Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DC/DC Spannungsdrops während Bootvorgang uC


von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)



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Hallo,

Bei der U-versogung (3V3) eines Mikrocntrollers gibt
es ein Problem:
Spannungseinbrüche über eine Zeit von ca. 300 ms
Während dieser Zeit gibt es mehrere kurze Drops.
Die U-quelle für den DC/DC ist ein Solarpanel
und dieses Problem tritt nur während des Sonnenaufgangs auf.
Eine ander SV ist nicht möglich (vorgabe)

Zur Dimensionierung der Schaltung wurde das
tool "LM5163-LM5164DESIGN-CALC" von ti genutzt.
Die Beschaltung des DcDC (LM5163) wurde entsprechend
des Tools für den weiten IN-U Bereich 6 .. 40V errrechnet.

An dem DCDC hängt ein Mikrocontroller, der CC1312R von ti.
Dieser uC resetet während der 300ms bei jedem Drop der
Versorgungsspannung. --> siehe Screenshot

Das ist unschön und sicher der Lebensdauer nicht zuträglich!

Aus Effizienz Gründen wurde auf den Einsatz eines Längsreglers
zugunsten eines Schaltreglers verzichtet.

Folgendes wurde schon versucht:
a) Ausgangskapazität von 3uF auf 10uF oder 22uF zu erhöhen
b) Den U-teiler des EN Eigangs statt 100k-|-34k auf 100k-|-20k
    abzusenken (erst später Einschalten, um sicher über der min.
    Eingangs-U des DC/DC zu sein)
Beides ohne Erfolg

Hat jemand eine Idee was die Ursache sein könnte - oder ähnliches
  schon erlebt?

Anbei noch screenshots der DC/DC Beschaltung und des Verbrauchers

von -gb- (Gast)


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#RESET mit PGOOD verbinden?

von -gb- (Gast)


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Aber halt, nein das ist es nicht. Der DCDC funktioniert nicht wie er 
soll. Zeig doch mal das wichtigste Bauteil: Das Layout.
Und weil der an Solar hängt das vielleicht eine hohe Spannung aber wenig 
Strom liefert: Probiere eine größere Eingangskapazität. Gerne auch viel 
größer.

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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Danke -gb- das werde ich morgen probieren!
Jetzt ist erst einmal Feierabend - BiMo

von Gerald B. (gerald_b)


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Nicht nur am Ausgang des Schaltreglers einen größeren Kondensator, wie 
vorgeschlagen, sondern auch am Eingang, parallel zum PV. Bei wenig Licht 
liefert das Panel kaum Strom, hat also einen hohen Innenwiderstand. 
Sowas mögen weder Schaltregler, noch µC. Da sind Schaltregler sogar noch 
mäkliger, als Linarregler.
Außerdem solltest du dir Gedanken machen, wie du die Elektronik vor 
Überspannungen schützt. Es muß ja garnicht der direkte Blitzeinschlag 
sein, aber alles, was die 100V, die der Spannungsregler aushält, 
übersteigt, killt ihn sonst.

von Peter D. (peda)


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Dirk U. schrieb:
> Das ist unschön und sicher der Lebensdauer nicht zuträglich!

Dem MC ist es völlig egal, wie oft er resettet wird. Auf die Lebensdauer 
hat das keinen Einfluß.
Es sei denn, der Hersteller hat beim Design gepatzt und Fusebits werden 
nicht richtig eingelesen oder EEPROM-Bits kippen. Das war z.B. bei den 
AVRs der Hauptgrund, warum wir sie erst ab ATmega8 produktiv einsetzen 
konnten.
Aber solche gravierenden Mängel können sich schon beim ersten Power-On 
auswirken.
Ehe man dann die Applikation startet, kann man ja erstmal mit dem ADC 
die Eingangsspannung des Spannungsreglers monitoren, ob sie hoch genug 
und stabil ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk U. schrieb:
> Die Beschaltung des DcDC (LM5163)
Oha, so ein kleines MHz-Biest...

