Hi, ich habe vor einigen Jahren einen Temperatur- und Feuchtefühler mit Atmega48 und rfm12 433 Mhz Funkmodul gebaut. Stromquelle ist ein Supercap mit 2F, der über eine Solarzelle geladen wird. Aufbau ist auf Lochraster, Atmega ist gesockelt, die Platine ist mit "Kontakt-irgendwas" für Platinen gegen Korrosion geschützt. Der Sensor sendet nun nicht mehr, oder nur sporadisch, wenn er draußen im Kalten ist. Auf dem Basteltisch fühlt er sich wohl und nimmt nach einiger Aufwärmzeit die Arbeit wieder auf. Stelle ich ihn raus, verstummt er. Die letzte Messung ist immer so um die 6°C. Über eine LED sehe ich, dass der Controller auch im kalten Zustand aufwacht (Blink 1) den Sensor erfolgreich(!) ließt (blink 2) und die Daten weg sendet (blink 3), wobei diese Funktion keinen returncode hat, aber zumindest ist klar, dass sich nichts aufhängt. Es wird aber nicht gesendet (geprüft mit Scanner). Meine erste Vermutung war eine kalte Lötstelle. Ich habe alles nachgelötet, ohne Erfolg. Hat jemand einen Tipp, was ich noch probieren könnte? Danke schön! Gruß, Lukas
Hast du mal eine sichere und stabile Versorgung ausprobiert? Mit Kältespray lassen sich solche Temperatureffekte genau lokalisieren.
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Lukas schrieb: > Stelle ich ihn raus, verstummt er. Hast Du ein Glück, das das kein Messroboter mit KI ist, denn dieser hätte Dich in die Kälte gestellt und wäre zurück ins warme Haus. Mess doch mal die Versorgungsspannung des Teils im kalten Zustand. Könnte sein das bei Kälte der Oszillator versagt oder er vergeblich auf ein Signal vom Funkmodul wartet.
Lukas schrieb: > Hat jemand einen Tipp, was ich noch probieren > könnte? Messen, ob das eher spannungsabhängig ist - vielleicht liefert der Supercap bei Kälte nicht mehr genug Strom, wenn das Funkmodul loslegen will. Sieht man ja mit Oszilloscope ... Ansonsten anderes Funkmodul nutzen, was explizit für diesen Temperaturbereich spezifiziert ist, und nicht vom Billig-Chinesen kommt.
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Haarrisse sind bei solchem täglichen Temperaturstress immer möglich. Da hilft evtl. Kältespray bei der Suche. Es könnte natürlich auch die Stromversorgung sein? Leider zeigt nicht jedes Messgerät bei jeder Betriebstemperatur genau die gleichen Werte an!
Lukas schrieb: > Supercap mit 2F, der über eine Solarzelle geladen wird Wenn ich jetzt genauer Solarzelle lese und keine Sonne sehe, könnte auch die Energiebilanz negativ sein.
Häng doch mal eine Li Zelle dran und schau ob es damm immer noch ist. Dann weißt du zumindest sicher das es nicht an der schlechten Stromlieferfähigkeit des CAP liegt. VG Paul
Lukas schrieb: > Es wird aber nicht > gesendet (geprüft mit Scanner). Dann wird das RFM 12 eine Macke haben. Ist denn die Stromversorgung für das Funkmodul ausreichend mit einem Elko gepuffert für die paar ms, die es Strom zum Senden braucht? mfg
Und es mach Sinn das so wie vorgeschlagen strukturiert zu prüfen: * Platine auf kalte Lötstellen untersuchen * Akku als Stromversorgung draußen testen * Spannung draußen messen beim Senden * Alternativen: Kältespray, Tiefkühlfach Die LED blinkt nach dem Senden sicher auch, braucht aber viel weniger Leistung als der Sender… (da kommt garantiert nur noch Gestammel raus)
Uwe D. schrieb: > * Alternativen: Kältespray, Tiefkühlfach Das würde ich zuerst machen. Schaltung schön trocknen, dann in eine Tüte und ordentlich verschließen. Einfach damit die Platine kein Kondenswasser abbekommt. Natürlich mit Akku der 0°C aushält, aber ein größerer LiIon-Akku wird das schon aushalten wenn nur wenig Strom gezogen wird.
