Hallo Experten, ich habe neulich eine Schaltnetzteilplatine eines Fernsehers repariert, bei welcher das Standby-Netzteil – ein kleines 2W-Netzteil, basierend auf dem vollintegrierten (inklusive Schalttransistor) Sperrwandlercontroller „LNK362“, welches neben dem Hauptnetzteil permanent läuft und eine 3,3V Standby- sowie eine Hilfsspannung für das Hauptnetzteil bereitstellt – defekt war. Neben der Netzsicherung und den primärseitigen Gleichrichterdioden – wohl als Folgeschaden – war der Controller selbst defekt. Die gesamte Netzteilplatine besitzt keine aktive Leistungsfaktorkorrektur und die Zwischenkreisspannungen werden für die beiden Netzteile jeweils getrennt generiert. Da der Ausfall des Sperrwandlercontrollers jedoch auch eine Ursache haben muss, habe ich zusätzlich sowohl den eingangsseitigen Ladekondensator als auch die Ladekondensatoren der beiden Ausgangsspannungen getauscht, da ich annahm, dass diese Bauteile nach gut zehnjährigem Dauerbetrieb nicht mehr ihrer Spezifikation entsprechen würden. Nach dem Ausbau der Kondensatoren und dem Messen ihrer Kapazität mit einem gewöhnlichen Multimeter zeigte sich jedoch zu meiner Überraschung, dass die Kapazitäten aller Kondensatoren noch über deren Nennkapazitäten liegen. Das Messen der seriellen Innenwiderstände der Kondensatoren ist mir mangels LCR-Meter (auch kein Funktionsgenerator für eine manuelle Impedanzmessung mittels Phasenverschiebung) leider nicht möglich. Ich möchte Euch daher gerne fragen, ob Elektrolytkondensatoren in Schaltnetzteilen heute tatsächlich zehn Jahre Dauerbetrieb ohne offensichtliche Alterung überstehen, oder ob sich andere Parameter wie der ESR mit der Zeit verschlechtern und so der Netzteilcontroller ausfallen kann? Ist der defekt des Netzteils möglicherweise nur durch die Alterung des Sperrwandlercontrollers (dessen integrierter Hochvolttransistor) selbst zu begründen, oder liegt die Ausfallursache überhaupt ganz wo anders? Ich bedanke mich schon in Voraus für das Lesen und Eure Interpretation. Beste Grüße, Roland.
Roland schrieb: > Ist der defekt des Netzteils möglicherweise nur durch die Alterung des > Sperrwandlercontrollers (dessen integrierter Hochvolttransistor) selbst > zu begründen, Ja.
Roland schrieb: > Ich möchte Euch daher gerne fragen, ob Elektrolytkondensatoren in > Schaltnetzteilen heute tatsächlich zehn Jahre Dauerbetrieb ohne > offensichtliche Alterung überstehen Das kommt immer darauf an, ob die Elkos durch die KK aufgeheizt werden und so thermisch altern, oder der Entwickler seine Hausaufgaben gemacht hat. Zum 2. ob der Schaltungsentwickler, oder der BWLer das letzte Wort hatten. Es gibt Elkos mit 1000h garantierter Lebensdauer und welche mit 10.000. Ich kenne Schaltnetzteile für SPS, die in Schaltschränken von Industrieanlagen schon 20 Jahre 24/7 laufen. Wenn man etwas Geld in die Hand nimmt, dann ist es auch möglich, Qualität zu bekommen. Das allerdings nur, wenn du nicht der Einzge bist und alle anderen Geiz geil finden ;-)
In meiner elektronischen Haustürklingel werkelt ein Netzteil von einem Nokia-Handy nun schon 18 Jahre. Dauerbetrieb einer weissen LED mit 15mA, die ist schon die dritte.
Roland schrieb: > Ich möchte Euch daher gerne fragen, ob Elektrolytkondensatoren in > Schaltnetzteilen heute tatsächlich zehn Jahre Dauerbetrieb ohne > offensichtliche Alterung überstehen Ich habe jede Menge Geräte im Haushalt und im Büro, die sogar sehr viel älter sind und deren Schaltnetzteile noch einwandfrei funktionieren. Viele davon hängen ständig am Netz.
