Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungregelung bei kleinem Stromerzeuger


von Peter (Gast)


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Ich habe einen kleinen (600VA) Stromerzeuger zerlegt. Dabei ist mir 
aufgefallen, dass keinerlei Elektronik zur Spannungsregelung oder 
Erzeugung der Erregerspannung vorhanden ist, stattdessen ist nur ein 
Kondensator an einer separaten Generatorwicklung anschlossen. Auch 
Kohlebürsten sucht man vergeblich, obwohl eine Rotorwicklung vorhanden 
ist.
Weiß jemand wie so etwas aus elektrischer Sicht funktioniert?

Laut diesem Schaltplan gibt es wohl zwei Rotorwicklungen mit 
mitrotierenden Dioden: 
https://www.manualsdir.com/manuals/366018/26/wen-56100-power-pro-2-stroke-1000-watt-page26.png

von Albert T. (Gast)


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Hatte eben ein Dejavue der besonderen Art, denn ich meinte erst, meinen 
eigenen Beitrag gelesen zu haben. Denn genau die Frage hatte ich vor ca. 
6 Monaten schon mal hier gestellt. Schau mal ab:

Beitrag "Re: Stromerzeuger besser ohne Inverter?"

Leider konnte mir keiner die Frage beantworten und auch zwei E-Ings. aus 
meinem Umfeld konnten nur ein Schulterzucken anbieten. Aber vielleicht 
hast du mit deiner Frage diesmal mehr Glück.

von M. K. (sylaina)


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Albert T. schrieb:
> Leider konnte mir keiner die Frage beantworten und auch zwei E-Ings. aus
> meinem Umfeld konnten nur ein Schulterzucken anbieten.

Das wäre in der Tat doch recht traurig.

Peter schrieb:
> Dabei ist mir
> aufgefallen, dass keinerlei Elektronik zur Spannungsregelung oder
> Erzeugung der Erregerspannung vorhanden ist

Braucht man auch erstmal nicht. Dann kommt halt auch nix geregeltes aus 
dem Teil raus.

Peter schrieb:
> stattdessen ist nur ein
> Kondensator an einer separaten Generatorwicklung anschlossen.

Hast du einen Schaltplan davon? Ich denke das wäre am sinnvollsten. So 
spontan und zu der frühen Stunde kommen mir Begriffe wie Hauptwicklung 
und Feldwicklung in den Sinn, die, wenn ich mich recht entsinne, 
phasenverschoben sein müssen/sollten, wofür der Kondensator dienen 
könnte.
Deine Beschreibung klingt bisher jedenfalls nach einem sehr einfach 
aufgebauten Generator mit Kurzschlussläufer.

von Albert T. (Gast)


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M. K. schrieb:
> Dann kommt halt auch nix geregeltes aus dem Teil raus.

Das ist eben der Denkfehler. Mittlerweile habe ich den alten 
HONDA-Generator aus dem anderen Thema, die Spannungsregelung ist 
allerfeinste Sahne - und das OHNE Elektronik!

Nur weiß auf dieser Welt kein E-Ing., wie das funktioniert. Ein E-Ing. 
aus meinem Umfeld meinte, ich hätte bei der Demontage sicher eine 
Elektronikbox übersehen, denn ohne elektronische Regelung könne das 
nicht funktionieren ...

> Hast du einen Schaltplan davon?

In dem anderen Thema hatte ich Schaltpläne und Infos eingestellt, hat 
uns aber auch nicht weiter gebracht:

Beitrag "Re: Stromerzeuger besser ohne Inverter?"
Beitrag "Re: Stromerzeuger besser ohne Inverter?"
Beitrag "Re: Stromerzeuger besser ohne Inverter?"

Schleifringlos erregter Synchrongenerator scheint das Schlüsselwort zu 
sein.

von Bernd (Gast)


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Bei konstanter Drehzahl und konstantem Magnetfeld wird eine konstante 
Spannung erzeugt. Eine elektronische Regelung wäre nur dazu da, um 
Widerstandsverluste auszugleichen. Darauf wird hier vermutlich 
verzichtet.
Bernd

von M. K. (sylaina)


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Albert T. schrieb:
> Das ist eben der Denkfehler. Mittlerweile habe ich den alten
> HONDA-Generator aus dem anderen Thema, die Spannungsregelung ist
> allerfeinste Sahne - und das OHNE Elektronik!

