Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Steuerung einer Museums-Modellbaustadt


von Michi (beaverchen)


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Liebe Gemeinde

Als erstes möchte ich mich als relativen Neuling outen, bin aber stets 
dabei mich in die nötigen Quelle einzuarbeiten.

Ich ersuche hier um Eure Hilfe in der Form eines Gedankenanstosses in 
welche Richtung ich planen und in welchen Punkten ich mir das nötige 
Wissen aneignen muss. Leider habe ich bislang trotz tagelanger Suche 
nicht die für mich passende Lösung gefunden sondern nur immer 
Teilansätze, welche ich aber mangels nötigem Wissen nicht zweifelsfrei 
zusammenführen kann (ganz zu Schweige von der Machbarkeitsprüfung :-) ).

Kurz gesagt, hier die Projektvoraussetzung:

Wir sind dabei eine sehr grosse Modellbaustadt aufzubauen. Beim Start 
100m2 und danach stetig wachsend. Diese ist aber kein statischer Klotz 
sondern wird mit Leben gefüllt. Sprich Dinge wie sich bewegende 
Elemente, Lichter, Rauchmaschinen etc.. Diese Dinger kann ich einzeln 
als Arduino-Schaltungen ja ohne Probleme lösen. Der Einfachheit nenne 
ich diese einfach mal Effektboards. Aufgrund der Grösse und der Anzahl 
Elemente in der Stadt dürften zu Beginn so um die 50 bis 100 solcher 
Boards zusammenkommen. Tendenz steigend

Nun würden wir aber gerne eine Steuerung erstellen die mit mehreren 
Eingabemöglichkeiten die jeweiligen Effektboards ansteuert. Zum einen 
wäre da ein Zeitlicher Ablauf (Tag/Nacht Simulation) mit welchem alle 
Boards im normalen Modus laufen. Zusätzlich möchten wir aber noch 
Schalter für die Besucher einbauen, mit welchem diese bestimmte Effekte 
auslösen können, losgelöst vom eigentlichen Ablauf. Da diese dann unter 
Umständen mehrere Boards betreffen (z.B. auslösen von Tag/Nacht, oder 
Feuer in einigen Gebäuden, oder Jahrmarkt startet) müsste dies über eine 
zentrale Steuerung laufen. Zudem würden wir die Effekte gerne über einen 
PC oder dergleichen auslösen können. Perfekt wäre natürlich die 
Statusausgabe auf einem Monitor mit einer Übersicht was gerade aktiv ist 
und was nicht.

Nun die Krux an dem ganzen, wie verbinde ich mehrere Arduinos mit einer 
passenden Steuerzentrale (z.B. einem Raspberry Pi)? Die Arduinos mit 
Ethernet-Shield schlagen vom Preis her doch relativ gut zu Buche. 
Eventuell wären ESP8266/ESP32 eine Variante aber ich denke für die 
relativ hohe Anzahl von Boards wäre WiFi dann doch eine Hausnummer?

Gerne lasse ich mich von Euch inspirieren wenn Ihr Tips habt, wie ich 
das Problem am besten lösen könnte. Ich kenne mich ein wenig mit den 
Arduinos aus, aber auch eher Anfängerstatus, sollte ein anderes Board 
besser geeignet sein für unser Projekt bin ich da sehr offen. Wichtig 
wäre da vorallem die Flexibilität eines Arduinos und nicht zuletzt der 
Preis der Boards. Wie gesagt ich benötige keine fixfertigen Lösungen von 
Euch, ich bin gerne bereit mir das nötige Hintergrundwissen anzueignen 
jedoch ungern wenn das in eine Sackgasse führen würde :).

von Andi (Gast)


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Ich würde mich an deiner Stelle an Modellbahn-Foren wenden (z.B.: 
https://www.stummiforum.de )
Dort schwirren jede Menge Lösungen für Lichtsteuerungen herum.
Über verschiedenste Bussysteme (DCC, Loconet).
Unter anderem z.B.:: https://wiki.mobaledlib.de

Allen gemein ist, dass sie mit vielen Endgeräten arbeiten können.
Und sie funktionieren sicherlich auch dann wenn gar kein Zug fährt ;)

von Ein Kommentar (Gast)


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Meine Erfahrung - das zentrale Problem ist die Benutzeroberfläche der 
Zentrale und Besucherterminals.

Als Techniker hast du da eine einfache Ideen, aber jeder, absolut jeder 
will da mitreden. Da kommen schneller neue Ideen, die dein Konzept 
sprengen, als du deine Programmstruktur umstellen kannst.

Und die Auswahl eines Bussystems? Ganz egal, was du nimmst, in 2 Jahren 
glauben deine Mitstreiter ein anderes System wäre besser. Das Bestehende 
lässt sich nicht mehr umstellen und du bekommst ein wirres Sammelsurium. 
Mein Tipp - nimm die billigste Wegwerflösung. Plane von vorn herein ein: 
Den Prototypen wegwerfen sobald klar wird, was noch so an Anforderungen 
dazu kommt und wer da alles mitreden will.

Deine Aufgabe besteht nicht in der Auswahl eines Konzeptes. Deine 
Aufgabe ist Erweiterungswünsche und bessere Ideen koordinieren. Manchmal 
musst du Ideen abblocken, die dein Konzept sprengen. Intrigen führen, 
Wichtigtuer auflaufen lassen. Manchmal musst du deine mühevolle Arbeit 
wegwerfen und mit den neuen Ideen neu anfangen.

(P.S. Wlan wird am Eröffnungstag nicht funktionieren. Die Handys der 
1000 Besucher überlasten alle Kanäle)

von Peter Bumsen (Gast)


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Ein Kommentar schrieb:
> Den Prototypen wegwerfen sobald klar wird, was noch so an Anforderungen
> dazu kommt und wer da alles mitreden will.

Dann würde ich die Lösung aber so definieren, dass du zwischen Aktoren 
(Rauchgenerator, LED, Lautsprecher, Motor usw.) definierte 
Steckverbinder hast und überall wenn möglich die gleiche Platine 
verwendest, dazu natürlich eine entsprechende Treiberplatine und 
Kodierung mittels z.B. EEPROM.

Mit Einzellösungen wirst bei der Anzahl denke ich Mal nämlich nicht 
glücklich.

Als Verkabelung würde ich irgendwas Richtung Ethernet/Bus ansetzen, auf 
Funk würde ich verzichten.

Und billig wird das ganze nicht, wenn es keine fertige Lösung gibt würde 
ich für jeden Knoten mehrere Hundert Euro ansetzen - Software kostet 
auch Geld und eine Kleinserie zu produzieren ebenfalls. Da irgendwas mit 
Drahtaufbau an einem 3€ Arduino für insgesamt 6€ wird bei der Skalierung 
nix.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Die hier https://www.miniatur-wunderland.de/ dürften die meiste 
Erfahrung haben.