Wurde das Layout entsprechend der Vorgaben aus dem Datenblatt (da drin 
gibt es mit 25 und 26 gleich 2 Seiten zu diesem Thema) gemacht?
* https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm5163.pdf

Hast du dir davor mal das EVAL-Board geholt und ausgemessen? Hast du da 
drin den Layoutvorschlag auf den Seiten 11 und 12 angeschaut, bewertet 
und als Vorlage genommen?
* https://www.ti.com/lit/ug/snvu620a/snvu620a.pdf

Peter D. schrieb:
> Dem MC ist es völlig egal, wie oft er resettet wird.
Wenn denn der Spannungseinbruch zum richtigen Reset ausreicht. Und das 
Ramp-Up der Versorgung stetig ohne Stufen ist. Und es der inzwischen 
gestarteten Software nichts ausmacht, wenn sie alle 0,3s erneut loslegt.

Dirk U. schrieb:
> Spannungseinbrüche über eine Zeit von ca. 300 ms
> Während dieser Zeit gibt es mehrere kurze Drops.
> Die U-quelle für den DC/DC ist ein Solarpanel
> und dieses Problem tritt nur während des Sonnenaufgangs auf.
Aber nicht während des Sonnenuntergangs? Kannst du das mit einem 
Labornetzteil (und evtl. einem Serienwiderstand) simulieren? Was 
passiert im µC nach 300ms? Wird irgendein Verbraucher dazugeschaltet, 
der mehr Strom braucht?

> 20221207_VoltageDrops_3V3-DcDc_LM5163.png
Wie sieht denn die zugehörige Eingangsspannung aus? Ist die stabil oder 
zappelt die?

: Bearbeitet durch Moderator
von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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Grüsse,

also die Eingangskapazität wurde 47 uF
erhöht, die Spannungseinbrüche sind dadurch verschwunden.

Ein Problem bleibt, der DC/DC bringt kurz vor der
Einschaltschwelle 2,2 .. 2.4 V.
Das ist wohl normal bei diesem Typ.

Als einzige Möglichkeit für ein definiertes
Einschalten von den 3,3V Bauteilen bleibt anscheinend
nur die Verbindung PGOOD -- RESET-3v3-Device

VG, Dirk

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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Hallo,

... anscheinend ist das Problem trotzdem noch nicht ganz gelöst,
ein verbinden PGOOD mit RESET bringt nix da der PGOOD im
gleichen Moment schaltet wie der DcDc also ohne Delay
... die Drops werden also nur 1 : 1 weitergereicht.

@ Lothar:
Das Layout wurde entsprechend der Vorgaben gemacht
Nein das Spielen mit einem Dev. Board wurde leider versäumt.
Die Berechnung der Werte erfolgte mit genanntem Caculator von ti
Eingangsspannung müsste nochmal beobachtet werden

@ gd
Ja der Innenwiderstand des Solarpanel spielt eine wichtige Rolle,
deshalb lies sich das Phänomen mit einer Laborquelle nur
nachbilden mit einem Widerstand größer 100 Ohm in Reihe

@ Peter D.
Na mein Vorgesetzter sieht das anders ... wie Lothar schon meinte
sind das keine sauberen Impuls

Folgende Lösung schwebt mir noch vor:
Evtl einen kleinen Serien widerstand an den 3,3V Ausgang
(nach den Caps richtung 3v3 Verbraucher)
Dadurch würde die Leistungsentnahme etwas reduziert...
ist aber natürlich in der größe begrenzt wegen dem Leistungsbedarf der
Verbraucher

Ansonsten bleibt nur weiter Datenblatt lesen u. ggf. händisches
(Excel Tab.) neu berechnen der Werte..
 || halt anderer DcDc ?

... Grüsse

von WF88 (Gast)


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Dirk U. schrieb:
> Hallo,
> ... anscheinend ist das Problem trotzdem noch nicht ganz gelöst,
> ein verbinden PGOOD mit RESET bringt nix da der PGOOD im
> gleichen Moment schaltet wie der DcDc also ohne Delay
> ... die Drops werden also nur 1 : 1 weitergereicht.

Ein RC Glied zwische PG und RST

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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Ja wir haben schon Versucht,
den Cap am Reset Pin (Richtung Masse) zu vergrössern,
das Problem dabei:
Die grössere C am Reset Pin macht Timing-Probleme
beim Programmieren!

von WF88 (Gast)


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Dirk U. schrieb:
> Ja wir haben schon Versucht,
> den Cap am Reset Pin (Richtung Masse) zu vergrössern,
> das Problem dabei:
> Die grössere C am Reset Pin macht Timing-Probleme
> beim Programmieren!