Ich lerne gerne und deshalb würde ich das gerne mal genauer sehen. Ich 
kenne auch Regelungen, ohne Elektronik bei Generatoren. Da spielt dann 
aber Hydraulik oder Mechanik eine Rolle. Hier sehe ich aber in keinster 
Weise eine Aktor, und jede Regelung, die ich kenne, benötigt einen Aktor 
(in welcher Art auch immer dieser vorliegen mag). Von der Rückführung 
mal ganz zu schweigen ;)

Albert T. schrieb:
> Nur weiß auf dieser Welt kein E-Ing., wie das funktioniert. Ein E-Ing.
> aus meinem Umfeld meinte, ich hätte bei der Demontage sicher eine
> Elektronikbox übersehen, denn ohne elektronische Regelung könne das
> nicht funktionieren ...

Bei dem, was bisher bekannt ist, hat er auch völlig recht. Wenn hier 
wirklich was geregeltes Start ist geht das entweder elektronisch am 
Ausgang oder mechanisch am Eingang des Generators.

Bernd schrieb:
> Bei konstanter Drehzahl und konstantem Magnetfeld wird eine konstante
> Spannung erzeugt.

Ja, so bekommt man eine konstante Spannung die auch über einen gewissen 
Lastbereich recht konstant sein kann. DAS wäre aber keine Regelung 
sondern eine Steuerung und das ist schon ein erheblicher Unterschied. ;)

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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Albert T. schrieb:
> und das OHNE Elektronik!

Wieso?
Es sind doch zwei Dioden im Rotor und ein Kondensator am Stator verbaut.
Früher wurden auch Lampen durch "elektroniklose" Steuerungen in der 
Helligkeit verstellt. Hitlers Schergen haben sogar die Lageregelung der 
V2 "ohne" Elektronik" mit Transduktoren realisiert.

Der Generator wird durch Restmagnetismus im Rotor anlaufen.
In der Folge die Wicklung mit dem Kondensator bestromt welche bei 
verlassen der einen Rotorwicklung  die zweite Rotorwicklung "anstößt".
Diese nimmt wiederum das Magnetfeld zur Arbeitswicklung mit und 
magnetisiert diese. Die zweite Rotorwicklung ist durch die Diode 
gegensätzlich gepolt und steuert die zweite Halbwelle in der 
Arbeitswicklung hinzu.
Der Strom zwischen Kondensator und dessen Hilfswicklung bestimmt das 
Magnetisieren der Rotorwicklungen.

von Albert T. (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Es sind doch zwei Dioden im Rotor und ein Kondensator am Stator verbaut.

Man kann auch irgendwo einen Vorwiderstand hin löten und den Widerstand 
dann Elektronik nennen. Mit Elektronik meinte ich eine aktive Schaltung.

> Früher wurden auch Lampen durch "elektroniklose" Steuerungen in der
> Helligkeit verstellt.

Eine Lampe ist ein konstanter Verbraucher und die Steuerung wäre dann 
der Vorwiderstand von oben. Bei einem Generator haben wir aber 
Lastverhältnisse von 0-100%, hierbei die Spannung konstant zu halten ist 
eine ganz andere Party.

Bei meinem HONDA-Generator erzeugt eine Drehzahl eine konstante 
Ausgangsspannung - unabhängig von der Last. Ist tatsächlich so. 
Allerdings braucht es eine sehr genaue Drehzahlregelung, denn bei 10% 
weniger Drehzahl hat man statt 230V nur noch 125V am Ausgang.

Bei deiner Funktionsbeschreibung verstehe ich leider nur Bahnhof :-(
Mir fehlt allerdings auch der E-Ing.

von M. K. (sylaina)


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Albert T. schrieb:
> Bei meinem HONDA-Generator erzeugt eine Drehzahl eine konstante
> Ausgangsspannung - unabhängig von der Last.