Auf ihrem eigenen Youtube-Kanal 
https://www.youtube.com/@MiniaturWunderlandOfficial gibt es immer wieder 
mal Einblick in die Technik dahinter. Kurze Zusammenfassung: Einfach ist 
es nicht.

Als ein Beispiel, so sieht es unter deren Platten aus
https://youtu.be/-MX09NzQAKE?t=397

Hier ein Einblick in deren Steuerzentrale
https://www.youtube.com/watch?v=u9SGsxauu7o

von Wolfgang (Gast)


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Michi schrieb:
> Sprich Dinge wie sich bewegende
> Elemente, Lichter, Rauchmaschinen etc.. Diese Dinger kann ich einzeln
> als Arduino-Schaltungen ja ohne Probleme lösen.

Du brauchst nicht für jeden Effekt ein einzelnes Board.
Mit dem WS2811 stehen Chips zur Verfügung, die jeweils drei PWM-Kanäle 
besitzen und die du in relativ großer Anzahl hintereinander reihen 
kannst. Ein einzelner Arduino reicht dann für eine ganze Kette (z.B. 
einen kompletten Jahrmarkt). Für Lichteffekt kannst du auch direkt 
WS2812B mit einreihen.
Für reine Schaltvorgänge lassen sich Schieberegister (z.B. 74HC595) 
verwenden,  die bei Hintereinanderschaltung über einen Arduino Pin 
erlauben, mehrere Dinge individuell von einem zentralen Arduino zu 
schalten. Abkömmlinge davon besitzen auch gleich leistungsfähigere 
Treiber.

Je nachdem, wie deine Effekte angesteuert werden, bräuchtest du ggf. 
jeweils eine kleine Anpass-/Treiberschaltung.

von Stefan F. (Gast)


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Man muss nicht alles zentral steuern. Viele Dinge sehen auch mit 
autarker Steuerung schön aus, falls überhaupt eine Steuerung nötig ist.

von Jester (Gast)


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Michi schrieb:
> Wir sind dabei eine sehr grosse Modellbaustadt aufzubauen. Beim Start
> 100m2 und danach stetig wachsend.

siehe https://www.miniatur-wunderland.de/ :
- Modellfläche 1.545 m²
- Baukosten 37 Mio. Euro

Ich weis, die Frage ist fies: aber - habt ihr das Startkapital von rund 
2.4 Mio  schon zusammen? Auf deutsch: Seid ihr euch wirklich über die 
Dimensionen im Klaren?

Nichtsdestotrotz würde ich „Ein Kommentar“ insofern zustimmen, dass du 
ein Projekt diese Ausmaßes strukturiert (streng top-down) angehen 
solltest. Dabei sind zunächst hardwarenahe Dinge wie Auswahl des uC 
(Arduino, ESP8266/ESP32...) oder LED-Treiber (74HC595, WS2812B ...) erst 
mal herzlich egal.

Vermutlich mit die erste Entscheidung dürfte die Auswahl des Bussystem 
betreffen, aber selbst diese Entscheidung würde ich nicht in Stein 
meißeln. Orientieret euch an schon funktionierenden Beispielen, z.B. 
Feld-Busse.
Hier darf man sich auch gerne erst einlesen, z.B. startend mit 
https://de.wikipedia.org/wiki/Feldbus - dort auch der Literaturliste 
folgend.

Überlegt euch, wie ihr den Zentral-Controller, also den Ablauf der 
Steuerung, parametrisieren wollt. Und überlegt euch das sehr gut. Reicht 
die Beschreibung als State-Maschine? Habt ihr euch schon mal nach UML 
umgeschaut?

just my 2ct

von Stefan F. (Gast)


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Eine der ersten Frage sollte wohl auch sein: Will ich die Steuerung 
komplett selbst programmieren, oder auf einem Baukastensystem aufsetzen?

Wenn es ein Baukasten sein soll, dann hat man die Qual der Wahl und muss 
sich dem unterwerfen, was es an Hardware unterstützt.

Wenn man es von Null auf selbst programmieren will, sollte man an die 
Kosten bzw. den Zeitaufwand denken. Da kann man verdammt viel Geld 
versenken. Auch immer daran denken, dass der Programmierer nicht ewig 
lebt und wahrscheinlich schon lange vor diesem unabwendbarem Ende sein 
Interesse an dem Projekt verlieren wird.

von Uli S. (uli12us)


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Ich würde alles so lassen wies ist, aber jedes Einzelteil an ne zentrale 
SPS
hängen. Die müsste halt dann so programmiert werden, dass ausser dem 
Standardablauf auch einzelne Zusatzabläufe gestartet werden können.
Was da jetzt aktuell ist, oder zukünftig gewünscht wird, müsst ihr 
entscheiden. Am sinnvollsten wäre natürlich ein modulares System, 
Siemens, Beckhoff usw verkaufen so was.

von Maxe (Gast)


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Michi schrieb:
> Nun die Krux an dem ganzen, wie verbinde ich mehrere Arduinos mit einer
> passenden Steuerzentrale (z.B. einem Raspberry Pi)?

Bei schmalem Budget würde ich auf eine Kombination aus serieller 
Schnittstelle und Ethernet setzen. An die Zentrale werden 
Ethernet-Teilnehmer angebunden, einige davon sind dann Verteiler, die 
jeweils einen seriellen Bus mit einigen Teilnehmern aufspannen. Der 
Ethernetteil bringt Skalierbarkeit, sowohl was die Anzahl und Art der 
Teilnehmer betrifft, als auch räumlich (störfest). Die seriellen 
Teilnetze machen es günstiger. Die Entwicklung ist aber insgesamt wohl 
nicht ohne.

von Schlaumaier (Gast)


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Ich würde eine De-Zentrale untersteuerung aufbauen, die ich von einer 
Zentrale aus mit neuen Befehlen füttern kann.

Für so was hat man das Netzwerk erfunden.

Einfach Bespiel.

Ein ESP steuert (meinetwegen mit 8574 Hilfe) eine Steuerung eine 
Wohnanlage. Es schaltet in Nachtmodus die Lampen in den Fenstern 
zufällig ein + aus.

Sollte man aus irgend ein Grund diese Steuerung ändern kann man via 
Netzwerk die neuen Befehle übertragen.

Vorteil ist:

1. Man muss nix ausbauen um ein Feintunig zu machen.
2. Es kackt nix ab, wenn mal ein Modul ausfällt.
3. Man kann modulare Steuerung machen.