RC sagte ich, nicht C.

von Gerald B. (gerald_b)


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Versuche mal, ob ein Linearregler auch derartigen Zirkus veranstaltet. 
Wenn der Schaltregler nur den µC versorgt, ist dessen Sinn sowieso 
fragwürdig. Ansonsten mußt du halt irgendwie zaubern. Ein RC Glied, was 
per Logic Level FET die Ausgangsspannung erst mit etwas Verzögerung 
freigibt, oder eine Z-Diode, die oder etwas in der Art.
Ich hatte ein derartiges Konstrukt, als ich vor 30 Jahren einen 
Gegentaktwandler von 6 auf 6V isoliert gebaut hab. Die 6V vom Ausgang 
wurden auf die 6V vom Eingang aufgestockt, das 12V für ein Autoradio (6V 
Trabant) rauskamen. Durch diesen schaltungstechnischen Kniff brauchte 
ich nur die halbe Leistung über den Gegentaktwandler schieben, handelte 
mir aber das Problem ein, das er nicht unter Last anschwingen wollte. 
Naheliegender Grund war, das durch die Leckströme der 
Gleichrichterdioden im Ausgangskreis der Kern vormagnetisiert wurde und 
somit an den Basen der 2 Transistoren zum Start nichts ankam.
Mitunter kann der Workaround komplizierter als die ursprüngliche 
Schaltung werden ;-)

von WF88 (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Ich hatte ein derartiges Konstrukt, als ich vor 30 Jahren einen
> Gegentaktwandler von 6 auf 6V isoliert gebaut hab. Die 6V vom Ausgang
> wurden auf die 6V vom Eingang aufgestockt, das 12V für ein Autoradio (6V
> Trabant) rauskamen. Durch diesen schaltungstechnischen Kniff brauchte
> ich nur die halbe Leistung über den Gegentaktwandler schieben, handelte
> mir aber das Problem ein, das er nicht unter Last anschwingen wollte.


Hehe, dieses "Prinzip" nutze ich gerne, um aus einem boost-converter 
eine Spannung kleiner Vin zu holen. Zwischen Vin und Vout abgreifen.

von Peter D. (peda)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn denn der Spannungseinbruch zum richtigen Reset ausreicht. Und das
> Ramp-Up der Versorgung stetig ohne Stufen ist. Und es der inzwischen
> gestarteten Software nichts ausmacht, wenn sie alle 0,3s erneut loslegt.

Moderne MCs habe ein vernünftiges internes Reset mit Komparator und 
Hysterese. Die vergleichen VCC mit einer wählbaren Brown-Out Schwelle, 
ehe sie die CPU freigeben. Und dann warten sie erst eine Anzahl 
Taktzyklen ab, damit sich z.B. ein Quarz richtig einschwingen kann. D.h. 
es ist vollkommen schnurz, wie schnell die VCC ansteigt oder ob sie 
dabei schwankt.
Und wenn man weiß, daß die VCC nach 300ms wieder einbrechen könnte, dann 
führt man eben erstmal eine 400ms Delayloop nach dem Reset aus.

Ganz früher bei den 80C51 hatte ich den MAX805L für Reset und Watchdog 
verwendet.

Das arme-Leute-Reset mit RC-Glied verwendet heute niemand mehr, der 
nicht pfuschen will.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> D.h. es ist vollkommen schnurz, wie schnell die VCC ansteigt oder ob
> sie dabei schwankt.
Man kann auch bei modernen µC manchmal trotzdem überraschendes Verhalten 
beobachten in der Form, dass wegen unstetigem Anstieg der Versorgung 
ab&an  ein Oszillator nicht wie geplant anläuft.

> Und wenn man weiß, daß die VCC nach 300ms wieder einbrechen könnte, dann
> führt man eben erstmal eine 400ms Delayloop nach dem Reset aus.
Da würde ich wie gesagt erst mal feststellen, was da denn so 
reproduzierbar nach 300ms den Spannungseinbruch verursacht. Nicht, dass 
das dann mit einem reingefrickelten 400ms Delay eben künftig alle 700ms 
passiert.

von WF88 (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Das arme-Leute-Reset mit RC-Glied verwendet heute niemand mehr, der
> nicht pfuschen will.