Na siehst du, dein Generator wird nicht am Ausgang geregelt sondern am 
Eingang. Auch wenn ich den Honda-Generator nicht kenne bin ich mir 
sicher, dass die Drehzahl des Verbrenners lastabhängig ist.

von Peter (Gast)


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Bernd schrieb:
> Bei konstanter Drehzahl und konstantem Magnetfeld wird eine
> konstante
> Spannung erzeugt. Eine elektronische Regelung wäre nur dazu da, um
> Widerstandsverluste auszugleichen. Darauf wird hier vermutlich
> verzichtet.
> Bernd

Die Ausgangsspannung bleibt jedenfalls einigermaßen konstant, bei 
Vollast bricht sie um etwa 4V ein. Interessanterweise sind es bei etwa 
50% zuerst 7V, bei Erhöhung der Last steigt sie wieder an. Getestet mit 
Stelltrafo + Ölradiator.


Ein größerer Generator (10kVA), den ich mal zerlegt hatte, war da 
deutlich komplizierter aufgebaut, da Rotor + Stator jeweils in drei 
Teile mit eigenen Wicklungen unterteilt ist. Der erste Teil des Rotors 
hat Permanentmagnete und induziert eine Spannung in der zugehörigen 
Statorwicklung. Diese wird von einer Elektronik gleichgerichtet und 
versorgt dann mittels PWM den zweiten Teil des Stators, dessen Rotor 
über einen Diodengleichrichter den dritten Rotor versorgt. Dessen 
zugehörige Statorwicklung liefert dann den Laststrom.

von Albert T. (Gast)


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M. K. schrieb:
> Na siehst du, dein Generator wird nicht am Ausgang geregelt sondern am
> Eingang. Auch wenn ich den Honda-Generator nicht kenne bin ich mir
> sicher, dass die Drehzahl des Verbrenners lastabhängig ist.

Na zum Glück bist du dir nur sicher. Hättest du dafür die Hand ins Feuer 
gelegt, wäre sie jetzt aus Kohle.

Peter schrieb:
> Interessanterweise sind es bei etwa 50% zuerst 7V, bei Erhöhung
> der Last steigt sie wieder an.

Wenn ich hier die Drehzahl etwas zu hoch einstelle, steigt die Spannung 
unter Last auch an. Sehr seltsame Sache.

von Harald W. (wilhelms)


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M. K. schrieb:

> Na siehst du, dein Generator wird nicht am Ausgang geregelt sondern am
> Eingang. Auch wenn ich den Honda-Generator nicht kenne bin ich mir
> sicher, dass die Drehzahl des Verbrenners lastabhängig ist.

Nun, eine Drehzahlregelung mit konstanter Drehzahl bei unterschiedlicher
Last kann auch rein mechanisch geschehen. Das funktionierte vor über
hundert Jahren sogar schon bei ner Dampfmaschine.
https://www.bengs-modellbau.de/magazin/wp-content/uploads/2021/02/Grasshopper-Dampfmaschine-fliehkraftregler.jpg

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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M. K. schrieb:
> Auch wenn ich den Honda-Generator nicht kenne bin ich mir
> sicher, dass die Drehzahl des Verbrenners lastabhängig ist.

Das wäre ohne Inverter schon seltsam. Normalerweise sind die auf 1500 
oder 3000 U/min geregelt um auf 50Hz zu kommen, mit einem entsprechenden 
Fliehkraftregler.

Ich habe beim Bund in den 80gern die Fliehkraftregler für die kleinen 
(ich glaube 3kVA) Aggregate mit einem 1 Zylinder BMW Motor eingestellt. 
Die hatten einen empfindlichen Zungenfrequenzmesser drin und haben von 0 
bis Vollast auf weniger als ein halbes Herz ausgeregelt.
Wie die Spannungsregelung funktionierte weiss ich nicht, da durfte man 
nicht dran.

von Harald W. (wilhelms)


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Udo S. schrieb:

> Wie die Spannungsregelung funktionierte weiss ich nicht, da durfte man
> nicht dran.

Ja, sowas wurde dann in der "Funkwerkstatt" von angelernten Bäckern
oder Schlachtern repariert.

von M. K. (sylaina)


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Harald W. schrieb:
> Nun, eine Drehzahlregelung mit konstanter Drehzahl bei unterschiedlicher
> Last kann auch rein mechanisch geschehen.