Roland schrieb: > Das Messen der seriellen Innenwiderstände der Kondensatoren ist mir > mangels LCR-Meter (auch kein Funktionsgenerator für eine manuelle > Impedanzmessung mittels Phasenverschiebung) leider nicht möglich. Roland schrieb: > ob sich andere Parameter wie der ESR mit der Zeit verschlechtern messe den ESR halt, statt zu labern. Das Budget von etwa 20 Euro musst Du Dir dann auch endlich mal erarbeiten.
Der primäre Ladeelko wird mit lediglich 100Hz belastet und sollte das mehrere Jahrzehnte überstehen, wenn er nicht gerade so eine Pfeife vom absoluten Billighersteller ist. Probleme entstehen eher bei hohen Frequenzen, wie sie beim Schaltwandler entstehen und gesiebt werden müssen.
Moin, durch Alterung kann sich der ESR erhöht haben. War die C-Messung korrekt?? Die genannten Typen von Mini-Flyback-Controllern sind extrem empfindlich gegen Spikes der Drain-Source-Spannung (die die zul. Spg. überschreitet (z.B. 700 V) im Abschaltmoment (das ist die rück-transformierte Sekundärspannung plus der Anteil der Streuinduktivität).Manche Konstrukteure sehen noch nicht einmal einen Snubber-circuit zur Überspannungsbegrenzung vor. Typisches Fehlerbild: die ICs explodieren regelrecht an einer Seite (wo der Fet integriert ist). Ich habe diesen Fehler öfter gesehen, z.B. in Consumer-Geräten wie Waschmaschinen etc. Einklassischer Trafo wäre da harmloser.... Ggf. einen Folien-C parallel zum primär-C legen (....0,47...1 uf) Gruß,W.
Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten und Erfahrungsberichte! @Gerald B., melder, Stefan F.\ Interessant, dass Schaltnetzteile offensichtlich auch um die 20 Jahre lang funktionieren ohne auszufallen. Das Schaltnetzteile zumindest 10 Jahre funktionieren, dass kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Allerdings bin ich eher davon ausgegangen, dass die Dimensionierung der Kondensatoren dann so gewählt wurde, dass auch ein deutlicher Kapazitätsschwund die Funktion des Netzteils nicht beeinträchtigt. @Gerald B.\ Klar, die Qualität der Kondensatoren spielt für die Lebensdauer eine entscheidende Rolle. Ich konnte von den eingesetzten Typen zwar anhand des aufgedruckten Logos den Hersteller (Samwha) erkennen, nicht jedoch die Serie zuordnen um im Datenblatt die nominelle Lebensdauer zu erfahren. Wie Du sagst, hängt die Lebensdauer maßgeblich von der Betriebstemperatur ab. In manchen Datenblättern oder Application Notes gibt es ja Tabellen oder Diagramme wo die Lebensdauer bei niedrigen Temperaturen um ein vielfaches zur Nominallebensdauer steigt. @Matthias S.\ Stimmt, nachgeladen wird der Primärkondensator mit der Frequenz der gleichgerichteten Netzspannung. Allerdings wird er ja vom Schaltregler wiederum mit der hohen Schaltfrequenz entladen. @Wolfgang D., LDR\ Nun, mein Multimeter mit Kapazitätsmessfunktion hat für den primären 4,7µF-Hochvoltkondensator um die 5µF angezeigt, da war der Kondensator bereits ersetzt, also nicht mehr in der Schaltung. Der Controller selbst war bei meinem Netzgerät optisch nicht verändert, kein fehlendes Bruchstück im Gehäuse und keine schwarzen Flecken um den Chip. Elektrisch zeigte sich jedoch ein Widerstand von 300 Ohm zwischen Schaltausgang und Bezugsmasse. Laut Datenblatt benötigt die hier eingesetzte schwächste Variante dieses Schaltreglers keine primärseitige Freilaufschaltung um die Sperrspannung zu begrenzen. Dennoch wurde in der Netzteilschaltung die im Datenblatt für leistungsstärkere Schaltregler dieser Serie nötige Freilaufschaltung etwas abgeändert übernommen (Diode, Zenerdiode und Widerstand sind in Ordnung, den SMD-Keramikkondensator habe ich nicht gemessen). Du meinst also, dass sich der ESR von Elektrolytkondensatoren mit dem Alter erhöhen kann. Also wäre es vielleicht denkbar, dass sich zwar nicht die Kapazität des Kondensators verändert hat, jedoch sein Innenwiderstand, wodurch der primärseitige Freilaufstrom in der Sperrphase zu kurzzeitigen Überspannungen geführt und schlussendlich den Schalttransistor im Controller mit der Zeit beschädigt hat? Beste Grüße,\ Roland.