Wäre das in diesem Fall auch Pfusch? Ich schlug ja keinen einfachen 
RC-Reset vor, sondern den Reset über ein RC Glied durch den PGOOD Pin zu 
steuern. Dieser lädt dann C über R in z.B. 1 Sekunde, sodass die Spikes 
verschwinden.

Ein Resetbaustein wäre dafür wohl Overkill, zumal die gerne mal soviel 
kosten wie ein Microcontroller.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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WF88 schrieb:
> sodass die Spikes verschwinden.
Auch wenn ich mich wiederhole: woher kommen denn die Spikes? Was 
passiert da so zuverlässig nach 300ms? Das würde ich untersuchen, denn 
das holt mich garantiert mit jeder Frickellösung wieder ein.

von Purzel H. (hacky)


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Die Regelmaessigkeit deutet auf einen Timer hin.
Ersetze mal den Controller durch eine Widerstand. Sind die Einbrueche 
immer noch gleich ?

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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Hi danke für euer Feedback!
Kurz zu den Verbrauchern:
Am 3,3V hängen: uC, ext. Flash, Temperatursensor, Stromsensor

@ WF88
Ja Die Idee an den PGOOD-Pin ein RC Glied dran zu hängen
was dann mittels Kleinsignal FET die 3,3V durchschaltet.

Ansonsten:
Zur Zeit wird
- Dev. Board bestellt, Layout gecheckt, Datenblatt gelesen

Wie einer hier schon gesagt hat - klar kann man mit dem
Controller nach dem ersten Anschalten noch 1s warten bis zum
Start des Programmes, das ist zeitlich locker drin.

Aber ihr kennt ja sicher auch die Vorgesetzten die sich
irgendwelche Meinungen in den Kopf gesetzt haben...
Er will unbedingt die mehrfachen Resets vermeiden - geht halt um
lange Lebensdauer (astronomische 25 Jahre werden angestrebt ..)

Beitrag #7279889 wurde vom Autor gelöscht.
von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)



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... Anbei noch die Schaltpläne der 3,3 Volt verbraucher,
vom DcDc und das Layout, sowie das DB des DcDc
@ L. Miller
Die Ursache der Spikes ist noch unklar, die
Spikes verschwinden wenn die Eingangs-U des Buck Coverter
weiter ansteigt

von WF88 (Gast)


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Dirk U. schrieb:
> @ WF88
> Ja Die Idee an den PGOOD-Pin ein RC Glied dran zu hängen
> was dann mittels Kleinsignal FET die 3,3V durchschaltet.

Nein, genau das meine ich nicht. machst du das mit Absicht?

von WF88 (Gast)


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Dirk U. schrieb:
> Aber ihr kennt ja sicher auch die Vorgesetzten die sich
> irgendwelche Meinungen in den Kopf gesetzt haben...
> Er will unbedingt die mehrfachen Resets vermeiden - geht halt um
> lange Lebensdauer (astronomische 25 Jahre werden angestrebt ..)

.... die Resets gehen bestimmt nicht auf die Lebensdauer?

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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Ja dann skizzier doch mal eben fix auf ...
was Du Dir da eben vorstellst lieber WF88, Bilder sagen mehr als Worte

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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WF88 schrieb:
> .... die Resets gehen bestimmt nicht auf die Lebensdauer

Tja, vielleicht kennst Du selber aus dem eigenen Bekannten-
o. Kollegenkreis diese Leute die nur ganz schwer ihre festgefahrene
Meinung ändern
... der Entscheidungsträger bei uns sieht das eben so.

: Bearbeitet durch User
von WF88 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Je nachdem ob Reset High oder Low Aktiv ist, den Kondensator nach VS 
oder GND.



Hast du denn schon mit Widerstand als Last versucht?

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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WF88 schrieb:
> Hast du denn schon mit Widerstand als Last versucht?

Nope, das steht ebenfalls noch aus!

Des weiteren wurde auch das Thema Minimal Load
von dem Menschen der die DcDC Schaltung entworfen hat,
nicht in der Tiefe beleuchtet.

Wie schon erwähnt wurde das tool "LM5163-LM5164DESIGN-CALC" genutzt.

