Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie erkennt ein µC Spannung trotz entgegengesetzter Diode?


von Der Themenersteller (Gast)


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Ich habe folgende Schaltung mit Pull-up-Widerständen, die einen 
Rotary-Encoder ausliest (siehe Dateianhang).

Kurze Frage: Wie schafft es ein µC, die +12V an den Data-Pins zu 
erkennen, obwohl die Dioden den Stromfluss in diese Richtung verhindern?
Mit dem Multimeter erkennt man die Spannung nach der Diode 
logischerweise nicht mehr, außer 0,03V die aber wohl kaum 
ausschlaggebend sein dürften.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wenn der "Coder" ein metallische Schleiffläche mit isolierten "Inseln" 
ist und Kontakt gegen Masse gibt.

Und zudem die Data-Leitungen ihrerseits jeweils mit einem Pullup nach 
"Logikspannung" (i.A. 5V) versehen sind.

: Bearbeitet durch Moderator
von Falk B. (falk)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn der "Coder" ein metallische Schleiffläche mit isolierten "Inseln"
> ist und Kontaktmit gegen Masse gibt.

Und wie entsteht dann ein HIGH an den Digitaleingängen, wenn die 
Pull-Ups wie im Bild auf der falschen Seite liegen?

von Falk B. (falk)


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Lothar M. schrieb:
> Und zudem die Data-Leitungen ihrerseits jeweils mit einem Pullup nach
> "Logikspannung" (i.A. 5V) versehen sind.

Das sieht man im Bild aber nicht, das ist eine reine Vermutung.
Ich vermute eher, daß das Bild fehlerhaft gezeichnet ist. Die Dioden 
sind überflüssig. Es gibt ja keine logischen Verknüpfungen.

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Der Themenersteller schrieb:
> Wie schafft es ein µC, die +12V an den Data-Pins zu
> erkennen

Wenn der jeweilige Eingang auf 12V liegt (Punkt zwischen Diode und 
Widerstand, also an der Kathode der entsprechenden Diode), durch den 
entsprechenden Pull-Up hoch gezogen, dann liegt natürlich auch an der 
Anode der Diode ein High-Signal an (typ. Versorgungsspannung des 
Mikroconrolles + Flussspannung der Diode liegt dann an der Anode an). 
Das reicht dem Mikrocontroller um ein High zu erkennen und die Diode 
schützt ihn vor Überspannung.
Wird jetzt aber die Kathode der Diode durch den Coder auf Ground gelegt 
dann ist die Diode in Flussrichtung geschaltet und die Spannung des 
Eingangs des Mikrocontrollers fällt auf die Flussspannung der Diode, 
typ. 0.6-0.7 V. Um ein Low zu erkennen brauchen AVR-Mikrocontroller z.B. 
weniger als 20% der Versorgungsspannung des Mikrocontrollers, bei 5V 
Versorgungsspannung muss also die Spannung am Eingang des 
Mikrocontrollers lediglich unter 1 V fallen damit der Mikrocontroller 
ein Low-Signal erkennt.

von Falk B. (falk)


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M. K. schrieb:
> Wenn der jeweilige Eingang auf 12V liegt (Punkt zwischen Diode und
> Widerstand, also an der Kathode der entsprechenden Diode), durch den
> entsprechenden Pull-Up hoch gezogen, dann liegt natürlich auch an der
> Anode der Diode ein High-Signal an (typ. Versorgungsspannung des
> Mikroconrolles + Flussspannung der Diode liegt dann an der Anode an).

Aber EXTREM HOCHOHMIG, denn die Diode ist dann in Sperrichtung "aktiv"!

> Das reicht dem Mikrocontroller um ein High zu erkennen und die Diode
> schützt ihn vor Überspannung.

Quark. Wo soll denn Überspannung herkommen? Von der Kodierscheibe sicher 
nicht, die liegt hart auf Masse!

> Wird jetzt aber die Kathode der Diode durch den Coder auf Ground gelegt
> dann ist die Diode in Flussrichtung geschaltet und die Spannung des
> Eingangs des Mikrocontrollers fällt auf die Flussspannung der Diode,
> typ. 0.6-0.7 V.

Ja, eben! Der Coder kann nur gegen GND niederohmig schalten. Das HIGH 
muss der Pull-Up machen. Der ist hier aber durch die Diode ausgebremst.
Die Schaltung ist Unsinn!

von Jim M. (turboj)


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Falk B. schrieb:
> Und wie entsteht dann ein HIGH an den Digitaleingängen, wenn die
> Pull-Ups wie im Bild auf der falschen Seite liegen?