Ich hatte neulich den Fall, dass der Anlaufkondensator in einem Schaltnetzteil nach 20 Jahren defekt war. Die Kapazität war immer noch korrekt (47u nominal, 46u gemessen), aber der ESR war deutlich zu hoch. Deshalb möchte ich mich dem Nichtverzweifelten anschliessen und zu einer ESR-Messung raten. Ich habe auch lange mit der Anschaffung eines entsprechenden Messgerätes gezögert, da ich das alles nur hobbymässig mache, fühle mich aber jetzt bei der Fehlersuche in Schaltnetzteilen sicherer.
Tim Gabinski schrieb: > Deshalb möchte ich mich dem Nichtverzweifelten anschliessen und zu einer > ESR-Messung raten. Ich habe auch lange mit der Anschaffung eines > entsprechenden Messgerätes gezögert Kannst du was empfehlen? Ein Schätzeisen würde reichen, solange es nicht nur Hausnummern anzeigt, sondern die Größenordnung stimmt. Zum Überprüfen hätte ich Panasonic Elkos, wo auf dem Liefertütchen die ESR Werte in Milliohm draufstehen, die das DB angibt. Bis jetzt habe ich das Kapazitätsmessgerät aus einer steinalten Elrad Zeitung. 4 CMOS Dekadenzähler, Siebensegmentdecoder u. 4x 7-Segmentanzeigen und ein analoger 324. Zeigt von 1 bis 9999µF an
Gerald B. schrieb: > Kannst du was empfehlen? > Ein Schätzeisen würde reichen, solange es nicht nur Hausnummern anzeigt, > sondern die Größenordnung stimmt. Nimm den allseits bekannten Transistortester, selbst die einfachste Version reicht dafür. https://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_Transistortester
Roland schrieb: > In manchen Datenblättern oder Application Notes > gibt es ja Tabellen oder Diagramme wo die Lebensdauer bei niedrigen > Temperaturen um ein vielfaches zur Nominallebensdauer steigt. Über den dicken Daumen geht man von Verdoppelung je 10°C weniger aus. Das muß auch so sein: Es gibt Elkos mit 2000h @ 105°C, da muß man schon unter 80°C bleiben, um nur ein Jahr zu überstehen.
@Tim Gabinski Danke für Deine Schilderung. Also kann der ESR von Elektrolytkondensatoren tatsächlich mit dem Alter steigen, ohne das die Kapazität deutlich sinkt. Ja, interessant wäre es schon, die ausgebauten Kondensatoren zu messen. @Manfred Interessante Fausformel, die sich recht leicht merken lässt, danke. @LDR Natürlich fließt die im Transformator gespeicherte magnetische Energie in der Sperrphase in erster Linie als Strom auf die Sekundärseite, womit die induzierte Spannung auf der Primärseite automatisch begrenzt ist. Die Koppelung der Wicklungen im Transformator ist aber nicht Ideal, wodurch die Spannung an der Primärwicklung auch höher werden kann als die Sekundärspannung mal dem Übersetzungsverhältnis. Um den Schalttransistor nicht zu überfordern, wird in den Datenblättern dieser Sperrwandlercontroller ab einer gewissen Leistung ein primärseitiges Freilaufnetzwerk vorgeschrieben, damit eine gefährliche Überspannung als Strom in einem (Suppressor-)Dioden-Widerstandsnetzwerk freillaufen kann. Allerdings fließt dieser Freilaufstrom dann ausschließlich im Freilaufnetzwerk und nicht mehr zurück in den Primärkondensator. Eine Überspannung aufgrund eines defekten Ladekondensatores ist somit doch nicht möglich. Beste Grüße.