Bei der RC-Schaltung darf der C die max. Größe wie sie jetzt
ist (siehe geposteter Schaltplan) nicht überschreiten,
weil sonst die Programmierbarkeit nicht mehr gegeben ist
(Timing Probs. beim JTAG)

Dann doch lieber die 3v3 mit einer Transe nach dem RC-Glied schalten,
so sind dann auch die anderen 3v3 ICs nicht mehr von den Spikes 
betroffen.

Vorerst wird diese Lösung abgeleht wegen Kosten und vergrößertem 
Ausfallrisiko.
(Nichts ausgeben wollen und aber ewige Produktlebensdauer erwarten)

Also weiter Datenblatt studieren und testen ... ggf. anderer DCDC

: Bearbeitet durch User
von WF88 (Gast)


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Dirk U. schrieb:
> Bei der RC-Schaltung darf der C die max. Größe wie sie jetzt
> ist (siehe geposteter Schaltplan) nicht überschreiten,
> weil sonst die Programmierbarkeit nicht mehr gegeben ist
> (Timing Probs. beim JTAG)

Das habe ich schon verstanden, als du das das erste Mal geschrieben 
hast.

Es kommt aber nicht nur auf die Größe des C an, sondern auch auf den R 
davor. Der PG Pin treibt dort mit viel zu viel Strom, als dass da eine 
Verzögerung entstehen würde.

Gut, wenn du C nicht grösser machen kannst, dann wäre R in dem Fall 
"unhandlich" gross. 5Meg für 0.5 Sekunden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk U. schrieb:
> das Layout
Alle Bauteile über Thermals angeschlossen. Wo findet sich dieser Tipp in 
den Layout Recommendations?

Besonders beim Regler selber sind Thermals natürlich völlig nutzlos, 
weil ja sogar Vias die Wärme auf die andere Seite ableiten könnten.

von Wolfgang (Gast)


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Dirk U. schrieb:
> Spannungseinbrüche über eine Zeit von ca. 300 ms
> Während dieser Zeit gibt es mehrere kurze Drops.

Das liegt wohl an der Stromaufnahme deiner Schaltung.

> 20221207_uC_Beschaltung.JPG

Schade, dass man in deinem Pixelbrei nicht einmal Bauteilbezeichnungen 
vernünftig lesen kann. Es empfiehlt sich, Linienzeichnungen in 
vernünftiger Auflösung als PNG hochzuladen und nicht die die 
Kompressionsalgorithmen vom JPEG-Format alles zermatschen zu lassen.

von Purzel H. (hacky)


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Wie schon gesagt, periodische Einbrueche in einem power up Vorgang 
deuten auf einen repetitiven Vorgang hin. Der Controller hat alle 
unbenutzten Eingaenge auf GND ?

Wichtig im Zusammenhang des Controllers ist zu beachten, dass waerhrend 
des Powerups der Controller im Reset ist, die Pins also (fast) alle 
hochohmig. Gibt es ein Subsystem, welches einen definierten Pegel 
erwartet ?  zB ein FET. Ebenso waehrend des Programmiervorganges. Dort 
ist der Controller auch im Reset. Zudem werden die Programmierpins 
bewegt. Alle pins muessen fuer den Reset, dh Powerup und Programmierung 
auf definierten Pegeln liegen.
Allgemein gilt .. offene Eingaenge, welche in diesem Zustand betrieben 
werden gehen in einen undefinierten Mittelpegel, welche viel Strom 
ziehen kann.

Ganz schlimm in diesem Zusammenhang sind auch FPGA. Bei denen gibt es 
eine Tabelle, wie die Pins fuer den unprogrammierten und powerup zustand 
sein muessen, sonst ziehen die auch Strom wie bloed.

Nebenbei... FPGA sind spezifiziert mit 10% aller Gatter schaltend. 
Bedeutet, im schlechten Fall ziehen die das Zehnfache.

: Bearbeitet durch User
von Stromlieferant (Gast)


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Lass mich raten: nach 300ms ist der uC mit Booten fertig und versucht zu 
senden (was viel Strom braucht)? Was auch immer der "Balun" ist (kann 
man ja i ndem Pixelbrei nicht erkennen) leg den mal versuchsweise tot, 
bzw, halte den fest auf Empfang.

von Peter D. (peda)


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Purzel H. schrieb:
> Ganz schlimm in diesem Zusammenhang sind auch FPGA.