Genau SO machen das übrigens alles Anlagenbauer die Anlagen > 2 m² 
bauen. Immer modulare Bauweise.

von Percy N. (vox_bovi)


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Jester schrieb:
> Ich weis, die Frage ist fies: aber - habt ihr das Startkapital von rund
> 2.4 Mio  schon zusammen? Auf deutsch: Seid ihr euch wirklich über die
> Dimensionen im Klaren?

Nicht nur das Geld muss stimmen. Zwei Leute wollten in Berlin ein 
Konkurrenzunternehmen zum Wunderland aufbauen, waren auch mit ordentlich 
viel Geld dabei. Sie haben keine zwei Jahre durchgehalten, afair.

von Stefan F. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Zwei Leute wollten in Berlin ein ... unternehmen ...aufbauen
> Sie haben keine zwei Jahre durchgehalten

Könnte auch an Berlin gelegen haben. Die Stadt der Luftschlösser, 
Großmäuler, Gauner und Pleitegeier.

Ach was war Berlin noch Schick, vor 20 Jahren. Heute würde ich eher ein 
Business in Duisburg starten, als dort.

von Thomas W. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Jester schrieb:
>> Ich weis, die Frage ist fies: aber - habt ihr das Startkapital von rund
>> 2.4 Mio  schon zusammen? Auf deutsch: Seid ihr euch wirklich über die
>> Dimensionen im Klaren?
>
> Nicht nur das Geld muss stimmen. Zwei Leute wollten in Berlin ein
> Konkurrenzunternehmen zum Wunderland aufbauen, waren auch mit ordentlich
> viel Geld dabei. Sie haben keine zwei Jahre durchgehalten, afair.

Das war Loxx im Alexa (ein Einkaufszentrum am Alexanderplatz). Die 
Betreiber haben nie gross erklaert, warum das Ding nach 10Jahren 
aufgeloest wurde (
https://web.archive.org/web/20170622200103/http://www.loxx-berlin.de/)

Ein Teil der Anlage ist nach Leer gegangen 
(https://leeraner-miniaturland.de/). Deren Web-Seite sagt gross dass sie 
nur am Advent-Wochenende Betrieb haben :-(

Das hamburger Miniaturland (ich glaube, der Gerrit Braun ist der 
technische Kopf) hat sehr viele Infos ueber die Technik (und die 
Pittfalls) veroeffentlicht.

Du musst Dir auch ueberlegen, wie Du das Ding mittelfristig finanzieren 
kannst. OK, das hamburger Minaturland fliegt (ich hoffe jedenfalls, das 
Minaturland musste wg. der Corona-Zeit ja auch schliessen) aber die 
meisten Modellausstellungen haben sehr wenige Besucher (das 
zahlungsfaehige Publikum kann kaum noch sehen und die Enkelkinder haben 
nur ein Telefon in der Hand).

Viele Glueck

Th.

von Schlaumaier (Gast)


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Das Minatur-Wunderland ist den meisten Leute (inkl. mir) nur bekannt 
weil es ganz viele Sendungen in ÖR-Tv darüber gibt.

Das ist ne Menge kostenlose Werbung. Und ich habe mir viele der 
Sendungen angesehen. Das ist ein Riesen Aufwand den die da Treiben.

Und JA sie haben auch die Besucher aber auch Kosten ohne Ende.

Das Problem ist, das die Besucher immer was neues sehen wollen. Und es 
es ewig Zeit kosten ein bewegliches Modell zu bauen. Und der größte Teil 
ihres Erfolges ist m.M.n. daran das sie selten was "von der Stange" 1:1 
auf die Anlage tun.  Selbst die Loks + Wagen sind manipuliert.

Ich glaube mich zu erinnern das mal einer in einer Sendung sagte : "Das 
einzige was 1:1 auf die Anlage kommt sind die Schienen."  Und DAS kostet 
viel Zeit. Da ist die erste Mio. weg bevor ein Zug fährt.

Du kannst ja mal HIER schauen ob du Infos findest.

https://forum.miniatur-wunderland.de/

Ich habe selbst eine Modelleisenbahn. Nicht viel, nur 13 Loks + ca. 70 
Wagen in N-Spur, hauptsächlich Arnold. Aber ich habe bis heute weder 
Platz noch Geld mit eine passende Anlage zu bauen. Aber in der 
Sammler-Vitrinen sehen die alle super aus. ;) Die Loks sind max 10 
Runden auf den Schienen das Starterset von 1975 gefahren. ;)

von Thomas P. (topla)


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Moin,

vielleicht ist auch das ein Ansatz:
https://www.opendcc.de/elektronik/lightcontrol1/lightcontrol.html

Thomas

von H. H. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Zwei Leute wollten in Berlin ein ... unternehmen ...aufbauen
>> Sie haben keine zwei Jahre durchgehalten
>
> Könnte auch an Berlin gelegen haben. Die Stadt der Luftschlösser,
> Großmäuler, Gauner und Pleitegeier.

Eine Metropole eben.


> Ach was war Berlin noch Schick, vor 20 Jahren. Heute würde ich eher ein
> Business in Duisburg starten, als dort.

Noch nicht mal Banlieu...

von Wolfgang (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Das Minatur-Wunderland ist den meisten Leute (inkl. mir) nur bekannt
> weil es ganz viele Sendungen in ÖR-Tv darüber gibt.

> Das ist ne Menge kostenlose Werbung.

Dann rechne mal nach, wieviel DU und die anderen Zwangsverpflichteten im 
Jahr für diese "Werbung" bezahlen.

Youtube kennst du schon?
https://www.youtube.com/results?search_query=Miniatur+Wunderland

von Schlaumaier (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Youtube kennst du schon?
> https://www.youtube.com/results?search_query=Miniatur+Wunderland

ca. 40 Euro reine Internetkosten pro Monat.

Und ich hasse Youtube. Da ist so viel Mist drin das ich in mein ganzen 
Leben noch keine 30 Videos gesehen habe.

Und wenn ich mal ein Video suche bekomme ich jeden Mist angezeigt nur 
nicht das was ich suche.

Danke aber NEIN DANKE.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Schlaumaier schrieb:
> nur 13 Loks + ca. 70 Wagen in N-Spur, hauptsächlich Arnold.Die Loks sind


So weit haben es die meisten Modellbahner nie gebracht, bevor sie 
erwachsen wurden und die Anlage abgebaut wurde.