Ja, es war doof von mir ausgedrückt. Ich schrieb ja auch, dass sein 
Generator am Eingang geregelt wird. Es wird halt der antreibenden Motor 
geregelt und nicht der Generator. Durch die konstante Eingangsdrehzahl 
am Generator an sich ist selbstverständlich auch seine Ausgangsspannung, 
auch kann ohne elektronische Beschaltung, schlichtweg konstant (was 
wollen wir eigentlich unter "konstant" verstehen? Was am Netz so üblich 
ist? 230V +/- 1%? So ein Generator hat wohl kaum einen Innenwiderstand 
von zig Ohm, es dürften lediglich ein paar Milliohm sein die bei 10A 
Last kaum 1-2 Volt Spannungsfall ausmachen dürften ;)).

von Bernd (Gast)


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Mein Uraltgenerator aus DDR-Zeiten regelt die Motordrehzahl über den 
Staudruck des Kühlluftgebläses. Unter Last gibt der Motor mehr Gas, die 
Drehzahl sinkt trotzdem etwas. Es ist halt ein einfacher P-Regler, der 
hat eine bleibende Regelabweichung. Die Spannung bei Volllast sinkt 
gegenüber Leerlauf um etwa 10 Volt.

Bernd

von Harald W. (wilhelms)


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M. K. schrieb:

> Was am Netz so üblich ist? 230V +/- 1%?

Am Netz üblich sind 230V +/- 10%.

von Albert T. (Gast)


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M. K. schrieb:
> So ein Generator hat wohl kaum einen Innenwiderstand
> von zig Ohm, es dürften lediglich ein paar Milliohm sein die bei 10A
> Last kaum 1-2 Volt Spannungsfall ausmachen dürften

Ist das jetzt die Lösung, eine Last abhängige Spannungsregelung schlicht 
und ergreifend für unnötig zu erklären?

Zu was haben die Hersteller der schleifringlosen Generatoren diesen 
dubiosen Kondensator verbaut? Weil sie zu viele davon haben und die weg 
müssen?

Zu was haben die Hersteller von Generatoren mit Schleifringen ein 
AVR-Modul (Automatic Voltage Regulation) verbaut? Auch weil sie zu viele 
Module rumliegen haben und die weg müssen?

von DerSchmied (Gast)


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Generell ist bei kleineren Benzin/Diesel-Aggregaten die exakte Spannung 
nicht das Konstruktions-Ziel sondern eher Zufallsprodukt. Ein 
Näherungswert also bei halber Nutzlast. Oberstes Ziel ist möglichst nahe 
an die 50 Hz der Netzfrequenz heranzukommen, und das geschieht mittels 
Fliehkraftregler am/im Verbrennungsmotor - damit der Generator selbst 
mit der korrekten Drehzahl läuft. Zu langsam --> Frequenz zu tief. Zu 
schnell --> Frequenz zu hoch. Ganz simpel. Stecke ich jetzt an so solch 
einem Hobby-Teil 'nen kleinen Winkelschleifer an und schalte den ein, 
bremst das Magnetfeld im Generator den Verbrennungsmotor übelst 
herunter, das merkt der Fliehkraftregler und gibt Gas. Und zwar solange, 
bis die korrekte Drehzahl wieder erreicht ist - oder - bis zum maximal 
noch möglichen wenn die tatsächliche Last größer ist als die angegebene 
Nutzlast. Steckt man bei 600VA einen 2-Kw-Heizlüfter an, stirbt der 
Motor ab weil er gegen das Magnetfeld nicht mehr anstinken kann.
Die Spannung ist bei so einer kleinen Krücke nie konstant und simpel 
lastabhängig. Wer sich die Mühe machen mag kann an derlei Gerätschaften 
bei Gelegenheit einen halbwegs exakten Drehzahlmesser hängen, einen 
Frequenzmesser, ein Voltmeter und noch dazu ein Amperemeter.
In der 200€-Klasse wird man vergeblich nach einer 500€-Steuerung 
suchen...

von Achim M. (minifloat)


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DerSchmied schrieb:
> Oberstes Ziel ist möglichst nahe an die 50 Hz der Netzfrequenz
> heranzukommen

... und damit lässt sich ein magnetischer Spannungskonstanter in die 
elektrische Maschine integrieren.