Moderne CPLD/FPGA können über ein Fusebit den Bus-Keeper aktivieren.

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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Hallo,

Purzel H. schrieb:
> Wichtig im Zusammenhang des Controllers ist zu beachten, dass waerhrend
> des Powerups der Controller im Reset ist, die Pins also (fast) alle
> hochohmig. Gibt es ein Subsystem, welches einen definierten Pegel
> erwartet ?

Nein, vom uC wird ein einziger FET geschalten der 3v3 belasten könnte,
der hat "nur" 1k am Drain ... aber die daraus resultieren mA sollte der 
DcDc stemmen können.

Purzel H. schrieb:
> Der Controller hat alle
> unbenutzten Eingaenge auf GND ?

Nope, die sind NC ... guter Gedanke, der Hersteller schreibt dazus:
"they can be left NC, but preferred practice is to connect them to GND 
(then they can be left in the input state or driven 0, which will not 
affect the device)."

Stromlieferant schrieb:
> Lass mich raten: nach 300ms ist der uC mit Booten fertig und versucht zu
> senden (was viel Strom braucht)?

Hallo, das war ebenfalls mein Gedanke, doch nein, egal welche Firmware 
auf
dem ARM läuft, (Radio aus) es ist das gleiche Verhalten.

ti empfiehlt im Support Case gigantische 470uF am Eingang -- das ist bei 
der Applikation nicht möglich aufgrund der Lebensdauervorgaben.
--> keine ElKo's

Grundsätzlich sieht es so aus,
das wohl der LM5163 nicht für sehr langsam ansteigende Eingangs-U
geeignet ist -- o. anders gesagt, kann er schon, dabei ist aber u.U.
mit den geschilderten Spannungseinbrüchen zu rechnen.

Also meine Frage ins Forum ist dann wohl eher:
Kennt ihr DCDCs die für solche Anwendungen geeignet sind?
(3v3, >200mA, 6... mind. 45V Input, und eben eine sauberes 
Einschaltverhalten)

Zur Zeit wird das Einschaltverhalten mit ohmschen Ersatz-R gemessen.

Grüsse

von Alfred B. (alfred_b979)


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Dirk U. schrieb:
> geht halt um
> lange Lebensdauer (astronomische 25 Jahre werden angestrebt ..)

Dirk U. schrieb:
> aufgrund der Lebensdauervorgaben.
> --> keine ElKo's

So etwas kennst Du? Ist halt nicht billig.

https://www.mouser.de/ProductDetail/United-Chemi-Con/KTD500B227M99A0B00?qs=sGAEpiMZZMt7gvpyg0xT8nudn9%2FkDE6ID0dXfuL8sn1j9Dy5M%2FZkKg%3D%3D

(sowas ähnliches gibt es auch als SMT Version, nur hatte ich
gerade noch selbst den Tab mit den THT offen)

Vielleicht reichen ja auch weniger als 470µF (testen).

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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Alfred B. schrieb:
> So etwas kennst Du? Ist halt nicht billig.

Muss ehrlich zugeben das ich bisher nur die gängigen
SMD Größen genutzt habe.
THT und Multi Layer Keramik C's waren bisher nicht im Fokus

Alfred B. schrieb:
> Ist halt nicht billig.
--> Das wäre durchaus eine Lösung, ist aber leider viel zu teuer
  für das Buget.

Ja sicher das läuft jetzt auf probieren und berechnen hinaus.
Zur Zeit wird der reale Leistungsbedarf genauer untersucht.
Denke lieber jetzt bei der DCDC Auswahl nochmal genauer hinschauen
als jetzt in eine Optimierung der Beschaltung eines anscheinend
nicht voll geeigneten ICs Zeit zu investieren.

Sicher ist da noch Potential auch beim Layout,
wie Lothar M. schon gesagt hat,
aber nachdem wir nun die Aussage vom DcDc Hertsller haben,
dass dieser IC diese Problemchen in unserem Anwendungsfall bereitet
- muss wohl mehr Gründlichkeit in die Bauteilauswahl investiert werden.

von Sebastian W. (wangnick)


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Dirk U. schrieb:
> Spannungseinbrüche über eine Zeit von ca. 300 ms
> Während dieser Zeit gibt es mehrere kurze Drops.