Moderne µC haben zuschaltbare Pullups (und meitstens auch Pulldowns) auf 
den GPIOs.

von Dieter (Gast)


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Das Bild ist schon richtig. Die Dioden sollen verhindern, das die 12V 
auf die 5V-Seite des µC eingekoppelt wird, der seine eigenen PullUps 
hat. Das ist alles kein Hexenwerk.

von Falk B. (falk)


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Jim M. schrieb:
>> Und wie entsteht dann ein HIGH an den Digitaleingängen, wenn die
>> Pull-Ups wie im Bild auf der falschen Seite liegen?
>
> Moderne µC haben zuschaltbare Pullups (und meitstens auch Pulldowns) auf
> den GPIOs.

Jaja, alles bekannt. Aber dann sind weder die Dioden noch die 12V 
Pull-Ups nötig! Das ist ein Bilderräsel!

von EAF (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Die Schaltung ist Unsinn!

Nein.
Es wurde nur das wichtigste abgeschnitten.
Der untere "Schleifkontakt" geht gegen GND

von EAF (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Aber dann sind weder die Dioden noch die 12V
> Pull-Ups nötig! Das ist ein Bilderräsel!

Denke nur mal an lange Kabel und Störabstand.

von Der Themenersteller (Gast)


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Hier der gesamte Schaltplan, falls das hilft.

von Falk B. (falk)


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EAF schrieb:
> Denke nur mal an lange Kabel und Störabstand.

Ja und? Was nützt dir 12V Pull-Up Spannung, wenn die Schaltschwelle bei 
2,5V liegt? Bei HIGH hast du mehr Störabstand, bei LOW ist sie 2,5V, 
egal wie hoch die externe Pull-Up Spannung ist.

von Roland P. (pram)


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Falk B. schrieb:
> Jim M. schrieb:
>>> Und wie entsteht dann ein HIGH an den Digitaleingängen, wenn die
>>> Pull-Ups wie im Bild auf der falschen Seite liegen?
>>
>> Moderne µC haben zuschaltbare Pullups (und meitstens auch Pulldowns) auf
>> den GPIOs.
>
> Jaja, alles bekannt. Aber dann sind weder die Dioden noch die 12V
> Pull-Ups nötig! Das ist ein Bilderräsel!

Vielleicht will man durch die Schleifkontakte einfach etwas höheren 
Strom fließen lassen, damit sie sich "freibrennen", bzw durch 
Verschmutzung/Kriechströme keine falsch interpretierbare Logikpegel 
entstehen

von Falk B. (falk)


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Der Themenersteller schrieb:
> Hier der gesamte Schaltplan, falls das hilft.

AHA! So sieht das schon anders aus! Die Schaltung ist zwar etwas 
merkwürdig, ist aber technisch schon sinnvoll. Und die Antwort auf deine 
Frage nach den Dioden ist, daß sie die 12V Spannung von den 5V 
Logikeingängen fernhalten, wenn dei Pull-Ups hochziehen. Die 5V 
Logikeingänge braucht jedoch ihrerseits auch Pull-Ups nach 5V, sonst 
geht es nicht.

von EAF (Gast)


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Falk B. schrieb:
> bei LOW ist sie 2,5V,
> egal wie hoch die externe Pull-Up Spannung ist.

Bei Low ist die Impedanz der Schaltung nahe Null, mal abgesehen von den 
Durchlasspannungen der Dioden/Transistor

Woher kennst du überhaupt die Schaltschwelle?
Woher weißt du, dass das antike Dingen interne Pullup hat.

Aber ok.
Du bist gegen die Schaltung.
Du weißt es besser als es auf dem Plan gezeichnet ist.

Ich lasse dich auch jetzt in Ruhe in deinem Saft schmoren.

von Bernhard D. (pc1401)


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Roland P. schrieb:

> Vielleicht will man durch die Schleifkontakte einfach etwas höheren
> Strom fließen lassen, damit sie sich "freibrennen", bzw durch
> Verschmutzung/Kriechströme keine falsch interpretierbare Logikpegel
> entstehen

Gut möglich, dass R17...R22 als Frittwiderstände für die Schleifkontakte 
gedacht sind. Das war füher in der elektromechanischen 
Vermittlungstechnik üblich, wie ich hier 
Beitrag "Re: Macht Lautsprechersicherung Sinn?" schon einmal 
erwähnte.

von Der Themenersteller (Gast)


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M. K. schrieb:
> Das reicht dem Mikrocontroller um ein High zu erkennen und die Diode
> schützt ihn vor Überspannung.