> max 10 Runden auf den Schienen das Starterset von 1975 gefahren. ;)

Das ist eindeutig zu wenig und deutet darauf hin, die Modelle nur als 
"Stehzeuge" angedacht zu haben.

mfg

von Wolfgang (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Die Loks sind max 10 Runden auf den Schienen das Starterset von 1975
> gefahren. ;)

Volles Verständnis - das wäre mir auch zu doof, nur ziellos Runden auf 
dem Gleisvorrat vom Starterset zu fahren.

von Schlaumaier (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> das wäre mir auch zu doof, nur ziellos Runden auf
> dem Gleisvorrat vom Starterset zu fahren.

jepp.  Kein Platz halt.

Aber ich teste Ware wenn ich sie kaufe. ;)

von Miniatur-Wunderknabe (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> das wäre mir auch zu doof, nur ziellos Runden auf
>> dem Gleisvorrat vom Starterset zu fahren.
>
> jepp.  Kein Platz halt.


Hast Du keine freie Wand über dem Sofa? Da kannst Du die Gleise doch 
vertikal platzsparend befestigen.

Thomas W. schrieb:
> ....aber die
> meisten Modellausstellungen haben sehr wenige Besucher (das
> zahlungsfaehige Publikum kann kaum noch sehen und die Enkelkinder haben
> nur ein Telefon in der Hand).

Vergiss es. So eine Anlage ist wie die Lizenz zum Gelddrucken. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Modellbahn_Wiehe

Es muß nur von Anfang an groß genug aufgezogen sein und es muß dafür 
"getrommelt" werden. Später ist das ein Selbstläufer.

von Schlaumaier (Gast)


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Miniatur-Wunderknabe schrieb:
> Hast Du keine freie Wand über dem Sofa? Da kannst Du die Gleise doch
> vertikal platzsparend befestigen.

Ein GESCHEITE Anlage fängt bei mir mit 3 Ebenen und mind. 3 qm-Baufläche 
an.

Schön wäre ein Zugaufzug. Habe ich auf der Messe gesehen. Pro Ebene ca. 
800 Euro DAMALS. Grundsystem mit 2 Ebenen ca. 2000 Euro. OHNE SCHIENEN. 
!!!

Fakt ist. In einer Modellanlage kann man Problemlos den Preis einen 
Mittelklasse-Auto versenken. Und das in einer Anlage von < 4 qm.

Rechnet euch mal die Digital-Technik durch. Und ich kenne nur noch die 
alten Preise der S-Module (Märklin-System) weil ich seit X-Jahren mich 
da nicht informiert habe.

Meine steht in der Vitrine. Die hat Glastüren so das ich nicht einmal 
Staub putzen muss. Mir gefällt sie so und gut ist. Investieren werde ich 
da nix mehr. Aufbauen auch nicht. Ist für mich nur noch wie ein schönes 
Gemälde. Ansonsten habe ich die Lust verloren im Alter.

Und ich gebe offen zu, die Kohle auch nicht. Die Intelli-Box kostet 
damals schon allein 600 Euro. Die neue Märklin-Zentrale > 1000 Euro. Ich 
habe halt die Kohle nicht für so was. Sorry.

von Andreas M. (amesser)


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Wie oben schon geschrieben, kleinere autarke Module, die das meiste 
selbständig machen und evtl Steuerbefehle erhalten. Als Bus würde ich 
Modbus RTU oder CAN nehmen. Letzteres ist per Definition Multi-Master 
fähig. Geräteaddresse per Drehkodierschalter am Gerät, das macht den 
Austausch einfacher. Funk nur da wo absolut notwendig, bei vielen 
Geräten aufwendig zu administrieren. Ich würde RP2040 Pico nehmen, die 
sind günstig und können auch von unbedarften einfach benutzt werden.

von Oli Ver (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Die hier https://www.miniatur-wunderland.de/ dürften die meiste
> Erfahrung haben.

die bauen seit 20 Jahren und haben eine gewaltige Mixtur aus 
allenmöglichen, was z.T. von Leuten gebaut wurden, die nicht mehr dabei 
sind und in einem Fall nicht mal mehr leben!

Das wäre das schlechteste Beispiel.

Ich würde in jedem Fall dafür sorgen, dass ich einzelne kleine, autark 
arbeitende Einheiten habe, die nur eine parameterische Verbindung zum 
Zentralsystem haben, damit man das jederzeit pflegen und booten kann.

Nehmen wir

Ebene 1: Einzelobjekte

alle interagierenden Elemente, also alle Züge und Autos oder was auch 
immer dezentral von einem System. Dieses muss dafür sorgen dass alles 
zusammenpasst und nach Schema läuft, ohne dass es Ebene 2 braucht.

Ebene 2: Tisch

Diese Ebene steuert alle Teilsysteme eines Tisches und parametriert die 
Ebene 1 so, dass eine von mehreren Kombis abgespielt wird. Das passiert 
aber nur selten. Auch ohne diese Umschaltung arbeiten alle Ebene 1 
System autark so, dass sich dort nicht ins Gehege kommt. Das System ist 
so aufgestellt, dass die Teilsysteme der Ebene 1 sich nicht ins Gehege 
kommen können - also alle erdenklichen Verhalten und Kombis störfrei 
arbeiten können. Auf Deutsch Ebene 2 wird nicht zum Sicherstellen des 
Ablaufs in Ebene 1 benötigt,  sondern schaltet nur Szenarien um.

Als Beispiel hätte Ebene 1  4 Einheiten, jede davon 3 Abläufe. Die Ebene 
2 stellt dann alle 2 Minuten eine von diesen 3 hoch 4 Kombinationen ein.


Ebene 3: Raum:

Funktioniert genau so wie das Steuern von E1 durch E1 - reine 
Kombinatorik.

Alle Ebenen sammeln nur Infos von ihren Unterebenen ein.

Bei einem sehr einfachen Tisch sind E2 und E1 identisch.

Ebene 4: Museum:

Mehrere Räume steuern, Vorgänge von unten monitoren und wieder die Räume 
parametrieren.


E1 unmd E2 kann man mit Arduino machen
E3 wäre ein Raspberry oder ein embedded PC
E4 ein embedded PC oder ein PC.

Keine Busse nehmen. Alles Einzelverdrahtung.

von Michi (beaverchen)


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Vielen Dank für die Anregungen. Ich denke ich habe die Herausforderung 
von der falschen Seite aus gestartet. Ich wollte das zuerst vom 
„Endgerät“ aus recherchieren bzw. planen, also vom visuellen Effekt her. 
Da es für diese zu erzeugen mehrere meist relativ simple Lösungen gibt 
werde ich wohl mit dem grössten Problem, der eigentlichen Steuerzentrale 
bzw. deren Software starten.

Was ich jetzt sicher dankend mitnehme ist, dass ich die Effekte 
sternförmig planen werde, mit mehreren autarken Systemen, denn 
Ausfallsicherheit ist wohl ein wesentlicher Bestandteil.