Zusammen mit der Drehzahlregelung und den niedrigen ohmschen Verlusten 
reicht das offenbar aus, ein Ergebnis wie bei den genannten Honda- und 
DDR-Moppeln zu erreichen.

mfg mf

von DerSchmied (Gast)


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Achim M. schrieb:
> und damit lässt sich ein magnetischer Spannungskonstanter in die
> elektrische Maschine integrieren.

Korrekt soweit.
Aaaber: Ebenso wie man in der Elektronik von einer "Idealen 
Spannungsquelle" spricht, würde man hier eine "Ideale Kraftquelle" 
benötigen.
Wollen wir hier also mal mit Kanonen auf Spatzen schießen: Man stelle 
sich einen Schiffsdiesel vor, 500 Liter Hubraum, 12 Zylinder, eine Tonne 
Schwungmasse. MTU oder MAN, je nach Belieben, an der Welle 'ne Kupplung 
mit Flansch. Da popeln wir jetzt den vom Motor abgeschraubten Generator 
des TO mit 600 VA dran und werfen die Maschinerie an. Drehzahl ist exakt 
auf +/- 2 Umdrehungen/min eingestellt.
Die Windungen im Generator sind fix und unveränderlich, wir arbeiten ab 
hier also schlicht mit der Lehrbuch-Induktion, der Generator ist für 
eine Maximal-Leistung von 600VA konstruiert, der Kupferdraht im 
Querschnitt entsprechend ausgelegt. Der Schiffsdiesel dreht völlig 
unbeindruckt von der Last am Generator, auch wenn ich jetzt meinen 
erwähnten 2-Kw-Heizlüfter anstöpsele. Was wird geschehen? Richtig, 
zuerst geht die Spannung in den Keller, dann fängts an zu stinken, dann 
kommt der Qualm, kurz darauf der Tod. Vergl. Hierzu einen Trafo mit 
100VA der überlastet wird, alles hat seine Grenzen. Bis hierhin 
funktioniert also Deine Theorie.
Beim Generator des TO reden wir zudem über eine dynamische Lastregelung, 
der Generator weiß ja nicht was ich mit ihn vorhabe, er kann nur 
reagieren. Zurück zum kleinen Winkelschleifer: Der läuft im Leerlauf bis 
ich anfange mit ihm zu arbeiten, Stromaufnahme zw 0,5 und 10 A. Der 
Verbrennungsmotor kommt mit dem Nachregeln nicht hinterher, der 
Fliehkraftregler ist übel träge, die Spannung schwankt entsprechend. An 
dieser Stelle eine elektronische Spannungsregelung zu konstruieren die 
wenigstens auf 10% genau arbeitet scheint mir schwierig, zumal die 
Kupferwicklung nunmal nicht mehr hergibt als die erwähnten 600VA. Wie 
will man da bspsws fehlende 40 Volt hinhexen wenn der Winkelschleifer 
das System in die Knie zwingt?

von DerSchmied (Gast)


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DerSchmied schrieb:
> Da popeln wir jetzt den vom Motor abgeschraubten Generator

Tausche bitte "Motor" mit "Generator".

von Gustav (ne-555)


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Moin !

Ich denke man sollte die Dinge nehmen wie sie sind!
Die mechanische Drehzahlregelung funktioniert bei diesen Dingern ja 
einigermaßen wenn sie nicht überlastet werden. Die einfachste und 
günstigste Methode wäre es vielleicht den Kondensatorwert zu ändern. Aus 
der Ausgangsspannung eine leicht gesiebte Gleichspannung die über 
Zenerdioden  Relaise bedient welche stufenweise kleinere Kondensatoren 
zu-/abschalten.(statt eines großen Kondensators mehrere kleinere)
Das ist sicher experimentell zu ermitteln und kostet Zeit aber günstiger 
als hier im Endeffekt einen Riesenaufwand zu betreiben. Man muß halt die 
Schaltschwellen der Relaise über Zenerdioden die sich ja in Reihe 
schalten lassen einstellen.
Wichtig ist der Überspannungsschutz wie oben schon genannt.
Kleine Relais finden sich in alten Waschmaschinen und Zenerdioden gibts 
auch für kleines Geld, das Teuerste dürften gute Kondensatoren sein.

von Albert T. (Gast)


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DerSchmied schrieb:
> In der 200€-Klasse wird man vergeblich nach einer 500€-Steuerung
> suchen...