Das war eben genau die Frage, wie der µC (noch dazu einer aus den 80ern) 
das schafft und wieso man sich erst die Mühe macht mit den Pull-ups ein 
sauberes 12V-Signal zu machen wenn man dann durch die Dioden trotzdem 
nichts messen kann.

Ich hab das Ding vor mir stehen (es ist ein Fallblatt-Modul mit Ziffern 
00-59), es war definitiv so im Einsatz und auf anderen Dokumenten ist 
von einem "µP" die Rede, der über einen Bus, an dem noch bis zu hunderte 
anderer dieser Anzeigen hingen, die Data-Pins ausgelesen hat.
Diese Module waren in einer Matrix angeordnet (daher auch die Signale 
ADC und ADL - steht für select column und select line). Alle Module 
einer Zeile hatten das selbe ADL-Signal und alle in einer Spalte das 
selbe ADC-Signal.
Wenn ADC und ADL gesetzt waren, dann wusste das Modul dass es selbst 
gemeint ist und und nur dann durfte es auch seine DATA-Leitungen auf den 
Bus schalten (denn alle Module gingen wohl in den selben µC) und 
erlaubte es, den Motor zu starten.

von LDR (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Aber dann sind weder die Dioden noch die 12V
> Pull-Ups nötig!

Frittspannung/-strom!

von Wolfgang (Gast)


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Der Themenersteller schrieb:
> Das war eben genau die Frage, wie der µC (noch dazu einer aus den 80ern)
> das schafft und wieso man sich erst die Mühe macht mit den Pull-ups ein
> sauberes 12V-Signal zu machen wenn man dann durch die Dioden trotzdem
> nichts messen kann.

Es geht nicht um ein sauberes 12V-Signal, sondern um einen vernünftigen 
Strom durch die Kontakte (Selbstreinigung), d.h. die Pull-Ups in der 
Schaltung sind nur für die Kontakte und der µC muss seine Pull-Ups 
zusätzlich aktivieren. Der Takteingang wird zum Auslesen der 
Encoderscheibe über T4 an Gnd geschaltet - alles gut.
Der Encoder kann wegen der Und-Schaltung von T4 und der äußeren Taktspur 
allerdings nicht in jeder Position ausgelesen werden.
Heutzutage würde man eine Kodierscheibe mit Gray-Code verwenden und 
durch einen µC auswerten. Das spart die Taktspur.

von LDR (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Heutzutage würde man eine Kodierscheibe mit Gray-Code verwenden und
> durch einen µC auswerten. Das spart die Taktspur.

Gray-Code war auch 1983 schon wohlbekannt.

von Stefan F. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Und wie entsteht dann ein HIGH an den Digitaleingängen, wenn die
> Pull-Ups wie im Bild auf der falschen Seite liegen?

Wohin die Digitaleingänge führen, ist in diesem Fitzel vom Schaltplan 
nicht zu sehen. Da könnten weitere Pull-Up Widerstände existieren oder 
es handelt  sich um TTL Technik, wo offene Eingänge von alleine wie HIGH 
wirken.

von Jester (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Der Themenersteller schrieb:
>> Hier der gesamte Schaltplan, falls das hilft.
>
> AHA! So sieht das schon anders aus! Die Schaltung ist zwar etwas
> merkwürdig, ist aber technisch schon sinnvoll. Und die Antwort auf deine
> Frage nach den Dioden ist, daß sie die 12V Spannung von den 5V
> Logikeingängen fernhalten, wenn dei Pull-Ups hochziehen. Die 5V
> Logikeingänge braucht jedoch ihrerseits auch Pull-Ups nach 5V, sonst
> geht es nicht.

5V Logikeingänge? Die Logik läuft offensichtlich mit 12V (CD40xx) - auch 
sichtbar an den Interface-Signalen "START", "-ADL" und "-ADC" sowie der 
Reset-Generierung um T1 (PRESET-Signal).

Die Schaltung ist wenig merkwürdig - sofern man die mal verstanden hat.

von Wolfgang (Gast)


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LDR schrieb:
> Gray-Code war auch 1983 schon wohlbekannt.