Ich denke ich werde den Ansatz mit einer Ethernetverbindung bis zu den 
jeweiligen „Tischzentralen“ aufbauen und danach wiederum Sternförmig die 
jeweiligen Boards einbinden. Auf welche Art und Weise wird sich noch 
zeigen. Das mag jetzt eventuell eine etwas kompliziertere Lösung sein, 
jedoch hält sich dadurch die Länge der Verkabelungen zu den jeweiligen 
Effekten in Grenzen und es liessen sich alle Tische von der Lösung her 
gleich aufbauen (das war ursprünglich auch mein Gedanke an den Arduino 
vs. einzelne Effektboards). Ob es dann dazwischen noch einzelne 
Raspberrys oder sonst was braucht wird sich zeigen, jedoch schwebt mir 
zur Zeit ein Raster vor, mit dem ich die ganze Anlage unterteilen kann.

Pro 1m2 (genaue Grösse wird sich noch zeigen) würde ein Effektboard, ob 
Arduino, Eigenkonstruktion oder was ab der Stange wird sich noch zeigen, 
installiert. Jedes Themengebiet würde ich dann noch über einen 
Knotenpunkt bündeln (z.B. Hafen, Jahrmarkt, etc.). Da die Anlage wohl 
pro Woche um ca. 1m2 ausgebaut wird, lässt sich das schön weiter 
skalieren ohne dass ich (oder mein Nachfolger irgendwann) die Übersicht 
verliert.

Es ist mir bewusst dass es gewisse Produkte aus dem Modellbaubereich „ab 
der Stange“ gibt. Leider sind diese allesamt relativ teuer oder nicht 
für unsere Bedürfnisse geeignet.

Aber wie gesagt, vielen lieben Dank, ich werde mich jetzt als erstes 
daran machen eine geeignete Steuersoftware ausfindig zu machen und 
danach entscheiden aufgrund der Vorgaben dieses Programms komme ich dann 
hoffentlich etwas einfacher weiter, da technisch bereits etwas 
eingeschränkt durch die Vorgaben dieser jeweiligen Steuerung :).

Gerne komme ich auf Eure wertvolle Hilfe zurück, wenn ich irgendwo 
anstehe.
Falls jemand einen Tip für die ultimative Treibersoftware hat oder eine 
solche selber in Gebrauch hat bin ich sicherlich dankbar ;-)

von Percy N. (vox_bovi)


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Schlaumaier schrieb:
> Das Minatur-Wunderland ist den meisten Leute (inkl. mir) nur bekannt
> weil es ganz viele Sendungen in ÖR-Tv darüber gibt.

Seit wann ist NITRO ör?

von Schlaumaier (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Seit wann ist NITRO ör?

Ist es nicht.

Aber ich habe die Sendungen auch ALLE in den 3. Programmen gesehen.

k.A. ob die ÖR die Sendungen an RTL weiter verkauft haben. Wäre ja nix 
neues.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ausgehend von einer zentralen Steuerung aus einem PC heraus würde ich 
ebenfalls eine hierarchische Struktur per LAN empfehlen, bis zur 
vorletzten Ebene.

Auf unterster Ebene (für den letzten Quadratmeter) lohnt es sich evtl. 
über I2C nachzudenken. Das ganze auf Basis einer möglichst einheitlichen 
Firmware für z.B. Boards vom Typ WT32-ETH01 (ESP32 mit LAN o.ä, vlt. 
sogar mit PoE, um Kabel zu sparen) ...

Vielleicht sollte man auch mal recherchieren, ob sich für eben diese 
letzte Ebene nicht auch irgend eine Art Skript-Interpreter findet 
(Skript auf SD-Karte, oder über LAN von einem Server ins RAM geladen?), 
so dass man nicht bei jeder kleinen Korrektur neu flashen muss.

von Profi (Gast)


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von Andreas M. (amesser)


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Frank E. schrieb:
> Vielleicht sollte man auch mal recherchieren, ob sich für eben diese
> letzte Ebene nicht auch irgend eine Art Skript-Interpreter findet
> (Skript auf SD-Karte, oder über LAN von einem Server ins RAM geladen?),
> so dass man nicht bei jeder kleinen Korrektur neu flashen muss.

Micropython läuft inzwischen auf einer ganze Menge Mikrocontroller und 
auch fertigen Boards.

von Andreas M. (amesser)


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Michi schrieb:
> Falls jemand einen Tip für die ultimative Treibersoftware hat oder eine
> solche selber in Gebrauch hat bin ich sicherlich dankbar ;-)

Möglicherweise macht es Sinn sowas zumindest in Teilen selbst zu 
schreiben. Wenn Du Ethernet als Bus auf höchster Ebene verwenden willst, 
dann könnte evtl. MQTT als Protokoll taugen. Da gibt es schon viele 
fertiges für.

Möglicherweise wäre NodeRed etwas für Dich, damit kommen auch Leute mit 
weniger Programmiererfahrung zurecht:

https://nodered.org/

(Ich denke mal Du wirst ja nicht der einzige sein, der da mit involviert 
ist und damit arbeiten soll/muss)

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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Fahr mal ins Miniaturwunderland! Da kann man, wenn man genauer hinsieht, 
einiges an Wissen mitnehmen.

von J. S. (jojos)


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RS-485 kann man auch kostengünstig realisieren, von einem Controller mit 
Ethernet auf mehrere Stränge mit RS-485.
Oder OneWire, aber da sind die mehrkanaligen Brücken gerade auch schwer 
zu bekommen.

von Klaus H. (nikolaus10)


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Christian M. schrieb:
> Fahr mal ins Miniaturwunderland! Da kann man, wenn man genauer hinsieht,
> einiges an Wissen mitnehmen.

Zustimmung!

War schon drei mal dort, planne ein viertes mal.

Gruesse

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ab gewissen Dimensionen der Projekte kommt bei mir
immer der Gedanke eines Beratervertrages auf.

von J. S. (jojos)


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was noch nützlich sein kann für die ganze LED Fummelei: es gibt SMD LED 
mit Drähten, suche bei AliExpress nach 'led prewired' oder 'micro led 
prewired', das liefert z.B. sowas:
https://de.aliexpress.com/item/1005001975757258.html

Dann gibt es hier einen langen Thread über Chinesische low cost 
controller von Padauk. Die dürften für so ein Projekt auch passend sein. 
Vielleicht nicht mit Arduino programmierbar, aber die Arbeit für ein 
universelles Programm fällt ja nur einmal an wenn man mehrere Funktionen 
reinbringt.
https://www.mikrocontroller.net/articles/Padauk
mit dem weiterführenden Link am Ende.

von Noch ein Kommentar (Gast)


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> Fahr mal ins Miniaturwunderland! Da kann man, wenn man genauer hinsieht,
> einiges an Wissen mitnehmen.