Na ja, zwei Dioden auf dem Rotor und ein Kondensator an einer 
Stator-Hilfswicklung werden keine 500 Euro Aufpreis kosten. Beim TO 
handelt es sich aber tatsächlich um einen billigen und minderwertigen 
Chinakracher, dessen unterirdische Spannungskonstanz unter Last man bei 
Youtube bewundern kann.

Anders bei meinem HONDA-Generator aus der guten alten Zeit (NP 1.500 
DM), für den gilt uneingeschränkt:

Achim M. schrieb:
> ... und damit lässt sich ein magnetischer Spannungskonstanter in die
> elektrische Maschine integrieren.
>
> Zusammen mit der Drehzahlregelung und den niedrigen ohmschen Verlusten
> reicht das offenbar aus, ein Ergebnis wie bei den genannten Honda- und
> DDR-Moppeln zu erreichen.

Dumm nur, dass anscheinend keiner weiß (oder begreifbar erklären kann), 
wie dieser "magnetische Spannungskonstanter" aus zwei Dioden und einem 
Kondensator funktioniert.

von DerSchmied (Gast)


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Albert T. schrieb:
> Dumm nur, dass anscheinend keiner weiß (oder begreifbar erklären kann),
> wie dieser "magnetische Spannungskonstanter" aus zwei Dioden und einem
> Kondensator funktioniert.

...und wenn er es nun tatsächlich NICHT tut? Es auch nichts zu erklären 
gibt, der Ingenieur weit banaleres damit im Sinn hatte und die Ursache 
der Stabilen Spannung eine ganz andere ist?

Klarheit wird da nur mein oben erwähnter Testaufbau bringen, solange man 
nicht alle 4 Parameter gleichzeitig im Blick hat stochert man ja doch 
nur im Trüben.
Fällt die Spannung unter 230 Volt liegt das an zu hoher Last am 
Generator, erhöhen lässt sie sich nur über die Drehzahl, die wiederum 
mit der Frequenz gekoppelt ist. Zumindest, was 08/15 Generatoren 
anbelangt, wir reden hier ja nicht von Gerätschaften im kVA-Bereich wie 
sie das THW hat... Daher auch mein Einwand mit der 500€-Steuerung.

von Gustav (ne-555)


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Ich denke nicht das man hier mit dem Anspruch das zu Regeln weit kommt, 
dieser Anspruch verschlimmbessert das Ganze. Es reicht für einfache 
Anwendungen aus das Teil so zu steuern das bestimmte einfache 
Verbraucher einigermaßen sicher betrieben werden können. Die einfachste 
zugängige Methode ist die Größe des Kondensators auf den Anwendungfall 
anzupassen...von mir aus auch händisch per Schalter.Der Kondensator ist 
ein Wechselstromwiderstand...desto kleiner der Wert desto höher der 
Widerstand....
Eine gute Erklärung was da passiert hat doch Armin X. oben abgesetzt....

Zitat von Armin X.:

Der Generator wird durch Restmagnetismus im Rotor anlaufen.
In der Folge die Wicklung mit dem Kondensator bestromt welche bei
verlassen der einen Rotorwicklung  die zweite Rotorwicklung "anstößt".
Diese nimmt wiederum das Magnetfeld zur Arbeitswicklung mit und
magnetisiert diese. Die zweite Rotorwicklung ist durch die Diode
gegensätzlich gepolt und steuert die zweite Halbwelle in der
Arbeitswicklung hinzu.
Der Strom zwischen Kondensator und dessen Hilfswicklung bestimmt das
Magnetisieren der Rotorwicklungen.

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