Gerald B. schrieb: >> Deshalb möchte ich mich dem Nichtverzweifelten anschliessen und zu einer >> ESR-Messung raten. Ich habe auch lange mit der Anschaffung eines >> entsprechenden Messgerätes gezögert > > Kannst du was empfehlen? Ich habe mir das DER-DE 5000 besorgt, das ist ein japanisches Gerät, das hier schon oft besprochen wurde. Das kostet zwischen 120,- und 150,-, je nach Ausstattung, aber ich denke, das geht auch billiger. Ich wollte auch L-Messung bei 100kHz, für ESR-Messung kann man eine günstigere Lösung finden - und da kommt sicher gleich jemand mit einer Empfehlung. Tim
LCR-Meter: Nie wieder ohne.
Ich habe zwei GM328A und einen LCR-T7 in der Werkstatt. Der LCR-T7 ist
der zweie, ein erster war ein dümmlicher Fake mit abstrusen Werten und
Falscherkennungen, der zweite misst C's um 10% zu niedrig und den ESR
unterhalb von wenigen Ohm überhaupt nicht gescheit.
Nachtrag: Ja, verglichen mit richtigen Messgeräten sind das alles
Schätzeisen, aber für die Größenordungsbestimmung reicht das völlig, und
was gerade der GM328A noch so nebenbei mitbringt, ist nachgerade
erstaunlich. Denn es sind nicht nur LCR-Meter, sondern ausgewachsene
Komponententester bis hin zu Pinbelegung, Vestärkungswerten etc. Was man
da fürs Geld bekommt, ist echt der Hammer.
Die GM328A sind beide top, messen C und R bspw. sehr genau und erkennen
auch exotische Bauteile freudig, der erste LCR-T7 hatte sogar schon
Probleme mit einer Doppel-Shottky-Diode.
Wenn Du Glück hast, erwischst Du einen halbwegs originalen und zahlst
aktuell keine 30 Euro, meine haben vor zwei Jahren sogar nur um 25
gekostet. Bei Eleshop gibt es sogar einen mit Gehäuse.
Ich betreibe die mit einem druntergekebten 9-V-Block, hält für den
Bastler ewig.
Zum Thema selbst: bspw. eq3-Smarthomekomponenten der
Homematic-classic-Linie "sterben" regelmäßig (und lassen sich durch
Elkotausch wiederbeleben) nach wenigen Jahren durch hochohmig gewordene
Puffer nach dem Wandler, während die primärseitigen Puffer praktisch
unauffällig sind. Im Normalfall sind die Amplituden und Ströme dort
deutlich geringer als auf der Sekundärseite. Designfehler sorgen dort
zusätzlich für eine Beheizung der armen Elkos. Ich hatte schon ein
halbes Dutzend Elkos 10µ nominell mit Restkapazitäten von 7-9 und ESR
>100 Ohm.
Auch sonst sind es oft die schlicht unterdimensionierten Sekundärpuffer,
die durch hohe ESR bei kaum abfallender Kapazität auffallen. Ein 12V 2A
Netzteil liefert mit einem 2-Ohm-1000µ keine 500 mA mehr. ...
Bisher hatte ich überhaupt nur einmal ein Problem mit einem
primärseitgen Elko. Dafür diverse Probleme mit vollintegrierten
Schaltwandler-IC (u.a. zwei zerplatzte, einer irgendwie geschädigt und
ab ~240V aufwärts einfach abschaltend). Offensichtlich reagieren die
Dinger besonders empfindlich gegen jedwede Überspannung auf der
Primärseite. Mir wurde auch hier explizit geraten, auf die ESR zu
achten, weil auch das die kleinen ICs gern überfordert.
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Volker A. schrieb: > Ich habe zwei GM328A Das ist übrigens ein aufgehübschter AVR Transistortester - aus diesem Projekt: https://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_Transistortester
Roland schrieb: > primärseitiges > Freilaufnetzwerk Gibt es nicht! Du verwechselst das mit dem Klemmnetzwerk.
Es ist möglich, dass die Alterung von Elektrolytkondensatoren im Schaltnetzteil zu einem Ausfall des Netzteilcontrollers führen kann. Dies kann aufgrund einer Verschlechterung des ESR (Equivalent Series Resistance) der Kondensatoren geschehen, der sich mit der Zeit ändern kann. Es ist jedoch auch möglich, dass der Ausfall des Netzteilcontrollers auf andere Faktoren zurückzuführen ist, wie beispielsweise eine Alterung des integrierten Hochvolttransistors des Sperrwandlercontrollers. Ohne weitere Tests und Messungen ist es schwierig zu sagen, welche genau die Ursache für den Ausfall des Netzteils ist.