Ich befürchte, die Erkenntnisse werden einem Techniker nicht gefallen.

Deren Technik ist doch ziemlich wirr zusammengeschustert, muss andauernd 
repariert werden. Die Sache funktioniert doch, weil die Brauns 300 Leute 
begeistern können. Weil die Leute trotz aller technischen Probleme die 
Anlage in Gang halten, weiter bauen. Und weil man den Spaß an der Arbeit 
sieht.

von Percy N. (vox_bovi)


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Noch ein Kommentar schrieb:
> Deren Technik ist doch ziemlich wirr zusammengeschustert,
Nö, das ist "work in progress".
> muss andauernd
> repariert werden.
Was erwartest Du von einer hochkomplexen technischen Anlage, die zu 
wesentlichen Teilen aus Spielzeug besteht, das ständig völlig außerhalb 
seiner Specs betrieben wird? Ohne ständige vorbeugende Wartung kann so 
etwas nicht funktionieren.
> Die Sache funktioniert doch, weil die Brauns 300 Leute
> begeistern können.

Wie hieß doch gleich dieser schicke Rechner, der kaum mal störungsfrei 
lief? ENIAC?

War der auch "zusammengeschustert", zB aus Radioteilen?

von Schlaumaier (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Fahr mal ins Miniaturwunderland! Da kann man, wenn man genauer hinsieht,
> einiges an Wissen mitnehmen.

Besonders wenn mal klein und schlank ist. Und sich das Spezial-Ticket 
kauft.

Und nun rate mal wieso du diese körperlichen Bedingungen haben musst. ;)

von Markus M. (adrock)


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Percy N. schrieb:
> Nicht nur das Geld muss stimmen. Zwei Leute wollten in Berlin ein
> Konkurrenzunternehmen zum Wunderland aufbauen, waren auch mit ordentlich
> viel Geld dabei. Sie haben keine zwei Jahre durchgehalten, afair.

Stimmt so nicht ganz. Sie haben zuerst an einem Standort in der Berlin 
City West angefangen (Meinekestr.) und sind dann nach ein paar Jahren in 
das Alexa (Berlin Mitte)  umgezogen, wovon sie sich offenbar mehr 
Besucher versprochen haben. Das Aus kam dann nach mehreren Jahren im 
Alexa, aber definitiv mehr als 2J.

Ich war(als Berliner) mehrmals mit meinen Kindern dort. Am Anfang am 
ersten Standort war es (für damals) eine ziemlich schöne Anlage, war ja 
auch alles neu und das MiWuLa in HH kannte man noch nicht so.

Nach dem Umzug ins Alexa waren wir noch einmal dort, aber da machte die 
Anlage schon einen sehr ungepflegten und lieblosen Eindruck.

Ich glaube der Umzug ins Alexa war der Anfang vom Ende, höhere 
Mietkosten, nicht die erwarteten Besucherzahlen, weniger Investment in 
die Anlage -> Abwärtsspirale.

Die Betreiber (ein RAe Brüderpaar wimre) erlagen wohl auch ein wenig der 
Selbstüberschätzung, um es mal freundlich zu sagen. Gibt diverse 
Schnipsel auf YT wo sie garnicht mal so sympathisch rüberkommen.

Beim MiWuLa merkt man, dass es den Betreibern nicht nur ums Geld und 
"wir sind die größten" geht, sie sind wirklich mit Herzblut dabei. Es 
ist einfach Wahnsinn was die da gebaut und auch dauerhaft durch gute 
Pflege am Leben erhalten haben.

Wenn ich sowas machen müsste wäre meine Herangehensweise:

- Sich am Anfang nicht in Details verlieren (welche LEDs, welche 
Controller, etc.)

- Ein Grundkonzept erstellen wie das ganze funktionieren soll 
(Hierarchie der Steuerung, Daten/Kontroll-Flüsse)

- Sich Umschauen welche Technik das leisten kann und auch ob/wie sie 
erweiterbar ist / skaliert, bedenken welche Sachen sich später noch 
einfach ändern lassen (z.B. Software) oder eher weniger einfach (die 
ganze Hardware / Busverkabelung), auch überlegen ob alles selbst designt 
oder doch eher auf fertige Lösung zurückgegriffen werden soll

Als Bus-System würde ich definitiv irgendeinen Standard nehmen der 
entsprechend viele Teilnehmer abdecken kann. Möglichst keine 
Herstellerbindung.

von Schlaumaier (Gast)


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Markus M. schrieb:
> Als Bus-System würde ich definitiv irgendeinen Standard nehmen der
> entsprechend viele Teilnehmer abdecken kann. Möglichst keine
> Herstellerbindung.

Das DCC-Protokoll ist eigentlich beides. Es wird von vielen Herstellern 
unterstützt und ist ziemlich offen.

Oben gibt es ein Link zu OPEN-DCC.

Ich denke mit den Wissen kann man (mit etwas Plan) schon viel anfangen.

von Noch ein Kommentar (Gast)


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> Was erwartest Du von einer hochkomplexen technischen Anlage, die zu
> wesentlichen Teilen aus Spielzeug besteht

Das weiß ich inzwischen. Hab da schon so einige Erfahrungen gesammelt.

Irgendjemand sollte das Michi, dem T.O. mitteilen. Und den Leuten, die 
ihm eine kostengünstige Lösung empfehlen.

Ist ja nichts gegen einzuwenden. Wenn kein Geld da ist, muss man es halt 
mit Spielzeug aufbauen. Wir sollten ihm nur sagen: die eigentliche 
Arbeit ist die Sache in Gang halten und irgendetwas hin tricksen, mit 
dem sich die Erweiterungswünsche realisieren lassen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Schlaumaier schrieb:
> Christian M. schrieb:
>> Fahr mal ins Miniaturwunderland! Da kann man, wenn man genauer hinsieht,
>> einiges an Wissen mitnehmen.
>
> Besonders wenn mal klein und schlank ist. Und sich das Spezial-Ticket
> kauft.
>
> Und nun rate mal wieso du diese körperlichen Bedingungen haben musst. ;)

Ich bin groß und fett und habe schon mehrmals an den Führungen hinter 
den Kulissen teilgenommen. Natürlich muss ich hier und da mal den Kopf 
einziehen, aber die Besichtigungen sind definitiv nicht nur für dürre 
Zwerge.

von Michi (beaverchen)


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Noch ein Kommentar schrieb:
>> Was erwartest Du von einer hochkomplexen technischen Anlage, die zu
>> wesentlichen Teilen aus Spielzeug besteht
>
> Das weiß ich inzwischen. Hab da schon so einige Erfahrungen gesammelt.
>
> Irgendjemand sollte das Michi, dem T.O. mitteilen. Und den Leuten, die
> ihm eine kostengünstige Lösung empfehlen.
>
> Ist ja nichts gegen einzuwenden. Wenn kein Geld da ist, muss man es halt
> mit Spielzeug aufbauen. Wir sollten ihm nur sagen: die eigentliche
> Arbeit ist die Sache in Gang halten und irgendetwas hin tricksen, mit
> dem sich die Erweiterungswünsche realisieren lassen.