Schon damals war diese Art der Kodierung über hundert Jahre alt. 
Namensgebend war Frank Gray von den Bell Labs., der 1953 ein Patent 
darauf erhielt.
https://www.studocu.com/en-us/document/syracuse-high-school-utah/software/gray-1953-pulse-code-communication/29268779

Aber es gab wohl Gründe, die sich aus dem Schaltplanausschnitt nicht 
direkt ergeben, hier keinen Gray-Code zu verwenden. Das CMOS-Grabes 
lässt vermuten, dass es vielleicht in der Schaltung keinen µC gab, der 
den Gray-Code hätte umkodieren können.

von Stefan F. (Gast)


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Jester schrieb:
> Die Logik läuft offensichtlich mit 12V

Ich bin auch davon ausgegangen, dass an den /DATA Ausgängen der 
Schaltung ein Mikrocontroller mit 5V Pegel hängt. Allerdings brauchen 
die beiden Eingänge /START und /ADL offenbar mindestens 12V Pegel oder 
eine Ansteuerung via 12 V tolerante Open-Collector.

Beides scheint mir bei Mikrocontrollern eher unüblich. Jetzt wäre echt 
mal spannend zu erfahren, was daran angeschlossen wird.

von Der Themenersteller (Gast)


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Habe einen Blogpost von jemandem gefunden der das ganze analysiert hat 
und auch mit einem µC ansteuert. Dort erläutert er auch die Bus-Theorie.

https://archive.ph/qX8Yd

Demzufolge sollen die +12V an den Ausgängen nur "den Bus powern", was 
auch immer das heißen soll - Strom kann ja durch die Dioden immer noch 
nicht fließen. Auf jeden Fall hängt er einen 74HC4050 dran und kann 
damit die Signale wohl auslesen?

von K. S. (the_yrr)


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Der Themenersteller schrieb:
> Strom kann ja durch die Dioden immer noch
> nicht fließen.

natürlich kann er das, nur halt nicht in Sperrrichtung.

Dass die Pullups zum freibrennen der Kontakte dienen wurde merhfach 
erwähnt.

Die Dioden benötigt man, um beliebig viele dieser Module an einen Bus 
schalten zu können. Ohne sie müsste ein Modul bei low den Strom durch 
die Pullups aller anderen Module treiben. Weglassen kann man die Pullups 
aber auch nicht, also bekommt der Datenbus nochmal externe Pullups (die 
sehr viel größer sein können), und bei Low muss das Modul nur noch die 
eigenen Pullups und die externen treiben. Damit sind die low Pegel 
unabhängig von der Anzahl der Module und die Ströme über den Bus bleiben 
gering.

von Der Themenersteller (Gast)


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K. S. schrieb:
> Die Dioden benötigt man, um beliebig viele dieser Module an einen Bus
> schalten zu können. Ohne sie müsste ein Modul bei low den Strom durch
> die Pullups aller anderen Module treiben. Weglassen kann man die Pullups
> aber auch nicht, also bekommt der Datenbus nochmal externe Pullups (die
> sehr viel größer sein können), und bei Low muss das Modul nur noch die
> eigenen Pullups und die externen treiben. Damit sind die low Pegel
> unabhängig von der Anzahl der Module und die Ströme über den Bus bleiben
> gering.

Aber wie fließen die Ströme dann jeweils in den beiden Zuständen und wie 
kann man diese von außen detektieren?

Wenn eine der Abtastbürsten gerade keinen GND-Kontakt hat, liegen 12V am 
Ausgang bzw. an der Busleitung - aber wie misst der µC die und mit 
welchen Schwellenwerten? Das Multimeter misst hier 0V, da es ja 
hochohmig den Strom misst und der kann aufgrund der Diode nicht in diese 
Richtung fließen. Was macht der µC dann anders?

Wenn die Bürste hingegen den GND-Kontakt hat, sind 0V am Bus, auch hier 
würde das Multimeter (diesmal korrekterweise) wieder 0V messen (ggf. mit 
einer anderen Stelle weit hinter dem Komma - aber das wird ja wohl kaum 
die Entscheidungsgrundlage sein?)

Ich würde gerne

von Stefan F. (Gast)


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Der Themenersteller schrieb:
> Was macht der µC dann anders?