über Qualität der Elkos kann man sich gut hier informieren: https://www.badcaps.net/forum/ seit der Elko-Seuche bzw. capacitor plague Anfang der 2000er (https://de.wikipedia.org/wiki/Capacitor_Plague ) viele gesammelte Erfahrungsberichte
@Volker A. Auch Dir ein Dankeschön für Deine Ausführungen. Weniger als 30€ sind tatsächlich nicht viel für ein Messgerät das brauchbare Ergebnisse liefert. Das ist durchaus eine Investition wert. Also scheint es wirklich bei Elkos vorzukommen, dass der Innenwiderstand steigt, die Kapazität jedoch annähernd gleich bleibt. Mehr als 100 Ohm für einen 10µF-Kondensator ist wahrlich viel, zumal die neu ja einen ESR im niedrigen einstelligen Ohmbereich aufweise. Somit ist eine Bewertung eines Kondensators aus einem Schaltnetzteil durch eine Kapazitätsmessung alleine praktisch untauglich. Gut zu wissen, dass die Sekundärkondensatoren eher ausfallen als die primären Ladekondensatoren. Prophylaktisch habe ich bei der Reparatur auch diese mit ausgetauscht. @LDR Als Klemmnetzwerk würde ich jetzt eine Schutzschaltung einer Schaltung oder eines Bauteils bezeichnen, die eine von außen einwirkende Überspannung ableitet, wie beispielsweise Suppressordioden an äußerlich zugänglichen Buchsen, interne Schutzdioden von ICs gegen Masse und Versorgung, oder ein Varistor am Netzeingang. Aber gut, das ist wohl eher eine philosophisch anmutende eine Nomenklaturdiskussion. @Gas Gerd Danke auch Dir für Deinen Beitrag. Ja, das ist im Prinzip die Frage die ich mir stelle, ob der Controller selbst gealtert (vielleicht thermisch) und ausgefallen ist, oder ob eben ein anderer Mangel den Controller geschädigt hat, womit dieser dann ebenfalls ausgefallen ist. Wie Du und bereits einige hier geschildert haben, erhöht sich der ESR von Kondensatoren mit dem Alter tatsächlich ohne dass sich die Kapazität merklich reduziert. Das sich dies dann auf die Belastbarkeit und die Restwelligkeit des Netzteils auswirkt, ist natürlich klar. So ganz erschließt sich mir jedoch noch nicht der Grund, warum der Controller dann schlussendlich ausfällt. @Peter K. Diesen Artikel auf Wikipedia kannte ich bereits, dennoch Danke. Beste Grüße, Roland.
Den besten Eindruck von der Qualität einer Schaltung bekommt man eigentlich mit einer Thermokamera. Werden Kondensatoren oder Halbleiter signifikant warm, so kann man mit vorzeitigem Ausfall rechnen. Faustregel für Kondensatoren ist, das die Eigenerwärmung < 10°C bleiben sollte.
Roland schrieb: > Hallo Experten, gibts hier sehr selten. Roland schrieb: > ich habe neulich eine Schaltnetzteilplatine eines Fernsehers repariert, gratuliere! Diesem siebenbeinigen Käfer im DIP8 Gehäuse wurde es schlicht zu heiß, das sieht jeder Depp, der bis acht zählen kann - Designfehler - ergo ein Kühlbein falsch gespart. Kleb dem Chinesen kräftig eine - mit einem Alublech oder gefalteten Folie auf und gut ist. Gute Besserung!