Ich glaube das mit dem Spielzeug bezog sich nicht auf die Technik 
sondern auf die Ausstellungsstücke. 😀

Um das eventuell noch zu klären, ich suche nicht die günstigste machbare 
Lösung. Allerdings ist es schon so dass sich das Budget was die 
Automatisierung angeht nicht unendlich ausweiten lässt. Da wir aber 
komplett von Grund auf planen suche ich halt eine Lösung welche zum 
einen auch in 10 Jahren noch erweiterbar oder einzelne Teile ersetzt 
werden können ohne alles komplett auszuwechseln.

Die OpenDCC Lösung hatte ich schon auf meiner Watchlist. Wird aber wohl 
an der Umsetzung scheitern, denn zu Beginn wären wohl an die 100 solcher 
Controller nötig und die müsste man (ich) ja selber zusammenlöten. Daher 
auch die Idee mit dem Arduino.

Grundsätzlich stehe ich nun vor der Entscheidung:
DCC mit dem Vorteil dass es da einiges an Material und Steuersoftware 
gibt
oder
Ethernet mit zusätzlicher ev. serieller Verkabelung auf die Endstufe 
wobei ich da keine Software gefunden habe bislang, mit welcher sich das 
Ganze so „Out of the Box“ steuern lässt.

Momentan tendiere ich leicht zur Ethernet-Variante. Die erwähnte 
Programmierumgebung NodeRed könnte der Schlüssel für meine Anforderungen 
sein. Da ich keine direkte Anbindung an die Zugsteuerung, welche auch 
vorhanden ist, benötige wäre das wohl die Lösung mit den meisten 
Möglichkeiten. DCC schränkt in der Grösse teilweise etwas ein.

Etwas erschwerend ist dass ich die Steuerungsprogramme aus dem Modellbau 
nicht in Echtzeit auf einer solchen Grösse testen kann, welche wir dann 
anstreben. Auch gibt es kaum Anlagen solcher Grösse welche nicht auf 
Massgeschneiderte Software setzen (was ja ansich logisch ist).

Daher muss ich für mich klären ob es sinnvoller ist auf bestehende 
Software mit Support etc. zu setzen und die Wünsche bzw. Möglichkeiten 
etwas einzuschränken oder eine Massgeschneiderte Softwarelösung 
anzufertigen oder anfertigen zu lassen, welche bei Änderungen 
zwangsweise hohe Kosten verursachen würde.

Ich werde mein Glück versuchen und beim Wunderland anklopfen, mit was 
für einer Software sie das lösen 😀. Wir konkurrieren nicht, nur schon 
vom Land her und auch von den Ausstellungsstücken und Art, von daher bin 
ich guter Dinge 😀

von Martin V. (oldmax)


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Hi Michi
Ich denke, wenn du die Idee mit einer großen Modell aus Anlage hast, 
wirst du auch wissen, welche Kosten und Arbeiten auf dich zukommen. 
Daher wäre jede Antwort diesbezüglich überflüssig. Wenn ich so etwas 
planen würde, wäre eine Entwicklung von universellen mit Mikrocontroller 
bestückten Baugruppen das Ziel organisiert über ein PC Programm. Da habe 
ich dann über eine Datenbank die Möglichkeit, verschiedene Abläufe 
aufzurufen. Die Miniaturmodellwelt in Hamburg wird soweit ich mich 
erinnern kann, mit einem Delphiprogramm organisiert. Gut, 
professionelles Delphi ist vielleicht zu teuer, aber ersatzweise könnte 
man mit einer freien und kostenlosen Lazarus Programmierung arbeiten. 
Die Sprache ist Pascal. Möglich ist auch Visual Basic. Ich habe mal vor 
einiger Zeit ein ziemlich umfangreiches Buch zum Thema PC und 
Mikrocontroller geschrieben. Es ist unter dem nachfolgenden Link 
kostenlos im Download verfügbar.

https://www.makerconnect.de/index.php?threads/ver%C3%B6ffentlichung-pc-und-%C2%B5c-programmieren-in-vb-und-assembler-lehrbuch.4252
Leider gibt es das dort beschriebene VB2010 nicht mehr im Download, aber 
es ist noch eine kostenlose Version von Visual Studio verfügbar. Darin 
ist auch Visual Basic.
Auch wenn man nicht das ganze Buch liest, so sind grad für deine Idee 
ein paar nützliche Hinweise enthalten.
Viel Spaß euch noch bei eurem Projekt. Gruß oldmax

von J. S. (jojos)


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Für den oberen Level der Steuerung kann man sicher Hausautomatisierungs 
SW nehmen, ioBroker ist da sehr flexibel. Es gibt verschiedene WebGUI 
und alle möglichen Busanbindungen, natürlich auch low level MQTT. 
Ethernet ist recht aufwändig und teuer, RS-485 geht mit kleinen 
Controllern und Modbus wäre schon ein passendes Standardprotokoll.
Bei der Menge lohnt sich auch etwas Fertigen zu lassen, JLCPCB ist hier 
ja mittlerweile beliebt. Dann kann man auch kleine Controller einplanen 
die man nicht gerne von Hand lötet.

von Percy N. (vox_bovi)


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Markus M. schrieb:
> Ich war(als Berliner) mehrmals mit meinen Kindern dort. Am Anfang am
> ersten Standort war es (für damals) eine ziemlich schöne Anlage, war ja
War das eher eine dchön große Modellbahnanlage oder eher wie in HH eine 
Art Mini-Disneyworld?
> auch alles neu und das MiWuLa in HH kannte man noch nicht so.
Immerhin gut genig, um das Geschäftsmodell nachzuempfinden.

Markus M. schrieb:
> Beim MiWuLa merkt man, dass es den Betreibern nicht nur ums Geld und
> "wir sind die größten" geht, sie sind wirklich mit Herzblut dabei. Es
> ist einfach Wahnsinn was die da gebaut und auch dauerhaft durch gute
> Pflege am Leben erhalten haben.