Zuerst den Supercap gegen alkaline Batterien austauschen. Das Teil ins Kühlfach und schauen was passiert. Wenn das Problem dann immer noch vorhanden ist, einzelne Bauteile auf der Platine mit Eisspray abzukühlen. Dann solltest du dein Problemkind erkennen können. Viel Erfolg
Lukas schrieb: > Hat jemand einen Tipp, was ich noch probieren könnte? Gebe uns irgend etwas, dass wir prüfen können. Aus meinem Kaffeesatz kann ich nur Sachen lesen, die mich selbst betreffen.
Danke für die vielen Antworten. Ich werde am Wochenende weiter auf Fehlersuche gehen. Die Spannung ist im kalten Zustand ok, aber ob sie unter Last, also beim Senden, einbricht, habe ich noch nicht kontrolliert. Die Energiebilanz ist deutlich positiv. Der Supercap ist früh am morgen voll, selbst im Winter und bei schlechtem Wetter wird er über Nacht nicht leer. Der Controller sieht im power down Modus so gut wie nichts und überträgt nur alle 5 Minuten. Das Teil hat viele Jahre funktioniert. Es kann also nur Alterung sein.
> Das Teil hat viele Jahre funktioniert. Es kann also nur Alterung sein.
Warum dann dieser Thread?
Dann tausche mal den Resonator auf deinem Sender aus. Die lassen gerne mal den Kopf hängen.
Es liegt am Supercap. Ich habe ein Oszi ausgeliehen und sehe, dass die Spannung beim Senden bis auf 2V runter geht, auch bei Raumtemperatur. Das rfm12-Funkmodul benötigt mindestens 2,5 V. Bislang dachte ich, dass Supercaps quasi verschleißfrei sind. Kapazität und ESR verschlechtern sich aber im Laufe der Zeit. Die Alterung wird stark durch hohe Temperaturen und Spannungen beschleunigt. Wieder was gelernt. Ich werde einen weiteren Supercap aus der Bastelkiste parallel schalten und die Spannung, die bisher auf ziemlich genau 5V begrenzt war (Zenerdiode über der 6V Solarzelle) auf 3-4V reduzieren.
Lukas schrieb: > Ich werde einen weiteren Supercap aus der Bastelkiste parallel schalten Ich würde einen Elko mit ein paar mF (milli!) parallelschalten. Der ist im Verhalten (Temperatur und Alterung) weniger "chemisch".
Lothar M. schrieb: > Ich würde einen Elko mit ein paar mF (milli!) parallelschalten. Das ist übrigens auch ein guter Tipp für Anwendungen mit Knopfzellen-Versorgung. Die vertragen kurzzeitige Stromspitzen auch nicht so gut und verlieren dabei teilweise sogar ein bisschen Kapazität, weil sie eher für kleine und gleichmäßige Entlade-Ströme gemacht sind.
Lothar M. schrieb: > Ich würde einen Elko mit ein paar mF (milli!) parallelschalten. Elkos haben Leckströme. Mit einem guten Meßgerät kann man die messen. Ansonsten, Elko einmal aufladen und nach Stunden oder auch nach mehreren Tagen Spannung prüfen. mfg Klaus
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Klaus R. schrieb: > Elkos haben Leckströme. Im Vergleich zu den Leckströmen der Supercaps sind die aber niedrig. > aufladen und nach Stunden oder auch nach mehreren Tagen Spannung prüfen. Hier habe ich ein paar solcher Messungen mit Elkos gemacht: Beitrag "Re: gibt es neben der Kapazität andere Kriterien am Elko die altern?" Das würde ich auch mal für die Supercaps empfehlen. Immerhin sollten die ja auch mal einen nebligen Tag puffern können...
Lothar M. schrieb: > Klaus R. schrieb: >> Elkos haben Leckströme. > Im Vergleich zu den Leckströmen der Supercaps sind die aber niedrig. Ja, selbst bei kleinen Supercaps sind das schon einige µA, je höher die Kapazität und je geringer der Innenwiderstand, desto höher ist der Leckstrom.
Ich habe (vor dem Post dazu) einen Elko mit 330µF verbaut. Danach sah die Versorgung schon deutlich stabiler aus. Abblockkondensatoren mit 100nF sind auch vorhanden. Zur Begrenzung der Spannung habe ich nun eine weitere Zenerdiode mit niedrigerer Spannung verbaut und lasse zusätzlich ab 4,2 V die "Debug-LED" leuchten. Der Aufbau bekommt normalerweise keine direkte Sonne ab, daher hatte ich die Solarzelle mit 5,5V 80mA (60x60mm) großzügig gewählt. Wenig Licht reicht schon, dann lädt sich das Teil auch bei schlechtem Wetter auf und hält über Nacht.
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