Das Fehlen eines Pin hat schon seinen tieferen Sinn. Anders bekommst du die Kriechstrecke auf der Primärseite nicht hin. Zwischen beiden Pins liegen 300V an, Transienten noch on Top! Und das kaum strombegrenzt. Wenn es dort knallt, gibt es Kleinholz ;-) Ist im übrigen bei Optotriacs genauso gelöst
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Gerald B. schrieb: > Bis jetzt habe ich das Kapazitätsmessgerät aus einer steinalten Elrad > Zeitung. 4 CMOS Dekadenzähler, Siebensegmentdecoder u. 4x > 7-Segmentanzeigen und ein analoger 324. Zeigt von 1 bis 9999µF an Hallo Gerald. Ich stehe auf LED 7-Segmentanzeigen (kein Scherz) Und von der CMOS 40ér Reihe ist mein Bastelschrank voll. Hast Du zufällig den Schaltplan noch? Kannst Du mir was kopieren? (oder einfach hier ins Forum reinstellen, ist doch schon alt….) Ansonsten per PN. Danke! Gruß aus OWL (NRW) Thomas
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Ich habe es kaum glauben wollen, aber ich habe den Beitrag fein säuberlich abgeheftet gefunden :-))) Es ist das Electronic Actuell Magazin 1/94 Seite 29 bis 32 Es sind 4x 4026 (Zähler mit 7-Segmentdecoder) und 1x LM324. Eine einseitige Leiterplattenvorlage ist auch dabei. Wäre eine Fleißaufgabe, die 1x zu erstellen und dann die Boardfiles einzustellen, damit man die bei den üblichen Verdächtigen fertigen lassen kann. Wenn man die Anzeigen abgesetzt auf ein 2. Board bringt, dann sollte es auf die subventionierten 100x100mm passen. Mit dem Scannen kann es etwas dauern. Ich brauche meine VM mit Win XP, für den Scanner gibt es keine neueren Treiber. Unter Win 7 hatte ich das eingebaute XP. Auf Platte habe ich auch noch das Image einer VM. Muß mal schauen, wie ich das unter Win 10 zum Laufen bringe.
Roland schrieb: > Ich möchte Euch daher gerne fragen, ob Elektrolytkondensatoren in > Schaltnetzteilen heute tatsächlich zehn Jahre Dauerbetrieb ohne > offensichtliche Alterung überstehen, oder ob sich andere Parameter wie > der ESR mit der Zeit verschlechtern und so der Netzteilcontroller > ausfallen kann? Allgemein zu Elektrolytkondensatoren: Von Siemens gab es ein Empfehlung zur Lagerung elektronischer Baugruppen/Systeme in denen Elektrolytkondensatoren verbaut waren. derzufolge sollten die Baugruppen/Systeme ab und zu an Betriebsspannung "gelegt" gehören um den Elektrolyt wieder elektrisch zu "richten" (polarität). Damit sollte der Elektrolyt regeneriert bzgl. seine isolierende Wirkung werden. Stichwort: "elektrolytkondensatoren formieren" Aus roboternetz.de: https://roboternetz.de/community/threads/69338-Kondensatoren-in-Elektroger%c3%a4ten-formieren#:~:text=Kondensatoren%20altern%2C%20mit%20der%20Zeit%20wird%20die%20Isolierschicht,nur%20an%20die%20normale%2C%20aber%20regelbare%20Spannung%20anschlie%C3%9Fen.
Zum Thema, war jetzt kein Schaltnetzteil, sondern ein klassiches Linear Netzteil mit Gleichrichter und Elko auf einer Steuerungs-Platine eines Chillers (Wasserkühler) ... war über 9 Jahre im 24/7 Dauerbetrieb. Der Kondensator 25V/6800µF von Nichicon hatte noch eine Restkapazität von unter 3000µF (Bei 100Hz gemessen), das war dann doch zu wenig... wenn Die Steuerung das 12V Schütz für die Pumpe und den Kompresser angesteuert hat, ist die Spannung eingebrochen und die Steuerung hat einen Reset ausgeführt...
Aufpasser schrieb: > Roland schrieb: >> Hallo Experten, > gibts hier sehr selten. > > Roland schrieb: >> ich habe neulich eine Schaltnetzteilplatine eines Fernsehers repariert, > gratuliere! > > Diesem siebenbeinigen Käfer im DIP8 Gehäuse wurde es schlicht zu heiß, > das sieht jeder Depp, der bis acht zählen kann - Designfehler - ergo ein > Kühlbein falsch gespart. Kleb dem Chinesen kräftig eine - mit einem > Alublech oder gefalteten Folie auf und gut ist. > > Gute Besserung! You made my day!