Im Bild sehe ich mehrere kurze Drops alle 300ms über eine Zeit von ~2s 
...

Dirk U. schrieb:
> Grundsätzlich sieht es so aus,
> das wohl der LM5163 nicht für sehr langsam ansteigende Eingangs-U
> geeignet ist -- o. anders gesagt, kann er schon, dabei ist aber u.U.
> mit den geschilderten Spannungseinbrüchen zu rechnen.

Das kommt mir seltsam vor. Bei Sonnenaufgang zieht ja wohl trotzdem noch 
die eine oder andere Wolke vorbei, die Einbrüche sind aber ja wohl sehr 
regelmäßig. Zeig doch mal die Flankendetails der Spikes -- sind das 
Entlade- und Ladekurven? Ich hab ja den MX25R8035FZUIL0 im Verdacht -- 
wird da regelmäßig drauf geschrieben?

LG, Sebastian

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)


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Sebastian W. schrieb:
> Dirk U. schrieb:
>> Spannungseinbrüche über eine Zeit von ca. 300 ms
>> Während dieser Zeit gibt es mehrere kurze Drops.
>
> Im Bild sehe ich mehrere kurze Drops alle 300ms über eine Zeit von ~2s

Ja so ist es korrekt formuliert, Danke

Sebastian W. schrieb:
> Ich hab ja den MX25R8035FZUIL0 im Verdacht

Hallo, das Phänomen zeigt sich auch bei einem unprogrammierten uC
sowie auch bei einer ohmschen Last.

Ich vermute eher der DcDc sieht die Min. Einschalt-U
-> schaltet Ein -> kann kurz liefern
-> bricht wieder Ein weil der Ri des PV-Moduls
beim Sonnenaufgang noch zu hoch ist.

Hier sollte es reichen die ENable Schwelle etwas zu erhöhen,
um den DcDc erst einschalten zu lassen, wenn der Innen-R
bzw. die Ausgangs-P des Moduls groß genug ist, um die U nicht
sofort nach dem generieren der 3,3V wieder zusammenbrechen zu lassen.

Da sind wir noch am probieren...

Gefühlt würde man denken, dass dieser kritische Bereich
(Lichtverhältnisse Sonenaufgang)
sich schon über ein paar Minuten hinziehen sollte.
An der Veruchsanlage wurde das Phänomen noch nicht
zeitlich bestimmt.
Es wurde nur im Labor grob nachgebildet (von da ist der Oszi 
Screenshot), indem in Reihe zur U-Versorgung (Labornetzteil) ein 50 Ohm 
Widerstand
geschaltet wurde .. dieser steht für den Innen-R des Solarmoduls
bei Sonnenaufgang/untergang.

von Forist (Gast)


Angehängte Dateien:

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Dirk U. schrieb:
> 20221207_3V3_DcDc_LM5163.JPG
> 20221207_uC_Beschaltung.JPG

Dirk U. schrieb:
> ExFlash_T_sensor_v2.6.JPG
> mcu_v2.6.JPG
> StromSensor_v2.6.JPG
> 3v3_DcDc_v2.6.JPG

Hast du dir den Pixelbrei, den du da hochgeladen hast, vorher einmal 
angesehen?
Was meinst du wohl, warum "Zeichnungen" im PNG-Format hochgeladen werden 
sollten.

Das Kind ist definitiv in den Brunnen gefallen.

von Peter D. (peda)


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Forist schrieb:
> Was meinst du wohl, warum "Zeichnungen" im PNG-Format hochgeladen werden
> sollten.

Zeichnungen nicht als PNG, sondern als PDF hochladen!
Viele CAD-Programme haben daher einen PDF-Export. Notfalls nimmt man den 
PDF-Drucker von Windows.
PDF ist kompakt, läßt sich beliebig skalieren und bleibt dabei scharf.

von Dirk U. (Firma: ----) (dirk_u)



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OK, ich finde Hauptsache man erkennt was.. xD
Also sorry für die unscharfen Bilder.
... Also hier nochmals Layout 3v3
Schaltpläne 3v3 + Verbraucher..

Viele Grüsse

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