Ich habe mal einen 9:1 unun gebaut mit einem FT82-43 und ihn mal mit
100W getestet, jedoch wurde dieser relativ heiss und die Frage ist, ob
bei einer erhöhten Temperatur der Ferrit permanenten Schaden nehmen
kann?
Harald W. schrieb:> Crafter C. schrieb:>> die Frage ist, ob bei einer erhöhten Temperatur der Ferrit>> permanenten Schaden nehmen kann?>> Ja
Nein!
Wenn der Kern wieder unter die Curie Temperatur abgekühlt ist, ist alles
wie vorher. Es bleibt kein permanenter Schaden, außer er bricht.
Crafter C. schrieb:> ihn mal mit 100W getestet
100 Watt hm... wie getestet?
Ein ungeschnittener Durchschnittsmensch leistet in Ruhe 100 Watt.
Helles Glühobst auch.
(FT 82-43 als Heiligenschein?)
BC107 schrieb im Beitrag #7312455:
> Nein!> Wenn der Kern wieder unter die Curie Temperatur abgekühlt ist, ist alles> wie vorher. Es bleibt kein permanenter Schaden, außer er bricht.
Nein! Bzw. kann man nicht allgemein so stehen lassen.
Mein Schlüsselerlebnis dazu: in meiner zu entickelnden Baugruppe
hatte ich einen Samplingmischer der über einen Balun sein
symmetriertes Pulssignal bekam. Der Balun bestand aus zwei
hintereinander positionierten Doppelloch-Kernen aufgefädelt
auf eine Koax-Leitung parallel zur Festdraht Leitung.
Die ganze Geschichte (Puls-Symmetrierung) funktionierte
prächtig, bis zu dem Tag als die ersten Serien-Baugruppen aus
der Fertigung kamen. Die Baluns wurden mit durchs Lötbad bzw.
den Heizofen zum Verlöten geschickt. Dadurch wurden die
Ferrite der Doppelloch-Kerne unbrauchbar für diesen Zweck.
Neue Doppelloch-Kerne von Hand bestückt und das Problem
war nicht mehr vorhanden. Der Defekt an den Doppelloch-Kernen
war aussen nicht sichtbar.
Nähkästchen Plauderer schrieb:> Die Baluns wurden mit durchs Lötbad bzw.> den Heizofen zum Verlöten geschickt. Dadurch wurden die> Ferrite der Doppelloch-Kerne unbrauchbar
Und, welche Kerneigenschaft hatte sich wie verändert?
Nähkästchen Plauderer schrieb:> Dadurch wurden die> Ferrite der Doppelloch-Kerne unbrauchbar für diesen Zweck.
DDR-TV VHF-Weichen?
verm. ungesinterte Thermoplaste und Elaste aus Schkopau.
Wer nur billig kann äh.. m(z)ahlt doppelkernig ;)
---
[Nachtag - OK - war doch nicht Schkopau,
ein Irrtum kann jedem mal passieren]
ArnoR schrieb:> Und, welche Kerneigenschaft hatte sich wie verändert?
steht doch da - der unsichtbare Zweck wars.
Nähkästchen Plauderer schrieb:> unbrauchbar für diesen Zweck.
[...}
> war aussen nicht sichtbar.
Bist ein lustiger Amateurtroll aka Technikarchäologiepsycho - weiter so!
ArnoR schrieb:> Und, welche Kerneigenschaft hatte sich wie verändert?
Wir haben in der Firma anderes zu tun als uns im Detail mit
den elektrischen Eigenschaften von Ferriten auseinander-
zusetzen. Das Problem wurde durch die Handlötung dauerhaft
aus der Welt geschafft und bedurfte daher keiner weiteren
Untersuchung. Problem erkannt, Problem gebannt. Es sollen
ja Geräte produziert werden, nicht Grundlagenforschung zu
Ferriten betrieben werden.
Nähkästchen Plauderer schrieb:> Problem erkannt, Problem gebannt.
Sorry für den Angriff, alles gut.
Ich bin ein Dackel. Da wedelt der Schwanz oft vorschnell mit dem Hund ;)
von Nähkästchen Plauderer schrieb:
>ArnoR schrieb:>> Und, welche Kerneigenschaft hatte sich wie verändert?>Problem erkannt, Problem gebannt.
Und was war das Problem, was hat danach nicht mehr
funktioniert, welche fehlfunktion gab es da?
Nähkästchen Plauderer schrieb:> Wir haben in der Firma anderes zu tun als uns im Detail mit> den elektrischen Eigenschaften von Ferriten auseinander-> zusetzen.
Kannst du mal die Firma nennen, so dass man die Kunden davor warnen kann
dort zu kaufen.
Es gibt zwei Eigenschaften:
a) Elektrischer Widerstand (Wirbelströme)
Durch zu größe Hitze kann zusätzlich eingepresstes Material ermüden, das
die Leitfähigkeit reduzieren soll, bzw. fungieren als Luftspalt.
Thermorisse und Feuchtigkeit
b) Magnetische Eigenschaften
Verstärkte Korrosion schädigt die magnetischen Körnchen an der
Oberfläche.
Körnchen brechen und damit ändern sich die Eigenschaften.
Die Kennlinie des Ferriten ändert sich dadurch.
Wenn nicht knapp auf Kante genäht wurde, stellt das kein Problem dar.
Dieter schrieb:> Körnchen brechen und damit ändern sich die Eigenschaften
Ob da ein Körnchen Praxisnähe dabei ist darf man in Frage stellen. Bei
HF-Ferriten namhafter Hersteller gibt es kein einepresstes Material,
dessen mangelnde Hitzebeständigkeit würde nämlich im Ferrit-Datenblatt
als Grenzwert zu finden sein. Der reversible Curie-Temperaturpunkt, der
steht jedenfalls in den Daten.
Besser sich an das Herstellerdatenblatt halten und nicht realitätsferne
esoterischen Erklärungsversuche als allgemeingültig herzunehmen.
MUC schrieb:> Besser sich an das Herstellerdatenblatt halten und nicht realitätsferne> esoterischen Erklärungsversuche als allgemeingültig herzunehmen.
Wenn es sich vermeiden läßt, nicht blind darauf verlassen. Es ist ein
Unterschied, ob die Erhitzung einmal oder ständig passiert. Ich hatte
zumindest ein paar Ferrite, deren Oberfläche wurde perös und abreibbar
(schmutzige Finger) nach mehreren Jahren. Die hatten 24/7-Betrieb und
täglich mehrfach richtg warmgelaufen hinter sich.
MUC schrieb:> Von welchen Betriebs-Temperaturen ist dann die Rede?
Das liegt viele Jahre zurück und dort bin ich nicht mehr. Zumindest
lötete sich die Induktivität bei der Hitze nicht selbst aus, die
Drahtisolierung und der Wickelkörper waren nicht geschmolzen.
Es kommt darauf an, ob das Gerät nur die Gewährleistungszeiträume von
zwei oder drei Jahren überstehen soll, oder die Badewannenkurve der
Haltbarkeit erst nach zehn Jahren hochgehen soll.
MUC schrieb:> Wenn ein Kern im Betrieb heißer wird, ist> er wirkungslos und hat erst wieder Induktivität nach dem Abkühlen.
Das war auch mein Gedanke bei dem Ausgangspost: wie verhält es sich mit
der Übertragerfunktion bzw. Antennenanpassung wenn der Kern übermässig
heiss wird?
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