Cha-woma M. schrieb: > Allgemein zu Elektrolytkondensatoren: > Von Siemens gab es ein Empfehlung zur Lagerung elektronischer > Baugruppen/Systeme in denen Elektrolytkondensatoren verbaut waren. > derzufolge sollten die Baugruppen/Systeme ab und zu an Betriebsspannung > "gelegt" gehören um den Elektrolyt wieder elektrisch zu "richten" > (polarität). Damit sollte der Elektrolyt regeneriert bzgl. seine > isolierende Wirkung werden. > > Stichwort: "elektrolytkondensatoren formieren" Das gilt für Elektrolytkondensatoren mit Baujahr bis Ende der '70er. Insbesondere für alte Röhrenradios und ähnliche historische Technik. Moderne Elkos haben oxidierende Elektrolyte. Der Vorteil: die Oxidschicht baut sich bei Lagerung nicht ab, Formieren ist unnötig. Der Nachteil: wenn die Suppe ausläuft, zerfrisst sie die Leiterplatte.
@Jörg B. Ja, mit einer Wärmebildkamera kann man so einige Überraschungen sehen. Einfache Modelle sind heute auch nicht mehr ganz so teuer. Danke für die Information zur Eigenerwärmung. @Aufpasser, Gerald B. Wie Gerald B. schon geschrieben hat, denke ich auch, dass der fehlende Pin den Isolationsabstand garantieren soll. Dennoch, ja, die Kühlung über Kupferflächen auf der Platine ist bei dem Netzteil jetzt nicht gerade üppig ausgeführt. @ Cha-woma M., Soul E. Das kenne ich auch speziell von alten Geräten, die man nach vielen Jahren außer Dienst erst mittels Regeltransformator langsam an die volle Netzspannung heranführen sollte. @Skyper Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Genau das habe ich bei einem Kaffevollautomaten - ebenfalls mit linearem Netzteil - nach gut 10 Jahren erlebt. Auch da resettierte der Controller aufgrund der einbrechenden Spannung.
Hallo, ich habe auf mehrfachen Wusch hin, die Seiten vom Elkotester eingescannt und hänge den jetzt an. Sollte die Resonanz größer sein, als 2 Leute, dann würde es sich anbieten, einen neuen Beitrag dafür zu eröffnen, wo man dann auch ein Leiterplattenlayout zu erstellen könnte. Gruß Gerald
Gerald B. schrieb: > Hallo, > > ich habe auf mehrfachen Wusch hin, die Seiten vom Elkotester eingescannt > und hänge den jetzt an. Sollte die Resonanz größer sein, als 2 Leute, > dann würde es sich anbieten, einen neuen Beitrag dafür zu eröffnen, wo > man dann auch ein Leiterplattenlayout zu erstellen könnte. > > Gruß Gerald Ich habe da kein Problem mit. Also einfach ein neuen Thread für ein Kapazitätsmessgerät für große Kapazitäten, warum nicht ? Ob es jetzt mehr als zwei Leute waren weiß ich leider nicht. Gruß Thomas
Na du warst zumindest bis jetzt der Einzige, der darauf geantwortet hat :-)
He kommt, einer noch. Die Schaltung von E-A-M kann man ja noch verschönern. Vielleicht mit einem 555er für automatische Messung. Taste gedrückt halte ist ja uncool. Wundert mich, dass sich Hinz nicht gemeldet hat. Der hat wohl die Hände über den Kopf zusammengeschlagen ;-) Aber der Mann ist gut. Gruß aus NRW Thomas
Gerald B. schrieb: > für den Scanner gibt es keine neueren Treiber Schau mal: https://www.hamrick.com/de/ der Canon läuft damit auch unter Win11. ciao gustav
Hab ich versucht. Meiner ist einer der wenigen Scanner, der auch für Vuescan den Originaltreiber - den es nicht gibt, braucht. Ich habe jetzt ein XP in Virtual Box laufen, wo ich sogar permanent den Scanner durchrouten kann. Da mein Farblaser per LAN ansprechbar ist, kann auch die VM problemlos auf den Drucker zugreifen und so kopieren. PDF und Bilddateien kann ich dann auf den Host schieben. Hat mich zwar einiges an Nerven gekostet, aber jetzt läuft es. Und mein 12 Kerner mit 32 GB RAM kann ob der Mehrbelastung nur müde lächeln.
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