Er hat Pull-Up Widerstände oder TTL Eingänge.

von EAF (Gast)


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Der Themenersteller schrieb:
> Was macht der µC dann anders?
Der  hat interne oder externe Pullup, und misst darum seine 
Betriebsspannung und nicht 0V.

von Der Themenersteller (Gast)


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Verstehe. Jetzt geht mir ein Licht auf

Die R17-22 haben übrigens etwa 3,3kOhm, also 3mA würden dann fließen. 
Würde das für oder gegen die Abbrenn-Theorie sprechen?

von Stefan F. (Gast)


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Der Themenersteller schrieb:
> Würde das für oder gegen die Abbrenn-Theorie sprechen?

Das ist eine gängige Stromstärke für den Frittstrom.

von Teo D. (teoderix)


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Falk B. schrieb:
> Ja, eben! Der Coder kann nur gegen GND niederohmig schalten. Das HIGH
> muss der Pull-Up machen. Der ist hier aber durch die Diode ausgebremst.
> Die Schaltung ist Unsinn!

Die Dioden entkoppeln mehrerer solcher Module, die parallel auf einem 
Buss liegen -> Multiplexing.
Siehe auch Codierschalter.

von HildeK (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Ich bin auch davon ausgegangen, dass an den /DATA Ausgängen der
> Schaltung ein Mikrocontroller mit 5V Pegel hängt. Allerdings brauchen
> die beiden Eingänge /START und /ADL offenbar mindestens 12V Pegel oder
> eine Ansteuerung via 12 V tolerante Open-Collector.

Naja, die gehen auf Logik mit CD4000er. Die hätte man auch mit 5V 
betreiben können. Auch für den Triac wird man am Gate keine 12V 
benötigen (wobei ich damit keine Erfahrung habe).
Braucht man fürs Fritten der Kontakte unbedingt 12V?
Sonst sehe ich nichts, was die 12V erfordern würde.

von Teo D. (teoderix)


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Teo D. schrieb:
> Die Dioden entkoppeln.....

Sorry, war zu schnell beim querlesen. :}

von Axel S. (a-za-z0-9)


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HildeK schrieb:
>
> ... Logik mit CD4000er. Die hätte man auch mit 5V
> betreiben können.
...
> Sonst sehe ich nichts, was die 12V erfordern würde.

Ich sehe nirgendwo 5V.

Sondern eben nur die 12V (und 48V AC für den Motor). Warum die 
Betriebsspannung des Moduls 12V ist, weiß wohl nur der Hersteller.
Daß die Pullup-Widerstände an den Kontakten an die einzige verfügbare 
Betriebsspannung gehen, verwundert mich nicht.

(BTW, den µC des TE sehe ich übrigens weit und breit nicht)

von Der Themenersteller (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Sondern eben nur die 12V (und 48V AC für den Motor). Warum die
> Betriebsspannung des Moduls 12V ist, weiß wohl nur der Hersteller.
> Daß die Pullup-Widerstände an den Kontakten an die einzige verfügbare
> Betriebsspannung gehen, verwundert mich nicht.

Bitte bedenken, dass der Schaltplan von 1983 ist, womöglich basierend 
auf einem noch älteren Modell. Hat man damals schon mit nur 5V 
gearbeitet oder ging es da evtl. noch etwas "rauher" zu in der 
Elektronik?

von Teo D. (teoderix)


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Der Themenersteller schrieb:
> Hat man damals schon mit nur 5V
> gearbeitet oder ging es da evtl. noch etwas "rauher" zu in der
> Elektronik?

Is halt CMOS typisch. Nen µC wirds da wahrscheinlich garnicht geben.... 
viel zu teuer. :)

von Der Themenersteller (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Is halt CMOS typisch. Nen µC wirds da wahrscheinlich garnicht geben....
> viel zu teuer. :)

Ich hab hier noch ein Timing-Diagramm dazu. Unten im Text (leider 
französisch) ist zumindest von einem "µP" die Rede.

von HildeK (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Ich sehe nirgendwo 5V.

Darüber wurde doch die ganze Zeit diskutiert, dass die Signale /Data0 
... /Data5 eine geringere Logikspannung haben - daher bin ich auch von 
einem 5V-Anschluss an der Stelle ausgegangen.
Du hast natürlich recht, 5V sind nirgends erwähnt, aber einen µP erwähnt 
er. Denn dann wären die Dioden noch unverständlicher ...
Die würde man doch nur einsetzen, wenn diese /DataX-Signale einen 
kleiner Logikpegel haben als die 12V; ob 5V oder was anderes. Oder hast 
du eine andere Erklärung?