Die machen - zusammen mit ihrem dritten Gesellschafter - seit 
Jahrzehnten das, was ihnen persönlich Spaß macht; vor dem MiWuLa waren 
es eone Discp und ein Musiklabel.

Am beeindruckendsten finde ich gerade die selbstgeschnitzten Sachen, die 
so rein gar nichts mit Schienenverkehr zu tun haben, seien es die 
animierten "Stabpuppen" oder die scheinbar autonom herumfahrenden Autos.

Wäre es nur um eine riesige MiBa gegangen, dann hätte man auch einfach 
Maschen nachbauen können.

https://www.deutschebahn.com/pr-hamburg-de/DB-im-Norden-1/Regionale-Themen/rbf_maschen-6121248

von Markus M. (adrock)


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Percy N. schrieb:

> Am beeindruckendsten finde ich gerade die selbstgeschnitzten Sachen, die
> so rein gar nichts mit Schienenverkehr zu tun haben, seien es die
> animierten "Stabpuppen" oder die scheinbar autonom herumfahrenden Autos.

Absolut, da gibt es auch nichts wo man es sich mal eben abgucken kann, 
da es eben noch niemand in dieser Dimension und/oder dem Detailgrad 
vorher gemacht hat.

Siehe auch die Formel-1 Sache - finde ich persönlich jetzt zwar ein 
bisschen sehr overkill - aber technisch ein Novum.

von Percy N. (vox_bovi)


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Markus M. schrieb:
> Siehe auch die Formel-1 Sache - finde ich persönlich jetzt zwar ein
> bisschen sehr overkill - aber technisch ein Novum.

Und hier wird die Sache erst richtig interessant: Stell Dir bitte vor, 
dass die Umstellung auf e-Cars gerade mal erst der Anfang der "neuen 
Mobilität" ist; überlege weiter, welche Fortschritte das "autonome" 
Fahren schon gemacht hat, und dann überlege, wohin das alles führen 
kann, wenn sich erst einmal die Idee durchgesetzt haben wird, Mobilität 
sei ein in Grenzen erforderliches Übel, dürfe aber keinesfalls der 
Entscheidung des einzelnen Verkehrsteilnehmers überlassen bleiben ...

Klar, die F1-Steuerung wöre dafür overkill, aber dafür sollen ja die 
Fahrzeuge immer pfifgiger werdem. Und dank 5G lässt sich auch eine 
engmaschige Steuerung realisieren. Insoweit leisten die Jungs echte 
Pionierarbeit.

von Schlaumaier (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> aber die Besichtigungen sind definitiv nicht nur für dürre
> Zwerge.

Klingt aber auf der HP so. Da habe ich das nämlich gelesen. Und mit 
meinen 1.80 m und stämmiger Figur mich deshalb davon ausgeschlossen.

Martin V. schrieb:
> Leider gibt es das dort beschriebene VB2010 nicht mehr im Download, aber
> es ist noch eine kostenlose Version von Visual Studio verfügbar.

Die aktuellen Visual Studio Version hat Visual-BASIC mit drin. 2010er 
Code ist da fast 1:1 umsetzbar. Mag sein das man an ein o. anderen Sache 
nachjustieren muss. Aber meine Codes (in VB-2010 geschrieben) sind 1:1 
übernommen worden.

Ergo mach dir wegen den Versionen nicht zu viel Kopf. Das ist nicht 
nötig. Und in so Büchern wird eh nicht getrickst. Was bedeutet ich 
glaube fest das das alles unter den Visual Studio -Basic läuft.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Schlaumaier schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> aber die Besichtigungen sind definitiv nicht nur für dürre
>> Zwerge.
>
> Klingt aber auf der HP so. Da habe ich das nämlich gelesen. Und mit
> meinen 1.80 m und stämmiger Figur mich deshalb davon ausgeschlossen.

Und deswegen steht auf der Homepage: "Sie haben an diesem Abend auch die 
einmalige Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der Schweiz zu 
werfen, da dieser Abschnitt mit Rollstuhl unterfahrbar ist." Natürlich 
stellt die Schweiz nur einen kleinen Teil der Anlage dar.

Aber man darf auch nicht vergessen, dass der verborgene Teil der Anlage 
für etliche Mitarbeiter ein regulärer Arbeitsplatz ist, d.h. es gelten 
dort natürlich auch alle möglichen Arbeitsschutzvorschriften. Und es 
besteht Helmpflicht für alle Personen, die sich dort hineinbegeben.

Die auf der Homepage aufgeführten Einschränkungen 
(https://www.miniatur-wunderland.de/besuchen/wunderland-vor-ort/fuehrungen/) 
sind natürlich bewusst recht umfassend formuliert, damit sich 
anschließend niemand beschweren kann.

von Micha (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Und deswegen steht auf der Homepage: "Sie haben an diesem Abend auch die
> einmalige Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der Schweiz zu
> werfen, da dieser Abschnitt mit Rollstuhl unterfahrbar ist." Natürlich
> stellt die Schweiz nur einen kleinen Teil der Anlage dar.

Auch wenn ihr vom Thema des TO hier mehr als deutlich abschweift... auf 
der HP steht klar und verständlich für Führungen:

"Die Tour führt durch die Wartungsgänge hinter der Anlage. Diese sind 
eigentlich nur für unsere Techniker und Modellbauer gedacht und daher 
nicht barrierefrei."

"Menschen mit

    großem Körperumfang & Hochschwangere - die engste Stelle hinter der 
Anlage ist 30 cm breit (zwischen Wand und Anlage)
    Säuglingen und Kleinkindern
    verminderter Beweglichkeit
    Klaustrophobie (Platzangst)
"

von MCUA (Gast)


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Es sind hier mit Sicherheit nicht so viele IOs, dass man das alles nicht 
mit einer MCU und einem Bus steuern könnte.

Also redet (betr. Ansteuerung) nicht von Mio Eur.

Ethernet ist hier complett unnötig.

von Dyson (Gast)


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MCUA schrieb:
> Es sind hier mit Sicherheit nicht so viele IOs, dass man das alles
> nicht mit einer MCU und einem Bus steuern könnte.
> Also redet (betr. Ansteuerung) nicht von Mio Eur.
> Ethernet ist hier complett unnötig.

Dafür verlegt man dann bei einer 100qm Anlage Kabel für Millionen Euros.

von MCUA (Gast)


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> Dafür verlegt man dann bei einer 100qm Anlage Kabel für Millionen Euros.
Wieso? Sind das 100 km^2?

von Dyson (Gast)


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MCUA schrieb:
>> Dafür verlegt man dann bei einer 100qm Anlage Kabel für
> Millionen Euros.
>
> Wieso? Sind das 100 km^2?

Jetzt tu doch nicht so, als hättest du das nicht verstanden.

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