längs.

Wie verhinderst du, daß nebenliegende Flächen dabei nicht Streulicht 
abbekommen ? Selbst wenn das Streulicht nur 1% beträgt, ist bei 100 
Pässen alles voll durchbelichtet.

Und nun hast du eine ungeregelte Laserdiode. Wie bei einer LED schwankt 
die Lichtmenge mit der Temperatur (und dem Strom natürlich, aber der ist 
geregelt). Wenn die nur um 1:2 schwankt, hast du ganz andere 
Belichtungsverhältnisse.

Und selbst wenn dein Focus dynamisch von 0.2mm auf 1mm verstellbar wäre, 
du musst die Gecshwindigkgeit mit der du den Laser verfährst an die 1/25 
so starke Belichtung anpassen.

Dein Weihnachtswunsch ist noch dermassen realitätsfern, da sagt man nur 
ROTFL.

Wenn wenigstens ein Laserdrucker die Platine durchziehen würde, aber 
nein, es muss ein Klappergestell sein.

von R. H. (breezer)


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Ich habe mir das ja nicht ausgedacht, es geht hier um ein real schon 
umgesetztes Projekt was anscheinend sehr gut funktioniert:

https://hackaday.com/2017/07/14/laser-exposing-pcbs-with-a-blu-ray-laser/
https://hackaday.io/project/26216-pcb-exposer
https://github.com/terjeio/PCBLaserMkII

Er verwendet genau die oben genannte Konstantstromquelle und es scheint 
zu funktionieren...
Es sollen Leiterbahnbreiten bis 0,25mm möglich sein.

Zum Glück gibt es noch Leute die mal was probieren, umsetzen und auch 
andere daran teilhaben lassen, statt nur Laberköppe die alles 
schlechtreden.

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