Der Themenersteller schrieb:
> Habe einen Blogpost von jemandem gefunden der das ganze analysiert hat
> und auch mit einem µC ansteuert. Dort erläutert er auch die Bus-Theorie.
>
> https://archive.ph/qX8Yd
>
> Demzufolge sollen die +12V an den Ausgängen nur "den Bus powern", was
> auch immer das heißen soll - Strom kann ja durch die Dioden immer noch
> nicht fließen. Auf jeden Fall hängt er einen 74HC4050 dran und kann
> damit die Signale wohl auslesen?
Damit wird es noch unverständlicher. Der HC4050 darf tatsächlich bis 16V 
am Eingang haben und deshalb zieht er nach den Dioden wieder mit PUs 
auf +12V?

von Stefan F. (Gast)


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HildeK schrieb:
> Die würde man doch nur einsetzen, wenn diese /DataX-Signale einen
> kleiner Logikpegel haben als die 12V; ob 5V oder was anderes. Oder hast
> du eine andere Erklärung?

Es wurde bereits erklärt. Die Dioden ermöglichen es, mehrere dieser 
Schaltungen parallel an einen Daten-Bus anzuschließen. Das ist aus Sicht 
des Mikrocontrollers eine wired-and Schaltung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wired-AND-Verkn%C3%BCpfung

von Axel S. (a-za-z0-9)


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HildeK schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Ich sehe nirgendwo 5V.
>
> Du hast natürlich recht, 5V sind nirgends erwähnt, aber einen µP
> erwähnt er. Denn dann wären die Dioden noch unverständlicher ...

5V sind nicht nur nicht erwähnt. Sie sind schlicht nicht vorhanden. Das 
meinte ich mit "ich sehe keine 5V". Es gibt nur 12V und 48V~. Und gegen 
irgend eine Spannung müssen die Pullups geschaltet sein, um einen 
angemessenen wetting current fließen zu lassen.

Das sind im Prinzip open-collector Ausgänge. Die Dioden entkoppeln die 
Ausgänge. Sie können aktiv auf L ziehen. Was sich an H-Pegel einstellt, 
hängt von der externen Beschaltung ab. Wenn das die PIO eines 5V 
µP-Systems ist (µP != µC) dann werden da sicher Pullups nach 5V sein.

Und da es auch noch ein Steuersignal gibt, das den zentralen Anschluß 
des Absolut-Encoders erst auf GND zieht, kann man alle Ausgänge auch auf 
hochohmig schalten. Dann kann man mehrere dieser Module parallel 
betreiben. Oder die Eingänge auch für was ganz anderes benutzen.

von Paulus T. (paulchen7135)


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Hi, ihr Diskutanten,

1. ich sehe keine Dioden, sondern nur ein IC !!! Pin -Belegung beachten 
!!!
   IC mit OC-Ausgang, daher auch zu vernüpfen mit weiteren Modulen,
2. der Decoder arbeitet mit LICHT, hat keinerlei Bürsten oder 
GND-Kontakt.
3. es ist durchaus denkbar daß der Zeichner damals eben ein Zeichner 
war;
   und eben nicht der Konstrukteur. Vlt hat er den Chip verkehrt herum 
ge-
   zeichnet !!! Bestimmt sogar.
4. ADL ist das Startsignal für den Motor   ,  Verknüpfung 1
5. ADC ist das PRESET - Signal,            ,  Verknüpfung 2
6. START ist das Ausgangssignal / Aktiv-Signal des Moduls,
7. am Sammelpunkt der Daten ist bestimmt ein DATA-Empfäger, der über die
   2 Eingangssignale und das Ausgangssignal aktiviert wird.
Es gibt VIEL zu VIELE Meinungen, eben nur Vermutungen !! Wissen ist 
gefragt.
Soweit mein Eindruck .

Grüße aus dem kalten MeckPomm von
Paulus

von Der Themenersteller (Gast)


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Paulus T. schrieb:
> 1. ich sehe keine Dioden, sondern nur ein IC !!! Pin -Belegung beachten

Doch, die Dioden sind drauf. Siehe Bild. Unten siehst du die 6 Dioden 
und die 6 Widerstände.

Paulus T. schrieb:
> 2. der Decoder arbeitet mit LICHT, hat keinerlei Bürsten oder
> GND-Kontakt.

Nein, es sind Bürsten die über Kontakte auf der Scheibe fahren. Siehe 
anderes Bild.

Paulus T. schrieb:
> 4. ADL ist das Startsignal für den Motor   ,  Verknüpfung 1
> 5. ADC ist das PRESET - Signal,            ,  Verknüpfung 2

Nein, ADL und ADC stehen für "Select Line/Column" und müssen beide Low 
sein, damit das Modul "aktiv" ist, also seine Position über die 
Data-Pins rapportiert und der Motor gestartet werden kann. Es waren 
viele dieser Module in einer "Tabelle" angeordnet, die über einen 
einzigen µC/µP gesteuert wurde. Der setzte dann die Zeile/Spalte des 
Moduls aktiv, das er gerade ansprechen wollte. Alle Displays in einer 
Zeile waren an der selben ADL- und alle in einer Spalte an der selben 
ADC-Leitung.

Paulus T. schrieb:
> 6. START ist das Ausgangssignal / Aktiv-Signal des Moduls,

START startet den Motor über den Triac (aber nur wenn ADC und ADC low 
sind, wie oben erwähnt).

Der Motor fährt solange, bis das nächste Mal der Strobe-Kontakt besteht, 
also wir uns auf der nächsten gültigen Stopposition befinden. Danach 
wird der Motor über das Preset-Signal wieder deaktiviert. Während der 
Motor fährt, kümmert sich der µC/µP um die anderen Module und später 
setzt er dann wieder ADL/ADC um abzufragen ob die Position jetzt gültig 
ist. Wenn nicht, schickt er nochmal START, und so weiter.

von Paulus (Gast)


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Jau,
jetzt, wo endlich !!! mal die LP und der Coder gezeigt werden, ist das 
Ganze
schon wesentlich deutlicher. Wissen ist gefragt !!!
STROBE über T4, 2N2222 ist aktiv = 0 wenn das Modul aktiv ist . Der 
Coder kann dann über die Dioden ausgelesen werden. Daten sind dann über 
die entsprechenden Dioden aktiv =0 . Damit kann man in aller Ruhe ein 5V 
Pullup
Signal nach 0 ziehen. ( 0,7V) Die 5V Pullup Signale stören im passiven 
Zustand ja auch nicht . Auf der einen Seite +5V, auf der anderen +12V , 
und die Dioden trennen die Potentiale.  Deutlicher wird das vlt, wenn 
man sich auf der Anodenseite der Dioden noch Pullup - Widerstände auf 
+5V malt.
Über R4 und C3 wird die Zeit der Aktivierung vorgegeben. Auch bei 
falschen
Aktivierungen ist das Modul nur für diese Zeit aktiv.
Somit ist doch die Funktion des Modules geklärt.
Nächstes Mal schaue ich nicht aufs Handy sondern gleich auf den großen 
Bildschirm.
Gruß aus dem immer noch naßkalten MeckPomm.
Paulus

von Jester (Gast)


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Paulus T. schrieb:
> 1. ich sehe keine Dioden, sondern nur ein IC !!!
> 2. der Decoder arbeitet mit LICHT, [...]
> 3. es ist durchaus denkbar daß der Zeichner [...]
>    den Chip verkehrt herum gezeichnet !!! Bestimmt sogar.

Paulchen, dein ekelhaftes Aufgeplustere, dieses haltloses Gestammel, ist 
einfach nur peinlich, ein nicht zu überbietender Grund zum Fremdschämen 
...

von Der Themenersteller (Gast)


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Es ist ja auch alles geklärt. Logik ist entziffert, der Motor dreht 
sich, die DATA-LEDs auf dem Breadboard leuchten. Board mit µC ist in 
Arbeit.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Paulus schrieb:
> jetzt, wo endlich !!! mal die LP und der Coder gezeigt werden
Nenne mich einen Wahrsager, aber für mich war der Aufbau schon 2 Minuten 
nach dem Threadbeginn klar.

Der Themenersteller schrieb:
> dass der Schaltplan von 1983 ist ...
> Hat man damals schon mit nur 5V gearbeitet
TTL gab es schon 1961. Und kurz danach gab es die Standard TTL ICs der 
54er und 74er Serie mit 5V Versorgung.

: Bearbeitet durch Moderator
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